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DGQ-Aktiven-Tag 2022: Auch endlich wieder in Präsenz

Über 200 sind es – so viele Trainer:innen, Prüfer:innen und Berater:inen umfasst das Aktiven-Netzwerk der DGQ. Sie sind der Garant dafür, dass die DGQ Weiterbildung und Beratung auf dem bekannten hohen Niveau anbieten kann. Beim Aktiven-Tag der DGQ treffen sie sich, um sich zu informieren, auszutauschen und zu vernetzen. Mehr als 80 Personen folgten der Einladung der DGQ Mitte Oktober in ein Tagungshotel im Taunus. Allein schon die Tatsache, dass der DGQ-Aktiventag in Präsenz stattfinden konnten, machte das Event zu einem echten Highlight der DGQ Weiterbildung.

Nachdem die Veranstaltung 2020 noch durch ein stark verkürztes, virtuelles Meeting ersetzt wurde, war nun wieder ein persönliches Treffen möglich. Die Teilnehmenden nutzen die Gelegenheit, um viele gute Gespräche zu führen, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu vertiefen.

Die meisten Aktiven reisten bereits am Vorabend an und tauschten sich beim Abendessen über Qualitäts- und Audit-Themen, Trainingsalltag und persönliche Erfahrungen aus.

Am nächsten Morgen startete der Aktiven-Tag mit der Begrüßung durch die DGQ-Geschäftsführerin Claudia Welker. Sie gab mit ihrem Führungskräfte-Team einen Überblick über die letzten vier Jahre, die vor allem durch Corona geprägt waren. Natürlich gab sie aber nicht nur einen Rück- sondern auch einen Ausblick auf die Projekte und Herausforderungen, die in der nächsten Zeit anstehen.

Olaf Keser-Wagner, Experte für Präsenz- und Remote-Lernformate, thematisierte in einer Keynote die „Herausforderungen digitalisierter Lernwelten“. In einer kurzweiligen dreiviertel Stunde stand der lernende Mensch im Mittelpunkt. Mit der von Keser-Wagner vorgestellten MotivationsPotentialAnalyse lassen sich Persönlichkeitsfaktoren analysieren, die es Lernenden erleichtern oder erschweren sich Wissen zu anzueignen.

Den Abschluss der Einführungsrunde bildete Dr. Norbert Gorny, stellvertretender Präsident der DGQ. Er nahm die Anwesenden mit auf die Reise durch die Digitalisierung eines großen Konzerns. Im Rahmen dieses Projektes werden sowohl Angebote für Kunden als auch Werkzeuge und Arbeitsumgebungen für Mitarbeitende in die digitale Welt verschoben. Dr. Gorny gewährte einen intensiven Einblick in die Herausforderungen und Lösungen vor die sein Team gestellt ist. Anschließend nahm er sich noch die Zeit eine Vielzahl von Fragen zu beantworten.

Nach einer kurzen Pause verteilen sich die Teilnehmenden in verschiedene Workshops. Sie erfuhren, wie ihre Wirkung vor einem Greenscreen ist und wie man mit dieser Technik Trainingsvideos erstellen kann. Den Einsatz von VR-Brillen in Schulungssituationen konnten die Teilnehmenden am Beispiel der Deutschen Bahn kennen lernen und in einem virtuellen Stellwerk Züge disponieren. In vielen Tagungshotels stehen schon heute elektronische Flipcharts zur Verfügung. Wie diese benutzt werden, wurde in einem anderen Raum gezeigt. Der Einsatz von Körpersprache in Online-Meetings konnten die Teilnehmenden mit professionellen Schauspielern erproben. Anhand der Fragestellung „Wie wecke ich Interesse“ wurden Faktoren zur Motivation von Menschen erarbeitet. Die Retrospektive lernten die Teilnehmenden in einem anderen Workshop kennen. Diese Methode wurde gleich beim Feedback zum Aktiven-Tag angewendet,

Zum Abschluss versammelten sich alle Teilnehmenden und Referenten noch einmal im Plenum und ließen mit einer Impro-Theater-Darbietung gemeinsam den Tag Revue passieren. Das Duo auf der Bühne gehörte der Gruppe Improglycerin aus Frankfurt am Main an und spielte ein Unternehmerehepaar, das Aussagen des Tages, die von den Teilnehmenden vorher notiert wurden, in ihre Darstellung einbezieht.

Am Ende dankte Claudia Welker allen Beteiligten, zog eine durchweg positive Bilanz der Veranstaltung und lud zum kommenden DGQ-Aktiventag 2024 ein.

Erfolgreicher Start des E-Trainings „Qualitäts- und Prüfplanung“

Vom 27. – 28. Oktober 2022 fand zum ersten Mal das E-Training „Qualitäts- und Prüfplanung“ statt. Die Teilnehmenden zeigten sich mit der Durchführung, der strukturierten Inhaltsvermittlung sowie der Bearbeitung von Aufgabenstellungen in Form von virtuellen Gruppenarbeiten sehr zufrieden. Teilnehmende, die bereits an Online-Trainings teilgenommen haben, bestätigen die hohe Qualität der DGQ-Online-Schulungen.

Das Training richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeitende aus Entwicklung, Einkauf, Planung, Fertigung und Qualitätswesen, welche keine oder nur über geringe Vorkenntnisse der Qualitäts- und Prüfplanung verfügen und näher mit dem Thema befassen möchten.

Das nächste E-Training „Qualitäts- und Prüfplanung“ findet vom 3. – 4. Mai 2023 statt.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit der Buchung finden Sie hier.

Wechsel im Vorstand der DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität hat ihren Vorstand neu aufgestellt: Im Rahmen der Delegiertenversammlung vom 18. November 2022 wurde Dr. Paul Kübler neu in den Vorstand gewählt. Der Qualitätsmanager Automotive Europe bei der BASF Coatings GmbH ist seit 2018 DGQ-Mitglied und engagiert sich seit 2019 als Leiter des DGQ-Fachkreises „QM und Organisationsentwicklung“. Seit zwei Jahren ist er zudem Leiter des Regionalkreises Münsterland.

Die bisherigen Vorstandsmitglieder Angelika Müller und Prof. Dr. Robert Schmitt, die sich beide zur Wiederwahl gestellt hatten, wurden in ihrem Amt bestätigt. Darüber hinaus stimmte das Plenum für eine zweite Amtszeit Prof. Dr. Schmitts als Präsident der DGQ. In seiner Rede thematisierte Prof. Dr. Schmitt die Bedeutung des Themas Forschung für die Zukunft des Qualitätsmanagements und betonte, die DGQ unter anderem durch einen schnelleren Zugang zu Forschungsergebnissen stärken zu wollen. Auch stellte er die zielgerichtete Aufnahme und Bearbeitung von Mitgliederbedürfnissen durch verbesserte Kommunikationsstrukturen und Austauschformate mit den Delegierten der DGQ sowie spezifische Lösungen durch Verschränkung mit Forschung-Communities in Aussicht.

Sowohl Dr. Ümit Ertürk als auch Armin Schuster, deren aktuelle Amtszeit in diesem Jahr endete, waren nicht zur Wiederwahl angetreten. Prof. Dr. Schmitt dankte den beiden ehemaligen Vorstandsmitgliedern für die gute Zusammenarbeit und ihr langjähriges Engagement für die DGQ.

Damit besteht der Vorstand der DGQ aktuell aus Prof. Dr. Robert Schmitt, Angelika Müller, Dr. Ingo Hüttner, Dr. Paul Kübler sowie Dr. Norbert Maximilian Gorny und Michael Burghartz-Widmann. Die Amtszeit der beiden letztgenannten läuft noch bis Ende 2025.

Spannendes Geschäftsjahr

Nachdem die vergangene Delegiertenversammlung wegen der Corona-Krise in das Jahr 2021 verlegt werden musste und nur virtuell stattfinden konnte, trafen sich die Delegierten in diesem Jahr wieder in Präsenz im House of Logistics and Mobility am Frankfurter Flughafen.

Nach der Begrüßung der Delegierten durch Prof. Dr. Schmitt ehrte die Versammlung langjährige Mitglieder und gedachte der Verstorbenen. Mit der Vorstellung der Geschäftsberichte erhielten die Anwesenden einen Überblick über die Finanzzahlen und die inhaltliche Arbeit von Verein und Tochtergesellschaften. Anschließend stimmte die Versammlung dafür, den Vorstand für das Geschäftsjahr 2021 zu entlasten.

Änderung der Satzung

Die anwesenden Delegierten sprachen sich dafür aus, den in diesem Jahr eingegangenen Antrag auf Satzungsänderung anzunehmen. Dieser zielt darauf ab, alle bestehenden Netzwerkgruppen mit ehrenamtlichen Leitungen als beratendes Organ zu etablieren.

Darüber hinaus wurde der Vorschlag des Vorstands, vor dem Hintergrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage den Mitgliedsbeitrag für Firmenmitglieder nicht zu erhöhen, einstimmig angenommen.

Die nächste Delegiertenversammlung findet am 8. November 2024 statt.

7. DGQ-Qualitätstag: Zentraler Branchentreff feiert erfolgreiches Comeback nach drei Jahren Pause

Information, Austausch und Vernetzung vor dem Hintergrund eines abwechslungsreichen Programms – so lautete am 17. November 2022 wieder das Erfolgsrezept des DGQ-Qualitätstags. Drei Jahre hatte die Qualitätscommunity zuvor auf ihren zentralen Branchentreff warten müssen. Der DGQ-Qualitätstag bot bei seiner Rückkehr eine große Neuerung: Erstmals fand das Event als Hybrid-Veranstaltung statt. Eine Teilnahme war daher sowohl vor Ort im House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen als auch online möglich. 350 Teilnehmende in Präsenz und 120 Online bestätigten das neue Konzept.

Motto „Fokus Mensch“ als roter Faden

Für die siebte Auflage des DGQ-Qualitätstages hatte die DGQ das Motto „Fokus Mensch“ gewählt. Die Botschaft lautete: In Zeiten, in denen wir Systeme und Prozesse an ihre Grenzen optimiert haben, rückt wieder der Mensch in den Mittelpunkt – sowohl als Umsetzer:in als auch als Nutzer:in von Qualität.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung griff DGQ-Präsident Prof. Robert Schmitt das Motto in seiner einleitenden Keynote auf. Er machte deutlich, dass auch in der Industrie 5.0 der Mensch im Mittelpunkt steht. Mitarbeitende im Qualitätsmanagement müssten heute die Herausforderungen voranschreitender Digitalisierung und eines Bedeutungszuwachses von Nachhaltigkeitsthemen bewältigen. Insbesondere hier gelte es, so Schmitt, den Menschen in den Vordergrund zu stellen.

DGQ-Präsident Prof. Robert Schmitt stimmte die Teilnehmenden mit seiner Keynote auf den 7. DGQ-Qualitätstag ein.

Dann stimmten drei weitere Impulsvorträge die Teilnehmenden auf den Tag ein. Zunächst räumte Johannes Angebauer, Gründer und CEO BlueLotus.AI GmbH, mit dem Vorurteil auf, dass die Nutzung von Künstlicher Intelligenz automatisch zu Personalabbau führen müsse. Wenn Mensch und Künstliche Intelligenz zusammenwirken, führe dies zu den besten Ergebnissen. Seine Formel lautete somit: Mensch plus Maschine, nicht Maschine ohne Mensch.

Beim nächsten Impulsvortrag „menschelte“ es dann ganz eindeutig. Daniela Köfler, Geschäftsführerin Köfler Quality Solutions, schlüpfte in die Rolle der Produktionsmitarbeiterin Else. Im Blaumann und mit einem Augenzwinkern brachte sie typische Reibungspunkte bei der Zusammenarbeit zwischen QM und anderen Abteilungen im Unternehmensalltag auf die Bühne des DGQ-Qualitätstags.

Den dritten und letzten Impulsvortrag hielt DGQ-Vorstandsmitglied Dr. Ingo Hüttner. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Alb Fils Kliniken nahm die Mitarbeitenden im Krankenhaus in den Blick. Immer weniger Personal müsse immer mehr und schwerer erkrankte Patienten versorgen. Angesichts wegbrechender ambulanter Strukturen plädierte er dafür, den Fokus statt auf Prozesse stärker auf die Mitarbeitenden zu legen

60 Referierende x 32 Workshops und Vorträge = abwechslungsreiches Programm

Im Anschluss an die Keynote und die Impulsvorträge im großen Plenum war es an den Teilnehmenden, sich ihr individuelles Tagesprogramm aus Workshops, Vorträgen und einer hochkarätig besetzen Podiumsdiskussion zum Thema „Skillshift im QM – Was wir morgen wissen und können sollen“ individuell zusammenzustellen. Und das Angebot war reichhaltig. Insgesamt waren rund 60 Referierende im Einsatz, um den Teilnehmenden ein Spektrum von insgesamt 32 Workshops zur Auswahl zu stellen. Das Programm bot dabei aktuelle fachliche Impulse und bezog dabei auch aktuelle Megatrends samt ihren Auswirkungen auf das Qualitätsmanagement ein. Für die Teilnehmenden bot sich neben der Möglichkeit, sich zu vernetzen und über aktuelle Trends im Qualitätsmanagement zu informieren, auch die Gelegenheit, selbst aktiv einzusteigen und praxisnahe Ergebnisse mitzugestalten.

70 Jahre DGQ: Eine Torte zum Abschluss einer gelungenen Veranstaltung

Entsprechend konnten Prof. Dr. Robert Schmitt und DGQ-Geschäftsführerin Claudia Welker bei der Abschlussrunde im großen Plenum ein durchweg positives Fazit ziehen. Sie freuten sich über eine gelungene Veranstaltung und hatten noch eine kleine Überraschung in petto: 2022 feiert die DGQ ihren 70. Geburtstag. Dies bot Anlass genug, um das Jubiläum gemeinsam mit den Teilnehmenden und einer Torte im Anschluss an die Veranstaltung zu feiern. Nicht nur die Veranstalter zogen ein positives Fazit der Veranstaltung, auch die Teilnehmenden waren begeistert. Dies zeigte sich insbesondere im Rahmen einer Feedback-Runde mit digitalem Umfrage-Tool am Ende der Veranstaltung.

Der 8. DGQ-Qualitätstag findet in zwei Jahren statt. Am 7. November 2024 heißt es dann wieder: Bühne frei für intensiven QM-Austausch, interaktive Zusammenarbeit, kreative Teilnehmende, agile Workshops und praxisnahe Ergebnisse.

ISO-Normungsvorhaben zu Remote-Audit-Methoden gestartet

Die Internationale Organisation für Normung (ISO) nimmt sich des Themas Remote Audits an: Die entsprechende Projektbeschreibung NWIP ISO 17012 wurde am 28. und 29. September 2022 im Ausschuss ISO CASCO eingereicht und zur Abstimmung an alle nationalen Normungsorganisationen verteilt. Das Ergebnis: Das Projekt wurde angenommen und ist damit offiziell angelaufen. Die DGQ wirkt sowohl im entsprechenden DIN Normungsausschuss als auch direkt in der Arbeitsgruppe WG 61 bei ISO CASCO mit. Sie wird vertreten durch Thomas Votsmeier, Leitung Normung bei der DGQ, sowie Matthias Wernicke, Leiter des DGQ-Fachkreises Audit und Assessment.

„In den vergangenen Jahren wurden aufgrund der pandemiebedingt geänderten Randbedingungen sehr viele Audits remote, also ‚aus der Ferne‘, durchgeführt“, erläutert Votsmeier. „Aus diesem Grund haben bereits verschiedene Organisationen Leitfäden erarbeitet, die deren Erfahrungen reflektieren und zu einer angemessenen Auditplanung und Durchführung verhelfen sollen.“

Eine Norm, die im Hinblick auf die Anwendung von Remote Auditmethoden bei Managementsystemaudits Hilfestellungen gibt, existiert jedoch bislang nicht; der Audit-Leitfaden DIN EN ISO 19011 behandelt das Thema recht kurz. Vor diesem Hintergrund wurde 2021 im DIN Normenausschuss 147 die Idee entwickelt, einen Vorschlag für ein entsprechendes Normungsprojekt bei der ISO einzureichen.

Zweck des Normungsprojekts

Fernmethoden werden bereits seit einigen Jahren für die Auditierung virtueller Tätigkeiten und Standorte eingesetzt. Durch die COVID-19-Pandemie und andere unvorhersehbare Situationen hat die Relevanz von Remote-Methoden aber nochmal deutlich zugenommen.

Fernmethoden zur Durchführung von Audits von Managementsystemen

  • können besondere Überlegungen zu Vertraulichkeit, Datensicherheit, Verfügbarkeit technischer Ressourcen, Infrastruktur erfordern,
  • als Ergänzung zu physischen Vor-Ort-Aktivitäten dienen,
  • die Verfügbarkeit von Fachwissen, das für bestimmte Aufgaben benötigt wird, verbessern,
  • reisebedingte Ressourcen einsparen,
  • die Sicherheit des Personals erhöhen,
  • können eine akzeptable Alternativmaßnahme sein zur Aufrechterhaltung der Geschäftskontinuität im Falle von Naturkatastrophen, Pandemien, sozialen Unruhen, etc,
  • können die Aufzeichnung, Sicherung, Übertragung und Verarbeitung von Daten, Bildern und Dokumenten erleichtern,
  • können die Genauigkeit und den Zugang zu Informationen einschränken.

Der Anwendungsbereich der neu zu erarbeitenden Norm lautet „Anleitung für die Anwendung von Methoden zur Durchführung von Audits von Managementsystemen Remote / aus der Ferne“. Darunter fallen alle Organisationen, die jegliche Arten von internen oder externen Audits (das heißt: 1st, 2nd, 3rd party audits) von Managementsystemen planen und durchführen müssen.

Das Projekt ISO 17012 basiert auf den allgemeinen Grundsätzen der Auditierung und gibt Anleitungen für spezifische Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen von Remote-Methoden. Es soll das Vertrauen in die Anwendung von Fernauditierungsmethoden für Managementsysteme bei Kunden, Regulierungsbehörden, Akkreditierungsstellen, Zertifizierungsstellen, Systemzertifizierungsstellen, Systeminhabern, Industrie, Mitarbeitern, Verbrauchern und anderen interessierten Parteien stärken.

7. DGQ-Qualitätstag: Zentraler Branchentreff nach drei Jahren Pause zurück

Frankfurt am Main, 21. September 2022. Das lange Warten hat für Qualitätsfachleute am 17. November 2022 ein Ende: Nach drei Jahren findet dann wieder der DGQ-Qualitätstag statt. Der zentrale Branchentreff für die Qualitätsmanagement-Community in Deutschland bietet in seiner 7. Auflage eine Neuerung: Erstmals ist der DGQ-Qualitätstag als Hybrid-Veranstaltung geplant. Eine Teilnahme ist daher sowohl vor Ort im House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen als auch online möglich. Mit diesem neuen Veranstaltungsformat reagiert die DGQ auf den sich wandelnden Bedarf und berücksichtigt damit auch kurzfristige Entwicklungen mit Auswirkungen auf die Veranstaltung.

Intensiver, interaktiver und kreativer QM-Austausch im Vordergrund

Im Vordergrund steht beim DGQ-Qualitätstag wieder ein intensiver, interaktiver und kreativer Austausch der Teilnehmenden. Unter dem diesjährigen Motto „Fokus Mensch“ vermitteln spannende Vorträge und agile Workshops aktuelles Wissen, zeigen Best-Practice-Lösungen auf und sorgen für praxisnahe Ergebnisse. Das facettenreiche Programm bietet fachliche Impulse für unterschiedlichste Branchen. Die Teilnehmenden haben erneut die Möglichkeit, sich ihr Programm individuell aus den verschiedenen Formaten zusammenzustellen.

Sechs Themenschwerpunkte

Das Angebot gliedert sich in die sechs Bereiche „Qualität im Wandel“, „Umgang mit der Lage“, „Normung“, „Digitalisierung“, „Nachhaltigkeit“ sowie „Gesundheit“. Es spiegelt damit die Themenlandkarte der DGQ wider. Zugleich bildet das Motto „Fokus Mensch“ die inhaltliche Klammer des 7. DGQ-Qualitätstags. Es macht deutlich: In Zeiten, in denen wir Systeme und Prozesse an ihre Grenzen optimiert haben, rückt wieder der Mensch in den Mittelpunkt – sowohl als Umsetzer:in als auch als Nutzer:in von Qualität. Das Programm bietet aktuelle fachliche Impulse und bezieht dabei auch aktuelle Megatrends samt ihrer Auswirkungen auf das Qualitätsmanagement ein.

„Wir freuen uns darauf, nach drei Jahren Pause wieder unsere Mitglieder, Partner und weitere Qualitätsbegeisterte zu der zentralen Großveranstaltung der DGQ zu begrüßen“, erklärt Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ. „Das abwechslungsreiche Programm, die spannenden Themen sowie die hochkarätigen Referenten und Moderatoren zeigen die hohe fachliche Stärke und große inhaltliche Schlagkraft des DGQ-Netzwerks bei allen Themen rund um Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung.“

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Interessierte unter www.qualitaetstag.de.

 

Über die DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.

 

Ihre Ansprechpartner

Unternehmenskommunikation DGQ

Hinrich Stoldt

August-Schanz-Str. 21A

60433 Frankfurt am Main

Telefon: +49 69 95424-170

E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de

DGQ bietet neues E-Training zum Lieferantenmanagement an

Die DGQ hat ihr Weiterbildungsangebot um ein E-Training zum Thema Lieferantenmanagement erweitert. Das Seminar richtet sich an Personen aus allen Branchen, die über keine oder wenig Erfahrung im Lieferantenmanagement verfügen und sich mit den Grundlagen zu diesem Thema näher auseinandersetzen möchten.

In einer ausgewogenen Mischung aus Online-Training und virtuellen Gruppenarbeitsphasen lernen die Teilnehmenden die Anforderungen aus den Qualitätsmanagementnormen kennen. Dabei erhalten sie einen kompakten Überblick über die Basisbausteine eines professionellen Lieferantenmanagementsystems. Das Seminar behandelt darüber hinaus Methoden, um die Lieferanten zielführend zu managen, und erläutert den grundsätzlichen Mehrwert, den ein professionelles Lieferantenmanagement einer Organisation bietet.

Das erste E-Training findet vom 03.11.-04.11.2022 statt. Weitere Informationen und die Anmeldung zum Training finden Sie hier.

Mit dem Qualität-4.0-Reifegradmodell zur Digitalisierung des Qualitätsmanagements

Die digitale Transformation der Geschäftswelt ist in vollem Gange und umfasst auch zunehmend das Qualitätsmanagement produzierender Unternehmen. Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen fehlen oftmals personelle und finanzielle Ressourcen, um mit technologischen Entwicklungen Schritt zu halten und die digitale Transformation des Qualitätsmanagements anzustoßen. Aus diesem Grund widmet sich das Forschungsprojekt „Qbility – Quality 4.0 Capability Determination Model“ dieser Problemstellung. Im Rahmen des von der FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e. V. geförderten Forschungsprojektes haben das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, die Fachhochschule Südwestfalen sowie Partner aus der Industrie gemeinsam ein Qualität-4.0-Reifegradmodell erarbeitet. Das Tool ermöglicht es produzierenden Unternehmen, ihren eigenen Qualität-4.0-Reifegrad durch die Beantwortung gezielter Fragen zu bestimmen. Das Qualität-4.0-Reifegradmodell nutzt die Antworten der Unternehmen, um den individuellen Qualität-4.0-Reifegrad eines Unternehmens zu berechnen. Es stellt darüber hinaus automatisch abgeleitete Handlungsempfehlungen sowie Technologiesteckbriefe zur Verfügung, die den Unternehmen Anhaltspunkte auf dem Weg zu Qualität 4.0 liefern. Das entwickelte Qualität-4.0-Reifegradmodell wurde in ein Web-Tool überführt, welches interessierte Unternehmen kostenfrei nutzen können.

Aufbau des Qualität-4.0-Reifegradmodells

Das im Rahmen von Qbility entwickelte Qualität 4.0-Reifegradmodell setzt sich aus vier Stufen zusammen, die grundsätzlich konsekutiv aufeinander aufbauen, allerdings auch nicht immer vollständig trennscharf sind. Im Folgenden werden die einzelnen Stufen kurz beschrieben.

Stufe eins – Interne Digitalisierung

In der ersten Stufe wird die interne Digitalisierung behandelt. Hier liegt der Fokus auf dem internen Datenmanagement beziehungsweise der Analyse und Nutzung unternehmens- oder abteilungsinterner Daten. Dazu muss in einem ersten Schritt die Datenakquisition umgesetzt werden. Dementsprechend werden in dieser Stufe qualitätsrelevante interne Daten identifiziert, erfasst, vorverarbeitet und verwaltet. Durch das beschriebene Vorgehen beim Datenmanagement wird in dieser Stufe bereits eine interne Datengrundlage für eine zentrale QM-Datenbasis beziehungsweise Single Point of Truth geschaffen. Neben der Datenakquisition und dem Datenmanagement kann auch bereits eine retrospektiv orientierte Datennutzung stattfinden, beispielsweise durch die deskriptive und diagnostische Analyse historischer Daten zur Identifikation von Fehlerursachen.

Stufe zwei – externe Digitalisierung

In der zweiten Stufe findet eine Erweiterung des Spektrums der Daten für Datenakquisition,-management und -analyse statt. Die Daten müssen abteilungs- und unternehmensübergreifend beziehungsweise Kunden- und Lieferantenübergreifend beschafft und genutzt werden. Die Kernidee dieser Stufe ist, dass produzierende Unternehmen auch Daten nutzen müssen, die über die eigenen Unternehmensgrenzen hinausgehen. Sie können so beispielsweise Erkenntnisse darüber gewinnen, wie Kunden ihre Produkte nutzen. Die in dieser Stufe gewonnenen Daten erweitern die in Stufe eins aufgebaute interne Datengrundlage um abteilungs- oder unternehmensexterne Daten. Wie in der ersten können auch in dieser Stufe bereits erste deskriptive und diagnostische Datenanalysen stattfinden.

Stufe drei – zentrale QM-Datenbasis/Offene Systemarchitektur

In der dritten Stufe steht die Schaffung einheitlicher Datenstrukturen über alle Systeme sowie über Bereichs- und Unternehmensgrenzen hinweg im Fokus. Hier findet eine Aggregation und Synchronisation zur Nutzbarmachung der durch die interne und externe Digitalisierung gewonnen Daten statt, die in einem Single Point of Truth resultieren. Der Single Point of Truth stellt eine offene, gemeinsame Datenbasis als Kernelement von Qualität 4.0 zur Unterstützung abteilungs- und unternehmensübergreifender Zusammenarbeit dar. Er schafft somit die Grundlage für ein datenbasiertes, softwaregestütztes, agiles und kollaboratives Qualitätsmanagementsystem.

Stufe vier – prädiktives und präskriptives QM

Ausgehend von der zentralen QM-Datenbasis wird in der vierten Stufe ein prädiktives und präskriptives QM umgesetzt. Prädiktiv beschreibt dabei die Fähigkeit, in der Zukunft liegende Ereignisse vorauszusagen, beziehungsweise die Wahrscheinlichkeit des Eintretens dieser Ereignisse abzuschätzen. Mit präskriptiven Methoden sind Verfahren gemeint, die beispielsweise mittels Simulationen Bewertungen und Vergleiche verschiedener Zukunftsszenarien und Handlungsalternativen ermöglichen. Auf diese Weise kann datenbasiert abgeschätzt werden, welche Auswirkungen bestimmte Entscheidungen haben. In der vierten Stufe stehen dementsprechend datenbasierte prädiktive und präskriptive Produkt- und Prozessoptimierungen im Vordergrund. Auf diese Weise können beispielsweise Simulationen und Vorhersagen auf einer breiten Datenbasis erstellt und für die Vorhersage in der Zukunft möglicherweise auftretender Qualitätsfehler genutzt werden. Im Vergleich zu den Stufen eins und zwei verlagert sich der Schwerpunkt der Datenanalyse: während in Stufe eins und zwei die retrospektiv orientierten deskriptiven und diagnostischen Datenanalysen betrieben werden, werden in der vierten Stufe prädiktive und präskriptive Datenanalysen umgesetzt, die Aussagen über die Eintrittswahrscheinlichkeit zukünftiger Ereignisse ermöglichen.

Die Berechnung des individuellen Qualität-4.0-Reifegrades eines Unternehmens erfolgt in verschiedenen Phasen, die entlang des Produktlebenszyklus aufgeteilt sind. Auf diese Weise kann beispielsweise ermittelt werden, ob ein Unternehmen in der Planungs- und Konzeptionsphase hinsichtlich Qualität 4.0 schon recht weit ist, dafür aber eventuell in den Bereichen Produktion oder Beschaffung noch Aufholbedarf besteht.

Blick in die industrielle Praxis

Die Viega GmbH & Co. KG hat sich innerhalb des Forschungsprojektes intensiv an der Mitentwicklung des Reifegradmodells als Industriepartner beteiligt. Durch die Beschreibung unternehmensinterner Entwicklungsvorgänge hat das Unternehmen Impulse für eine industrienahe Ausrichtung des Qualität 4.0-Reifegradmodells geliefert.

Im Folgenden beschreibt Özer Hatip, Gruppenleiter Integriertes Management, inwiefern das beschriebene Qualität 4.0-Reifegradmodell die gelebte Praxis bei Viega wiederspiegelt:

„Die ersten beiden Stufen des Reifegradmodells sind bei Viega nicht scharf voneinander getrennt und verschwimmen im Grunde zu einer Stufe. Dies ist durch die Nutzung industrieller Softwaresysteme wie beispielsweise SAP oder CAQ bedingt. Dokumente wie Wareneingangsprüfpläne und Lieferantenbewertungen liegen bei uns in digitaler Form vor, sodass wir keine Unterscheidung mehr zwischen ‚interner‘ und ‚externer‘ Digitalisierung vornehmen müssen. Allerdings ist in der Zusammenarbeit mit externen Partnern diese Unterscheidung eindeutig spürbar. Insbesondere kleinere Unternehmen verfügen oftmals nicht über die notwendigen Infrastrukturen und Softwaresysteme, in denen interne und externe Daten verfügbar sind. Die Unterscheidung in interne und externe Digitalisierung ist also insbesondere im Hinblick auf KMU durchaus sinnvoll, auch wenn sie bei einigen größeren Unternehmen nicht mehr vollumfänglich gültig ist.

In den vergangenen Jahren hat Viega eine starke Entwicklung in Richtung der Reifegradstufe drei des Qualität-4.0-Reifegradmodells vollzogen. Qualitätsbezogene Daten, Prozess- und Produktdaten werden mit weiteren relevanten Daten (wie zum Beispiel Energieverbrauchsdaten) angereichert und zentral in offenen Datenbanksystemen verfügbar gemacht (sogenannte Data Lakes). Diese Daten werden anschließend genutzt, um beispielsweise ein ‚Real-time Monitoring‘ der Produktion zu ermöglichen, indem KPI in Echtzeit zur Überwachung von Produkten und Prozessen visualisiert und ausgewertet werden. Auf diese Weise wird eine deutlich aktuellere Überwachung, Steuerung und Optimierung bestehender Prozesse ermöglicht. Weiterhin arbeitet Viega bereits in Pilotprojekten daran, prädiktive Verfahren zur Produkt- und Prozessoptimierung einzusetzen und sich somit in Richtung der vierten Stufe des Reifegradmodells zu bewegen. Die in den vergangenen Jahren aufgebaute Datenbasis stellt dabei die Grundlage dar, um den Echtzeit-Einblick in laufende Prozesse noch zu erweitern und den Blick auch auf in der Zukunft möglicherweise eintretende Ereignisse zu richten. Diese Entwicklung soll in der Zukunft weiter verstetigt und breit ausgerollt werden.“

Zusammenfassung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das entwickelte Qualität-4.0-Reifegradmodell die industrielle Praxis widerspiegelt. Insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen kann durch die selbstständige Ermittlung des eigenen Qualität-4.0 Reifegrades und der anschließenden Skizzierung möglicher Weiterentwicklungspfade der Einstieg in die digitale Transformation des Qualitätsmanagements gelingen. Das Qbility Web-Tool wird zum Ende des Projektes allen interessierten Unternehmen kostenfrei über das Internet zur Verfügung gestellt.

Über die Autoren

Maximilian Brochhaus M.Sc., Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT

Prof. Dr.-Ing. Karsten Fleischer, Allgemeiner Maschinenbau insbes. Qualitätsmanagement, Fachhochschule Südwestfalen, Standort Hagen

Dr. Julian Koch, Fachhochschule Südwestfalen, Standort Hagen

Özer Hatip, Dipl. Wirt.-Ing., Viega GmbH & Co. KG, Gruppenleitung Integriertes Management, Viega GmbH & Co. KG

Über das Forschungsprojekt

Das IGF-Vorhaben 21232 N der Forschungsvereinigung Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS), August-Schanz-Straße 21A, 60433 Frankfurt am Main wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Der Schlussbericht zu diesem Projekt kann ab Ende 2022 über die FQS bezogen werden. Kontakt zur Geschäftsstelle der FQS: infofqs@dgq.de

Weitere Informationen auf der Projektwebsite des Fraunhofer IPT: https://www.ipt.fraunhofer.de/de/projekte/qbility.html

Neues DGQ-Training: Qualitätsmanagement für Medizinprodukte in der Kunststoffindustrie

Die DGQ hat gemeinsam mit dem Kunststoff-Zentrum (SKZ) ein Weiterbildungsangebot im Bereich Medizinprodukte geschaffen. Mit dem weiteren Ausbau der Kooperation sollen die Lehrinhalte der DGQ-Kurse stark mit den praxisnahen Arbeitsprozessen der Kunststoff-Industrie durch das SKZ verbunden werden. So entsteht ein weiterer gewinnbringender Mehrwert für die Teilnehmer:innen.

Im September startet der viertägige Pilot-Lehrgang „DIN EN ISO 13485 – Qualitätsmanagement für Medizinprodukte in der Kunststoffindustrie“. Aus der Verbindung zwischen Kunststoffindustrie und Medizinprodukten ergibt sich für viele Unternehmen ein wachsendes Geschäftsmodell.

Im Lehrgang profitieren die Teilnehmer:innen von einem spezifischen Trainingsangebot, das nicht nur umfangreiches Wissen zum Managementsystem nach ISO 13485 vermittelt, sondern auch Praxisbeispiele aus der Kunststoffindustrie. Das SKZ bietet die speziell ausgestatteten Räumlichkeiten, durch die sich die Teilnehmer:innen in Gruppenarbeiten ganz gezielt mit den kunststoffspezifischen Anforderungen auseinandersetzen können.

Weitere Informationen zu dem neuen Training finden sich hier.

DGQ-Netzwerkveranstaltung thematisiert Qualitätssicherung für Medizinprodukte aus dem 3D-Drucker

3D-Druck für Medizinprodukte – Wie lässt sich die Qualität sicherstellen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das laufende FQS-Forschungsprojekt SAViour. Einblicke in das Projekt und erste Forschungsergebnisse konnten interessierte Teilnehmer:innen am 15. Juni 2022 in einer gemeinsamen Netzwerkveranstaltung der FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e. V. (FQS) und der DGQ-Geschäftsstelle Berlin gewinnen. Friederike Samel, Leiterin der Geschäftsstelle Berlin, Amelie Rusche, Managerin Forschung und Kommunikation bei der FQS sowie Dr. Christian Kellermann-Langhagen, wissenschaftlicher Geschäftsführer der FQS, führten als Moderator:innen durch das Programm.

3D-Druck ermöglicht eine Produktion in Losgröße 1. Dies ist auch für die Medizintechnik interessant: So lassen sich beispielsweise additiv gefertigte Implantate individuell an den Körper eines Patienten anpassen und trotzdem kostengünstig produzieren. Eine große Herausforderung stellt jedoch die Qualitätssicherung dar. In einem Impulsvortrag erläuterten die 3D-Druck-Expertinnen Anne Rathje vom Institut für Integrierte Produktion Hannover (IPH) sowie Ronja Witt und Anna-Lena Knott vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, welche Faktoren die Qualität im 3D-Druck beeinflussen. Sie zeigten auf, wie eine Sensorik- und App-basierte Qualitätskontrolle personalisierter 3D-Druck-Produkte aussehen kann. Projektingenieurin Rathje machte deutlich: „Additive Fertigungsprozesse reagieren sehr sensibel auf äußere Einflüsse. Unser Ziel im Projekt SAViour ist es, mehr Sicherheit in den Prozess zu bekommen und Fehler zu vermeiden.” Mit Hilfe des entstehenden Qualitätsmodells sollen mögliche Mängel personalisierter 3D-Druck-Produkte bereits während der Fertigung erkannt und die Qualität der additiv gefertigten Bauteile zulassungskonform dokumentiert werden. Die Auswertung der Sensordaten wird dabei durch Künstliche Intelligenz unterstützt. In einer abschließenden Videodemonstration vermittelten die Referentinnen einen Eindruck von einem 3D-Druckprozess und einer exemplarischen Datenauswertung.

Die rund 30 eingewählten Teilnehmer:innen, unter anderem aus den Bereichen Qualitätsmanagement, Medizintechnik und additive Fertigung, brachten sich mit vielen interessierten Fragen und Impulsen aus der Praxis ein und diskutierten gemeinsam mit den Expertinnen, welche Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung des Qualitätsmodells notwendig sind.

Über die FQS

Die FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. betreut jährlich etwa 15 nationale und internationale Forschungsprojekte. In Zusammenarbeit mit bundesweit mehr als 20 Forschungseinrichtungen realisiert sie Vorhaben im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Vor allem mittelständisch geprägten Unternehmen bietet die FQS die Möglichkeit, sich an ihren Projekten zu beteiligen, Anforderungen einzubringen und von neu entwickelten Methoden und Strategien zu profitieren.

DGQ-Mitglieder können die Vortragsfolien zur Veranstaltung auf der Mitgliederplattform DGQplus im Raum der Geschäftsstelle Berlin auf einsehen.

Kontakt:

FQS
Amelie Rusche
Managerin Forschung und Kommunikation
E-Mail: amelie.rusche@dgq.de

Studie zeigt: Betriebliche Weiterbildung verlagert sich stärker in den digitalen Bereich

Die Digitalisierung der Weiterbildungsbranche schreitet voran. Die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen wie Reiseverbote, Veranstaltungsabsagen und Homeoffice wirken hierbei als Beschleuniger. So lautet eines der Ergebnisse der Trendstudie 2022 des Bundesverbands betriebliche Weiterbildung Wuppertaler Kreis.

Weiterbildungsdienstleister richten sich entsprechend darauf aus, zukünftig einen hohen Anteil ihres Umsatzes mit digitalen Angeboten zu erzielen. In den digitalen Arbeitswelten entwickelt sich für sie ein Umfeld mit hoher Veränderungsdynamik. Weiterbildungsprofis der Zukunft benötigen laut Studie neben ihrem Fachwissen ein umfangreiches digitales Methodenwissen, um Weiterbildungsinhalte auch online vermitteln zu können.

Die Weiterbildungsdienstleister sehen die Stärken von Online-Formaten vor allem bei Fachthemen und der Wissensvermittlung. Ein wichtiger Schwerpunkt für die Dienstleister wird performance support sein. Der Begriff bezeichnet die Bereitstellung digitaler Bildungsprodukte auf Weiterbildungsplattformen, um Beschäftigte unmittelbar im Prozess der Arbeit zu unterstützen. Die Vermittlung sozialer Kompetenzen wie beispielsweise Führung und Persönlichkeitsentwicklung wird hingegen auch in Zukunft bevorzugt in Präsenzformaten stattfinden.

Die aktuelle Trendstudie 2022 bietet der Wuppertaler Kreis auf seinen Internet-Seiten unter www.wkr-ev.de als kostenlosen Download an.

FQS-Forschungsprojekt AIDpro: Datenqualität durch Prozessdatenvalidierung

Machine Learning (ML) Algorithmen ermöglichen es, aus hochdimensionalen und großen Datenmengen Informationen zu gewinnen, um die menschliche Entscheidungsfindung zu unterstützen oder autonom Entscheidungen zu treffen. In rein virtuellen Anwendungen, wie im Online-Marketing, in Suchmaschinen oder in Chatbots, macht sich ML im alltäglichen Leben bereits seit einigen Jahren deutlich bemerkbar. In der Produktionstechnik bestehen dagegen weiterhin große Schwierigkeiten, das Nutzenpotenzial von ML flächendeckend zu erschließen. Der Grund für diese Diskrepanz liegt im Spannungsfeld begründet, in dem sich produktionstechnische ML-Anwendungen befinden. Dieses herausfordernde Umfeld ist charakterisiert durch:

  • die Eigenschaften realer Prozessdaten (geringe Datenqualität und hohe Datenkomplexität),
  • die ML-Modelleigenschaften (stochastisch, intransparent und anfällig gegenüber Datenfehlern) und
  • die hohen produktionstechnischen Anforderungen an die Zuverlässigkeit von Produktionssystemen und die damit verbundenen hohen wirtschaftlichen Risiken.

Für die Produktionstechnik liegt der Schlüssel zum Erfolg in der Datenqualität. Seit Beginn der vierten industriellen Revolution haben viele Unternehmen die Strategie verfolgt, Daten unstrukturiert in großen Mengen in der Hoffnung zu speichern, dass der Wert dieser Daten zukünftig erschlossen werden kann. Weil sich diese Datensätze heutzutage oft als nicht verwertbar herausstellen, haben sich mittlerweile alternative Datenstrategien etabliert. Sie sehen vor, dass bereits bei Datenaufnahme eine höchstmögliche Datenqualität sichergestellt werden muss.

Das Forschungs- & Entwicklungsvorhaben AIDpro

In der Produktion liegt die wesentliche Herausforderung in der Interaktion mit der realen Welt. Mithilfe von Sensorik wird versucht, den Zustand von Bauteilen, Fluiden, Prozessen oder Maschinen zu eindeutig zu bestimmen. Allerdings unterliegen die Daten Messrauschen, werden mit unterschiedlichen Frequenzen erzeugt, werden beeinflusst von Sensorfehlern, Umgebungseinflüssen und falschen Prozesseinstellungen. Sie stellen damit nur eine unsichere Abschätzung der realen Zustände dar.

Um für produzierende Unternehmen dieses Problem zu lösen, somit die Qualität von Prozessdaten sicherzustellen und dadurch das Fundament für produktionstechnische ML-Anwendungen zu legen, bündeln das Fraunhofer Institut für Produktionstechnik IPT aus Aachen und das Fraunhofer Institut für Angewandte und Integrierte Sicherheit AISEC aus München ihre Kompetenzen im Entwicklungsvorhaben AIDpro (kurz für Anomaliedetektion in der Produktion). Gefördert wird das geplante Forschungsprojekt von der FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e.V.

Lösungsansatz

Ziel von AIDpro ist die Entwicklung einer standardisierten Datenqualitätssicherung für Produktionsprozesse mithilfe von Datenvalidierungsansätzen und KI-basierter Erkennung von anomalen Daten in enger Zusammenarbeit mit produzierenden Unternehmen. Durch eine standardisierte Sicherheitsschicht werden Prozessrohdaten validiert, indem die Daten fortlaufend überwacht und auf ihre Integrität hin überprüft werden. Ausreißer werden ermittelt und abgefangen. Auch sich zeitlich ausbildende Datendrifts, die beispielsweise aufgrund von Verschleiß eine wesentliche Herausforderung in Produktionsprozessen darstellen, sollen sich detektieren lassen.

Welchen Nutzen besitzt eine solche Lösung für Unternehmen?

Die Datenvalidierung bildet neben der Sicherstellung einer hohen Datenqualität das Fundament für die Erschließung einer Vielzahl weiterer Nutzenpotenziale im industriellen Kontext:

  • Steigerung des wirtschaftlichen Werts der Daten
  • Überwachung des Maschinenzustands (Fehlerhafte Daten deuten auf Fehler im Prozess hin)
  • Zuverlässiger und sicherer Einsatz von ML-Modellen auf validierten Daten
  • Qualitätsüberwachung (Fehlerhafte Daten deuten auf Fehler im Produkt hin)
  • Präzisere Planung von Instandhaltungsmaßnahmen

Neben den technologischen Vorteilen können die Unternehmen durch einen aktiven Austausch im Konsortium ihre Kompetenzen in Digitalisierungsthemen ausbauen, eigene Themen, Fragestellungen und Anwendungsfälle mit einbringen und wichtige Kontakte zu Forschungsinstituten und Industrieunternehmen für strategische interdisziplinäre Kooperationen knüpfen.

Fazit und Ausblick

Wer das Potenzial von Prozessdaten und die damit verbundenen Effizienzvorteile voll ausschöpfen möchte, muss eine höchstmögliche Datenqualität sicherstellen. Neben mangelnder Digitalisierungskompetenzen stellt genau das eine große Herausforderung im produktionstechnischen Umfeld dar. AIDpro ist auf der Suche nach Unternehmen, die daran interessiert sind – ausgehend von der Umsetzung einer ML-Pilotanwendung auch weitere Herausforderungen der Prozessdigitalisierung gemeinsam mit dem Projektbeteiligten zu lösen. Detailliertere Informationen zum Vorhaben und Beteiligungsmöglichkeiten finden sich im Projektsteckbrief.

Über den Autor: Lars Leyendecker

Als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie IPT in Aachen erforscht Lars Leyendecker, wie mithilfe von datengetriebener Optimierung Effizienzpotentiale in produktions- und medizintechnischen Anwendungen erschlossen werden können. Dazu zählen insbesondere Themen wie Erklärbarkeit, Stabilität, Robustheit und Adaptionsfähigkeit von ML-Systemen.

 

Kontakt:

Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT

Lars Leyendecker
lars.leyendecker@ipt.fraunhofer.de

Alexander Kreppein
alexander.kreppein@ipt.fraunhofer.de

 

FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e. V.
August-Schanz-Straße 21A
60433 Frankfurt am Main
infofqs@dgq.de

 

7. Norddeutscher Qualitätstag: Ein Polizist, ein Pilot und jede Menge fachlicher Austausch für die berufliche QM-Praxis

Frankfurt am Main, 17. Juni 2022 – Auch als virtueller Branchentreff ist es für Qualitätsbegeisterte der Region und darüber hinaus mittlerweile ein fester Termin im Kalender. Bereits zum siebten Mal führte die Deutsche Gesellschaft für Qualität e. V. (DGQ) am 14. Juni 2022 in Kooperation mit der ConSense GmbH, der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS GmbH) und der Zeitschrift „Qualität und Zuverlässigkeit“ den Norddeutschen Qualitätstag durch. Dass die Veranstaltung zum dritten Mal online stattfand, zeigt, dass sich dieses Praxisforum für Qualitätsinteressierte auch als virtuelles Format bewährt hat. Mehr als 100 Teilnehmer:innen hatten sich angemeldet, um sich zu aktuellen Themen rund um das Qualitätsmanagement zu informieren, zu vernetzen und auszutauschen.

„Die Veranstaltung wurde im hohen Norden organisiert, spricht aber durch ihr abwechslungsreiches Programm und ihr virtuelles, interaktives Format Teilnehmende aus ganz Deutschland an”, beobachtete Alexander Fuchs, Leitung Netzwerkmanagement bei der DGQ. „Diesen großen Vorteil sehen wir auch in unseren zahlreichen anderen Digital-Veranstaltungen des DGQ-Netzwerks.“

Qualitätsmanagement aus ungewohnter Perspektive

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten neben Alexander Fuchs auch Andreas Schachermeier, Geschäftsführer ConSense Management Systems GmbH, und Torsten Laub, Leiter der DGQ-Geschäftsstelle Hamburg, die Besucher:innen und stimmten sie auf das anstehende Programm ein. Im Anschluss warfen zwei Keynotes einen Blick über den Tellerrand des gewohnten Qualitätsmanagements hinaus. Zunächst berichtete Bent Herzog, Sachgebietsleiter Beschwerdemanagement bei der Polizei Hamburg, von der Einrichtung eines zentralen, digitalen Beschwerdemanagements. Ziel war es seinerzeit, die hohe Akzeptanz und das große Vertrauen der Hamburger:innen in die polizeiliche Arbeit zu erhalten und nach konfliktbeladenen Situationen wiederherzustellen.

Auf den Polizisten folgte der Pilot. Eckhard Jann, neben seiner Tätigkeit im Cockpit auch Autor und Berater, erläuterte in seiner Keynote zum Auftakt des Nachmittagsprogramms den „Umgang mit Fehlern – aus Sicht eines Flugkapitäns. Er legte dar, wie auch andere Unternehmen aus menschlichen Fehlern im Flugverkehr lernen können und welche Erkenntnisse sich daraus für die Führung von Mitarbeitenden ableiten lassen.

Individuelles Programm aus vielseitigem Workshop-Angebot

Der Norddeutsche Qualitätstag offerierte den Teilnehmer:innen auch in diesem Jahr ein vielseitiges Workshop-Angebot, aus dem sich ein individuelles Programm zusammenstellen ließ. Wie bei dieser Veranstaltung üblich, standen auch hier die praktische Umsetzung und der unmittelbare Austausch im Zentrum. Die Bandbreite der Workshop-Themen reichte dabei von Circular Economy über Betriebliches Gesundheitswesen bis hin zu Integrierten Managementsystemen sowie Projekt- und Wissensmanagement. Daneben blieb ausreichend Raum und Zeit zum Networking mit den Referenten und im Kreis der Teilnehmer:innen.

In der Schlussrunde am Ende des 7. Norddeutschen Qualitätstages zeigte eine Kurzumfrage, dass die Veranstaltung mit ihrem Programm wieder einen Kernbedarf der Teilnehmer:innen getroffen hat. Entsprechend positiv fiel auch das Resümee von ConSense-Geschäftsführer Andreas Schachermeier aus: „Der heutige Tag hat wieder gezeigt, dass Qualitätsmanagement auch ein Motor für Entwicklungen und Neuerungen im Unternehmen sein kann. Dies gilt beispielsweise für Themen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit oder die Organisationsentwicklung insgesamt. Der 7. Norddeutsche Qualitätstag hat mit seinem vielseitigen Programm viele spannende Impulse dazu gegeben.“

Über die DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.

 

Ihre Ansprechpartner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ
Hinrich Stoldt
August-Schanz-Str. 21A
60433 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 95424-170
E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de

Exklusiv für DGQ-Firmenmitglieder: Stark erweitertes Angebot bei Stellenanzeigen

„Q-Karriere – nirgendwo kommen Sie Ihrer Zielgruppe so nah“ – unter diesem Motto unterstützt die DGQ ihre Firmenmitglieder ab sofort mit einem exklusiven Paket bei der Suche nach geeigneten Bewerber:innen inmitten der Q-Szene.

Mit „Q-Karriere“ bietet die DGQ die passende Lösung für die Herausforderungen in Zeiten des Fachkräftemangels. Die DGQ-Firmenmitglieder können Kandidat:innen ohne Zeit- und Streuverlust direkt ansprechen und dem Wettbewerb damit einen Schritt voraus sein.

Nach erfolgter Buchung wird die Stellenanzeige:

  • auf der DGQ-Homepage (3 Monate Laufzeit),
  • auf der Mitgliederplattform DGQplus (3 Monate Laufzeit),
  • im Online-Stellenportal der Fachzeitschrift „Qualität und Zuverlässigkeit“ (QZ) (2 Monate Laufzeit),
  • auf den Social Media Kanälen Xing und LinkedIn sowie
  • als Push-Nachricht über den Job-Alert veröffentlicht.

Dieses deutlich aufgestockte Angebot gilt ab dem 1. Juni 2022 und löst damit das bisherige Angebot ab.

Alle weiteren Informationen finden sich hier.

DGQ-Experten gesucht: Normungsroadmap Künstliche Intelligenz KI

Normen und Standards schaffen Vertrauen in KI und sind damit eine wesentliche Grundlage für die weitere Entwicklung der Zukunftstechnologie. Mit der Normungsroadmap Künstliche Intelligenz legte Deutschland als erstes Land weltweit eine umfassende Analyse des Bestands und des Bedarfs an internationalen Normen und Standards für diese Schlüsseltechnologie vor. Die Normungsroadmap KI beschreibt den strategischen Fahrplan für die Standardisierung im Bereich der Künstlichen Intelligenz und setzt damit eine wesentliche Maßnahme der KI-Strategie der Bundesregierung um.

Gemeinsam mit der Bundesregierung und Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und der Zivilgesellschaft haben DIN und DKE die erste Ausgabe der Normungsroadmap zu Künstlicher Intelligenz erarbeitet und 2020 veröffentlicht . Diese berücksichtigt in einem breit angelegten interdisziplinären Ansatz nicht nur die technischen sondern gleichwertig auch die ethischen und gesellschaftlichen Aspekte von Normen in der KI.

Im Januar 2022 begannen die Arbeiten an der zweiten Ausgabe der Roadmap. Ziel ist die Fortschreibung und Weiterentwicklung der Ergebnisse der ersten Version. Dabei werden auch neue Schwerpunkte gesetzt und Handlungsempfehlungen für neue Themenfelder formuliert. Die Normungsroadmap KI leistet damit einen wesentlichen Beitrag dazu, die nationale Position in der Normung noch stärker auf der europäischen und internationalen Ebene einzubringen.

Möglichkeiten zur Mitarbeit 

Für die Fortschreibung und Weiterentwicklung der zweiten Ausgabe gibt es die Möglichkeit der Mitarbeit. Das DIN sucht Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft – somit sind auch DGQ Experten gefragt.  Die Erarbeitung erfolgt in virtuellen Arbeitsgruppen. Interessenten für eine Mitarbeit können sich hier anmelden.

Die Erarbeitung der Roadmap erfolgt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Detaillierte Informationen sind verfügbar unter  www.din.de/go/normungsroadmapki .

 

Westfälische Hochschule neuer Kooperationspartner im Lehre-Hochschul-Modell der DGQ

Bereits im Studium eine wichtige Zusatzqualifikation für den Berufsstart mitzubringen – dies ist die Idee hinter dem Lehre-Hochschul-Modell der DGQ. Studierende in Bachelor- und Masterstudiengängen kooperierender Hochschulen können im entsprechenden Zusatzfach das Zertifikat zum „DGQ Manager Qualität Junior“ erwerben.

Über ein Antragsverfahren überprüft die DGQ die notwendigen Zulassungsvoraussetzungen gemäß den Anforderungen der European Organization for Quality (EOQ). Das Curriculum der Hochschulen muss von Dauer und Inhalt diesen Vorgaben entsprechen.

Mit der Westfälischen Hochschule ist nun der 16 Kooperationspartner hinzugekommen.

V. l. n. r. Prof. Dr. Andreas Kneißler vom Fachbereich Maschinenbau, Umwelt- und Gebäudetechnik der Westfälischen Universität mit Karin Weltring, Leiterin der Personenzertifizierung und Michael Sturm, Produktmanager in der Personenzertifizierung (beide DGQ).

Vorsprung beim Berufsstart

Seit 1997 bietet die DGQ dieses Qualifizierungsmodell zum „DGQ Manager Qualität Junior“ an. Seit Beginn dieses Programms haben sich bundesweit rund 4000 Studierende für ein solches Zertifikat qualifiziert. Die Studierenden sichern sich somit einen Vorsprung für Ihren Berufseinstieg. Mit diesem Zertifikat haben sie darüber hinaus die Basis geschaffen, um bei uns Expertenwissen für die Zertifizierung zum DGQ-(Lead)-Auditor zu erlangen: Wenn die Absolventen die notwendige Berufserfahrung gesammelt und die entsprechenden Zertifikate DGQ-Qualitätsmanagementbeauftragter oder DGQ-Qualitätsmanager erhalten haben, steht der Zulassung zur Kompetenzprüfung nichts mehr im Wege. Sie berechtigt, die Auditorenausbildung zu beginnen.

Internationale Anerkennung:

Die Inhalte der Ausbildung zum DGQ-Quality Systems Manager Junior stimmen mit den Forderungen des harmonisierten Ausbildungsschemas der EOQ für die Zertifizierung von Qualitätsfachpersonal überein. Die EOQ ist ein anerkanntes QM-Netzwerk in Europa. Die DGQ ist als nationaler Partner und Zertifizierungsstelle der EOQ zugelassen und vergibt als einzige deutsche Organisation EOQ-Zertifikate. Unter definierten Voraussetzungen können Inhaber von DGQ-Zertifikaten im Anschluss an die Qualifizierung zum DGQ-Qualitätsmanager und DGQ-Auditor Qualität auch das entsprechende EOQ-Zertifikat über uns erhalten.

 

Kontakt:

Karin Weltring

Leitung Personenzertifizierung der DGQ

karin.weltring@dgq.de

 

 

 

DGQ-Fachkreis „Exzellenter Kundenservice“: Kostenloses Tool zur Reifegradbewertung des Customer Service 4.0

Ob vor Ort, digital oder hybrid – ein exzellenter Kundenservice ist ein ausschlaggebender Faktor für den Unternehmenserfolg. In Zeiten der Digitalisierung unterliegt Kundenservice gleichzeitig rasanten Veränderungen. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, immer schneller auf die sich ändernden Erwartungen und Anforderungen ihrer Kunden einzugehen.

Ist-Stand ermitteln, Handlungsschritte festlegen

Der DGQ-Fachkreis „Exzellenter Kundenservice“ hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dieser Thematik befasst. Dazu hat das Gremium mehrere Handlungsfelder des Customer Service 4.0 für Unternehmen abgeleitet und beschrieben.

Um den aktuellen Nachholbedarf in diesen Handlungsfeldern zu bestimmen, ist es notwendig festzustellen, wo die Organisation hinsichtlich des eigenen Kundenservice derzeit steht. Genau dies leistet das Tool „Reifegradbewertung Customer Service 4.0”. Die webbasierte Anwendung wurde vom DGQ-Fachkreis „Exzellenter Kundenservice“ gemeinsam mit der der ConSense GmbH entwickelt.

Der Reifegrad wird auf Basis einer Umfrage unter den Mitarbeitenden ermittelt und unterstützt die Unternehmen dabei, konkrete Handlungsschritte auf ihrem Weg zu exzellentem Service zu entwickeln.

Manifest als Basis des Tools

Die im Reifegrad-Tool untersuchten Handlungsfelder hat der DGQ-Fachkreis „Exzellenter Kundenservice“ bereits vor einigen Jahren in einem Manifest mit dem Titel „‘Customer Service 4.0‘ – Digitale Transformation im Kundenservice“ beschrieben. Das Dokument hat der Fachkreis in der Zwischenzeit kontinuierlich überarbeitet, so dass mittlerweile die fünfte Auflage erschienen ist.

Das Manifest soll als Leitfaden dienen, um das Unternehmen – insbesondere Dienstleistende – mit exzellentem Kundenservice wirtschaftlich erfolgreich zu halten oder zu machen. Es beschreibt vier Handlungsfelder für Unternehmen, die im Rahmen der digitalen Transformation Kundenerfahrungen verbessern, bestehende Services optimieren und neue Serviceleistungen anbieten möchten:

Strategisches: Markt-/Kundenerwartungen verstehen und das Unternehmen auf eine kontinuierliche bzw. disruptive Marktveränderungen ausrichten – eine ganzheitliche Service 4.0 Strategie umsetzen; Kunden- und Mitarbeiterorientierung vorleben; perspektivisch führen und kulturelle und psychosoziale Faktoren berücksichtigen

Kulturelles: Eine kunden-/mitarbeiterorientierte Servicekultur schaffen; geförderte Mitarbeiterbeteiligung; angemessene agile und selbstorganisierte Strukturen und innovativen Methoden etablieren; Räume für informellen und formellen Austausch in digital, hybrid oder Präsenz schaffen sowie aktive Mitarbeitergewinnung und -loyalisierung sicherstellen

Innovatives: Customer Feedback-/Experience Management und innovative Methoden nutzen um Kundenbedürfnisse/-erwartungen ganzheitlich zu managen und um Kundenservices mit hohem Nutzenpotenzial und/oder Erlebniswert – auch in Wertschöpfungsnetzwerken mit anderen Leistungserbringern/Unternehmen – zu schaffen

Operatives: Service Excellence – Kundenkanäle ganzheitlich managen; Kunden-kommunikation-/Feedback verbessern; bestehenden Kundenservice auch durch Integration/Kombination von innovativen Informations-/Dienstleistungstechniken

In der aktuellen Version wurden inhaltliche Ergänzungen im Wesentlichen in den Bereichen „Strategisches“ und „Kulturelles“ vorgenommen, weil deutlich wird, dass:

  • ein Hybrid aus Homeoffice und Arbeiten im Büro und dazu geeignete psychosoziale Rahmenbedingungen entstehen,
  • in dem Zusammenhang eine veränderte Führungskultur, auch über Distanz notwendig wird; reflektierend, lernbereit und offen für Feedback,
  • zunehmend offene, agile und vernetzte Strukturen entstehen werden, die Kreativität, Lernbereitschaft, kollektive Problemlösungen und vernetztes Denken fördern.

Das Reifegrad-Tool kann kostenlos genutzt werden unter: https://dgq.consense-gmbh.de/Home.

Der Fachkreis bietet die Möglichkeit, sich über die Bewertung und darüber, wie sich exzellenter Kundenservice weiter professionalisieren lässt, auszutauschen.

Autoren:
Fachkreis Exzellenter Kundenservice
Christian Ziebe, Helmut Kremer, Heiko Klemm

Kontakt: fk-dl@dgqaktiv.de

Intensivierung der Zusammenarbeit mit ISO TC 176 Quality Management

ISO TC 176 hat 2021 beschlossen, die Task Force 4 “emerging trends in quality” einzurichten. Die Arbeitsgruppe soll dauerhaft durch Sammlung relevanter Trends und Informationen bei der strategischen Ausrichtung der Normungsarbeit unterstützen. ISO TC 176 hat bereits in den vergangenen Jahren Positionspapiere unter Einbeziehung deutscher Experten erarbeitet und für die Meinungsbildung bei Revisionen der Normen aus der 9000er und 10000er Reihe bereitgestellt.

Thomas Votsmeier, Leitung Normung der DGQ und Vertreter von DIN und EOQ in dieser Arbeitsgruppe hat die Chance genutzt, die Zusammenarbeit mit den Qualitätsgesellschaften in Europa (EOQ) und Deutschland (DGQ) sowie mit ausgesuchten Hochschulen aus Europa zu verstärken.

Um Möglichkeiten für eine vertiefte Zusammenarbeit zu erkunden fand dazu am 5. April 2022 ein Meeting unter der Leitung von EOQ und TC 176 TG4 statt. Das Ergebnis: Die EOQ wurde als Liasion Organization in die strategische Beratungsgruppe aufgenommen. Die Beteiligten vereinbarteneinen regelmässigen Austausch zur Festlegung konkreter Maßnahmen.

Damit kann die DGQ als Qualitätsfachgesellschaft ihre Positionen und Erkenntnisse über die Weiterentwicklung im QM direkt in die Entscheidungsprozesse des zuständigen ISO-Normungsgremiums einbringen und zur Diskussion stellen. Sie kann darüber hinaus neben Experten aus den europäischen Qualitätsgesellschaften auch Universitäten in das Netzwerk aufnehmen und Kontakte herstellen. Interessierte DGQ-Mitgliedsorganisationen und DGQ-Experten erhalten weitere Informationen über Thomas Votsmeier, Leitung Normung der DGQ.

Kontakt:

Thomas Votsmeier

Leitung Normung der DGQ

thomas.votsmeier@dgq.de

Studie bestätigt: FQS Forschungsgemeinschaft Qualität arbeitet mit effektivem Förderinstrument

Nun ist es auch durch eine Evaluationsstudie des Bundeswirtschaftsministeriums belegt – die Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) unterstützt als Innovationsförderprogramm deutsche Unternehmen nachweislich und wirksam. Sie schlägt die Brücke zwischen Grundlagenforschung und wirtschaftlicher Anwendung. Die IGF bietet kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dadurch Zugang zu aktuellen praxisorientierten wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Die Erhebung befragte 474 KMU, 564 Forschungseinrichtungen und 82 Forschungsvereinigungen. Zielerreichung, Wirkung und Wirtschaftlichkeit des Programms wurden für den Zeitraum vom 1. September 2017 bis 31. Dezember 2020 überprüft. Über 30 Prozent der befragten Organisationen haben ein oder mehrere Forschungsergebnisse für die Weiterentwicklung und Optimierung ihrer eigenen Produkte (darunter 40 Prozent), Dienstleistungen (darunter 24 Prozent), Verfahren (darunter 24 Prozent) und auch für Patentanmeldungen (darunter 3 Prozent) direkt genutzt. Auch zum Netzwerkausbau trägt die IGF bei: Etwa zwei Drittel der KMU in projektbegleitenden Ausschüssen der Industriellen Gemeinschaftsforschung gaben in Befragungen an, im Jahr zu durchschnittlich drei Netzwerken oder Partnern Kontakte aufzubauen.

Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte IGF wird über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e.V. (AiF) koordiniert. Als Dachverband von 100 gemeinnützigen Forschungsvereinigungen mit mehr als 50.000 eingebundenen Unternehmen bildet die AiF das Forschungsnetzwerk für den deutschen Mittelstand. Die FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e. V. (FQS) ist als Forschungsarm der DGQ Mitglied der AiF. In dieser Funktion sorgt sie für eine qualifizierte Auswahl von Forschungsthemen gemäß dem Bedarf von KMU, übernimmt das Projektmanagement im Falle einer erfolgreichen Antragstellung und erfüllt Aufgaben zur Verbreitung der Ergebnisse. Durch die Begleitung zahlreicher Forschungsprojekte in den Bereichen Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung und benachbarten Themengebieten rund um das Thema Qualität trägt die FQS zu einem guten Ergebnis und der Wirksamkeit dieses Förderinstrumentes bei.

Weitere Ergebnisse zu der Studie finden sich hier.

Auch 2021: EFQM zeichnet DGQ als Partnerorganisation aus

Die DGQ freut sich über diese erneute Ehrung: Nach 2020 hat die European Foundation for Quality Management (EFQM) die DGQ auch für 2021 zur Outstanding Certified Training Organisation ernannt. Damit würdigt die EFQM das Engagement und die Leistung der DGQ als eine Organisation, die Weiterbildungen und Beratung in diesem Bereich anbietet.

Das EFQM Modell ist international anerkannt und dient der Analyse von Organisationen, zur Organisationsentwicklung sowie zur Organisationsbewertung. Kein anderes Modell seiner Art wird in so viele Sprachen übersetzt und weltweit eingesetzt.

Neues EFQM Modell 2020

2020 hat die EFQM eine grundlegend überarbeitete Version des EFQM Modell veröffentlicht, das Organisationen noch besser dabei unterstützt, sich an Krisensituationen anzupassen. Es trifft detaillierte Annahmen, wie Organisationen unter den aktuellen Bedingungen erfolgreich handeln können. Dazu berücksichtigt das Modell zwei Konzepte, die unverzichtbar sind: Die Auseinandersetzung mit dem Ecosystem einer Organisation und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

Die DGQ verbindet eine langjährige Partnerschaft mit der EFQM. Sie bietet verschiedene Trainings und umfassende Beratung zur Organisationsentwicklung mit dem EFQM Modell an.

Sie erweitert ihr Spektrum in diesem Bereich kontinuierlich durch E-Trainings.

Mehr zum EFQM-Angebot der DGQ findet sich hier.

 

Neues Online-Format: DGQ-Leadership-Dialog „Digitalisierung QM“

Die DGQ hat gemeinsam mit ihrem Digitalisierungspartner, der corporate momentum GmbH, ein neues, spannendes Online-Angebot für Qualitätsmanager entwickelt.

Das Webinar richtet sich gezielt an QM-Führungskräfte und gibt Antworten auf zentrale Fragen zur Digitalisierung des Qualitätsmanagements. Es informiert Qualitätsverantwortliche über die drängendsten Handlungsfelder und die richtigen Schritte in die Zukunft. Dafür bietet es einen professionellen Austausch mit Experten zu Potenzialen, Lösungen und Fallstricken.

In thematisch zugeschnittenen Online-Modulen gehen die Teilnehmenden nach einem kurzen Impulsvortrag mit einem QM-Digitalisierungs-Experten in die Diskussion. Die Besonderheit des Webinars: Die Teilnehmer haben die Gelegenheit, sich direkt und intensiv mit diesem hochkarätigen Fachexperten im Dialog auf Augenhöhe auszutauschen. Die fundierten und erprobten Best-Practice-Beispiele unterstützen sie bei der Entwicklung eigener Digitalisierungsideen.

Mittels eines Einstiegsvideos können sich Interessenten vorab über die konkreten Inhalte informieren. Dr. Thomas Endres, Digitalisierungsexperte mit langjähriger QM-Erfahrung, und Andreas Heinz, Leiter Produktmanagement bei der DGQ Weiterbildung, geben einen Einblick in den neuen Online-Leadership-Dialog der DGQ.

Das Einstiegsvideo gibt es hier.

 

 

 

Relaunch der QM-Lehrgänge erfolgreich gestartet

Pünktlich zum Nikolaustag startete am 6. Dezember 2021 die Ausbildung zu DGQ-Qualitätsbeauftragten mit einem neuen Lehrgangskonzept. In der DGQ-Geschäftsstelle in Frankfurt ging es vier Tage lang um das Thema “Qualitätsmanagement I-Grundlagen”. Mitte Februar wird das zweite Modul des grundlegend überarbeiteten Lehrgangs beginnen, bei dem sich einige der Teilnehmenden auf ein Wiedersehen in Frankfurt freuen.

Pilotveranstaltung des Grundlagen-lehrgangs Qualitätsmanagement I-Grundlagen am Nikolaustag

Schnell stiegen die 14 Teilnehmenden – größtenteils neu im Qualitätsmanagement – ins Thema ein und sorgten direkt für eine gute Stimmung der Gruppe. Die neue inhaltliche Struktur der Lehrgänge orientiert sich an den Grundsätzen des Qualitätsmanagements. Hiermit wird ein Mindset gestärkt, in dem das Qualitätsmanagement für sich und gegenüber anderen Bereichen deutlich macht, dass es als Treiber des Organisationserfolgs agiert. Neben dem grundsätzlichen Verständnis des Qualitätsbegriffs zählen auch die Themen Kundenanforderungen verstehen, Führung, Mitarbeiter und Schnittstellen einbeziehen, Prozessorientiert handeln, Verbesserungen umsetzen und Entscheidungsfindung mithilfe von Kennzahlen zum Schwerpunkt der Lehrgänge.

Nach intensiver Konzeptionsphase war die Pilotveranstaltung ein voller Erfolg. Trotz des anspruchsvollen Lernstoffs blieb genug Raum für tiefergehende Diskussion und Nachfragen oder kleinere Anekdoten des Trainers. Die Teilnehmenden lobten sowohl den guten Mix aus Gruppenarbeiten und Vortragsteilen als auch die sichere und sympathische Art des Trainers. Auch eine kurze Vorstellung der DGQ-Lernplattform mit den neuentwickelten E-Learnings, zahlreichen Lernfragen und Gamification-Elementen wie Quiz-Duellen nahm die Gruppe sehr positiv auf. Kleinere Anpassungen und Verbesserungen werden noch erfolgen, aber mit einer Weiterempfehlungsquote von 100 Prozent blickt die DGQ auf einen erfolgreichen Start des Einstiegslehrgangs zurück.

Weitere Informationen zu den überarbeiteten Grundlagenlehrgängen finden sich hier.

DGQ erweitert das E-Trainingsangebot in der Qualitätssicherung

Die DGQ erweiterte auch in diesem Jahr ihr Angebot an Online-Lehrgängen und -Seminaren im Portfolio der Qualitätssicherung.

Das aktuelle Highlight dazu, ist die erfolgreiche Pilotierung des dritten Moduls der QS-Lehrgangsreihe, „Verbesserungsmethoden im Produktionsumfeld wertschöpfend einsetzen“, als E-Training Anfang November. Damit umfasst das Angebot an E-Trainings der Lehrgangsreihe Qualitätssicherung folgende Module:

Modul 1: Qualitätssicherung im Produktionsumfeld – Grundlagen

Modul 2: Statistische Daten im Produktionsumfeld erheben, auswerten und vermitteln

Modul 3: Verbesserungsmethoden im Produktionsumfeld wertschöpfend einsetzen

Die dazugehörigen Prüfungen zu den Zertifikatsabschlüssen „DGQ-Fachkraft Qualitätssicherung“ und „DGQ-Spezialist Qualitätssicherung“ sind begleitend zur Transformation der Lehrgänge in ein E-Prüfungsformat überführt. Die Kundinnen und Kunden der DGQ stehen damit die ersten drei Module der Lehrgangsreihe Qualitätssicherung inklusive der Prüfungen in Präsenz oder auch Online zur Verfügung.

Die Teilnehmenden der Lehrgangsreihe haben die Möglichkeit während der Ausbildung zwischen dem Präsenz- und E-Format bei Training und Prüfung zu wechseln.

Digitalisierung und Präsenz schließen sich nicht aus. So werden die Prüfungen zu den beiden Zertifikatsabschlüssen in den kommenden Präsenzveranstaltungen von Papier auf das E-Prüfungsformat umgestellt.

Im Bereich der Seminare wurde das Training „Prüfmittelmanagement“ transformiert und bereits im Sommer als gelungenes E-Training pilotiert. Das als Präsenzveranstaltungen sehr beliebte Training wird auch als E-Training sehr gut angenommen. So waren der Pilot, wie auch der Herbsttermin des Trainings, fast ausgebucht.

Weitere Informationen zu den Trainings der Qualitätssicherung in Präsenz- und E-Format sowie alle Termine finden Sie hier.

Umfrage zur Integration von Frühwarnsystemen in Qualitätsaudits nach ISO 9001 sucht noch Teilnehmende

Im Rahmen einer Bachelor-Thesis an der Hochschule Esslingen wird die Expertise von Auditorinnen und Auditoren beim Thema „Integration von Frühwarnsystemen in Qualitätsaudits nach DIN EN ISO 9001“ benötigt. Frühwarnsysteme sind spezielle Arten von Informationssystemen, die frühzeitig für mögliche positive oder negative Entwicklungen sensibilisieren können. Zweck dieser Online-Umfrage ist es herauszufinden, welche Frühwarnindikatoren in Qualitätsaudits integriert werden können, um den Auditoren bei zukünftigen Audits weiterhelfen zu können. Die Ergebnisse werden zur Erstellung eines optionalen Fragenkatalogs für Auditorinnen und Auditoren dienen.

Die Umfrage ist noch bis zum 8. Dezember 2021, 18:30 Uhr geöffnet. Die Ausfüllzeit beträgt circa fünf Minuten.

Alle Antworten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und vollkommen anonym ausgewertet.

Zu Umfrage geht es hier.

FQS-Forschungsvorhaben zur Qualifizierung von KI-Systemen in der industriellen Qualitätsprüfung sucht Industriepartner für projektbegleitenden Ausschuss

KI-Technologien erhalten zunehmend Einzug in das industrielle Umfeld, auch im Rahmen von visuellen und bildbasierten Qualitätskontrollen. Bis Anfang der 2000er Jahre basierten KI-Systeme in der Industrie meist auf experten- oder regelbasierten Systemen. Datengetriebene Ansätze aus dem Bereich des Machine Learning (ML) fanden dagegen nur selten Anwendung. Mit der fortschreitenden Digitalisierung, die eine Fülle an Daten, Rechenleistung und verbesserten ML-Algorithmen liefert, rücken ML-Ansätze nun verstärkt in den Fokus. Auf ML basierende KI-Systeme werden häufig vollständig auf Daten trainiert, ohne dass explizite Regeln durch den Menschen vorgegeben werden müssen. Bedenken hinsichtlich Zuverlässigkeit oder Genauigkeit solcher Systeme verhindern jedoch bisher deren breiten industriellen Einsatz. Es fehlen geeignete Standards und Entwicklungsmethoden, um die Eignung/Qualifizierung eines ML-basierten KI-Systems nachzuweisen.

In dem geplanten FQS-Forschungsvorhaben AIQualify soll ein Vorgehensmodell mit Software-gestützten Methoden und Werkzeugen für ML-basierte KI-Systeme in der Qualitätsprüfung entwickelt werden. Es wird die Ermittlung und Formulierung von Prüf- und Bewertungskriterien erlauben. Ziel des Projekts ist es, eine Auditierung beziehungsweise Abnahme von KI-Systemen entlang dieser Kriterien möglich zu machen.

Interessierte Unternehmen haben die Möglichkeit, sich als Mitglied des projektbegleitenden Ausschusses zu beteiligen. Hierbei bringen sie ihre Anforderungen aus der Praxis ein, gestalten das Forschungsvorhaben mit und profitieren frühzeitig von den Ergebnissen. Hierzu kann auch eine prototypische Umsetzung im Unternehmen durch die Forschungseinrichtung gehören. Für die Finanzierung des Projektmanagements erhält die FQS von den beteiligten Unternehmen einen Förderbeitrag von 2.000 Euro für KMU (Jahresumsatz nicht größer als 125 Mio. Euro) und 4.000 Euro für Nicht-KMU. Start-ups innerhalb drei Jahre nach Gründung bleiben kostenfrei.

Die Projektlaufzeit ist ab Mitte/Ende 2022 für zwei Jahre geplant. Für weitere Informationen steht Prof. Dr.-Ing. Marco Huber (marco.huber@ipa.fraunhofer.de) und die Geschäftsstelle der FQS zur Verfügung.

Zur Projektankündigung geht es hier.

Die Sustainability Heroes Awards 2021: Sechs Unternehmen für ihre Vorreiterrolle in Nachhaltigkeit ausgezeichnet

 

Um aktives Engagement in der Wirtschaft weiter anzuspornen, werden von der DQS und DGQ jährlich die Sustainability Heroes Awards ausgeschrieben. Im Rahmen der Sustainability Heroes Konferenz, die am 26., 27. und 28. Oktober 2021 stattgefunden hat, wurden die diesjährigen Preisträger ausgezeichnet.

Insgesamt wurden in den sechs Kategorien 212 Bewerbungen eingereicht. Entsprechend schwer fiel es der Jury, aus den vielen inspirierenden Initiativen sechs Gewinner zu küren.

Um eine objektive Beurteilung zu gewährleisten, wurden die Bewerbungen von unabhängigen Nachhaltigkeitsexpertinnen- und experten bewertet. Simone Busch (IHK Düsseldorf), Prof. Dr. Bettina Stoll (Hochschule Fulda), Franziska Honheiser (IHK Frankfurt), Patrick Bungard (M3TRIX-Institut) und Behzad Sadegh (DQS CFS GmbH) bildeten gemeinsam die Jury.

Folgende Preisträgerinnen 2021 haben in diesem Jahr gewonnen:

  • Nachhaltigkeitsstrategie: Gerresheimer AG
  • Sustainability Innovation: Epson Deutschland GmbH
  • Circular Economy: Spoontainable GmbH
  • Biodiversität: PERÚ PURO GmbH
  • Carbon Footprint: Port International GmbH
  • Soziales Engagement: Symrise AG

Weiter Informationen zur 7. Sustainabilty Heroes Konferenz sowie den Preisträgern finden sich hier.

British Standards Institution bietet kostenlose Webinare über die Zukunft des QM und von ISO 14001 an

Jetzt heißt es schnell anmelden – bereits am 14. Oktober 2021 führt die British Standards Institution (BSI) drei kostenlose Webinare über die Zukunft des Qualitätsmanagements durch. Internationale Experten des Technischen Komitees für Qualitätsmanagement ISO/TC 176 werden in drei separaten Webinaren über dieses Thema sowie das Normenportfolio des Komitees diskutieren. Die drei Webinare haben folgende Schwerpunkte:

  • The future of quality management standards
  • Emerging themes in quality management
  • Using ISO 9001-based standards to manage quality in key sectors

Die Veranstaltungen sind in englischer Sprache und werden ausschließlich von Mitgliedern von TC 176 durchgeführt – Diskussionen sind erwünscht.

Zur Anmeldung geht es hier:

Webinar über 25 Jahre ISO 14001

Am 1. November 2021 findet ein weiteres Webinar des BSI statt. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001 wird die virtuelle Veranstaltung zunächst einen Blick auf die Wirkung der Norm seit 1996 werfen. Zudem greift das Webinar die Frage auf, wie IS0 14001 Organisationen künftig dabei unterstützen kann, die Herausforderungen für das Umweltmanagement zu bewältigen.

Zur Anmeldung für das ISO-14001-Webinar geht es hier.

Nutzer für Umfrage zur ISO 14001 und ISO 14004 gesucht

Alle fünf Jahre überprüft das Komitee ISO/TC 207/SC 1 „Environmental management systems“, ob eine Anpassung der ISO 14001 und der ISO 14004 für notwendig befunden wird. Um nun den Verbesserungsbedarf der weltweit gültigen Umweltmanagementnorm zu prüfen, wurde eine Nutzerumfrage entwickelt. Interessierte Stakeholder haben noch bis zum 13. November 2021 die Möglichkeit, durch eine Beteiligung ihre Sichtweise einzubringen. Dies unterstützt künftige Überarbeitungen von ISO 14001 und ISO 14004 sowie anderer verwandter ISO-Normen. Die Umfrage berücksichtigt Schlüsselthemen und wahrgenommene zukünftige Herausforderungen für das Umweltmanagement mit dem Ziel der kontinuierlichen Verbesserung.

Das Ausfüllen des Fragebogens dauert etwa 20 Minuten. Alle Antworten werden vertraulich behandelt und die einzelnen Befragten nicht identifiziert.

Die Ergebnisse der Umfrage werden auf der Website des ISO/TC 207/SC 1 veröffentlicht und gehen auch in die Arbeiten der nationalen Gremien, hier dem DIN NAGUS NA 172-00-02 AA Umweltmanagement/Umweltaudit, ein.

Zur Umfrage geht es hier.

„Qualität beinhaltet für mich immer auch eine Dimension der Eigenverantwortung“

Ende April wurde Prof. Dr. Robert Schmitt zum neuen Präsidenten der DGQ gewählt. Im Interview erläutert er seine Sicht auf Qualität. Außerdem erklärt er, was ihn nach der langjährigen Vorstandstätigkeit bei der DGQ motiviert hat, auch dieses Amt zu übernehmen und welche Schwerpunkte er setzen möchte.

Wie sind Sie mit der DGQ in Berührung gekommen? Wie war Ihr Weg in den Vorstand der DGQ?

Nach meinem Studium der Elektrotechnik in Aachen kam ich bereits im Rahmen meiner Promotion, anschließend durch meine berufliche Tätigkeit bei MAN mit QM-relevanten Fragen in Kontakt. Als dort ein neues Fahrzeug auf die Straße gebracht werden sollte, ging es vor allem darum, wie sich viele Technologien verbraucherfreundlich und sicher zuverlässig verbinden lassen. Der Einsatz elektronischer und informationstechnischer Komponenten damals erhöhte die Komplexität deutlich. In meiner späteren Leitungsaufgabe in der Montage habe ich dann erfahren, wie wichtig es ist, verschwendungsarm zu produzieren. Qualität bedeutet hier nicht nur Zuverlässigkeit, sondern auch ressourcenschonend und mit möglichst wenig Ausschuss und null Fehlern zu fertigen. Sie sehen, von einer überwiegend technischen hat sich meine Perspektive zu einer systemischen gewandelt. Nach dem Ruf als Professor an das produktionstechnische WZL der RWTH Aachen bin ich über meinen Vorgänger Tilo Pfeiffer mit der DGQ in Kontakt gekommen. 2010 wurde ich in den Vorstand gewählt.

Was begeistert Sie an dem Thema „Qualität“?

Vor allem die Bandbreite. Es geht bei Qualität nicht nur um die technische Exzellenz, sondern die Organisation in den Unternehmen. So abstrakt sich die Methoden anhören mögen, so konkret ist Qualität in der Praxis erfahrbar. In einem sich kontinuierlich verschärfenden Wettbewerbsumfeld hilft das Qualitätsmanagement gerade den kleinen und mittelständischen Unternehmen. Es gibt Orientierung, fördert die Kompetenzentwicklung und bringt Klarheit hinsichtlich der Frage, wie ich ein Unternehmen organisiere. Qualität hat für mich vor allem drei Komponenten: technisch, organisatorisch, menschlich. Technisch und organisatorisch gilt es, die Prozesse so zu gestalten, dass die Produkte den Kundenanforderungen entsprechen. Die menschliche Komponente umfasst die Frage, wie ich den Menschen dabei helfen kann, Qualität umzusetzen und Erfüllung im Handeln zu finden. Qualität manifestiert sich im Erleben des Endnutzers. Dies gilt vielleicht in unterschiedlichem Maße in verschiedenen Bereichen, besonders aber beispielsweise in der Medizintechnik, wenn Menschen eine Spritze erhalten, die nicht schmerzt – und den Wirkstoff dort platziert, wo er wirkt.

Digitalisierung, verkürzte Produktlebenszyklen, sich wandelnde Kundenanforderungen, agile Arbeitsformen – welche Relevanz hat das Thema „Qualität“ heutzutage noch?

Die Bedeutung von Qualität ist extrem hoch – sie vermittelt Werte und wird daher noch wichtiger. Der Qualitätsbegriff wird sich vielleicht nicht grundlegend ändern, aber er muss grundlegende Entwicklungen berücksichtigen. Das Ausbuchstabieren des Qualitätsbegriffs bedeutet für mich, einen Leitstern für mein Unternehmen zu haben – egal in welchem Bereich und in welcher Branche. Auch die Sicht des Qualitätsmanagements zielt auf neue Lösungen für die digitale Transformation. Es gilt neue Fragen zu stellen. Wie vermeide ich beispielsweise Überproduktion vor dem Hintergrund sich verkürzender Produktlebenszyklen? Wie reagiere ich auf geänderte Kundenanforderungen? Welchen Beitrag leiste ich zu den drängenden gesellschaftlichen Fragen? Es reicht nicht mehr nur, die Basisanforderungen zu erfüllen. Die Produktionsbedingungen spielen eine immer größere Rolle und Nachhaltigkeitsaspekte treten in den Vordergrund. Das ist die Verbindung des Begriffs der  Qualität zur Sinnstiftung. Das kann sehr motivierend wirken. Ich bin überzeugt, wer bei Qualität nur an die Produktbeschaffenheit und nicht an die Art der Produkterstellung denkt, der verschenkt große Potenziale.

Es geht nicht nur um Zuverlässigkeit, sondern auch um Vertrauenswürdigkeit. Im Englischen gibt es dafür das schöne Wort „Trustworthyness“. Man muss sich eines Vertrauens auch würdig erweisen.

Dazu gehört auch, dass Qualität für mich eine Dimension der Eigenverantwortung beinhaltet. Wir müssen also mehr auf die Menschen, mehr auf die Verantwortung und nicht so sehr auf abstrakte Systeme setzen. Für mich hieße das: Weg von der kleinteiligen Intervention von oben hin zu mehr Eigenverantwortung der Handelnden.

Sie gehören schon seit 2010 dem Vorstand an. Was hat Sie dazu motiviert, die Nachfolge von Herrn Hansen als Präsident anzutreten?

Die Befassung mit Qualität hat mich über meine gesamte berufliche Laufbahn hinweg begleitet und mir sehr viel gegeben. Auch stelle ich immer wieder fest, dass sich viele meiner Mitarbeitenden am WZL in Aachen, an vielen Lehrstühlen und in den Betrieben dafür begeistern. Wie gesagt – Qualität wirkt oft motivierend, weil sie immer auch zu einer Sinnstiftung beitragen kann. Es ist eben schon angeklungen, dass auch der Qualitätsbegriff sich an neue Entwicklungen anpassen muss. Es ist ein Begriff, um den wir alle gemeinsam ringen sollten. Wir müssen uns immer wieder fragen: Was ist Qualität und wie münzen wir diesen Wert in vielen Bereichen hier in einen Wettbewerbsvorteil um? Die Deutsche Gesellschaft für Qualität ist für mich mit ihren zahlreichen Mitgliedern, Delegierten, Regionalkreisen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern genau die richtige Organisation, um eine Plattform für einer solche Diskussion zu bieten und den Qualitätsbegriff mit Leben zu füllen. Dieser Weiterentwicklung haben sich besonders auch die starken Kolleginnen und Kollegen im Vorstandsteam verschrieben.

Wo sehen Sie die größten Herausforderungen der DGQ in den kommenden Jahren?

Die DGQ sollte sich aus meiner Sicht neben den klassischen produzierenden Branchen auch in anderen Bereichen engagieren, um dort neue Mitglieder und Kooperationspartner zu gewinnen. Beim Thema „Pflege“ haben wir uns beispielsweise schon auf den Weg gemacht. Es gibt aber noch weitere spannende Branchen, wo wir den Qualitätsgedanken und die Diskussion darum weiter fördern können. Da müssen wir auch mal deutlicher in der Öffentlichkeit auftreten – und vielleicht auch mal plakativ, einfach „talkshow-tauglich“ argumentieren. Auf den groben Klotz der Geringschätzung der Qualität als Haltung des Wollens und des fakten- und qualifikationsbezogenen Handelns als Grundlage unseres Wohlstandes gehört der grobe Keil, dass interventionistisches Agieren eben das Gegenteil davon ist. Der Beschluss von noch so vielen Vorlagen hat geringen Effekt. Für eine Wirkung bedarf es schon des Bemühens und des Machens.

Was wollen Sie anders machen, was wollen Sie beibehalten?

Viele wichtige Strukturelemente sind in der DGQ in den letzten Jahren bereits geschärft worden. Auch strategisch wurden ebenfalls einige Weichen gestellt. Dazu gehört, dass wir unsere Kernthemen – wie beispielsweise QM und QS – gerade unter der Perspektive des Wandels weiterentwickeln. Gleichzeitig möchten wir Fokusthemen – zunächst sind dies Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Pflege – verstärkt besetzen, die aufgrund ihrer grundsätzlichen Gesellschaftsrelevanz neue Öffentlichkeiten und Zielgruppen erschließen. Hierbei bieten wir einerseits eine Plattform für den neutralen Austausch und schlagen dabei immer auch die Brücke zu dem, was Qualität prägt.

Diese Entwicklung durfte ich als Vorstand bereits aktiv mitbegleiten. Diesen Weg möchte ich grundsätzlich weiterbeschreiten. Gerne möchte ich das DGQ-Netzwerk insgesamt weiterentwickeln. Dazu gehört es auch, die Regionalkreise, die Fachkreise sowie die anderen Netzwerkgruppen zu unterstützen. Bei den virtuellen Veranstaltungen und auf der DGQplus-Plattform passiert das beispielsweise bereits. Denn ein starkes Netzwerk stärkt auch die Mitgliedschaft und vergrößert den Nutzen. Neben einer weiteren Aktivierung des Netzwerkes freue ich mich natürlich auch über eine Steigerung der Anzahl der persönlichen wie der Firmenmitglieder.

Was werden die Schwerpunkte Ihrer Arbeit als Präsident sein?

Ich möchte gerne weiter daran arbeiten, dass wir neben unseren klassischen auch neue Branchen mit wichtigen Impulsen erschließen. Ein wichtiges Thema wird die Digitalisierung bleiben. Es ist wichtig, dass wir neue „Peer-Gruppen“ erschließen, jüngere Menschen erreichen, sie für die DGQ gewinnen und die Vielfalt unserer Gesellschaft mit ihren Herausforderungen und Chancen abbilden. Dafür gilt es, die Vorteile einer Mitgliedschaft deutlicher hervorzuheben. Gerade die letzte Netzwerkbefragung hat ergeben, dass wir durch die Digitalisierung unseres Angebots schon die richtigen Dinge zur Verfügung stellen. Vor allem im letzten Jahr haben wir hier einiges sehr kurzfristig erreicht. Mein Dank gilt hierbei den hauptamtlichen Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen, Mitgliedern und allen weiteren Beteiligten. Die Befragung hat aber auch gezeigt, dass wir den Nutzen für Mitglieder noch deutlicher nach Außen darstellen müssen.

Darüber hinaus hat die letzte, lebhafte Delegiertenversammlung im April das große Interesse an der Weiterentwicklung der DGQ gezeigt. Es gab bei dieser Veranstaltung zahlreiche hilfreiche Hinweise der Delegierten. Gerne möchte ich den Dialog dazu fortsetzen, um die DGQ mit ihrem Netzwerk weiterzuentwickeln.

European Organization for Quality: Hohe Auszeichnung für früheren DGQ-Präsidenten Udo Hansen

Der ehemalige DGQ-Präsident Udo Hansen hat den EOQ Georges Borel Award der European Organization for Quality (EOQ) erhalten. Die EOQ ehrt mit dieser Auszeichnung Persönlichkeiten, die einen herausragenden Beitrag zur Umsetzung der EOQ-Mission und zur Entwicklung des Qualitätsgedankens auf europäischer Ebene geleitstet haben. Die Verleihung des Awards erfolgte online im Rahmen der EOQ-Sitzung am 15. September 2021.

In seiner Laudatio bezeichnete Torolf Paulshus, Präsident der EOQ, den Preisträger als eine visionäre Führungspersönlichkeit, die sich maßgeblich bei der Transformation der EOQ zu einer modernen und lebendigen Organisation mit klarem strategischen Fokus eingebracht habe. Bereits 2016 habe der frühere DGQ-Präsident betont, dass eine Erneuerung der EOQ erforderlich sei und dieses Ziel vorangetrieben. Durch seine Analysen, Argumente und Statements habe er die neue strategische Ausrichtung der EOQ nachhaltig mitgestaltet.

Neben dem EOQ Georges Borel Award wurde Hansen auch zum Ehrenmitglied der EOQ ernannt. Erst im April dieses Jahres hatte Hansen den Staffelstab als DGQ-Präsident an Prof. Dr. Robert Schmitt übergeben. Zuvor fungierte er seit 2004 als Vorstandsmitglied und führte die DGQ als Präsident seit 2014.

DGQ: Relaunch zentraler Lehrgänge zum Qualitätsmanagement – Enge Orientierung an aktuellen Marktanforderungen

Frankfurt am Main, 16. September 2021 – Sie gehört zum Kern des Weiterbildungsangebots der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ): die Ausbildung zu Qualitätsbeauftragten. Auf dem Weg dorthin absolvieren die künftigen Qualitätsfachleute zwei Grundlagenlehrgänge zum Qualitätsmanagement. Nach bestandener Prüfung erwerben sie das DGQ-Zertifikat „DGQ-Qualitätsbeauftragter (w, m, d)“. In zahlreichen Branchen steht dieser Abschluss schon seit vielen Jahren für eine profunde Ausbildung, mit der die Absolventinnen und Absolventen ihre hohe Kompetenz im Qualitätsmanagement nachweisen.

Beide Module hat die DGQ nun grundlegend überarbeitet. Damit antwortet sie konsequent auf den Wandel im Qualitätsmanagement und die sich daraus ergebenden veränderten Anforderungen des Marktes an die Kompetenzen des Qualitätsfachpersonals. Die DGQ befragte zahlreiche Fachleute und Qualitätspraktiker aus ihrem Netzwerk. Eine weitere Grundlage des Relaunchs bildete die branchenübergreifende Analyse von über 200 Stellenanzeigen.

„Mit bald 70 Jahren Erfahrung sind wir einer der führenden Anbieter von Weiterbildung und Personenzertifizierung im Qualitätsmanagement. Diese Stellung im Markt konnten wir über einen solch langen Zeitraum nur erhalten, indem wir unsere Trainings konsequent an den aktuellen Ausbildungsbedarf unserer Kundinnen und Kunden anpassen“, erläutert Andreas Heinz, Leiter Produktmanagement bei der DGQ. „Dabei greifen wir natürlich immer auch Impulse aus unserem einzigartigen Netzwerk mit 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen auf – näher ist schließlich niemand dran.“

Die beiden Grundlagenlehrgänge setzen neue Schwerpunkte bei den Themen „Prozessmanagement“, „Verbesserung“ oder „Methoden und Techniken“. Einen weiteren Fokus legen die Trainings auf die Themen „Kundenorientierung“ und „Kundenanforderungen“. Neben den neuen Fachanforderungen hat die Marktanalyse ein deutlich gewandeltes Anforderungsprofil im Bereich der sozial-kommunikativen Kompetenzen gezeigt. Entsprechend gehören auch Inhalte zu Teamentwicklung, Motivation, Kooperation und Gesprächstechnik zum Lehrstoff. Im zweiten aufbauenden Lehrgang werden die Themen aus dem ersten Training aufgegriffen und mit Übungen und Anwendungsbeispielen vertieft. Dadurch erreichen die Lehrgänge mehr inhaltliche Tiefe. Die Kombination aus fachlichen und sozial-kommunikativen Inhalten auf der einen und der Berücksichtigung wesentlicher technischer Entwicklungen auf der anderen Seite bereiten die Teilnehmenden ideal auf den Einstieg in das Qualitätsmanagement vor.

„Moderne Qualitätsbeauftragte fördern das Bewusstsein für das Thema Qualität in all seinen Facetten. In dieser Funktion gilt es, andere Bereiche für die Ziele des Qualitätsmanagements zu gewinnen und zu motivieren“, erklärt Oliver Schneider, Produktmanager Qualitätsmanagement bei der DGQ. „Es wird zunehmend ein Mindset benötigt, in dem das Qualitätsmanagement für sich und gegenüber anderen Bereichen deutlich macht, dass es als Treiber des Organisationserfolgs agiert. Genau dieses Bewusstsein und den erforderlichen Skill Shift vermitteln wir in den überarbeiteten Lehrgängen noch stärker.“

Noch effektivere Trainings durch den gezielten Einsatz von E-Learning-Elementen

Neben den Präsenzphasen beinhalten die Trainings auch E-Learnings. Die Präsenzzeiten bleiben besonders wichtigen Inhalten vorbehalten, die den direkten Kontakt zu Trainerin oder Trainer erfordern. E-Learnings werden dagegen für die Vermittlung von Lernstoff eingesetzt, den sich die Teilnehmenden besser im Selbststudium aneignen können. Dafür steht die webbasierte DGQ-Lernplattform zur Verfügung. E-Learnings sind fester Bestandteil der Lehrgänge und enthalten daher prüfungsrelevante Inhalte. In einem ergänzenden E-Tutorial unterstützen zahlreiche Lernfragen und Gamification-Elemente wie Quiz-Duelle die Teilnehmenden dabei, das erlernte Wissen zu festigen. Durch den Einsatz von E-Learning-Modulen lässt sich die Ausbildung für Qualitätsbeauftragte noch effektiver gestalten.

Wahl zwischen Präsenz- und Online-Trainings

Die beiden überarbeiteten Module können auch als Online-Trainings gebucht werden. Online-Trainings eignen sich besonders für diejenigen, die ortsungebunden neues Know-how erlangen möchten und Freude am Lernen mit Hilfe digitaler Anwendungen haben. Alle inhaltlichen Neuerungen der beiden Grundlagenlehrgänge finden sich in gleicher Qualität und inhaltlicher Gewichtung im digitalen Format wieder. Kundinnen und Kunden können je nach Präferenz zwischen Lehrgängen in Präsenz und im virtuellen Format wählen. In jedem Fall erhalten die Teilnehmenden eine fundierte und zukunftsorientierte Ausbildung, welche die aktuellen Marktanforderungen und den Wandel des Berufsfeldes „Qualitätsmanagement“ aufgreift und vermittelt.

Über die DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erste Ansprechpartnerin für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexpertinnen und -experten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger, Fachexpertinnen und -experten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainerinnen und Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.

Ihr Ansprechpartner

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ       
Hinrich Stoldt
August-Schanz-Str. 21A
60433 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 95424-170
E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de

Bergisches Qualitätsforum am 1. Oktober – kostenlose Anmeldung noch möglich

Es ist die Plattform zum Austausch und zur Vernetzung zwischen Praxis und Wissenschaft über aktuelle Herausforderungen zum Thema „Qualität“ in Nordrhein-Westfalen – das Bergische Qualitätsforum. Am 1. Oktober 2021 findet die Veranstaltung bereits zum 14. Mal statt. Die DGQ gehörte unter der Federführung des DGQ-Regionalkreises Wuppertal zu den Initiatorinnen und Initiatoren der ersten Stunde.

Beim 14. Bergischen Qualitätsforum engagieren sich neben der DGQ  unter anderem die Bergische Universität Wuppertal, der Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI), das Institut für Qualitäts- und Zuverlässigkeitsmanagement sowie automotiveland.nrw.

Die Kernthemen werden in diesem Jahr „IATF und ISO 9001 – Stand der Technik und Haftungsfragen“, „Nachhaltigkeit in der Lieferkette“ sowie „Fehlerkultur und Reklamationsprozesse“ sein. Die DGQ ist unter anderem durch Dr. Benedikt Sommerhoff, Leiter des Bereichs Innovation, Transformation und Themenmanagements bei der DGQ, mit einer Keynote vertreten. Der Titel: „Lieferkette, Fehlerkette? Wie wir unsere Fehlerkultur weiterentwickeln“.

Kurzentschlossene können sich hier noch zu der kostenlosen Veranstaltung anmelden, die via Zoom der Bergischen Universität stattfinden wird.

Risikominimierung durch Rückverfolgbarkeit: FQS-Band zur Auswahl eines Traceability-Systems für KMU geplant

Rückrufaktionen und Schadensersatzansprüche aufgrund von Qualitätsmängeln können schnell Kosten in Millionenhöhe verursachen und einen massiven Imageverlust für Unternehmen nach sich ziehen. Zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit von Produkten entlang von Wertschöpfungsprozessen werden daher heute Traceability-Systeme eingesetzt, die es ermöglichen, Bauteile eindeutig ihren Produktionsbedingungen zuzuordnen. So können Fehlerursachen schneller und unmittelbarer identifiziert und Qualitäts- und Kostenrisiken vermieden werden. Während der Einsatz in Großunternehmen bereits etabliert ist, ist der Verbreitungsgrad in KMU nach wie vor sehr gering. Gründe liegen unter anderem in der fehlenden Markttransparenz und einem Mangel an personellen und fachlichen Ressourcen. Um Hemmnisse bei der Auswahl und Implementierung von Traceability-Systemen insbesondere bei KMU abzubauen, haben die Fachgebiete Qualitäts- und Prozessmanagement sowie Produktionsorganisation und Fabrikplanung an der Universität Kassel in einem über zwei Jahre laufenden Forschungsprojekt der Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS) ein speziell für KMU geeignetes Instrumentarium zur anwenderspezifischen Auswahl und Einbindung eines leistungsfähigen Traceability-Systems erarbeitet.

Die entwickelte Methodik soll nun in Form eines Leitfadens als FQS-DGQ-Bandes dokumentiert werden, um KMU bedarfsgerecht, individuell und aufwandsarm und ohne die Notwendigkeit eines tiefgreifenden Verständnisses von Traceability-Systemen bei der Auswahl einer geeigneten Lösung zu unterstützen. Kern bildet dabei der Abgleich unternehmensspezifischer Produkte und Prozesse mit den Eigenschaften von Referenzprodukten und -prozessen, der es KMU ermöglicht, relevante Anforderungen an ein geeignetes Rückverfolgungssystem zu identifizieren. Die Veröffentlichung des FQS-Bandes ist für Ende des Jahres geplant.

Masing’s Lunch Break: DGQ startet erste Podcast-Reihe

Er war einer der Pioniere von Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in Deutschland. Und er war Mitbegründer der heutigen DGQ: Walter Masing. Doch wie würde Masing heute auf das Thema Qualität blicken? Dies lässt sich nur mutmaßen, denn fraglos haben sich die Kriterien für und die Anforderungen an Qualität verändert und erweitert. Nicht jede Entwicklung war zu Masings Lebzeiten schon abzusehen.

Die DGQ hat – sozusagen auf Masings Spuren und in seinem Geiste – einen monatlichen Podcast gestartet, um sich mit aktuellen Fragen rund um Qualität zu beschäftigen. Der Vielschichtigkeit des Themas wird der Podcast gerecht, indem ganz unterschiedliche Aspekte beleuchtet werden. Dabei äußern sich jeweils Fachexpertinnen und Fachexperten zu einem Thema und werfen dabei immer auch ein Schlaglicht auf den Wandel, indem sich Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung befinden. Zudem geht der Podcast ebenfalls der Frage nach, was aktuelle Entwicklungen auch für den Qualitätsbegeisterten persönlich in seinem beruflichen Umfeld bedeuteten. Die inhaltliche Bandbreite reicht von fachspezifischen Aspekten wie „Remote Audit“ und „Zukunft der Qualität“ bis hin zu auf den ersten Blick weiter entfernten Themen wie Nachhaltigkeit, Online-Training oder Pflege – immer schlägt der Podcast dabei aber die Brücke zum Thema Qualität.

Zu den DGQ-Podcasts geht es hier.

Video Vortrag: Passen Agilität und ISO 9001 zusammen?

Agilität – das war einer der ganz großen Trends der Unternehmens- und Arbeitswelt in den vergangenen Jahren. Für Qualitätsfachleute stellte sich dabei immer die Frage: Qualitätsmanagement und Agilität – passt das überhaupt zusammen? Die DGQ hat sich diesem Thema unter dem Titel „Agiles QM“ schon frühzeitig gewidmet.

Im Rahmen eines Vortrags beim International Scientific & Business Quality Congress am 29. und 30. Juni 2021 in Belgrad hat Patricia Adam, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Hannover, diese Frage in einem 15-minütigen Vortrag mit dem Titel „Practically Best Friends?! Agility and ISO 9001“ ebenfalls aufgegriffen. Interessenten können sich das englischsprachige Video des Vortrags hier anschauen.

 

DGQ-Thementag über Recht & Compliance im QM

Häufig hinkt das Qualitätsmanagement in Rechtsfragen hinterher – dieser provokanten These widmete sich der DGQ-Thementag am 8. Juli 2021. Der Titel der virtuellen Großveranstaltung lautete dieses Mal: „Recht & Compliance – Jetzt erst Recht? Wo das QM in Rechtsfragen hinterherhinkt“ Rund 240 Teilnehmende hatten sich angemeldet, um sich über dieses für das Qualitätsmanagement äußerst relevante Thema zu informieren. Sie erwarteten acht hochkarätige Referierende, sechs spannende Praxis-Beispiele sowie Branchen-Talks und damit rund 400 Minuten geballtes Wissen mit einem anregenden Austausch.

Wichtige Rechtsgrundlagen für das QM vermittelt

Bereits der initiale Impulsvortrag des erfahrenen Juristen und früheren DGQ-Vorstandsmitglieds Dr. Ekkehard Helmig bettete die Anforderungen an das QM in einen europarechtlichen Rahmen ein und unterstrich damit die Bedeutung des Themas „Recht & Compliance“. In zwei weiteren Slots spannten die Referenten den Bogen zum Aspekt der Lieferkette – einmal aus der Perspektive der OEM, einmal aus Sicht der Zulieferer.

Durch diese und weitere Beiträge erhielten die Teilnehmer einen Überblick über notwendiges Rechts-Grundwissen für Qualitätsmanagerinnen und -manager. Sie erfuhren, welche Anforderungen, Rechtsrisiken und Rechte im Qualitätsmanagement im QM eine Rolle spielen und wie sich rechtskonformes Verhalten und rechtssichere Gestaltung von Managementsystemen erreichen lässt. Die Veranstaltung zeigte außerdem der Verzahnung von Compliance Management und Qualitätsmanagement auf. Außerdem erfuhren die Teilnehmenden, welche Rechte die Unternehmen in der Entwicklungszusammenarbeit, im laufenden Geschäftsverkehr sowie im Schadens- und Konfliktfall haben.

Formatmix für mehr Austausch

Ganz bewusst hatten die Organisatoren im Rahmen einer solchen virtuellen Großveranstaltung auf einen hohen Grad an Austausch und Interaktion gesetzt. Statt frontaler Informationsvermittlung bildeten kurze fachliche Impulse den Ausgangspunkt für einen Dialog zwischen Referenten und Teilnehmenden. Für weitere Abwechslung und mehr Austausch sorgte ein Mix aus unterschiedlichen Formaten: Im Slot „Arena“ erfolgte beispielsweise ein kurzes inhaltliches Statement der Referenten zum Thema, bevor sie mit den Teilnehmenden in den Austausch gingen. Im Rahmen von „BranchenTalks“ wurde ein Thema aus branchenspezifischen Blickwinkeln betrachtet. Der „PraxisBlick“ zeigte praktische Anwendungsfälle, Herausforderungen und Erfahrungen von Praktikern aus Unternehmen auf.

Timo Hillenbrand, Projektleitung DGQ-Thementag bei der DGQ, zog ein positives Fazit: „Mit dem DGQ-Thementag Recht & Compliance haben wir einen thematischen Nerv getroffen – das zeigen nicht zuletzt die hohen Anmeldezahlen. Auch in Zukunft werden wir über das Format des DGQ-Thementags zentrale Trends und Themen im Qualitätsmanagement aufgreifen und vertiefen.“

 

DGQ für 65-jährige EOQ-Mitgliedschaft ausgezeichnet

1956 gehörte die DGQ zu den Gründungsmitgliedern der European Organization for Quality (EOQ). Die EOQ ist ein Zusammenschuss von mittlerweile 28 nationalen Qualitätsgesellschaften. Das Ziel dieser Non-Profit-Organisation besteht darin, den Qualitätsgedanken in Europa zu fördern.

Die Personenzertifizierung der DGQ vergibt jährlich zahlreiche EOQ-Zertifikate. Der Nutzen eines EOQ-Zertifikats besteht darin, dass es auch von Mitgliedsorganisationen im europäischen Ausland anerkannt wird. Es garantiert, dass die Ausbildung und Zertifizierung von Qualitäts- und Managementfachpersonal in Europa nach vergleichbaren Kriterien und Standards erfolgt.

Als nationale Partnerorganisation wirkt die DGQ an der strategischen und strukturellen Weiterentwicklung sowie der Konzeption von EOQ-Zertifizierungsprogrammen für Personenzertifizierungsstellen mit. Regelmäßig ist die DGQ im Vorstand vertreten. 2020 wurde Claudia Welker, Geschäftsführerin der DGQ, in den Vorstand gewählt.

Nachdem der Fokus der EOQ über viele Jahre auf der Organisation von Kongressen zum internationalen Erfahrungsaustausch, der Ehrung herausragender „Quality Leader“ aus Europa sowie der internationalen Harmonisierung der Zertifizierung von Qualitäts- und Managementfachpersonal lag, intensiviert und erweitert die EOQ derzeit ihr Angebot. So hat sie ihren Internetauftritt modernisiert und zu einer Informations- und Kollaborationsplattform gewandelt. Zudem sind neue Angebote für Trainingsanbieter und Zertifizierungsstellen für Qualitätsfachpersonal entstanden. Die regelmäßige Interessenvertretung in ISO und CASCO Komitees stellt die Einflussnahme auf Normen und Regesetzungsprozesse sicher. Die DGQ, vertreten durch Thomas Votsmeier, nimmt dabei die Funktion als EOQ Repräsentant  in Gremien unter anderem bei ISO TC 176, CASCO , IPC und EA wahr.

Ein neuer EOQ Blog informiert über Ereignisse aus der Quality World der Mitgliedsländer. https://www.eoq.org/

Im Rahmen der General-Versammlung der EOQ wurde die DGQ am 23. Juni 2021 für ihre 65-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Norddeutscher Qualitätstag bot virtuelles Workshop-Programm und fachlichen Austausch für die berufliche Praxis

Frankfurt am Main, 9. Juni 2021 – Für Qualitätsbegeisterte der Region ist es mittlerweile ein fester Termin im Kalender. Bereits zum sechsten Mal führte die Deutsche Gesellschaft für Qualität e. V. (DGQ) am 8. Juni 2021 in Kooperation mit der ConSense GmbH, der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS GmbH), und der Zeitschrift „Qualität und Zuverlässigkeit“ den Norddeutschen Qualitätstag durch. Nachdem sich dieses Praxisforum für Qualitätsinteressierte aus Norddeutschland 2020 auch als Online-Veranstaltung bewährt hatte, setzten die Veranstalter in diesem Jahr erneut auf das virtuelle Format. Über 100 Teilnehmer hatten sich angemeldet, um sich zu aktuellen Themen rund um das Qualitätsmanagement zu informieren, zu vernetzen und auszutauschen.

„Was sich bereits im letzten Jahr bewährt hat, funktionierte auch in diesem Jahr ganz hervorragend: persönliche Vernetzung, fachlicher Austausch und ein praxisrelevantes Informationsangebot als Online-Event“, freut sich Dr. Stephan Killich, Geschäftsführer der ConSense GmbH. „Als ConSense GmbH freuen wir uns, mit dieser Plattform den Austausch rund um das Thema Qualitätsmanagement in Norddeutschland fördern zu können.“

Individuelles Programm aus vielseitigem Workshop-Angebot
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten Dr. Stephan Killich, Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ, und Torsten Laub, Leiter der DGQ-Geschäftsstelle Hamburg, die Besucher und stimmten sie auf das anstehende Programm ein. Im Anschluss beleuchtete Georg Jocham, Geschäftsführer der GJ Entscheidungsakademie GmbH, in seiner Keynote, warum es so schwierig ist, in Meetings mit Führungskräften und Management Entscheidungen zu erzielen und warum die meisten Gegenstrategien erfolglos bleiben. Er zeigte Wege auf, mit denen sich stattdessen zügig Entscheidungen aus der Führungsetage erreichen lassen.

Aus dem Workshop-Angebot konnten sich die Teilnehmer ein individuelles Programm zusammenstellen. Dabei standen die praktische Umsetzung und der unmittelbare Austausch im Zentrum. Die Themen beleuchteten einerseits fachliche Problemstellungen aus dem Qualitätsmanagement, wie etwa die Planung eines Auditprogramms, die Bewertung von Qualität in Projekten oder neue Dimensionen an Kundenanforderungen. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt der Workshops lag auf Fragestellungen rund um die persönliche Weiterentwicklung im Qualitätsumfeld: Wie gelingt kollaboratives Arbeiten in virtuellen Umgebungen? Wie lässt sich die Reputation des Qualitätsmanagements in der eigenen Organisation stärken? Daneben blieb ausreichend Raum und Zeit, um sich mit den Referenten und im Teilnehmerkreis zu vernetzen.

„Unsere Mitglieder nutzen die zahlreichen digitalen Angebote der DGQ intensiv. Virtuelle Großveranstaltungen sind mittlerweile ebenfalls fest etabliert“, erklärt Dr. Antje Becker. „Ich fand es spannend, dass sich in dem Programm des Norddeutschen Qualitätstags auch Themen wiedergefunden haben, die sich für das Praxisforum für Qualitätsinteressierte aus der Pandemie ergeben haben. In diesem Zusammenhang ist deutlich geworden, dass die Anforderungen an die persönliche Weiterentwicklung gestiegen sind. Auch hier konnte die Veranstaltung hilfreiche Impulse geben.“

Norddeutscher Qualitätstag: Lückenschluss im Norden

Der Norddeutsche Qualitätstag richtet sich an Qualitätsmanagementbeauftragte und -manager sowie weitere Interessierte aus dem Bereich in der Region. Die Teilnehmer profitieren von Expertenwissen, einem intensiven branchenübergreifenden Austausch sowie praktischen Tipps für den Alltag im Qualitätsmanagement. Die Kooperationspartner haben den Norddeutschen Qualitätstag vor einigen Jahren ins Leben gerufen, da es in dieser Region zuvor kein entsprechendes Format für Qualitätsinteressierte gab. Mit der Verbindung aus einer regionalen Ausrichtung und einem konsequent praxisorientierten Ansatz schließt diese Veranstaltung eine Lücke in Norddeutschland.

Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.

Ihre Ansprechpartner

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ       
Hinrich Stoldt
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DGQ-Pressestelle, c/o Klenk & Hoursch
Hanna Schadt
Uhlandstraße 2
60314 Frankfurt am Main
Telefon: +49 69 719168-122
E-Mail: hanna.schadt@klenkhoursch.de

 

ISO veröffentlicht Ergebnisse ihrer Nutzerumfrage zur Revision von ISO 9001

Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat am 29. Juli 2020 eine weltweite Anwenderbefragung gestartet. Das Ziel der Erhebung bestand darin, die derzeitigen wie zukünftigen Anwenderbedürfnisse hinsichtlich der internationalen Norm ISO 9001 Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen zu ermitteln. Es galt die Frage zu beantworten, inwieweit eine Revision der ISO EN DIN 9001:2015 aus Sicht der Anwender erforderlich ist. Das Resultat: Eine Mehrheit der Befragten votierte gegen eine Revision.

Die Umfrage wurde unter intensiver Mitwirkung von DGQ-Vertretern vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet. Das zuständige ISO TC 176 Quality Management wird die Ergebnisse im Hinblick auf die Weiterentwicklung der ISO 9001 Normenfamilie berücksichtigen. Die beteiligten deutschen Vertreter werden in Kürze weitere Informationen zur Verfügung stellen.

Die wesentlichen Erkenntnisse und Ergebnisse hat ISO in einem Bericht zusammengefasst und zum Download bereitgestellt.

 

Neues Gesetz zu digitalen Pflegeanwendungen lässt Fragen zur Qualitätssicherung offen

Frankfurt am Main, 31. Mai 2021 – Nun hat es auch die Hürde im Bundesrat passiert: Das Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG) tritt in wesentlichen Teilen am Tag der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt in Kraft. Das DVPMG soll unter anderem die Nutzung der digitalen Pflegeanwendungen (DiPA) regeln. DiPAs folgen auf die sogenannten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs), die seit dem vergangenen Jahr für den medizinischen und therapeutischen Bereich nutzbar sind.

Die neuartigen digitalen Hilfsmittel sollen einerseits das Pflegepersonal entlasten. Anderseits können sie – meist in Form von Apps – einen Qualitätsgewinn für Patienten und pflegebedürftige Menschen bedeuten. Was auf dem Papier vielversprechend klingt, lässt für die Praxis jedoch noch einige Fragen offen, vor allem hinsichtlich Pflegequalität und Kosten.

Paralleles Zulassungsverfahren trotz etabliertem Prozess

So schafft das DVPMG für DiPAs ein neues Zulassungsverfahren. Dabei existiert bereits ein Verzeichnis auf Basis des §139 im fünften Sozialgesetzbuch, in dem alle medizinisch und pflegerisch relevanten Hilfsmittel aufgeführt sind. Für die Aufnahme von Produkten in dieses Verzeichnis gibt es etablierte Prüfverfahren des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen (GKV-SV). Mit dem DVPMG schafft der Gesetzgeber ein zusätzliches Zulassungsverfahren beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Dieses nimmt bisher Aufgaben bei der Zulassung von Arzneimitteln und Medizinprodukten wahr. Die fachspezifische Beurteilung des Nutzens von DiPAs gehört dagegen bislang nicht zu seinen Kernaufgaben.

Unterschiedliche Standards gefährden Pflegequalität

Die Schaffung eines zweiten Zulassungswegs läuft dem Gedanken einheitlicher Standards entgegen. GKV-SV und BfArM legen unterschiedliche Maßstäbe an, wenn es um die Kriterien für Qualität und Nutzen von Maßnahmen geht. Der GKV-SV folgt der Perspektive der Pflegeversicherung. Qualität wird hierbei vor allem an der Einhaltung von Pflegestandards gemessen. Ziel ist die Förderung von Kompetenzen zur Selbstständigkeit. Die medizinische Sicht legt den Fokus dagegen auf die Heilung von Krankheiten.

„Diese Unterscheidung ist ganz wesentlich“, erläutert Holger Dudel, Fachreferent Pflege bei der DGQ. „DiPAs kommen in der ambulanten Pflege zum Einsatz. Dort leben Menschen, die nicht in erster Linie krank, sondern pflegebedürftig sind. Sie haben ganz andere Anforderungen an die Qualität von Produkten und Leistungen als kranke Menschen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass hier ein schlankes Zulassungsverfahren geschaffen wird, ohne allen fachlichen Ansprüchen zu genügen oder für mehr Pflegequalität zu sorgen.“

Die Qualität im Blick

Um den Nutzen der Anwendungen valide beurteilen zu können, ist es wichtig, auf evidenzbasierte Forschungsmethoden der Medizin und Pflege zurückzugreifen. Diese schlagen sich für gewöhnlich in entsprechenden Standards nieder. Der Gesetzgeber hat jedoch nicht einmal einen Evidenzgrad für DiPA-Studien festgesetzt. Dabei ist dieser für die Nutzenbeurteilung wesentlich. Im Unterschied zu den vorgesehenen retrospektiven Erhebungen wären außerdem prospektive Studien aufgrund höherer Aussagekraft vorzuziehen. Sinnvoll sind intelligente technische Systeme, die den Pflegeprozess effizienter gestalten und die Umsetzung von Pflegestandards langfristig fördern.

Die Qualität der eingesetzten Technologie sollte darüber hinaus an der Erfüllung von Bedürfnissen der Nutzer gemessen werden. Dafür müsste die Anwenderperspektive in die Nutzenanalyse integriert werden. So ließen sich die Akzeptanz steigern und der konkrete Anwendernutzen besser belegen.

Kostenerhöhung ohne messbare Nutzensteigerung

Neben Nutzennachweis und Qualitätssicherung stellt sich auch die Frage der Kosten für DiPAs. „Zwar ist noch weitgehend unklar, was DiPAs genau sind und wie sie wirken, sicher ist aber bereits, dass sie die Kosten in der Pflegeversicherung in die Höhe treiben werden“, erklärt Dudel. „Das Bundesgesundheitsministerium geht von einer geringen Nutzerzahl und einer mittelmäßigen Ausschöpfung des Höchstbetrages von 50 Euro pro Nutzer und Anwendung aus. Dennoch rechnet es mit mindestens 130 Millionen Euro zusätzlichen Kosten pro Jahr für die Pflegeversicherung. Zum Vergleich: Die Vergütung der Kassen für den Hausnotruf beträgt 23 Euro pro Monat und Leistungsempfänger, wobei er das Gerät und zusätzlich eine Dienstleistung umfasst. Aus dem Vergütungsmix mit Selbstzahlern werden die Pflegekassen lediglich mit gut 100 Millionen Euro belastet. Legt man diesen Vergleich zugrunde, stellt sich die Frage, ob bei der Formulierung des neuen Gesetzes tatsächlich immer Nutzen und Anforderungen der Anwender im Vordergrund standen. Dies eröffnet zugleich Fragen nach einer angemessenen Qualitätssicherung der DiPAs im Rahmen einer Gesamtstrategie für intelligente Technologien in der Pflege.“

Über die DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.

 

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QM-Youngsters jetzt mit eigenem Bereich auf DGQplus

Die DGQ bietet Mitgliedern bis 35 Jahre mit einer eigenen Gruppe auf DGQplus die Möglichkeit, sich mit anderen QM-Youngsters zu vernetzen. Sie können Erfahrungen austauschen und wichtige Tipps und Tricks für den persönlichen Karriereweg erhalten.

Die QM-Youngsters können auf DGQplus:

  • neue QM-Youngsters kennen lernen und vom „Crowd-Knowledge“ der Gruppe profitieren,
  • sich mit anderen QM-Youngsters zu aktuellen Themen sowie zu den Inputs der letzten Youngsters-Veranstaltung auszutauschen,
  • sich über die neuesten Entwicklungen im QM auf dem Laufenden zu halten,
  • über die Gruppe der QM-Youngsters hinaus das geballte Wissen des DGQ-Netzwerks nutzen,
  • Tipps und Erfahrungen sammeln, die ihnen auf ihrem persönlichen Karriereweg weiterhelfen.

Hier der Link zur Gruppe: https://www.dgqplus.de/groups/qm-youngsters/activitystreams/qm-youngsters

Wer noch kein DGQ-Mitglied ist, kann DGQplus und zahlreiche weitere Angebote durch eine dreimonatige kostenlose Schnuppermitgliedschaft testen. Weitere Infos zu den Vorteilen einer Mitgliedschaft bei der DGQ finden sich HIER.

 

Interview: „Antworten auf brennende Fragen der MDR liefern“

Die DQS Medizinprodukte GmbH und die DGQ Weiterbildung GmbH haben eine Kooperation im Bereich Medizinprodukte abgeschlossen. Im Interview erläutern Sigrid Uhlemann, Geschäftsführerin DQS Medizinprodukte GmbH, und Claudia Welker, Geschäftsführerin der DGQ, die Ziele der Zusammenarbeit und den Nutzen für die Kunden.

Wie kam es zur Kooperation zwischen DQS MED und DGQ Weiterbildung GmbH? Was ist der Grundgedanke?

Uhlemann: Die Kompetenzen beider Häuser zusammen zu führen, hat uns schon lange beschäftigt. Nun sind wir soweit, dass wir unseren Kunden ein Angebot machen können, das die aktuell zentralen Themen der Medizinprodukte-Industrie abdeckt.

Welker: Wir verbinden hier die Erfahrungen und das Know-how der DQS MED als einer Benannten Stelle mit den methodisch-didaktischen Kompetenzen der DGQ als Weiterbildungsanbieter. Dieser Mix ist für Kunden sicher sehr interessant und nutzbringend.

Was ist konkret geplant?

Uhlemann: In einer gemeinsamen Webinar-Reihe werden wir in den Jahren 2021 und 2022 zunächst 15 Webinare zu verschiedenen Themen anbieten. Und die Nachfrage ist hoch: Das erste Webinar zum Thema „Post Market Surveillance“ im April war binnen weniger Tage ausgebucht.

Welker: Die Medical Device Regulation hat dazu geführt, dass Akteure in der Branche brennende Fragen haben. Darauf möchten wir Antworten geben. Die Webinare sind praxisorientiert. Wir wollen nicht dozieren, sondern Input mit Diskussion und in der Praxis umsetzbaren Herangehensweisen und Lösungen anbieten.

Nimmt die DGQ die Medizinprodukte-Industrie zukünftig stärker in den Fokus?

Welker: Wir haben bereits heute ein umfassendes Angebot. Wir bilden beispielsweise Auditoren, Risk Manager und natürlich auch Qualitätsbeauftragte aus. Unsere Trainings können in Präsenz oder Online besucht werden und enden in der Regel mit einem Zertifikatsabschluss. Die Webinare, die vier Stunden dauern und immer mit zwei Trainern durchgeführt werden, wollen wir für eine agilere Wissensvermittlung nutzen. In kurzen, aber gehaltvollen Sessions wollen wir den Teilnehmenden neue Perspektiven eröffnen und sie handlungsfähig machen. Ich bin sicher, dass uns das gelingen wird. Der enorme Zuspruch für unser erstes Webinar stimmt mich da sehr positiv.

Die DQS MED ist eine bereits sehr bekannte Adresse für die Medizinprodukte-Industrie. Was genau hat Sie bewogen, mit diesem neuen Angebot an Ihre Kunden heranzutreten?

Uhlemann: Schon oft wurden wir in der Vergangenheit von unseren Kunden darauf angesprochen, konkrete Anforderungen der Medizinprodukte-Verordnung zu vermitteln. Würden wir als Benannte Stelle diesem Wunsch vor der Eröffnung eines Konformitätsbewertungsverfahrens entsprechen, wäre dies Beratung und würde unsere Unabhängigkeit einschränken. Als einzige Option sind Weiterbildungsmaßnahmen zugelassen, die für alle Interessenten zugänglich sind. Mit der hohen Reputation auf dem Gebiet der Weiterbildung und des etablierten Zugangs zu Medizinprodukte-Herstellern ist die DGQ für die DQS MED der ideale Partner in der Umsetzung dieses Vorhabens. Wir richten unser gemeinsames Angebot aber auch an Interessenten aus anderen Industriebranchen, die erstmals mit dem Thema „Medizinprodukte“ in Berührung kommen.

Können sich Kunden auch über die Webinare und Weiterbildungen hinaus mit Fragen an Sie wenden?

Welker: In der DGQ beraten wir Interessenten gerne zu ihrer persönlichen Karriereplanung, Trainingsinhalten oder zu möglichen Zertifikatsabschlüssen. Auch als Partner für das gesamte Spektrum Inhouse-Training und Consulting stehen wir gerne mit unserem Know-how und unserem Netzwerk von erfahrenen Praktikern zur Verfügung. Unsere Ansprechpartner in beiden Unternehmen freuen sich auf neue Kontakte.

Uhlemann: Über Fragen freuen wir uns. Aus Gründen der Unabhängigkeit ist eine individuelle Beratung zwar explizit ausgeschlossen. Die DQS MED informiert Kunden jedoch gerne, wenn es um die Themen der Antragsstellung zur Eröffnung eines Konformitätsbewertungsverfahrens oder um mögliche Optionen für eine Migrationsstrategie von der Richtlinie (Medical Device Directive) zur Verordnung (Medical Device Regulation) geht.

Weitere Informationen finden sich hier.

 

Ihre Ansprechpartnerin bei der DGQ ist:

Anna Schramowski, Produktmanagerin Medizinprodukte

anna.schramowski@dgq.de

 

Ihr Ansprechpartner in der DQS MED ist:

Michael Bothe, Co-Leiter Zertifizierungsstelle Aktive Medizinprodukte

Michael.Bothe@dqs-med.de

 

Neuer DGQ-Präsident: Prof. Dr. Robert Schmitt folgt auf Udo Hansen

Die Delegierten der DGQ haben im Rahmen ihrer zweitägigen Versammlung am 28. und 29. April 2021 einen neuen Präsidenten gewählt: Udo Hansen übergibt den Staffelstab an Prof. Dr. Robert Schmitt. Schmitt gehört seit 2010 dem DGQ-Vorstand an. Er ist Mitglied der Direktorien von WZL|RWTH Aachen und Fraunhofer Institut Produktionstechnologie IPT.

Hansen fungierte seit 2004 als Vorstandsmitglied und führte die DGQ als Präsident seit 2014. Er nutzte den zweiten Tag der Delegiertenversammlung am 29. April 2021, um sich bei Vorstandskollegen und Delegierten zu bedanken und zu verabschieden. Er gratulierte seinem Nachfolger und den Delegierten zur Wahl des neuen Präsidenten. Hansen erklärte, dass nun für ihn die Zeit gekommen sei, den Staffelstab zu übergeben:

„Ich denke nach diesen vielen Jahren des ehrenamtlichen Engagements und im 69. Lebensjahr ist es allerhöchste Zeit, das Steuer in jüngere Hände zu geben. Und das soll auch ein Symbol dafür sein, dass ich der DGQ die Kraft, die Klugheit und Geduld für einen permanenten Erneuerungsprozess wirklich wünsche, denn der ist unbedingt erforderlich, um weiterhin eine maßgebliche Rolle in Ihrem Geschäft in Deutschland zu spielen.“

Hansen war in diesem Jahr nicht mehr zur turnusmäßigen Wiederwahl angetreten. Dies gilt auch für Prof. Dr. Eike Böhm, der dem Vorstand seit 2012 angehört hatte.

Hüttner neu im Vorstand

Vizepräsident bleibt Dr. Norbert Gorny. Er ist seit 2004 Mitglied im Vorstand und seit 2014 stellvertretender Präsident der DGQ. Er wurde von der Delegiertenversammlung in beiden Funktionen wiedergewählt. Michael Burghartz-Widmann, Mitglied des Vorstands seit 2016, wurde ebenfalls in seinem Amt bestätigt.

Neu im Vorstand ist dagegen Dr. Ingo Hüttner. Er ist als medizinischer Geschäftsführer der Alb Fils Kliniken in Göppingen tätig und seit 2006 Mitglied in der DGQ.

Erste Online-Delegiertenversammlung

Neben den Änderungen im Vorstand wies die diesjährige Agenda noch zahlreiche weitere Themen und Entscheidungen auf. Schließlich war es die erste Delegiertenversammlung seit 2018. Die turnusmäßige Delegiertenversammlung für das Jahr 2020 wurde auf Basis des Covid 19-Erleichterungsgesetzes auf 2021 verschoben. In der Zwischenzeit hatte der DGQ-Vorstand die Delegierten mit Informationsveranstaltungen und versendeten Delegierteninformationen auf dem Laufenden gehalten.

Aufgrund der andauernden Pandemielage fand die Delegiertenversammlung erstmals als virtuelle Veranstaltung statt. Dies bedeutete auch für die Organisatoren, neues Terrain zu betreten, galt es doch, verschiedene Verfahrensfragen beispielsweise in Bezug auf Online-Abstimmungen zu klären. Rechtlich, technisch und organisatorisch waren einige Herausforderungen zu bewältigen und dennoch freuten sich alle Beteiligten darüber, dass zumindest ein virtueller Austausch möglich war. Um diesem Format gerecht zu werden und ausreichend Raum für die Aussprache zu bieten, war die Delegiertenversammlung auf zwei Tage ausgelegt.

Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Dr. Norbert Gorny, Vizepräsident der DGQ, die Delegierten. Anschließend ehrte die Versammlung langjährige Mitglieder und gedachte der Verstorbenen. Nach der Präsentation des Geschäftsberichts und damit der inhaltlichen Arbeit des Vereins sowie der Darstellung aller Finanzzahlen des Vereins und der Tochtergesellschaften entlasteten die Delegierten den Vorstand für die Jahre 2018 bis 2020. Die Vorstands- und Präsidentenwahl bildete dann den Abschluss des ersten Tages.

Satzungsänderungen und weitere Beschlüsse

Der zweite Tag begann mit den Geschäftsberichten von DGQ Weiterbildung GmbH, DGQ-Personenzertifizierung und DQS Service GmbH. Danach stand das Thema Satzungsänderung auf dem Programm. Gleichzeitig galt es für die Delegierten, über Anträge aus den eigenen Reihen abzustimmen.

Die Satzung der DGQ hat in den Jahren verschiedene Änderungen erfahren, die für sich alle sinnvoll und notwendig waren. Dadurch ergibt sich nun aber kein schlüssiges Gesamtkonzept mehr. Zudem ist die Satzung insgesamt umfangreich und für Mitglieder weder gut lesbar noch besonders verständlich. Deshalb reifte bei Vorstand und Geschäftsführung die Idee, die Satzung grundsätzlich zu überarbeiten. Ziel war es, die Satzung schlanker zu gestalten und zeitgemäße Veränderungen auf Basis des aktuell gültigen Vereinsrechts vorzunehmen.

Neben den genannten Satzungsänderungen votierten die Delegierten auch für drei Anträge aus ihren eigenen Reihen. Diese beschäftigen sich mit den Themen Kommunikation, Themenplanung und der Gestaltung der Netzwerkgruppen.

Aus Gründen der Vereinfachung und Modernisierung wurden ebenso die Geschäftsordnung zur Delegiertenversammlung sowie die Wahlordnung für die Wahl der Delegierten zur

Delegiertenversammlung angepasst.

Mitgliedsbeiträge angepasst – Aktionsspielraum erhöht

Zuletzt hatte die DGQ im Jahr 2012 die Beiträge angepasst. Seitdem hat sich das Angebot der DGQ und damit der Nutzen für die Mitglieder deutlich erhöht. Neue Netzwerkgruppen sind entstanden, die Produktvielfalt wurde stetig ausgebaut. Dies lässt sich gerade auch am vergangenen Jahr ablesen, wo die DGQ viele neue Online-Angebote geschaffen hat. Neben zusätzlichen Webinar-Formen gehört dazu auch die Netzwerk- und Kollaborationsplattform DGQplus, die 2020 an den Start gegangen ist. Insgesamt bietet die Digitalisierung der DGQ den Mitgliedern neue Möglichkeiten der Vernetzung, des Austauschs und der Beteiligung. Aus diesem Grund sah es auch die Delegiertenversammlung als sinnvoll und notwendig an, die Mitgliedsbeiträge ab 2022 für persönliche Mitglieder von 132 Euro auf 150 Euro und für Firmenmitglieder von 660 Euro auf 720 Euro pro Jahr zu erhöhen. Der ermäßigte Beitragssatz stieg von 60 Euro auf 72 Euro pro Jahr.

Die nächste ordentliche Delegiertenversammlung findet im November 2022 statt.

ISO 9001 wurde bestätigt

Die ISO 9001 wurde im Rahmen einer Umfrage von ISO TC 176 in der 2015er Version für die nächsten Jahre durch die nationalen Mitgliedsorganisationen bestätigt.

Im Rahmen der systematischen Überprüfung der ISO 9001:2015 hat das zuständige Technische Komitee ISO/TC 176/SC 2 „Strategic Planning and Operations Task Group” (SPOTG) den Mitgliedsorganisationen im April 2021 folgendes zur Abstimmung empfohlen:

  • ISO 9001:2015 sollte unverändert “bestätigt” werden.
  • Es sollte ein Projekt in der Preliminary-Phase gestartet werden, um zu prüfen, ob eine Revision der ISO 9001 früher begonnen werden sollte, als dies üblicherweise durch den systematischen Überprüfungsprozess festgelegt wird.

Das SC2 führte eine Abstimmung unter seinen Mitgliedern durch, um festzustellen, ob diese Empfehlungen akzeptiert werden. Die Abstimmung wurde am 1. Mai 2021 geschlossen und hat die Empfehlungen mit großer Mehrheit angenommen. Auch Deutschland hat über das zuständige Gremium DIN NA 147 00 01 AA für den Antrag gestimmt. Unter der fachlichen Leitung von Thomas Votsmeier (DGQ) und großem Engagement verschiedener Mitglieder des DIN Ausschusses wurde die Vorbereitungsphase für die oben genannte Entscheidung in den entsprechenden ISO Gremien aktiv unterstützt.

Wie geht es weiter? Das Komitee SC 2 hat beschlossen, eine umfassende Überprüfung des SC2-Normenportfolios (also die 9000er und 10000er Normen) von der SPOTG durchzuführen und mit der Arbeit der ISO/TC 176/Chair’s Strategic Advisory Group (CSAG) sowie dem Projekt zur ISO 9001 in der Preliminary-Phase zu koordinieren.

Auf der Basis der in den nächsten ein bis zwei Jahren durchzuführenden Auswertungen der vorliegenden Erkenntnisse wird dann voraussichtlich eine vorgezogene Revisionsumfrage vorbereitet und durchgeführt. Das DIN ist auch hier mit drei deutschen Vertretern unter anderem der DGQ vertreten.

Somit liegt nun eine klare Entscheidung hinsichtlich einer Revision der bedeutendsten Managementsystemnorm ISO 9001 vor.

DIN EN ISO 26000:2021 veröffentlich

Die Revision des „Leitfadens zur gesellschaftlichen Verantwortung“ für privatwirtschaftliche, öffentliche und gemeinnützige Organisationen wurde im April diesen Jahres abgeschlossen. Auch nach dieser Revision ist der ausdrückliche Hinweis, dass ISO 26000 nicht als Zertifizierungsstandard entwickelt wurde, in der Einleitung erhalten geblieben. Die Norm soll Organisationen ermutigen, verstärkt gesellschaftliche Verantwortung gegenüber Kunden und Öffentlichkeit, Beschäftigten, Partnern und weiteren Anspruchsgruppen zu übernehmen.  Inhalte und Struktur des Leitfadens sind unverändert. ISO 26000 bietet Orientierung zu den Grundsätzen, den Handlungsfeldern und der Integration gesellschaftlicher Verantwortung. Jede Organisation sollte aus eigener Sicht oder unter Einbezug ihrer Anspruchsgruppen selbst bestimmen, welche Handlungsfelder für sie relevant und wesentlich sind. Die Revision umfasst zwar nur redaktionelle Anpassungen und Fußnotenänderungen, aber ein vertiefter Blick in das Werk lohnt sich. Ein Beitrag im DGQ-Blog gibt einen ersten Überblick über interessante Punkt.

Neuer DGQ-Präsident: Prof. Dr. Robert Schmitt folgt auf Udo Hansen

Die Delegiertenversammlung der DGQ hat am 28. April 2021 einen neuen Präsidenten gewählt: Udo Hansen übergibt den Staffelstab an Prof. Dr. Robert Schmitt. Schmitt gehört seit 2010 dem DGQ-Vorstand an. Er ist Mitglied der Direktorien von WZL|RWTH Aachen und Fraunhofer Institut Produktionstechnologie IPT.

Hansen fungierte seit 2004 als Vorstandsmitglied und führte die DGQ als Präsident seit 2014. Er nutzte den zweiten Tag der Delegiertenversammlung am 29. April 2021, um sich bei Vorstandskollegen und Delegierten zu bedanken und zu verabschieden. Er gratulierte seinem Nachfolger und den Delegierten zur Wahl des neuen Präsidenten. Hansen war in diesem Jahr nicht mehr zur turnusmäßigen Wiederwahl angetreten. Dies gilt auch für Prof. Dr. Eike Böhm, der dem Vorstand seit 2012 angehört hatte.

Vizepräsident bleibt Dr. Norbert Gorny. Er ist seit 2004 Mitglied im Vorstand und seit 2014 stellvertretender Präsident der DGQ. Er wurde von der Delegiertenversammlung in beiden Funktionen wiedergewählt. Michael Burghartz-Widmann, Mitglied des Vorstands seit 2016, wurde ebenfalls in seinem Amt bestätigt.

Neu im Vorstand ist dagegen Dr. Ingo Hüttner. Er ist als Medizinischer Geschäftsführer der Alb Fils Kliniken in Göppingen tätig und seit 2006 Mitglied in der DGQ.

Bitkom-Studie: Corona führt zu mehr Digitalisierung in der Industrie

Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom im Februar und März 2021 unter 551 Produktionsleitern, Vorständen oder Geschäftsführern von Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern in Deutschland zeigen deutlich: Corona hat zu einem Digitalisierungsschub in der deutschen Industrie geführt. Dieser Aussage stimmen 63 Prozent der Befragten zu. Die Corona-Pandemie führt nach Ansicht von 61 Prozent auch zu einer langfristigen Digitalisierung in den Unternehmen. Für alle größeren Industrieunternehmen ist Industrie 4.0 inzwischen ein Thema. Spezielle Anwendungen, wie vernetzte Produktionsanlagen, Echtzeit-Kommunikation zwischen Maschinen oder intelligente Roboter setzen bereits 62 Prozent der befragten Unternehmen ein und jedes Fünfte (21 Prozent) plant aktuell die Industrie-4.0-Nutzung. Weitere 16 Prozent unternehmen noch keine konkreten Schritte, können sich das aber für die Zukunft vorstellen.

Für all dies benötigen Unternehmen gut ausgebildetes Personal. Denn Industrie 4.0 wird das Arbeiten in den Fabriken verändern. 57 Prozent der befragten Unternehmen erwarten, dass neue Arbeitsplätze für gut ausgebildete Fachkräfte entstehen. Zugleich gehen aber auch rund zwei Drittel (68 Prozent) davon aus, dass Arbeitsplätze für gering Qualifizierte wegfallen. Rund zwei Drittel (68 Prozent) der Industrieunternehmen investieren bereits in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter rund um Industrie 4.0.

Was bedeutet dieser Bedarf an neuen Kompetenzen im Zuge der Digitalisierung und Industrie 4.0 für die Berufe in Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung? Daten stehen meist im Zentrum des Digitalisierungsschubs in Unternehmen. Und auch für die Qualitätssicherung in Unternehmen nimmt die Sammlung, Verarbeitung und Auswertung von Daten einen immer größeren Stellenwert ein. Hier liegen Potenziale, die oft auch aus Mangel passender Schlüsselkompetenzen noch nicht ausgeschöpft werden. Um sicherzustellen, dass ausreichend gut ausgebildetes Personal zur Verfügung steht, ist es notwendig, dass Lernen im Erwerbsleben auch in diesem Bereich zur Normalität und die Weiterbildung im Berufsleben gestärkt wird.

Um die zukünftigen Herausforderungen des digitalen Wandels zu meistern, sollten Unternehmen früh reagieren und neben der Weiterentwicklung von Technologie und Geschäftsmodellen auch für die Weiterbildung der Mitarbeiter eine passende Strategie entwickeln.

Auch die DGQ bietet Trainings aus dem Bereich Data Analytics speziell für Personen aus Qualitätsberufen an. Weitere Informationen finden sich hier.

DQS Digital Quality Space 2021

Es soll ein Treffpunkt rund um Prozesse, Managementsysteme, Normen und Audits sein – am 24. Juni 2021 findet der Digital Quality Space der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) statt. Der Online-Kongress bringt den Teilnehmenden das Fachwissen von 18 hochkarätigen Referierenden dorthin, wo es für sie am besten passt.

Ob ins Büro, ins Home-Office, ob auf den PC, Laptop oder das Smartphone – die Teilnehmenden können sich in spannende Vorträge und moderierten Diskussionsrunden ihrer Wahl klicken. Bis zu drei parallele Streams beleuchten Aktuelles und Wichtiges rund um Prozesse, Managementsysteme, Normen und Audits.
Die Teilnehmenden erwarten 700 wertvolle Minuten mit geballtem Expertenwissen und vielen Impulsen.

Zur kostenfreien Anmeldung sowie zum Konferenzprogramm geht es hier.

Digitale Preisverleihung der Awards „Deutschlands Kundenchampions 2021“

Die begehrten Awards „Deutschlands Kundenchampions“ wurden am 14. April 2021 zum 14. Mal vergeben – aufgrund der aktuellen Lage in digitaler Form. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) und dem F.A.Z.-Institut hat das Mainzer Marktforschungs- und Beratungsunternehmen 2HMforum. Unternehmen mit der besten Kundenbindung ausgezeichnet.

Im bundesweiten Unternehmenswettbewerb „Deutschlands Kundenchampions“ wurde auch in diesem Jahr wieder die Fan-Quote, also der Grad der emotionalen Kundenbindung, von mehr als 200 Unternehmen quer durch alle Branchen gemessen. Dafür führte 2HMforum. auf Basis des wissenschaftlich fundierten Fan-Prinzips mehr als 21.000 Kundeninterviews.

Die Preisverleihung wurde auf dem YouTube-Kanal „YouTube-Kanal „Kundenchampions“ übertragen und kann dort auch im Nachgang angeschaut werden.

DGQ und DQS-Med starten Webinarreihe zur Medical Device Regulation (MDR)

Viele Unternehmen der Medizinproduktebranche stehen anlässlich der neuen Medical Device Regulation vor neuen Herausforderungen. Die Zertifizierungsanforderungen betreffen Hersteller, wie Lieferanten und benannte Stellen gleichermaßen.

Die DGQ und die DQS-Med haben gemeinsam eine Webinarreihe mit sechs Themenschwerpunkten rund um die neue Medical Device Regulation ins Leben gerufen. Sie richtet sich an alle Interessierten rund um das Thema MDR und aktuelle Herausforderungen der Medizintechnik.

Die Webinarreihe findet in virtuellen Sessions von jeweils 4 Stunden statt. Durch die Lösungsfindung in Gruppen und ein hohes Maß an Interaktion werden die Lerninhalte nachhaltig vermittelt. Im Fokus stehen zunächst die Themen Post Market Surveillance, CAPA (Schwerpunkt RCA), Labelling, Regulatory Compliance, Lieferantenmanagement und Datenanalyse/Trending. Die Reihe wird laufend um weitere Themen ergänzt.

Teilnehmende der Webinarreihe profitieren dabei vor allem vom Praxiswissen der Expertinnen und Experten einer Benannten Stelle. Sie erhalten Hilfestellung bei Unklarheiten und lernen Best-Practice-Ansätze kennen.

Die Webinarreihe startet am 28. April 2021 mit dem Thema „Post Market Surveillance“.  Infos und Anmeldung zum ersten Webinar gibt es hier.