Für die Integrität und Zuverlässigkeit von Unternehmen ist das Einhalten von gesetzlichen, behördlichen und normativen Vorgaben und Anforderungen essenziell. Neben dem Feststellen der Konformität können im Rahmen eines Audits unter anderem bewährte Praktiken erkannt, Lücken identifiziert und Optimierungspotenziale aufgedeckt werden.
Auditoren können so einen entscheidenden Beitrag für das Unternehmen leisten. Für viele Unternehmen sind Audits verpflichtend, aber werden auch häufig zum Beispiel zur Steigerung der Effizienz durchgeführt. Auditoren haben also gute Karriereaussichten in unterschiedlichen Unternehmen und Branchen.
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Bei einem Audit handelt es sich um einen systematischen, unabhängigen und dokumentierten Prozess, um objektive Nachweise zu erhalten und auswerten zu können, inwiefern Auditkriterien erfüllt sind. Mittels geeigneter Methoden, wie z.B. Interviews, Beobachtung und Einsichtnahme in Dokumente wird geprüft, ob ein Unternehmen interne und externe Vorgaben, wie z.B. geltende Vorschriften, Gesetze, Bestimmungen und eigene festgelegte Prozesse einhält. Als Grundlage können internationale, nationale oder branchenspezifische Normen oder interne Festlegungen dienen. Die Überprüfung im Rahmen eines Audits ist ein wesentlicher Teil von Managementsystemen und wird von Auditoren mit speziellen Kompetenzen durchgeführt.
Eine ebenso wichtige Eigenschaft von Audits ist das Aufdecken von Verbesserungspotenzialen in den betrieblichen Abläufen einer Organisation. Informationen aus dem Audit helfen Prozessverantwortlichen und Fach- und Führungskräften solide Entscheidungen zu treffen.
Es wird vorrangig zwischen internen Audits (1st party Audits), Lieferanten Audits (2nd party Audits) und externen Audits (3rd party Audits) unterschieden. Interne Audits werden oft von angestellten Mitarbeitenden innerhalb der Organisation durchgeführt, die das Auditieren als ihre Haupttätigkeit oder neben ihren anderen Aufgaben durchführen. Als Basis dienen Auditoren verschiedene Prinzipien. Bei Lieferantenaudits werden die Lieferanten hinsichtlich der Auftrags- und Leistungserfüllung auditiert. Externe Audits werden üblicherweise durch unabhängige Zertifizierungsstellen auf Basis vertraglicher Vereinbarungen durchgeführt. Sie liefern eine unabhängige Bewertung über die Einhaltung bestimmter Normen und Regelwerke , die als Nachweis gegenüber der Öffentlichkeit dienen. Externe Auditoren sind entweder freiberuflich tätig oder bei Zertifizierungsstellen angestellt.
Erfahren Sie in unserem Fachbeitrag mehr dazu, was genau ein Audit ist, was es umfasst und welche Audit-Arten es gibt.
Viele Audittätigkeiten sind bei internen und externen Audits ähnlich.
Einen Auditor erwarten viele verschiedene Tätigkeiten. Zu den wichtigen Aufgaben zählen unter anderem:
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Auditoren sind oft Quereinsteiger. Für interne Auditoren gibt es zuerst einmal keine gesetzliche Vorgaben und keine klassische Berufsausbildung. Somit handelt es sich streng genommen bei dem Auditor auch um eine Berufstätigkeit und nicht konkret um ein Berufsbild. Kenntnisse über die auditierten Prozesse und die entsprechenden Auditkriterien sollten auf jeden Fall mitgebracht werden. Sobald ein bestimmtes Regelwerk auditiert wird, ist das Wissen über die entsprechenden Normanforderungen unerlässlich. Auch Branchen- und Fachkenntnisse sind relevant, um Arbeitsabläufe fachgerecht beurteilen zu können.
Für Zertifizierungsauditoren gelten die Regularien der Deutschen Akkreditierungsgesellschaft (DAkkS). Mehr zu den Anforderungen für interne Auditoren und den formalen Voraussetzungen für Zertifizierungsauditoren erfahren Sie hier.
Neben theoretischem Wissen sollten Auditoren verschiedenste Kompetenzen aufweisen, um ein professionelles Verhalten bei der Durchführung der Audittätigkeiten sicherzustellen. Die notwendigen Kompetenzen sind für interne und externe Auditoren weitestgehend gleich.
So sind z. B.:
Ein „Reinschnuppern“ ist für Mitarbeitende hilfreich bei der Entscheidung, ob man als Auditor tätig sein möchte. Das Interesse an der Durchführung von Audits sollte dabei immer auf einer intrinsischen Motivation aufbauen. In der Regel wächst man schrittweise in die Rolle des internen Auditors hinein. Oft wird in Unternehmen schon Ausschau nach geeigneten Kandidaten gehalten.
Erste Erfahrungen und Berührungen mit Audits können potenziellen Mitarbeitenden bereits aus der Perspektive des Auditierten haben oder wenn sie zunächst als Beobachter bzw. Co-Auditoren dabei sind. Bei externen Auditoren verläuft das Learning by Doing ähnlich ab. Zertifizierungsgesellschaften haben häufig festgelegte Onboarding-Prozesse.
Die spezifisch notwendigen Fachkenntnisse zur Planung und Durchführung von internen und externen Audits können mithilfe von verschiedenen Weiterbildungsangeboten erlernt werden. Bei der DGQ finden Sie zum Thema Audit passende Weiterbildungen, um die entsprechenden Fachkenntnisse und Qualifikationen zu erlangen.
Sowohl für die Grundlagen im Bereich Audit, als auch zu vertiefenden Themen, gibt es im DGQ-Angebot den passenden Lehrgang oder das richtige Seminar.
In unserem Lehrgang "Interner und Lieferantenauditor" lernen Sie, wie Sie methodisch und organisatorisch interne und Lieferantenaudits auf Basis von DIN EN ISO 19011 durchführen. Mit Auditsimulationen und Praxisbeispielen wird eine Basis für gutes Auditieren gelegt. Nach dem Lehrgang können Sie sich zur Prüfung anmelden und mit Erfüllung der Voraussetzungen und Bestehen der Prüfung sind Sie zertifizierter 1st und 2nd party Auditor. In unseren weiteren Angeboten können Sie mehr zu branchenspezifischen Qualifikationen für Audits, zur Führungsrolle als Lead Auditor, zu internen Audits nach ISO 13485 oder zu Remote Audits lernen.
Auch zu branchenspezifischen Qualifikationen im Bereich Audit finden Sie bei der DGQ verschiedene Angebote, beispielsweise zu dem 1st and 2nd party Auditor nach IATF 16949 oder ein Seminar zum Prozess-Auditor gemäß VDA 6.3:2023.
Sie wollen Audits in Unternehmen planen und durchführen? Dann finden Sie hier die passende Weiterbildung, um Ihre Fachkenntnisse optimal auszubauen.
Die nachfolgenden Veranstaltungen sind auch als Inhouse buchbar.
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Neben der Unterscheidung zwischen internen und externen Audits gibt es noch weitere Auditarten, die je nach Branche, Organisation und spezifischen Anforderungen zum Einsatz kommen.
Hier finden Sie 5 gängige Audit-Arten im Überblick:
Audits mal anders gedacht - verschiedene Auditmethoden im Überblick!
Meist werden die verschiedenen Audit-Arten in der Interviewform durchgeführt. Neben der klassischen Form des Fragenstellens zwischen Auditor und Mitarbeitenden des zu auditierenden Fachbereichs gibt es auch noch weitere häufig genutzte Ansätze. Erfahren Sie hier, welche Fragen sich im Audit besonders gut eignen.
Bei der Dokumentenprüfung beispielsweise werden die relevanten Dokumente nach Einhaltung der vorgegebenen Standards überprüft.
Im Rahmen von Betriebsbegehungen haben Auditoren die Gelegenheit bewährte Praktiken und Abweichungen bei Prozessen und Systemen direkt vor Ort feststellen zu können. Während es bei der Interviewform mehr darum geht den verantwortlichen Fachleuten zu zuhören, können mithilfe von Mitarbeiterbefragungen gezieltere Fragen zu Abläufen und Prozessen gestellt werden.
Doch Audits müssen nicht immer in diese gängigen und klassischen Formen durchgeführt werden, sondern es gibt auch spannende Möglichkeiten Audits mal ganz anders zu denken und umzusetzen!
Hierzu zählen beispielsweise:
• Auditworkshop
Mitarbeitende und Auditoren können verschiedenen Aspekte des Auditprozesses diskutieren und sich austauschen
• Self-Assessment Audit
Eine Organisation oder Abteilung nimmt die Überprüfung ihrer Systeme und Prozesse selbst vor. Im Gegensatz zu einem internen Audit liegt die Hauptverantwortung für die Überprüfung nicht bei dem Auditor, sondern bei den Mitarbeitenden selbst.
• Gamification Audit
Durch spielerische Elemente können zum Teil starre und langanhaltende Auditprozesse aufgelockert und die Motivation, das Engagement und die Leistung von Mitarbeitenden zur Beteiligung an dem Audit gefördert werden. Beispielsweise kann durch Lose ziehen entschieden werden mit welchem Normkapitel begonnen wird.
• Augmented Reality Audit
Mithilfe der Unterstützung von Künstlicher Intelligenz und VR-Brillen können beispielsweise komplexe Daten visuell veranschaulicht und Auditprozesse effizienter und interaktiver gestaltet werden.
Erhalten Sie noch weitere Informationen zu dem Einsatz von digitalen Technologien bei der Durchführung eines Audits.
In der DGQ-PraxisWerkstatt „Anders auditieren lernen Sie praxisnah andere Methoden und deren Umsetzung kennen.
Audits sind für Unternehmen und die Gesellschaft sehr relevant, da sie unter anderem die Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Qualität von Prozessen und Systemen gewährleisten und Risiken zur Behebung identifizieren. Die Einhaltung von Normen, Vorschriften, Gesetzen und Anforderungen sind für Unternehmen essenziell, weshalb Auditoren in fast allen Branchen arbeiten können. Die nachfolgenden Branchen stellen somit nur Beispiele dar:
Umwelt und Energie
Zum Schutz der Umwelt und des Klimas gibt es mittlerweile einige Anforderungen und Gesetze, denen Unternehmen entsprechen müssen und die im Rahmen eines Audits überprüft werden.
Gesundheitswesen
Um die Patientenversorgung und -sicherheit, aber auch den Datenschutz, zu gewährleisten, unterliegen medizinische Einrichtungen strengen Anforderungen, die eingehalten werden müssen.
Automotive
In der Automotive Branche prüfen Auditoren die Einhaltung von Qualitätsstandards und die Effizienz von Produktions- und Geschäftsprozessen bei Fahrzeugherstellern.
Fertigungs- und Produktionsindustrie
Für eine reibungslose Produktion und qualitative Produkte sind effiziente Prozesse und die Einhaltung der Anforderungen essenziell.
Luft- und Raumfahrt
Vor allem in dieser Branche ist die Einhaltung von Sicherheitsstandards sehr wichtig. Daher prüfen Auditoren regelmäßig die Qualitätssicherungsprozesse, um die Risiken möglichst gering zu halten.
Transport und Logistik
Auditoren prüfen in der Transport- und Logistikbranche unter anderem die Einhaltung von Sicherheitsstandards und die Effizienz von Transport- und Lagerprozessen.
Pauschal ist eine Aussage über das Gehalt von Auditoren nicht möglich, da es sich nicht um eine Berufsbezeichnung im klassischen Sinne handelt und von vielen Faktoren abhängig ist, wie:
Laut den Zahlen von Glassdoor.de liegt die Grundgehaltsspanne für hauptberufliche Auditoren in einem Angestelltenverhältnis bei einem Unternehmen in Deutschland zwischen etwa 48.000€ und 70.000€. Das Gehalt ist stark abhängig von den verschiedenen Einflussfaktoren. So verdienen die meisten Auditoren etwa zwischen 61.000€ und bis zu 80.000€ im Jahr. (Gehalt.de) Das Mediangehalt liegt ungefähr bei 53.700€. (Stepstone.de) (Stand Februar 2024).
Das Berufsbild des Auditors ist mit guten Karriereaussichten verbunden. Unternehmen müssen sicherstellen, geltende Gesetze, Normen und Anforderungen bei ihren Unternehmensaktivitäten zu berücksichtigen. Daher müssen Audits regelmäßig durchgeführt werden. Die Themen Compliance und Risikomanagement werden in Unternehmen zunehmend bedeutungsvoller, wodurch die Nachfrage nach zertifizierten und qualifizierten Auditoren steigt.
Neben breiten Einsatzmöglichkeiten gibt es für Auditoren in Unternehmen auch Aufstiegsmöglichkeiten zum Lead Auditor oder dem Auditprogrammleiter. Außerdem können Auditoren sich auf bestimmte Branchen oder Fachgebiete spezialisieren. Bei der DGQ gibt es hierfür spezielle Weiterbildungsmöglichkeiten und Personenzertifizierungsangebote.
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