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ISO-GPS: Grundsätze (fundamentale Regeln) der GPS-Norm ISO 8015

Messtechnik/Koordinatenmesstechnik

Die DIN EN ISO 8015 wurde im September 2011 in einer neuen Fassung veröffentlicht.

  • Die Zuordnung im ISO-GPS-System wurde geändert.
  • Sie gehört jetzt zu den „fundamentalen“ Grundnormen und beeinflusst damit alle anderen Normen im ISO-GPS-System.
  • Sie gilt für alle Kategorien geometrischer Merkmale (Zeilen) und für alle Kettenglieder (Spalten) in der ISO-GPS-Matrix und somit für alle Personen in allen Fachbereichen, die mit der Spezifikation oder Verifikation von Bauteilen zu tun haben.

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ISO-GPS: Tolerierungsgrundsätze (Hüllprinzip – Unabhängigkeitsprinzip)

Messtechnik/Koordinatenmesstechnik

Spezifikationen (Toleranzen) haben aufgrund ihrer Auswirkungen auf Funktionalität sowie auf Fertigungs- und Montagekosten eine große Bedeutung in der Produktion von Bauteilen und -gruppen. Auch der Qualitätsaspekt darf nicht vernachlässigt werden. Je genauer gefertigt wird, desto zuverlässiger ist in der Regel das Bauteil hinsichtlich Montage- und Funktionssicherheit sowie Lebensdauer. Allerdings verteuern „übertriebene Angsttoleranzen“ die Herstellungskosten. (mehr …)

ISO-GPS-Matrix-Modell

Messtechnik/Koordinatenmesstechnik

DIN EN ISO 14638:2015-12 – Geometrische Produktspezifikation (GPS)

Die ISO-GPS-Normen dienen der Festlegung geometrischer Eigenschaften (Längen-, Winkelgrößenmaße, Radien, Form-, Lage- und Oberflächentolerierung, Bezüge …) und der Prüfung der Werkstücke in der jeweiligen Arbeitspraxis. Sie beinhalten die Anforderungen und Regeln für alle Anwendungsbereiche (Konstruktion, Zeichnungserstellung, Fertigung, Prüf- und Messtechnik, Kalibrierung und Auswertung der Messdaten). Die Regeln und Symbole erleichtern die internationale Zusammenarbeit auf vertraglich einheitlicher Basis (Anforderungen, Vorgaben, Spezifikationen, Vereinbarungen …). Alle GPS-Normen werden im Modell der ISO-GPS-Matrix strukturiert, in gegenseitiger Beziehung abgebildet und mit den jeweils relevanten Informationen im Anhang jeder GPS-Norm dargestellt. Die ISO-GPS-Regeln nach ISO 14638, ISO 8015 und die Entscheidungsregeln nach ISO 14253-1 bilden die Basis.

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ISO-GPS: Haftungsrechtliche Bedeutung und Normungsstand

Messtechnik/Koordinatenmesstechnik

Das „ISO-GPS-System“ ist so stark in Bewegung wie nie zuvor. Wer die Normung kennt und die ISO-GPS-Regeln konsequent anwendet, vermeidet Negativfolgen. Gemeint sind beispielsweise Mehrdeutigkeiten durch interpretierbare Spezifikationen und Mehraufwände durch langwierige und konfliktträchtige Abstimmungsprozeduren zwischen Konstruktion, Fertigung und Prüfung beziehungsweise zwischen Auftraggeber und Lieferanten an den unterschiedlichsten Standorten weltweit.
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Umfrage zu FQS-Projekt: Crowdworking und -sourcing in KMU

Unter dem Motto “Crowdworking/-sourcing goes KMU – als KMU qualitätsorientiert von der Kompetenz der Menge profitieren” führt die Universität Kassel seit April 2021 ein FQS-Forschungsprojekt zur Unterstützung von KMU bei der effizienten und qualitätsgesteuerten Nutzung crowdbasierter Mechanismen durch. Crowdworking und -sourcing bietet Unternehmen die Möglichkeit, bestimmte Aufgaben gezielt an eine Gruppe von (externen) Internet-Nutzenden auszulagern, um Arbeitskraft, Wissen und Kreativität einer großen Masse an Individuen in die betriebliche Leistungserstellung einzubinden. Das Spektrum der ausgelagerten Tätigkeiten ist breit gefächert: Es umfasst sowohl einfache Tätigkeiten (z. B. Markieren von Bildern) als auch komplexe, kreative Tätigkeiten (z. B. Ideengenerierung, Produkt- und Softwareentwicklung) und schwer automatisierbare Tätigkeiten (z. B. Verfassen von Produktbeschreibungen oder Übersetzen und Transkribieren von Texten).

Trotz der Vorteile, insbesondere bei begrenzten Ressourcen, wird diese innovative Form der digitalen Arbeitsorganisation von KMU kaum genutzt. Eine zentrale Herausforderung stellt das Qualitätsmanagement der eingereichten Arbeiten dar. So stellt sich unter anderem die Frage, inwieweit die Qualität der Beiträge der Crowd den Erwartungen der Unternehmen entsprechen und wie diese bewertet werden kann.

Zur detaillierten Erfassung der zentralen Herausforderungen und Hemmnisse seitens KMU wird aktuell eine Online-Befragung durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse soll anschließend ein Referenzprozessmodell zur Realisierung eines crowdoptimierten Qualitätsmanagements entwickelt werden.

Die Teilnahme an der Umfrage unterstützt das Projekt, damit zukünftig auch KMU gezielt von den Vorteilen crowdbasierter Mechanismen profitieren können.

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Der vollständige Umfrageaufruf ist hier als PDF abrufbar:
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Qualitätsmanager werden zu Brückenbauern im Unternehmen

Brücken bauen
Ein Qualitätsmanagement, das sich in die Unternehmensstrategie integriert, ist der erste wichtige Schritt, um nachhaltig wirtschaftliche Erfolge zu erzielen. Qualitätsmanager arbeiten dabei eng mit den Führungskräften zusammen und werden zu internen Managementberatern.

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QM im Wandel – das sind zukünftige Anforderungen an QMBs

Wenige Bereiche im Unternehmen bieten eine so große Bandbreite an Themen wie Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Hier finden sich sowohl für Generalisten als auch Spezialisten interessante Aufgabenfelder.

Berufsfeld mit breitem Spektrum

Qualitätsmanagerinnen und -manager, Auditorinnen und Auditoren, Qualitätsingenieurinnen und -ingenieure, Qualitätsprüfende und sehr viele mehr – bereits die Bandbreite an Berufs- und Funktionsbeschreibungen zeigt, wie breit das Spektrum gefächert ist und dass es „den Qualitätsmanager “ beziehungsweise „die Qualitätsmanagerin“ nicht mehr gibt.

Ein Blick auf die zwei wesentlichen Arbeitsbereiche des Qualitätswesens – operative Qualitätssicherung und strategisches Qualitätsmanagement – verrät warum: Die Anforderungen, die an Mitarbeitende aus diesen Bereichen gestellt werden, sind sehr unterschiedlich und auch die Komplexität hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

 

Definitionen der DGQ:

  • Qualitätsmanagement ist Arbeiten an der Organisation, um sie systemisch qualitätsfähig zu machen.
  • Qualitätssicherung ist Arbeiten am Produkt und am Prozess, um Qualitätsanforderungen zu erfüllen und Fehler und Verschwendung zu reduzieren.

Berufsbild Qualitätsmanager

Qualität ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg jedes Unternehmens und ein wichtiger Faktor für Kunden. Um Qualität zu erzeugen, braucht es ein gutes Konzept und ein reibungsloses Zusammenspiel aller Beteiligten. Eine Schlüsselrolle dabei haben Qualitätsmanager. Sie helfen der Unternehmensleitung, den Führungskräften, Prozesseignern und Mitarbeitenden, das Unternehmen qualitätsfähig zu machen. Als „Systemarchitekten“ unterstützen Sie dabei, ein Qualitätsmanagementsystem aufzubauen und weiterzuentwickeln. Finden Sie eine Karriere im Qualitätsmanagement spannend?
Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie in unserem Berufsbild zum Qualitätsmanager:

  • Was versteht man unter Qualitätsmanagement?
  • Welche Aufgaben betreuen Qualitätsmanager?
  • Wie wird man Qualitätsmanager?
  • Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
  • Wie viel verdient man als Qualitätsmanager?
  • Welche Karrieremöglichkeiten gibt es als Qualitätsmanager?

Zum Berufsbild Qualitätsmanager »

Veränderte Anforderungen im Qualitätsmanagement

Ein schärfer werdender Wettbewerb und eine konsequente Kundenorientierung schrauben das Anspruchsniveau für QM immer höher. Somit haben auch die Anforderungen an Qualitätsmanagerinnen und -manager in den letzten Jahren immer weiter zugenommen. Auch aufgrund unterschiedlichster branchenspezifischer Normen und Qualitätsmanagementmethoden ist es heute für eine einzelne Person kaum noch möglich, allen Anforderungen ausreichend gerecht zu werden.

Qualitätsmanagerinnen und -manager sowie Qualitätsmanagementbeauftragte (QMBs) sind beispielsweise nicht nur für die reine Auditierung, Pflege des Qualitätsmanagementsystems oder Prozessverbesserungen verantwortlich. Vielmehr wird eine effektive Unterstützung der Organisationsentwicklung – auch durch strategische Managementqualitäten – zukünftig eine der Aufgaben sein.

Das Qualitätsmanagement hat sich von einer tendenziell produktorientierten Disziplin hin zu einer auf das gesamte Unternehmen ausgerichteten Funktion entwickelt, die qualitätsbezogene Tätigkeiten insgesamt, das heißt über den Produktbereich hinaus, steuert.

Welche Kompetenzen und welches Know-how brauchen Qualitätsmanagerinnen und -manager zukünftig?

Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung sind zurzeit im Wandel – eine spannende Zeit für die Umsetzung und Mitgestaltung neuer Ideen. Es ist besonders die digitale Transformation, die Produkte und Organisationen verändert und neue Formen von Führung und Zusammenarbeit hervorbringt. Das stellt auch Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung vor neue Anforderungen, verschafft ihnen aber auch neue Möglichkeiten.

Qualitätsmanagerinnen und Qualitätsmanager benötigen entsprechende Kompetenzen für die folgenden Tätigkeiten und Themen:

  • Ein prozessorientiertes, auf Kennzahlen basiertes Managementsystem aufbauen können und Grundzüge der Datenanalyse kennen.
  • Vertieftes Prozessmanagement Know-how und ganzheitliches Verständnis der Prozesse (End-to-End-Prozesse).
  • Es sind Management– und Führungsqualitäten gefordert, um bei Themen wie Organisationsentwicklung und Unternehmensstrategie mitsprechen zu können. Gemeinsam mit der Geschäftsführung müssen unter anderem die Qualitätspolitik erarbeitet und umgesetzt sowie Qualitätsziele nachverfolgt werden.
  • Sie sollten durch hohe Problemlösungsfähigkeit und Kreativität bei Lösungsfindungen oder geplanten Innovationen beraten und unterstützen können.
  • Qualitätsmanagerinnen und -manager sollten sich auch in ihrer Rolle als interne Beratende und Unterstützende verstehen.
  • Soft Skills und Kompetenzen im Change-Management werden wichtiger, damit in Zeiten der hohen Veränderungsgeschwindigkeit mit Mitarbeitenden und Schnittstellen effektiv zusammengearbeitet werden kann. Veränderungsprozesse müssen aktiv angestoßen und gesteuert werden.
  • Qualitätsmanagerinnen und -manager müssen über das Bewusstsein für Interaktionen und Teams in ihrem Unternehmen verfügen und die Rolle als Team- oder Projektleitende wahrnehmen (Teamführung mit/ohne Weisungsbefugnis).
  • Wichtig ist ein hohes Maß an Kommunikationsfähigkeit, sozialer Kompetenz sowie Überzeugungsfähigkeit. Mitarbeitende im QM sollten die Bedürfnisse zahlreicher unterschiedlicher Interessensgruppen berücksichtigen und koordinieren.
  • Notwendig ist die Koordination und Pflege von weiteren Managementsystemen, um sich den branchenspezifischen Anforderungen entlang der Lieferkette anzupassen.
  • Es braucht ein Verständnis der agilen Arbeitsweise, um mit anderen Abteilung im Unternehmen besser kooperieren zu können.

Die persönlichen Anforderungen sind hoch und entsprechen denen vieler Führungskräfte: Qualitätsmanagerinnen und -manager müssen unter anderem regelmäßig Entscheidungen treffen und diese durchsetzen können, ganzheitlich denken und handeln, Führungs-Know-how besitzen und Andere begeistern und mitreißen können.


Kostenfreier Berufsreport “Karriere im Qualitätsmanagement und in der Qualitätssicherung – Perspektiven für Neueinsteiger”

Im kostenfreien Berufsreport erhalten Sie Einblicke in das Berufsfeld QM und erfahren, wie der Einstieg in diesen Bereich gelingt und welche Verdienstmöglichkeiten sich nach Beruf und Branche ergeben.


Relaunch von QM-Lehrgängen antworten auf den Wandel

Auf die gewandelten Anforderungen des Berufsbildes hat auch die Weiterbildung der DGQ reagiert: So wurde der Ausbildungsweg zum/zur DGQ-Qualitätsbeauftragten überarbeitet. Dies betrifft die beiden Grundlagenlehrgänge „Qualitätsmanagement I – Grundlagen“ und „Qualitätsmanagement II – Methoden, Anwendung und Kommunikation“. Dabei haben die Teilnehmenden die Wahl zwischen Trainings in Präsenz oder dem virtuellen Format der E-Trainings. In jedem Fall erhalten die Teilnehmenden eine fundierte und zukunftsorientierte Ausbildung, welche die aktuellen Marktanforderungen und den Wandel des Berufsfeldes „Qualitätsmanagement“ berücksichtigt.

 

Klimaschutz und Carbon Footprint – nachhaltig wirtschaften mit EFQM

Der Aufschrei der Jugend hat schon jetzt viel in Gang gesetzt. Zu Recht hat Fridays for Future eine lebenswerte Zukunft für die nachfolgenden Generationen eingefordert. Jetzt sind konkrete Ziele gesetzt, die Herausforderung der nächsten Jahre wird die Umsetzung der entsprechenden Maßnahmen sein. (mehr …)

Umfrage für FQS-Forschungsprojekt: Daten und Datenquellen für Smart Data in der Produktentstehung

Ein interdisziplinäreres Team der TU Berlin und HS Koblenz hat sich zum Ziel gesetzt, Smart Data für KMU im Produktentstehungsprozess (PEP) nutzbar zu machen. Das im Februar 2020 gestartete und von der Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS) geförderte Projekt SAPEQ (Smart Data Analytics in der Produktentstehung zur Sicherstellung der Qualität bei KMU) nutzt eine Onlineumfrage, um zu ermitteln, welche Daten und Datenquellen bei KMU im PEP zur Verfügung stehen. Dafür wird Input von Personen benötigt, die Erfahrung innerhalb des PEP haben (wie bspw. Technischer Leiter*innen/ Prozess Ingenieur*innen und weitere Wissensträger*innen). Ziel der Erhebung ist es, Erkenntnisse darüber zu liefern, welche Daten in KMU vorliegen, wie diese erhoben werden und wie sie durch KMU genutzt werden können.

Um den notwendigen Praxisbezug zu KMU herzustellen wird um rege Teilnahme gebeten. An der Umfrage kann bis zum 30. Juni 2021 teilgenommen werden. Zur Umfrage »

Getroffene Erkenntnisse können nach Beendigung der Umfrage auf der Projektwebseite eingesehen werden. Gerne können Sie auch im Rahmen von individuellen Onlineworkshops an der Ermittlung praxisnaher Herausforderungen und deren Ursachen im PEP teilnehmen. Kontaktieren Sie das zuständige Team dafür ebenfalls über die Projektwebseite.

Entlassungsmanagement: DGQ-Expertengruppe entwickelt Lösungsvorschlag für Überleitung von Pflegebedürftigen

Der Krankenhausaufenthalt stellt für pflegebedürftige Personen in der Regel nur die Unterbrechung einer Betreuungssituation dar, die nach der Entlassung fortgeführt wird. Jedoch kann der Pflegebedarf nach der Krankenhausbehandlung vollkommen von der vorherigen Situation abweichen. Daher müssen die für die pflegerische Weiterversorgung erforderlichen Informationen an die Institution übermittelt werden, die im Anschluss die Pflege übernimmt. Diese pflegerische und auch die medizinische Informationsüberleitung sind Teil des Entlassungsmanagements und beeinflussen maßgeblich die Qualität des Versorgungsprozesses.

Das Entlassungsmanagement ist bundesweit standardisiert. Allerdings gibt es keine einheitlichen Vorgaben für ein Dokument zur Informationsübermittlung, den sogenannten Überleitungsbogen. Tatsächlich werden zur Weitergabe der pflegerelevanten Informationen Dokumente in den vielfältigsten Formen und mit jeweils unterschiedlicher Aussagekraft verwendet. Das stellt ein Risiko für die Klienten dar, wenn Informationen nicht rechtzeitig und vollständig bereit stehen. Häufig passiert dieser Versorgungsbruch dort, wo Personen aus der Klinik in die häusliche oder die stationäre Pflege entlassen werden.

Eine DGQ-Expertengruppe hat einen einfachen Lösungsweg für das Informationsdilemma bei der pflegerischen Weiterversorgung erarbeitet. Das Ergebnis ist ein Überleitungsbogen, der auf der Beurteilung des Pflegebedarfs nach dem neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff basiert. Damit können alle pflegerelevanten Informationen abgebildet werden, die in unterschiedlichen Pflegesettings anfallen und segmentübergreifend von Bedeutung für die pflegerische Versorgung sind. Die verwendete Terminologie beruht auf einer pflegefachlichen Einschätzung und gilt für alle Sektoren von der Klinik bis zur pflegerisch betreuten Wohngruppe.

Der DGQ-Überleitungsbogen für die Pflege stellt einen neuen und gleichzeitig einfachen Lösungsansatz für ein dringliches Problem dar. Die DGQ-Expertengruppe bringt den Entwurf in den öffentlichen Diskurs ein, um ein Feedback aus der Community einzuholen und gleichzeitig einen Beitrag zur Verbesserung der Überleitungssituation und zur Qualität in der Pflege zu leisten.

 

Zum Überleitungsbogen (PDF) »

 

Sie haben Anmerkungen oder Anregungen? Wir freuen uns auf Ihr Feedback an holger.dudel@dgq.de

 

 

FQS-Forschungsprojekt: Inline-CT Prüfung von medizinischen und Hochpräzisionsspritzgusswerkstücken

Die Relevanz einer 100% Produktionsprüfung in der Kunststoffbranche hat in den vergangenen Jahren durch die stetig wachsenden Ansprüche an Zuverlässigkeit sowie striktere Qualitätsnormen stark zugenommen. Speziell im Bereich des medizinischen Kunststoffspritzgusses sehen sich Hersteller mit sehr hohen Anforderungen an die Produktzuverlässigkeit und Lebensdauer der Spritzgusswerkstücke konfrontiert. Dies wird aktuell mit einem sehr zeitintensiven sowie fehleranfälligen messtechnischen Aufwand bewältigt.

Im Rahmen des Forschungsprojektes ist geplant, ein robotergeführtes Positioniersystem der Röntgenkomponenten für ein neues Inline-CT System zu implementieren. Dies ermöglicht eine hohe Flexibilität bei der Aufnahme der Röntgenprojektionen und erleichtert eine spätere Integration des Prüfsystems in bestehende Fertigungsstrecken.

Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich als Mitglied des Projektbegleitenden Ausschusses zu beteiligen. Hierbei bringen Sie Ihre Anforderungen aus der Praxis ein, gestalten das Forschungsvorhaben mit und profitieren frühzeitig von den erzielten Ergebnissen. Hierzu kann auch eine prototypische Umsetzung im Unternehmen durch die Forschungseinrichtung gehören. Für die Finanzierung des Projektmanagements erhält die FQS von den beteiligten Unternehmen einen Förderbeitrag von 2.000 Euro für KMU (Jahresumsatz nicht größer als 125 Mio. Euro) bzw. 4.000 Euro für Nicht-KMU. Start-ups innerhalb drei Jahre nach Gründung bleiben kostenfrei.

Die Projektlaufzeit ist ab Ende 2021 für zwei Jahre geplant. Für weitere Informationen steht Ihnen Gregor Dürre (gregor.duerre@ipk.fraunhofer.de) zur Verfügung.

Hier geht es zur Beschreibung des FQS-Forschungsprojekts »

Remote Audit – Anwendungsmöglichkeiten, Ablauf und Herausforderungen

Remote Audit

In der Norm DIN EN ISO 19011:2018 – Leitfaden zum Auditieren von Managementsystemen – werden Remote-Auditmethoden angesprochen, die keine physische Anwesenheit des Auditors voraussetzen.

Spannend werden die Remote-Auditmethoden in Kombination mit der größeren Vernetzung und Globalisierung von Unternehmen und neuen technischen Möglichkeiten. Aber auch die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass Remote Audits in größerem Umfang als bisher ermöglicht werden – auch, weil klassische „On-Site“ Audits keine Option darstellen.

E-Learning: Remote Audit

Sie möchten Ihr Wissen zu diesem spannenden Zukunftsthema weiter vertiefen? Dann buchen Sie gerne unser E-Learning zum Remote Audit und lernen das wichtigste Handwerkszeug, um Remote Audits im Alltag umzusetzen. Hier geht es zum E-Learning.

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FQS-Forschungsprojekt: Production Security Readiness Check (PSRC)

Industrie 4.0 bedeutet Vernetzung – und dafür ist eine ausreichende IT-Sicherheit die Grundvoraussetzung. Doch die Öffnung von bisher geschlossenen Produktionssystemen führt zu Angriffsflächen und Sicherheitslücken. Schwachstellen der IT in Verwaltung und Fertigung eines Unternehmens oder auch im unternehmensübergreifenden Netzwerk können die Beteiligten dramatisch beeinträchtigen.

Ziel des Forschungsvorhabens „Production Security Readiness Check“ ist daher die Befähigung produzierender Unternehmen (insbesondere KMU) zur sicheren Teilnahme in einem vernetzten, adaptiven Wertschöpfungsnetzwerk durch ein unabhängiges Verständnis des eigenen IT-Sicherheitslevels und notwendig umzusetzender Maßnahmen. Hierzu wird eine webbasierte Applikation zum Abgleich der im Unternehmen vorherrschenden Situation mit einem Referenzmodell erarbeitet.

Die Applikation bewertet das IT-Sicherheitslevel mit dem Referenzmodell und vergleicht nach Branche und Unternehmensgröße. Schlussendlich erfolgt eine automatisierte Ableitung von Maßnahmen und die App erstellt eine priorisierte Liste von notwendigen, empfohlenen und optionalen Schritten zur Erhöhung des IT-Sicherheitslevels, die durch eine Liste potentieller Anbieter von IT-Sicherheitslösungen ergänzt wird.

Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich als Mitglied des Projektbegleitenden Ausschusses zu beteiligen. Hierbei bringen Sie Ihre Anforderungen aus der Praxis ein, gestalten das Forschungsvorhaben mit und profitieren frühzeitig von den erzielten Ergebnissen. Hierzu kann auch eine prototypische Umsetzung im Unternehmen durch die Forschungseinrichtung gehören. Für die Finanzierung des Projektmanagements erhält die FQS von den beteiligten Unternehmen einen Förderbeitrag von 2.000 Euro für KMU (Jahresumsatz nicht größer als 125 Mio. Euro) bzw. 4.000 Euro für Nicht-KMU. Start-ups innerhalb drei Jahre nach Gründung bleiben kostenfrei.

Die Projektlaufzeit ist ab Anfang 2021 für zwei Jahre geplant. Für weitere Informationen steht Timo Heutmann (Tel: +49 241 8904-245 Mail: timo.heutmann@ipt.fraunhofer.de) zur Verfügung.

Weitere Informationen zum Projekt und Ihren Beteiligungsmöglichkeiten finden sie hier »

FQS-Forschungsprojekt: HUMEUS – Humanzentriertes Entscheidungsunterstützungssystem für das Stör- und Fehlermanagement auf dem Shopfloor

Das geplante Forschungsvorhaben HUMEUS zielt darauf ab, Mitarbeitende in der Produktion bei der Entscheidungsfindung in Stör- und Fehlersituationen zu unterstützen. Erforscht wird, wie ein humanzentriertes und auf Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) basierendes Entscheidungsunterstützungssystem gestaltet sein sollte, sodass eine möglichst effiziente Zusammenarbeit zwischen Mensch und System gewährleistet werden kann. Dazu wird ein System entwickelt, das mithilfe KI-basierter Methoden aus Unternehmensdaten mögliche Handlungsoptionen generiert. Die Informationen zu diesen Handlungsoptionen werden humanzentriert zur Verfügung gestellt.

Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich als Mitglied des Projektbegleitenden Ausschusses zu beteiligen. Hierbei bringen Sie Ihre Anforderungen aus der Praxis ein, gestalten das Forschungsvorhaben mit und profitieren unmittelbar von den erzielten Ergebnissen. Hierzu kann auch eine prototypische Umsetzung im Unternehmen im Rahmen einer Validierung der Forschungsergebnisse durch die Forschungseinrichtung gehören. Für die Finanzierung des Projektmanagements erhält die FQS von den beteiligten Unternehmen einen Förderbeitrag von 2.000 Euro für KMU (Jahresumsatz nicht größer als 125 Mio. Euro) bzw. 4.000 Euro für Nicht-KMU. Start-ups innerhalb drei Jahre nach Gründung bleiben kostenfrei.

Die Projektlaufzeit ist ab Mitte 2021 für zwei Jahre geplant. Für weitere Informationen stehen Ihnen Herr Sascha Thamm vom WZL unter +4915172921969 oder per E-Mail an S.Thamm@wzl.rwth-aachen.de zur Verfügung.

Hier geht es zur Beschreibung des FQS-Forschungsprojekts “HUMEUS” »

Deutsche Übersetzung der ISO/TS 9002:2016 erschienen

Im Juli 2020 hat das Deutsche Institut für Normung (DIN) die deutsche Übersetzung des Leitfadens ISO/TS 9002:2016 veröffentlicht.

Das ISO TC 176 gab kurz nach dem Erscheinen der ISO 9001:2015 den Leitfaden TS 9002:2016 heraus, der die Anforderungen der ISO 9001:2015 interpretiert. Er enthält unter anderem Erklärungen der Hintergründe der Normforderungen. Darüber hinaus geben Umsetzungsbeispiele Hinweise darauf, wie spezifische Forderungen in der Praxis umgesetzt werden können.

Die innere Logik des Leitfadens folgt der Struktur der ISO 9001:2015 und bezieht sich auf deren Kapitel 4 bis 10.

Kürzlich wurde die Norm im Rahmen der systematischen Umfrage zur Aktualität bestätigt. Das bedeutet, dass der Leitfaden als Interpretationshilfe Gültigkeit besitzt, solange die ISO 9001:2015 aktuell ist.

Die Übersetzung ist bei DIN Media erhältlich.

Jetzt bestellen »

VDA Band 2:2020 – Gut Ding braucht Weile

Automotive

Mit erheblicher Verzögerung ist Ende Mai 2020 die lange angekündigte sechste überarbeitete Auflage des VDA Band 2 – Produktionsprozess- und Produktfreigabe (PPF) als „Rotband“ erschienen.

Das im VDA Band 2 beschriebene Verfahren zur Produktionsprozess- und Produktfreigabe gehört zu den wichtigsten kundenspezifischen Anforderungen der deutschen Automobilhersteller und deren Zulieferer und verfügt über eine hohe vertragsrechtliche Relevanz in der gesamten Lieferkette.
Die konforme Umsetzung des im VDA Band 2 beschriebenen Prozesses zur Produktionsprozess- und Produktfreigabe ist ein wesentlicher Baustein zur Minimierung der Haftungsrisiken im Rahmen des strategischen Risikomanagements – unabhängig von der Art der QM-Zertifizierung des Lieferanten. (mehr …)

Fachzeitschrift QZ Qualität und Zuverlässigkeit ab sofort auch als E-Paper!

Es ist soweit! Viele von Ihnen haben schon darauf gewartet: Ab sofort erhalten Sie als DGQ-Mitglied die Fachzeitschrift QZ – Qualität und Zuverlässig zusätzlich auch als E-Paper.

Die Printausgabe wird Ihnen wie gewohnt per Post zugestellt. So können Sie sich je nach Situation entscheiden, wie und wo Sie die wichtigsten Entwicklungen rund um das Thema Qualitätsmanagement lesen möchten.

Ihre Vorteile im Überblick:

  • Aktuelle Ausgabe des E-Papers (direkt online lesen oder als PDF downloaden)
  • 2 Tage früher verfügbar als die Printausgabe
  • Umfassende Volltextsuche
  • Schriftgröße individuell anpassbar
  • Optimiert für alle Endgeräte und Browser

So einfach geht’s: Registrieren Sie sich kostenfrei im Hanser Kundencenter. Gehen Sie hierfür auf epaper.qz-online.de und folgen Sie der Schritt-für-Schritt Anleitung, die Sie hier finden.
Mit dem Hinterlegen Ihrer Mitgliedsnummer (Achtung: nur die Ziffern) haben Sie dann unter „Meine Produkte“ Zugriff auf Ihre E-Paper Ausgaben der QZ.

Sollten Sie Unterstützung bei der Anmeldung im Hanser Kundencenter benötigen oder Fragen zum Angebot haben, wenden Sie sich bitte an den Hanser Support unter kundencenter@hanser.de oder der Telefonnummer +49 89 99830-333.

Die DGQ wünscht Ihnen viel Freude beim Entdecken des neuen E-Papers!

FQS-Forschungsprojekt: Prozessstabilisierung und kontinuierliche Qualitätskontrolle mit dem FDM-Verfahren

Durch den Einsatz von Schneckenextrudern und kostengünstigen Robotersystemen können bei einem FDM-Prozess Aufbauraten von bis zu 50 kg/h erreicht werden. Aufgrund einer unzureichenden Prozessführung können jedoch Bauteilfehler entstehen, welche oftmals erst im nachgelagerten Qualitätssicherungsprozess detektiert werden. Ein ganzheitliches Sensorsystem zur Überwachung und Regelung der Abstände zwischen Extruder-Bett und Extruder-Bauteil sowie des Materialflusses ist im Bereich der roboterbasierten FDM-Prozesse aktuell nicht verfügbar. Im Rahmen des “BigQuAM”-Forschungsprojekts wird eine integrierte und richtungs-unabhängige Sensorik entwickelt, mit der eine Prozessstabilisierung und eine automatisierte QS beim roboterbasiertem FDM-Verfahren erzielt wird.

Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich als Mitglied des Projektbegleitenden Ausschusses zu beteiligen. Hierbei bringen Sie Ihre Anforderungen aus der Praxis ein, gestalten das Forschungsvorhaben mit und profitieren als Erste von den erzielten Ergebnissen. Hierzu kann auch eine prototypische Umsetzung im Unternehmen durch die Forschungseinrichtung gehören. Für die Finanzierung des Projektmanagements erhält die FQS von den beteiligten Unternehmen einen Förderbeitrag von 2.000 Euro für KMU (Jahresumsatz nicht größer als 125 Mio. Euro) bzw. 4.000 Euro für Nicht-KMU. Start-ups innerhalb drei Jahre nach Gründung bleiben kostenfrei.

Die Projektlaufzeit ist ab Anfang 2021 für zwei Jahre geplant. Für weitere Informationen steht Ihnen Malte Buhr vom Fraunhofer IAPT (E-Mail: malte.buhr@iapt.fraunhofer.de) zur Verfügung.

Hier geht es zur Beschreibung des FQS-Forschungsprojekts „BigQuAM“ »

FQS-Forschungsprojekt: Einsatz von Wearables zur Qualitätssicherung in der manuellen Baugruppenmontage

Wearables sind meist kleine Computer, die am Körper getragen werden. Als Schnittstelle zwischen digitaler und realer Welt sind sie prädestiniert für die Einbindung des Menschen in die digitale Umgebung und ein wichtiger Schritt in Richtung Digitalisierung. Sie sind momentan ein großer Trend in der mobilen Consumer-Elektronik, können jedoch auch in der Industrie angewendet werden. Bislang setzen allerdings nur 3,2% deutscher KMUs Wearables ein, sodass der Einsatz zur Sicherung der Qualität bisher nur sporadisch erfolgt.

Das Projekt „QualiWear“ soll KMU den Zugang zu und die Anwendung von Wearables als neue Technologie ermöglichen. Ziel des Projektes ist es, die Transparenz über die Vielzahl an tragbaren Technologien zur Kommunikation zwischen Mensch und Systemen, speziell im Bereich der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements, zu erhöhen und Unternehmen im Auswahlprozess zu unterstützen. Der im Rahmen des Projektes zu entwickelnde Auswahlassistent bietet Ihnen die Möglichkeit, mithilfe einer Wissensdatenbank die passende Technologie für den eigenen Prozess zu identifizieren und mit anderen Technologien in Verbindung zu bringen.

Werden Sie Teil des Projektausschusses um sich als erstes einen Vorteil aus dem erforschten Wissen zu sichern. Egal ob als KMU oder größeres Unternehmen: als Partner profitieren Sie nicht nur von den Erkenntnissen des Forschungsprojektes, sondern können dessen Ausrichtung aktiv mitgestalten und so den für Sie größten Nutzen erzielen. Knüpfen Sie zudem wertvolle Kontakte mit weiteren Projektmitgliedern, erweitern Sie Ihr Netzwerk und profitieren Sie vom Austausch mit unseren Experten, um die Technologiekompetenz in Ihrem Unternehmen weiter auf- und auszubauen.

Die Projektlaufzeit ist ab Anfang 2021 für zwei Jahre geplant. Für weitere Informationen stehen Ihnen Kristin Wagner von der HS Koblenz (E-Mail: krwagner@hs-koblenz.de) und Rebecca-Maria Ries (E-Mail: rebecca-maria.ries@hs-niederrhein.de) zur Verfügung.

Hier geht es zur Beschreibung des FQS-Forschungsprojekts “QualiWear” »

FQS-Forschungsprojekt: Optimierung der geometrischen Qualität beim Nutschleifen von Zerspanwerkzeugen mittels hybrider Modellierung

Das Schleifen hochpräziser Zerspanwerkzeuge stellt durch eine Vielzahl teilweise schwer quantifizierbarer Einflussfaktoren einen komplexen Fertigungsprozess dar und ist gleichzeitig der wichtigste Prozessschritt bei der Werkzeugherstellung. Dieser Komplexität wird aktuell durch den Einsatz hochqualifizierter Mitarbeiter begegnet, die mit ihrem Erfahrungs- und Prozesswissen qualitativ hochwertige Ergebnisse in einem iterativen Trial-and-Error (T&E)-Prozess erzielen. Das Forschungsvorhaben »hybrid« verfolgt das Ziel, die Mitarbeiter durch die Vorhersage von Einstellparametern insofern zu entlasten, dass der iterative T&E-Prozess entfällt und die Qualitätsprüfung auf ein notwendiges Minimum reduziert werden kann. Das Ergebnis des Projektes stellt das »hybrid«-Softwaretool dar, welches die Erzeugung zur Realgeometrie passender Einstellparameter für die Schleifmaschine darstellt.

Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich als Mitglied des Projektbegleitenden Ausschusses zu beteiligen. Hierbei bringen Sie Ihre Anforderungen aus der Praxis ein, gestalten das Forschungsvorhaben mit und profitieren als Erste von den erzielten Ergebnissen. Hierzu kann auch eine prototypische Umsetzung im Unternehmen durch die Forschungseinrichtung gehören. Für die Finanzierung des Projektmanagements erhält die FQS von den beteiligten Unternehmen einen Förderbeitrag von 2.000 Euro für KMU (Jahresumsatz nicht größer als 125 Mio. Euro) bzw. 4.000 Euro für Nicht-KMU. Start-ups innerhalb drei Jahre nach Gründung bleiben kostenfrei.

Die Projektlaufzeit ist ab Ende 2020 für zwei Jahre geplant. Für weitere Informationen steht Jonas Dorißen (E-Mail: jonas.dorissen@ipt.fraunhofer.de, Telefon +49 241 8904-523) zur Verfügung.

Hier geht es zur Beschreibung des FQS-Forschungsprojekts “hybrid” »

DIN: Kostenlose Normen für medizinische Ausrüstung

Vor einigen Tagen hat die DGQ einen Aufruf zur Herstellung medizinischer Ausrüstung geteilt.

Das Deutsche Institut für Normung (DIN) stellt nun in Absprache mit der Europäischen Kommission Normen für die Herstellung von medizinischer Schutzausrüstung bis auf Weiteres unentgeltlich zur Verfügung. Produkte wie beispielsweise Schutzmasken und -handschuhe werden in der Corona-Krise dringender benötigt denn je und entsprechend stark nachgefragt. Um der wachsenden Nachfrage entgegenzuwirken, stellen manche Unternehmen ihre Produktion ganz oder teilweise um. Die Normen helfen den Herstellern dabei, die Qualität medizinischer Geräte und persönlicher Schutzkleidung sicherzustellen. Zu finden sind die Normen auf der Webseite von DIN Media:

www.beuth.de/go/kostenlose-normen (deutsche Version)

www.beuth.de/en/special-editions-standards-for-medical-equipments (englische Version)

Qualität und Nachhaltigkeit

Wie hängen die Begriffe Qualität und Nachhaltigkeit zusammen? Obwohl sich beide Begriffe auf unterschiedliche Felder beziehen, besteht zwischen ihnen ein enger Zusammenhang. „Qualität“ und „Nachhaltigkeit“ streben nach einer hohen Produkt-, Lebens-, sowie Umweltqualität. Sie erfordern Geduld, Sorgfalt, Reflexion und Durchhaltvermögen, um zu wirken.

 

 



Das Wort „Qualität“ geht auf das lateinische „qualitas“ zurück, das aus „qualis“ („wie beschaffen“) gebildet wurde. In der Gemeinsprache, aber auch in qualitätsbezogenen fachlichen Unterhaltungen steht „Qualität“ häufig (entgegen der Festlegung in DIN EN ISO 9000:2015-11 und in früheren Ausgaben dieser Norm) u. a. für Vortrefflichkeit, Sorte und Beschaffenheit.

Der Fachbegriff „Qualität“ ist international vereinheitlicht und in allen bisherigen terminologischen Festlegungen der ISO zum Qualitätsmanagement definiert, zuletzt in DIN EN ISO 9000:2015-11, 3.6.2.:

Qualität
Grad, in dem ein Satz inhärenter Merkmale (3.10.1) eines Objekts (3.6.1) Anforderungen (3.6.4) erfüllt.

Anders gesagt: „Qualität ist die an der geforderten Beschaffenheit gemessene realisierte Beschaffenheit“.



„Nachhaltigkeit“ ist kein neues Konzept. Der Begriff „Nachhaltigkeit“ geht auf den Deutschen Freiberger Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz (1645–1714) zurück, der ihn in seinem Buch von 1713 auf die Forstwirtschaft übertrug. Das Ziel war die Schaffung eines stabilen Gleichgewichts.

Erfahren Sie mehr: Was bedeutet Nachhaltigkeit?

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Qualitätsmanagement im Sozialwesen – warum eigentlich?

Gibt es Qualitätsmanagement jenseits des produzierenden Gewerbes? Ja, denn auch in Einrichtungen des Sozialwesens geht es vor allem um die Frage: Wie kann die Arbeit im Sozialwesen sicherer und besser gestaltet werden – zum Wohl der Mitarbeiter, aber vor allem zum Wohl der Menschen, die die soziale Dienstleistung in Anspruch nehmen.

Die Schwierigkeit des Qualitätsmanagements im Sozialwesen besteht darin, dass die Qualität des „Produkts“ schwer zu ermitteln ist. Denn es handelt sich nicht wie in der Industrie um materielle Güter. Es geht um die Qualität der sozialen Dienstleistung. Sinkende Budgets bei gleichzeitig steigenden Kosten und immer mehr Menschen, die soziale Hilfe in Anspruch nehmen sind auf der einen Seite eine Herausforderung für Qualitätsmanagement, auf der anderen Seite dessen Existenzbegründung. Selbstreflektion und die Formulierung klarer Ziele sind unabdingbar, um Gestaltungsspielraum zu ermöglichen und damit die Qualität der sozialen Dienstleistung zu verbessern.

Berufsbild Qualitätsmanager

Qualität ist von entscheidender Bedeutung für den Erfolg jedes Unternehmens und ein wichtiger Faktor für Kunden. Um Qualität zu erzeugen, braucht es ein gutes Konzept und ein reibungsloses Zusammenspiel aller Beteiligten. Eine Schlüsselrolle dabei haben Qualitätsmanager. Sie helfen der Unternehmensleitung, den Führungskräften, Prozesseignern und Mitarbeitenden, das Unternehmen qualitätsfähig zu machen. Als „Systemarchitekten“ unterstützen Sie dabei, ein Qualitätsmanagementsystem aufzubauen und weiterzuentwickeln. Finden Sie eine Karriere im Qualitätsmanagement spannend?
Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie in unserem Berufsbild zum Qualitätsmanager:

  • Was versteht man unter Qualitätsmanagement?
  • Welche Aufgaben betreuen Qualitätsmanager?
  • Wie wird man Qualitätsmanager?
  • Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
  • Wie viel verdient man als Qualitätsmanager?
  • Welche Karrieremöglichkeiten gibt es als Qualitätsmanager?

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Komplexe Zusammenhänge strukturieren, Leistungsempfänger ermitteln

Ein internes Motiv zur Anwendung eines QM-Systems steht weit oben auf der Liste des „Warum eigentlich?“. Erst, wenn sich eine soziale Einrichtung darüber im Klaren ist, für wen sie ihre Leistung erbringt, also wer eigentlich der Kunde ist, kann sie Prozessen und Problemen arbeiten. Oft bestehen verschiedene Kundenbeziehungen. Bei einer Erziehungsberatungsstelle kann der Kunde ein Elternteil sein – oder eben das betroffene Kind. Die Erziehungsberatungsstelle steht wiederum auch in einer Kundenbeziehung zum Amt. Ein QM-System hilft dabei, den Leistungsempfänger zu ermitteln und die komplexen Zusammenhänge des Sozialwesens zu strukturieren. Die Festlegung von Zielen und eine engagierte Einrichtungsleitung sind weitere interne Faktoren, die wichtig sind, um den Erfolg und die Weiterentwicklung einer Einrichtung zu gewährleisten. Die Ziele hängen folglich mit der Definition der Kunden zusammen. Für wen erbringt die Einrichtung eine soziale Dienstleistung? Und was will sie damit erreichen?

Die externen Motive sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Der Zugang zum Markt wird häufig erst durch die Erfüllung von äußeren Anforderungen möglich. Ein Beispiel ist die AZAV-Zertifizierung. Sie regelt, wer Maßnahmen zur Arbeitsförderung anbieten darf. Um die AZAV-Zulassung zu erreichen, ist es ratsam, ein QM-System einzuführen, da das Prüfverfahren dem Verfahren nach ISO 9001 sehr ähnlich ist.

Mehr Spielraum für Entscheidungen

Die Gründe, ein QM-System einzuführen, sind vielfältig und oft geht es nicht, ohne ein wenig Überzeugungsarbeit zu leisten. Ein umfassend durchdachtes QM-System berücksichtigt jedoch die Interessen vieler Parteien, macht Alltagshandlungen sicherer und ermöglicht eine systematische Verbesserung. Oft sind viele Prozesse, Standards und Regeln bereits vorhanden. Die Dokumentation von diesen Prozessen und Regeln sowie die Auseinandersetzung mit nicht gut laufenden Prozessen ermöglicht Spielraum für andere und kleinere Entscheidungen oder „To Do’s“, da Verantwortlichkeiten und Aufgaben besser und sichtbarer geregelt werden können.


Leseempfehlung: Deutsche Gesellschaft für Qualität (Hrsg.): Qualitätsmanagement in der sozialen Dienstleistung, Weinheim, Beltz Juventa 2016.

Zukunftsfähig und praxisnah – wie die DGQ und ihre Trainer neue Lehrgänge entwickeln

Customer Experience Tag 2018

Die Welt der Weiterbildungsangebote wandelt sich schnell und kontinuierlich. Denn neue Trends, Methoden und Techniken in der Arbeitswelt liefern Anlässe, Themen stetig neu zu denken und Trainingsformate auf die Herausforderungen der Zukunft auszurichten. Bei der Entwicklung neuer DGQ-Trainings leisten Trainer einen entscheidenden Beitrag. Sie wirken bei der Entwicklung neuer Lehrgänge, Seminare und DGQ-Praxiswerkstätten mit und überarbeiten regelmäßig bestehende Formate.
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Forschungsprojekt „Traceability für KMU“ bewilligt – Industriepartner für Teilnahme gesucht

Zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit von Produkten entlang eines Wertschöpfungsprozesses werden heute Traceability-Systeme eingesetzt. Sie ermöglichen es, Fehler unter Zuhilfenahme verschiedener technischer Lösungen unmittelbar und eindeutig den fehlerverursachenden Herstell- und/oder Bearbeitungsvorgängen zuzuordnen. In kleinen und mittelständischen Unternehmen ist der Verbreitungsgrad von Traceability-Systemen allerdings nach wie vor sehr gering. Dies birgt finanzielle Risiken und wirkt sich nachteilig auf die Wettbewerbsfähigkeit aus.

Aus diesem Grund erarbeiten die Fachgebiete Qualitäts- und Prozessmanagement sowie Produktionsorganisation und Fabrikplanung an der Universität Kassel in einem Forschungsprojekt der Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS) anwendungsorientiert  Lösungen. Ziel ist es KMU dabei zu unterstützen, leistungsfähige Traceability-Systeme auszuwählen und zu implementieren. Das Kick-off-Meeting zum Projekt findet voraussichtlich im Juni 2019 statt.

Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich als Anwendungspartner am Forschungsprojekt zu beteiligen und von den Projektergebnissen zu profitieren. Für weitere Informationen stehen die Projektmitarbeiter Tim Trostmann und Christian Kern zur Verfügung. Kontakt: T 0561 804 4657, E-Mail: trostmann@uni-kassel.de, kern@uni-kassel.de

VDA Band Schadteilanalyse Feld und Auditstandard – die wichtigsten Änderungen der Revision 2018

Automotive

„Talk to the parts; they are smarter than the engineers.”

Dieser Satz von Dorian Shainin (1914-2000) könnte das Motto des Prozesses Schadteilanalyse Feld (SAF) sein. Shainin darf durchaus als einer der Vordenker zu diesem Ansatz gelten. Zu den zentralen Elementen seines Tuns gehörten diverse statistische Verfahren zur Qualitätsverbesserung. Als Besonderheit, die seinen Ansatz auszeichnet, gilt der Einsatz von Versuchstechniken mit statistischer Auswertung. Das Ziel dieser Versuche ist es, den Fehler so schnell und einfach wie möglich einzugrenzen. Dieses „Sprechen mit den Teilen“ findet sich auch im Konzept des Prozesses Schadteilanalyse Feld wieder.
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Digitalisierung und Compliance

Die Anforderungen an Compliance im Unternehmen verändern sich – auch durch den digitalen Wandel. Organisationen aller Größen und Branchen sind betroffen und auch innerhalb der Organisation bleibt kein Bereich unberührt. Vor allem die verantwortlichen Compliance-Abteilungen sind gefordert: Durch den Einsatz neuer Technologien und digitalisierter Geschäftsmodelle entstehen Chancen und Risiken, die von Compliance-Fachkräften gesteuert werden müssen. Darüber hinaus ändert sich der Arbeitsalltag – z. B. durch den der Einsatz von Data Analytics.
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Kompetenzanforderungen an Auditoren

Wozu dienen Audits?

Das sollten Auditoren mitbringen

Von den Aufgaben zu den Kompetenzen

Grundsätzlich sind die meisten Aufgaben zur eigenständigen Durchführung eines Audits für interne und externe Auditoren gleich. Auditleiter, die ein Team durch den Auditprozess führen, benötigen mehr Führungskompetenzen. Externe Auditoren müssen ein breiteres Wissen sowie mehr Fach- und Branchenexpertise mitbringen. (mehr …)

Erwartungen an einen Auditor

Wozu dienen Audits?

Auditor sein: Das kommt auf Auditoren zu

Ein Audit soll Nutzen bringen und kann nur so gut sein wie der Auditor. Zur Hälfte sind aber auch das Interesse der Führung, eine förderliche Unternehmenskultur und motivierte Prozessbeteiligte wichtige Erfolgsfaktoren im Audit. Sie sind allerdings nicht immer gegeben. Ein guter Auditor geht mit ungünstigen Rahmenbedingungen dennoch konstruktiv um. Er unterstützt innerhalb seines Handlungsspielraums Führungskräfte und Mitarbeiter dabei, ihre Skepsis zu überwinden und schafft die erforderliche Transparenz über das Auditziel und den Auditprozess. (mehr …)

Was ist ein Whistleblowing-System?

Was ist ein Whistleblowing-System oder Hinweisgeber-System?

Nicht zuletzt seit den Enthüllungen von Edward Snowden und Chelsea Manning ist „Whistleblowing“ uns allen ein Begriff. Im Kontext eines Compliance Management Systems (CMS) großer Konzerne ist Whistleblowing auch außerhalb internationaler Politik ein Instrument, um auf Missstände und Fehlverhalten aufmerksam zu machen. Doch ist ein Whistleblowing-System (oder auf Deutsch: Hinweisgeber-System) auch für kleinere Unternehmen lohnenswert? Welche unterschiedlichen Arten der Hinweisgeber-Systeme gibt es und was sind die Vor- und Nachteile?

Notwendigkeit und Erfolgsfaktoren des Whistleblowings

Warum ist ein Whistleblowing-System notwendig und wie wird es erfolgreich?

Der erste Schritt zu einem erfolgreichen Hinweisgeber-System ist die entsprechende Unternehmens- bzw. Compliance-Kultur. Nur wenn die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen eine positive Einstellung und auch das notwendige Maß an Loyalität zum Unternehmen besitzen, kann ein Whistleblowing-System erfolgreich sein. Hier sind Maßnahmen notwendig, die die Identifikation der Beschäftigten mit den Zielen und Werten des Unternehmens fördern.

Ein wichtiges Instrument ist die schriftliche Fixierung. Ein Verhaltenskodex oder code of conduct eignet sich besonders, um über Unternehmensziele und Werte zu informieren. Diese Dokumente lassen sich auch um eine Whistleblowing-Richtlinie erweitern. So wissen die Beschäftigten welche Verhaltensweisen Tatbestände für Whistleblowing darstellen und gemeldet werden sollten, welche Ansprechpartner und Meldewege vorhanden sind und wie weitere Untersuchungen ggf. ablaufen. Diese Informationen schaffen Transparenz und Vertrauen in das Compliance Management System und Whistleblowing-System.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen davon überzeugt sein, dass sie durch eine aktive Beteiligung am Whistleblowing-System etwas zur Änderung im Unternehmen beitragen und Fehlverhalten verhindert werden kann. Das gemeinsame Ziel ist selbstverständlich, nicht nur die Beendigung oder Untersuchung von gemeldetem Fehlverhalten, sondern vor allem die präventive Verhinderung von Fehlverhalten im gesamten Unternehmen. Die wichtigste Voraussetzung hierfür ist, dass die kommunizierten Werte und Ziele auch von der Unternehmensführung vorgelebt werden.

Berufsbild Compliance Officer
Durch Digitalisierung, den Einsatz von neuen Technologien und unterschiedlichen Regelungen im nationalen und internationalen Umfeld wird das Thema Compliance für Unternehmen immer wichtiger. Aber auch Verbraucher und Investoren legen einen immer größeren Wert auf die Einhaltung von ethischen Standards. Mit Blick auf das steigende Bewusstsein gewinnt das Berufsbild des Compliance Officer zunehmend an Bedeutung. Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie in unserem Berufsbild zum Compliance Officer:

  • Was ist ein Compliance Officer?
  • Welche Aufgaben betreuen Compliance Officer?
  • Wie werde ich Compliance Officer?
  • Welche Weiter­bildungs­möglich­keiten gibt es?
  • Wie viel verdient ein Compliance Officer?
  • Welche Karrieremöglichkeiten gibt es?

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Meldewege des Whistleblowings und ihre Vor- und Nachteile

Whistleblowings ist, auch wenn es dazu diesen soll Straftaten aufzudecken, nicht nur positiv konnotiert. Denn Whistleblowing kann – wenn auch im Kontext eines CMS fälschlicherweise – mit Bespitzelung und Denunziation gleichgesetzt werden und steht somit eigentlich einem vertrauensvollen Umgang im Unternehmen entgegen. Wie die Geschichte Deutschlands gelehrt hat, ist vor dem Hintergrund dieser Assoziationen zu Recht Skepsis und Zurückhaltung bei der Einführung zu erwarten. Auch aus diesem Grund sollte den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen bei der Einführung eines Hinweisgeber-Systems Zielsetzung und Ausgestaltung offen und transparent kommuniziert werden. So können falsche Assoziationen und unbegründetes Misstrauen gegenüber Whistleblowing abgebaut werden.

Im Rahmen eines CMS sind Whistleblowing-Tools ein Bestandteil des Prozesses, der den Umgang mit Compliance-Vorfällen beschreibt. Im Prinzip lassen sich hier drei Informationskanäle oder Arten von Whistleblowing-Tools nennen. Alle haben ihre Nachteile und Vorteile:

Meldewege des Whistleblowings oder Hinweisgeber-Systeme

 

Telefon

Das Hinweisgeber-System kann zum Beispiel in Form einer Telefon-Hotline eingerichtet werden. Anrufe werden von einem Callcenter entgegengenommen und an die jeweilige Stelle weitergeleitet, die den Hinweis dann inhaltlich bearbeitet.
Von Vorteil ist hier die Erreichbarkeit rund um die Uhr. In internationalen Konzernen sind auch Sprachbarrieren kein Problem, da der Hinweisgeber an einen Ansprechpartner in seiner Sprache verbunden werden kann.
Ein Nachteil kann sich aus der Weitergabe des Hinweises ergeben. Übertragungs- und Weitergabefehler sind hier ein Beispiel. Zudem erfolgt keine Filterung der Hinweise und das Erkennen von Denunziationen wird schwieriger. Ein weiteres Problem hinsichtlich der Anonymität kann sich durch Rufnummern- und Spracherkennung ergeben.

Online

Entweder per Email oder über ein Whistleblower-Portal kann der Hinweisgeber bei einem internetbasierten Hinweisgeber-System seinen Hinweis geben.
Ein Vorteil ist die Benutzerfreundlichkeit eines Portals, denn hier lassen sich Hinweisgeber Schritt für Schritt durch den Meldeprozess führen. Zudem lassen sich auch hier die Verfügbarkeit verschiedener Sprachen sichern und die Anonymität ist durch Verschlüsselungstechniken der Anbieter gewahrt. Ein weiterer Vorteil ist die ständige Verfügbarkeit und dadurch die niedrige Hemmschwelle. Der Hinweis kann jederzeit anonym abgegeben werden und Unterlagen, die den Vorwurf belegen können, beigefügt werden.
Als Nachteil kann hier der Mangel an persönlicher Kommunikation gesehen werden. Auf der einen Seite senkt dies die Hemmschwelle für Hinweisgeber, sich an ein Whistleblower-Portal zu wenden. Auf der anderen Seite bedeutet dies aber auch, dass es auf Grund der Anonymität eher zu Falschmeldungen und Denunziationen kommen kann. Zudem ist der finanzielle Aufwand für Implementierung und Betreuung der Plattform zu berücksichtigen.

Persönlich

Eine dritte Möglichkeit ist die persönliche Kontaktaufnahme zu einem Ansprechpartner. Hier empfiehlt sich die Ernennung einer Ombudsperson, die dem Vorstand nicht weisungsgebunden ist. Hier ist das Vertrauen und der Bekanntheitsgrad der Ombudsperson auschlaggebend. Als Kanal können natürlich neben der persönlichen Ansprache auch Telefon oder Email dienen. Ziel sollte aber immer ein persönliches Gespräch zwischen Hinweisgeber und Ombudsperson sein, in welchem dann gemeinsam Unterlagen oder Dokumente gesichtet werden können.
Ein Vorteil ist die Erfahrung und Expertise der Ombudsperson, mit der schnell den Motiven des Hinweisgebers und den Hintergründen des Fehlverhaltens auf den Grund gegangen werden kann. Das persönliche Gespräch reduziert zudem das Risiko bewusster Falschmeldungen. Zudem bleiben bei einer internen Ombudsperson vertrauliche Informationen im Unternehmen.
Nachteile
finden sich bei der eingeschränkten zeitlichen Erreichbarkeit. Dies gilt sowohl außerhalb der Geschäftszeiten aber auch innerhalb, da die Ombudsperson durch Besprechungen oder andere Termine nicht erreichbar sein kann. Auch kann der direkte Kontakt nicht nur vorteilhaft sein, sondern auch Hinweisgeber abschrecken. Bei persönlichen Kontakten kann keine Anonymität garantiert werden.

Schlüsselfunktion Compliance-Officer

Welches Hinweisgeber-System gewählt wird, muss anhand der genannten Vor- und Nachteile entschieden werden. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen ist der finanzielle Aspekt ausschlaggebend. Dahingegen empfiehlt sich bei größeren oder gar internationalen Konzernen eine Kombination verschiedener Systeme. Im Zentrum dieser Entscheidung steht immer ein gut geschulter Compliance-Officer, der mit seiner Expertise das geeignete Hinweisgeber-System auswählt und die Geschäftsführung kompetent beraten kann.

Der Erfolg des jeweiligen Hinweisgeber-Systems hängt entscheidend von der Transparenz und dem Vertrauen der Beschäftigten in die Compliance-Kultur des Unternehmens ab. Auch hier ist der Compliance-Officer die Schlüsselfunktion bei der Implementierung eines Kommunikationskonzeptes und der Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Selbstverständlich sind auch bei der Einführung eines Whistleblower-Systems die rechtlichen Anforderungen des Straf-, Arbeits- und natürlich auch des Datenschutzrechtes zu beachten. Aus diesem Grund empfiehlt es sich bei der Planung und Umsetzung des Whistleblower-Systems den Datenschutzbeauftragten hinzuzuziehen.

Nicht zu Letzt ist eine gelebte Compliance-Kultur – von der Geschäftsführung bis zu den Beschäftigten – Grundvoraussetzung eines effektiven Hinweisgeber-Systems, welches dazu beitragen kann, Risiken und Schaden vom Unternehmen abzuwenden. Nur so können das Unternehmen sowie Stakeholder geschützt, der gute Ruf bewahrt und Compliance zum wichtigen Qualitätsmerkmal und Wettbewerbsvorteil werden.

 

Literaturhinweis:

Süße, Sascha (2014): Whistleblowing – Hinweisgebersysteme als Bestandteil eines effektiven Compliance-Managements. In: Schettgen-Sarcher, Walburga / Bachmann, Sebastian / Schettgen, Peter (Hrsg.): Compliance Officer. Das Augsburger Qualifizierungsmodell, Wiesbaden

 

Auditor werden: Anforderungen und Möglichkeiten

Wozu dienen Audits?

Vorteile der Auditoren-Tätigkeit und Wege dorthin

Ein Auditor leistet einen internen oder, wenn von außen verpflichtet, externen Dienst an der Betriebsorganisation. Ein Audit hat sehr viel mit Kommunikation, strukturiertem Vorgehen, aber auch gesundem Menschenverstand zu tun. Somit begegnet der Auditor vielen Herausforderungen, wenn er die Betriebsorganisation – als Schatzsucher – auditiert.

Für das Unternehmen gibt es viele gute Gründe, in Audits und in Auditoren zu investieren. Es gibt allerdings erst wenige Unternehmen, die diese Rolle gezielt zur Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung nutzen.

 

Nutzen von Audits für Unternehmen und Mitarbeiter:

  • Mitarbeiter auditieren abteilungsübergreifend oder in fremden Abteilungen. Insbesondere in Kombination mit der Funktion eines Managementsystembeauftragten oder einer vergleichbaren Stabsstelle lernt der Auditor das Unternehmen aus der Frosch- und Vogelperspektive sowie in Tiefe und Breite kennen. Auditieren stellt somit eine Schlüsselqualifikation mit klaren Stärken in Analyse, Unternehmens-Know-how und Kommunikation dar.
  • Neue Mitarbeiter können sich als Auditoren das formelle und informelle Unternehmensnetzwerk schneller erschließen und die Aufbau- und Ablauforganisation kennenlernen.
  • Auch erfahrene Kollegen schätzen Audits zur persönlichen Weiterentwicklung und als Tätigkeit mit hohem Lerneffekt. Sie können ihr Wissen und ihre Erfahrungen auf charmante Art und Weise in die betriebliche Zusammenarbeit einbringen. Nicht durch Ratschläge oder Coaching, sondern durch geschickte, neutrale Fragestellungen.
  • Auditoren orientieren sich an einem Verhaltenskodex, der Zuverlässigkeit, Integrität und Aufgeschlossenheit fordert. Solche Eigenschaften wirken sich auch positiv auf den eigenen Arbeitsbereich aus.
  • Auditoren kennen Schnittstellen, Best Practices und Hintergründe betrieblicher Entwicklungen. Sie sind Multiplikatoren für Betriebswissen und tragen im positiven Unternehmenssinn zu mehr Verständnis für die Arbeit der Kollegen bei.

 

In die Rolle des Auditors hineinwachsen

Oft halten die Stabsstellen im Unternehmen schon die Augen nach geeigneten Kandidaten offen, wenn interne Auditoren gesucht werden. Erste Berührungspunkte ergeben sich dann, wenn die potenziellen Mitarbeiter Audits schon aus der Perspektive des Auditierten kennen oder erst einmal als Beobachter bzw. Co-Auditoren dabei sind.

Als Auditleiter – allein oder mit einem Team von Co-Auditoren, fachlichen Experten oder Beobachtern – tätig zu sein heißt, den gesamten Auditprozess selbstständig zu beherrschen und zu organisieren, um Auditziele erreichen zu können. Bei externen Auditoren verläuft das Learning by Doing ähnlich.

Ein „Reinschnuppern“ ist für den Mitarbeiter hilfreich bei seiner Entscheidung, ob er als interner Auditor tätig werden möchte. Niemand sollte unfreiwillig dazu berufen werden. Denn ein Auditor trägt eine hohe Verantwortung für den guten Verlauf der Gespräche während eines Audits; dem wird er nur gerecht, wenn er seine Aufgabe freiwillig wahrnimmt. Empfehlenswert ist es auf jeden Fall, alle Möglichkeiten zu nutzen, sich über den internen Auditprozess zu informieren, sich als Auditor schulen zu lassen und an möglichst vielen Auditsituationen teilzunehmen.

E-Training: Interner und Lieferantenauditor – 1st und 2nd party Auditor nach ISO 19011

Auf Basis von DIN EN ISO 19011 erlernen Sie online Prinzipien und Vorgehensweisen von Audits, die Sie als Auditor für interne (1st party) und für Lieferantenaudits (2nd party) benötigen. Sie eignen sich Vorgehensweisen und Techniken an, die Sie dabei unterstützen, Audits nach selbst gewählten Standards professionell durchzuführen und nachzubereiten. Hier geht es zum E-Training.

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Neuer FQS-Band präsentiert Education Graph zur bedarfsgerechten Auswahl von Weiterbildungen

Qualifizierte und kompetente Mitarbeiter stellen einen wesentlichen Erfolgsfaktor zur Sicherung der Innovations-, Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen dar. Das Überangebot an Bildungsformaten erschwert jedoch eine bedarfsgerechte Auswahl von Weiterbildungen, die Eigenschaften und Präferenzen des Lerners genauso berücksichtigt wie organisationale Rahmenbedingungen. Zu oft entscheidet das Bauchgefühl oder es wird den Erfahrung Anderer vertraut. Das durch die FQS geförderte Forschungsprojekt „Ganzheitliche Systematisierung und Individualisierung der betrieblichen Weiterbildung in kleinen und mittleren Unternehmen auf Grundlage bildungswissenschaftlich fundierter Forschung (ESSYST)“ hat sich dieses Problems angenommen. Das Ergebnis ist ein Demonstrator, der ein ideales Matching zwischen Bildungsbedarf und -angeboten ermöglicht. ESSYST wurde vom Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der Technischen Universität Berlin sowie dem Hamburger Zentrum für Universitäres Lehren und Lernen der Universität Hamburg durchgeführt.

Zunächst entwickelten die Projektbeteiligten eine Systematik für eine strukturierte, methodengestützte und faktenbasierte Weiterbildungsarbeit in Unternehmen. Zudem wurden Interviews zur Anforderungserhebung durchgeführt. Die Interviewpartner waren unter anderem Geschäftsführer, Personalentwickler, Vertreter von Bildungsträgern sowie Mitarbeiter als potentielle Empfänger von Weiterbildungen. Durch eine stark methodisch geprägte Vorgehensweise bei der Analyse der Anforderungen von Bildungsempfängern und der Eigenschaften verschiedener Bildungsangebote konnten die Forscher Abhängigkeiten identifizieren. Diese Erkenntnisse hinterlegten sie in einem Algorithmus, der Kompatibilitätsbewertungen zwischen Angebot und Nachfrage zulässt. Als Ergebnis wird ein  Matching-Grad ausgeben. Die Qualitätssicherung entlang des gesamten Weiterbildungsprozesses wird durch die Erfassung geeigneter Qualitätsmerkmale sichergestellt.

Die Ergebnisse von Essyst sind in dem neuen FQS-Band 88-12 „Leitfaden zur Anwendung eines Empfehlungssystems für Weiterbildungen“ (50 Seiten, A4, 59 EUR, ISBN: 978-3-940991-24-9) erschienen.

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Was ist Qualitätsmanagement?

QM-Wissen kompaktEine Warnung vorab: In der Theorie, von Theorie zu Praxis, von Branche zu Branche und innerhalb einer Branche von Unternehmen zu Unternehmen kann sich das Verständnis davon, was Qualitätsmanagement ist, stark unterscheiden.

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Warum braucht man Audits?

Wozu dienen Audits?

Sinn und Einsatzgebiete des Audits

Wählen wir im Online-Shop einen Paketdienst aus, vertrauen wir auf die Pünktlichkeit seiner Lieferung. Gehen wir zum Zahnarzt, vertrauen wir auf seine Kompetenz. Kaufen wir ein Auto, vertrauen wir auf seine Zuverlässigkeit. Ein Audit hilft im Verborgenen, solcherlei Wünsche und die Wirklichkeit miteinander zu verbinden. Hat sich eine Organisation nämlich Qualitätsziele wie Pünktlichkeit, professionellen Service, Sauberkeit oder lange Lebensdauer gesetzt, reflektiert das Audit im Hintergrund, ob und wie sie erreicht werden. (mehr …)

Neues FQS-Forschungsprojekt soll die Nutzung von Smart Devices verbessern

Industriepartner für Teilnahme gesucht

Der Einsatz von Smart Devices wie Tablets, intelligente Uhren oder Datenbrillen in industriellen Anwendungen wächst zunehmend. Diese mobilen Endgeräte werden vor allem als Werker-Assistenzsysteme genutzt. Sie bieten die Möglichkeit, für den Werker wichtige Information bedarfsgerecht an Ort und Stelle einzublenden und ihn so bei der Ausführung seiner Tätigkeiten zu unterstützen. Die Möglichkeiten zur Aufbereitung und Darstellung der benötigten Informationen sind aufgrund der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten sowie der eingesetzten Hardware und Software extrem geräte- und anwendungsabhängig. Hierdurch wird aktuell eine gewinnbringende Nutzung von Smart Devices zur Werker-Flexibilisierung und Prozessabsicherung erschwert.

Das von der FQS-Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. betreute Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT will Abhilfe schaffen. Durch gezielte Anwenderstudien sollen Gestaltungsregeln für eine sinnvolle Informationsverdichtung und Darstellung für verschiedene mobile Endgeräten in unterschiedlichen Einsatzszenarien (Qualitätssicherung, Montage, Logistik etc.) erarbeitet werden. Hierdurch sollen insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen befähigt werden, Smart Devices und entsprechende Softwaresysteme auf dem Shopfloor gewinnbringend einzusetzen und ihre Mitarbeiter zu flexibilisieren.

Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich mit anderen Organisationen auszutauschen oder als Anwendungspartner im Projekt mitzuwirken. Wer mehr erfahren möchte, erhält weitere Informationen bei Florian Lindner, T 0241 8904 -160, Mail florian.lindner@ipt.fraunhofer.de.

Was sind Gründe für Non-Compliance in Unternehmen?

Gründe für Non-Compliance in Unternehmen

Warum verhalten sich Menschen non-compliant?

Klassische Wirtschaftskriminalität und vermehrt auch E-Crime gehören laut einer Studie im Auftrag von PWC und der Universität Halle-Wittenberg aus dem Jahr 2016 zu den größten Compliance-Risiken für Unternehmen. Angesichts aktueller Fälle von Korruption, Untreue und Datenmissbrauch stellt sich die Frage nach den Gründen für Non-Compliance. Warum handeln Menschen entgegen gesetzlicher und ethischer Normen? Durch das Erkennen der Ursachen und bedingender Faktoren auf Ebene der Organisation lassen sich wirkungsvolle Präventionsmaßnahmen entwickeln und implementieren. Denn auch das Fehlverhalten einzelner Mitarbeiter, wie Diebstahl, Missbrauch von Informationen, Mobbing und der Verstoß gegen Sicherheitsregeln kann zu erheblichem Schaden für Unternehmen führen. Neben den monetären Einbußen und direkten Kosten, wie Bußgeld- oder Schadensersatzzahlungen, kann Non-Compliance ebenso den Verlust von Kundenvertrauen und Reputation nach sich ziehen.

 


Compliance im Wirtschaftskontext bedeutet das Handeln in Übereinstimmung mit Gesetzen, Richtlinien und freiwilligen Verhaltensregeln einer Organisation

Non-Compliance umfasst unterschiedliche Konzepte:

  • Kontraproduktives Verhalten geschieht absichtlich, verletzt Normen der Organisation und kann zu Schaden für die Organisation oder der Mitarbeiter führen. Hierzu gehören allerdings keine Fehler oder Schäden, die unbeabsichtigt auf Grund fehlender Kompetenz oder unglücklichen Umständen geschehen.
  • Abweichendes Verhalten oder auch deviantes Verhalten weicht von einer zugrunde gelegten Norm ab. Während kontraproduktives Verhalten unternehmensinterne Vorschriften verletzt, richtet sich abweichendes oder unethisches Verhalten gegen moralische, gesetzliche oder andere gesellschaftliche Normen oder Prinzipien.

Kategorisierung von Non-Compliance: Wie in der folgenden Abbildung dargestellt lässt sich Fehlverhalten nach der Schwere der Regelverstöße und danach, ob der Schaden die gesamte Organisation oder einzelne Mitglieder betrifft, kategorisieren.

Kategorien von Compliance-Verstößen

Eine Typologie kontraproduktiven Arbeitsverhaltens (nach Robinson & Bennett, 1995; Cl Academy of Management (NY) 1995) Quelle: Schettgen-Sarcher et al (2014)

 

Wie lässt sich Non-Compliance erklären?

Die Gründe für das Fehlverhalten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lassen sich auf der einen Seite bei den einzelnen Akteuren suchen. Hier können Erklärungsmodelle aus der Psychologie Antworten liefern. Auf der anderen Seite finden sich Bedingungsfaktoren für Non-Compliance auch in den Strukturen der Organisation. Aus dem komplexen Zusammenspiel von individuellen Eigenschaften und den strukturellen Bedingungen ergibt sich die mehr oder weniger hohe Wahrscheinlichkeit für Non-Compliance.

Zu den wichtigsten allgemeinen Erklärungsmodellen für organisationales Fehlverhalten gehören unter anderem die Theorie des geplanten Verhaltens, die Theorie der rationalen Entscheidung, die Lerntheorie oder auch das Reziprozitätsprinzip.

Theorie des geplanten Verhaltens

Wird das Verhalten willentlich, also geplant ausgeführt, spielen vor allem drei Faktoren eine Rolle:

  1. Aus den positiven oder negativen Erwartungen und den Bewertungen der Konsequenzen des Handelns durch das Individuum ergibt sich die Einstellung gegenüber dem Verhalten.
  2. Die Annahmen darüber, wie Personen aus dem sozialen Umfeld das Verhalten bewerten, also die Wahrnehmung von Verhaltensnormen, und die Motivation, diesen Erwartungen zu entsprechen.
  3. Die wahrgenommene Verhaltenskontrolle: Wie leicht kann das Verhalten aus Sicht des Akteurs durchgeführt werden.

Fehlverhalten ist dann wahrscheinlicher, wenn positive Konsequenzen erwartet werden, es (vermeintlich) durch das Umfeld akzeptiert wird und leicht umgesetzt werden kann.

Theorie der rationalen Entscheidung

Die Theorie der rationalen Entscheidung (oder auch rational Choice-Theorie) hat die Grundannahme, dass Individuen Kosten und Nutzen ihres Verhaltens rational abwägen. Fehlverhalten ist demnach dann wahrscheinlich, wenn die Kosten gering und der Nutzen hoch zu sein scheint.

Lerntheorie

Auch die Lerntheorie bietet ein Erklärungsmodell von Non-Compliance an. Die Erwartung von Akteuren, ob ein Verhalten Vor- oder Nachteile mit sich bringt, wird auf Grund von Lernerfahrungen gebildet. Hierbei wird zwischen Belohnungslernen (die Belohnung für das Verhalten wird als hoch erachtet), Bestrafungslernen (die Strafe für das Verhalten wird als gering erachtet) und Beobachtungslernen (andere Personen leben das Verhalten vor) unterschieden.

Reziprozitätsprinzip

Anhand des Reziprozitätsprinzips lässt sich Fehlverhalten von Mitarbeitern dann erklären, wenn die Gegenseitigkeit im Arbeitsumfeld verletzt ist. Erleben Mitarbeiter ein Ungleichgewicht von subjektiver Leistung auf der einen Seite und der entsprechenden Entlohnung oder auch Anerkennung dieser Leistung auf einer anderen, können sie mit Fehlverhalten reagieren, um das Ungleichgewicht wieder auszugleichen.

Berufsbild Compliance Officer
Durch Digitalisierung, den Einsatz von neuen Technologien und unterschiedlichen Regelungen im nationalen und internationalen Umfeld wird das Thema Compliance für Unternehmen immer wichtiger. Aber auch Verbraucher und Investoren legen einen immer größeren Wert auf die Einhaltung von ethischen Standards. Mit Blick auf das steigende Bewusstsein gewinnt das Berufsbild des Compliance Officer zunehmend an Bedeutung. Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie in unserem Berufsbild zum Compliance Officer:

  • Was ist ein Compliance Officer?
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  • Welche Karrieremöglichkeiten gibt es?

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Welche Rolle spielt die Organisation bei Nicht-Compliance?

Auch auf Seiten der Organisation gibt es Faktoren, die Fehlverhalten bedingen können. Hier spielt auch eine fehlende Compliance-Kultur im Unternehmen eine Rolle. Fehlverhalten tritt in einer Organisation gehäuft auf, wenn die Kooperation oder zumindest das Stillschweigen anderer Organisationsmitglieder vorhanden ist. Hier spiegeln sich die Merkmale der Unternehmenskultur, wie geteilte Werte, Einstellungen und kollektive Verhaltensmuster wider. Bedingungen, die Non-Compliance auf der organisationalen Ebene begünstigen, lassen sich unter drei Aspekten subsumieren.

  1. Arbeitsbedingungen: An erster Stelle können schlechte Arbeitsbedingungen Fehlverhalten fördern. Hierzu gehören ungerechte Bezahlung, unsichere Beschäftigungsverhältnisse, geringe Wertschätzung, wenig oder keine Unterstützung durch die Vorgesetzten oder sogar Mobbing sowie die mangelnde Bereitstellung von Ressourcen. Diese ungünstigen Arbeitsbedingungen resultieren häufig aus hohem Wettbewerbsdruck und der Angst, von Konkurrenten aus dem Markt gedrängt zu werden. Dieser Druck wird meist über alle Hierarchieebenen an die Mitarbeiter weitergegeben und kann zu steigenden Krankheitsraten, hoher Fluktuation, nachlassender Innovation und verringerter Produktivität führen.
  2. Kontrollsystem: Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Ausgestaltung des Kontrollsystems im Unternehmen. Hierbei kann ein Zuviel ebenso problematisch sein wie ein Zuwenig. Fehlende Kontrolle kann zu informellen Netzwerken innerhalb der Organisation führen. In diesen meist geschlossenen, korrupten Netzwerken mit starken Bindungen schützen sich die Mitglieder gegenseitig und arbeiten sich zu.
    Zu strikte Kontrolle und Überwachung kann auf der anderen Seite auch den Eindruck mangelnden Vertrauens in die Bereitschaft der Mitarbeiter, sich regelkonform zu verhalten, machen. Zudem können zu viele und wenig nachvollziehbare Regeln effizientes Arbeiten verhindern und zu Motivationsverlust und ggf. Widerstandsreaktionen seitens der Mitarbeiter führen.
  3. Unternehmenskultur: Die Unternehmenskultur ist ein essenzieller Bestandteil eines erfolgreichen Compliance Management Systems. Eine Unternehmensführung, die compliance-konformes Handeln vorlebt und die Kommunikation von ethischen Grundsätzen fördert, ist eine Voraussetzung, damit sich auch die Mitarbeiter diese Werte zu eigen machen. Wenn sich diese mit den im Unternehmen gelebten Werten und ethischen Grundsätzen identifizieren können, ist die Wahrscheinlichkeit für kontraproduktives Verhalten geringer.

Welche Maßnahmen sind geeignet?

Neben diesen allgemeinen Erklärungsmodellen auf Seiten der Mitarbeiter und der Organisation lassen sich in spezifischen Modellen individuelle und organisationale Faktoren zusammendenken, um umfassende Erklärungsmuster zu liefern. Eine angemessen komplexe Darstellung würde an dieser Stelle den Umfang dieses Artikels sprengen. Festzuhalten bleibt die Frage nach den Schlussfolgerungen für den Compliance Officer im Unternehmen.

Wie lassen sich die oben beschriebenen Bedingungen für Non-Compliance in Maßnahmen für ein regelkonformes Verhalten umsetzen?

Auf Seiten der Mitarbeiter spielen hier vor allem personenbezogene Maßnahmen, wie eine geeignete Personalauswahl und Personalentwicklung, aber auch Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter eine Rolle. Umfeldbezogene Maßnahmen sollten sich in einem wirkungsvollen Compliance Management System manifestieren. Die Rahmenbedingungen können so in einer Organisation complianceförderlich gestaltet werden. Besonderen Wert sollte ein Unternehmen hier auf die Entwicklung einer Compliance-Kultur legen, welche die Basis eines effektiven Compliance Management Systems darstellt. Compliance im Unternehmen muss über die Einrichtung eines Kontrollsystems und die Veröffentlichung eines Code of Conduct hinausgehen. Diese Maßnahmen sind wichtig, bleiben aber wirkungslos, wenn die Rahmenbedingungen nicht gegeben sind und eine entsprechende Kultur im Unternehmen nicht (vor-)gelebt wird.

Literatur:
Kennecke S., Frey D., Kaschube J. (2014) Organisationspsychologische Aspekte der Compliance. In: Schettgen-Sarcher W., Bachmann S., Schettgen P. (eds) Compliance Officer. Springer Gabler, Wiesbaden
Steßl A. (2012) Erklärung korrupten Handelns: Forschungsstand und Praxis. In: Effektives Compliance Management in Unternehmen. VS Verlag für Sozialwissenschaften

Haftungsrechtliche Bedeutung des ISO-GPS-Systems

Messtechnik/Koordinatenmesstechnik

Das komplexe und umfassende Normenwerk zum ISO-GPS-System ist so stark in Bewegung wie nie zuvor. Eingeführt wurde die Geometrische Produktspezifikation, um Werkstückgeometrien, Werkstückeigenschaften (Tolerierung von Maß, Form, Lage und Oberfläche) und deren Prüfungen (Nachweis der Konformität) vollständig, eindeutig und widerspruchsfrei zu spezifizieren. Zur Folge hat dies erhebliche Normanpassungen und Neuerungen der GPS-Standards (Beispiele: ISO 14638, ISO 8015, ISO 1101, ISO 14405, ISO 5459, ISO 5458, ISO 1660, ISO 286 und weitere). (mehr …)

Die sieben Grundsätze von Qualitätsmanagement

QM-Wissen kompaktDie sieben Grundsätze bilden die Basis von Qualitätsmanagement. Sie sind wichtig, um ISO 9001:2015 angemessen anzuwenden. In der Norm ISO 9000 sind diese Grundsätze erläutert. Sie lauten:

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Industriepartner für FQS-Forschungsprojekt gesucht

Six Sigma – der DMAIC-Zyklus – hat sich zur Prozessverbesserung im Produktionsbereich in vielen Branchen etabliert. Während Six Sigma bestehende Prozesse betrachtet bzw. niedrige Qualität nachträglich verhindert oder beseitigt, konzentriert sich der Ansatz des Design for Six Sigma (DFSS) darauf, hohe Qualität bereits in der Produktgestaltung zu berücksichtigen. Dies entspricht dem Ansatz der Zehnerregel, wonach hohe Qualität in frühen Produktentstehungsphasen größere Kosteneinsparungen ermöglicht. Obwohl die Kosteneinsparpotenziale immer wieder genannt werden, konnte sich DFSS bisher nicht ausreichend durchsetzen.

Das von der FQS-Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. betreute Forschungsprojekt „Smart Data Analytics in der Produktentstehung zur Sicherstellung der Qualität“ soll nun durch den Einsatz von Smart Data die Potenziale der Produktentwicklung nutzbar machen. Ziel des Projekts ist, das Null-Fehler-Prinzip in der Entwicklungsphase anzuwenden, um den Aufwand in der Produktentwicklung zu reduzieren und eine konsequente und nachhaltige Kundenorientierung zu ermöglichen. Durch die Nutzung aktuell vorhandener und zukünftig hinzukommender Daten sollen intelligente Informationen extrahiert werden. Die Kombination von DFSS, Design Thinking und Smart Data erhöht die Wirksamkeit der unterstützenden Prozesse.

Sie interessieren sich für diesen Ansatz, möchten sich im Rahmen des Projektes mit anderen Unternehmen austauschen oder als Anwendungspartner mitwirken? Bei Frau Bui Thi Thanh erhalten Sie weitere Informationen. Kontakt: T 030 314 23995, E-Mail Tra.buithithanh@tu-berlin.de

Wie führe ich ein QM-System ein?

Qualitätsmanagement  bzw. ein Qualitätsmanagement-System (QM-System) einzuführen ist ein komplexes Projekt, das in der Regel etwa ein Jahr in Anspruch nimmt. Was sind dabei die wichtigsten Schritte und woran sollten Qualitätsverantwortliche unbedingt denken? Im ersten Schritt muss sich die Geschäftsführung klarwerden, welche Ziele sie damit verfolgt:

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Was macht eigentlich ein QMB?

Der Qualitätsmanagementbeauftragte (QMB) ist nach wie vor eine der wichtigsten Rollen im Rahmen des Qualitätsmanagement-Systems. Er ist ein Bindeglied zwischen allen Prozessen und Abteilungen und kommuniziert mit den Führungskräften auf Augenhöhe. Aber was macht ein QMB eigentlich genau? Was sind seine Aufgaben?

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Neues FQS-Forschungsprojekt soll Mitarbeiterqualifizierung steigern

Industriepartner für Teilnahme gesucht

Auf individuelle Kundenwünsche zugeschnittene Produkte sind im produzierenden Gewerbe zunehmend gefragt. Dies führt zu stark variierenden Prozessketten, die eine Einsatzplanung begrenzt verfügbarer und unterschiedlich qualifizierter Mitarbeiter erschweren. Gerade kleine und mittlere Unternehmen mit hohem Grad an manuellen Prozessen stehen vor großen Herausforderungen, denn ihre Personalkapazitäten sind häufig beschränkt.

Das von der FQS-Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. betreute Forschungsprojekt des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie IPT will Abhilfe schaffen. Werker-Assistenz-Systeme sollen zukünftig nicht ausreichend qualifizierte Mitarbeiter dazu befähigen, abzuarbeitende Prozesse auszuüben. Die Systeme ermöglichen es, prozessspezifische Anleitungen auf Tablet-PCs oder intelligenten Datenbrillen wiederzugeben. Die Inhalte werden zuvor von erfahrenen und qualifizierten Mitarbeitern aufgenommen. Zudem erhält jeder Mitarbeiter ein digitales Qualifikations- und Kompetenzprofil. Dies kann nach der Anwendung des Systems automatisch aktualisiert werden – und eine systematische Qualifizierung der Mitarbeiter unterstützen.

Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich mit anderen Organisationen auszutauschen oder als Anwendungspartner im Projekt mitzuwirken. Wer mehr erfahren möchte, erhält weitere Informationen bei Kevin Kostyszyn, T 0241 8904 -603, Mail kevin.kostyszyn@ipt.fraunhofer.de.

 

 

Neues FQS-Seminar zur Produktreifebestimmung in frühen Phasen startet im März

Die Produktreife ist ein Maß für den Erfüllungsgrad der Produktanforderungen und eine wichtige Steuerungsgröße in der Produktentwicklung. Häufig kann die Produktreife aber erst in den späten Projektphasen vollständig bewertet werden – z.B. durch Prototypen und physikalische Tests. Dabei sind gerade die frühen Phasen für den Erfolg eines Entwicklungsprojekts entscheidend. Änderungen sind hier noch vergleichsweise günstig, wohingegen späte Umgestaltungen enorme Kosten und Aufwand mit sich bringen können.

Ab März bietet die Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS) zu diesem Thema erstmalig das Seminar „Produktreifebestimmung in frühen Phasen“ an. Es vermittelt eine Systematik, um bestehenden Lücke zwischen den etablierten QM-Methoden und Vorgehensweisen wie FMEA und modernen Projektmanagement-Methoden zu schließen. Der innovative Ansatz der frühen und systematischen Bewertung von Anforderungen in Verbindung mit situationsgerecht dargestellten Anwendungsszenarien ermöglicht es, die Produktreife direkt nach Projektstart und im Projektverlauf einzuschätzen und transparent darzustellen.

Das erste Seminar findet am 21.03.2018 statt. Weitere Informationen zum Seminar erhalten Interessanten im DGQ-Webshop oder bei FQS-Projektmanagerin Verena Mennicken (T 069 954 24-197, Mail verena.mennicken@dgq.de).

So definieren und steuern Sie Ihre QM-Kennzahlen

QM Kennzahlen definieren und steuern mit einer Ampel

Kennzahlen sind unverzichtbar, wenn es darum geht, die Prozessleistungen in Ihrem Unternehmen zu beurteilen und diese Prozesse laufend zu verbessern. Auf die Forderung von ISO 9001:2015, dass Unternehmen die wichtigsten Prozesse definieren und diese mit Hilfe von Kennzahlen messbar machen müssen, haben wir bereits im Beitrag „QM-Kennzahlen in der Norm“ hingewiesen.

Wie kommt man aber nun zu einer „guten“ (relevanten) Kennzahl? Und wie lassen sich die definierten Kennzahlen am besten steuern? (mehr …)

Was ist eigentlich ein Audit?

DGQ-PraxisWerkstatt: Revision ISO 19011 - Risiko- und leistungsorientiert auditieren

Der Auditor hört

Das Wort „Audit“ ist eine Substantivierung von „audit“ – er, sie, es hört (zu) –, der 3. Person Singular Präsens Indikativ Aktiv des lateinischen Verbs „audire“ – soweit der Lateinlehrer. Mit dem Kunstwort „Audit“ wird also ein Vorgang bezeichnet, bei dem sich ein Zuhörer (der Auditor) dem widmet, was ihm andere Personen sagen, woraus er wiederum seine Schlüsse zieht; dass ein Auditor nicht nur hört, sondern auch sieht und – fast noch wichtiger – „hineinspürt“, versteht sich eigentlich fast von selbst. Wäre ein Auditor ein Prüfer, wie es oft behauptet, manchmal auch empfunden wird, müsste man ihn, für eine Audit-Situation wenig vertrauenserweckend, als „Examinator“ bezeichnen, die zu Prüfenden würden gleichsam ein Examen ablegen und dafür ein Zeugnis erhalten – jedenfalls keine Konformitätsbestätigung und auch kein Zertifikat.

Im Zuge eines Audits, das im Übrigen immer geplant und sinnvoll geleitet und gelenkt werden muss, wird zunächst „nur“ festgestellt, ob z. B. ein Unternehmen das, was es sich selbst als Ziel gesetzt hat, erreichen konnte, in manchen Fällen auch noch zu welchem Grad. Dabei wird nicht das Unternehmen an sich auditiert, sondern das System, das ein Unternehmen zum Erreichen seiner Ziele implementiert hat, das Managementsystem. Der mögliche, oft erhebliche Zusatznutzen, der sich aus einem Audit für ein Unternehmen ergeben kann, wird im übernächsten Absatz angesprochen.

Welche Art von Audit zum Einsatz kommt, hängt von der Art der Ziele ab, die ein Unternehmen als „erreicht“ festgestellt haben möchte. Will es – eventuell im Zuge der Vorbereitung auf eine Zertifizierung – wissen, auf welchem Stand es sich in Bezug auf die Erfüllung der jeweiligen Normforderungen befindet, wird es zunächst interne Audits durchführen, danach kann (optional) ein Vor-Audit durch die Zertifizierungsgesellschaft erfolgen; hierbei würde deutlich, ob das betreffende Managementsystem bereits reif für ein Zertifizierungs-Audit ist, das dann letztendlich über eine Zertifizierung entscheidet. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass zwischen der Erteilung eines Zertifikates und dem drei Jahre später folgenden Audit zur Rezertifizierung noch zwei jährliche Überwachungs-Audits anstehen.

Ein Audit ist keine Prüfung

Ein Audit ist also keine Prüfungssituation. Es ist ein Vorgang, bei dem das auditierte Unternehmen einen großen Nutzen im Sinn eines echten Mehrwertes erwarten kann – jedenfalls dann, wenn das Unternehmen und der Auditor diesen Gedanken aktiv aufgreifen. Inzwischen gibt es eine große Anzahl von Unternehmen, die im Zuge von Zertifizierungs-Audits neben der Feststellung der Konformität das Aufdecken von Verbesserungspotenzialen geradezu fordern – laut einer aktuellen Umfrage mit ca. 1.000 antwortenden DQS-Kunden erwarten 60 Prozent eine gesteigerte Wertschöpfung für ihr Unternehmen durch „impulsstarke Audits“. Solche Impulse, die nicht mit in diesem Zusammenhang verbotener Beratung verwechselt werden dürfen, geben kompetente und erfahrene Auditoren mit ihrem neutralen Blick auf das Managementsystem und damit auch auf das ganze Unternehmen, denn sie sehen, wo verstecktes Potenzial schlummert.

Berufsbild Auditor

Für die Integrität und Zuverlässigkeit von Unternehmen ist das Einhalten von gesetzlichen, behördlichen und normativen Vorgaben und Anforderungen essenziell. Neben dem Feststellen der Konformität können im Rahmen eines Audits unter anderem bewährte Praktiken erkannt, Lücken identifiziert und Optimierungspotenziale aufgedeckt werden. Auditoren können so einen entscheidenden Beitrag für das Unternehmen leisten und haben gute Karriereaussichten in den verschiedensten Branchen.
Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie in unserem Berufsbild zum Auditor:

  • Welche Aufgaben betreuen Auditoren?
  • Wie werde ich Auditor?
  • Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
  • Was verdient ein Auditor?
  • Welche Karrieremöglichkeiten gibt es als Auditor?

Zum Berufsbild Auditor »

Audit-Arten

Es gibt eine Reihe von Audit-Arten oder -Typen, die auf unterschiedlichen Grundlagen unter bestimmten Voraussetzungen und Bedingung durchgeführt werden. Eine übliche Unterscheidung wird nach dem Status des verantwortlichen Auditors getroffen:

  • Die als „1st Party Audits“ bezeichneten Verfahren heißen so, weil sie in der Regel von einem „internen Auditor“ durchgeführt werden, also meist, aber nicht zwingend, von einem dafür geschulten Unternehmensangehörigen. Es ist in diesem Fall nur eine Partei, nämlich das Unternehmen selbst, involviert. Gleichwohl können interne Audits auch von externen Auditoren durchgeführt werden, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass für ein eventuelles Zertifizierungs-Audit ein anderer Zertifizierer zum Zuge kommt.
  • „2nd Party Audits“ heißen Verfahren, bei denen zwei Parteien involviert sind; Auditor ist hier oft der QMB eines Unternehmens als derjenige, der z. B. ein anderes Unternehmen auf die Eignung als Lieferant auditiert. Auch hier werden heute immer häufiger erfahrene externe Auditoren beauftragt.
  • „3rd Party Audits“ schließlich können ausschließlich externe Auditoren (unabhängige Dritte) durchführen, die für das zugrunde liegende Regelwerk zugelassen sind, z. B. bei Zertifizierungs-Audits. In diesem Bereich spielen Akkreditierungen eine entscheidende Rolle.

Regeln für Audits

Ein Audit, das im Zug einer Zertifizierung nach einer ISO-Norm stattfindet, unterliegt den Regeln der ISO bzw. des jeweiligen Akkreditierers, die von akkreditierten Zertifizierungsgesellschaften wie der DQS eingehalten werden müssen. Das bezieht sich in der Praxis zum Beispiel auf die Qualifikation der Auditoren und die korrekte Planung und Lenkung von Audits u. v. a., was in eigens dafür erarbeiteten Normen und Leitfäden dokumentiert ist:

  • ISO/IEC 17021:2011 legt die Forderungen an „Stellen, die Managementsysteme auditieren und zertifizieren“ fest.
  • ISO/IEC 17065:2013 stellt Forderungen an „Stellen, die Produkte, Prozesse und Dienstleistungen zertifizieren“.
  • ISO 19011:2011 ist ein Leitfaden zur Auditierung von Managementsystemen.

Wichtig ist bei Letzterem das Stichwort „Leitfaden“, denn ISO 19011 stellt keine klassischen Forderungen, wie ein Audit durchgeführt werden muss, es gibt vielmehr „Anleitungen zum Leiten und Lenken eines Auditprogramms und zum Planen und Durchführen eines Audits“. Bei ISO 19011 wird das interne Audit (1st Party Audit) oder etwa das Lieferantenaudit (2nd Party Audit) behandelt, während ISO 17021 das Zertifizierungsaudit (3rd Party Audit) in den Mittelpunkt stellt. Schließlich arbeiten auch die Akkreditierer auf der Grundlage einer Norm, nämlich ISO 17011.

Verbindliche Bewertungsgrundlagen für Audits und Zertifizierungen kommen jedoch nicht nur von der International Organization for Standardization (ISO). Auch Industriezweige oder Dienstleistungsbereiche entwickeln solche Vorgaben. Zwar haben diese vielfach eher den Charakter von Bewertungskriterien für ein branchenspezifisches Managementsystem – zum Beispiel IATF 16949 für die Automobilindustrie, EN 9100 für die Luft- & Raumfahrtindustrie oder IRIS für die Schienenfahrzeugindustrie; faktisch nehmen die Initiatoren aber damit die Rolle einer Akkreditierungsstelle ein.

Weitere Audit-Arten

Jenseits der klassischen Zertifizierungs-Audits gibt es eine Reihe weiterer Audit-Arten, die jeweils auf einen bestimmten Teilaspekt abzielen. Nachfolgend die häufigsten Arten in einer kurzen Übersicht:

  • Prozess- und Organisations-Audits – Möchte ein Unternehmen einzelne (Teil)Prozesse oder Organisationsbereiche auf aufbau- und ablauforganisatorische Tauglichkeit, Störanfälligkeit und/oder Risiken untersuchen lassen, kann es einzelne Prozess- und/oder Organisations-Audits auch außerplanmäßig in Auftrag geben.
  • Compliance-Audits – Geht es Unternehmen darum festzustellen, in wie weit seine Geschäftstätigkeiten mit Gesetzen, Verordnungen und sonstigen Regeln oder Vorgaben konform sind, wird ein Compliance-Audit durchgeführt.
  • Performance-Audits – Stellt sich ein Unternehmen die sinnvolle Frage, ob es seine unternehmerischen (Teil)Ziele erreicht bzw. ob dies auf effiziente Weise geschieht, wird ein Performance-Audit effektiv dabei unterstützen, den Status Quo zu bestimmen.
  • Lieferanten-Audits – Möchte ein Unternehmen (regelmäßig) überprüfen, ob sein Lieferant die an ihn gestellten Vorgaben tatsächlich einhält und den Ansprüchen genügt, vereinbart es ein Lieferanten-Audit.

Audit-Dienstleistungen bei der DQS

Als Spezialist für Audits und Zertifizierungen fokussiert die DQS sich auf die Art und Weise, wie Unternehmen – also die Menschen, Prozesse und Systeme – geführt und organisiert werden. DQS-Audits sind eine dialogstarke, intelligente und individuelle Auseinandersetzung, in die der Auditor seine fachlich hohe Kompetenz und uneingeschränkte Integrität einbringt. Ziel der DQS ist es, dem Management konkrete Anhaltspunkte zu geben, ob ein Managementsystem etabliert ist, verstanden und umgesetzt wird. Und ob es geeignet ist, geplante Ziele zu erreichen.

DQS. The Audit Company.

 

Industriepartner für Forschungsprojekt gesucht

Ein neues Forschungsvorhabens des Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) unterstützt KMU bei der Digitalisierung. Ziel ist es, die Qualität der Produktionsprozesse zu optimieren.

Erfahrungen bei Industrieprojekten im Umfeld der Statistischen Versuchsplanung (Design of Experiments – DoE) am Fraunhofer IPA machen eines deutlich: Unternehmen sehen sich bei der Untersuchung ihrer Produktionsprozesse mit dem Ziel der Qualitätsoptimierung ihrer Produkte insbesondere in vier Bereichen mit Herausforderungen konfrontiert. Erstens ist die Bestimmung relevanter Prozesseinflussgrößen und deren Messspezifikation vor Versuchsdurchführung zu nennen. Die zweite Herausforderung ist die valide Datenaufnahme der relevanten Prozesseinflussgrößen. Aufgrund der Vielzahl an zu berücksichtigenden Prozesseinflussgrößen ist digitale Unterstützung notwendig. Drittens müssen die aufgenommenen Daten ausgewertet werden. Hierfür sind bereits bei der Aufnahme der Daten Punkte wie die Kompatibilität und eine eindeutige Zuordnung der Daten untereinander wichtig. Hinzu kommt die Auswertung an sich, welche nur mit speziellen Programmen und Spezialisten möglich ist. Grundsätzlich, und das ist die vierte Herausforderung, haben Unternehmen für die Durchführung einer umfassenden Statistischen Versuchsplanung außerhalb der laufenden Produktion kaum Kapazitäten zur Verfügung.

Das von der FQS-Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. betreute Forschungsvorhaben „Embedded and Adaptive DoE-System fo(u)r Optimization (Easy4.O)“ plant ein Vorgehen zur Aufnahme von prozessrelevanten Produktionsdaten inklusive Störgrößen in der laufenden Produktion und deren Auswertung. Dabei soll nicht in die Produktion eingegriffen werden.

Am Ende des Forschungsvorhabens soll ein System inklusive Leitfaden zur Verfügung stehen, das es Unternehmen ermöglicht, ihre Produktionsprozesse in hohem Maße selbständig zu digitalisieren, zu verstehen und zu optimieren – ohne in diese einzugreifen.

Um die spätere Anwendung des Systems in einem möglichst breiten Anwendungsfeld garantieren zu können, sucht das Fraunhofer IPA noch weitere interessierte Partnerunternehmen. Diese Unternehmen können zum einen Kenntnisse zu ihren speziellen Fertigungsprozessen oder auch Know-how zu spezieller Sensorik für die Untersuchung von Fertigungsprozessen in das Forschungsvorhaben einfließen lassen. Zum anderen haben sie durch die Beteiligung am Forschungsvorhaben die Möglichkeit, ihre Prozesse und Produkte als Anwendungsbeispiele zur Verfügung zu stellen.

Für weitere Informationen und bei Interesse an einer Beteiligung steht Dr. Jörg Mandel zur Verfügung (T 0711 970-1980, E-Mail Joerg.Mandel@ipa.fraunhofer.de).

Neuer FQS-Leitfaden hilft beim automatisierten Monitoring von Ressourcenverbräuchen

Durch voranschreitenden Klimawandel und weltweit steigende Energie- und Rohstoffkosten findet ein Umdenken in der Gesellschaft statt – ein nachhaltiges Wirtschaften ist zunehmend gefordert. Um dieser Entwicklung gerecht zu werden und eine ressourceneffiziente, umweltschonende Herstellung von Produkten zu gewährleisten, wird eine höhere Transparenz des Ressourceneinsatzes erforderlich. Die Forderungen der Kunden nach ökologisch nachhaltigen Produkten und die Möglichkeit zur positiven Außendarstellung liefern Gründe für Optimierungsmaßnahmen. Nicht zuletzt lassen sich durch eine effizientere Produktion auch Kosten senken.

Vor diesem Hintergrund hat die FQS einen „Anwenderleitfaden zum automatisierten Monitoring von Ressourcenverbräuchen“ über die Ergebnisse eines aktuellen Projektes veröffentlicht. Die entwickelte Software >>ecoIN<<unterstützt kleine und mittlere Unternehmen dabei, die ökologischen Leistungsindikatoren ihrer Produkte und Prozesse zu erfassen und zu bewerten. Diese wiederum können bei der Erstellung einer normkonformen Sachbilanz für die Ökobilanzierung unterstützen. Sie können optional in eine LCA-Software eingebunden werden, um dort eine Wirkungsabschätzung von Produkten vorzunehmen und so eine Aussage über die Umweltauswirkungen des Produkts zu erhalten. Die Software ist als Stand alone-Lösung gedacht und kann optional über Schnittstellen mit gängigen LCA-Software-Paketen interagieren. Das bedeutet konkret: Möchte ein Unternehmen die ökologischen Leistungsindikatoren seiner Produkte automatisiert aus den Daten der Produktionssysteme erheben, kommt die Software zum Einsatz. Soll darüber hinaus eine Wirkungsabschätzung der Produkte erfolgen, können die von der Software erhobenen Daten in einer separaten LCA-Software zielgerichtet genutzt werden.

Unternehmen haben demnach die Möglichkeit, die Software aus dem Projekt singulär zu nutzen die Funktionen einer LCA-Software ergänzend hinzuzuziehen.

Das FQS-Projekt wurde vom Institut für Produktionstechnologie IPT, Aachen durchgeführt. Der 32-Seiten Bericht kostet 59,00 Euro. Interessenten können den Bericht auf der DGQ-Website bestellen.

 

FQS-Forschungsprojekt macht Qualität von Weiterbildung vergleichbar

Welches Training bereitet am besten auf berufliche Herausforderungen vor? Diese Frage stellen sich viele Lernende, bevor sie eine Weiterbildung buchen. Eine Antwort zu finden, wird immer schwieriger. Denn mit fortschreitender Digitalisierung ist die Vielfalt an Weiterbildungen gestiegen. Darum ist es wichtig, dass potenzielle Teilnehmer wissen, welche Inhalte das Training vermitteln soll und was es kosten darf. Das ist in der Regel der Fall, der individuelle Lernstil wird jedoch nur selten berücksichtigt.

Hier setzt „ESSYST“ an – ein interdisziplinäres Forschungsprojekt, das die optimale Zuordnung zwischen Lernstil und Lernumgebung bei Weiterbildungsmaßnahmen berücksichtigt. Im Mittelpunkt der Untersuchung standen zum einen die Anforderungen, bestehend aus Lerneigenschaften und Lernpräferenzen. Ebenso spielten organisationale Rahmenbedingungen eine Rolle, die beispielsweise das Zeitmodell oder die Kosten betreffen.  Es wurde eine Systematik entworfen, die Weiterbildungsangebote umfassend formal charakterisiert. Die Erkenntnisse zu den Abhängigkeiten zwischen den Anforderungen und den spezifischen Merkmalen der Angebote wurden in einem Modell, dem Education Graph, zusammengeführt und in einem Demonstrator integriert.

Bei einer Anfrage durch einen reellen Nutzer startet ein Suchvorgang, der Merkmale paarweise in einer komplexen Matrix vergleicht. Im ersten Schritt wird das Angebot an Weiterbildungen gefiltert. Im Anschluss erfolgt die Sortierung der Empfehlungen anhand der Lehr-/Lernformate, -methoden und -medien, die das jeweilige Weiterbildungsangebot enthält. Dann erscheint der Matching-Wert mit dem Grad der Empfehlung. Dieser Wert gibt an, wie gut das Weiterbildungsangebot unter Berücksichtigung der didaktischen Merkmale und der Voraussetzungen des Lernenden passt.

Das Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der TU Berlin hat das Projekt gemeinsam mit dem Hamburger Zentrum für universitäres Lehren und Lernen der Uni Hamburg durchgeführt. Das IGF-Vorhaben 18657N der Forschungsvereinigung FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e. V., August-Schanz-Straße 21A, 60433 Frankfurt am Main wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Interessenten erhalten weitere Informationen unter www.essyst.tu-berlin.de

Ansprechpartner der TU Berlin: Phillip Miersch, Mail: Phillip.Miersch@tu-berlin.de

Ansprechpartner der FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e.V.: Verena Mennicken, Mail: Verena.Mennicken@dgq.de

 

 

Industriepartner für Forschungsvorhaben gesucht

In Großunternehmen haben sich zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit/Traceability von Produkten entlang ihres Wertschöpfungsprozesses in der jüngeren Vergangenheit Traceability-Systeme etabliert. Sie ermöglichen es, Fehler unter Zuhilfenahme verschiedener technischer Lösungen unmittelbar und eindeutig den fehlerverursachenden Herstell- und/oder Bearbeitungsvorgängen zuzuordnen. In kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) ist der Verbreitungsgrad von Traceability-Systemen jedoch noch gering.

Hier setzt ein Forschungsvorhaben an, das die Fachgebiete Qualitätsmanagement, Prozessmanagement, Produktionstechnik und Logistik der Universität Kassel initiiert haben. Ziel ist es, in KMU ein Bewusstsein für die Notwendigkeit von Traceability-Lösungen zur Sicherung und zum Ausbau der eigenen Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen. Darüber hinaus soll das Projekt KMU fallbezogen die Vorteile von Tracebility-Lösungen aufzeigen und sie bei der Auswahl und Beschaffung eines geeigneten Traceability-Systems unterstützen – durch eine speziell auf KMU abgestimmte Methodik und unter Berücksichtigung KMU-spezifischer Restriktionen.

Für weitere Informationen zum Projekt und bei Interesse an einer Projektbeteiligung steht Christian Kern zur Verfügung (E-Mail: kern@uni-kassel.de).

Neuer FQS-Leitfaden zeigt Verbesserungspotenziale auf

Mit gleichen Mitteln mehr erreichen. Das ist eine Herausforderung, der sich produzierende Unternehmen heute stellen müssen, um im Wettbewerb zu punkten. Denn gerade für sie wird es immer wichtiger, ihre Produktivität kontinuierlich zu steigern und vorhandene Ressourcen wie Material, Energie und Personal effizient einzusetzen. Ein Großteil der Unternehmen hat diese Herausforderung erkannt –  doch bei der Umsetzung ist Luft nach oben. Was fehlt, sind geeignete Ansätze, um Produkte ganzheitlich zu bewerten und zu verbessern.

Vor diesem Hintergrund hat die FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. einen „Leitfaden zur Gestaltung eines integrierten Lean-/Green-Konzepts“ über die Ergebnisse eines aktuellen Projektes veröffentlicht. Er soll Unternehmen dabei unterstützen, Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Darüber hinaus ermöglicht es der Leitfaden, die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und die daraus resultierenden Ertragssteigerungen bereits vor Projektstart monetär zu bewerten. Das ist besonders für kleine und mittelständische Unternehmen wichtig, die über begrenzte finanzielle Mittel verfügen.

Anhand von Lean- und Green-Reifegradmodellen lässt sich die aktuelle Situation bewerten und ein angestrebter Zielzustand ableiten. Darüber hinaus verschafft der Leitfaden Anwendern einen Zugang zu der komplexen Thematik der Auslegung von Produktionssystemen. Die entwickelte Methodik ermöglicht ein systematisches Vorgehen, um Methodenkombinationen zu identifizieren. Zudem und befähigt sie auch Nutzer, die über geringes Vorwissen verfügen. Um für Prognose und Optimierung des Systemverhaltens im Alltag nicht auf das komplexe Simulationsmodell zurückgreifen zu müssen, wird es in ein eigenständiges Approximationsmodell überführt. Dies wird anhand der Software JMPv12 erläutert, ist allerdings auf vergleichbare Softwarelösungen übertragbar.

Das Institut für Produktionstechnik wbk in Karlsruhe hat das FQS-Projekt durchgeführt. Interessenten können den Bericht online bestellen.

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