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Liliane-Juchli-Gesellschaft ehrt Pflegeschulen

Es ist eine Auszeichnung für hervorragende Qualität in der Pflegeausbildung: Am 23. Juni 2023 erhielten die ersten Schulen und ein Fachseminar im Europasaal des Abgeordnetenhauses in Berlin die Ehrung als „Liliane-Juchli-Schule“ aus den Händen von Erwin Rüddel (CDU), Mitglied und Vorsitzender a.D. des Gesundheitsausschusses des Bundestages. Die anschließende Festrede hielt Dr. Wolfgang Schäuble (CDU).

Die Auszeichnung für hervorragende Qualität in der Pflegeausbildung der Liliane-Juchli-Gesellschaft wurde erstmals vergeben. ©Helge Eisenberg

Die Liliane-Juchli-Gesellschaft wurde im Dezember 2022  mit Beteiligung der DGQ gegründet. Sie hat das Ziel, die Qualität der Pflege in der Ausbildung von Pflegeschulen und Fachseminaren zu fördern.

Liliane Juchli war eine Pionierin für die Qualität in der Pflege. Sie verfasste ein Standardwerk, das über viele Jahre die Pflegeausbildung prägte. Gleichzeitig warb sie für die Eigenständigkeit der Pflege und leistete einen maßgeblichen Beitrag für die einsetzende Emanzipation des Berufsfeldes in Deutschland.

DGQ ehrt BMW Group für 60-jährige Firmenmitgliedschaft

In diesem Jahr feiert die BMW Group ihre 60-jährige Partnerschaft mit der DGQ. Zur Ehrung des Jubilars waren Michael Burghartz-Widmann, Mitglied des Vorstands der DGQ, und Marco Gutöhrlein, Leiter der DGQ-Geschäftsstelle Stuttgart, am 19. Juni 2023 zu Gast in München. Sie überreichten die Ehren-Mitglieder-Urkunde an Peter Wolf, Bereichsleiter Unternehmensqualität, sowie an seinen Nachfolger Gerhard Kurz und gratulierten zur langjährigen DGQ-Firmenmitgliedschaft.

„Die BMW Group ist ein langjähriger kompetenter Partner der DGQ, wenn es um Qualität geht“, erklärte Burghartz-Widmann. „Das Unternehmen begleitet uns schon seit den frühen Jahren der DGQ. Dieses Bekenntnis für Qualität gilt es heute zu würdigen.“

Die Qualität und ein damit einhergehendes Qualitätsbewusstsein in Unternehmen zu verankern, verbindet und zeichnet die langjährige Kooperation zwischen BMW und der DGQ aus. Wertvolle Impulse, Denkanstöße und Outside-In Perspektiven, beispielsweise durch Gastreferenten der DGQ, sind Bestandteil der guten Zusammenarbeit. Über die Jahre hinweg sind dies wichtige Elemente zur Weiterentwicklung der Qualitätsarbeit bei der BMW Group.

BMW 60 Jahre DGQ-Mitglied

Marco Gutöhrlein, Leiter der DGQ-Geschäftsstelle Stuttgart und Michael Burghartz-Widmann, Mitglied des Vorstands der DGQ, übergeben die Ehren-Mitglieder-Urkunde an Peter Wolf, Bereichsleiter Unternehmensqualität bei BMW, sowie an seinen Nachfolger Gerhard Kurz ©BMW Group.

QMS macht BMW besser

Insbesondere bei der weiteren Entwicklung des Qualitätsmanagementsystems (QMS) der BMW Group hat sich die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der DGQ gezeigt. Das Qualitätsmanagementsystem ist ein wichtiger Befähiger für die Exzellenz und Wettbewerbsfähigkeit und somit eine zentrale Grundlage für die Entwicklung, die Produktion und den Vertrieb exzellenter Produkte und Dienstleistungen.

„QMS macht BMW besser. Es gibt uns einen Rahmen, um unser Unternehmen strukturiert und professionell zu führen. Mit dem Managementsystem steht jungen und erfahrenen Führungskräften das Handwerkszeug zur Verfügung, um in ihrem Verantwortungsbereich effizient Qualität zu schaffen,” erläuterte Wolf.

Qualität als Einstellung

Bei der BMW Group leisten alle Mitarbeitenden einen Beitrag zu exzellenten Prozessen und Produkten sowie dem Ziel einer möglichst großen Kundenbegeisterung. Qualität ist dabei auch elementarer Bestandteil von Innovationen und das Fundament des Unternehmenserfolges in Gegenwart und Zukunft.

FQS-Forschungsprojekt „AM Analytics“:  Frühzeitige Defekterkennung für pulverbettbasierte additive Fertigungsprozesse

FQS, AM Analytics, Laser Powder Bed Fusion, Metall

Die Technologie der „Laser Powder Bed Fusion“ (L-PBF-Verfahren) ermöglicht es, Bauteile aus metallischen Werkstoffen additiv zu fertigen. Dabei wird Metallpulver durch einen Laserstrahl selektiv aufgeschmolzen und Bauteile Schicht für Schicht aufgebaut. Diese Form der laser-additiven Fertigung birgt große Potenziale für die industrielle Produktion, da sie beispielsweise die Fertigung individualisierter Bauteile mit unterschiedlichen Geometrien ermöglicht. Eine zentrale Herausforderung für den Einsatz und die weitere Etablierung des Verfahrens in der industriellen Fertigung stellt die qualitätssichere Gestaltung von L-PBF-Prozessen dar.

Im Rahmen des Forschungsprojektes „AM Analytics“ der FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. entwickeln Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT und der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg eine automatisierte In-situ-Defekterkennung für die pulverbettbasierte additive Fertigung.

Im Interview gibt Philipp Kohlwes, Head of L-PBF am Fraunhofer IAPT, einen Ausblick auf die entstehende Lösung und erklärt, wie Unternehmen von den Forschungsergebnissen profitieren können.

Aus welcher Problemstellung heraus ist das Forschungsprojekt entstanden?
Philipp Kohlwes: Die Qualitätssicherung des L-PBF-Prozesses stellt aufgrund unzureichender Prozesskontrolle und Wiederholbarkeit noch eine Herausforderung für die industrielle Etablierung des Verfahrens dar. Die Folge sind erhöhte Kosten durch Ausschussproduktion. In der Serienfertigung liegt die Ausschussquote durchschnittlich bei 10 – 15 %, bei Produkteinführungen oder Produktionsumstellungen sind es sogar 60 %.

Welche Lösung wird im Forschungsprojekt AM Analytics entwickelt?
Philipp Kohlwes: In unserem Forschungsprojekt wollen wir eine frühzeitige Defekterkennung für den additiven Fertigungsprozess entwickeln, um so die Produktionskosten um mindestens 40 % zu reduzieren. Dazu soll eine In-situ-Defekterkennung entstehen, die in Kombination mit einer intelligenten KI-Datenauswertung kritische Defekte bereits während des additiven Bauprozesses erkennen kann. Mit der Lösung wird eine Detektionswahrscheilichkeit von mehr als 98 % angestrebt.

Wer soll von den Ergebnissen profitieren und welcher konkrete Nutzen ergibt sich für Unternehmen?
Philipp Kohlwes: Schauen wir uns ein Beispiel an: Ein KMU verfügt über fünf additive Fertigungsanlagen mit einer Anlagenauslastung von 64 % im Zweischichtbetrieb. Eine solche Produktion wird durchschnittlich circa 1.800 Baujobs im Jahr durchführen können. Die Fertigungskosten eines einzelnen Baujobs betragen erfahrungsgemäß circa 2.000 Euro. Als typische Ausschussquote werden 12,5 % angenommen.

Berechnen wir für dieses Beispiel die ausschussbedingten Produktionskosten, die durch das Projekt pro Jahr für das KMU eingespart werden können, kommen wir auf einen Betrag von 0,45 Millionen Euro pro Jahr.

Zusätzlich kann durch eine zuverlässige ortsaufgelöste In-situ-Defekterkennung die nachgelagerte Qualitätssicherung effizienter durchgeführt werden. So lassen sich weitere Kosten einsparen. Werden bei dem oben genannten KMU sicherheitskritische Bauteile produziert, so entsprechen die Kosten für die nachgelagerte Qualitätssicherung 70 % der Herstellkosten. Es wird angenommen, dass durch die zuverlässige In-situ-Defekterkennung 50 % der nachgelagerten Qualitätssicherungskosten eingespart werden, da die kritischen Defekte bereits lokalisiert sind. Somit ergibt sich die eine Kostenersparnis von 1,26 Millionen Euro pro Jahr.

Die Rechnung zeigt, dass ein KMU durch frühzeitiges Abbrechen fehlerhafter Baujobs und effizientere nachgelagerte Qualitätssicherung Kosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro jährlich einsparen kann.

Wie sieht das weitere Vorgehen im Projekt aus?
Philipp Kohlwes: Zunächst werden die L-PBF Qualitätsanforderungen an die additive Fertigung ermittelt und dokumentiert. Anschließend sollen Experimente mit defektbehafteten Probekörpern durchgeführt werden, die auf industrierelevanten Defekten basieren. In einem weiteren Arbeitspaket werden wir mit Fokus auf die Nutzbarkeit für Algorithmen des maschinellen Lernens eine neuartige Datenstruktur mit kombinierter Sensorik und Prüfdaten entwickeln. Für die entstehende KI-Defektanalytik konzipieren wir im Anschluss mögliche KI-Modelle auf multimodalen Sensordaten und erarbeiten Bewertungskriterien für die Modelle. Auswahl und Hyperparameteroptimierung des KI-Modells wird dann auf Basis der Bewertungskriterien erfolgen. Um Defektergebnisse für die digitale Überlagerung zur Verfügung zu stellen, werden dann Prüfkörper vollständig mit etablierten Messverfahren untersucht. So soll am Ende ein validierter KI-Defektdetektions-Algorithmus zur zuverlässigen Prognose von Defekten basierend auf In-situ-Messdaten der kombinierten Sensortechnologie entstehen.

Über die Interviewpartner:

Philipp Kohlwes, Head of L-PBF, Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT

Oliver Burkhardt, Dr. Ing. Luft- & Raumfahrt und Patentingenieur, Leiter Technologie & Patentmanagement, Autoflug GmbH

https://www.autoflug.com/de/autoflug-gmbh/

Über das Forschungsprojekt:

Das IGF-Vorhaben 22450 N der FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e. V., August-Schanz-Straße 21A, 60433 Frankfurt am Main wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Über die FQS

Die FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e. V. (FQS) unterstützt seit 1989 die anwendungsorientierte Forschung rund um das Thema Qualität in Deutschland. Sie versteht sich selbst als Forschungsbereich der Deutschen Gesellschaft für Qualität e. V. (DGQ) und wird von ihr getragen. Die FQS fördert innovative Forschungsideen über das Instrument der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) und des Forschungsnetzwerks CORNET des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Ziele der Förderung sind möglichst anwendungsnahe Forschungsideen, die einen unmittelbaren Nutzen für die Wirtschaft, insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), erbringen.
www.fqs.de

Kontakt:

FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e. V.
August-Schanz-Straße 21A
60433 Frankfurt am Main
infofqs@dgq.de

mediaV-Awards: DGQplus unter den Top 3 der Verbands-Apps

Nur noch drei Kandidaten waren am Ende übrig: Am 12. Juli 2023 fand die Verleihung der mediaV-Awards in Köln statt. Der Medienpreis für Verbände und Organisationen wurde zum dritten Mal vergeben. Die kollaborative Netzwerkplattform DGQplus war dabei in der Kategorie „Beste Verbands-App“ nominiert. Ganz an die Spitze hat es dieses Mal nicht gereicht, aber mit der Nominierung würdigt die Jury DGQplus als gelungene Initiative, bei der es um lebendige, schnelle und integrative Verbandskommunikation geht. Mitglieder sollen sich aktiv am Verbandsgeschehen beteiligen, relevante Inhalte schnell finden und sich untereinander vernetzen können.

Preisverleihung beim mediaV-Award

Die Urkunde nahmen entgegen (v.l.n.r.): Amelie Rusche (Managerin Forschung & Kommunikation, FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e. V.), Paul Kübler (DGQ-Vorstandsmitglied), Natalie Rittgasser (Community Managerin bei der DGQ ) Foto: ©Studio_Stefan_Wernz

Der Erfolg ist dabei der gesamten Community von mittlerweile über 5.000 registrierten Nutzer:innen zu verdanken. Sie sind es, die dieses Portal beleben und innerhalb von zweieinhalb Jahren haben wachsen lassen.

Den mediaV-Award in der Kategorie „Beste Verbands-App“ erhielt der Verband Bildung und Erziehung Landesverband Rheinland-Pfalz.

Über den mediaV-Award

Der mediaV-Award wird alle zwei Jahre vom Verbändereport – dem Fachmagazin für die Führungskräfte der Verbände – für herausragende Kommunikationsleistungen an Verbände, Agenturen und Medienschaffende vergeben. In diesem Jahr wird der Preis in zwölf Kategorien ausgelobt.

Erfolgreicher Kickoff – DGQ-Fachkreis Nachhaltigkeit geht ans Werk

Hochaktuelle Themen, engagierte Mitstreitende: Knapp sechzig Interessierte sind am 31. Mai 2023 erstmals zusammengekommen, um Ziele und Rahmenbedingungen der künftigen Arbeit des neugegründeten DGQ-Fachkreises Nachhaltigkeit abzustecken. Im Zuge eines bundesweiten Online-Meetings tauschten sich die Teilnehmenden über Motivationspunkte und Herausforderungen des Themas aus. Die zahlreichen Schnittstellen zwischen den Bereichen Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit dienen der Fachkreisarbeit als roter Faden.

Als eines seiner ersten Arbeitsthemen hat der Fachkreis die Definition aussagekräftiger Nachhaltigkeitskennzahlen identifiziert: Indem Nachhaltigkeit besser quantifizierbar wird, ermöglicht dies eine größere Vergleichbarkeit von Ergebnissen. Letzteres spielt beispielsweise bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten eine große Rolle.

Darüber hinaus liegt ein weiterer Schwerpunkt der Fachkreisarbeit darauf, die Funktion des Qualitätsmanagements beim Thema Nachhaltigkeit zu klären. Auch der Integration von Nachhaltigkeitsbestrebungen in bestehende Managementsysteme kommt künftig eine hohe Bedeutung im Rahmen der Fachkreisarbeit zu.

Erstes Leitungsteam gewählt

Des Weiteren stand die Wahl des Leitungsteams auf dem Plan: Gewählt wurden Prof. Dr. Linda Chalupova, Professorin für Umwelt und Nachhaltigkeit, Dr. Wilhelm Floer, QM-Coach und Consultant,  Prof. Dr. Irina Mazilu-Eyaz, Professorin für Qualitätsmanagement, sowie Sandra Paul, Beraterin in der Gemeinwohlökonomie.

Mit dem Fachkreis Nachhaltigkeit will die DGQ eine Plattform für Personen aus dem Qualitätsumfeld schaffen, die sich für Nachhaltigkeit in der eigenen Organisation engagieren und den fachlichen Austausch suchen. Ein ESG-Kompass, der Nachhaltigkeitsbegriffe aus dem QM-Alltag aufgreift und erklärt, liegt als erstes Arbeitsergebnis auf der Mitgliederplattform DGQplus bereits vor.

DGQ-Regionalkreise Darmstadt und Frankfurt am Main fusionieren zum Regionalkreis FrankfurtRheinMain

Dieser Zusammenschluss bündelt die Kräfte innerhalb der Metropolregion Rhein-Main: Die Regionalkreise Darmstadt und Frankfurt am Main sind zum 1. Juni 2023 in einem gemeinsamen Regionalkreis FrankfurtRheinMain aufgegangen. Das Ziel: Die Qualitätsinteressierten profitieren künftig von einem deutlich vergrößerten Wirkungskreis in der Region und damit von einer gesteigerten Zahl an Vernetzungsmöglichkeiten.

Darüber hinaus ist die Umstellung für die Mitglieder der bisherigen Regionalkreise Frankfurt und Darmstadt mit keiner großen Veränderung verbunden: Formal ändert sich für sie nur der Name ihres Regionalkreises.

Konkret betrifft die Anpassung neben Darmstadt und Frankfurt auch die kreisfreie Stadt Wiesbaden sowie die Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Limburg-Weilburg, Main-Taunus-Kreis, Odenwaldkreis, Rhein-Lahn-Kreis, Rhein-Neckar-Kreis und Rheingau-Taunus-Kreis.

Engagement für Qualität in der Metropolregion

Die Rhein-Main-Metropolregion gehört zu den wirtschaftlich stärksten Regionen und den treibenden Kräften in Deutschland und Europa. Die Vielfalt der Branchen und die optimale Infrastruktur bieten für DGQ-Mitglieder und weitere Qualitätsinteressierte beste Voraussetzungen zum Netzwerken. Bundesweit verfügt die DGQ über rund 60 Regionalkreise, in denen sich zahlreiche Teilnehmer:innen regelmäßig auf verschiedenen Online- und Präsenz-Veranstaltungen treffen und zu Themen rund um Qualitätsmanagement austauschen.

 

Kontakt:

Mehr Informationen sowie Kontaktmöglichkeiten zum DGQ-Regionalkreis FrankfurtRheinMain finden Sie hier »

Neues DGQ-Training „Integrierte Managementsysteme“ mit gelungener Premiere

Das neu entwickelte DGQ-Training „Integrierte Managementsysteme“ hat in der Woche vor Christi Himmelfahrt seinen erfolgreichen Start in der DGQ-Geschäftsstelle Frankfurt gefeiert. Die Teilnehmenden, die größtenteils im Bereich Qualitätsmanagement tätig und mit ISO 9001 bereits vertraut sind, konnten in den drei Tagen viele hilfreiche Parallelen und Unterschiede zum Umwelt-, Energie- und Arbeitssicherheitsmanagement erarbeiten und diskutieren. Das breite Praxiswissen und die Hinweise des Trainers halfen dabei, die verschiedenen gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen für den Aufbau eines integrierten Managementsystems im Blick zu haben. Vor allem der ganzheitliche Denkansatz, auch bei festzulegenden Zielen oder Kennzahlen über den Tellerrand des Qualitätsmanagements hinauszuschauen, sorgte bei vielen für einen Aha-Effekt. Viele Normanforderungen lassen sich nämlich gemeinsam erarbeiten oder ableiten. Dies reduziert den Aufwand im Managementsystem für die Verantwortlichen deutlich. Am Ende des dritten Tages stand für einige Teilnehmende noch die schriftliche Abschlussprüfung zum „DGQ-Koordinator Integrierte Managementsysteme“ an, die von allen erfolgreich absolviert wurde.

Das Feedback der Teilnehmenden zur neuen Veranstaltung fiel ausgesprochen positiv aus. Insbesondere die vielen Einblicke und Beispiele zu den verschiedenen Managementsysteme waren hilfreich und lehrreich. Das nächste Präsenz-Training findet am 20. November 2023 statt. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden sich hier.

DGQ-Fachausschuss „Qualität in der Pflege“ tagt in Berlin

Am 15. Mai 2023 fand in Berlin das erste Treffen des DGQ Fachausschuss „Qualität in der Pflege“ (FA QidP) in Präsenz nach den Corona-Beschränkungen statt.

Das Ziel des Gremiums lautet, die DGQ bei der fachlichen Ausrichtung zu Qualitätsthemen in der Pflege zu unterstützen und zu einer etablierten Plattform für den bundesweiten Diskurs zur Pflegequalität zu entwickeln. Außerdem dient es als Impulsgeber zu strategischen und politischen Fragestellungen, die sich in Bezug zur Qualität in der Pflege stellen.

DGQ-Fachausschuss Pflege

Die Mitglieder des DGQ-Fachausschuss Pflege (v.l.n.r.): Nadine-Michèle Szepan, Abteilungsleiterin Abteilung Pflege, AOK Bundesverband, Dr. Manfred Stegger, Vorstandsvorsitzender BIVA e.V., Margit Hudelmaier, Geschäftsführende Direktorin Pflege – und Patientenmanagement, Alb-Fils-Kliniken GmbH, Holger Dudel, Leitung Themenfeld und Fachreferent Pflege, DGQ e.V., Marion Kunz, Geschäftsführerin, Pflegedienst Marion Kunz, Angelika Müller, Mitglied im Vorstand der DGQ, Geschäftsführung Sollence GmbH, Claudia Welker, Geschäftsführerin DGQ. ©DGQ

Die Teilnehmenden vertreten unterschiedliche Akteure aus dem Pflegebereich: Leistungsträger (Pflegekasse), Klient:innen-Vertretung (Pflegeschutzbund) und Leistungserbringer aus der ambulanten und der klinischen Pflege. Von dort kam außerdem ein Impuls zur Säule der beruflich Pflegenden.

Bei dem Treffen in der DGQ Geschäftsstelle Berlin standen drei Themen im Fokus:

  • Personenzentrierte Pflege und Pflegebedürftigkeit
  • Qualitätskriterien unter besonderer Berücksichtigung der Klient:innen-Perspektive
  • Empowerment des Berufsfeldes.

Impulse aus den Pflegefeld-Säulen, ergänzt um die integrierte Sicht der Qualität der DGQ führten zu einem spannenden Diskurs. Daraus ergeben sich für die Folgesitzung im November inhaltliche Schwerpunkte. Diese betreffen das Führungsverständnis in der Pflegebranche und die fachliche Autonomie der Disziplin.

Kontakt:

holger.dudel@dgq.de

DGQ beim Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium präsent

„Empower Green Production“ – so lautete das Motto des 31. Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquiums (AWK). Am 11. und 12. Mai 2023 kamen im Aachener Eurogress Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und Politik zusammen, um sich darüber auszutauschen, wie eine nachhaltige, energie- und resourceneffiziente Produktion in Zukunft aussehen könnte.

Die hybride Veranstaltung präsentierte neue Technologien und Konzepte für eine krisenfestere und gleichzeitig grüne Produktion in Zukunft, mit denen sich die Abhängigkeit von den konventionellen Energielieferanten überwinden lässt. Eine wichtige Rolle in den Vorträgen spielte dabei die Reduktion umweltschädlicher Stoffe, insbesondere CO2.

Messestand der DGQ auf dem AWK23

Hoher Besuch am DGQ-Stand: Prof. Robert Schmitt (z. v. l.), DGQ-Präsident und Institutsleiter Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, schaut bei den DGQ-Mitarbeitenden (v.ln.r.) Thomas Schäfer, Marco Rasper und Andreas Heinz vorbei.

Das Thema „Nachhaltigkeit“ gehört auch zu den Schwerpunkten der DGQ. Aus diesem Grund war sie ebenfalls an beiden Tagen mit einem Messestand präsent. Hier zeigte die DGQ ihr Portfolio aus Netzwerk- sowie Weiterbildungsangeboten und unterstrich damit auch den engen Zusammenhang zwischen Qualität und Nachhaltigkeit.

Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT bieten mit dem AWK’23 eines der weltweit renommiertesten Netzwerktreffen für Fach- und Führungspersönlichkeiten aus produzierender Industrie, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

FQS-Forschungsprojekts MIQFEM: Smartes Fehlermanagementsystem für Kosten- und Zeitersparnis

Um effektive Prozesse zur Fehlerabstellung und -vermeidung umzusetzen, ist die Einführung eines systematischen Fehlermanagementsystem notwendig. Die Grundlage bilden Qualitätsregelkreise. Deren Ziel ist es, Abweichungen und Störungen zu Qualitätsvorgaben zu erkennen, zu analysieren und entsprechende Korrekturmaßnahmen zu ergreifen. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) besitzen jedoch aufgrund begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen nur selten ein systematisches Qualitätsmanagement zur umfangreichen Erfassung und Analyse von Qualitätsdaten sowie deren Einbettung in Qualitätsregelkreise.

Im Rahmen des vor Kurzem gestarteten FQS-Forschungsprojektes MIQFEM wird ein smartes Fehlermanagementsystem entwickelt, das die systematische Nutzung einer Fehlerwissensbasis ermöglicht und sich durch die Interaktion mit Mitarbeitenden im ständigen Lernprozess befindet. Das durch KI-Methoden unterstützte System soll in der Lage sein, zukünftige Fehlerereignisse vorherzusagen, Fehlerzusammenhänge frühzeitig zu erkennen, mögliche Problemursachen zu identifizieren und daraus Maßnahmen abzuleiten. Zusätzlich werden Mitarbeitende dialogbasiert bei der Auswahl und Durchführung der Problemlösungsmethoden unterstützt.

Das Fachgebiet Qualitätswissenschaft der Technischen Universität Berlin führt die zweijährigen Forschungsarbeiten durch. Neun Unternehmen begleiten die Forschungsarbeiten als Mitglieder des projektbegleitenden Ausschusses.

Über das Forschungsprojekt:

Das IGF-Vorhaben 22530 N der FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e. V., August-Schanz-Straße 21A, 60433 Frankfurt am Main wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Weitere Informationen zum Projekt und zu Beteiligungsmöglichkeiten können über die Geschäftsstelle der FQS bezogen werden:

FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e. V.
August-Schanz-Straße 21A
60433 Frankfurt am Main

infofqs@dgq.de

Zwischen PM und QM: Zehn Jahre DGQ-Fachkreis „Qualität und Projekte“

Mit praxisnahen Hilfen die Brücke zwischen Projekt- und Qualitätsmanagement schlagen: Das ist das Ziel des Fachkreises „Qualität und Projekte“. Die gemeinsame Initiative von DGQ und der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum.

Im Fokus der Fachkreisarbeit steht der Austausch mit Gleichgesinnten, die in ihrem Alltag regelmäßig mit dem Spannungsfeld zwischen Qualitäts- und Projektmanagement zu tun haben. Dazu zählt auch herauszufinden, welche Schnittmengen zwischen Projekt- und Qualitätsmanagement bestehen. Der Fachkreis geht der Frage nach, welche Wettbewerbsvorteile eine Organisation erlangen kann, wenn sie die Zusammenarbeit zwischen Projekt- und Qualitätsmanagement aktiv fördert beziehungsweise Synergien zwischen beiden schafft.

Ausrichtung an agilen Methoden

Charakteristisch für die Fachkreisarbeit in „Qualität und Projekte“ ist die Orientierung an agilen Methoden: Diese erlauben es den Beteiligten, flexibel und kurzfristig pragmatische Ergebnisse zu gewinnen, die in der Folge Niederschlag in zahlreichen Veröffentlichungen finden. Ziel der Fachkreisarbeit ist, praxisrelevante Hilfestellungen zur Verzahnung von Qualitäts- und Projektmanagement zu erarbeiten und diskutieren.

Mitmachen und mitgestalten

Der Fachkreis „Qualität und Projekte“ trifft sich viermal im Jahr in Präsenz. Am 12. Mai 2023 steht das nächste Fachkreistreffen in den Räumlichkeiten der DGQ in Frankfurt an. Interessierte Mitglieder von DGQ und GPM sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der DGQ-Mitgliederplattform DGQplus.

Bei Fragen und Interesse an einer Mitwirkung im Fachkreis wenden Sie sich auch gerne an das Leitungsteam unter qualitaet-und-projekte@gpm-ipma.de oder fk-qp@dgqaktiv.de.

Sie möchten in die Fachkreisarbeit reinschnuppern, sind aber noch kein DGQ-Mitglied? Nutzen Sie einfach die kostenfreie Schnuppermitgliedschaft, um sich an den Vereinsaktivitäten zu beteiligen.

Kunststoff-Zentrum SKZ zeichnet DGQ als Premiumpartner aus

DGQ Premiumpartner SKZ

V. l. n. r.: Andreas Heinz (DGQ), Christoph Kreutz (SKZ), Claudia Welker (DGQ) und Matthias Ruff (SKZ) bei der Übergabe der Urkunde. ©SKZ

Seit 2020 kooperieren die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) und das Kunststoff-Zentrum SKZ im Bereich Weiterbildung. Ziel ist es, durch die Kombination aus Kunststofffachwissen und Managementsystem-Know-how neue Impulse für Innovationen zu schaffen. Der Erfolg dieser Zusammenarbeit zeigte sich noch einmal eindrücklich beim ersten SKZ-Kundentag am 3. Mai 2023 im neu eröffneten Trainingszentrum Qualität der SKZ in Würzburg: Im Rahmen der Veranstaltung zeichnete Christoph Kreutz, Leiter des Trainingszentrums, die DGQ als Premiumpartner des SKZ aus. Claudia Welker, Geschäftsführerin der DGQ, nahm die Auszeichnung entgegen und betonte dabei die erfolgreichen Aspekte der Zusammenarbeit: Key Note-Vorträge und Repräsentanz auf Qualitätsveranstaltungen, gemeinsame Whitepaper, Entwicklung spezifischer Curricula für Trainings, Mitarbeit in Gremien sowie Know-how Austausch im Trainings- und Forschungsbereich. Beide Partner versicherten, den erfolgreichen Ausbau der Zusammenarbeit weiter voranzutreiben.

DGQ-Jahresbericht 2022 erschienen

„Jahr der Begegnung“ – so lautet das Motto des gerade erschienen DGQ-Jahresberichts 2022. Die DGQ macht damit deutlich: Bei allen Fortschritten der digitalen Kommunikation ist der Austausch in gegenseitiger, persönlicher Anwesenheit auch für das DGQ-Netzwerk nach wie vor überaus wichtig. 2022 zeigte sich dies besonders deutlich beim DGQ-Qualitätstag. Gleichzeitig hat die DGQ ihr digitales Angebot weiterentwickelt und verbindet die Vorteile beider Welten. So hat die DGQ im vergangenen Jahr insgesamt 528 Veranstaltungen ins Netzwerk gebracht, Online und vor Ort. Insgesamt rund 15.000 Teilnehmende freuten sich über das Angebot aus Regionalkreisen, Fachkreisen, QM-Youngsters und „Frauen im QM“, fach- und branchenspezifische Veranstaltungen sowie die mitgliederexklusiven Webinare.

Auch ihr digitales Weiterbildungsangebot hat die DGQ konsequent ausgebaut und neben den Lehrinhalten ihre Trainerinnen und Trainer sowie ihre Prüferinnen und Prüfer auf die geänderten Anforderungen der digitalen Welt vorbereitet.

Und hier zeigt sich ebenfalls: Die richtige Mischung aus digitalen und Präsenzeinheiten bringt den größten Nutzen für die Teilnehmenden.

Aus Gründen der Nachhaltigkeit ist der DGQ-Jahresbericht auch in diesem Jahr ausschließlich in elektronischer Form erschienen.

Der DGQ-Jahresbericht kann als PDF oder in einer blätterbaren Variante hier heruntergeladen werden.

User Survey ISO 14001: Stakeholder wünschen sich zusätzliche Leitfäden – kein Revisionsbedarf

Aktuell besteht keine Notwendigkeit für eine Revision der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001, wohl aber Bedarf für zusätzliche Hilfestellungen bei der Implementierung. Das ist das Ergebnis des ISO User Survey 14001, das kürzlich veröffentlicht wurde. Die 2021 durchgeführte Umfrage, an deren Ausarbeitung die DGQ beteiligt war, richtete sich an Organisationen aller Größen. Rund die Hälfte der befragten Stakeholder stammt aus Organisationen, welche die ISO 14001 bereits implementiert haben oder dies planen. Die andere Hälfte setzt sich aus Personen und Organisationen zusammen, welche die Umweltmanagementnorm nicht selbst implementiert haben. Dazu zählen unter anderem Auditor:innen und Berater:innen.

Die Mehrheit der Befragten bestätigte den durch die ISO 14001 geschaffenen Mehrwert für Organisationen. Die Implementierung eines Umweltmanagementsystems (UMS) habe insbesondere dabei geholfen, rechtliche Anforderungen zu erfüllen sowie die Nachhaltigkeits-Performance verbessert. Außerdem habe sie das entsprechende Engagement seitens der Mitarbeitenden und des Management gesteigert. Nicht zuletzt habe sich die Norm insofern auch als gewinnbringend erwiesen, dass infolge ihrer Implementierung von Stakeholdern gesetzte Ansprüche besser erfüllt werden konnten und das öffentliche Ansehen stieg.

Klarheit schaffen bezüglich bestehender Anforderungen

In Bezug auf bestehenden Verbesserungsbedarf äußerten die Befragten den Wunsch, die zuständige Arbeitsgruppe ISO TC 207/SC1 möge in erster Linie Klarheit in die bestehenden Anforderungen der Norm bringen sowie ergänzende Leitfäden für die Umsetzung bereitstellen. Laut Umfrage wünscht sich dies etwas mehr als die Hälfte der Befragten insbesondere mit Blick auf das geforderte Konzept der Lebenswegbetrachtung („life cycle perspective“). Rund ein Drittel sieht Verbesserungsbedarf beim empfohlenen Umgang mit aus Umweltaspekten resultierenden Risiken und Chancen sowie bei der geforderten Kontrolle von Prozessen, etwa beim Thema Lieferkette und weiteren Phasen des Produktlebenszyklus. Dabei sprach sich knapp die Hälfte der Befragten für ein Mehr an informeller statt formeller Anleitung für die Implementierung eines Umweltmanagementsystems aus – also zusätzliche Informationen beispielsweise auf der Website der SG1 oder weiterführende Veröffentlichungen wie White Paper und Reports.

Umgang mit den „Future Challenge Concepts“

Das ISO Technical Committee 207/SC1 hat in ihrem 2020 veröffentlichten „Future Challenges Report“ fünf zentrale Handlungsfelder für das Umweltmanagement definiert. Diese umfassen die Identifizierung von Umweltaspekten in der Lieferkette oder anderen Phasen des Produktlebenszyklus, die Förderung einer Kultur der Umweltverantwortung in der Organisation, Mitarbeiterengagement im Umweltmanagement, die Integration des UMS in das Unternehmensmanagementsystem sowie die externe Berichterstattung über Umweltziele und Leistungsinformationen. Entsprechende Anforderungen an Organisationen sind in der ISO 14001 enthalten. Mit Blick auf die Gesamtheit der Befragten wünschte sich eine knappe Mehrheit zusätzliche ISO-14001-Anforderungen hinsichtlich der drei zuerst genannten Punkte. Dies gilt insbesondere für den Anteil der Personen, welche die ISO 14001 nicht direkt implementiert haben. Jene Befragten, welche die Implementation bereits abgeschlossen haben oder aktuell planen, legten in der Umfrage eher Wert auf weiterführende Informationen, mehr Klarheit in den bestehenden Anforderungen sowie ergänzende Leitfäden für die Umsetzung.

Über die genannte Erkenntnisse hinaus zieht die Studie das Fazit, dass die bereits vom SC1 zur Verfügung gestellten Ergänzungsdokumente besser kommuniziert werden müssen: Diese seien den Befragten oftmals entweder nicht bekannt oder würden trotz Bekanntheit nicht genutzt.

Ziel der kontinuierlichen Verbesserung

Die Umfrage wurde von den nationalen ISO-Mitgliedsstaaten an die Zielgruppen weitergegeben und in neun Sprachen übersetzt. Knapp 3000 interessierte Stakeholder aus 91 Nationen nahmen daran teil. Rund 60 Prozent der Antworten stammten aus Europa.

Alle fünf Jahre prüft das ISO Technical Comitee 207/SC1 eine mögliche Revision der ISO 14001 und ISO 14004. Mit dem zweiten User Survey zur ISO 14001 möchte sich die internationale Normungsinstitution einen Überblick über die Bedürfnisse der interessierten Stakeholder verschaffen, der in der Folge bei den Überarbeitungen der ISO 14001 und ISO 14004 berücksichtigt werden soll. Die Umfrage thematisiert Schlüsselthemen und zukünftige Herausforderungen für das Umweltmanagement. Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltmanagementnormen. 2013 wurde die Umfrage erstmals durchgeführt.

Kontakt:

Thomas Votsmeier
Leitung Normung
thomas.votsmeier@dgq.de

DGQ gründet Fachkreis Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit hat zunehmend auch Auswirkungen auf das Qualitätsmanagement: Aus diesem Grund hat die DGQ nun einen eigenen Fachkreis Nachhaltigkeit gegründet. Der Fachkreis soll Qualitätsbegeisterten künftig Raum geben, sich zu den zahlreichen Schnittstellen zwischen den beiden Bereichen Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit auszutauschen.

Die Intention des Gründungsteams ist es, einen Gestaltungsspielraum für engagierte Personen aus dem Qualitätsumfeld zu schaffen, die sich ihrer Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft, aber auch der eigenen Organisation bewusst sind. Der Fachkreis dient Engagierten dabei als Plattform, um gemeinsam Wissen zu erarbeiten und Umsetzungsbeispiele für die Praxis bereitzustellen.

Ziel der Fachkreisarbeit ist, bestehende Managementsysteme und Nachhaltigkeitsbestrebungen miteinander in Einklang zu bringen. Dabei sind die Formen der Nachhaltigkeitsberichterstattung und das Messbarmachen von Nachhaltigkeit nur zwei Beispiele, welche die Fachkreismitglieder zukünftig beschäftigen werden.

Das erste Treffen des DGQ-Fachkreises Nachhaltigkeit findet Ende Mai statt. Bei Fragen zum Fachkreis Nachhaltigkeit oder zur Fachkreisarbeit bei der DGQ wenden Sie sich gerne per E-Mail an com@dgq.de.

Fachkreisarbeit in der DGQ

Die DGQ-Fachkreise bieten Mitgliedern ein optimales Forum, um ihr Wissen kontinuierlich zu erweitern. Sie fördern den fachlichen Austausch mit anderen Praktiker:innen und namhaften Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis. Die Beteiligten lernen von- und miteinander, entwickeln neue Positionen, Methoden und QM-Ansätze und stellen ihre Ergebnisse zum Beispiel in Form von Veröffentlichungen oder Checklisten zur Verfügung.

Einen Überblick über die laufenden Erarbeitungen und die nächsten Termine finden Sie auf unserer Mitgliederplattform DGQplus.

Sie möchten einen Fachkreis ausprobieren, sind aber noch kein DGQ-Mitglied? Nutzen Sie einfach die kostenfreie Schnuppermitgliedschaft, um sich an den Vereinsaktivitäten zu beteiligen.

EuGH-Urteil zu „Thermofenstern“: Weitreichende Folgen auch für die rechtliche Bedeutung von Qualitätsmanagementsystemen

Mit Spannung war dieses Urteil im Umfeld des Dieselskandals erwartet worden. Am 21. März 2023 hat der Europäische Gerichtshofs (EuGH) seine bisherige Rechtsprechung bestätigt, dass sogenannte Thermofenster, ein Typ von Abschalteinrichtungen, unzulässig sind. In dem Urteil (C-100/21) zieht der Gerichtshof die rechtlichen Konsequenzen daraus und weckt weitgehende Erwartungen der betroffenen Verbraucher auf Schadensersatz. Bislang hatte die deutsche Rechtsprechung gegen solche Ansprüche hohe Hürden errichtet. Wegen des Vorrangs des EU-Rechts vor dem restriktiven nationalen Recht müssen diese Hindernisse nun deutlich reduziert werden.

Übereinstimmungsbescheinigung vertraglich bindend

Nach dem geltenden EU-Typgenehmigungsrecht muss der Fahrzeughersteller jedem „individuellen Käufer“ eines Fahrzeugs eine „Übereinstimmungsbescheinigung“ aushändigen. Im wesentlichen Kern hat der Gerichtshof entschieden, dass dieses Dokument dem Käufer vertraglich bindend versichert, dass das von ihm erworbene Fahrzeug allen EU-Rechtsvorschriften entspricht.

Ist die Übereinstimmungsbescheinigung, wie in den Dieselskandalfällen, unrichtig, dann ist dem individuellen Käufer ein Schaden entstanden, der von dem Hersteller zu kompensieren ist. Das Urteil ist für die Wirtschaftsakteure fast aller Branchen folgenreich: Der Gerichtshof leitet die Schadensersatzansprüche dem Grunde nach aus dem Unionsrecht ab. Das Unionsrecht legt den Mitgliedsstaaten nur grundsätzlich auf, falsche Übereinstimmungsbescheinigungen zu sanktionieren. Die Sanktionen definiert es aber nicht. Daher müssen die Mitgliedsstaaten jetzt in Fortbildung ihres Haftungsrechtssystems den Haftungsrahmen bestimmen. Dabei kommt es nicht nur auf die sogenannten „deliktischen“ Anspruchsgrundlagen, also zum Beispiel Betrug, an. Es geht auch um vertragliche Schadensersatzansprüche: Da die Übereinstimmungsbescheinigung immer auch Bestandteil des jeweiligen individuellen Kaufvertrages ist, wirkt sich das Urteil auch auf Schadensersatzansprüche aus der Verletzung vertraglicher Pflichten der Hersteller (zum Beispiel Gewährleistungsansprüche) aus. Der Gerichtshof hat im Ergebnis indirekt – wie schon in früheren Verfahren – die Auffassung des Generalanwalts bestätigt, dass die Verbraucherkaufrichtlinie 1999/44/EG mit der Folge Anwendung findet, dass ein Fahrzeug, das mit einer unzulässigen Übereinstimmungsbescheinigung ausgestattet ist, nicht vertragsgemäß ist. Die Verbraucherkaufrichtlinie ist inzwischen durch die Richtlinien 2019/770/EU und 2019/ 771/EU abgelöst worden. Nach ihrer Umsetzung in das deutsche Kaufrecht mit Wirkung ab dem 1. Januar 2022 sind die Folgen für diese Vertragsverletzung aus dem Kaufvertrag wesentlich verschärft worden.

Konformität mit normierten QMS gefordert

Und spätestens an dieser Stelle wird das Urteil auch für das Qualitätsmanagement relevant. Denn die Übereinstimmungsbescheinigung weist insbesondere aus, dass das Fahrzeug, wie auch andere Produkte, unter den produktspezifischen Handlungs- und Prozessbedingungen eines normierten Qualitätsmanagementsystems entsprechend der EN ISO 9001:2015 in „Übereinstimmung (mit) der Produktion“ hergestellt wurde.

So resümiert jedenfalls Ekkehard Helmig. Das ehemalige Mitglied des DGQ-Vorstands berät als Rechtsanwalt Unternehmen der Automobilbranche und hat das gesamte Verfahren intensiv verfolgt. Er kommt zu dem Schluss: „Die ‚Übereinstimmung mit der Produktion‘ kann nur auf Grundlage eines zertifizierten Qualitätsmanagementsystems belegt werden. Die unmittelbare gesetzliche Außenwirkung dieser Bedingung für den Nachweis von Konformität war bisher nicht Gegenstand der deutschen oder der europäischen Rechtsprechung. Der Gerichtshof musste verfahrensbedingt nicht auf diese Fragenstellungen eingehen, weil er nur auf die ihm vom Landgericht Ravensburg gestellten Detailfragen antworten konnte. Mit der zentralen Bedeutung, die der Gerichtshof der ‚Übereinstimmungsbescheinigung‘ als Nachweis der ‚Übereinstimmung der Produktion‘ beigemessen hat und mit seiner Feststellung, dass Normen Bestandteil der europäischen Rechtsordnung sind, ist folgendes klargestellt: Die Konformität der Herstellung von Produkten unter allen Bedingungen des Qualitätsmanagementsystems entsprechend der EN ISO 9001:2015/IATF 16949:2016 dient unmittelbar dem Schutz des Endnutzers – nicht nur des Verbrauchers. Der Endnutzer kann sich unmittelbar darauf berufen.“

Erheblicher und dringender Handlungsbedarf

Nach seiner Auffassung rückt jetzt der rechtliche Stellenwert des normierten Qualitätsmanagementsystems (Qualitätsmanagement im Recht) in den Fokus. Dies hat zur Folge, dass die Handlungs- und Prozessbedingungen nach der EN ISO 9001:2015 als verpflichtend dokumentierte Handlungs- und Organisationspflichten mit unmittelbarer Außenwirkung (Recht im Qualitätsmanagement) zugunsten aller eventuell betroffenen „interessierten Parteien“ in Betracht gezogen werden müssen. Dies gilt für alle Kunden und Verbraucher.  Verstöße gegen Regelungen der EN ISO 9001:2015 stellen die Richtigkeit einer Übereinstimmungsbescheinigung infrage, weil sie nicht mehr die „Übereinstimmung der Produktion“ bescheinigen. Die jetzt aufgrund des Urteils des Gerichtshofs geforderte Transparenz der Herstellungsprozesse entsprechend der Norm bedeutet beispielsweise für den Fall von Gerichtsverfahren, dass nach entsprechenden Beweisanträgen alle „dokumentierten Informationen“ (EN ISO 9001:2015, Kapitel 7.5) vorgelegt werden müssen. Diese Transparenz auf Unionsebene ist im Übrigen in der jetzt geltenden Typgenehmigungsverordnung 2018/858 angelegt.

Die Rechtsprechung des Gerichtshofs hat mit ihrer Veröffentlichung am 21. März 2023 ab diesem Tag unmittelbare Auswirkungen insbesondere auf

(i)         das gesamte Risikomanagementsystem des Unternehmens,

(ii)        das QMS einschließlich SQM,

(iii)       die Zertifizierung/Auditierung,

(iv)       die Vertragsbeziehung zu Kunden,

(v)        die Vertragsbeziehung in der Supply Chain,

(vi)       den Versicherungsschutz

Die deliktischen und vertragliche Haftungsgrundlagen gelten uneingeschränkt auch im Verhältnis der Wirtschaftsakteure jeder Wertschöpfungskette. Auf die Branche kommt es nicht an.

Noch muss das Urteil des EuGH in deutsches nationales Recht umgesetzt werden. Am 8. Mai 2023 wird sich der Bundesgerichtshof mit Konsequenzen des Urteils des Gerichtshofs befassen. Mit einer Erweiterung der Haftungsgrundlagen für Unternehmen muss sicher gerechnet werden.

Die DGQ wird die Entwicklung weiterhin verfolgen und kontinuierlich darüber informieren.

„Ein Managementsystem ist das Betriebssystem der Organisation“

Lupe, Menschen, Managementsystem

Jede Organisation hat ein Managementsystem, doch häufig ist dieses nicht so gut, wie es sein könnte. Dr. Wilhelm Griga, Senior Quality Manager bei Siemens, erklärt, woran das liegt, wie Unternehmen die Herausforderungen bewältigen können und warum Normen dabei manchmal hinderlich sind.

Herr Griga, Sie haben gemeinsam mit Benedikt Sommerhoff von der DGQ-Ansätze zur effektiveren Gestaltung von Managementsystemen erarbeitet. Was sehen Sie als Herausforderung in der Praxis in Bezug auf Managementsysteme?

Dr. Wilhelm Griga: Oft wird als Managementsystem nur das gezählt, was mindestens so heißt, was sich besser noch auf eine Managementsystemnorm bezieht oder idealerweise gegen eine solche zertifiziert ist. Dieses Missverständnis stellt eine der Herausforderungen dar. Denn in jeder Organisation gibt es ein Managementsystem. Die Menschen kommen schnell an den Punkt, dass sie einige Dinge – etwa ihre Kooperation oder die Abläufe – informal oder formal regeln müssen. Schon beginnt die Existenz eines Managementsystems. Ob dieses effektiv ist, ist dann die Frage. Wir dürfen beispielsweise nicht den Fehler machen, die schriftliche Systembeschreibung für das Managementsystem selbst zu halten. Gleichwohl darf die Managementsystembeschreibung auch kein Zerr- oder gar Trugbild der Wirklichkeit darstellen.

Welche Probleme können sich durch einen durch Managementsystemnormen gefilterten oder sogar verengten Blick in der Praxis ergeben?

Griga: Es sind zwei Probleme, die so entstehen. Der gefilterte Blick übersieht weitere relevante Anforderungen sowie Dimensionen des Managementsystems. Und dieser Blick begünstigt, dass Qualitätsmanagementverantwortliche einerseits, sowie Leitungs- und Führungskräfte, unterschiedliche Organisationsentwicklerinnen und -entwickler andererseits bei diesem Thema aneinander vorbeireden und -handeln. Das ist eine bedeutende Quelle von Verdruss für viele im Qualitätsmanagement. Dies äußert sich immer wieder in Klagen über ein geringes Interesse und über mangelnde Mitwirkung der Leitung an der Managementsystemgestaltung und -nutzung. Manches Managementsystem ist deshalb nicht so gut, wie es sein könnte. Das Qualitätsmanagement benötigt deshalb neue Perspektiven auf das Managementsystem, um in eine bessere, interdisziplinäre Zusammenarbeit bei dessen Gestaltung zu kommen, Systemweiterentwicklungen zu leisten und signifikante Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu schließen.

Warum ist ein effektives Managementsystem für ein Unternehmen erfolgsentscheidend?

Griga: Wie schnell und wie gut ein Unternehmen in der Lage ist, zu agieren und zu reagieren, ist im Wettbewerb erfolgsentscheidend. Es hat seine Mission zu erfüllen und gesetzte Ziele zu erreichen. Die Mission besteht zumeist darin einen konkreten Kundennutzen zu generieren. Bei all dem muss es in der Lage sein, gesetzliche, vertragliche und weitere Anforderungen seiner Interessengruppen zu erfüllen. Es muss somit effektiv sein und nach und nach immer effizienter werden, die Relation von Aufwand und Effekt kontinuierlich weiter verbessern. Für all dies ist ein Managementsystem zwingend erforderlich, es bildet quasi das Betriebssystem der Organisation.

Und in der Praxis erfüllt das Managementsystem häufig diese Aufgaben nicht?

Griga: In der Praxis erfolgt oft keine reine Konstruktion nach Plan, es entsteht eher eine Mischung aus bewusster Ausgestaltung und organischem Wachstum des Systems. Somit gleicht die Weiterentwicklung des Managementsystems eher einem Gärtnern, bei dem zum Teil gezielt neue Pflanzen und Beete angelegt werden, die dann aber Hege und Pflege benötigen.

Wie sieht es mit der notwendigen Weiterentwicklung von Managementsystemen in einem Unternehmen aus?

Griga: Ändern sich bedeutende Umfeldfaktoren des Unternehmens oder verfolgen dessen Entscheiderinnen und Entscheider neue Missionen, Ziele oder Strategien, erfordert dies auch eine Anpassung des Managementsystems. Je gravierender die Änderungen sind, desto stärker wird diese Anpassung ausfallen müssen – bis hin zu ganz neuartigen Ausprägungen, beispielsweise im Hinblick auf eine agile Organisation. Nachdem Umfeldveränderungen heute global sehr schnell voranschreiten und Strategiewechsel das Unternehmen in der Übergangsphase zunächst schwächen, sind bei den resultierenden Managementsystemanpassungen Qualität und Schnelligkeit geboten. Hier kann das Qualitätsmanagement einen entscheidenden Beitrag leisten.

Das Wort Managementsystem setzt sich aus zwei Begriffen zusammen. Wie ist der erste – nämlich Management – hierbei zu verstehen?

Griga: Der Begriff Management ist doppeldeutig. Er bezeichnet zum einen die Tätigkeit des Managens und zum anderen die Personen der Organisation, die managen. Ausgehend von dem Anspruch, dass das Management über mehrere Hierarchieebenen strategische Führung ausübt und allen in der Organisation Orientierung gibt, sind zwei Aspekte beim Managen von besonderer Bedeutung: Der erste Aspekt ist das Gestalten des Rahmens für das Entscheiden und Handeln von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im eigenen Managementbereich. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass dieser Rahmen nicht allein durch bewusste, formale Festlegungen entsteht, sondern zudem auch kulturell gewachsene Prämissen den Rahmen bestimmen. Ein Managementsystem existiert nie ohne die ständige Interaktion mit der informalen Seite und es prägt diese auch. Das bedeutet, dass das Gestalten des Managementsystems kulturprägend ist, oft mit einem gewissen Zeitverzug und mit gewollten und aber manchmal auch mit ungewollten Effekten.

Und der zweite Aspekt?

Der zweite Aspekt ist das Treffen von Managemententscheidungen für den eigenen Managementbereich. Legitim sind die Entscheidungen dann, wenn sie sich im gesetzten Rahmen bewegen und erlaubt sind. Dazu gehört, dass sie beitragen, geltende Anforderungen zu erfüllen und nicht gegen sie zu verstoßen. Das Managementsystem soll deshalb die Umsetzung gesetzlicher und vertraglicher Pflichten unterstützen und den Verstoß gegen Verbote unterbinden helfen. Viele Organisationen haben erkannt, dass es sehr sinnvoll ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglichst weitreichende Entscheidungsbefugnisse zu geben. Dieser Ansatz ist fundamental für die vielerorts angestrebte Agilität.

Wie ist der zweite Begriff im Wort Managementsystem zu verstehen?

Griga: Ein System besteht nach der gängigen Definition der Systemtheorie aus Elementen und ihren Beziehungen. Bei einem technischen System wie zum Beispiel einer Maschine stehen technische Komponenten in Wirkbeziehungen zueinander. Ein soziales System umfasst Menschen und deren Beziehungen zueinander. Die Mischung technischer und sozialer Systemarten nennt man sozio-technisches System. Dort stehen Menschen in Beziehungen mit anderen Menschen und Dingen und diese wiederum auch mit anderen Dingen. Organisationen sind solche sozio-technischen Systeme. Auch Teilmengen des Systems Organisation lassen sich wieder als Systeme betrachten. Ein solches Subsystem ist das Managementsystem und auch dieses ist in Teile zerlegbar – zum Beispiel: Qualitätsmanagementsystem, Umweltmanagementsystem oder Risikomanagementsystem. Interessanterweise gibt es vor allem im Qualitätsmanagement unter dem Begriff Integriertes Management seit Jahrzehnten Initiativen, verschiedene Teilmanagementsysteme zusammenzuführen. Das zeigt, dass das Selbstverständnis, ein einziges Managementsystem zu haben, zu dem nur neue Elemente und Beziehungen ergänzt wurden, oft nicht ausgeprägt war oder die Einführung neuer Systeme ohne angemessene Berücksichtigung des bestehenden Managementsystems erfolgte.

Inwiefern können Normen die Effektivität von Managementsystemen beeinträchtigen?

Griga: Managementsystemnormen nehmen im Qualitätsmanagement einen sehr großen, vielleicht zu großen Raum ein. Sie erzeugen einen gefilterten Blick des Qualitätsmanagements auf das Managementsystem. In Audits, Trainings und Fachliteratur wird diese Prägung erzeugt und diese Dominanz gefestigt. Dies birgt jedoch Gefahren.

Wie sehen diese aus?

Dazu zählt etwa, dass Managementsystemnormen überhöht und als einzige oder wichtigste Basis für Managementsystemgestaltung angesehen werden. Oft werden auch wichtige Managementsystemkomponenten außerhalb der Norm nicht betrachtet. Managementsystem-Wissen außerhalb der Normen fehlt dann. Zudem besteht die Gefahr, dass Kommunikation beeinträchtigt wird. Qualitätsmanager, Leitung sowie andere Führungskräfte reden und handeln dann aneinander vorbei.

Wofür braucht man dann überhaupt noch Normen?

Griga: Managementsystemnormen sind trotzdem nützlich. Jedes System eines Unternehmens, das ein Glied einer Lieferkette ist, ist somit auch Teils des Systems Lieferkette. Dieses System hat die Besonderheit, über Unternehmensgrenzen hinweg zu bestehen. Der originäre Zweck, der am weitesten verbreiteten Managementsystemnorm ISO 9001 Qualitätsmanagementsystem ist beispielsweise, in Lieferketten die Kompatibilität der übergreifenden Produktentstehungsprozesse, Systeme und Methoden zu ermöglichen und zu verbessern. Systeme oder Prozesse müssen nicht standardisiert oder nach jedem einzelnen Kunden ausgerichtet werden, sondern es werden Anforderungen daran benannt, die für alle in einer Lieferkette gelten sollen. Eine wesentliche Funktion von Managementsystemnormen liegt in der Herstellung, Darlegung und dem Nachweis von Konformität im Hinblick auf Anforderungen, die auf breitem Konsens beruhen. Die von Kundenbedürfnissen oder Erwartungen der Gesellschaft abgeleiteten Anforderungen sind nicht nur an gesetzlichen Vorgaben orientiert, sondern übertreffen diese oft. Durch Managementsystemnormen und deren Zertifizierung kann dann Konformität mit diesen Anforderungen systematisch hergestellt und nachgewiesen werden.

In Firmen mit einem hohen Reifegrad wird der Zusatznutzen beispielsweise der ISO 9001 teilweise in Frage gestellt. Was kann dem entgegnet werden?

Griga: Die Qualitätsmanagementsystemnorm ISO 9001 wird in der Tat in reifen Gesellschaften vielmals nur als simpler Nachweis der Konformität mit einem Mindeststandard ohne weiteren Zusatznutzen betrachtet. Unternehmen in diesen Gesellschaften die Norm als Ansatz zur Reifegradsteigerung und Systemverbesserung anzupreisen, läuft deshalb oft ins Leere. Es bestehen trotzdem vielfach Potenziale zur Steigerung der Managementsystemeffektivität, die mit Unterstützung des Qualitätsmanagements gehoben werden können.

Welche Potenziale sind das?

Griga: Zum Beispiel die Integration und Verschlankung von verschiedenen Managementsystemen im Unternehmen oder die Steigerung der Wirksamkeit von Managementsystemkomponenten. Insbesondere wenn Teile einer Managementsystemnorm intern nur Lippenbekenntnisse sind, ist Handlungsbedarf vorhanden, um Konformität und die Leistung des Managementsystems zu verbessern. Darüber hinaus ist grundsätzlich der Reifegrad in Bezug auf einzelne Managementsystemnormen in Unternehmen sehr unterschiedlich. Während weltweit über eine Million von Unternehmen nach ISO 9001 zertifiziert sind, verfügen nur wenige beispielsweise über eine nach ISO 27001 zertifizierte Informationssicherheit. Dieses Thema und auch andere gewinnen jedoch zunehmend an Bedeutung. Durch einen proaktiven, breiteren Blick auf die Normenlandschaft und die zukünftigen Marktanforderungen ergeben sich somit zusätzliche Möglichkeiten für das Qualitätsmanagement die Managementsystementwicklung des Unternehmens zu unterstützen.

Welche Praxistipps können Sie zur effektiven Managementsystemgestaltung geben?

Griga: Strategiefehler zu diagnostizieren oder zu heilen, ist nicht originäre Aufgabe der Managementsystemnormen oder gar von Qualitätsmanagern. Genauso wenig ist es die Aufgabe des Qualitätsmanagements oder anderer Funktionen oberflächlich Konformität mit einer Managementsystemnorm vorzuweisen. Sprech-, Disput- und Handlungsfähigkeit zur effektiven Gestaltung von Managementsystemen sind stattdessen zu erlangen. Die manchmal von Qualitätsmanagerinnen und -managern beklagte Nichtbeachtung von Managementsystemnormen durch Führungskräfte hat oft andere Gründe als beispielsweise Unwissen oder Unwillen. Für erfolgreiches Qualitätsmanagement ist es ein Erfolgsfaktor, das zu erkennen, mögliche Gründe zu verstehen und diesen zu begegnen.

Wie sieht Ihr Fazit aus?

Griga: Organisationen erreichen schnell eine enorme Komplexität, die sich unter anderem in Zielkonflikten und Dysfunktionalitäten äußert. Führungskräfte müssen diese oft managen, ohne sie gänzlich auflösen zu können. Entscheidend ist es, miteinander darüber zu sprechen, welche Lücken, Stärken und Schwächen das Managementsystem hat und wie man es wirksamer machen kann. Der Anspruch der Kundenausrichtung sowie der Erfüllung gesetzlicher und gesellschaftlicher Anforderungen aber auch ein breites Wissen über Management, Systeme, Managementsysteme und Normen stellen dabei die Ausgangsbasis dar, um gemeinsam die Effektivität von Managementsystemen zu verbessern.

Über den Autor

Dr. Wilhelm Griga ist Senior Quality Manager bei Siemens Digital Industries. Er ist dort unter anderem für die Themen internationale Organisationsentwicklung, digitale Transformation und agiles Managementsystem zuständig. Daneben gehört er zur DGQ-Regionalkreisleitung Nürnberg.

Dieses Interview ist ursprünglich in Quality Engineering erschienen.

Integriertes Managementsystem implementieren – neue DGQ-Weiterbildung vermittelt Grundlagen

Wie wird ein Integriertes Managementsystem (IMS) eingerichtet und gepflegt? Die DGQ hat einen neuen dreitägigen Zertifikats-Lehrgang entwickelt, der diese Frage beantwortet. Das Training vermittelt die Grundlagen für den Aufbau eines IMS. Die Teilnehmenden erhalten wertvolle Tipps und Ansatzpunkte, wie sie ein solches System effektiv und effizient implementieren und betreiben können. Außerdem erfahren sie, wie mit Hilfe eines IMS der administrative Aufwand für die Managementdokumentation reduziert und eine übersichtliche Steuerung der Abläufe und Verfahren erreicht werden kann. Am Ende der Weiterbildung werden die Teilnehmenden in der Lage sein, integrierte Managementsysteme zu verstehen und die Synergien von Qualitäts-, Umwelt-, Arbeitsschutz- und Energiemanagementsystemen effektiv zu nutzen. Am letzten Trainingstag können durch eine erfolgreiche Prüfung das Zertifikat zum „DGQ-Koordinator Integrierte Managementsysteme“ erlangen. Dieses Training bietet die DGQ als Präsenzveranstaltung oder auch in einer Onlinevariante als E-Training an. Das erste Training findet vom 15.05.-17.05.2023 statt. Weitere Informationen und die Anmeldung zum Training finden sich unter  https://shop.dgq.de/products/integriertes-managementsystem

DGQ-Aktiven-Tag 2022: Auch endlich wieder in Präsenz

Über 200 sind es – so viele Trainer:innen, Prüfer:innen und Berater:inen umfasst das Aktiven-Netzwerk der DGQ. Sie sind der Garant dafür, dass die DGQ Weiterbildung und Beratung auf dem bekannten hohen Niveau anbieten kann. Beim Aktiven-Tag der DGQ treffen sie sich, um sich zu informieren, auszutauschen und zu vernetzen. Mehr als 80 Personen folgten der Einladung der DGQ Mitte Oktober in ein Tagungshotel im Taunus. Allein schon die Tatsache, dass der DGQ-Aktiventag in Präsenz stattfinden konnten, machte das Event zu einem echten Highlight der DGQ Weiterbildung.

Nachdem die Veranstaltung 2020 noch durch ein stark verkürztes, virtuelles Meeting ersetzt wurde, war nun wieder ein persönliches Treffen möglich. Die Teilnehmenden nutzen die Gelegenheit, um viele gute Gespräche zu führen, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu vertiefen.

Die meisten Aktiven reisten bereits am Vorabend an und tauschten sich beim Abendessen über Qualitäts- und Audit-Themen, Trainingsalltag und persönliche Erfahrungen aus.

Am nächsten Morgen startete der Aktiven-Tag mit der Begrüßung durch die DGQ-Geschäftsführerin Claudia Welker. Sie gab mit ihrem Führungskräfte-Team einen Überblick über die letzten vier Jahre, die vor allem durch Corona geprägt waren. Natürlich gab sie aber nicht nur einen Rück- sondern auch einen Ausblick auf die Projekte und Herausforderungen, die in der nächsten Zeit anstehen.

Olaf Keser-Wagner, Experte für Präsenz- und Remote-Lernformate, thematisierte in einer Keynote die „Herausforderungen digitalisierter Lernwelten“. In einer kurzweiligen dreiviertel Stunde stand der lernende Mensch im Mittelpunkt. Mit der von Keser-Wagner vorgestellten MotivationsPotentialAnalyse lassen sich Persönlichkeitsfaktoren analysieren, die es Lernenden erleichtern oder erschweren sich Wissen zu anzueignen.

Den Abschluss der Einführungsrunde bildete Dr. Norbert Gorny, stellvertretender Präsident der DGQ. Er nahm die Anwesenden mit auf die Reise durch die Digitalisierung eines großen Konzerns. Im Rahmen dieses Projektes werden sowohl Angebote für Kunden als auch Werkzeuge und Arbeitsumgebungen für Mitarbeitende in die digitale Welt verschoben. Dr. Gorny gewährte einen intensiven Einblick in die Herausforderungen und Lösungen vor die sein Team gestellt ist. Anschließend nahm er sich noch die Zeit eine Vielzahl von Fragen zu beantworten.

Nach einer kurzen Pause verteilen sich die Teilnehmenden in verschiedene Workshops. Sie erfuhren, wie ihre Wirkung vor einem Greenscreen ist und wie man mit dieser Technik Trainingsvideos erstellen kann. Den Einsatz von VR-Brillen in Schulungssituationen konnten die Teilnehmenden am Beispiel der Deutschen Bahn kennen lernen und in einem virtuellen Stellwerk Züge disponieren. In vielen Tagungshotels stehen schon heute elektronische Flipcharts zur Verfügung. Wie diese benutzt werden, wurde in einem anderen Raum gezeigt. Der Einsatz von Körpersprache in Online-Meetings konnten die Teilnehmenden mit professionellen Schauspielern erproben. Anhand der Fragestellung „Wie wecke ich Interesse“ wurden Faktoren zur Motivation von Menschen erarbeitet. Die Retrospektive lernten die Teilnehmenden in einem anderen Workshop kennen. Diese Methode wurde gleich beim Feedback zum Aktiven-Tag angewendet,

Zum Abschluss versammelten sich alle Teilnehmenden und Referenten noch einmal im Plenum und ließen mit einer Impro-Theater-Darbietung gemeinsam den Tag Revue passieren. Das Duo auf der Bühne gehörte der Gruppe Improglycerin aus Frankfurt am Main an und spielte ein Unternehmerehepaar, das Aussagen des Tages, die von den Teilnehmenden vorher notiert wurden, in ihre Darstellung einbezieht.

Am Ende dankte Claudia Welker allen Beteiligten, zog eine durchweg positive Bilanz der Veranstaltung und lud zum kommenden DGQ-Aktiventag 2024 ein.

Erfolgreicher Start des E-Trainings „Qualitäts- und Prüfplanung“

Vom 27. – 28. Oktober 2022 fand zum ersten Mal das E-Training „Qualitäts- und Prüfplanung“ statt. Die Teilnehmenden zeigten sich mit der Durchführung, der strukturierten Inhaltsvermittlung sowie der Bearbeitung von Aufgabenstellungen in Form von virtuellen Gruppenarbeiten sehr zufrieden. Teilnehmende, die bereits an Online-Trainings teilgenommen haben, bestätigen die hohe Qualität der DGQ-Online-Schulungen.

Das Training richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeitende aus Entwicklung, Einkauf, Planung, Fertigung und Qualitätswesen, welche keine oder nur über geringe Vorkenntnisse der Qualitäts- und Prüfplanung verfügen und näher mit dem Thema befassen möchten.

Das nächste E-Training „Qualitäts- und Prüfplanung“ findet vom 3. – 4. Mai 2023 statt.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit der Buchung finden Sie hier.

Wechsel im Vorstand der DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität hat ihren Vorstand neu aufgestellt: Im Rahmen der Delegiertenversammlung vom 18. November 2022 wurde Dr. Paul Kübler neu in den Vorstand gewählt. Der Qualitätsmanager Automotive Europe bei der BASF Coatings GmbH ist seit 2018 DGQ-Mitglied und engagiert sich seit 2019 als Leiter des DGQ-Fachkreises „QM und Organisationsentwicklung“. Seit zwei Jahren ist er zudem Leiter des Regionalkreises Münsterland.

Die bisherigen Vorstandsmitglieder Angelika Müller und Prof. Dr. Robert Schmitt, die sich beide zur Wiederwahl gestellt hatten, wurden in ihrem Amt bestätigt. Darüber hinaus stimmte das Plenum für eine zweite Amtszeit Prof. Dr. Schmitts als Präsident der DGQ. In seiner Rede thematisierte Prof. Dr. Schmitt die Bedeutung des Themas Forschung für die Zukunft des Qualitätsmanagements und betonte, die DGQ unter anderem durch einen schnelleren Zugang zu Forschungsergebnissen stärken zu wollen. Auch stellte er die zielgerichtete Aufnahme und Bearbeitung von Mitgliederbedürfnissen durch verbesserte Kommunikationsstrukturen und Austauschformate mit den Delegierten der DGQ sowie spezifische Lösungen durch Verschränkung mit Forschung-Communities in Aussicht.

Sowohl Dr. Ümit Ertürk als auch Armin Schuster, deren aktuelle Amtszeit in diesem Jahr endete, waren nicht zur Wiederwahl angetreten. Prof. Dr. Schmitt dankte den beiden ehemaligen Vorstandsmitgliedern für die gute Zusammenarbeit und ihr langjähriges Engagement für die DGQ.

Damit besteht der Vorstand der DGQ aktuell aus Prof. Dr. Robert Schmitt, Angelika Müller, Dr. Ingo Hüttner, Dr. Paul Kübler sowie Dr. Norbert Maximilian Gorny und Michael Burghartz-Widmann. Die Amtszeit der beiden letztgenannten läuft noch bis Ende 2025.

Spannendes Geschäftsjahr

Nachdem die vergangene Delegiertenversammlung wegen der Corona-Krise in das Jahr 2021 verlegt werden musste und nur virtuell stattfinden konnte, trafen sich die Delegierten in diesem Jahr wieder in Präsenz im House of Logistics and Mobility am Frankfurter Flughafen.

Nach der Begrüßung der Delegierten durch Prof. Dr. Schmitt ehrte die Versammlung langjährige Mitglieder und gedachte der Verstorbenen. Mit der Vorstellung der Geschäftsberichte erhielten die Anwesenden einen Überblick über die Finanzzahlen und die inhaltliche Arbeit von Verein und Tochtergesellschaften. Anschließend stimmte die Versammlung dafür, den Vorstand für das Geschäftsjahr 2021 zu entlasten.

Änderung der Satzung

Die anwesenden Delegierten sprachen sich dafür aus, den in diesem Jahr eingegangenen Antrag auf Satzungsänderung anzunehmen. Dieser zielt darauf ab, alle bestehenden Netzwerkgruppen mit ehrenamtlichen Leitungen als beratendes Organ zu etablieren.

Darüber hinaus wurde der Vorschlag des Vorstands, vor dem Hintergrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage den Mitgliedsbeitrag für Firmenmitglieder nicht zu erhöhen, einstimmig angenommen.

Die nächste Delegiertenversammlung findet am 8. November 2024 statt.

7. DGQ-Qualitätstag: Zentraler Branchentreff feiert erfolgreiches Comeback nach drei Jahren Pause

Information, Austausch und Vernetzung vor dem Hintergrund eines abwechslungsreichen Programms – so lautete am 17. November 2022 wieder das Erfolgsrezept des DGQ-Qualitätstags. Drei Jahre hatte die Qualitätscommunity zuvor auf ihren zentralen Branchentreff warten müssen. Der DGQ-Qualitätstag bot bei seiner Rückkehr eine große Neuerung: Erstmals fand das Event als Hybrid-Veranstaltung statt. Eine Teilnahme war daher sowohl vor Ort im House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen als auch online möglich. 350 Teilnehmende in Präsenz und 120 Online bestätigten das neue Konzept.

Motto „Fokus Mensch“ als roter Faden

Für die siebte Auflage des DGQ-Qualitätstages hatte die DGQ das Motto „Fokus Mensch“ gewählt. Die Botschaft lautete: In Zeiten, in denen wir Systeme und Prozesse an ihre Grenzen optimiert haben, rückt wieder der Mensch in den Mittelpunkt – sowohl als Umsetzer:in als auch als Nutzer:in von Qualität.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung griff DGQ-Präsident Prof. Robert Schmitt das Motto in seiner einleitenden Keynote auf. Er machte deutlich, dass auch in der Industrie 5.0 der Mensch im Mittelpunkt steht. Mitarbeitende im Qualitätsmanagement müssten heute die Herausforderungen voranschreitender Digitalisierung und eines Bedeutungszuwachses von Nachhaltigkeitsthemen bewältigen. Insbesondere hier gelte es, so Schmitt, den Menschen in den Vordergrund zu stellen.

DGQ-Präsident Prof. Robert Schmitt stimmte die Teilnehmenden mit seiner Keynote auf den 7. DGQ-Qualitätstag ein.

Dann stimmten drei weitere Impulsvorträge die Teilnehmenden auf den Tag ein. Zunächst räumte Johannes Angebauer, Gründer und CEO BlueLotus.AI GmbH, mit dem Vorurteil auf, dass die Nutzung von Künstlicher Intelligenz automatisch zu Personalabbau führen müsse. Wenn Mensch und Künstliche Intelligenz zusammenwirken, führe dies zu den besten Ergebnissen. Seine Formel lautete somit: Mensch plus Maschine, nicht Maschine ohne Mensch.

Beim nächsten Impulsvortrag „menschelte“ es dann ganz eindeutig. Daniela Köfler, Geschäftsführerin Köfler Quality Solutions, schlüpfte in die Rolle der Produktionsmitarbeiterin Else. Im Blaumann und mit einem Augenzwinkern brachte sie typische Reibungspunkte bei der Zusammenarbeit zwischen QM und anderen Abteilungen im Unternehmensalltag auf die Bühne des DGQ-Qualitätstags.

Den dritten und letzten Impulsvortrag hielt DGQ-Vorstandsmitglied Dr. Ingo Hüttner. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Alb Fils Kliniken nahm die Mitarbeitenden im Krankenhaus in den Blick. Immer weniger Personal müsse immer mehr und schwerer erkrankte Patienten versorgen. Angesichts wegbrechender ambulanter Strukturen plädierte er dafür, den Fokus statt auf Prozesse stärker auf die Mitarbeitenden zu legen

60 Referierende x 32 Workshops und Vorträge = abwechslungsreiches Programm

Im Anschluss an die Keynote und die Impulsvorträge im großen Plenum war es an den Teilnehmenden, sich ihr individuelles Tagesprogramm aus Workshops, Vorträgen und einer hochkarätig besetzen Podiumsdiskussion zum Thema „Skillshift im QM – Was wir morgen wissen und können sollen“ individuell zusammenzustellen. Und das Angebot war reichhaltig. Insgesamt waren rund 60 Referierende im Einsatz, um den Teilnehmenden ein Spektrum von insgesamt 32 Workshops zur Auswahl zu stellen. Das Programm bot dabei aktuelle fachliche Impulse und bezog dabei auch aktuelle Megatrends samt ihren Auswirkungen auf das Qualitätsmanagement ein. Für die Teilnehmenden bot sich neben der Möglichkeit, sich zu vernetzen und über aktuelle Trends im Qualitätsmanagement zu informieren, auch die Gelegenheit, selbst aktiv einzusteigen und praxisnahe Ergebnisse mitzugestalten.

70 Jahre DGQ: Eine Torte zum Abschluss einer gelungenen Veranstaltung

Entsprechend konnten Prof. Dr. Robert Schmitt und DGQ-Geschäftsführerin Claudia Welker bei der Abschlussrunde im großen Plenum ein durchweg positives Fazit ziehen. Sie freuten sich über eine gelungene Veranstaltung und hatten noch eine kleine Überraschung in petto: 2022 feiert die DGQ ihren 70. Geburtstag. Dies bot Anlass genug, um das Jubiläum gemeinsam mit den Teilnehmenden und einer Torte im Anschluss an die Veranstaltung zu feiern. Nicht nur die Veranstalter zogen ein positives Fazit der Veranstaltung, auch die Teilnehmenden waren begeistert. Dies zeigte sich insbesondere im Rahmen einer Feedback-Runde mit digitalem Umfrage-Tool am Ende der Veranstaltung.

Der 8. DGQ-Qualitätstag findet in zwei Jahren statt. Am 7. November 2024 heißt es dann wieder: Bühne frei für intensiven QM-Austausch, interaktive Zusammenarbeit, kreative Teilnehmende, agile Workshops und praxisnahe Ergebnisse.

ISO-Normungsvorhaben zu Remote-Audit-Methoden gestartet

Die Internationale Organisation für Normung (ISO) nimmt sich des Themas Remote Audits an: Die entsprechende Projektbeschreibung NWIP ISO 17012 wurde am 28. und 29. September 2022 im Ausschuss ISO CASCO eingereicht und zur Abstimmung an alle nationalen Normungsorganisationen verteilt. Das Ergebnis: Das Projekt wurde angenommen und ist damit offiziell angelaufen. Die DGQ wirkt sowohl im entsprechenden DIN Normungsausschuss als auch direkt in der Arbeitsgruppe WG 61 bei ISO CASCO mit. Sie wird vertreten durch Thomas Votsmeier, Leitung Normung bei der DGQ, sowie Matthias Wernicke, Leiter des DGQ-Fachkreises Audit und Assessment.

„In den vergangenen Jahren wurden aufgrund der pandemiebedingt geänderten Randbedingungen sehr viele Audits remote, also ‚aus der Ferne‘, durchgeführt“, erläutert Votsmeier. „Aus diesem Grund haben bereits verschiedene Organisationen Leitfäden erarbeitet, die deren Erfahrungen reflektieren und zu einer angemessenen Auditplanung und Durchführung verhelfen sollen.“

Eine Norm, die im Hinblick auf die Anwendung von Remote Auditmethoden bei Managementsystemaudits Hilfestellungen gibt, existiert jedoch bislang nicht; der Audit-Leitfaden DIN EN ISO 19011 behandelt das Thema recht kurz. Vor diesem Hintergrund wurde 2021 im DIN Normenausschuss 147 die Idee entwickelt, einen Vorschlag für ein entsprechendes Normungsprojekt bei der ISO einzureichen.

Zweck des Normungsprojekts

Fernmethoden werden bereits seit einigen Jahren für die Auditierung virtueller Tätigkeiten und Standorte eingesetzt. Durch die COVID-19-Pandemie und andere unvorhersehbare Situationen hat die Relevanz von Remote-Methoden aber nochmal deutlich zugenommen.

Fernmethoden zur Durchführung von Audits von Managementsystemen

  • können besondere Überlegungen zu Vertraulichkeit, Datensicherheit, Verfügbarkeit technischer Ressourcen, Infrastruktur erfordern,
  • als Ergänzung zu physischen Vor-Ort-Aktivitäten dienen,
  • die Verfügbarkeit von Fachwissen, das für bestimmte Aufgaben benötigt wird, verbessern,
  • reisebedingte Ressourcen einsparen,
  • die Sicherheit des Personals erhöhen,
  • können eine akzeptable Alternativmaßnahme sein zur Aufrechterhaltung der Geschäftskontinuität im Falle von Naturkatastrophen, Pandemien, sozialen Unruhen, etc,
  • können die Aufzeichnung, Sicherung, Übertragung und Verarbeitung von Daten, Bildern und Dokumenten erleichtern,
  • können die Genauigkeit und den Zugang zu Informationen einschränken.

Der Anwendungsbereich der neu zu erarbeitenden Norm lautet „Anleitung für die Anwendung von Methoden zur Durchführung von Audits von Managementsystemen Remote / aus der Ferne“. Darunter fallen alle Organisationen, die jegliche Arten von internen oder externen Audits (das heißt: 1st, 2nd, 3rd party audits) von Managementsystemen planen und durchführen müssen.

Das Projekt ISO 17012 basiert auf den allgemeinen Grundsätzen der Auditierung und gibt Anleitungen für spezifische Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen von Remote-Methoden. Es soll das Vertrauen in die Anwendung von Fernauditierungsmethoden für Managementsysteme bei Kunden, Regulierungsbehörden, Akkreditierungsstellen, Zertifizierungsstellen, Systemzertifizierungsstellen, Systeminhabern, Industrie, Mitarbeitern, Verbrauchern und anderen interessierten Parteien stärken.

7. DGQ-Qualitätstag: Zentraler Branchentreff nach drei Jahren Pause zurück

Frankfurt am Main, 21. September 2022. Das lange Warten hat für Qualitätsfachleute am 17. November 2022 ein Ende: Nach drei Jahren findet dann wieder der DGQ-Qualitätstag statt. Der zentrale Branchentreff für die Qualitätsmanagement-Community in Deutschland bietet in seiner 7. Auflage eine Neuerung: Erstmals ist der DGQ-Qualitätstag als Hybrid-Veranstaltung geplant. Eine Teilnahme ist daher sowohl vor Ort im House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen als auch online möglich. Mit diesem neuen Veranstaltungsformat reagiert die DGQ auf den sich wandelnden Bedarf und berücksichtigt damit auch kurzfristige Entwicklungen mit Auswirkungen auf die Veranstaltung.

Intensiver, interaktiver und kreativer QM-Austausch im Vordergrund

Im Vordergrund steht beim DGQ-Qualitätstag wieder ein intensiver, interaktiver und kreativer Austausch der Teilnehmenden. Unter dem diesjährigen Motto „Fokus Mensch“ vermitteln spannende Vorträge und agile Workshops aktuelles Wissen, zeigen Best-Practice-Lösungen auf und sorgen für praxisnahe Ergebnisse. Das facettenreiche Programm bietet fachliche Impulse für unterschiedlichste Branchen. Die Teilnehmenden haben erneut die Möglichkeit, sich ihr Programm individuell aus den verschiedenen Formaten zusammenzustellen.

Sechs Themenschwerpunkte

Das Angebot gliedert sich in die sechs Bereiche „Qualität im Wandel“, „Umgang mit der Lage“, „Normung“, „Digitalisierung“, „Nachhaltigkeit“ sowie „Gesundheit“. Es spiegelt damit die Themenlandkarte der DGQ wider. Zugleich bildet das Motto „Fokus Mensch“ die inhaltliche Klammer des 7. DGQ-Qualitätstags. Es macht deutlich: In Zeiten, in denen wir Systeme und Prozesse an ihre Grenzen optimiert haben, rückt wieder der Mensch in den Mittelpunkt – sowohl als Umsetzer:in als auch als Nutzer:in von Qualität. Das Programm bietet aktuelle fachliche Impulse und bezieht dabei auch aktuelle Megatrends samt ihrer Auswirkungen auf das Qualitätsmanagement ein.

„Wir freuen uns darauf, nach drei Jahren Pause wieder unsere Mitglieder, Partner und weitere Qualitätsbegeisterte zu der zentralen Großveranstaltung der DGQ zu begrüßen“, erklärt Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ. „Das abwechslungsreiche Programm, die spannenden Themen sowie die hochkarätigen Referenten und Moderatoren zeigen die hohe fachliche Stärke und große inhaltliche Schlagkraft des DGQ-Netzwerks bei allen Themen rund um Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung.“

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Interessierte unter www.qualitaetstag.de.

 

Über die DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.

 

Ihre Ansprechpartner

Unternehmenskommunikation DGQ

Hinrich Stoldt

August-Schanz-Str. 21A

60433 Frankfurt am Main

Telefon: +49 69 95424-170

E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de

DGQ bietet neues E-Training zum Lieferantenmanagement an

Die DGQ hat ihr Weiterbildungsangebot um ein E-Training zum Thema Lieferantenmanagement erweitert. Das Seminar richtet sich an Personen aus allen Branchen, die über keine oder wenig Erfahrung im Lieferantenmanagement verfügen und sich mit den Grundlagen zu diesem Thema näher auseinandersetzen möchten.

In einer ausgewogenen Mischung aus Online-Training und virtuellen Gruppenarbeitsphasen lernen die Teilnehmenden die Anforderungen aus den Qualitätsmanagementnormen kennen. Dabei erhalten sie einen kompakten Überblick über die Basisbausteine eines professionellen Lieferantenmanagementsystems. Das Seminar behandelt darüber hinaus Methoden, um die Lieferanten zielführend zu managen, und erläutert den grundsätzlichen Mehrwert, den ein professionelles Lieferantenmanagement einer Organisation bietet.

Das erste E-Training findet vom 03.11.-04.11.2022 statt. Weitere Informationen und die Anmeldung zum Training finden Sie hier.

Mit dem Qualität-4.0-Reifegradmodell zur Digitalisierung des Qualitätsmanagements

Die digitale Transformation der Geschäftswelt ist in vollem Gange und umfasst auch zunehmend das Qualitätsmanagement produzierender Unternehmen. Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen fehlen oftmals personelle und finanzielle Ressourcen, um mit technologischen Entwicklungen Schritt zu halten und die digitale Transformation des Qualitätsmanagements anzustoßen. Aus diesem Grund widmet sich das Forschungsprojekt „Qbility – Quality 4.0 Capability Determination Model“ dieser Problemstellung. Im Rahmen des von der FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e. V. geförderten Forschungsprojektes haben das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, die Fachhochschule Südwestfalen sowie Partner aus der Industrie gemeinsam ein Qualität-4.0-Reifegradmodell erarbeitet. Das Tool ermöglicht es produzierenden Unternehmen, ihren eigenen Qualität-4.0-Reifegrad durch die Beantwortung gezielter Fragen zu bestimmen. Das Qualität-4.0-Reifegradmodell nutzt die Antworten der Unternehmen, um den individuellen Qualität-4.0-Reifegrad eines Unternehmens zu berechnen. Es stellt darüber hinaus automatisch abgeleitete Handlungsempfehlungen sowie Technologiesteckbriefe zur Verfügung, die den Unternehmen Anhaltspunkte auf dem Weg zu Qualität 4.0 liefern. Das entwickelte Qualität-4.0-Reifegradmodell wurde in ein Web-Tool überführt, welches interessierte Unternehmen kostenfrei nutzen können.

Aufbau des Qualität-4.0-Reifegradmodells

Das im Rahmen von Qbility entwickelte Qualität 4.0-Reifegradmodell setzt sich aus vier Stufen zusammen, die grundsätzlich konsekutiv aufeinander aufbauen, allerdings auch nicht immer vollständig trennscharf sind. Im Folgenden werden die einzelnen Stufen kurz beschrieben.

Stufe eins – Interne Digitalisierung

In der ersten Stufe wird die interne Digitalisierung behandelt. Hier liegt der Fokus auf dem internen Datenmanagement beziehungsweise der Analyse und Nutzung unternehmens- oder abteilungsinterner Daten. Dazu muss in einem ersten Schritt die Datenakquisition umgesetzt werden. Dementsprechend werden in dieser Stufe qualitätsrelevante interne Daten identifiziert, erfasst, vorverarbeitet und verwaltet. Durch das beschriebene Vorgehen beim Datenmanagement wird in dieser Stufe bereits eine interne Datengrundlage für eine zentrale QM-Datenbasis beziehungsweise Single Point of Truth geschaffen. Neben der Datenakquisition und dem Datenmanagement kann auch bereits eine retrospektiv orientierte Datennutzung stattfinden, beispielsweise durch die deskriptive und diagnostische Analyse historischer Daten zur Identifikation von Fehlerursachen.

Stufe zwei – externe Digitalisierung

In der zweiten Stufe findet eine Erweiterung des Spektrums der Daten für Datenakquisition,-management und -analyse statt. Die Daten müssen abteilungs- und unternehmensübergreifend beziehungsweise Kunden- und Lieferantenübergreifend beschafft und genutzt werden. Die Kernidee dieser Stufe ist, dass produzierende Unternehmen auch Daten nutzen müssen, die über die eigenen Unternehmensgrenzen hinausgehen. Sie können so beispielsweise Erkenntnisse darüber gewinnen, wie Kunden ihre Produkte nutzen. Die in dieser Stufe gewonnenen Daten erweitern die in Stufe eins aufgebaute interne Datengrundlage um abteilungs- oder unternehmensexterne Daten. Wie in der ersten können auch in dieser Stufe bereits erste deskriptive und diagnostische Datenanalysen stattfinden.

Stufe drei – zentrale QM-Datenbasis/Offene Systemarchitektur

In der dritten Stufe steht die Schaffung einheitlicher Datenstrukturen über alle Systeme sowie über Bereichs- und Unternehmensgrenzen hinweg im Fokus. Hier findet eine Aggregation und Synchronisation zur Nutzbarmachung der durch die interne und externe Digitalisierung gewonnen Daten statt, die in einem Single Point of Truth resultieren. Der Single Point of Truth stellt eine offene, gemeinsame Datenbasis als Kernelement von Qualität 4.0 zur Unterstützung abteilungs- und unternehmensübergreifender Zusammenarbeit dar. Er schafft somit die Grundlage für ein datenbasiertes, softwaregestütztes, agiles und kollaboratives Qualitätsmanagementsystem.

Stufe vier – prädiktives und präskriptives QM

Ausgehend von der zentralen QM-Datenbasis wird in der vierten Stufe ein prädiktives und präskriptives QM umgesetzt. Prädiktiv beschreibt dabei die Fähigkeit, in der Zukunft liegende Ereignisse vorauszusagen, beziehungsweise die Wahrscheinlichkeit des Eintretens dieser Ereignisse abzuschätzen. Mit präskriptiven Methoden sind Verfahren gemeint, die beispielsweise mittels Simulationen Bewertungen und Vergleiche verschiedener Zukunftsszenarien und Handlungsalternativen ermöglichen. Auf diese Weise kann datenbasiert abgeschätzt werden, welche Auswirkungen bestimmte Entscheidungen haben. In der vierten Stufe stehen dementsprechend datenbasierte prädiktive und präskriptive Produkt- und Prozessoptimierungen im Vordergrund. Auf diese Weise können beispielsweise Simulationen und Vorhersagen auf einer breiten Datenbasis erstellt und für die Vorhersage in der Zukunft möglicherweise auftretender Qualitätsfehler genutzt werden. Im Vergleich zu den Stufen eins und zwei verlagert sich der Schwerpunkt der Datenanalyse: während in Stufe eins und zwei die retrospektiv orientierten deskriptiven und diagnostischen Datenanalysen betrieben werden, werden in der vierten Stufe prädiktive und präskriptive Datenanalysen umgesetzt, die Aussagen über die Eintrittswahrscheinlichkeit zukünftiger Ereignisse ermöglichen.

Die Berechnung des individuellen Qualität-4.0-Reifegrades eines Unternehmens erfolgt in verschiedenen Phasen, die entlang des Produktlebenszyklus aufgeteilt sind. Auf diese Weise kann beispielsweise ermittelt werden, ob ein Unternehmen in der Planungs- und Konzeptionsphase hinsichtlich Qualität 4.0 schon recht weit ist, dafür aber eventuell in den Bereichen Produktion oder Beschaffung noch Aufholbedarf besteht.

Blick in die industrielle Praxis

Die Viega GmbH & Co. KG hat sich innerhalb des Forschungsprojektes intensiv an der Mitentwicklung des Reifegradmodells als Industriepartner beteiligt. Durch die Beschreibung unternehmensinterner Entwicklungsvorgänge hat das Unternehmen Impulse für eine industrienahe Ausrichtung des Qualität 4.0-Reifegradmodells geliefert.

Im Folgenden beschreibt Özer Hatip, Gruppenleiter Integriertes Management, inwiefern das beschriebene Qualität 4.0-Reifegradmodell die gelebte Praxis bei Viega wiederspiegelt:

„Die ersten beiden Stufen des Reifegradmodells sind bei Viega nicht scharf voneinander getrennt und verschwimmen im Grunde zu einer Stufe. Dies ist durch die Nutzung industrieller Softwaresysteme wie beispielsweise SAP oder CAQ bedingt. Dokumente wie Wareneingangsprüfpläne und Lieferantenbewertungen liegen bei uns in digitaler Form vor, sodass wir keine Unterscheidung mehr zwischen ‚interner‘ und ‚externer‘ Digitalisierung vornehmen müssen. Allerdings ist in der Zusammenarbeit mit externen Partnern diese Unterscheidung eindeutig spürbar. Insbesondere kleinere Unternehmen verfügen oftmals nicht über die notwendigen Infrastrukturen und Softwaresysteme, in denen interne und externe Daten verfügbar sind. Die Unterscheidung in interne und externe Digitalisierung ist also insbesondere im Hinblick auf KMU durchaus sinnvoll, auch wenn sie bei einigen größeren Unternehmen nicht mehr vollumfänglich gültig ist.

In den vergangenen Jahren hat Viega eine starke Entwicklung in Richtung der Reifegradstufe drei des Qualität-4.0-Reifegradmodells vollzogen. Qualitätsbezogene Daten, Prozess- und Produktdaten werden mit weiteren relevanten Daten (wie zum Beispiel Energieverbrauchsdaten) angereichert und zentral in offenen Datenbanksystemen verfügbar gemacht (sogenannte Data Lakes). Diese Daten werden anschließend genutzt, um beispielsweise ein ‚Real-time Monitoring‘ der Produktion zu ermöglichen, indem KPI in Echtzeit zur Überwachung von Produkten und Prozessen visualisiert und ausgewertet werden. Auf diese Weise wird eine deutlich aktuellere Überwachung, Steuerung und Optimierung bestehender Prozesse ermöglicht. Weiterhin arbeitet Viega bereits in Pilotprojekten daran, prädiktive Verfahren zur Produkt- und Prozessoptimierung einzusetzen und sich somit in Richtung der vierten Stufe des Reifegradmodells zu bewegen. Die in den vergangenen Jahren aufgebaute Datenbasis stellt dabei die Grundlage dar, um den Echtzeit-Einblick in laufende Prozesse noch zu erweitern und den Blick auch auf in der Zukunft möglicherweise eintretende Ereignisse zu richten. Diese Entwicklung soll in der Zukunft weiter verstetigt und breit ausgerollt werden.“

Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das entwickelte Qualität-4.0-Reifegradmodell die industrielle Praxis widerspiegelt. Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen kann durch die selbstständige Ermittlung des eigenen Qualität-4.0 Reifegrades und der anschließenden Skizzierung möglicher Weiterentwicklungspfade der Einstieg in die digitale Transformation des Qualitätsmanagements gelingen. Das Qbility Web-Tool wird zum Ende des Projektes allen interessierten Unternehmen kostenfrei über das Internet zur Verfügung gestellt.

Über die Autoren

Maximilian Brochhaus M.Sc., Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT

Prof. Dr.-Ing. Karsten Fleischer, Allgemeiner Maschinenbau insbes. Qualitätsmanagement, Fachhochschule Südwestfalen, Standort Hagen

Dr. Julian Koch, Fachhochschule Südwestfalen, Standort Hagen

Özer Hatip, Dipl. Wirt.-Ing., Viega GmbH & Co. KG, Gruppenleitung Integriertes Management, Viega GmbH & Co. KG

Über das Forschungsprojekt

Das IGF-Vorhaben 21232 N der Forschungsvereinigung Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS), August-Schanz-Straße 21A, 60433 Frankfurt am Main wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Der Schlussbericht zu diesem Projekt kann ab Ende 2022 über die FQS bezogen werden. Kontakt zur Geschäftsstelle der FQS: infofqs@dgq.de

Weitere Informationen auf der Projektwebsite des Fraunhofer IPT: https://www.ipt.fraunhofer.de/de/projekte/qbility.html

Neues DGQ-Training: Qualitätsmanagement für Medizinprodukte in der Kunststoffindustrie

Die DGQ hat gemeinsam mit dem Kunststoff-Zentrum (SKZ) ein Weiterbildungsangebot im Bereich Medizinprodukte geschaffen. Mit dem weiteren Ausbau der Kooperation sollen die Lehrinhalte der DGQ-Kurse stark mit den praxisnahen Arbeitsprozessen der Kunststoff-Industrie durch das SKZ verbunden werden. So entsteht ein weiterer gewinnbringender Mehrwert für die Teilnehmer:innen.

Im September startet der viertägige Pilot-Lehrgang „DIN EN ISO 13485 – Qualitätsmanagement für Medizinprodukte in der Kunststoffindustrie“. Aus der Verbindung zwischen Kunststoffindustrie und Medizinprodukten ergibt sich für viele Unternehmen ein wachsendes Geschäftsmodell.

Im Lehrgang profitieren die Teilnehmer:innen von einem spezifischen Trainingsangebot, das nicht nur umfangreiches Wissen zum Managementsystem nach ISO 13485 vermittelt, sondern auch Praxisbeispiele aus der Kunststoffindustrie. Das SKZ bietet die speziell ausgestatteten Räumlichkeiten, durch die sich die Teilnehmer:innen in Gruppenarbeiten ganz gezielt mit den kunststoffspezifischen Anforderungen auseinandersetzen können.

Weitere Informationen zu dem neuen Training finden sich hier.

DGQ-Netzwerkveranstaltung thematisiert Qualitätssicherung für Medizinprodukte aus dem 3D-Drucker

3D-Druck für Medizinprodukte – Wie lässt sich die Qualität sicherstellen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das laufende FQS-Forschungsprojekt SAViour. Einblicke in das Projekt und erste Forschungsergebnisse konnten interessierte Teilnehmer:innen am 15. Juni 2022 in einer gemeinsamen Netzwerkveranstaltung der FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e. V. (FQS) und der DGQ-Geschäftsstelle Berlin gewinnen. Friederike Samel, Leiterin der Geschäftsstelle Berlin, Amelie Rusche, Managerin Forschung und Kommunikation bei der FQS sowie Dr. Christian Kellermann-Langhagen, wissenschaftlicher Geschäftsführer der FQS, führten als Moderator:innen durch das Programm.

3D-Druck ermöglicht eine Produktion in Losgröße 1. Dies ist auch für die Medizintechnik interessant: So lassen sich beispielsweise additiv gefertigte Implantate individuell an den Körper eines Patienten anpassen und trotzdem kostengünstig produzieren. Eine große Herausforderung stellt jedoch die Qualitätssicherung dar. In einem Impulsvortrag erläuterten die 3D-Druck-Expertinnen Anne Rathje vom Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) sowie Ronja Witt und Anna-Lena Knott vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, welche Faktoren die Qualität im 3D-Druck beeinflussen. Sie zeigten auf, wie eine Sensorik- und App-basierte Qualitätskontrolle personalisierter 3D-Druck-Produkte aussehen kann. Projektingenieurin Rathje machte deutlich: „Additive Fertigungsprozesse reagieren sehr sensibel auf äußere Einflüsse. Unser Ziel im Projekt SAViour ist es, mehr Sicherheit in den Prozess zu bekommen und Fehler zu vermeiden.” Mit Hilfe des entstehenden Qualitätsmodells sollen mögliche Mängel personalisierter 3D-Druck-Produkte bereits während der Fertigung erkannt und die Qualität der additiv gefertigten Bauteile zulassungskonform dokumentiert werden. Die Auswertung der Sensordaten wird dabei durch Künstliche Intelligenz unterstützt. In einer abschließenden Videodemonstration vermittelten die Referentinnen einen Eindruck von einem 3D-Druckprozess und einer exemplarischen Datenauswertung.

Die rund 30 eingewählten Teilnehmer:innen, unter anderem aus den Bereichen Qualitätsmanagement, Medizintechnik und additive Fertigung, brachten sich mit vielen interessierten Fragen und Impulsen aus der Praxis ein und diskutierten gemeinsam mit den Expertinnen, welche Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung des Qualitätsmodells notwendig sind.

Über die FQS

Die FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. betreut jährlich etwa 15 nationale und internationale Forschungsprojekte. In Zusammenarbeit mit bundesweit mehr als 20 Forschungseinrichtungen realisiert sie Vorhaben im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Vor allem mittelständisch geprägten Unternehmen bietet die FQS die Möglichkeit, sich an ihren Projekten zu beteiligen, Anforderungen einzubringen und von neu entwickelten Methoden und Strategien zu profitieren.

DGQ-Mitglieder können die Vortragsfolien zur Veranstaltung auf der Mitgliederplattform DGQplus im Raum der Geschäftsstelle Berlin auf einsehen.

Kontakt:

FQS
Amelie Rusche
Managerin Forschung und Kommunikation
E-Mail: amelie.rusche@dgq.de

Studie zeigt: Betriebliche Weiterbildung verlagert sich stärker in den digitalen Bereich

Die Digitalisierung der Weiterbildungsbranche schreitet voran. Die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen wie Reiseverbote, Veranstaltungsabsagen und Homeoffice wirken hierbei als Beschleuniger. So lautet eines der Ergebnisse der Trendstudie 2022 des Bundesverbands betriebliche Weiterbildung Wuppertaler Kreis.

Weiterbildungsdienstleister richten sich entsprechend darauf aus, zukünftig einen hohen Anteil ihres Umsatzes mit digitalen Angeboten zu erzielen. In den digitalen Arbeitswelten entwickelt sich für sie ein Umfeld mit hoher Veränderungsdynamik. Weiterbildungsprofis der Zukunft benötigen laut Studie neben ihrem Fachwissen ein umfangreiches digitales Methodenwissen, um Weiterbildungsinhalte auch online vermitteln zu können.

Die Weiterbildungsdienstleister sehen die Stärken von Online-Formaten vor allem bei Fachthemen und der Wissensvermittlung. Ein wichtiger Schwerpunkt für die Dienstleister wird performance support sein. Der Begriff bezeichnet die Bereitstellung digitaler Bildungsprodukte auf Weiterbildungsplattformen, um Beschäftigte unmittelbar im Prozess der Arbeit zu unterstützen. Die Vermittlung sozialer Kompetenzen wie beispielsweise Führung und Persönlichkeitsentwicklung wird hingegen auch in Zukunft bevorzugt in Präsenzformaten stattfinden.

Die aktuelle Trendstudie 2022 bietet der Wuppertaler Kreis auf seinen Internet-Seiten unter www.wkr-ev.de als kostenlosen Download an.

FQS-Forschungsprojekt AIDpro: Datenqualität durch Prozessdatenvalidierung

Machine Learning (ML) Algorithmen ermöglichen es, aus hochdimensionalen und großen Datenmengen Informationen zu gewinnen, um die menschliche Entscheidungsfindung zu unterstützen oder autonom Entscheidungen zu treffen. In rein virtuellen Anwendungen, wie im Online-Marketing, in Suchmaschinen oder in Chatbots, macht sich ML im alltäglichen Leben bereits seit einigen Jahren deutlich bemerkbar. In der Produktionstechnik bestehen dagegen weiterhin große Schwierigkeiten, das Nutzenpotenzial von ML flächendeckend zu erschließen. Der Grund für diese Diskrepanz liegt im Spannungsfeld begründet, in dem sich produktionstechnische ML-Anwendungen befinden. Dieses herausfordernde Umfeld ist charakterisiert durch:

  • die Eigenschaften realer Prozessdaten (geringe Datenqualität und hohe Datenkomplexität),
  • die ML-Modelleigenschaften (stochastisch, intransparent und anfällig gegenüber Datenfehlern) und
  • die hohen produktionstechnischen Anforderungen an die Zuverlässigkeit von Produktionssystemen und die damit verbundenen hohen wirtschaftlichen Risiken.

Für die Produktionstechnik liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Datenqualität. Seit Beginn der vierten industriellen Revolution haben viele Unternehmen die Strategie verfolgt, Daten unstrukturiert in großen Mengen in der Hoffnung zu speichern, dass der Wert dieser Daten zukünftig erschlossen werden kann. Weil sich diese Datensätze heutzutage oft als nicht verwertbar herausstellen, haben sich mittlerweile alternative Datenstrategien etabliert. Sie sehen vor, dass bereits bei Datenaufnahme eine höchstmögliche Datenqualität sichergestellt werden muss.

Das Forschungs- & Entwicklungsvorhaben AIDpro

In der Produktion liegt die wesentliche Herausforderung in der Interaktion mit der realen Welt. Mithilfe von Sensorik wird versucht, den Zustand von Bauteilen, Fluiden, Prozessen oder Maschinen zu eindeutig zu bestimmen. Allerdings unterliegen die Daten Messrauschen, werden mit unterschiedlichen Frequenzen erzeugt, werden beeinflusst von Sensorfehlern, Umgebungseinflüssen und falschen Prozesseinstellungen. Sie stellen damit nur eine unsichere Abschätzung der realen Zustände dar.

Um für produzierende Unternehmen dieses Problem zu lösen, somit die Qualität von Prozessdaten sicherzustellen und dadurch das Fundament für produktionstechnische ML-Anwendungen zu legen, bündeln das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik IPT aus Aachen und das Fraunhofer Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC aus München ihre Kompetenzen im Entwicklungsvorhaben AIDpro (kurz für Anomaliedetektion in der Produktion). Gefördert wird das geplante Forschungsprojekt von der FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e.V.

Lösungsansatz

Ziel von AIDpro ist die Entwicklung einer standardisierten Datenqualitätssicherung für Produktionsprozesse mithilfe von Datenvalidierungsansätzen und KI-basierter Erkennung von anomalen Daten in enger Zusammenarbeit mit produzierenden Unternehmen. Durch eine standardisierte Sicherheitsschicht werden Prozessrohdaten validiert, indem die Daten fortlaufend überwacht und auf ihre Integrität hin überprüft werden. Ausreißer werden ermittelt und abgefangen. Auch sich zeitlich ausbildende Datendrifts, die beispielsweise aufgrund von Verschleiß eine wesentliche Herausforderung in Produktionsprozessen darstellen, sollen sich detektieren lassen.

Welchen Nutzen besitzt eine solche Lösung für Unternehmen?

Die Datenvalidierung bildet neben der Sicherstellung einer hohen Datenqualität das Fundament für die Erschließung einer Vielzahl weiterer Nutzenpotenziale im industriellen Kontext:

  • Steigerung des wirtschaftlichen Werts der Daten
  • Überwachung des Maschinenzustands (Fehlerhafte Daten deuten auf Fehler im Prozess hin)
  • Zuverlässiger und sicherer Einsatz von ML-Modellen auf validierten Daten
  • Qualitätsüberwachung (Fehlerhafte Daten deuten auf Fehler im Produkt hin)
  • Präzisere Planung von Instandhaltungsmaßnahmen

Neben den technologischen Vorteilen können die Unternehmen durch einen aktiven Austausch im Konsortium ihre Kompetenzen in Digitalisierungsthemen ausbauen, eigene Themen, Fragestellungen und Anwendungsfälle mit einbringen und wichtige Kontakte zu Forschungsinstituten und Industrieunternehmen für strategische interdisziplinäre Kooperationen knüpfen.

Fazit und Ausblick

Wer das Potenzial von Prozessdaten und die damit verbundenen Effizienzvorteile voll ausschöpfen möchte, muss eine höchstmögliche Datenqualität sicherstellen. Neben mangelnder Digitalisierungskompetenzen stellt genau das eine große Herausforderung im produktionstechnischen Umfeld dar. AIDpro ist auf der Suche nach Unternehmen, die daran interessiert sind – ausgehend von der Umsetzung einer ML-Pilotanwendung auch weitere Herausforderungen der Prozessdigitalisierung gemeinsam mit dem Projektbeteiligten zu lösen. Detailliertere Informationen zum Vorhaben und Beteiligungsmöglichkeiten finden sich im Projektsteckbrief.

Über den Autor: Lars Leyendecker

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie IPT in Aachen erforscht Lars Leyendecker, wie mithilfe von datengetriebener Optimierung Effizienzpotentiale in produktions- und medizintechnischen Anwendungen erschlossen werden können. Dazu zählen insbesondere Themen wie Erklärbarkeit, Stabilität, Robustheit und Adaptionsfähigkeit von ML-Systemen.

 

Kontakt:

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT

Lars Leyendecker
lars.leyendecker@ipt.fraunhofer.de

Alexander Kreppein
alexander.kreppein@ipt.fraunhofer.de

 

FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e. V.
August-Schanz-Straße 21A
60433 Frankfurt am Main
infofqs@dgq.de

 

7. Norddeutscher Qualitätstag: Ein Polizist, ein Pilot und jede Menge fachlicher Austausch für die berufliche QM-Praxis

Frankfurt am Main, 17. Juni 2022 – Auch als virtueller Branchentreff ist es für Qualitätsbegeisterte der Region und darüber hinaus mittlerweile ein fester Termin im Kalender. Bereits zum siebten Mal führte die Deutsche Gesellschaft für Qualität e. V. (DGQ) am 14. Juni 2022 in Kooperation mit der ConSense GmbH, der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS GmbH) und der Zeitschrift „Qualität und Zuverlässigkeit“ den Norddeutschen Qualitätstag durch. Dass die Veranstaltung zum dritten Mal online stattfand, zeigt, dass sich dieses Praxisforum für Qualitätsinteressierte auch als virtuelles Format bewährt hat. Mehr als 100 Teilnehmer:innen hatten sich angemeldet, um sich zu aktuellen Themen rund um das Qualitätsmanagement zu informieren, zu vernetzen und auszutauschen.

„Die Veranstaltung wurde im hohen Norden organisiert, spricht aber durch ihr abwechslungsreiches Programm und ihr virtuelles, interaktives Format Teilnehmende aus ganz Deutschland an”, beobachtete Alexander Fuchs, Leitung Netzwerkmanagement bei der DGQ. „Diesen großen Vorteil sehen wir auch in unseren zahlreichen anderen Digital-Veranstaltungen des DGQ-Netzwerks.“

Qualitätsmanagement aus ungewohnter Perspektive

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten neben Alexander Fuchs auch Andreas Schachermeier, Geschäftsführer ConSense Management Systems GmbH, und Torsten Laub, Leiter der DGQ-Geschäftsstelle Hamburg, die Besucher:innen und stimmten sie auf das anstehende Programm ein. Im Anschluss warfen zwei Keynotes einen Blick über den Tellerrand des gewohnten Qualitätsmanagements hinaus. Zunächst berichtete Bent Herzog, Sachgebietsleiter Beschwerdemanagement bei der Polizei Hamburg, von der Einrichtung eines zentralen, digitalen Beschwerdemanagements. Ziel war es seinerzeit, die hohe Akzeptanz und das große Vertrauen der Hamburger:innen in die polizeiliche Arbeit zu erhalten und nach konfliktbeladenen Situationen wiederherzustellen.

Auf den Polizisten folgte der Pilot. Eckhard Jann, neben seiner Tätigkeit im Cockpit auch Autor und Berater, erläuterte in seiner Keynote zum Auftakt des Nachmittagsprogramms den „Umgang mit Fehlern – aus Sicht eines Flugkapitäns. Er legte dar, wie auch andere Unternehmen aus menschlichen Fehlern im Flugverkehr lernen können und welche Erkenntnisse sich daraus für die Führung von Mitarbeitenden ableiten lassen.

Individuelles Programm aus vielseitigem Workshop-Angebot

Der Norddeutsche Qualitätstag offerierte den Teilnehmer:innen auch in diesem Jahr ein vielseitiges Workshop-Angebot, aus dem sich ein individuelles Programm zusammenstellen ließ. Wie bei dieser Veranstaltung üblich, standen auch hier die praktische Umsetzung und der unmittelbare Austausch im Zentrum. Die Bandbreite der Workshop-Themen reichte dabei von Circular Economy über Betriebliches Gesundheitswesen bis hin zu Integrierten Managementsystemen sowie Projekt- und Wissensmanagement. Daneben blieb ausreichend Raum und Zeit zum Networking mit den Referenten und im Kreis der Teilnehmer:innen.

In der Schlussrunde am Ende des 7. Norddeutschen Qualitätstages zeigte eine Kurzumfrage, dass die Veranstaltung mit ihrem Programm wieder einen Kernbedarf der Teilnehmer:innen getroffen hat. Entsprechend positiv fiel auch das Resümee von ConSense-Geschäftsführer Andreas Schachermeier aus: „Der heutige Tag hat wieder gezeigt, dass Qualitätsmanagement auch ein Motor für Entwicklungen und Neuerungen im Unternehmen sein kann. Dies gilt beispielsweise für Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit oder die Organisationsentwicklung insgesamt. Der 7. Norddeutsche Qualitätstag hat mit seinem vielseitigen Programm viele spannende Impulse dazu gegeben.“

Über die DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.

 

Ihre Ansprechpartner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ
Hinrich Stoldt
August-Schanz-Str. 21A
60433 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 95424-170
E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de

Exklusiv für DGQ-Firmenmitglieder: Stark erweitertes Angebot bei Stellenanzeigen

„Q-Karriere – nirgendwo kommen Sie Ihrer Zielgruppe so nah“ – unter diesem Motto unterstützt die DGQ ihre Firmenmitglieder ab sofort mit einem exklusiven Paket bei der Suche nach geeigneten Bewerber:innen inmitten der Q-Szene.

Mit „Q-Karriere“ bietet die DGQ die passende Lösung für die Herausforderungen in Zeiten des Fachkräftemangels. Die DGQ-Firmenmitglieder können Kandidat:innen ohne Zeit- und Streuverlust direkt ansprechen und dem Wettbewerb damit einen Schritt voraus sein.

Nach erfolgter Buchung wird die Stellenanzeige:

  • auf der DGQ-Homepage (3 Monate Laufzeit),
  • auf der Mitgliederplattform DGQplus (3 Monate Laufzeit),
  • im Online-Stellenportal der Fachzeitschrift „Qualität und Zuverlässigkeit“ (QZ) (2 Monate Laufzeit),
  • auf den Social Media Kanälen Xing und LinkedIn sowie
  • als Push-Nachricht über den Job-Alert veröffentlicht.

Dieses deutlich aufgestockte Angebot gilt ab dem 1. Juni 2022 und löst damit das bisherige Angebot ab.

Alle weiteren Informationen finden sich hier.

DGQ-Experten gesucht: Normungsroadmap Künstliche Intelligenz KI

Normen und Standards schaffen Vertrauen in KI und sind damit eine wesentliche Grundlage für die weitere Entwicklung der Zukunftstechnologie. Mit der Normungsroadmap Künstliche Intelligenz legte Deutschland als erstes Land weltweit eine umfassende Analyse des Bestands und des Bedarfs an internationalen Normen und Standards für diese Schlüsseltechnologie vor. Die Normungsroadmap KI beschreibt den strategischen Fahrplan für die Standardisierung im Bereich der Künstlichen Intelligenz und setzt damit eine wesentliche Maßnahme der KI-Strategie der Bundesregierung um.

Gemeinsam mit der Bundesregierung und Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft haben DIN und DKE die erste Ausgabe der Normungsroadmap zu Künstlicher Intelligenz erarbeitet und 2020 veröffentlicht . Diese berücksichtigt in einem breit angelegten interdisziplinären Ansatz nicht nur die technischen sondern gleichwertig auch die ethischen und gesellschaftlichen Aspekte von Normen in der KI.

Im Januar 2022 begannen die Arbeiten an der zweiten Ausgabe der Roadmap. Ziel ist die Fortschreibung und Weiterentwicklung der Ergebnisse der ersten Version. Dabei werden auch neue Schwerpunkte gesetzt und Handlungsempfehlungen für neue Themenfelder formuliert. Die Normungsroadmap KI leistet damit einen wesentlichen Beitrag dazu, die nationale Position in der Normung noch stärker auf der europäischen und internationalen Ebene einzubringen.

Möglichkeiten zur Mitarbeit 

Für die Fortschreibung und Weiterentwicklung der zweiten Ausgabe gibt es die Möglichkeit der Mitarbeit. Das DIN sucht Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft – somit sind auch DGQ Experten gefragt.  Die Erarbeitung erfolgt in virtuellen Arbeitsgruppen. Interessenten für eine Mitarbeit können sich hier anmelden.

Die Erarbeitung der Roadmap erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Detaillierte Informationen sind verfügbar unter  www.din.de/go/normungsroadmapki .

 

Westfälische Hochschule neuer Kooperationspartner im Lehre-Hochschul-Modell der DGQ

Bereits im Studium eine wichtige Zusatzqualifikation für den Berufsstart mitzubringen – dies ist die Idee hinter dem Lehre-Hochschul-Modell der DGQ. Studierende in Bachelor- und Masterstudiengängen kooperierender Hochschulen können im entsprechenden Zusatzfach das Zertifikat zum „DGQ Manager Qualität Junior“ erwerben.

Über ein Antragsverfahren überprüft die DGQ die notwendigen Zulassungsvoraussetzungen gemäß den Anforderungen der European Organization for Quality (EOQ). Das Curriculum der Hochschulen muss von Dauer und Inhalt diesen Vorgaben entsprechen.

Mit der Westfälischen Hochschule ist nun der 16 Kooperationspartner hinzugekommen.

V. l. n. r. Prof. Dr. Andreas Kneißler vom Fachbereich Maschinenbau, Umwelt- und Gebäudetechnik der Westfälischen Universität mit Karin Weltring, Leiterin der Personenzertifizierung und Michael Sturm, Produktmanager in der Personenzertifizierung (beide DGQ).

Vorsprung beim Berufsstart

Seit 1997 bietet die DGQ dieses Qualifizierungsmodell zum „DGQ Manager Qualität Junior“ an. Seit Beginn dieses Programms haben sich bundesweit rund 4000 Studierende für ein solches Zertifikat qualifiziert. Die Studierenden sichern sich somit einen Vorsprung für Ihren Berufseinstieg. Mit diesem Zertifikat haben sie darüber hinaus die Basis geschaffen, um bei uns Expertenwissen für die Zertifizierung zum DGQ-(Lead)-Auditor zu erlangen: Wenn die Absolventen die notwendige Berufserfahrung gesammelt und die entsprechenden Zertifikate DGQ-Qualitätsmanagementbeauftragter oder DGQ-Qualitätsmanager erhalten haben, steht der Zulassung zur Kompetenzprüfung nichts mehr im Wege. Sie berechtigt, die Auditorenausbildung zu beginnen.

Internationale Anerkennung:

Die Inhalte der Ausbildung zum DGQ-Quality Systems Manager Junior stimmen mit den Forderungen des harmonisierten Ausbildungsschemas der EOQ für die Zertifizierung von Qualitätsfachpersonal überein. Die EOQ ist ein anerkanntes QM-Netzwerk in Europa. Die DGQ ist als nationaler Partner und Zertifizierungsstelle der EOQ zugelassen und vergibt als einzige deutsche Organisation EOQ-Zertifikate. Unter definierten Voraussetzungen können Inhaber von DGQ-Zertifikaten im Anschluss an die Qualifizierung zum DGQ-Qualitätsmanager und DGQ-Auditor Qualität auch das entsprechende EOQ-Zertifikat über uns erhalten.

 

Kontakt:

Karin Weltring

Leitung Personenzertifizierung der DGQ

karin.weltring@dgq.de

 

 

 

DGQ-Fachkreis „Exzellenter Kundenservice“: Kostenloses Tool zur Reifegradbewertung des Customer Service 4.0

Ob vor Ort, digital oder hybrid – ein exzellenter Kundenservice ist ein ausschlaggebender Faktor für den Unternehmenserfolg. In Zeiten der Digitalisierung unterliegt Kundenservice gleichzeitig rasanten Veränderungen. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, immer schneller auf die sich ändernden Erwartungen und Anforderungen ihrer Kunden einzugehen.

Ist-Stand ermitteln, Handlungsschritte festlegen

Der DGQ-Fachkreis „Exzellenter Kundenservice“ hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dieser Thematik befasst. Dazu hat das Gremium mehrere Handlungsfelder des Customer Service 4.0 für Unternehmen abgeleitet und beschrieben.

Um den aktuellen Nachholbedarf in diesen Handlungsfeldern zu bestimmen, ist es notwendig festzustellen, wo die Organisation hinsichtlich des eigenen Kundenservice derzeit steht. Genau dies leistet das Tool „Reifegradbewertung Customer Service 4.0”. Die webbasierte Anwendung wurde vom DGQ-Fachkreis „Exzellenter Kundenservice“ gemeinsam mit der der ConSense GmbH entwickelt.

Der Reifegrad wird auf Basis einer Umfrage unter den Mitarbeitenden ermittelt und unterstützt die Unternehmen dabei, konkrete Handlungsschritte auf ihrem Weg zu exzellentem Service zu entwickeln.

Manifest als Basis des Tools

Die im Reifegrad-Tool untersuchten Handlungsfelder hat der DGQ-Fachkreis „Exzellenter Kundenservice“ bereits vor einigen Jahren in einem Manifest mit dem Titel „‘Customer Service 4.0‘ – Digitale Transformation im Kundenservice“ beschrieben. Das Dokument hat der Fachkreis in der Zwischenzeit kontinuierlich überarbeitet, so dass mittlerweile die fünfte Auflage erschienen ist.

Das Manifest soll als Leitfaden dienen, um das Unternehmen – insbesondere Dienstleistende – mit exzellentem Kundenservice wirtschaftlich erfolgreich zu halten oder zu machen. Es beschreibt vier Handlungsfelder für Unternehmen, die im Rahmen der digitalen Transformation Kundenerfahrungen verbessern, bestehende Services optimieren und neue Serviceleistungen anbieten möchten:

Strategisches: Markt-/Kundenerwartungen verstehen und das Unternehmen auf eine kontinuierliche bzw. disruptive Marktveränderungen ausrichten – eine ganzheitliche Service 4.0 Strategie umsetzen; Kunden- und Mitarbeiterorientierung vorleben; perspektivisch führen und kulturelle und psychosoziale Faktoren berücksichtigen

Kulturelles: Eine kunden-/mitarbeiterorientierte Servicekultur schaffen; geförderte Mitarbeiterbeteiligung; angemessene agile und selbstorganisierte Strukturen und innovativen Methoden etablieren; Räume für informellen und formellen Austausch in digital, hybrid oder Präsenz schaffen sowie aktive Mitarbeitergewinnung und -loyalisierung sicherstellen

Innovatives: Customer Feedback-/Experience Management und innovative Methoden nutzen um Kundenbedürfnisse/-erwartungen ganzheitlich zu managen und um Kundenservices mit hohem Nutzenpotenzial und/oder Erlebniswert – auch in Wertschöpfungsnetzwerken mit anderen Leistungserbringern/Unternehmen – zu schaffen

Operatives: Service Excellence – Kundenkanäle ganzheitlich managen; Kunden-kommunikation-/Feedback verbessern; bestehenden Kundenservice auch durch Integration/Kombination von innovativen Informations-/Dienstleistungstechniken

In der aktuellen Version wurden inhaltliche Ergänzungen im Wesentlichen in den Bereichen „Strategisches“ und „Kulturelles“ vorgenommen, weil deutlich wird, dass:

  • ein Hybrid aus Homeoffice und Arbeiten im Büro und dazu geeignete psychosoziale Rahmenbedingungen entstehen,
  • in dem Zusammenhang eine veränderte Führungskultur, auch über Distanz notwendig wird; reflektierend, lernbereit und offen für Feedback,
  • zunehmend offene, agile und vernetzte Strukturen entstehen werden, die Kreativität, Lernbereitschaft, kollektive Problemlösungen und vernetztes Denken fördern.

Das Reifegrad-Tool kann kostenlos genutzt werden unter: https://dgq.consense-gmbh.de/Home.

Der Fachkreis bietet die Möglichkeit, sich über die Bewertung und darüber, wie sich exzellenter Kundenservice weiter professionalisieren lässt, auszutauschen.

Autoren:
Fachkreis Exzellenter Kundenservice
Christian Ziebe, Helmut Kremer, Heiko Klemm

Kontakt: fk-dl@dgqaktiv.de

Intensivierung der Zusammenarbeit mit ISO TC 176 Quality Management

ISO TC 176 hat 2021 beschlossen, die Task Force 4 “emerging trends in quality” einzurichten. Die Arbeitsgruppe soll dauerhaft durch Sammlung relevanter Trends und Informationen bei der strategischen Ausrichtung der Normungsarbeit unterstützen. ISO TC 176 hat bereits in den vergangenen Jahren Positionspapiere unter Einbeziehung deutscher Experten erarbeitet und für die Meinungsbildung bei Revisionen der Normen aus der 9000er und 10000er Reihe bereitgestellt.

Thomas Votsmeier, Leitung Normung der DGQ und Vertreter von DIN und EOQ in dieser Arbeitsgruppe hat die Chance genutzt, die Zusammenarbeit mit den Qualitätsgesellschaften in Europa (EOQ) und Deutschland (DGQ) sowie mit ausgesuchten Hochschulen aus Europa zu verstärken.

Um Möglichkeiten für eine vertiefte Zusammenarbeit zu erkunden fand dazu am 5. April 2022 ein Meeting unter der Leitung von EOQ und TC 176 TG4 statt. Das Ergebnis: Die EOQ wurde als Liasion Organization in die strategische Beratungsgruppe aufgenommen. Die Beteiligten vereinbarteneinen regelmässigen Austausch zur Festlegung konkreter Maßnahmen.

Damit kann die DGQ als Qualitätsfachgesellschaft ihre Positionen und Erkenntnisse über die Weiterentwicklung im QM direkt in die Entscheidungsprozesse des zuständigen ISO-Normungsgremiums einbringen und zur Diskussion stellen. Sie kann darüber hinaus neben Experten aus den europäischen Qualitätsgesellschaften auch Universitäten in das Netzwerk aufnehmen und Kontakte herstellen. Interessierte DGQ-Mitgliedsorganisationen und DGQ-Experten erhalten weitere Informationen über Thomas Votsmeier, Leitung Normung der DGQ.

Kontakt:

Thomas Votsmeier

Leitung Normung der DGQ

thomas.votsmeier@dgq.de

Studie bestätigt: FQS Forschungsgemeinschaft Qualität arbeitet mit effektivem Förderinstrument

Nun ist es auch durch eine Evaluationsstudie des Bundeswirtschaftsministeriums belegt – die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) unterstützt als Innovationsförderprogramm deutsche Unternehmen nachweislich und wirksam. Sie schlägt die Brücke zwischen Grundlagenforschung und wirtschaftlicher Anwendung. Die IGF bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dadurch Zugang zu aktuellen praxisorientierten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Die Erhebung befragte 474 KMU, 564 Forschungseinrichtungen und 82 Forschungsvereinigungen. Zielerreichung, Wirkung und Wirtschaftlichkeit des Programms wurden für den Zeitraum vom 1. September 2017 bis 31. Dezember 2020 überprüft. Über 30 Prozent der befragten Organisationen haben ein oder mehrere Forschungsergebnisse für die Weiterentwicklung und Optimierung ihrer eigenen Produkte (darunter 40 Prozent), Dienstleistungen (darunter 24 Prozent), Verfahren (darunter 24 Prozent) und auch für Patentanmeldungen (darunter 3 Prozent) direkt genutzt. Auch zum Netzwerkausbau trägt die IGF bei: Etwa zwei Drittel der KMU in projektbegleitenden Ausschüssen der Industriellen Gemeinschaftsforschung gaben in Befragungen an, im Jahr zu durchschnittlich drei Netzwerken oder Partnern Kontakte aufzubauen.

Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte IGF wird über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) koordiniert. Als Dachverband von 100 gemeinnützigen Forschungsvereinigungen mit mehr als 50.000 eingebundenen Unternehmen bildet die AiF das Forschungsnetzwerk für den deutschen Mittelstand. Die FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e. V. (FQS) ist als Forschungsarm der DGQ Mitglied der AiF. In dieser Funktion sorgt sie für eine qualifizierte Auswahl von Forschungsthemen gemäß dem Bedarf von KMU, übernimmt das Projektmanagement im Falle einer erfolgreichen Antragstellung und erfüllt Aufgaben zur Verbreitung der Ergebnisse. Durch die Begleitung zahlreicher Forschungsprojekte in den Bereichen Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung und benachbarten Themengebieten rund um das Thema Qualität trägt die FQS zu einem guten Ergebnis und der Wirksamkeit dieses Förderinstrumentes bei.

Weitere Ergebnisse zu der Studie finden sich hier.

Auch 2021: EFQM zeichnet DGQ als Partnerorganisation aus

Die DGQ freut sich über diese erneute Ehrung: Nach 2020 hat die European Foundation for Quality Management (EFQM) die DGQ auch für 2021 zur Outstanding Certified Training Organisation ernannt. Damit würdigt die EFQM das Engagement und die Leistung der DGQ als eine Organisation, die Weiterbildungen und Beratung in diesem Bereich anbietet.

Das EFQM Modell ist international anerkannt und dient der Analyse von Organisationen, zur Organisationsentwicklung sowie zur Organisationsbewertung. Kein anderes Modell seiner Art wird in so viele Sprachen übersetzt und weltweit eingesetzt.

Neues EFQM Modell 2020

2020 hat die EFQM eine grundlegend überarbeitete Version des EFQM Modell veröffentlicht, das Organisationen noch besser dabei unterstützt, sich an Krisensituationen anzupassen. Es trifft detaillierte Annahmen, wie Organisationen unter den aktuellen Bedingungen erfolgreich handeln können. Dazu berücksichtigt das Modell zwei Konzepte, die unverzichtbar sind: Die Auseinandersetzung mit dem Ecosystem einer Organisation und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

Die DGQ verbindet eine langjährige Partnerschaft mit der EFQM. Sie bietet verschiedene Trainings und umfassende Beratung zur Organisationsentwicklung mit dem EFQM Modell an.

Sie erweitert ihr Spektrum in diesem Bereich kontinuierlich durch E-Trainings.

Mehr zum EFQM-Angebot der DGQ findet sich hier.

 

Neues Online-Format: DGQ-Leadership-Dialog „Digitalisierung QM“

Die DGQ hat gemeinsam mit ihrem Digitalisierungspartner, der corporate momentum GmbH, ein neues, spannendes Online-Angebot für Qualitätsmanager entwickelt.

Das Webinar richtet sich gezielt an QM-Führungskräfte und gibt Antworten auf zentrale Fragen zur Digitalisierung des Qualitätsmanagements. Es informiert Qualitätsverantwortliche über die drängendsten Handlungsfelder und die richtigen Schritte in die Zukunft. Dafür bietet es einen professionellen Austausch mit Experten zu Potenzialen, Lösungen und Fallstricken.

In thematisch zugeschnittenen Online-Modulen gehen die Teilnehmenden nach einem kurzen Impulsvortrag mit einem QM-Digitalisierungs-Experten in die Diskussion. Die Besonderheit des Webinars: Die Teilnehmer haben die Gelegenheit, sich direkt und intensiv mit diesem hochkarätigen Fachexperten im Dialog auf Augenhöhe auszutauschen. Die fundierten und erprobten Best-Practice-Beispiele unterstützen sie bei der Entwicklung eigener Digitalisierungsideen.

Mittels eines Einstiegsvideos können sich Interessenten vorab über die konkreten Inhalte informieren. Dr. Thomas Endres, Digitalisierungsexperte mit langjähriger QM-Erfahrung, und Andreas Heinz, Leiter Produktmanagement bei der DGQ Weiterbildung, geben einen Einblick in den neuen Online-Leadership-Dialog der DGQ.

Das Einstiegsvideo gibt es hier.

 

 

 

Relaunch der QM-Lehrgänge erfolgreich gestartet

Pünktlich zum Nikolaustag startete am 6. Dezember 2021 die Ausbildung zu DGQ-Qualitätsbeauftragten mit einem neuen Lehrgangskonzept. In der DGQ-Geschäftsstelle in Frankfurt ging es vier Tage lang um das Thema “Qualitätsmanagement I-Grundlagen”. Mitte Februar wird das zweite Modul des grundlegend überarbeiteten Lehrgangs beginnen, bei dem sich einige der Teilnehmenden auf ein Wiedersehen in Frankfurt freuen.

Pilotveranstaltung des Grundlagen-lehrgangs Qualitätsmanagement I-Grundlagen am Nikolaustag

Schnell stiegen die 14 Teilnehmenden – größtenteils neu im Qualitätsmanagement – ins Thema ein und sorgten direkt für eine gute Stimmung der Gruppe. Die neue inhaltliche Struktur der Lehrgänge orientiert sich an den Grundsätzen des Qualitätsmanagements. Hiermit wird ein Mindset gestärkt, in dem das Qualitätsmanagement für sich und gegenüber anderen Bereichen deutlich macht, dass es als Treiber des Organisationserfolgs agiert. Neben dem grundsätzlichen Verständnis des Qualitätsbegriffs zählen auch die Themen Kundenanforderungen verstehen, Führung, Mitarbeiter und Schnittstellen einbeziehen, Prozessorientiert handeln, Verbesserungen umsetzen und Entscheidungsfindung mithilfe von Kennzahlen zum Schwerpunkt der Lehrgänge.

Nach intensiver Konzeptionsphase war die Pilotveranstaltung ein voller Erfolg. Trotz des anspruchsvollen Lernstoffs blieb genug Raum für tiefergehende Diskussion und Nachfragen oder kleinere Anekdoten des Trainers. Die Teilnehmenden lobten sowohl den guten Mix aus Gruppenarbeiten und Vortragsteilen als auch die sichere und sympathische Art des Trainers. Auch eine kurze Vorstellung der DGQ-Lernplattform mit den neuentwickelten E-Learnings, zahlreichen Lernfragen und Gamification-Elementen wie Quiz-Duellen nahm die Gruppe sehr positiv auf. Kleinere Anpassungen und Verbesserungen werden noch erfolgen, aber mit einer Weiterempfehlungsquote von 100 Prozent blickt die DGQ auf einen erfolgreichen Start des Einstiegslehrgangs zurück.

Weitere Informationen zu den überarbeiteten Grundlagenlehrgängen finden sich hier.

DGQ erweitert das E-Trainingsangebot in der Qualitätssicherung

Die DGQ erweiterte auch in diesem Jahr ihr Angebot an Online-Lehrgängen und -Seminaren im Portfolio der Qualitätssicherung.

Das aktuelle Highlight dazu, ist die erfolgreiche Pilotierung des dritten Moduls der QS-Lehrgangsreihe, „Verbesserungsmethoden im Produktionsumfeld wertschöpfend einsetzen“, als E-Training Anfang November. Damit umfasst das Angebot an E-Trainings der Lehrgangsreihe Qualitätssicherung folgende Module:

Modul 1: Qualitätssicherung im Produktionsumfeld – Grundlagen

Modul 2: Statistische Daten im Produktionsumfeld erheben, auswerten und vermitteln

Modul 3: Verbesserungsmethoden im Produktionsumfeld wertschöpfend einsetzen

Die dazugehörigen Prüfungen zu den Zertifikatsabschlüssen „DGQ-Fachkraft Qualitätssicherung“ und „DGQ-Spezialist Qualitätssicherung“ sind begleitend zur Transformation der Lehrgänge in ein E-Prüfungsformat überführt. Die Kundinnen und Kunden der DGQ stehen damit die ersten drei Module der Lehrgangsreihe Qualitätssicherung inklusive der Prüfungen in Präsenz oder auch Online zur Verfügung.

Die Teilnehmenden der Lehrgangsreihe haben die Möglichkeit während der Ausbildung zwischen dem Präsenz- und E-Format bei Training und Prüfung zu wechseln.

Digitalisierung und Präsenz schließen sich nicht aus. So werden die Prüfungen zu den beiden Zertifikatsabschlüssen in den kommenden Präsenzveranstaltungen von Papier auf das E-Prüfungsformat umgestellt.

Im Bereich der Seminare wurde das Training „Prüfmittelmanagement“ transformiert und bereits im Sommer als gelungenes E-Training pilotiert. Das als Präsenzveranstaltungen sehr beliebte Training wird auch als E-Training sehr gut angenommen. So waren der Pilot, wie auch der Herbsttermin des Trainings, fast ausgebucht.

Weitere Informationen zu den Trainings der Qualitätssicherung in Präsenz- und E-Format sowie alle Termine finden Sie hier.

Umfrage zur Integration von Frühwarnsystemen in Qualitätsaudits nach ISO 9001 sucht noch Teilnehmende

Im Rahmen einer Bachelor-Thesis an der Hochschule Esslingen wird die Expertise von Auditorinnen und Auditoren beim Thema „Integration von Frühwarnsystemen in Qualitätsaudits nach DIN EN ISO 9001“ benötigt. Frühwarnsysteme sind spezielle Arten von Informationssystemen, die frühzeitig für mögliche positive oder negative Entwicklungen sensibilisieren können. Zweck dieser Online-Umfrage ist es herauszufinden, welche Frühwarnindikatoren in Qualitätsaudits integriert werden können, um den Auditoren bei zukünftigen Audits weiterhelfen zu können. Die Ergebnisse werden zur Erstellung eines optionalen Fragenkatalogs für Auditorinnen und Auditoren dienen.

Die Umfrage ist noch bis zum 8. Dezember 2021, 18:30 Uhr geöffnet. Die Ausfüllzeit beträgt circa fünf Minuten.

Alle Antworten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und vollkommen anonym ausgewertet.

Zu Umfrage geht es hier.

FQS-Forschungsvorhaben zur Qualifizierung von KI-Systemen in der industriellen Qualitätsprüfung sucht Industriepartner für projektbegleitenden Ausschuss

KI-Technologien erhalten zunehmend Einzug in das industrielle Umfeld, auch im Rahmen von visuellen und bildbasierten Qualitätskontrollen. Bis Anfang der 2000er Jahre basierten KI-Systeme in der Industrie meist auf experten- oder regelbasierten Systemen. Datengetriebene Ansätze aus dem Bereich des Machine Learning (ML) fanden dagegen nur selten Anwendung. Mit der fortschreitenden Digitalisierung, die eine Fülle an Daten, Rechenleistung und verbesserten ML-Algorithmen liefert, rücken ML-Ansätze nun verstärkt in den Fokus. Auf ML basierende KI-Systeme werden häufig vollständig auf Daten trainiert, ohne dass explizite Regeln durch den Menschen vorgegeben werden müssen. Bedenken hinsichtlich Zuverlässigkeit oder Genauigkeit solcher Systeme verhindern jedoch bisher deren breiten industriellen Einsatz. Es fehlen geeignete Standards und Entwicklungsmethoden, um die Eignung/Qualifizierung eines ML-basierten KI-Systems nachzuweisen.

In dem geplanten FQS-Forschungsvorhaben AIQualify soll ein Vorgehensmodell mit Software-gestützten Methoden und Werkzeugen für ML-basierte KI-Systeme in der Qualitätsprüfung entwickelt werden. Es wird die Ermittlung und Formulierung von Prüf- und Bewertungskriterien erlauben. Ziel des Projekts ist es, eine Auditierung beziehungsweise Abnahme von KI-Systemen entlang dieser Kriterien möglich zu machen.

Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich als Mitglied des projektbegleitenden Ausschusses zu beteiligen. Hierbei bringen sie ihre Anforderungen aus der Praxis ein, gestalten das Forschungsvorhaben mit und profitieren frühzeitig von den Ergebnissen. Hierzu kann auch eine prototypische Umsetzung im Unternehmen durch die Forschungseinrichtung gehören. Für die Finanzierung des Projektmanagements erhält die FQS von den beteiligten Unternehmen einen Förderbeitrag von 2.000 Euro für KMU (Jahresumsatz nicht größer als 125 Mio. Euro) und 4.000 Euro für Nicht-KMU. Start-ups innerhalb drei Jahre nach Gründung bleiben kostenfrei.

Die Projektlaufzeit ist ab Mitte/Ende 2022 für zwei Jahre geplant. Für weitere Informationen steht Prof. Dr.-Ing. Marco Huber (marco.huber@ipa.fraunhofer.de) und die Geschäftsstelle der FQS zur Verfügung.

Zur Projektankündigung geht es hier.

Die Sustainability Heroes Awards 2021: Sechs Unternehmen für ihre Vorreiterrolle in Nachhaltigkeit ausgezeichnet

 

Um aktives Engagement in der Wirtschaft weiter anzuspornen, werden von der DQS und DGQ jährlich die Sustainability Heroes Awards ausgeschrieben. Im Rahmen der Sustainability Heroes Konferenz, die am 26., 27. und 28. Oktober 2021 stattgefunden hat, wurden die diesjährigen Preisträger ausgezeichnet.

Insgesamt wurden in den sechs Kategorien 212 Bewerbungen eingereicht. Entsprechend schwer fiel es der Jury, aus den vielen inspirierenden Initiativen sechs Gewinner zu küren.

Um eine objektive Beurteilung zu gewährleisten, wurden die Bewerbungen von unabhängigen Nachhaltigkeitsexpertinnen- und experten bewertet. Simone Busch (IHK Düsseldorf), Prof. Dr. Bettina Stoll (Hochschule Fulda), Franziska Honheiser (IHK Frankfurt), Patrick Bungard (M3TRIX-Institut) und Behzad Sadegh (DQS CFS GmbH) bildeten gemeinsam die Jury.

Folgende Preisträgerinnen 2021 haben in diesem Jahr gewonnen:

  • Nachhaltigkeitsstrategie: Gerresheimer AG
  • Sustainability Innovation: Epson Deutschland GmbH
  • Circular Economy: Spoontainable GmbH
  • Biodiversität: PERÚ PURO GmbH
  • Carbon Footprint: Port International GmbH
  • Soziales Engagement: Symrise AG

Weiter Informationen zur 7. Sustainabilty Heroes Konferenz sowie den Preisträgern finden sich hier.

British Standards Institution bietet kostenlose Webinare über die Zukunft des QM und von ISO 14001 an

Jetzt heißt es schnell anmelden – bereits am 14. Oktober 2021 führt die British Standards Institution (BSI) drei kostenlose Webinare über die Zukunft des Qualitätsmanagements durch. Internationale Experten des Technischen Komitees für Qualitätsmanagement ISO/TC 176 werden in drei separaten Webinaren über dieses Thema sowie das Normenportfolio des Komitees diskutieren. Die drei Webinare haben folgende Schwerpunkte:

  • The future of quality management standards
  • Emerging themes in quality management
  • Using ISO 9001-based standards to manage quality in key sectors

Die Veranstaltungen sind in englischer Sprache und werden ausschließlich von Mitgliedern von TC 176 durchgeführt – Diskussionen sind erwünscht.

Zur Anmeldung geht es hier:

Webinar über 25 Jahre ISO 14001

Am 1. November 2021 findet ein weiteres Webinar des BSI statt. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 wird die virtuelle Veranstaltung zunächst einen Blick auf die Wirkung der Norm seit 1996 werfen. Zudem greift das Webinar die Frage auf, wie IS0 14001 Organisationen künftig dabei unterstützen kann, die Herausforderungen für das Umweltmanagement zu bewältigen.

Zur Anmeldung für das ISO-14001-Webinar geht es hier.

Nutzer für Umfrage zur ISO 14001 und ISO 14004 gesucht

Alle fünf Jahre überprüft das Komitee ISO/TC 207/SC 1 „Environmental management systems“, ob eine Anpassung der ISO 14001 und der ISO 14004 für notwendig befunden wird. Um nun den Verbesserungsbedarf der weltweit gültigen Umweltmanagementnorm zu prüfen, wurde eine Nutzerumfrage entwickelt. Interessierte Stakeholder haben noch bis zum 13. November 2021 die Möglichkeit, durch eine Beteiligung ihre Sichtweise einzubringen. Dies unterstützt künftige Überarbeitungen von ISO 14001 und ISO 14004 sowie anderer verwandter ISO-Normen. Die Umfrage berücksichtigt Schlüsselthemen und wahrgenommene zukünftige Herausforderungen für das Umweltmanagement mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung.

Das Ausfüllen des Fragebogens dauert etwa 20 Minuten. Alle Antworten werden vertraulich behandelt und die einzelnen Befragten nicht identifiziert.

Die Ergebnisse der Umfrage werden auf der Website des ISO/TC 207/SC 1 veröffentlicht und gehen auch in die Arbeiten der nationalen Gremien, hier dem DIN NAGUS NA 172-00-02 AA Umweltmanagement/Umweltaudit, ein.

Zur Umfrage geht es hier.

„Qualität beinhaltet für mich immer auch eine Dimension der Eigenverantwortung“

Ende April wurde Prof. Dr. Robert Schmitt zum neuen Präsidenten der DGQ gewählt. Im Interview erläutert er seine Sicht auf Qualität. Außerdem erklärt er, was ihn nach der langjährigen Vorstandstätigkeit bei der DGQ motiviert hat, auch dieses Amt zu übernehmen und welche Schwerpunkte er setzen möchte.

Wie sind Sie mit der DGQ in Berührung gekommen? Wie war Ihr Weg in den Vorstand der DGQ?

Nach meinem Studium der Elektrotechnik in Aachen kam ich bereits im Rahmen meiner Promotion, anschließend durch meine berufliche Tätigkeit bei MAN mit QM-relevanten Fragen in Kontakt. Als dort ein neues Fahrzeug auf die Straße gebracht werden sollte, ging es vor allem darum, wie sich viele Technologien verbraucherfreundlich und sicher zuverlässig verbinden lassen. Der Einsatz elektronischer und informationstechnischer Komponenten damals erhöhte die Komplexität deutlich. In meiner späteren Leitungsaufgabe in der Montage habe ich dann erfahren, wie wichtig es ist, verschwendungsarm zu produzieren. Qualität bedeutet hier nicht nur Zuverlässigkeit, sondern auch ressourcenschonend und mit möglichst wenig Ausschuss und null Fehlern zu fertigen. Sie sehen, von einer überwiegend technischen hat sich meine Perspektive zu einer systemischen gewandelt. Nach dem Ruf als Professor an das produktionstechnische WZL der RWTH Aachen bin ich über meinen Vorgänger Tilo Pfeiffer mit der DGQ in Kontakt gekommen. 2010 wurde ich in den Vorstand gewählt.

Was begeistert Sie an dem Thema „Qualität“?

Vor allem die Bandbreite. Es geht bei Qualität nicht nur um die technische Exzellenz, sondern die Organisation in den Unternehmen. So abstrakt sich die Methoden anhören mögen, so konkret ist Qualität in der Praxis erfahrbar. In einem sich kontinuierlich verschärfenden Wettbewerbsumfeld hilft das Qualitätsmanagement gerade den kleinen und mittelständischen Unternehmen. Es gibt Orientierung, fördert die Kompetenzentwicklung und bringt Klarheit hinsichtlich der Frage, wie ich ein Unternehmen organisiere. Qualität hat für mich vor allem drei Komponenten: technisch, organisatorisch, menschlich. Technisch und organisatorisch gilt es, die Prozesse so zu gestalten, dass die Produkte den Kundenanforderungen entsprechen. Die menschliche Komponente umfasst die Frage, wie ich den Menschen dabei helfen kann, Qualität umzusetzen und Erfüllung im Handeln zu finden. Qualität manifestiert sich im Erleben des Endnutzers. Dies gilt vielleicht in unterschiedlichem Maße in verschiedenen Bereichen, besonders aber beispielsweise in der Medizintechnik, wenn Menschen eine Spritze erhalten, die nicht schmerzt – und den Wirkstoff dort platziert, wo er wirkt.

Digitalisierung, verkürzte Produktlebenszyklen, sich wandelnde Kundenanforderungen, agile Arbeitsformen – welche Relevanz hat das Thema „Qualität“ heutzutage noch?

Die Bedeutung von Qualität ist extrem hoch – sie vermittelt Werte und wird daher noch wichtiger. Der Qualitätsbegriff wird sich vielleicht nicht grundlegend ändern, aber er muss grundlegende Entwicklungen berücksichtigen. Das Ausbuchstabieren des Qualitätsbegriffs bedeutet für mich, einen Leitstern für mein Unternehmen zu haben – egal in welchem Bereich und in welcher Branche. Auch die Sicht des Qualitätsmanagements zielt auf neue Lösungen für die digitale Transformation. Es gilt neue Fragen zu stellen. Wie vermeide ich beispielsweise Überproduktion vor dem Hintergrund sich verkürzender Produktlebenszyklen? Wie reagiere ich auf geänderte Kundenanforderungen? Welchen Beitrag leiste ich zu den drängenden gesellschaftlichen Fragen? Es reicht nicht mehr nur, die Basisanforderungen zu erfüllen. Die Produktionsbedingungen spielen eine immer größere Rolle und Nachhaltigkeitsaspekte treten in den Vordergrund. Das ist die Verbindung des Begriffs der  Qualität zur Sinnstiftung. Das kann sehr motivierend wirken. Ich bin überzeugt, wer bei Qualität nur an die Produktbeschaffenheit und nicht an die Art der Produkterstellung denkt, der verschenkt große Potenziale.

Es geht nicht nur um Zuverlässigkeit, sondern auch um Vertrauenswürdigkeit. Im Englischen gibt es dafür das schöne Wort „Trustworthyness“. Man muss sich eines Vertrauens auch würdig erweisen.

Dazu gehört auch, dass Qualität für mich eine Dimension der Eigenverantwortung beinhaltet. Wir müssen also mehr auf die Menschen, mehr auf die Verantwortung und nicht so sehr auf abstrakte Systeme setzen. Für mich hieße das: Weg von der kleinteiligen Intervention von oben hin zu mehr Eigenverantwortung der Handelnden.

Sie gehören schon seit 2010 dem Vorstand an. Was hat Sie dazu motiviert, die Nachfolge von Herrn Hansen als Präsident anzutreten?

Die Befassung mit Qualität hat mich über meine gesamte berufliche Laufbahn hinweg begleitet und mir sehr viel gegeben. Auch stelle ich immer wieder fest, dass sich viele meiner Mitarbeitenden am WZL in Aachen, an vielen Lehrstühlen und in den Betrieben dafür begeistern. Wie gesagt – Qualität wirkt oft motivierend, weil sie immer auch zu einer Sinnstiftung beitragen kann. Es ist eben schon angeklungen, dass auch der Qualitätsbegriff sich an neue Entwicklungen anpassen muss. Es ist ein Begriff, um den wir alle gemeinsam ringen sollten. Wir müssen uns immer wieder fragen: Was ist Qualität und wie münzen wir diesen Wert in vielen Bereichen hier in einen Wettbewerbsvorteil um? Die Deutsche Gesellschaft für Qualität ist für mich mit ihren zahlreichen Mitgliedern, Delegierten, Regionalkreisen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genau die richtige Organisation, um eine Plattform für einer solche Diskussion zu bieten und den Qualitätsbegriff mit Leben zu füllen. Dieser Weiterentwicklung haben sich besonders auch die starken Kolleginnen und Kollegen im Vorstandsteam verschrieben.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen der DGQ in den kommenden Jahren?

Die DGQ sollte sich aus meiner Sicht neben den klassischen produzierenden Branchen auch in anderen Bereichen engagieren, um dort neue Mitglieder und Kooperationspartner zu gewinnen. Beim Thema „Pflege“ haben wir uns beispielsweise schon auf den Weg gemacht. Es gibt aber noch weitere spannende Branchen, wo wir den Qualitätsgedanken und die Diskussion darum weiter fördern können. Da müssen wir auch mal deutlicher in der Öffentlichkeit auftreten – und vielleicht auch mal plakativ, einfach „talkshow-tauglich“ argumentieren. Auf den groben Klotz der Geringschätzung der Qualität als Haltung des Wollens und des fakten- und qualifikationsbezogenen Handelns als Grundlage unseres Wohlstandes gehört der grobe Keil, dass interventionistisches Agieren eben das Gegenteil davon ist. Der Beschluss von noch so vielen Vorlagen hat geringen Effekt. Für eine Wirkung bedarf es schon des Bemühens und des Machens.

Was wollen Sie anders machen, was wollen Sie beibehalten?

Viele wichtige Strukturelemente sind in der DGQ in den letzten Jahren bereits geschärft worden. Auch strategisch wurden ebenfalls einige Weichen gestellt. Dazu gehört, dass wir unsere Kernthemen – wie beispielsweise QM und QS – gerade unter der Perspektive des Wandels weiterentwickeln. Gleichzeitig möchten wir Fokusthemen – zunächst sind dies Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Pflege – verstärkt besetzen, die aufgrund ihrer grundsätzlichen Gesellschaftsrelevanz neue Öffentlichkeiten und Zielgruppen erschließen. Hierbei bieten wir einerseits eine Plattform für den neutralen Austausch und schlagen dabei immer auch die Brücke zu dem, was Qualität prägt.

Diese Entwicklung durfte ich als Vorstand bereits aktiv mitbegleiten. Diesen Weg möchte ich grundsätzlich weiterbeschreiten. Gerne möchte ich das DGQ-Netzwerk insgesamt weiterentwickeln. Dazu gehört es auch, die Regionalkreise, die Fachkreise sowie die anderen Netzwerkgruppen zu unterstützen. Bei den virtuellen Veranstaltungen und auf der DGQplus-Plattform passiert das beispielsweise bereits. Denn ein starkes Netzwerk stärkt auch die Mitgliedschaft und vergrößert den Nutzen. Neben einer weiteren Aktivierung des Netzwerkes freue ich mich natürlich auch über eine Steigerung der Anzahl der persönlichen wie der Firmenmitglieder.

Was werden die Schwerpunkte Ihrer Arbeit als Präsident sein?

Ich möchte gerne weiter daran arbeiten, dass wir neben unseren klassischen auch neue Branchen mit wichtigen Impulsen erschließen. Ein wichtiges Thema wird die Digitalisierung bleiben. Es ist wichtig, dass wir neue „Peer-Gruppen“ erschließen, jüngere Menschen erreichen, sie für die DGQ gewinnen und die Vielfalt unserer Gesellschaft mit ihren Herausforderungen und Chancen abbilden. Dafür gilt es, die Vorteile einer Mitgliedschaft deutlicher hervorzuheben. Gerade die letzte Netzwerkbefragung hat ergeben, dass wir durch die Digitalisierung unseres Angebots schon die richtigen Dinge zur Verfügung stellen. Vor allem im letzten Jahr haben wir hier einiges sehr kurzfristig erreicht. Mein Dank gilt hierbei den hauptamtlichen Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen, Mitgliedern und allen weiteren Beteiligten. Die Befragung hat aber auch gezeigt, dass wir den Nutzen für Mitglieder noch deutlicher nach Außen darstellen müssen.

Darüber hinaus hat die letzte, lebhafte Delegiertenversammlung im April das große Interesse an der Weiterentwicklung der DGQ gezeigt. Es gab bei dieser Veranstaltung zahlreiche hilfreiche Hinweise der Delegierten. Gerne möchte ich den Dialog dazu fortsetzen, um die DGQ mit ihrem Netzwerk weiterzuentwickeln.

European Organization for Quality: Hohe Auszeichnung für früheren DGQ-Präsidenten Udo Hansen

Der ehemalige DGQ-Präsident Udo Hansen hat den EOQ Georges Borel Award der European Organization for Quality (EOQ) erhalten. Die EOQ ehrt mit dieser Auszeichnung Persönlichkeiten, die einen herausragenden Beitrag zur Umsetzung der EOQ-Mission und zur Entwicklung des Qualitätsgedankens auf europäischer Ebene geleitstet haben. Die Verleihung des Awards erfolgte online im Rahmen der EOQ-Sitzung am 15. September 2021.

In seiner Laudatio bezeichnete Torolf Paulshus, Präsident der EOQ, den Preisträger als eine visionäre Führungspersönlichkeit, die sich maßgeblich bei der Transformation der EOQ zu einer modernen und lebendigen Organisation mit klarem strategischen Fokus eingebracht habe. Bereits 2016 habe der frühere DGQ-Präsident betont, dass eine Erneuerung der EOQ erforderlich sei und dieses Ziel vorangetrieben. Durch seine Analysen, Argumente und Statements habe er die neue strategische Ausrichtung der EOQ nachhaltig mitgestaltet.

Neben dem EOQ Georges Borel Award wurde Hansen auch zum Ehrenmitglied der EOQ ernannt. Erst im April dieses Jahres hatte Hansen den Staffelstab als DGQ-Präsident an Prof. Dr. Robert Schmitt übergeben. Zuvor fungierte er seit 2004 als Vorstandsmitglied und führte die DGQ als Präsident seit 2014.

DGQ: Relaunch zentraler Lehrgänge zum Qualitätsmanagement – Enge Orientierung an aktuellen Marktanforderungen

Frankfurt am Main, 16. September 2021 – Sie gehört zum Kern des Weiterbildungsangebots der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ): die Ausbildung zu Qualitätsbeauftragten. Auf dem Weg dorthin absolvieren die künftigen Qualitätsfachleute zwei Grundlagenlehrgänge zum Qualitätsmanagement. Nach bestandener Prüfung erwerben sie das DGQ-Zertifikat „DGQ-Qualitätsbeauftragter (w, m, d)“. In zahlreichen Branchen steht dieser Abschluss schon seit vielen Jahren für eine profunde Ausbildung, mit der die Absolventinnen und Absolventen ihre hohe Kompetenz im Qualitätsmanagement nachweisen.

Beide Module hat die DGQ nun grundlegend überarbeitet. Damit antwortet sie konsequent auf den Wandel im Qualitätsmanagement und die sich daraus ergebenden veränderten Anforderungen des Marktes an die Kompetenzen des Qualitätsfachpersonals. Die DGQ befragte zahlreiche Fachleute und Qualitätspraktiker aus ihrem Netzwerk. Eine weitere Grundlage des Relaunchs bildete die branchenübergreifende Analyse von über 200 Stellenanzeigen.

„Mit bald 70 Jahren Erfahrung sind wir einer der führenden Anbieter von Weiterbildung und Personenzertifizierung im Qualitätsmanagement. Diese Stellung im Markt konnten wir über einen solch langen Zeitraum nur erhalten, indem wir unsere Trainings konsequent an den aktuellen Ausbildungsbedarf unserer Kundinnen und Kunden anpassen“, erläutert Andreas Heinz, Leiter Produktmanagement bei der DGQ. „Dabei greifen wir natürlich immer auch Impulse aus unserem einzigartigen Netzwerk mit 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen auf – näher ist schließlich niemand dran.“

Die beiden Grundlagenlehrgänge setzen neue Schwerpunkte bei den Themen „Prozessmanagement“, „Verbesserung“ oder „Methoden und Techniken“. Einen weiteren Fokus legen die Trainings auf die Themen „Kundenorientierung“ und „Kundenanforderungen“. Neben den neuen Fachanforderungen hat die Marktanalyse ein deutlich gewandeltes Anforderungsprofil im Bereich der sozial-kommunikativen Kompetenzen gezeigt. Entsprechend gehören auch Inhalte zu Teamentwicklung, Motivation, Kooperation und Gesprächstechnik zum Lehrstoff. Im zweiten aufbauenden Lehrgang werden die Themen aus dem ersten Training aufgegriffen und mit Übungen und Anwendungsbeispielen vertieft. Dadurch erreichen die Lehrgänge mehr inhaltliche Tiefe. Die Kombination aus fachlichen und sozial-kommunikativen Inhalten auf der einen und der Berücksichtigung wesentlicher technischer Entwicklungen auf der anderen Seite bereiten die Teilnehmenden ideal auf den Einstieg in das Qualitätsmanagement vor.

„Moderne Qualitätsbeauftragte fördern das Bewusstsein für das Thema Qualität in all seinen Facetten. In dieser Funktion gilt es, andere Bereiche für die Ziele des Qualitätsmanagements zu gewinnen und zu motivieren“, erklärt Oliver Schneider, Produktmanager Qualitätsmanagement bei der DGQ. „Es wird zunehmend ein Mindset benötigt, in dem das Qualitätsmanagement für sich und gegenüber anderen Bereichen deutlich macht, dass es als Treiber des Organisationserfolgs agiert. Genau dieses Bewusstsein und den erforderlichen Skill Shift vermitteln wir in den überarbeiteten Lehrgängen noch stärker.“

Noch effektivere Trainings durch den gezielten Einsatz von E-Learning-Elementen

Neben den Präsenzphasen beinhalten die Trainings auch E-Learnings. Die Präsenzzeiten bleiben besonders wichtigen Inhalten vorbehalten, die den direkten Kontakt zu Trainerin oder Trainer erfordern. E-Learnings werden dagegen für die Vermittlung von Lernstoff eingesetzt, den sich die Teilnehmenden besser im Selbststudium aneignen können. Dafür steht die webbasierte DGQ-Lernplattform zur Verfügung. E-Learnings sind fester Bestandteil der Lehrgänge und enthalten daher prüfungsrelevante Inhalte. In einem ergänzenden E-Tutorial unterstützen zahlreiche Lernfragen und Gamification-Elemente wie Quiz-Duelle die Teilnehmenden dabei, das erlernte Wissen zu festigen. Durch den Einsatz von E-Learning-Modulen lässt sich die Ausbildung für Qualitätsbeauftragte noch effektiver gestalten.

Wahl zwischen Präsenz- und Online-Trainings

Die beiden überarbeiteten Module können auch als Online-Trainings gebucht werden. Online-Trainings eignen sich besonders für diejenigen, die ortsungebunden neues Know-how erlangen möchten und Freude am Lernen mit Hilfe digitaler Anwendungen haben. Alle inhaltlichen Neuerungen der beiden Grundlagenlehrgänge finden sich in gleicher Qualität und inhaltlicher Gewichtung im digitalen Format wieder. Kundinnen und Kunden können je nach Präferenz zwischen Lehrgängen in Präsenz und im virtuellen Format wählen. In jedem Fall erhalten die Teilnehmenden eine fundierte und zukunftsorientierte Ausbildung, welche die aktuellen Marktanforderungen und den Wandel des Berufsfeldes „Qualitätsmanagement“ aufgreift und vermittelt.

Über die DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erste Ansprechpartnerin für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexpertinnen und -experten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger, Fachexpertinnen und -experten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainerinnen und Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.

Ihr Ansprechpartner

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ       
Hinrich Stoldt
August-Schanz-Str. 21A
60433 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 95424-170
E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de

Bergisches Qualitätsforum am 1. Oktober – kostenlose Anmeldung noch möglich

Es ist die Plattform zum Austausch und zur Vernetzung zwischen Praxis und Wissenschaft über aktuelle Herausforderungen zum Thema „Qualität“ in Nordrhein-Westfalen – das Bergische Qualitätsforum. Am 1. Oktober 2021 findet die Veranstaltung bereits zum 14. Mal statt. Die DGQ gehörte unter der Federführung des DGQ-Regionalkreises Wuppertal zu den Initiatorinnen und Initiatoren der ersten Stunde.

Beim 14. Bergischen Qualitätsforum engagieren sich neben der DGQ  unter anderem die Bergische Universität Wuppertal, der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI), das Institut für Qualitäts- und Zuverlässigkeitsmanagement sowie automotiveland.nrw.

Die Kernthemen werden in diesem Jahr „IATF und ISO 9001 – Stand der Technik und Haftungsfragen“, „Nachhaltigkeit in der Lieferkette“ sowie „Fehlerkultur und Reklamationsprozesse“ sein. Die DGQ ist unter anderem durch Dr. Benedikt Sommerhoff, Leiter des Bereichs Innovation, Transformation und Themenmanagements bei der DGQ, mit einer Keynote vertreten. Der Titel: „Lieferkette, Fehlerkette? Wie wir unsere Fehlerkultur weiterentwickeln“.

Kurzentschlossene können sich hier noch zu der kostenlosen Veranstaltung anmelden, die via Zoom der Bergischen Universität stattfinden wird.

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