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Einführung eines standardisierten Prozessaudits zur Überprüfung der Wirksamkeit von Quality Core Tools

Audit

Notwendigkeit des Einsatzes von Quality Core Tools

Um den hohen Qualitätsstandards der Branche gerecht zu werden, hat die Automobilindustrie eine Reihe von Werkzeugen und Methoden entwickelt, welche unter dem Begriff „Automotive Core Tools“ zusammengefasst werden. Die Automotive Core Tools sind heute ein erfolgreicher und etablierter Standard im Qualitätsmanagement der Automotiv-Unternehmen und so ist es nicht verwunderlich, dass diese immer häufiger von Non-Automotive-Branchen adaptiert und dort unter dem Begriff „Quality Core Tools“ im Qualitätsmanagement eingesetzt werden.

Auch die BSH Hausgeräte GmbH hat sich bereits vor vielen Jahren entschieden, die Quality Core Tools zu adaptieren, um die Prozesse von der Produktentwicklung, über das gesamte Projektmanagement bis zum Produktionsstart (SOP) zu optimieren. Damit können potenzielle Fehlerquellen frühzeitiger erkannt und behoben, sowie Kosten von Ausschuss und Reklamationen gesenkt werden. Zudem ermöglichen die eingesetzten Methoden eine bessere Steuerung und Überwachung der Prozesse, was zu einer Steigerung der Effizienz und Produktivität führen kann.

Erfordernis identischer Auditorenkompetenzen

Die DIN EN ISO 9001 sieht regelmäßige interne Systemaudits vor, um sicherzustellen, dass das Qualitätsmanagementsystem den Anforderungen der Norm entspricht und Abweichungen, Nichtkonformitäten oder Kundenbeschwerden überprüft und bewertet werden. Diese Systemaudits werden von internen Auditoren durchgeführt, die unabhängig von den auditierten Bereichen sind.
Der PDCA-Zyklus hilft dabei, kontinuierliche Verbesserung in Organisationen zu fördern.

Solche Systemaudits werden in der ISO 9001-zertifizierten BSH Hausgeräte GmbH regelmäßig durchgeführt und auch die Wirksamkeit der eingeführten Quality Core Tools wird dabei überprüft und bewertet.

Da die eingeführten Maßnahmen dabei bisher nur bezogen auf den Produktionsstandort betrachtet wurden, fiel erst bei der ganzheitlichen Auditierung der eingesetzten Quality Core Tools über alle Produktionsstandorte auf, dass die Methoden unterschiedlich umgesetzt und gelebt wurden.

Um die Standorte dabei zu unterstützen, ihre kritischen Prozesse regelmäßig zu überprüfen, ist nicht nur die standardisierte Durchführung von Systemaudits erforderlich. Durch die Einführung von Prozessaudits soll den Standorten auch ein Werkzeug an die Hand gegeben werden, mit dem sie ihre eigenen Prozesse analysieren und verbessern können.

Um ein hohes und vergleichbares Level der Prozessauditaktivitäten über alle Standorte sicherzustellen, müssen die eingesetzten lokalen Auditoren über identische Kompetenzen zu den jeweiligen Methoden verfügen. Sie sollen befähigt sein, die fachlich korrekte Anwendung der Quality Core Tools zu bewerten. Dabei ist die effiziente Herangehensweise während der Audits ein wichtiger Erfolgsfaktor. Dies gewährleistet in unterschiedlichen Auditsituationen eine Vergleichbarkeit der Bewertungen mit dem notwendigen Tiefgang und schafft einen echten Mehrwert für die Organisation.

Berufsbild Auditor

Für die Integrität und Zuverlässigkeit von Unternehmen ist das Einhalten von gesetzlichen, behördlichen und normativen Vorgaben und Anforderungen essenziell. Neben dem Feststellen der Konformität können im Rahmen eines Audits unter anderem bewährte Praktiken erkannt, Lücken identifiziert und Optimierungspotenziale aufgedeckt werden. Auditoren können so einen entscheidenden Beitrag für das Unternehmen leisten und haben gute Karriereaussichten in den verschiedensten Branchen.
Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie in unserem Berufsbild zum Auditor:

  • Welche Aufgaben betreuen Auditoren?
  • Wie werde ich Auditor?
  • Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
  • Was verdient ein Auditor?
  • Welche Karrieremöglichkeiten gibt es als Auditor?

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Praktische Umsetzung

Damit zukünftige interne Prozessaudits (basierend auf VDA 6.3) von den lokalen Auditoren an 28 Produktionsstandorten durchgeführt werden können, initiierte die BSH Hausgeräte GmbH ein Ausbildungsprojekt für interne Prozessauditoren.

Dabei wurden folgende Kompetenzen geschult und gecoacht:

Das gesamte Projekt untergliederte sich in folgende Abschnitte:

Vorbereitungsphase:
Nach Erstellung eines Projekt- und Budgetplans, dem Einholen des Projektauftrags durch das Top-Management und der Einrichtung eines Steuerkreises wurden die zukünftigen Prozessauditoren nominiert und ausgewählt. Für diese galten klar definierte Teilnahmevoraussetzungen, wie zum Beispiel eine mehrjährige Berufserfahrung im Qualitätsmanagement und praktische Erfahrungen bei der Anwendung von Qualitätsmethoden.

Rollout Phase:
Die nominierten Mitarbeiter der jeweiligen Standorte wurden in den oben genannten unterschiedlichen Fach- und Methodentrainings qualifiziert. Anschließend erhielten sie in einem Praxiseinsatz an einem Pilotstandort vor Ort ein Coaching und wurden in einem Witness-Audit bewertet.

Operative Phase:
Die operative Umsetzung der regelmäßigen Auditierung der kritischen Prozesse findet an den jeweiligen Standorten in einem Dreijahreszyklus statt. Dazu erfolgten im Vorfeld mehrere Coachings, damit die Standorte ihre kritischen Prozesse nach einer einheitlichen Systematik identifizieren und mit gleichen Kriterien bewerten.

Abschluss des Projekts

Ein zentraler Fachexperte (Projektleitung und Koordinator) begleitete das Projekt permanent. Darüber hinaus unterstützten externe Trainer der DGQ und ein Veränderungsmanager das Vorhaben. Der Veränderungsmanager hatte dabei die Aufgabe, die erforderlichen Change Prozesse an den lokalen Standorten zu begleiten, die lokalen Prozessauditoren auf die Auditsituation vorzubereiten und ihnen nach dem Witness-Audit ein Feedback hinsichtlich der fachlichen Auditdurchführung sowie der Umsetzung der Rolle als Auditor (soziale Kompetenz) zu geben.

Nach Projektabschluss übernahm der Projektleiter, die Governance für die Prozessaudits im Unternehmen und verantwortet somit die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung einer globalen Prozessbeschreibung mit Rollen und Verantwortlichkeiten in der BSH Hausgeräte GmbH. Damit das erreichte Kompetenzlevel weiterhin erhalten bleibt, werden regelmäßig Netzwerktreffen mit den lokalen Prozessauditoren organisiert und für neue Auditoren Trainings- und Witness-Audits koordiniert.

 

Fazit

Die Prozessaudits im Rahmen der Ausbildung an den jeweiligen Pilotstandorten haben verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Kompetenz der eingesetzten Auditoren auf einem hohen Niveau zu halten, damit die Prozessaudits professionell ablaufen. Der Vorteil dieser neu eingeführten Auditart (Prozessaudit) und der umfassenden Qualifizierungsmaßnahmen zeigt sich in der erhöhten Transparenz der kritischen Prozesse und der Identifikation zahlreicher Verbesserungspotenziale. Daher wird das interne Prozessaudit zukünftig die bereits bestehenden internen Systemaudits (ISO 9001, ISO 14001, ISO 50001, ISO 45001) ergänzen.

Ausgehend von der Unterstützung durch das Top-Management als Projektsponsor, war es von wesentlicher Bedeutung, dass die relevanten Führungskräfte von Anfang an in das Projekt integriert und deren Akzeptanz für das Prozessaudit durch regelmäßige Informationen und Schulungen geschaffen wurde.

Die Prozessoptimierung in der Produktentstehung und der Serienproduktion haben einen wichtigen Wertbeitrag zur Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens geleistet.

 

Autor:
Dipl.-Ing. (FH) Matthias Kohl, MBA ist Leiter der Integrierten Managementsystem Audits in der Konzernzentrale der BSH Hausgeräte GmbH in München und Six Sigma Master Black Belt. Zuvor war er in verschiedenen Qualitäts- und Projektmanagement Funktionen bei der Robert Bosch GmbH und Daimler Trucks AG tätig. In seiner nebenberuflichen Tätigkeit (KOHL Quality Training & Consulting) bietet er Trainings und Coachings im Bereich Qualitätsmanagement, Integrierter Managementsysteme und technischer Problemlösung an.

DGQ-Fachkreis-Veröffentlichung zu Remote Audits findet Eingang in internationale Normung

Die DGQ treibt das Thema Remote Audits auf internationaler Ebene voran: Ein kürzlich veröffentlichtes Impulspapier des DGQ-Fachkreises Audit und Assessment hat direkten Eingang in ein aktuelles Normungsvorhaben der Internationalen Organisation für Normung (ISO) gefunden. Das Papier mit dem Titel „Das Remote Audit als zukunftsweisende Methodik für risikobasierte Audits“, das einen fachlichen Überblick über die wichtigsten Rahmenbedingungen für erfolgreich durchgeführte „Audits aus der Ferne“ enthält, dient in englischer Sprache dem ISO-CASCO-Ausschuss bei dessen Normungsvorhaben ISO 17012 als Orientierung. Ziel ist ein Leitfaden für die Durchführung von Remote Audits.

Die DGQ ist gleich in mehrfacher Weise an der Entstehung der ISO 17012 beteiligt: Ihre Vertreter, Thomas Votsmeier, Leitung Normung bei der DGQ, sowie Matthias Wernicke, Leiter des DGQ-Fachkreises Audit und Assessment, wirken zudem sowohl im entsprechenden DIN-Normungsausschuss als auch direkt in der Arbeitsgruppe WG 61 mit.

Hintergrund: Methoden zur Fernbewertung

Fernmethoden werden bereits seit mehreren Jahren für die Auditierung virtueller Tätigkeiten eingesetzt, haben im Zuge der Corona-Pandemie jedoch an Bedeutung gewonnen. Neben dem Vorteil der ortsunabhängigen Bewertung bietet das Remote Audit auch das Potenzial, Ressourcen in Form von Personal- und Reisekosten einzusparen. Umgekehrt erfordert die Durchführung von Remote Audits auch eine umfassende Vorausplanung bezüglich Themen wie Vertraulichkeit, Datensicherheit, Infrastruktur oder der Verfügbarkeit technischer Ressourcen.

Das Normungsvorhaben ISO 17012 war im Herbst vergangenen Jahres gestartet. Interessierte finden das Impulspapier des Fachkreises hier.

 

Netzwerkveranstaltung-Online der Geschäftsstellen Berlin und Hamburg

RK-Veranstaltungen Online

Remote Audits: Was haben wir gelernt, was kommt & was bleibt?
Ein DQS- Erfahrungsbericht aus über 2.000 Remote-Audits

Mit Beginn der Pandemie im vergangenen Frühjahr mussten Zertifizierungsstellen und Unternehmen schnell zu Lösungen kommen, wie und unter welchen Bedingungen interne, externe oder Lieferantenaudits durchgeführt werden konnten. Innerhalb von wenigen Wochen wurden Audits auf „Remote“ umgestellt, Regeln entwickelt, Web- und Videokonferenz-Tools angeschafft und trainiert – ein ungewollter, unerwarteter und ungeplanter Digitalisierungsschub erfasste dieses Land. Inzwischen sind unzählige Remote-Audits erfolgt. Allein die DQS GmbH hat seit April 2020 über 2.000 Audits entweder in Teilen oder vollständig als Fernbewertung absolviert, zumindest dort wo dies die Regelwerke und Akkreditierungsvorgaben zulassen.

 

Der Referent Frank Graichen wird folgenden Fragestellungen nachgehen und sowohl Wissenswertes, Nachdenkliches aber auch Amüsantes vermitteln:

• Was haben wir daraus gelernt? Was hat sich bewährt und wird in Zukunft beibehalten?
• Was können Remote-Audits und wo stoßen sie an ihre Grenzen?
• Do’s and Dont’s bei Remote-Audits, braucht es einen „Remote-Knigge“ und was sollte darin behandelt werden?
• Alles zurück auf „Start“ nach der Pandemie oder wird die Zukunft der Audits eine andere sein?

 

Zur Anmeldung »

Onlinetreffen des DGQ-Regionalkreises Südbaden zu den Themen QM im Maschinenbau und Interne Audits

Am 7. Juli 2020 traf sich der DGQ-Regionalkreis Südbaden erneut zum digitalen Austausch. Im Vordergrund stand der weltweit führende Maschinenbauer ARBURG mit dessen Qualitätswesen und dem Digitalisierungskonzept in der Maschinenabnahme. Nach der Begrüßung der Teilnehmer gab Walter Däumler, Abteilungsleiter Qualitätswesen, einen kurzen Überblick zur Agenda und zeigte das Qualitätssicherungskonzept in der IT-Landschaft des Maschinenbauers. Zentral ist das eigenentwickelte ARBURG Test Framework (ATF). Das Familienunternehmen engagiert sich bereits seit Anfang der 1980er Jahre in DGQ-Regionalkreisen. Das ARBURG-Team hat frische Impulse zu Qualitätsthemen im Maschinenbau gegeben und Erfahrungen intensiv ausgetauscht.

Torsten Schmid, Abteilungsleiter Montage, übernahm die Unternehmenspräsentation. Die Teilnehmer waren besonders beeindruckt von der Fertigungstiefe von über 60 Prozent. So verfügt ARBURG beispielsweise über eine eigene Blechbearbeitung für die Herstellung der Allround-Maschinenständer und fertigt sogar die Leiterplatten selbst. Zu den Erfolgsfaktoren zähle die hohe Flexibilität bei einer sehr hohen Komplexität. Die ARBURG-Maschinen werden am Hauptsitz in Loßburg gefertigt und in die ganze Welt exportiert. Das Familienunternehmen verfügt in Loßburg über 180.000 qm, beschäftigt weltweit 3200 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Umsatz von 750 Mio. €. Die Automatisierung werde weiter mit Robotern vorangetrieben.

Martin Braun, Gruppenleiter Prüfmittelbau, stellte den Teilnehmern das ATF im Detail vor. Das System werde seit 2013 stetig weiterentwickelt und ermögliche die automatische Generierung der Prüfabläufe, die Bedienerführung während den Prüfungen und die papierlose Archivierung der SAP-Maschinenakte. Das zukünftige Ziel sei, Maschinen im Service mit Original-Prüfabläufen zu prüfen. Die Abnahme von Neumaschinen erfolge mittels technisch vernetzen Messwagen nach Industrie 4.0-Standards. Derzeit seien 90 Messwagen mit WLAN, PC und Sensoren im Einsatz. Teilweise könnten heute schon Lieferanten das ATF nutzen. Die komplette Prüfung dauere zwischen 1 bis 3 Tagen.

 

Bereits im vorherigen Monat fand ein weiteres Onlinetreffen des RK Südbaden statt. Mehr als 30 Teilnehmer konnten am 17. Juni 2020 im Stream zu dem Thema Interne Audits begrüßt werden. Helmut Rießle, Qualitätsauditor beim TÜV, leitete den Abend.

Interne Audits sind einerseits ein zentrales Element des Qualitätsmanagements zum Nachweis der Normkonformität und zur Einhaltung der intern festgelegten Prozesse. Zum anderen sollen sie Potentiale für die Erhöhung von Effektivität und Effizienz im Unternehmen aufzeigen.

Der Qualitätsmanager Rießle ging zunächst auf die Empfehlungen der ISO 19011 ein, die erst vor zwei Jahren noch einmal überarbeitet herauskam. Die Themen Risiken und Chancen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Norm. Beachtung sollten diese nicht nur beim auditierten Prozess, sondern auch beim Auditieren selbst erhalten. Das beinhalte Auditprogramm, die Auditoren und die Auditmethoden.

Im zweiten Teil gab der Qualitätsmanager seine persönlichen Erfahrungen aus vielen Audits weiter. Beispielsweise ging er darauf ein, wie Fragen neue wertvolle Erkenntnisse bringen können. Eine Möglichkeit sei, vorab Auditfragen im Sinne eines Self-Audits an die Auditierten zu schicken, damit sich diese darauf vorbereiten können.

Risikobasiert sollte ausgehend von nicht erreichten Prozesszielen nach Möglichkeiten der Verbesserung gefragt werden. Meistens wüssten die Mitarbeiter direkt im Prozess am besten, warum es nicht optimal läuft und wie es vielleicht besser laufen könnte.

Abschließend empfahl Rießle, sich nach dem Audit auch ein Feedback von den Auditierten abzuholen, um sich als Auditor selbst zu verbessern.

DGQ-Leitfaden „Willkommen in der Welt des Audits“ aktualisiert

Mit über 1000 Downloads und 3000 vergriffenen Prints innerhalb eines Jahres ist der DGQ-Leitfaden „Willkommen in der Welt des Audits“ einer der beliebtesten DGQ-Fachbeiträge. Das Werk erfährt sowohl von Einsteigern ein gutes Feedback, als auch von erfahrenen Auditoren, die auffrischen möchten, was eigentlich Auditziel oder Auditkriterien ausmachen. Nun steht die aktualisierte deutsche Fassung für Sie zur Verfügung.
Der Leitfaden verschafft einen Überblick über Leben, Wirkungsweise und Nutzen des Audits. Zudem wurde das Kapitel „Woher ich komme“ ergänzt. Wer hat nicht schon mal gerätselt, bei wem man sich für eine so spannende und flexible Methode bedanken kann? Ein Schelm, wer die klugen Köpfe in Normengremien dahinter vermutet. Die haben mit dem Audit durchaus den Finger in die Wunde von Managementsystemen gelegt, wenn es um nachhaltiges und konsequentes Handeln im Unternehmen geht.
Weitere Leitfaden-Änderungen ergeben sich aus dem Kontext des Auditprozesses: Die DAkkS-Anforderungen zur Kompetenz von Zertifizierungsauditoren haben sich beispielsweise verändert. Und auch in eigener Sache konnten die DGQ-Geschäftsstelle Düsseldorf sowie einige neue Weiterbildungsangebote ergänzt werden.
Interessierte sind herzlich eingeladen, das aktualisierte PDF oder die Print-Ausgabe bei der DGQ abzurufen.

Möglicher Brexit am 31. Januar 2020 – mit internen Audits Lieferfähigkeit sicherstellen

Die Auswirkungen des Brexits sind zu einer umfassend diskutierten Fragestellung geworden. Die Bereiche, die betroffen sein werden, sind umfangreich und beinhalten u. a. den Warenverkehr und Transport, Finanzdienstleistungen und Versicherungen, Personal/Bildung sowie Verträge, Zertifizierungen und Steuern. Etliche Unternehmen, deren Standorte oder Wertschöpfungsketten vom Brexit betroffen sind, haben bereits begonnen, Ihre Qualitätsmanager und Auditoren dafür einzusetzen, zukünftige Lieferfähigkeiten zu überprüfen, um die Konsequenzen des Brexit einschätzen zu können. Für solche Audits steht nun von Seiten der Handelskammern eine umfassende Checkliste für Handlungsbedarfe zur Verfügung. Auch Umfragen und Selbstauskünfte im Rahmen interner Audits bringen Maßnahmen hervor, die selbst im Falle einer erneuten Verlängerung des Austritts aus der EU eine gute Vorbereitung darstellen.

Die Checkliste, die bei internen Audits für diesen Sachverhalt zurate gezogen werden kann,
kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.

Weitere Informationen zu der Entwicklung von internen Audits und Auditaufträgen von morgen liefert der DGQ-Blogbeitrag „ISO 19011:2018: Wie sieht Ihr interner Auditauftrag morgen aus?“.

Prinzipien des internen Audits

Wozu dienen Audits?

Der Urquell des internen Audits

Seit es Managementsystemnormen gibt, ist das interne Audit nicht mehr wegzudenken. Es wurde dort als besonderes Instrument eingeimpft, um dem Managementsystem immer wieder in den Hintern zu treten. Krass formuliert? Aber genau das ist seine Aufgabe. Denn wer Betriebsorganisationen genauer betrachtet, kann regelmäßig feststellen, dass sich Unternehmens-, Prozess- oder Qualitätsziele bis zur letztendlichen Umsetzung oder gar potenziellen Verbesserung deutlich abschleifen oder auf halber Strecke liegenbleiben. Mit einem Audit soll der Finger in die Wunde gelegt werden um stattdessen konsequent, abgestimmt und reflexiv zu arbeiten. Darüber hinaus hat sich das interne Audit in den letzten zwei Jahrzehnten in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt.

Dass das interne Audit heute eine wesentliche Methode für die Bewertung der Wirksamkeit eines ISO-Managementsystems ist, hat eine lange Historie. Schon in den 90ern gab es parallel die ISO-Reihen 10011-1 bis 3 für Qualitätsaudits und 14011-1 bis 3 für Umweltaudits. Es waren empfehlende Leitfäden für die Auditdurchführung, die Auditorenqualifikation und das Management des Auditprogramms. ISO 10011:1992 unterstützte so die Anforderung eines internen Audits von ISO 9001, als darin noch die Qualitätssicherung für die Prozesse Entwicklung, Produktion und Kundendienst statt des Managementsystems im Mittelpunkt stand. Das interne Audit hatte schon damals die Funktion, Nachweise für deren Eignung und Angemessenheit zu ermitteln. Vom damaligen ISO-Auditleitfaden bis zur heute aktuellen Folgenorm ISO 19011:2018 sind die drei wesentlichen Elemente im Auditprozess immer erhalten geblieben. So wie sich die Managementsysteme über Normengenerationen in Richtung Gesamtorganisation, Regelkreis, Prozessorientierung, Risiko und Kontext weiterentwickelt haben, entwickelte sich auch der ISO-Auditleitfaden weiter. Die drei Elemente Auditprogramm, Einzelaudit und Auditor sowie die Disziplinen Umwelt und Qualität wurden zusammengeführt. PDCA, Prozess-, Kontext- und Risikoorientierung sind nun selbstverständlich berücksichtigt.

Eine generische Methode

ISO 19011:2018 ist sowohl auf die Auditierung aller Managementsysteme anwendbar als auch auf andere Auditarten, also beispielsweise auf Prozess- oder Compliance-Audits. 1st, 2nd und 3rd party-Auditoren können sich zudem gleichermaßen daran orientieren.

Audit braucht Individualität

Als ein solcher Dauerbrenner ist das Audit wahrlich keine Modeerscheinung. Aufgrund seiner Unbequemlichkeit – als an und für sich starkes Controlling-Instrument – wird es aber auch gern kritisiert, unterschätzt oder überfrachtet. Neben der Konformitätsprüfung zu mehreren Normen soll es beispielsweise gleichzeitig Compliance sicherstellen, Mehrwert und Verbesserung fördern, manchmal sogar Mitarbeiter motivieren. Wer zu viele Erwartungen an ein Audit stellt, riskiert, dass das Audit in dem Versuch, alle Auditkriterien anzusprechen, sehr oberflächlich wird. Ein unglückliches Anliegen ist es auch, mit dem Audit andere Methoden mit verwandter Zielsetzung zu ersetzen, die bereits heute nicht funktionieren, wie z.B. ein ungenutztes Vorschlagswesen oder ein vernachlässigtes Prozesscontrolling. Und manchmal kann ein anderer methodischer Ansatz wie Stakeholder- oder Risikoanalyse besser helfen als ein Audit. Deswegen gilt es, jedem Audit eine Prägung zu geben und seinen speziellen Wert für das Unternehmen deutlich zu machen.

Berufsbild Auditor

Für die Integrität und Zuverlässigkeit von Unternehmen ist das Einhalten von gesetzlichen, behördlichen und normativen Vorgaben und Anforderungen essenziell. Neben dem Feststellen der Konformität können im Rahmen eines Audits unter anderem bewährte Praktiken erkannt, Lücken identifiziert und Optimierungspotenziale aufgedeckt werden. Auditoren können so einen entscheidenden Beitrag für das Unternehmen leisten und haben gute Karriereaussichten in den verschiedensten Branchen.
Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie in unserem Berufsbild zum Auditor:

  • Welche Aufgaben betreuen Auditoren?
  • Wie werde ich Auditor?
  • Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
  • Was verdient ein Auditor?
  • Welche Karrieremöglichkeiten gibt es als Auditor?

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Audit mit sieben Prinzipien

Eine Besonderheit bei der Auditmethode ist, dass ihr Auditprinzipien zugrunde gelegt werden. Sie sollen für relevante, ausreichende und wiederholbare Auditergebnisse sorgen und sind auch sonst im Leben von Wert.

Integrität bedeutet, dass Auditoren professionell – nämlich verantwortungsvoll, unparteiisch, kompetent und selbstkritisch – vorgehen.
Sachlichkeit beruht auf wahrheitsgemäßer, objektiver, genauer und klarer Darstellung.
Sorgfalt zeigt sich, wenn Beurteilungen von Auditsituationen begründet werden.
Vertraulichkeit ist bei der Verwendung und dem Schutz erlangter Informationen selbstverständlich.
Unabhängigkeit des Auditors ist gegeben, wenn er frei von Voreingenommenheit, Interessenkonflikten und, soweit möglich, unabhängig von der auditierten Funktion ist.
Faktengestützt geht der Auditor vor, wenn er Auditschlussfolgerungen nachvollziehbar, mit systematischem Vorgehen und auf Basis angemessener Stichproben trifft.
Risikobasiert ist ein Auditprogramm bzw. ein Audit, wenn die für das Unternehmen bzw. den Auditauftraggeber relevanten Themen, insbesondere deren Risiken und Chancen, aufgegriffen werden.

Dieser Beitrag findet sich auch in der neuen Ausgabe des DGQ-Leitfadens “Willkommen in der Welt des Audits” von November 2019 wieder, den Sie sich auf unserer Themenseite “Audit” kostenfrei herunterladen können.

 

Anders auditieren! – Spannende Erkenntnisse in der ersten DGQ-PraxisWerkstatt

Am 26./27. August trafen in der ersten DGQ-PraxisWerkstatt zu „Anders Auditieren – Audit-Rituale durchbrechen, Wirksamkeit steigern“ ein Dutzend erfahrene Auditoren aufeinander um sich auszutauschen.

Am ersten Tag wurde nach und nach deutlich, wie festgefahrene Vorgehensweisen das Audit in der Praxis zu einer Pflichtveranstaltung werden lassen. Die Teilnehmenden schätzten besonders die Erkenntnis, dass sie es zum Teil mit informalen Ausweichbewegungen im Unternehmen zu tun haben, die schwer einzufangen sind.  Gleichzeitig setzten viele voraus, dass das Audit eine Pflichtmethode im Rahmen der Zertifizierung oder der Kundenanforderung sein muss und nur wenige Gestaltungsoptionen bereithält.

Der zweite Tag war dementsprechend gefüllt davon, Ideen und Strategien zu entwickeln, um Audits zu mehr Chancen und Nutzen zu verhelfen. Insbesondere schilderten die Teilnehmer, dass Audits von Mitarbeitern durchaus auch gerne genutzt werden, um Verbesserungsmöglichkeiten frei zu äußern. Auditnutzen und -aufwand sollen zukünftig ausgeglichen sein und Audits nicht mit zu vielen Zielen gleichzeitig überladen werden.

Die beiden Trainer Dr. Benedikt Sommerhoff und Dr. Wilhelm Floer sorgten für ein radikales Infrage stellen der eigenen Audittätigkeit und hatten immer zur rechten Zeit die richtige Methode oder spannende Impulse aus der Auditpraxis parat. Die Teilnehmer lobten im Nachgang die erfrischende Vorgehensweise, den hochwertigen Austausch in der Gruppe und die interessanten Ausflüge in die Soziologie. Am Ende war man aber doch froh, dass man seine Audits nicht komplett über den Haufen werfen musste. Stattdessen wurde erlernt, wie die bisherigen Stärken gezielt ausgebaut und Kooperationen und neue Wege gesucht werden können, und wie am einfachsten Überflüssiges weggelassen wird.

Die nächste DGQ-PraxisWerkstatt „Anders auditieren“ findet am 16./17. Dezember in Frankfurt am Main statt, weitere Termine für 2020 sind geplant. Ansprechpartnerin ist Claudia Nauta, Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung. Kontakt: claudia.nauta@dgq.de oder Tel. 069/95424-209.

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Neues DGQ-Online Tutorial vermittelt QM-Wissen kompakt

Mehr als 100 Anmeldungen in den ersten 72 Stunden konnte es verbuchen – das neue, kostenfreie QM-Online Tutorial. In vier Lektion gibt es allen, die sich für das Qualitätsmanagement (QM) interessieren, einen kompakten Einstieg in die Materie. Im ersten Schritt lernen die Teilnehmer z. B. die Grundsätze des QM kennen. Sie erfahren, was es mit dem PDCA-Zyklus auf sich hat und erhalten einen Überblick zu den wichtigsten Normen und Standards. Der zweite Teil des Tutorials führt in das Thema Prozessmanagement ein. Hier erhalten Teilnehmer erste Impulse, um die Prozesse in ihrer Organisation nachhaltig zu verbessern. Das nächste Audit steht an? Auch hierzu liefert das QM-Online Tutorial hilfreiche Informationen. Im dritten Schritt zeigt es z. B. auf, welche unterschiedlichen Auditarten es gibt, welche Ziele ein Audit verfolgt und was es zu beachten gilt. Zusätzlich können Teilnehmer ihr Wissen in zwei E-Learning Modulen erweitern.

Qualitätsbeauftragte und Qualitätsmanager benötigen passende Werkzeuge und Methoden, um ihre Aufgaben effektiv und effizient zu erledigen. Darum geht es im vierten Kapitel, das z. B. die QM-Grundwerkzeuge des Qualitätsmanagements aufgreift oder die Vorgehensweise der FMEA beschreibt. Wie sieht ein Histogramm aus? Wann helfen Qualitätsregelkarten? Was ist ein Ishikawa-Diagramm?  Teilnehmer erhalten Antworten auf diese und weitere Fragen.

„Qualitätsmanagement betrifft jeden im Unternehmen. Darum haben wir das QM-Online Tutorial entwickelt. Es macht ein komplexes Thema auch für Mitarbeiter greifbar, die bisher nur wenig Berührungspunkte damit hatten. Es ist gut verständlich und so aufgebaut, dass Interessierte einen leichten Einstieg finden“, sagt Produktmanager Oliver Schneider, der bei der DGQ die QM-Trainings verantwortet und inhaltlich weiterentwickelt.

Zum QM-Online-Tutorial anmelden

Neue DGQ-PraxisWerkstatt „Anders Auditieren“ startet im August

Nach Jahren und Jahrzehnten der Auditierung verlieren Audits oftmals an Wirksamkeit und Akzeptanz – besonders in reifen Managementsystemen. Zunehmend erscheint Mitarbeitern und Führungskräften das Audit als ritualisiert, überfrachtet und nutzlos. Gleichzeitig häufen sich die Regelbrüche in überformalisierten Systemen. Aus diesem Grund hat die DGQ die neue „DGQ-PraxisWerkstatt: Anders Auditieren – Rituale durchbrechen und Wirksamkeit steigern“ entwickelt.

Teilnehmer erfahren hier, warum etablierte Auditrituale kaum verwertbare Erkenntnisse verschaffen. Sie lernen innovative Ansätze kennen, um Audits zu revitalisieren. Darüber hinaus zeigt das Training, wie es gelingt, Rituale zu durchbrechen und Audits besser für unterschiedliche Funktionen anzupassen.

Das erste Training findet vom 26. bis 27. August in Frankfurt statt. Interessierte erhalten weitere Informationen bei DGQ-Produktmanagerin Claudia Nauta. E-Mail: claudia.nauta@dgq.de T 069 954 24-210.

Anders auditieren – vom nutzlosen Ritual zur funktionierenden Potenzialanalyse

Das Audit, QM-Regelwerke und die QM-Zertifizierung prägen die Wahrnehmung der Unternehmensleitungen, Führungskräfte und Mitarbeiter über das, was Qualitätsmanagement ist, mehr als alles andere. Und sie prägen sie in einer Art und Weise, die für die Qualität, das Qualitätsmanagement und die Qualitätsmanagerinnen und Qualitätsmanager problematisch ist. Wo das Qualitätsmanagement das Image hat, bürokratisch und nicht wertschöpfend zu sein, liegt das vor allem daran, dass Mitarbeiter erleben, wie Qualitätspersonal viel Energie in ritualisierte, letztlich fast nutzlose Audits investiert. Audits, die zu allem Überfluss auch den Mitarbeitern Zusatzaufwände verschaffen und sie zwingen, ihre Arbeit und ihre Prozesse anders darzustellen, als sie im Alltag ablaufen.

Mit dem Leiter QM-Audit eines namhaften Unternehmens hat Benedikt Sommerhoff, Leiter Innovation und Transformation bei der DGQ, die internen Audits einmal grundlegend anders gemacht. Und siehe da, die Mitarbeiter begannen Tacheles zu reden und von sich aus Potenziale aufzuzeigen. Mehr erfahren

Revision ISO 19011 – DGQ-Trainertreffen unterstützt die Neuerungen

Am 24. und 25. November trafen sich in Frankfurt am Main mehr als 30 DGQ-Trainer zur revidierten Norm ISO 19011 – dem Leitfaden zur Auditierung von Managementsystemen. Eine wichtige Fragestellung des Treffens war, wie die Neuerungen von ISO 19011 Kunden weiterhelfen können. Die Trainer arbeiteten sich intensiv in die im Oktober gestartete DGQ-PraxisWerkstatt: Revision ISO 19011 – Risiko- und leistungsbasiert auditieren ein.

Fokusthemen der Revision: Kontext, Risiken und Chancen

Wesentliche Aspekte der Revision waren vor allem die Ergänzungen, die den Auftrag des Auditprozesses nun auf die Kontextthemen sowie Risiken und Chancen des Unternehmens lenken. Und dabei geht es nun nicht mehr nur um die Normkonformität des Managementsystems, sondern auch darum, dass das Managementsystem die Anforderungen von außen bewältigen kann.  Fokussiert werden z.B. Standorterweiterungen, neue internationale Kunden und ihre Anforderungen, Potenziale durch Kooperationen, Auswirkung einer neuen Technologie oder gesellschaftlicher Trends auf das eigene Produktsegment.

Neue DGQ-PraxisWerkstatt liefert hilfreiche Beispiele für Anwendung von ISO 19011:2018

Mehr als 30 Trainer trafen sich Ende November zu den Neuerungen von ISO 19011

Die Auditprogrammziele orientieren sich zwar auch noch morgen an den verschiedenen ISO-Standards der Betriebsorganisation, aber eben auch an den unternehmerischen Erfordernissen. Die DGQ-Trainer stellten fest, dass Auditoren die Auditkriterien in solchen Fällen oft erst einmal recherchieren müssen. Ein anschauliches Beispiel dazu lieferte bereits die neue DGQ-PraxisWerkstatt Ende Oktober. Ein Teilnehmer erhielt von seinem Geschäftsführer während des Trainings die Aufgabe zu prüfen und zu ermitteln, inwieweit im Falle des Brexits die Lieferfähigkeit zu einem Kundenstandort in England noch gegeben ist. In der Gruppenarbeit „Auditauftrag“ wurde das weitere Vorgehen ausgearbeitet und gute Ideen für die Recherche und die Auditgestaltung gesammelt.

Zwei Tage voller guter Ideen, Diskussionen und erfolgreicher Trainerkalibrierung

Solche wichtigen Themen für das Unternehmen finden den Weg zum Auditor leider meist nur in Notsituationen. Dabei ist der Auditor mit seiner sachlichen, analytischen Herangehensweise auch für andere strategische Fragen und für „Was wäre, wenn …“ ein guter Ansprechpartner. Es ist die Zielsetzung der DGQ und ein Anliegen ihrer Trainer, die Teilnehmer für diese Sichtweisen zu begeistern und der Auditmethode diese Bedeutung in Unternehmen zu geben. „Kontextbezogene Auditprogrammziele, ein geklärter Auditauftrag und Bewusstsein für die interne Dienstleistung und Kompetenzen des Auditors sind die Erfolgsfaktoren für Audits“, zieht DGQ-Produktmanagerin Claudia Nauta nach zwei Tagen voller guter Ideen, Diskussionen und erfolgreicher Trainerkalibrierung ein positives Resümee.

DIN EN ISO 19011:2018 ist da

Deutsche Fassung des Auditleitfadens kann sich sehen lassen

Es ist soweit: Die revidierte Norm ISO 19011 ist in deutscher Fassung erschienen. Nach zwei Jahren Bearbeitungszeit ist der wichtigste Leitfaden zum Auditieren fertig. Thomas Votsmeier, Leiter Normung der DGQ, und Jürgen Jacob, DGQ-Normenexperte, haben sich in der ISO Arbeitsgruppe PC 302 und beim entsprechenden Spiegelgremium im DIN dafür engagiert, die Norm weiterzuentwickeln und korrekt zu übersetzen.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen – alle beteiligten nationalen Normungsinstitute haben dem FDIS zu 100 Prozent zugestimmt. DGQ und DIN legten während der Bearbeitungsphase großen Wert darauf, die Schnittstellen zu den aktuellen Managementsystemnormen sauber zu beschreiben. Darüber hinaus war es ihnen wichtig, dass die verwendeten Begrifflichkeiten und Definitionen mit ISO 9000 kompatibel sind. Risiken und Chancen in allen Phasen angemessen zu berücksichtigen – von der Auditprogrammplanung bis zur Durchführung einzelner Audits – ist eine wesentliche Weiterentwicklung gegenüber der bisherigen Version. Ebenso wurden in der Endphase der inhaltlichen Bearbeitung zusätzliche Anleitungen für spezielle Facetten beim Auditieren ergänzt – etwa zum prozessorientierten Auditieren, Kontextorientierung, Bedeutung der Leitung, Berücksichtigen von Lebenszyklen, Auditieren der Lieferkette oder „Remote Audits“, dem Auditieren aus der Ferne.

Im Fokus des Auditleitfadens steht, dass Organisationen ihre Ziele erreichen und herausragende Leistungen erbringen. Darüber hinaus soll er Unternehmen dabei unterstützen, den Plan-Do-Check-Act-Ansatz bei allen auditrelevanten Tätigkeiten konsequent umzusetzen.

Informationen zum aktuellen Stand von ISO 19011 sowie den kostenfreien DGQ-Leitfaden „Willkommen in der Welt des Audits“ zum Download erhalten Interessierte auf der DGQ-Audit-Themenseite. Für alle, die nicht nur die Neuerungen von ISO 19011 kennenlernen, sondern auch ihren Auditprozess verbessern möchten, bietet die DGQ die PraxisWerkstatt: Revision ISO 19011 – Risiko und leistungsbasiert auditieren an. Darüber hinaus hat die DGQ zahlreiche Audit-Trainings im Programm, die umfassend und praxisnah qualifizieren.

Die DIN EN ISO 19011:2018-10 ist ab sofort beim Beuth Verlag erhältlich.

 

Selbstbewertung zum Auditkontext – kostenfreie Checkliste erhältlich

Auch ein Auditprozess sollte ab und zu unter die Lupe genommen werden: Verfolgt er die richtigen, wichtigen Ziele? Wird er zielführend umgesetzt?

Sie erhalten zwar durch die Bewertung Ihres Zertifizierungsauditors schon wertvolle Antworten, unabhängig davon lohnt sich allerdings eine Selbstbewertung des Auditkontextes.

Wie schätzen die Stakeholder des Auditprozesses in Ihrem Unternehmen – Auditoren und Stabstellen, Mitarbeiter und Führungskräfte – die Einflussfaktoren und Erfolgstreiber der Audits ein?

Nutzen Sie die Rückmeldungen, um ins Gespräch mit ihrem Auftraggeber oder ggf. den interessierten Parteien zu kommen.

Audit-Selbstbewertung downloaden »

ISO 19011 im Endspurt – kostenfreier Download erhältlich

Die ISO-Norm 19011 soll in ihrer endgültigen Fassung im Juli/August bzw. als deutschsprachige DIN EN ISO im September/Oktober 2018 erscheinen. Zur Zeit liegt ein veröffentlichter englischer Final Draft (FDIS 19011) und ein nicht veröffentlichter deutsche FDIS vor.

Änderungen im Leitfaden ISO 19011

Im kostenfreien Download zur Information Stand FDIS ISO 19011 informieren wir Sie über die Änderungen. Auditprinzipien, Auditprogramm, Auditplanung und Auditor-Kompetenzen greifen die neuen Themen der Managementsystemnormen nun eingängig auf. Diese damit vorliegende Anleitung zur Auditierung von Managementsystemen ist für interne oder externe Auditor relevant, um strategisch ausgerichtete, leistungs- und risikobasierte Audits durchführen zu können. Bei der Revision erhalten blieb zudem professionelles, PDCA-gestütztes Auditieren.

Viele Unternehmen sind bemüht, die etablierten internen Audits nicht nur zur Konformitätsprüfung einer ISO-Norm, sondern zusätzlich für weitere Belange der Unternehmensentwicklung einzusetzen. Als Basis ist auch hierfür eine Vorgehensweise nach ISO 19011 empfehlenswert.

ISO 19011 ist nach wie vor ein empfehlender ISO-Standard zum Nutzen des Unternehmens und eine Hilfestellung für Auditoren aller Art. Um als Zertifizierungsauditor tätig zu sein oder ggf. bestimmte Branchennormen zu auditieren, werden allerdings Kenntnisse zu ISO 19011 zur Zulassung benötigt.

DGQ informiert zur Revision ISO 19011

Die eintägige Tagung von DIN, DGQ und DQS liefert mit Vorträgen Informationen aus erster Hand. Wertvolle Impulse für die Auditpraxis erhalten die Teilnehmenden am 11. September 2018 in Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart.

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Die zweitägige DGQ-PraxisWerkstatt “Revision ISO 19011Risiko- und leistungsbasiert auditieren” startet am 25. Oktober 2018 in Bensheim. Teilnehmenden reflektieren und verbessern ihre Auditpraxis mithilfe der Revisionsanpassungen und erweitern zudem ihren Blick auf die Einsatzmöglichkeiten von Audits.

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Im DGQ-Talk Webinar “ISO 19011:2018 – Was bringt die Revision Neues für die Auditpraxis?” erhalten die Teilnehmenden Informationen zu den wesentlichen Änderungen für die Auditpraxis und neue Impulse in der Planung und Durchführung von Audits.

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Grundlagenwissen zum Thema Audit

Was ein Audit ausmacht, wie es gestaltet werden kann und welche Kompetenzen ein Auditor benötigt, erfahren Sie in unserer Themenreihe Audit. Der erste Beitrag “Warum baucht man Audits?” ist am 29. Mai 2018 erschienen. In Kürze ist auch der Leitfaden zum Thema Audit als Print- und Pdf-Broschüre erhältlich.

Weitere Informationen sowie Neuerungen und Entwicklungen rund ums Audit finden Sie auf unserer Themenseite Audit.

ISO 19011 – FDIS ist unterwegs

Revision des Leitfadens zur Auditierung von Managementsystemen kommt gut voran

Das im Jahr 2002 erstmals erschienene Regelwerk ISO 19011 firmiert als „Leitfaden zur Auditierung von Managementsystemen“. Der Leitfaden hat die Aufgabe, Unternehmen bei der Durchführung von internen und Lieferantenaudits anzuleiten, und zwar „auf Augenhöhe“ mit den Managementsystemnormen der ISO, allen voran ISO 9001. Die umfassende Revision und Neuveröffentlichung der internationalen Qualitätsmanagementnorm im September 2015 hat folgerichtig zu einer entsprechenden Überarbeitung auch von ISO 19011 geführt. Wie ist der Stand der Dinge?

Anfang Dezember 2017: Die dreimonatige Kommentierungsphase für den ersten Normentwurf (ISO/DIS 19011:2017) lief vom 3. August bis zum 25. Oktober. Beim anschließenden Meeting des federführenden Projektkomitees ISO/PC 302 vom 6. bis 10. November 2017 in Mexiko wurde der ISO/DIS nach der Umsetzung einer Reihe von Änderungsvorschlägen überarbeitet, von der viele von der deutschen Delegation angeregt wurden. Aufgrund der Vielzahl der Kommentare wurden Details in fast allen Kapiteln geändert bzw. aktualisiert. Viele Inkonsistenzen des ISO/DIS wurden beseitigt. Abschließend wurde im PC 302 für die Erstellung eines FDIS votiert.

Wesentliche Änderungen

Gegenüber der aktuellen Version von 2011 werden die Struktur und der Anwendungsbereich weitgehend erhalten bleiben. Der Schwerpunkt des Leitfadens liegt auf internen und externen Managementsystemaudits. Er ist auch für 3rd-Party-Managementsystemzertifizierung anwendbar, verbindlich ist hier jedoch ISO/IEC 17021-1:2015.

Mitglieder des ISO PC 302 Mexico Meeting, Deutscher Delegierter Thomas Votsmeier (Mitte hinten)

Die systematische Berücksichtigung und erweiterte Betrachtung von Risiken und Chancen im Audit stellt inhaltlich eine wesentliche Neuerung dar – ein neues Auditprinzip „risc based approach“ wird eingeführt. Die angemessene Berücksichtigung der Risiken- und Chancenbetrachtung beim Auditieren war mehrfach Diskussionsthema und wurde letztlich angemessen umgesetzt. Dieser Punkt ist u. a. deswegen von Bedeutung, weil diese Form des Auditierens die Planung, Durchführung und Berichterstattung des Audits wesentlich beeinflusst.

Ein weiteres Thema der letzten Sitzung war die Aktualisierung und Harmonisierung von Begriffen und Definitionen. Es wurde – vorrangig auf Intervention Deutschlands – erreicht, dass die wesentlichsten Begriffe aus ISO 9000:2015 nun auch inhaltsgleich in ISO 19011 verwendet werden sollen. Der Inhalt der 2012 veröffentlichten gemeinsamen Grundstruktur der ISO-Managementsystemnormen (HLS) wurde berücksichtigt, aber nicht direkt referenziert. Die Kapitel rund um das Auditprogramm und die Auditplanung und -durchführung wurden um einige neue Themen ergänzt (Einbeziehung der strategischen Ausrichtung, Berücksichtigung externer und interner Belange sowie der interessierten Parteien u. v. m.).

Die generischen Kompetenzbeschreibungen für Auditoren in Kapitel 7 wurden strukturell beibehalten, in vielen Details aber aktualisiert und erweitert – so wird nun statt auf Wissen und Fertigkeiten noch mehr Wert auf die Ermittlung der Kompetenzen von Auditoren gelegt. Der Fokus liegt auf der Sicherstellung der Gesamtkompetenz des Teams im Hinblick auf jedes einzelne Audit. Der bisherige Annex mit disziplinspezifischen Kompetenzanforderungen wird entfernt.

Der Anhang (additional guidance for auditors for planning and conducting audits) enthält zusätzliche Anleitungen für Auditoren zum Planen und Durchführen von Audits – hier werden mehrere neue Themen auf der Basis vieler Kommentare zum DIS adressiert: auditing of leadership engagement, supply chain, compliance, context, life cycle, virtual activities and locations werden als neue Kapitel ergänzt.

Thomas Votsmeier, deutscher Delegierter des DIN im ISO/PC 302, Normungsexperte der DGQ und DQS-Auditor bewertet den neuen Leitfaden ISO 19011:2018 folgendermaßen: „Ein gutes Standardregelwerk zum Auditieren von Managementsystemen ist systematisch geprüft und verbessert worden. Das Ergebnis dieser Revision ist keine grundlegend neue, aber eine fundiert weiterentwickelte und an den Stand der Technik der aktuellen Managementsystemnormen angepasste Version. Aktuelle Trends und Entwicklungen wurden aufgegriffen, so dass nun ein konsistentes Regelwerk für alle Fragen rund um die Auditierung zur Verfügung steht. ISO 19011:2018 enthält zu allen auditrelevanten Fragen wertvolle Anregungen und Hinweise – jeder Auditor sollte den Inhalt kennen, um nutzbringend für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg auditieren zu können.“

Zeitplan

Im Januar 2018 soll zunächst der englischsprachige FDIS erstellt sein,  etwa einen Monat später dann die deutschsprachige Fassung, sodass mit der Veröffentlichung der finalen Version des neuen Leitfadens im April 2018 gerechnet werden kann. Die zurzeit noch gültige Fassung aus dem Jahr 2011 wird dann abgelöst werden.

DGQ lädt zum vierten Qualitätstag

Intensiver Dialog mit der DGQ-Community, interaktive Workshops und kreative Antworten auf aktuelle Fragestellungen aus dem QM – das alles bietet der DGQ-Qualitätstag 2017. In diesem Jahr findet die Veranstaltung bereits zum vierten Mal statt. Am 22. November 2017 werden über 300 Teilnehmer in der Messe Stuttgart erwartet. Erstmals sind alle zehn DGQ-Fachkreise mit eigenen Workshops vertreten. Auf dem DGQ-Qualitätstag kommen Interessierte und Experten aus der gesamten Qualitäts-Community zusammen, um aktuelle Trends zu diskutieren und gemeinsam kreativ zu sein. Die Grundlage dafür bieten die Arbeitsergebnisse aus den DGQ-Fachkreisen, die sich viermal jährlich treffen und das gesamte Jahr über online austauschen. Während zwei Workshop-Sessions präsentieren sie ihre Ergebnisse und entwickeln diese in Kleingruppen weiter. Dabei ist es ausdrücklich erwünscht, dass sich die Teilnehmer aktiv einbringen, kritische Fragen stellen und gemeinsam mit den anwesenden Vertretern der Fachkreise ins Gespräch kommen. In den vergangenen Jahren sammelten die Workshop-Moderatoren viele neue Impulse und Hinweise, die sie dann direkt zurück in ihre Fachkreise tragen konnten.

Drei Themenschwerpunkte

Aktuell stecken die Fachkreise sehr viel Energie in die konkrete Ausarbeitung ihrer Workshop-Konzepte und dem methodischen Vorgehen. Die Themen der Workshops und die groben Inhalte stehen bereits fest. Sie lassen sich in drei übergeordnete Bereiche einteilen:

  • QM richtig verstehen
  • QM gut machen
  • QM neu denken

QM richtig verstehen

Experten der Fachkreise beleuchten in vier Workshops besondere Facetten des Qualitätsmanagements. Damit unterstützen sie ein vertieftes Verständnis dieser Aspekte. Der Fachkreis Audit und Assessment stellt seinen Workshop unter den Titel „Der Auditor zwischen den Stühlen“. Dabei wird er folgenden Fragen nachgehen: Welchen Auftrag haben die Auditoren? Welchen Fokus sollten sie legen? Welchen Restriktionen sollten sie sich ergeben?

Der Fachkreis QM in der sozialen Dienstleistung veranstaltet den Workshop „Die Wirkung sozialer Dienstleistungen messen: Aber wie?“. Der Fachkreis stellt die Besonderheiten der Branche vor und möchte gemeinsam mit den Teilnehmern weiter an den Modellen zur Wirksamkeitsmessung arbeiten.

Der Fachkreis Q-Berufe glaubt, dass es für Qualitätsmanager entscheidend ist, die Herausforderungen des CEO zu kennen. In dem Workshop „Frag doch den Chef: Was Geschäftsführer bewegt und wie man es herausfindet“ wird der Fachkreis seine Ansätze präsentieren, diskutieren und weiterentwickeln.

Wie steht es um das Qualitätsbewusstsein in Organisationen im Allgemeinen? Dieser Frage haben sich Wissenschaftler der Hochschule Esslingen in Zusammenarbeit mit der DGQ in einer Studie angenommen. In ihrem Workshop „Quality-Awareness – Ohne Leidenschaft keine Exzellenz!“ möchten die Kollegen die Ergebnisse vorstellen und gemeinsam mit den Teilnehmern bearbeiten.

QM gut machen

Ganz gleich, wie groß die berufliche Erfahrung – QM wirklich gut zu machen, ist nicht immer einfach. Dabei gibt es vor allem in den unterschiedlichen Branchen und Disziplinen innerhalb des QM verschiedene Ansätze. Normenrevisionen oder ein geändertes Umfeld erfordern immer wieder neue Lösungen.

Fragen wie: „Wo fange ich mit der Risikobetrachtung in meinem Unternehmen an?“ und „Welche Bereiche in meinem Unternehmen sind eigentlich von Risiken betroffen?“ erreichen die Mitglieder des Fachkreises Risiken als Chance regelmäßig. Der Fachkreis hat einige Hilfestellungen erarbeitet, die die Mitglieder mit Teilnehmern des Workshops „Hilfsmittel, um den risikobasierten Ansatz pragmatisch umzusetzen“ einem Praxistest unterziehen wollen.

Eine große Herausforderung für viele Unternehmen stellt aktuell der Umgang mit Wissen nach der ISO 9001:2015 dar.

Die Mitglieder des Fachkreises Wissensmanagement werden in ihrem Workshop „Grundlagen Wissensmanagement im Qualitätsmanagement“ genau auf diese Thematik eingehen und einige Tipps zur Implementierung präsentieren. Wie lassen sich klassische QM-Methoden im Gesundheitswesen einfach anwenden? Dieser Frage ist der Fachkreis QM im Gesundheitswesen in den vergangenen Monaten sehr intensiv nachgegangen. In dem Workshop „QM-Werkzeuge für die Praxis im Gesundheitswesen – einfach angewandt“ erfahren die Teilnehmer mehr über die im Fachkreis entwickelten Methoden und können diese anhand eines Beispiels direkt ausprobieren.

Der Fachkreis QM und Organisationsentwicklung hat sich damit auseinandergesetzt, wie QM-Beauftragte sinnvoll alternative Methoden auswählen und diese dann auch verargumentieren können. In einem Rollenspiel werden die Teilnehmer des Workshops „Organisationsentwicklung leicht gemacht: Wie Sie wirkungsvolle Methoden lieben lernen“ eine entsprechende Situation durchgehen.

Qualitätssicherung gut machen und moderne Lehrmethoden anwenden ist eines der Ziele der DGQ in Bezug auf ihre Bildungsangebote. Wie das konkret aussehen und die Qualitätssicherung davon profitieren kann, erfahren die Teilnehmer des Workshops „Qualitätssicherung ganzheitlich erleben – die DGQ-Praxissimulation“.

QM neu denken

Unternehmen befinden sich in einem starken Wandel. Diese Entwicklung ist nicht nur in technologischer sondern auch in kultureller Hinsicht gravierend. Die Veränderungen wirken sich auf Zusammenarbeit, Strukturen in Unternehmen, Rollen, Aufgaben und vieles andere aus. Für das Qualitätsmanagement ist es entscheidend, diesen Wandel mitzugehen und mitzugestalten.

Integrated Thinking heißt ein Ansatz, mit dem sich der Fachkreis Controlling und Qualität schwerpunktmäßig auseinandersetzt. Diese Methode soll dabei helfen, die Unternehmen der Zukunft zu steuern. Der Fachkreis wird sein Lösungsmodell in dem Workshop „Integrated Thinking – Moderne Unternehmenssteuerung in einer veränderten Unternehmenswelt“ vorstellen und mit den Teilnehmern diskutieren.

Die Art, wie Kunden Rückmeldungen geben, wandelt sich. Wie Unternehmen damit umgehen, können die Teilnehmer des interaktiven Workshops „Customer Feedbackmanagement 20xx: Wo stehen wir und wo wollen wir hin?“ mit dem Fachkreis Exzellenter Kundenservice diskutieren.

Wie ein systematisches Wissensmanagement und eine entsprechende Wissenskultur aussehen, wie sie erfolgreich in Unternehmen implementiert wurden und was dies für die Unternehmen bedeuten kann, stellt der Fachkreis Wissensmanagement zur Diskussion. Der Titel dieses lautet Workshops: „Wissensmanagement: Fallbeispiele und Praxistipps“.

Der Fachkreis Qualität und Projekte beschäftigt sich in seinem Workshop „Agil Best Practices erarbeiten“ mit dem Thema Agilität. Konkret erleben die Teilnehmer, wie in einem agilen Arbeitsmodus fachliche Inhalte entstehen.

In den wissenschaftlichen Projekten, die von der Forschungsgemeinschaft Qualität (FQS) mit unterstützt werden, arbeiten Qualitätswissenschaftler verschiedener Hochschulen daran, das Qualitätsmanagement weiterzuentwickeln. Vorgestellt werden Arbeiten zu den Themen: „Reifegradbestimmung in frühen Phasen“, „Menschliche Fehler in der manuellen Montage“ und „Schlankes Datenmanagement für produktbezogene Maschinen- und Produktionsprozessdaten“. Die Autoren freuen sich über eine rege Diskussion.

Von Audit bis Organisationsentwicklung: Aktuelle Themen in den DGQ-Fachkreisen

Viermal jährlich treffen sich die Fachkreise der DGQ, um unter professioneller Anleitung angelehnt an Bausteine aus Scrum und Design-Thinking gemeinsam zu arbeiten. Von Audit über Risiko und Wissensmanagement bis hin zur sozialen Dienstleistung und Organisationsentwicklung decken die zehn Fachkreise ein breites thematisches Spektrum ab. Bevor sie ihre Ergebnisse am 22. November 2017 auf dem Q-Tag in Stuttgart mit anderen Interessierten teilen, lohnt sich schon jetzt ein Blick auf einige aktuelle Highlights:

Risiko als Chance

Seit der Umwandlung der Arbeitsgruppe in einen Fachkreis im vergangenen Jahr ist das Team rund um Risiken und Chancen noch größer und produktiver geworden. Am 25. Mai nächsten Jahres tritt die neue EU-Datenschutzrichtlinie in Kraft – bereits jetzt hat der Fachkreis eine Präsentation erstellt, worin die Unterschiede zur Vorgängerrichtlinie beleuchtet werden. Weiterhin in Arbeit ist ein groß angelegter Leitfaden für die Betrachtung von Risiken im Unternehmen. Ziel ist es, Qualitätsmanagern strukturiert aufzuzeigen, wo Risikobetrachtung beginnt und welche Tools sich zur Unterstützung anbieten. Besonders in diesem Fachkreis hat sich die kollaborative Arbeitsweise an nur einem Online-Dokument bewährt. Dabei greifen die Fachkreisteilnehmer direkt im Browser auf das Dokument zu und können ihre Änderungen und Ergänzungen einfügen. Das Arbeitsdokument ist auf diese Weise stets auf dem aktuellen Stand.

QM im Gesundheitswesen

Bereits seit einiger Zeit sammelt der Fachkreis QM-Methoden, die sich auch oder besonders für den Einsatz im Gesundheitswesens eignen. In kompakter Form werden diese kurz erläutert sowie an einem für das Gesundheitswesen typischen Beispiel durchgespielt. Fertig gestellt sind die Texte für die Methoden Ishikawa und Pareto, welche unter DGQaktiv im Raum Wissen für Mitglieder zugänglich sind. Weitere werden folgen und auf dem Q-Tag in Stuttgart gemeinsam in Workshops erlebbar gemacht. Ebenfalls unter der Mitgliederlizenz erschienen ist ein Vergleich der neuen GBA-Richtlinie mit der

Wissensmanagement

Der neu gegründete Fachkreis Wissensmanagement hat bereits ordentlich Fahrt aufgenommen. Seit Mai besteht eine offizielle Kooperationsvereinbarung zwischen der Gesellschaft für Wissensmanagement (GfWM) und DGQ. Nach nur zwei Treffen konnten erste Arbeitsergebnisse verabschiedet sowie weit fortgeschrittene Zwischenstände diskutiert werden. Die Vision für den Fachkreis wurde finalisiert und soll die Arbeit über die nächsten Monate und Jahre leiten: “Alle Organisationen und Individuen sind durch systematischen und ausgewogenen Umgang mit Wissen und Qualität in der digital-vernetzten Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts erfolgreich.” Auf dieser Grundlage ist bereits eine Methodenliste entstanden, die Anwendern eine erste Entscheidungshilfe geben soll, um Methoden des Wissensmanagements für den Einsatz auszuwählen. Darüber hinaus wird an einem Leitfaden für normkonformes Wissensmanagement gearbeitet, sowie Nutzenargumente für Wissensmanagement gesammelt. Zum Thema “Geschichten zu Wissensmanagement” haben die Fachkreisteilnehmer bereits vier Beispiele dafür gesammelt, wie Wissensmanagement in der Praxis funktionieren kann. “Raum für Austausch” befasst sich mit den Grundvoraussetzungen für ein produktives Wissensmanagement und beleuchtet Rahmenbedingungen wie z. B. ein angemessener Umgangston. Ziel ist die Erstellung einer umfangreichen Checkliste mit Punkten in Frageform, die jeder Wissens- und Qualitätsmanager mit Beantwortung der Fragen individuell auf seine Organisation anwenden kann.

Exzellenter Kundenservice

Bereits seit einiger Zeit beschäftigt sich der Fachkreis vordergründig mit Inhalten rund um das Thema Kundenservice. Aus diesem Grund agiert der als QM in der Dienstleistung gestartete Fachkreis ab sofort unter dem neuen Namen “Exzellenter Kundenservice”. Daraus ergibt sich ein stärkerer Fokus der inhaltlichen Arbeit. Als erstes wird der Fachkreis das Themenfeld “Feedbackmanagement” intensiv beleuchten und insbesondere auch die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich aus der Digitalisierung ergeben mitberücksichtigen. Die Basis für einen guten Kundeservice ist es, seine Kunden möglichst gut zu kennen. Dafür eignet sich das Persona-Konzept besonders gut, da man sich ein sehr detailliertes Bild seiner Kunden erstellt. Mit diesem Konzept wird auch der Fachkreis zukünftig Arbeiten und Praxisbeispiele erstellen. Ein dritter aktueller Schwerpunkt ist die Digitalisierung von Services – zu den Chancen und Herausforderungen wird der Fachkreis ebenfalls entsprechend Position beziehen und einzelne Inhalte verstärkt herausarbeiten.

Nächste Fachkreistreffen

Interessierte DGQ-Mitglieder haben die Möglichkeit, sich aktiv in die Fachkreisarbeit einzubringen. Die Treffen finden jeweils von 10:00 bis 16:00 Uhr im QLAB der DGQ in Frankfurt statt. Die Anmeldung erfolgt über die Mitgliederplattform DGQaktiv.de.

 

Das interne Audit – darauf kommt es an

Im internen Audit tauschen sich Menschen über ihre Arbeitsweise, deren Effektivität und Effizienz sowie Verbesserungsmöglichkeiten aus. Um diesen Austausch möglichst konstruktiv zu gestalten, ist es wichtig, professionell und mit Einfühlungsvermögen vorzugehen. Das betrifft nicht nur die Gesprächssituation selbst, sondern auch die Vor- und Nachbereitung, die Kommunikation der Ergebnisse und der tatsächlich erreichten Verbesserungen. Sind diese Dinge im Einklang, steigert sich der Mehrwert des Audits für die Organisation – und die Akzeptanz bei Mitarbeitern und Führungskräften.

Sie möchten interne Audits professionell durchführen? In diesem Interview berichtet DGQ-Trainer Matthias Wernicke, der sich auch im Fachkreis Audit engagiert, über die Erfolgsfaktoren. Interview anschauen

Ihr Antrag zur Rezertifizierung / Verlängerung

Verlängern Sie Ihr Zertifikat, damit Ihre Kompetenz auch weiterhin offiziell bestätigt ist.

Was wir im Einzelnen benötigen, finden Sie im verlinkten Informationsblatt auf der rechten Seite.

Für das Ausfüllen des Antrages zur Verlängerung Ihres Zertifikats empfehlen wir Ihnen zuerst den Download auf Ihren Rechner, falls der Antrag nicht automatisch in einem pdf-Reader geöffnet wird. Dadurch können Sie die verlinkten Informationen lesen und die Formularfelder nutzen. Bitte senden Sie alle Nachweise mit dem Antrag in einem pdf-Dokument an pz@dgq.de.

Die Aufgabe der DGQ
Wir prüfen, ob Sie die festgelegten Anforderungen erfüllen. Diese beziehen sich auf Weiterbildungs- und Tätigkeitsnachweise sowie Ihre berufliche Praxis während des Gültigkeitszeitraumes des Zertifikates.
Die Kriterien für die Verlängerung legen internationale und nationale Regelwerke (Normen, wie z.B. DIN EN ISO/IEC 17024, DIN EN ISO 9001, EOQ-Vorgaben, etc.) fest.
Durch die Rezertifizierung weisen Sie Ihre Fachkompetenz gegenüber Dritten nach. Dies bestätigt die DGQ-Personenzertifizierungsstelle in ihrer Funktion als neutrale Stelle.


Wichtige Hinweise bei Normrevisionen

Bitte beachten Sie, dass für die Verlängerung Ihres Zertifikates der Besuch einer mindestens eintägigen Schulung zu den Neuerungen der jeweiligen Norm verpflichtend ist:


Notwendig für alle Zertifikatsinhaber aus dem Bereich Audit.
Im August 2018 in einer neuen Version erschienen. Bitte besuchen Sie einen Refresher zur neuen Norm, anderenfalls können wir Ihnen keine Verlängerung Ihres Personenzertifikates ausstellen. In diesem Fall ist eine vollständige Zertifizierung mit dem Ablegen einer Prüfung notwendig.


Notwendig für alle Zertifikatsinhaber aus dem Bereich Arbeitssicherheit.
Im Juni 2018 in einer neuen Version erschienen. Bitte besuchen Sie einen Refresher zur neuen Norm. Anderenfalls können wir Ihnen keine Verlängerung Ihres Personenzertifikates ausstellen und es ist eine vollständige Zertifizierung mit dem Ablegen einer Prüfung notwendig.


Notwendig für alle Zertifikatsinhaber aus dem Bereich Energiemanagement.
Eine neue Version der ISO 50001 wurde im Dezember 2018 veröffentlicht. Bitte besuchen Sie einen Refresher zur neuen Norm. Anderenfalls können wir Ihnen keine Verlängerung Ihres Personenzertifikates ausstellen und es ist eine vollständige Zertifizierung mit dem Ablegen einer Prüfung notwendig.


Notwendig für alle Zertifikatsinhaber aus dem Bereich Labormanagement.
Im März 2018 in einer neuen Version erschienen. Bitte besuchen Sie einen Refresher zur neuen Norm. Anderenfalls können wir Ihnen keine Verlängerung Ihres Personenzertifikates ausstellen und es ist eine vollständige Zertifizierung mit dem Ablegen einer Prüfung notwendig.

Besuchen Sie einen unserer Workshops zur Normrevision:

Alle weiteren Workshops und Informationen finden Sie unter: DGQ-Verlängerung »


Personen, die bisher ausschließlich als "EOQ Quality Management Representative (in Healthcare)" zertifiziert sind, erhalten künftig zusätzlich das Zertifikat "DGQ-Qualitätsmanagementbeauftragter (im Gesundheits- und Sozialwesen)".

Personen, die bisher ausschließlich als "EOQ Quality Manager (in Healthcare)" zertifiziert sind, erhalten künftig zusätzlich das Zertifikat "DGQ-Qualitätsmanager (im Gesundheits- und Sozialwesen)".

Bitte senden Sie uns hierfür ergänzend eine Kopie des Zeugnisses oder der Urkunde (fachgebundene) Hochschulreife / (Fach-)Abitur oder abgeschlossene Berufsausbildung, um die Anforderungen des zugrunde liegenden Zertifizierungsprogramms (EOQ CoS/CS) zu erfüllen.

DGQ Personenzertifizierung

Kontakt zur DGQ Personenzertifizerungsstelle

Wir beraten Sie gerne und freuen uns auf Ihren Anruf unter:

069 954 24-332

Kontaktformular

Informationsblatt zur Rezertifizierung

Anträge zur Zertifikatsverlängerung

Verhaltenskodex

Auditerfahrungen und Tipps von Praktikern

Frank Otterbach, tätig im Qualitätsmanagement bei Bizerba in Balingen, berichtet über eine kniffelige Auditsituation und seinen Umgang damit.

Warum war die Auditsituation kniffelig?

Der Auditteilnehmer wollte kurzfristig einen Termin für ein internes Audit absagen. Die Begründung für die Absage war, dass aufgrund vieler dringender Aufträge keine Zeit für ein Audit gegeben sei. Kurzzeitig konnte ich Verständnis aufbringen. Je länger ich jedoch darüber nachdachte, desto mehr Argumente sprachen dafür, trotz straffem Zeitplan ein Audit durchzuführen. Ich fasste den Entschluss, das Audit nicht abzusagen oder zu verschieben, sondern den Auditpartner zu überzeugen.

Wie haben Sie die Situation gelöst?

Ich habe das direkte Gespräch gesucht und argumentiert, dass die bisher durchgeführten Audits durchaus einen Benefit für die Abteilung gebracht haben. Hierzu nannte ich verschiedene Beispiele.

Darüber hinaus haben wir einen Deal ausgehandelt: Ich reduziere die Auditzeit auf ein Minimum und erfrage so viel wie möglich an anderen Stellen, um den die Auditpartner zeitlich zu entlasten. Als Gegenleistung bat ich den Auditpartner, sich dem Audit voll und ganz zu widmen. Der Auditpartner stimmte zu und wir haben ein gutes und sinnvolles Audit in der Hälfte der geplanten Zeit durchgeführt. Argumente und Verhandlungsgeschick haben mir am meisten geholfen, aber auch meine Auditphilosophie der Vergangenheit. Diese war und ist, Herausforderungen gemeinsam zu erkennen und gemeinsam zu lösen. Und: Ein Audit nie als Waffe einzusetzen.

Fachkreis Audit und Assessment

DGQ-Fachkreis Audit und Assessment

Audits werden als die akzeptierten und wirksamen Treiber in Organisationen eingesetzt, um Risiken und Chancen zu erkennen und Mehrwert zu erzeugen.

Vision

  • Audits werden in den Organisationen als wirksames Mittel für das Management der Organisation und für die Zielerreichung wahrgenommen.
  • Audits beantworten Fragen zu den Zielen, Chancen und Risiken für die Organisation.
  • Audits liefern anwendbare, objektive, belastbare und überzeugende Ergebnisse.
  • Organisationen werden dabei ganzheitlich unter Einbeziehung aller Beteiligten betrachtet.

Gleichzeitig haben Audits nach wie vor die Funktion, die Konformität mit den internen Anforderungen und denen von Kunden, Gesetzen, Behörden und Normen zu analysieren und zu bewerten.

Dazu wird sich der Fachkreis in Bezug auf aktuelle Themen positionieren um Verständnis, Akzeptanz und Attraktivität von Audits und Assessments erhöhen.

Handlungsfelder:

  • Kompetenz von Auditoren erhöhen
  • Werkzeuge auf dem aktuellen Stand der Technik ermitteln & zur Verfügung stellen
  • Auditergebnisse zur Verbesserung der Organisation nutzbar machen
  • Angemessene, neue und bewährte Auditmethoden für unterschiedliche Auditziele darstellen
  • Akzeptanz für Audits schaffen (bei Mitarbeitern und Management)
  • Zielgruppenorientierte Sprache verwenden (für Mitarbeiter und Management)

Themen des Fachkreises

  • Rolle von Audits zur Unterstützung der Umsetzung ISO 9001:2015
  • Konfliktmindernde Sprache in Auditberichten
  • LPA zur Einbindung von Führungskräften in die Auditlandschaft
  • Remote Audits als Beitrag zur Erhöhung der Wertschöpfung
  • Kurzaudits/Blitzaudits zur Begleitung von Risiken und Chancen
  • Beispielsammlung für Missverständnisse in Audits aus der Sicht der MA
  • Erläuterung von Auditfachbegriffen in Alltagssprache
  • Entscheidungshilfen für gemeinsame Audits in integrierten MS
  • Methoden zur Adressierung des Auditnutzens bei der OL
  • Regionalkreisvorträge
  • Transfer der Erkenntnisse in andere FK, z.B. FK Qualität und Projekte sowie Input in Seminare und Lehrgänge
  • Publikationen für DGQ-Mitglieder und die interessierte Öffentlichkeit

Zielgruppe

Der Fachkreis ist offen für alle Mitglieder der DGQ, die an der aktiven Mitarbeit zu diesen Themen interessiert sind. Er wird Ergebnisse für folgende Zielgruppen erarbeiten:

  1. Menschen und Institutionen, die Audits durchführen,
  2. Menschen, die Audits beauftragen (Führungskräfte),
  3. Berater und Qualitätsmanager, die Managementsysteme aufbauen, die auditiert werden.

Mitarbeiten

Der Fachkreis wird geleitet von:

  • Mathias Wernicke – Selbständig
  • Petra Nitzsche, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
  • Marita Großer, Döhler Dahlenburg GmbH

Der Fachkreis orientiert sich in seiner Arbeit an der agilen Ehrenamtlichenarbeit, die von der DGQ für die Gemeinschaftsarbeit entwickelt wurde. Hierbei werden in kurzen Abständen von selbstorganisierten Kleingruppen kleine, praktisch anwendbare Ergebnisse erarbeitet.

Wenn Sie Interesse haben, sich aktiv im Fachkreis einzubringen und sich mit Experten zu diesem Thema auszutauschen, dann sprechen Sie das Leitungsteam an unter fk-a@dgqaktiv.de.

 

DGQ-Interviews: „Anders auditieren“

Konkrete Methoden zur “Belebung” des internen Audits
Der DGQ-Fachkreis Audit und Assessment widmet sich diesem Thema besonders und hat eine ganze Reihe an Hilfen zur Belebung des internen Audits geschaffen. Aus dem Leitungsteam berichtet Mathias Wernicke in Kurzinterviews über konkrete Methoden. Zu den Interviews >>

Audit-Tipps von Praktikern

Eine mögliche Auditsituation: Sie begeben sich mit acht Abweichungen in das Abschlussgespräch mit dem Geschäftsführer, um das Zertifizierungsaudit zu beenden.

In so einer Auditsituation bereitet man sich normalerweise als Auditor innerlich auf einen heftigen Konflikt mit dem Kunden vor. Man geht verschiedene Argumente nochmals in Gedanken durch, um das eigene Urteil abzusichern: Sind die Abweichungen wirklich wasserdicht? Woran mache ich das genau fest? Wie sollte der Gesprächsaufbau sein? Gleichzeitig schwirren die Äußerungen, die die Mitarbeiter zum Geschäftsführer und seiner radikalen Vorgehensweise bei Fehlern in den Einzel-Auditinterviews immer wieder fallen ließen, durch den Hinterkopf. Doch im Grunde ist es egal, wie intensiv man sich auf den Gesprächsablauf vorbereitet: denn die Erfahrung zeigt immer wieder, dass es völlig anders kommen kann als erwartet!

Im Abschlussgespräch reagierte der Geschäftsführer nicht etwa aggressiv, sondern flüchtete sich in seinen Gesten und Äußerungen in die Rolle des „hilfesuchenden Kindes“. Überrascht von dieser Situation griff ich instinktiv auf die in der Auditorenausbildung der DGQ trainierte Transaktionsanalyse zurück. Zunächst überlegte ich kurz, in das gütige Eltern-Ich-Schema zu wechseln, um „das Kind“ zu trösten. Doch dann entschied ich mich für das Erwachsenen-Ich-Muster, um die Transaktionen meines Gesprächspartners zu unterbrechen. Nach ein, zwei Wortwechseln merkte der Geschäftsführer, dass ich mich auf sein „Spiel“ nicht einlassen würde, und wir konnten über alle Abweichungen sachlich sprechen.

Rückblickend, drei Jahre später, hat sich gezeigt, dass diese eine Situation das Verhältnis zum Geschäftsführer nachhaltig und positiv verändert hat: Wir begegnen uns jederzeit auf Augenhöhe, unabhängig davon, was für eine Meinung seine Mitarbeiter von ihm haben.

Solche Situationen zeigen mir immer wieder, wie wichtig es ist, sein Handwerkszeug als Auditor professionell einsetzen zu können.

Autor
Andreas Altena, IT-Kaufmann und Betriebswirt, ist Geschäftsführer der Altena-TCS GmbH. Seine Kernkompetenzen sind Qualitäts-, Informationssicherheit-, Datenschutz- und (IT-)Service Managementsysteme sowie Service-Excellence. Über seine Tätigkeit als Geschäftsführer hinaus begutachtet er seit 2007 als DQS-Senior-Auditleiter Managementsysteme in den genannten Gebieten und arbeitet seit 2012 als Trainer für die DGQ Weiterbildung GmbH in den Bereichen Qualitätsmanagement- und Auditorenausbildung.

Andreas Altena
Altena-TCS GmbH
Robert-Reichling-Straße 10
47807 Krefeld
T +49 (0)2151-361 79 13
dialog@altena-tcs.de
www.altena-tcs.de

Aufruf „Audit-Tipps von Praktikern“

PantherMedia A27984392Wenn Sie Auditor sind, zum Beispiel für interne Audits oder Lieferantenaudits, haben Sie sicherlich schon einiges erlebt. Ob unwillige Auditpartner, unvorbereitete Co-Auditoren, verunsicherte Lieferanten oder fehlende Dokumente – uns interessiert, wie Sie mit diesen Situationen umgegangen sind, um das bestmögliche aus dem Audit zu machen.

Bitte beantworten Sie uns folgende Fragen in ca. 1000 Zeichen:

  • Was waren kniffelige Auditsituationen?
  • Wie sind Sie damit umgegangen?
  • Wie haben Sie die Schwierigkeiten gelöst?
  • Was hat Ihnen bei der Lösung geholfen? (besondere Gesprächstechnik, Weiterbildung…)

Bitte senden Sie Ihre Audit-Tipps an:

Anja Lütjens
DGQ-Produktmanagerin
al@dgq.de

Unter allen Einsendungen verlosen wir eine Teilnahme an dem Workshop DIN EN ISO 19011:2011 – wertschöpfend auditieren.

Informationen zur Verlosung >>>

Wir sind auf Ihre Beiträge gespannt. Die besten Tipps werden auf der DGQ-Website veröffentlicht.

ISO 9001 wird erwachsen: Mehr Freiheit – aber auch mehr Verantwortung

Weniger detaillierte Einzelforderungen, mehr Spielraum für angemessenen Umgang – diese Tendenz lässt sich schon bei oberflächlicher Betrachtung des für die Öffentlichkeit zur Stellungnahme bereitgestellten Normentwurfs zur ISO 9001 registrieren. Der Beauftrage der obersten Leitung, das QM-Handbuch, die statistischen Methoden, die sechs dokumentierten Verfahren werden bspw. laut DIS 9001:2014 nicht mehr explizit gefordert. Daraus leichteres Spiel für extrinsisch motivierten Umgang mit der künftigen Norm abzuleiten ist allerdings fehl am Platze. Wer bisher die Normenforderungen angemessen umgesetzt hat, wird beim Studium des Entwurfs sicher nicht erschüttert. Wo allerdings bisher rein formal ein QM-System nachgewiesen wurde, könnte es eng werden: Dem Wesen nach ist der vorliegende Entwurf sehr viel konsequenter als die derzeit gültige ISO 9001:2008.

Das Ergebnis der Revision kann nur am Vorhaben selbst gemessen werden. Für eine eingehende Bewertung sollte man sich vorab die Ziele der Revision anschauen:

  • Berücksichtigung von Änderungen in Qualitätsmanagementverfahren und Technologien seit der letzten großen Revision (2000)
  • Das Erarbeiten  einer Norm, die den Anwendern in den  nächsten zehn Jahre einen geeigneten Rahmen für ihr Qualitätsmanagementsystem  und dessen Zertifizierung bietet
  • Verbesserung der Wertschöpfung der Organisation und ihrer Leistung für den Kunden
  • Integration der Risikobeherrschung in das System
  • Verbesserung der Anwendbarkeit und Vereinfachung der Sprache
  • Die Dokumentationsforderungen als Hauptaufreger der Kritiker  sollte weniger Gewicht erhalten

Eine umfangreiche webbasierte Anwenderbefragung hatte eine zunehmende Vielfalt bei den Anwendern der ISO 9001, neue Qualitätskonzepte und Ideen für die Aufnahme in die ISO 9001, eine bisher oft zu formale Interpretation der ISO 9001:2008 sowie Bedarf nach unterstützenden Hinweisen und Leitfäden ergeben.

Durch alle Bereiche zieht sich als roter Faden der in der Einleitung beschriebene Leitgedanke: „Die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems sollte eine strategische Entscheidung einer Organisation sein. Ein stabiles Qualitätsmanagementsystem kann einer Organisation dabei helfen, ihre Gesamtleistung zu verbessern, …” (DIS 0.1). Dieser Anspruch wird vom Entwurf mit Leben gefüllt. Das wird besonders deutlich, wenn über den Tellerrand der bei der Zertifizierung angesprochenen Kapitel hinaus die gedanklichen Leitplanken vor und nach zertifizierbarem Text beachtet werden. Einleitung, Anmerkungen und Anhänge sind ausdrücklich als Anleitung zum Verständnis da – und sollten genutzt werden.

Die Diskussion zur Revision in den Betrieben lohnt den Aufwand. Der reife Teil der QMunity wird nicht fragen „Was wird der Zertifizierungsauditor wollen?“, sondern: „Was ist der Stellenwert des QM-Systems beim Erreichen der Unternehmensziele, welchen Beitrag können wir Qualitätsmanager leisten?“ Das wird besonders deutlich im Kapitel ‚Prozesse‘ des Normentwurfs. Seit der letzten großen Revision 2000 ist von ISO 9001 Prozessmanagement gefordert. Die „Elemente – Qualitäter“ waren jedoch vielerorts  weiter für Dokumentation, interne Audits und Konformitätsbewertung zuständig. Abteilungsleiter wurden in „Prozessverantwortliche“ umbenannt. Aber: viele Unternehmen blieben weitgehend vertikal ausgerichtet. Prozessorientierung wurde in der Praxis weitestgehend behauptet, tatsächlich aber in Abteilungen gearbeitet. Mancherorts bildete sich gar neben dem formalen QM eine tatsächliche Prozesssteuerung (etwa durch die Produktionsleitung, die QS, Lean-Manager) als Parallelwelt heraus (oder war es umgekehrt?). Dabei muss  die Frage des QMs lauten: „Wie unterstützt mein Angebot die oberste Leitung? Ist es aus der Strategie abgeleitet? Unterstützt es die wirtschaftlichen Ziele? Fasst es Ressourcen und bildet ein Setting reifer Prozesse? Regelt es den „Normalfall“ oder wirkt es in Richtung „Befähigung zur Agilität“, um den Wandel zu meistern?“ Die neue Norm wird es den Qualitätsmanagern leichter machen, die formalen Aspekte des QM-Systems mit diesen Anforderungen der Lebenswirklichkeit besser zu verknüpfen. Die Einleitung des Entwurfs betont neben der Wirksamkeit ausdrücklich die Effizienz, die Berücksichtigung der Prozesse aus Sicht der Wertschöpfung, das Erreichen wirksamer Prozessleistung, die Verbesserung der Prozesse als Ziel. (DIS 0.3)

Ihre Stellungnahmen zum Normentwurf können Sie bis September 2014 unter www.Entwuerfe.DIN.de abgeben.

Autor:
Kai-Uwe Behrends
Leiter DGQ Landesgeschäftsstelle Nord

 

Audit-Trainings für jeden Bedarf

Anja Lütjens, Produktmanagerin für die Audit-Trainings der DGQ

Anja Lütjens, Produktmanagerin für die Audit-Trainings der DGQ

DGQ-Produktmanagerin Anja Lütjens über die unterschiedlichen Einstiegsmöglichkeiten ins Thema Audit

Seit 2014 hat die DGQ ihr Weiterbildungsprogramm um verschiedene Lehrgänge und Seminare im Bereich Audit erweitert. Künftig haben Teilnehmer die Möglichkeit, sich noch individueller für ihre unterschiedlichen Aufgaben im Rahmen der Auditierung zu qualifizieren. Zudem gibt es zusätzliche Möglichkeiten, in das Thema Audit einzusteigen – je nach Vorkenntnisse und Bedarf. So können sich Qualitätsbeauftragte beispielsweise auf direktem Weg zum DGQ-Auditor Qualität weiterbilden. Die Newsletter-Redaktion hat mit Anja Lütjens über die verschiedenen Bildungswege gesprochen.

Frau Lütjens, welche unterschiedlichen Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema Audit gibt es bei der DGQ?

Für Fach- und Führungskräfte ohne Managementsystem-Kenntnisse, die als interne Auditoren Prozesse oder spezifische Regelwerke auditieren wollen, bietet sich zum Beispiel die Qualifizierung zum DGQ-Auditmethodenspezialisten bzw. zum DGQ-Internen Auditor an. Beide Abschlüsse befähigen dazu, interne, vertrauliche, gesetzliche und sonstige Vorgaben mithilfe eines Audits zu hinterfragen. Zudem lernen Teilnehmer zu überprüfen, inwieweit sich die Aufbau- und Ablauforganisation eignet, um diese Vorgaben zu erfüllen.

Neben diesen beiden Abschlüssen hat die DGQ die Auditor-Ausbildung im Programm. Für wen ist diese Weiterbildung die richtige Wahl?

Für alle Auditoren, die intern oder extern Managementsysteme und -prozesse im Bereich Qualität, Umwelt, Energie und OHS auditieren wollen. Im Rahmen dieser Ausbildung trainieren Sie beispielsweise, spezielle Gesprächstechniken gezielt anzuwenden – in 1st und 2nd-Party-Audits, intern und bei Lieferanten.

Besonders eignet sich die Weiterbildung, wenn Sie bereits als interner Auditor tätig sind. Denn dann haben Sie ja bereits gute Audit-Basiskenntnisse und wissen, worauf es ankommt. Durch die Weiterbildung zum Auditor erhalten Sie dann zusätzlich das nötige Rüstzeug, um auch mit schwierigen Auditsituationen souverän umgehen zu können. Zudem lernen Sie, Ihre Auditprozesse kritisch zu betrachten und gezielt zu verbessern. Auch für Lieferantenauditoren ist die Weiterbildung die richtige Wahl.

Wie profitieren die Teilnehmer beruflich davon, wenn Sie sich zum Auditor qualifizieren?

Es ist nicht immer leicht, im Audit durch bloßes Zuhören herauszufinden, was das Gegenüber wirklich tut. Genau das trainieren Sie im Rahmen dieser Weiterbildung. Gleichzeitig lernen Sie, die richtigen Fragen zum richtigen Zeitpunkt zu stellen. Was den Teilnehmern ihre Arbeit zudem erleichtern wird, ist, dass sie einen gesamten Auditprozess erleben – von der Dokumentenprüfung bis zum Auditbericht. Insgesamt ist die die Auditor-Ausbildung sehr praxisorientiert. Es werden zum Beispiel zahlreiche Rollenspiele durchgeführt, in denen die Teilnehmer ihre neu gewonnen Fähigkeiten testen können und ein qualifiziertes Feedback erhalten. Dabei werden sie von Trainern begleitet, die selbst regelmäßig auditieren und über die theoretischen Kenntnisse hinaus wissen, wie es funktioniert. In der Regel sind sogar zwei Trainer vor Ort, die durch fachliche und soziale Kompetenz überzeugen. Eine optimale Betreuung der Teilnehmer ist also garantiert.

Seit 2014 bieten Sie die Weiterbildung zum DGQ-Lead-Auditor an? Was hat es mit diesem Abschluss auf sich? Wen spricht das neue Training an?

Wir empfehlen es vor allem Auditteamleitern, die intern und extern Managementsysteme und Prozesse auditieren und bereits über eine entsprechende Ausbildung zum Systemmanager verfügen. Mit dieser Ausbildung qualifizieren Sie sich zum Experten, der mit fachlichem Hintergrund 3rd-Party-Audits extern durchführen und ein Auditteam erfolgreich leiten kann. Neben Kommunikation mit Führungskräften, Teamführung und Vertrieb der Auditleistung behandelt das Training weitere Herausforderungen. Sie lernen zum Beispiel, wie Sie für klare Auditaufträge und innovative Auditangebote sorgen und dadurch Ihre Akzeptanz als Auditleiter erhöhen. Darüber hinaus trainieren Sie, interne und externe Audits als Moderator trotz unterschiedlicher Erwartungshaltungen zu einem positiven Ergebnis zu führen.

Neben den Audit-Lehrgängen bieten Sie zudem eine Vielzahl an Audit-Seminaren an. Welche Seminare eignen sich für wen?

Das Seminar „Remote Audit“ ist für bestens geeignet, wenn Sie entfernte Standorte ohne einen langen Anfahrtsweg auditieren möchten. Wie man effektiv und effizient auditiert, erarbeiten Sie mit Gleichgesinnten im „Workshop DIN EN ISO 19011 – wertschöpfend auditieren“. Im „Erfahrungsworkshop für Auditoren – Refresher“ bringen Sie sich in Sachen DIN EN ISO 19011 und Prozessorientierung auf den aktuellen Stand. Der „Erfahrungsworkshop für Auditoren – Master Class“ eignet sich, wenn Sie sich zu kritischen Situationen und Problemlösungen aus Ihrer mehrjährigen Auditpraxis austauschen möchten. Darüber hinaus ist das Training optimal, um sich neue Anregungen fürs nächste Audit zu holen.

Welche Seminare empfehlen Sie Personen, die bisher noch gar keine Erfahrungen in Sachen Audit haben?

Zum Beispiel „Start ins interne Audit“. Hier erfahren Sie, wie Audits im Grundsatz funktionieren und verschaffen sich in zwei Tagen einen Überblick. Wer bisher keine Gelegenheit hatte, ein Audit durchzuführen, kann darüber hinaus das „Praxistraining Probeaudit“ absolvieren.

Alle DGQ-Audit-Trainings auf einen Blick >>>

Positionierung von Qualitätsmanagement im Unternehmen

DGQ-Produktmanagerin Andrea Zang über die neuen QM Lehrgänge der DGQ

Seit Anfang des Jahres haben die Qualitätsmanagement-Lehrgänge der DGQ ein neues Konzept. Alle Trainings wurden inhaltlich überarbeitet und orientieren sich nun noch stärker an den individuellen Kundenwünschen und aktuellen Marktanforderungen. Die Newsletter-Redaktion hat mit Andrea Zang über die zentralen Neuerungen gesprochen. Sie ist Produktmanagerin bei der DGQ und hat die neuen Veranstaltungen federführend mitgestaltet.

Frau Zang, was sind die wesentlichen Änderungen des neuen Lehrgangskonzepts?

Andrea Zang, Produktmanagerin für die Qualitätsmanagement-Trainings der DGQ

Andrea Zang, Produktmanagerin für die Qualitätsmanagement-Trainings der DGQ

Der QM-Block ist deutlich praxisorientierter geworden. Themen, die unseren Kunden im Arbeitsalltag helfen und sich in den letzten Jahren als immer bedeutender in der Praxis herausgestellt haben, bekommen nun mehr Gewicht. Bereiche wie Kommunikation und Didaktik rücken deutlich stärker in den Fokus. Das hilft den Teilnehmern zum Beispiel dabei, das Thema Qualitätsmanagement intern besser zu positionieren. Sie lernen mit unterschiedlichen Parteien souverän zu kommunizieren, was Gespräche auf allen Hierarchieebenen erleichtert. Unsere Teilnehmer lernen regelmäßige Mitarbeiterschulungen zu QM-relevanten Themen noch professioneller durchzuführen.

Die neuen Lehrgänge zeigen zudem, wie es gelingt, interne und externe Vorgaben und Anforderungen in ein Managementsystem zu integrieren. Einen zusätzlichen Schwerpunkt bildet der Umgang mit Kennzahlen und Daten sowie deren Aufbereitung für die jeweilige Zielgruppe.


Was bedeutet die neue Struktur für Qualitätsbeauftragte? Welche Chancen ergeben sich aus dem überarbeiteten Konzept?

In den Unternehmen ist es häufig so, dass einige Mitarbeiter für das QM-System verantwortlich sind, während für andere das Auditieren im Fokus steht. An diese unterschiedlichen Aufgabengebiete haben wir unsere Weiterbildungsangebote angepasst. Als Qualitätsbeauftragter haben Sie bei der DGQ zukünftig die Wahl zwischen zwei Ausbildungswegen, die sich an Ihren individuellen beruflichen Herausforderungen orientieren: Für alle diejenigen, die das QM-System im Unternehmen verantworten, aufrechterhalten und verbessern, ist die Weiterbildung zum Qualitätsmanager sinnvoll. Wer schwerpunktmäßig interne Audits durchführt und seine Fähigkeiten erweitern will, hat ab sofort die Möglichkeit sich auf direktem Weg zum Auditor Qualität weiterzubilden – ohne Umweg über die Qualitätsmanager-Ausbildung.

Wann bietet sich die Weiterbildung zum DGQ-Qualitätsmanager an?

Generell immer dann, wenn Sie ein Qualitätsmanagementsystem aufbauen oder ein komplexeres System verantworten und weiterentwickeln möchten. Auch wenn Sie für Teile des QM-Systems Ihrer Organisation verantwortlich sind. Kurz immer, wenn Sie einen Überblick über das System haben müssen, wenn Sie Prozesse verantworten und im Qualitätsmanagement eigenständig handeln. Als Qualitätsmanager bringen Sie auch das theoretische Rüstzeug für die Rolle des Beauftragten der obersten Leitung mit. Möchten Sie verschiedene Managementsysteme integrieren, ist dies auf jeden Fall der richtige Weg. Ebenso dann, wenn Sie auf ein ganzheitliches Qualitätsmanagementsystem Wert legen.

Welchen Nutzen bringt die Qualitätsmanager-Ausbildung im beruflichen Alltag?

Ich bin davon überzeugt, dass sie die Arbeit deutlich erleichtert. Denn Sie lernen nicht nur, die Prozesse Ihrer Organisation zu optimieren, sondern auch Ihre Aufgaben im Qualitätsmanagement besser zu strukturieren. Durch die Kompetenzen, die die Trainings vermitteln, verbessern Sie zudem Ihr persönliches Standing im Unternehmen.

Sie werden sicherer in der Analyse von Sachverhalten und können so richtige Entscheidungen fällen. Darüber hinaus können Sie die richtigen Kennzahlen auswählen, sie korrekt interpretieren und sich mit Mitarbeitern aus anderen Bereichen über die Auswahl ihrer Kennzahlen beraten. Kurzum: Die Weiterbildung unterstützt Sie dabei, in Ihrer Rolle als Qualitätsmanager noch sicherer und souveräner zu handeln.

Weitere Informationen zum neuen QM-Lehrgangskonzept erhalten Interessenten auf der DGQ-Homepage oder direkt bei Andrea Zang (az@dgq.de, T 069 954 24-216).

Erstes Lead-Auditor-Training wird positiv bewertet

Wer als Auditleiter erfolgreich sein will, muss Verantwortung für sein Team übernehmen und in Gesprächen vorausschauend agieren. Das hat das erste Lead-Auditor-Training Anfang Dezember in Frankfurt gezeigt. Zehn gestandene Auditoren mit Führungsaufgaben in Lieferanten-, externen und internen Audits nahmen an der Veranstaltung teil. Im Fokus standen vor allem die Bewertung von Co-Auditoren, der Erfahrungsaustausch und die Aufwertung ihres DGQ-Auditor-Zertifikates auf den neuen Abschluss „EOQ/DGQ-Lead Auditor“.

„Das Training stärkt die Führungskompetenz von Auditleitern. Die Teilnehmer trainieren, Auditteams effektiv zu steuern und erhalten wertvolle Hinweise für ihre Arbeit“, erklärt Claudia Nauta, Produktmanagerin bei der DGQ Weiterbildung. Zudem erfahren die Teilnehmer, wie es ihnen gelingt, Auditaufträge zu akquirieren und frischen Wind in die Audit-Dienstleistung zu bringen. Die Teilnehmer in diesem Training nahmen beispielsweise die Erkenntnisse mit, in Gesprächen Reizwörter zu vermeiden und in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Besonders positiv bewerteten die Teilnehmer die Möglichkeit, das Training aktiv mitzugestalten und individuelle Beispiele aus dem eigenen Arbeitsbereich einbringen zu können.

Das nächste Training findet vom 17. bis 18. Februar 2014 in Frankfurt statt. Fragen zur Veranstaltung beantwortet DGQ-Produktmanagerin Claudia Nauta (E-Mail: nc@dgq.de, T 069 95424-209).

Weitere Informationen zum Training >>>

Auditworkshop auf der Control: Auditmethoden müssen zu Unternehmenszielen passen

Ein Audit sollte kein notwendiges Übel sein. Es ist eine Chance, mit vielen Experten im Unternehmen ins Gespräch zu kommen, gute Leistungen zu bestärken und Potenziale aufzudecken. Darüber waren sich die Referenten des Audit-Workshops auf der diesjährigen Control einig. In drei spannenden Vorträgen beleuchteten Sie, worauf es beim Auditieren ankommt.

Den Anfang machte Frank Graichen, Geschäftsführer der DQS Medizinprodukte GmbH. In seinen Vortrag beschrieb er die wichtigsten Neuerungen von DIN EN ISO 19011:2008. Im Anschluss ging er darauf ein, in welche Fallen interne und externe Auditoren häufig tappen. „Es werden ewig die gleichen Auditziele definiert und auf Konformität geprüft“, sagte Graichen. „Dass das irgendwann keinen Spaß mehr macht und keinerlei Potenziale aufgedeckt werden, erscheint logisch.“ Schon bei der Ankündigung des Audits stolperten die ersten indem sie „freudlose, humorlose Einladungen versenden, die schon nach lästig riechen“. Kontraproduktiv sei darüber hinaus, dass viele Audits primär auf Defizite und Schwächen abzielen, statt Positives zu stärken. Interne und externe Auditoren fordere ISO 19001 daher explizit dazu auf, Auditmethoden auszuwählen, die zu den Zielen, den Auditkriterien und dem Unternehmen passen.

Auditworkshop auf der Control: Auditmethoden müssen zu Unternehmenszielen passen

Ein Audit sollte kein notwendiges Übel sein. Es ist eine Chance, mit vielen Experten im Unternehmen ins Gespräch zu kommen, gute Leistungen zu bestärken und Potenziale aufzudecken. Darüber waren sich die Referenten des Audit-Workshops auf der diesjährigen Control einig. In drei spannenden Vorträgen beleuchteten Sie, worauf es beim Auditieren ankommt.

Den Anfang machte Frank Graichen, Geschäftsführer der DQS Medizinprodukte GmbH. In seinen Vortrag beschrieb er die wichtigsten Neuerungen von DIN EN ISO 19011:2008. Im Anschluss ging er darauf ein, in welche Fallen interne und externe Auditoren häufig tappen. „Es werden ewig die gleichen Auditziele definiert und auf Konformität geprüft“, sagte Graichen. „Dass das irgendwann keinen Spaß mehr macht und keinerlei Potenziale aufgedeckt werden, erscheint logisch.“ Schon bei der Ankündigung des Audits stolperten die ersten indem sie „freudlose, humorlose Einladungen versenden, die schon nach lästig riechen“. Kontraproduktiv sei darüber hinaus, dass viele Audits primär auf Defizite und Schwächen abzielen, statt Positives zu stärken. Interne und externe Auditoren fordere ISO 19001 daher explizit dazu auf, Auditmethoden auszuwählen, die zu den Zielen, den Auditkriterien und dem Unternehmen passen.

Frank Graichen, Geschäftsführer, DQS Medizinprodukte GmbH

Frank Graichen, Geschäftsführer, DQS Medizinprodukte GmbH

Auf diese Auditmethoden ging Daniel Wirz, Prokurist bei Hagen Consulting & Training GmbH, näher ein. „Abhängig von der Art des Unternehmens, der Unternehmenskultur, aber auch den Zielen bieten sich eine Fülle von Methoden an“ erklärte Wirz. Wenn die Voraussetzungen stimmen, könnte die Auditierung von Standorten im Ausland zum Beispiel „Remote“ (aus der Ferne) durchgeführt werden – mit technischer Unterstützung, Befragungen via Telefon, Checklisten und Fragebögen. Das sei in Hinblick auf Reisekosten und Ausfallzeiten der Auditoren mitunter eine gute Alternative zum klassischen Audit. Ebenso kann das Auditieren aus der Ferne im Rahmen der Maßnahmenverfolgung bereits durchgeführter Audits eine sinnvolle Ergänzung sein. Aber auch Rollenspiele oder Perspektivenwechsel mittels Rollentausch könnten überraschende Ergebnisse bringen, sofern sie zum Unternehmen passen. „Letztlich geht es darum, bekannte Pfade mithilfe verschiedener Auditmethoden auch mal verlassen“, sagte der Experte. „Das deckt Potenziale auf und unterstützt Unternehmen, neue Herausforderungen erfolgreich zu meistern.“

Daniel Wirz, Prokurist, Hagen Consulting & Training GmbH

Daniel Wirz, Prokurist, Hagen Consulting & Training GmbH

Wie wichtig die kommunikativen Fähigkeiten und Fragetechniken der Auditoren sind, zeigte Martina Jensen, Geschäftsführerin des Büros für Personalentwicklung. In ihrem Vortrag beschrieb Sie das Spannungsfeld, in dem sich interne und externe Auditoren befinden, um den verschiedenen Anspruchsgruppen gerecht zu werden. „Hilfreich sind grundlegende Kommunikationstechniken wie aktives Zuhören, das Senden von Ich-Botschaften, aber auch beidseitiges Feedback“, erklärte Jensen. Wie auch ihre Vorredner betonte sie die Wichtigkeit von Lösungs- statt Problemorientierung. Für den Auditor bedeute dies, Zuhören und auch einmal Schweigen zu können, die Sprache des Gegenübers zu verwenden, Wesentliches zusammenzufassen und auch mal zu loben. Typische Fragearten seien dabei das Aktivieren von Ressourcen (Wer könnte hier im Unternehmen helfen, welche Mitarbeiter könnten eingesetzt werden), Reframing (Was würde passieren, wenn nichts passiert? Wie würden Sie vorgehen, wenn es nicht Ihre Abteilung wäre?) oder Coping (Wie haben Sie es bisher mit diesem Problem ausgehalten? Wie haben Sie es geschafft, dass die Dinge nicht noch schlechter wurden?).

Martina Jensen, Geschäftsführerin, Büros für Personalentwicklung

Martina Jensen, Geschäftsführerin, Büros für Personalentwicklung

Der Auditworkshop war einer von vier kostenfreien DGQ-Veranstaltungen auf der Control und mit rund 80 Teilnehmern gut besucht. Auch für die nächste Control plant die DGQ verschiedene Workshops zu QM-relevanten Themen.

Neues DGQ-Seminar vermittelt Auditmethoden für die Praxis

Ab 2012 haben Mitarbeiter und Führungskräfte die Gelegenheit, das Auditieren bei der DGQ von der Pike auf zu erlernen. Das neue Seminar „Auditmethoden“ ist für all diejenigen geeignet, die die grundlegenden Vorgehensweisen im Auditprozess kennenlernen und gegen ein ihnen bereits bekanntes Regelwerk oder bestimmte Anforderungen auditieren möchten. Auf Wunsch können die Teilnehmer ihre Kompetenzen auch durch eine Prüfung nachweisen und das Zertifikat DGQ-Audit Methodenspezialist erwerben. Nach Besuch des Seminars sind die Teilnehmer in der Lage, erfahrene Auditoren in der Planung, Vorbereitung, Durchführung, Auswertung und Nachbereitung von Audits zu unterstützen und beherrschen selbst das Auditieren – unabhängig von Branche, Auditart, Managementsystem und Regelwerk. Auf Basis von DIN EN ISO 19011 vermittelt die viertägige Veranstaltung die Prinzipien und Vorgehensweisen, um Auditprogramme zu erstellen. Die Teilnehmer üben Methoden und Techniken ein, mit denen sie Audits professionell planen, durchführen und nachbereiten können.

Praktische Unternehmensbeispiele stehen bei diesem Seminar besonders im Fokus. Die Teilnehmer nehmen aktiv an einer Auditsimulation teil und gestalten einen vollständigen Auditprozess über alle Phasen – von der Vorbereitung bis zum Abschluss.

Zum ersten Mal findet das Seminar vom 20.02. bis 23.02.2012 in Hamburg statt.

Erfahrungsworkshop für Auditoren ab sofort in zwei Varianten

Für Auditoren ist es von elementarer Bedeutung, ihr Wissen rund um Normen und Auditierung immer auf dem neuesten Stand zu halten. Denn die Normen ändern sich regelmäßig und auch die Bedeutung von Audits unterliegt einem stetigen Wandel. Während sie früher häufig nichts anderes als Konformitätsprüfungen waren, haben Audits heute eine wertschöpfende Funktion. So werden interne Audits zunehmend als Impulse für Verbesserungen gesehen. Darüber hinaus soll sich ein Audit auch monetär auszahlen und dazu dienen, Mitarbeiter zu motivieren. Die DGQ hat seit vielen Jahren das eintägige Seminar „Erfahrungsworkshop für Auditoren“ im Programm. Seit Jahresbeginn 2011 ist das bei den Teilnehmern beliebte Seminar in zwei Varianten buchbar: als Refresher und als Master Class. „Mit der Aufsplittung in zwei unterschiedliche Seminare reagieren wir auf die Wünsche unserer Kunden“, erklärt Andrea Zang, Produktmanagerin der DGQ für den Bereich Qualitätsmanagement. Je nach Auditerfahrung bestehen bei den Kunden unterschiedliche Anforderungen an einen Erfahrungsworkshop für Auditoren. „In diesem Jahr bieten wir erstmals sowohl Seminare für Auditoren mit weniger als zehn Audits in den letzten drei Jahren als auch für deutlich erfahrenere Auditoren an“, berichtet Zang. „Damit stellen wir sicher, dass wir sehr genau auf die Bedürfnisse unserer Kunden eingehen können.“ Die Inhalte der Seminare exakt auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmt, so dass ihr Besuch einen echten Mehrwert bietet. Parallel dazu dienen sie auch dazu, bei der Rezertifizierung nachzuweisen, dass man als Auditor sein Wissen auf dem Gebiet Qualitätsmanagement aktuell gehalten hat. Die Seminare werden regelmäßig in vielen Regionen Deutschlands angeboten. Der nächste Refresher läuft am 6. Juni in Erding bei München. Der nächste Master Class-Workshop findet am 4. Juli in Göttingen statt. Weitere Informationen erhalten Interessenten per Mail (weiterbildung@dgq.de) oder telefonisch unter T 069-954 24-333.

Leitfaden aus einem Guss

DGQ/ DIN/ DGQ informieren über DIN EN ISO 19011 Revision Über aktuelle Neuerungen der ISO 19011, Leitfaden für Audits von Management-
systemen, informieren im Januar und Februar 2011 die Deutsche Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ), das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) und die DQS Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen mbH in einer Kooperationsveranstaltung. Die deutliche Erweiterung des Anwendungsbereichs von ISO 19011 auf alle Arten von Managementsystemen stellt nach Meinung von Experten einen Meilenstein in der Normung dar. Denn es ist erstmals gelungen, in einem Regelwerk die Prinzipien und den Umgang im Auditieren von Management-
systemen in einen einheitlichen Leitfaden zu gießen. Der Anwendbarkeits-
anspruch auf alle Managementsysteme fordert allerdings unmittelbar die Kompetenzermittlung der handelnden Auditoren heraus: Wie wird diese bestimmt, überwacht und weiterentwickelt? Diese zentralen Fragen zielen auf die Handlungssicherheit ab und haben einen erheblichen Einfluss auf das Auditergebnis. Welche Herausforderungen kommen auf die Unternehmen als Anwender der Norm zu? Und welche Herausforderungen auf die Zertifizierungsgesellschaften als Dienstleister? Praxisbeispiele, wie bereits heute interne Audits wert-
schöpfend wirken und wie in integrierten Systemen bereits heute zielführend Auditprogramme gestaltet werden können, runden die Veranstaltungen ab. Ziel dieser Veranstaltung ist der Erfahrungsaustausch der Anwender. Die erste Veranstaltung findet am 27. Januar 2011 in Berlin, die zweite am
22. Februar 2011 in Frankfurt am Main statt. Ansprechpartner bei der DGQ ist Thomas Votsmeier, T +49 (0)69-954 24-145, E-Mail vo@dgq.de. Ansprechpartnerin beim DIN ist Martina Sommer von der DIN-Akademie,
T +49 (0)30-26 01-2216, E-Mail martina.sommer@beuth.de. Informationen zu den geplanten Veranstaltungen erhalten