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Erfolgreicher Kickoff – DGQ-Fachkreis Nachhaltigkeit geht ans Werk

Hochaktuelle Themen, engagierte Mitstreitende: Knapp sechzig Interessierte sind am 31. Mai 2023 erstmals zusammengekommen, um Ziele und Rahmenbedingungen der künftigen Arbeit des neugegründeten DGQ-Fachkreises Nachhaltigkeit abzustecken. Im Zuge eines bundesweiten Online-Meetings tauschten sich die Teilnehmenden über Motivationspunkte und Herausforderungen des Themas aus. Die zahlreichen Schnittstellen zwischen den Bereichen Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit dienen der Fachkreisarbeit als roter Faden.

Als eines seiner ersten Arbeitsthemen hat der Fachkreis die Definition aussagekräftiger Nachhaltigkeitskennzahlen identifiziert: Indem Nachhaltigkeit besser quantifizierbar wird, ermöglicht dies eine größere Vergleichbarkeit von Ergebnissen. Letzteres spielt beispielsweise bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten eine große Rolle.

Darüber hinaus liegt ein weiterer Schwerpunkt der Fachkreisarbeit darauf, die Funktion des Qualitätsmanagements beim Thema Nachhaltigkeit zu klären. Auch der Integration von Nachhaltigkeitsbestrebungen in bestehende Managementsysteme kommt künftig eine hohe Bedeutung im Rahmen der Fachkreisarbeit zu.

Erstes Leitungsteam gewählt

Des Weiteren stand die Wahl des Leitungsteams auf dem Plan: Gewählt wurden Prof. Dr. Linda Chalupova, Professorin für Umwelt und Nachhaltigkeit, Dr. Wilhelm Floer, QM-Coach und Consultant,  Prof. Dr. Irina Mazilu-Eyaz, Professorin für Qualitätsmanagement, sowie Sandra Paul, Beraterin in der Gemeinwohlökonomie.

Mit dem Fachkreis Nachhaltigkeit will die DGQ eine Plattform für Personen aus dem Qualitätsumfeld schaffen, die sich für Nachhaltigkeit in der eigenen Organisation engagieren und den fachlichen Austausch suchen. Ein ESG-Kompass, der Nachhaltigkeitsbegriffe aus dem QM-Alltag aufgreift und erklärt, liegt als erstes Arbeitsergebnis auf der Mitgliederplattform DGQplus bereits vor.

DGQ-Regionalkreise Darmstadt und Frankfurt am Main fusionieren zum Regionalkreis FrankfurtRheinMain

Dieser Zusammenschluss bündelt die Kräfte innerhalb der Metropolregion Rhein-Main: Die Regionalkreise Darmstadt und Frankfurt am Main sind zum 1. Juni 2023 in einem gemeinsamen Regionalkreis FrankfurtRheinMain aufgegangen. Das Ziel: Die Qualitätsinteressierten profitieren künftig von einem deutlich vergrößerten Wirkungskreis in der Region und damit von einer gesteigerten Zahl an Vernetzungsmöglichkeiten.

Darüber hinaus ist die Umstellung für die Mitglieder der bisherigen Regionalkreise Frankfurt und Darmstadt mit keiner großen Veränderung verbunden: Formal ändert sich für sie nur der Name ihres Regionalkreises.

Konkret betrifft die Anpassung neben Darmstadt und Frankfurt auch die kreisfreie Stadt Wiesbaden sowie die Landkreise Bergstraße, Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau, Limburg-Weilburg, Main-Taunus-Kreis, Odenwaldkreis, Rhein-Lahn-Kreis, Rhein-Neckar-Kreis und Rheingau-Taunus-Kreis.

Engagement für Qualität in der Metropolregion

Die Rhein-Main-Metropolregion gehört zu den wirtschaftlich stärksten Regionen und den treibenden Kräften in Deutschland und Europa. Die Vielfalt der Branchen und die optimale Infrastruktur bieten für DGQ-Mitglieder und weitere Qualitätsinteressierte beste Voraussetzungen zum Netzwerken. Bundesweit verfügt die DGQ über rund 60 Regionalkreise, in denen sich zahlreiche Teilnehmer:innen regelmäßig auf verschiedenen Online- und Präsenz-Veranstaltungen treffen und zu Themen rund um Qualitätsmanagement austauschen.

 

Kontakt:

Mehr Informationen sowie Kontaktmöglichkeiten zum DGQ-Regionalkreis FrankfurtRheinMain finden Sie hier »

Neues DGQ-Training „Integrierte Managementsysteme“ mit gelungener Premiere

Das neu entwickelte DGQ-Training „Integrierte Managementsysteme“ hat in der Woche vor Christi Himmelfahrt seinen erfolgreichen Start in der DGQ-Geschäftsstelle Frankfurt gefeiert. Die Teilnehmenden, die größtenteils im Bereich Qualitätsmanagement tätig und mit ISO 9001 bereits vertraut sind, konnten in den drei Tagen viele hilfreiche Parallelen und Unterschiede zum Umwelt-, Energie- und Arbeitssicherheitsmanagement erarbeiten und diskutieren. Das breite Praxiswissen und die Hinweise des Trainers halfen dabei, die verschiedenen gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen für den Aufbau eines integrierten Managementsystems im Blick zu haben. Vor allem der ganzheitliche Denkansatz, auch bei festzulegenden Zielen oder Kennzahlen über den Tellerrand des Qualitätsmanagements hinauszuschauen, sorgte bei vielen für einen Aha-Effekt. Viele Normanforderungen lassen sich nämlich gemeinsam erarbeiten oder ableiten. Dies reduziert den Aufwand im Managementsystem für die Verantwortlichen deutlich. Am Ende des dritten Tages stand für einige Teilnehmende noch die schriftliche Abschlussprüfung zum „DGQ-Koordinator Integrierte Managementsysteme“ an, die von allen erfolgreich absolviert wurde.

Das Feedback der Teilnehmenden zur neuen Veranstaltung fiel ausgesprochen positiv aus. Insbesondere die vielen Einblicke und Beispiele zu den verschiedenen Managementsysteme waren hilfreich und lehrreich. Das nächste Präsenz-Training findet am 20. November 2023 statt. Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden sich hier.

DGQ-Fachausschuss „Qualität in der Pflege“ tagt in Berlin

Am 15. Mai 2023 fand in Berlin das erste Treffen des DGQ Fachausschuss „Qualität in der Pflege“ (FA QidP) in Präsenz nach den Corona-Beschränkungen statt.

Das Ziel des Gremiums lautet, die DGQ bei der fachlichen Ausrichtung zu Qualitätsthemen in der Pflege zu unterstützen und zu einer etablierten Plattform für den bundesweiten Diskurs zur Pflegequalität zu entwickeln. Außerdem dient es als Impulsgeber zu strategischen und politischen Fragestellungen, die sich in Bezug zur Qualität in der Pflege stellen.

DGQ-Fachausschuss Pflege

Die Mitglieder des DGQ-Fachausschuss Pflege (v.l.n.r.): Nadine-Michèle Szepan, Abteilungsleiterin Abteilung Pflege, AOK Bundesverband, Dr. Manfred Stegger, Vorstandsvorsitzender BIVA e.V., Margit Hudelmaier, Geschäftsführende Direktorin Pflege – und Patientenmanagement, Alb-Fils-Kliniken GmbH, Holger Dudel, Leitung Themenfeld und Fachreferent Pflege, DGQ e.V., Marion Kunz, Geschäftsführerin, Pflegedienst Marion Kunz, Angelika Müller, Mitglied im Vorstand der DGQ, Geschäftsführung Sollence GmbH, Claudia Welker, Geschäftsführerin DGQ. ©DGQ

Die Teilnehmenden vertreten unterschiedliche Akteure aus dem Pflegebereich: Leistungsträger (Pflegekasse), Klient:innen-Vertretung (Pflegeschutzbund) und Leistungserbringer aus der ambulanten und der klinischen Pflege. Von dort kam außerdem ein Impuls zur Säule der beruflich Pflegenden.

Bei dem Treffen in der DGQ Geschäftsstelle Berlin standen drei Themen im Fokus:

  • Personenzentrierte Pflege und Pflegebedürftigkeit
  • Qualitätskriterien unter besonderer Berücksichtigung der Klient:innen-Perspektive
  • Empowerment des Berufsfeldes.

Impulse aus den Pflegefeld-Säulen, ergänzt um die integrierte Sicht der Qualität der DGQ führten zu einem spannenden Diskurs. Daraus ergeben sich für die Folgesitzung im November inhaltliche Schwerpunkte. Diese betreffen das Führungsverständnis in der Pflegebranche und die fachliche Autonomie der Disziplin.

Kontakt:

holger.dudel@dgq.de

DGQ beim Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquium präsent

„Empower Green Production“ – so lautete das Motto des 31. Aachener Werkzeugmaschinen-Kolloquiums (AWK). Am 11. und 12. Mai 2023 kamen im Aachener Eurogress Vertreter aus Industrie, Wissenschaft und Politik zusammen, um sich darüber auszutauschen, wie eine nachhaltige, energie- und resourceneffiziente Produktion in Zukunft aussehen könnte.

Die hybride Veranstaltung präsentierte neue Technologien und Konzepte für eine krisenfestere und gleichzeitig grüne Produktion in Zukunft, mit denen sich die Abhängigkeit von den konventionellen Energielieferanten überwinden lässt. Eine wichtige Rolle in den Vorträgen spielte dabei die Reduktion umweltschädlicher Stoffe, insbesondere CO2.

Messestand der DGQ auf dem AWK23

Hoher Besuch am DGQ-Stand: Prof. Robert Schmitt (z. v. l.), DGQ-Präsident und Institutsleiter Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, schaut bei den DGQ-Mitarbeitenden (v.ln.r.) Thomas Schäfer, Marco Rasper und Andreas Heinz vorbei.

Das Thema „Nachhaltigkeit“ gehört auch zu den Schwerpunkten der DGQ. Aus diesem Grund war sie ebenfalls an beiden Tagen mit einem Messestand präsent. Hier zeigte die DGQ ihr Portfolio aus Netzwerk- sowie Weiterbildungsangeboten und unterstrich damit auch den engen Zusammenhang zwischen Qualität und Nachhaltigkeit.

Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT bieten mit dem AWK’23 eines der weltweit renommiertesten Netzwerktreffen für Fach- und Führungspersönlichkeiten aus produzierender Industrie, Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.

FQS-Forschungsprojekts MIQFEM: Smartes Fehlermanagementsystem für Kosten- und Zeitersparnis

Um effektive Prozesse zur Fehlerabstellung und -vermeidung umzusetzen, ist die Einführung eines systematischen Fehlermanagementsystem notwendig. Die Grundlage bilden Qualitätsregelkreise. Deren Ziel ist es, Abweichungen und Störungen zu Qualitätsvorgaben zu erkennen, zu analysieren und entsprechende Korrekturmaßnahmen zu ergreifen. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) besitzen jedoch aufgrund begrenzter finanzieller und personeller Ressourcen nur selten ein systematisches Qualitätsmanagement zur umfangreichen Erfassung und Analyse von Qualitätsdaten sowie deren Einbettung in Qualitätsregelkreise.

Im Rahmen des vor Kurzem gestarteten FQS-Forschungsprojektes MIQFEM wird ein smartes Fehlermanagementsystem entwickelt, das die systematische Nutzung einer Fehlerwissensbasis ermöglicht und sich durch die Interaktion mit Mitarbeitenden im ständigen Lernprozess befindet. Das durch KI-Methoden unterstützte System soll in der Lage sein, zukünftige Fehlerereignisse vorherzusagen, Fehlerzusammenhänge frühzeitig zu erkennen, mögliche Problemursachen zu identifizieren und daraus Maßnahmen abzuleiten. Zusätzlich werden Mitarbeitende dialogbasiert bei der Auswahl und Durchführung der Problemlösungsmethoden unterstützt.

Das Fachgebiet Qualitätswissenschaft der Technischen Universität Berlin führt die zweijährigen Forschungsarbeiten durch. Neun Unternehmen begleiten die Forschungsarbeiten als Mitglieder des projektbegleitenden Ausschusses.

Über das Forschungsprojekt:

Das IGF-Vorhaben 22530 N der FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e. V., August-Schanz-Straße 21A, 60433 Frankfurt am Main wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Weitere Informationen zum Projekt und zu Beteiligungsmöglichkeiten können über die Geschäftsstelle der FQS bezogen werden:

FQS – Forschungsgemeinschaft Qualität e. V.
August-Schanz-Straße 21A
60433 Frankfurt am Main

infofqs@dgq.de

Zwischen PM und QM: Zehn Jahre DGQ-Fachkreis „Qualität und Projekte“

Mit praxisnahen Hilfen die Brücke zwischen Projekt- und Qualitätsmanagement schlagen: Das ist das Ziel des Fachkreises „Qualität und Projekte“. Die gemeinsame Initiative von DGQ und der Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) feiert in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum.

Im Fokus der Fachkreisarbeit steht der Austausch mit Gleichgesinnten, die in ihrem Alltag regelmäßig mit dem Spannungsfeld zwischen Qualitäts- und Projektmanagement zu tun haben. Dazu zählt auch herauszufinden, welche Schnittmengen zwischen Projekt- und Qualitätsmanagement bestehen. Der Fachkreis geht der Frage nach, welche Wettbewerbsvorteile eine Organisation erlangen kann, wenn sie die Zusammenarbeit zwischen Projekt- und Qualitätsmanagement aktiv fördert beziehungsweise Synergien zwischen beiden schafft.

Ausrichtung an agilen Methoden

Charakteristisch für die Fachkreisarbeit in „Qualität und Projekte“ ist die Orientierung an agilen Methoden: Diese erlauben es den Beteiligten, flexibel und kurzfristig pragmatische Ergebnisse zu gewinnen, die in der Folge Niederschlag in zahlreichen Veröffentlichungen finden. Ziel der Fachkreisarbeit ist, praxisrelevante Hilfestellungen zur Verzahnung von Qualitäts- und Projektmanagement zu erarbeiten und diskutieren.

Mitmachen und mitgestalten

Der Fachkreis „Qualität und Projekte“ trifft sich viermal im Jahr in Präsenz. Am 12. Mai 2023 steht das nächste Fachkreistreffen in den Räumlichkeiten der DGQ in Frankfurt an. Interessierte Mitglieder von DGQ und GPM sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der DGQ-Mitgliederplattform DGQplus.

Bei Fragen und Interesse an einer Mitwirkung im Fachkreis wenden Sie sich auch gerne an das Leitungsteam unter qualitaet-und-projekte@gpm-ipma.de oder fk-qp@dgqaktiv.de.

Sie möchten in die Fachkreisarbeit reinschnuppern, sind aber noch kein DGQ-Mitglied? Nutzen Sie einfach die kostenfreie Schnuppermitgliedschaft, um sich an den Vereinsaktivitäten zu beteiligen.

Kunststoff-Zentrum SKZ zeichnet DGQ als Premiumpartner aus

DGQ Premiumpartner SKZ

V. l. n. r.: Andreas Heinz (DGQ), Christoph Kreutz (SKZ), Claudia Welker (DGQ) und Matthias Ruff (SKZ) bei der Übergabe der Urkunde. ©SKZ

Seit 2020 kooperieren die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) und das Kunststoff-Zentrum SKZ im Bereich Weiterbildung. Ziel ist es, durch die Kombination aus Kunststofffachwissen und Managementsystem-Know-how neue Impulse für Innovationen zu schaffen. Der Erfolg dieser Zusammenarbeit zeigte sich noch einmal eindrücklich beim ersten SKZ-Kundentag am 3. Mai 2023 im neu eröffneten Trainingszentrum Qualität der SKZ in Würzburg: Im Rahmen der Veranstaltung zeichnete Christoph Kreutz, Leiter des Trainingszentrums, die DGQ als Premiumpartner des SKZ aus. Claudia Welker, Geschäftsführerin der DGQ, nahm die Auszeichnung entgegen und betonte dabei die erfolgreichen Aspekte der Zusammenarbeit: Key Note-Vorträge und Repräsentanz auf Qualitätsveranstaltungen, gemeinsame Whitepaper, Entwicklung spezifischer Curricula für Trainings, Mitarbeit in Gremien sowie Know-how Austausch im Trainings- und Forschungsbereich. Beide Partner versicherten, den erfolgreichen Ausbau der Zusammenarbeit weiter voranzutreiben.

DGQ-Jahresbericht 2022 erschienen

„Jahr der Begegnung“ – so lautet das Motto des gerade erschienen DGQ-Jahresberichts 2022. Die DGQ macht damit deutlich: Bei allen Fortschritten der digitalen Kommunikation ist der Austausch in gegenseitiger, persönlicher Anwesenheit auch für das DGQ-Netzwerk nach wie vor überaus wichtig. 2022 zeigte sich dies besonders deutlich beim DGQ-Qualitätstag. Gleichzeitig hat die DGQ ihr digitales Angebot weiterentwickelt und verbindet die Vorteile beider Welten. So hat die DGQ im vergangenen Jahr insgesamt 528 Veranstaltungen ins Netzwerk gebracht, Online und vor Ort. Insgesamt rund 15.000 Teilnehmende freuten sich über das Angebot aus Regionalkreisen, Fachkreisen, QM-Youngsters und „Frauen im QM“, fach- und branchenspezifische Veranstaltungen sowie die mitgliederexklusiven Webinare.

Auch ihr digitales Weiterbildungsangebot hat die DGQ konsequent ausgebaut und neben den Lehrinhalten ihre Trainerinnen und Trainer sowie ihre Prüferinnen und Prüfer auf die geänderten Anforderungen der digitalen Welt vorbereitet.

Und hier zeigt sich ebenfalls: Die richtige Mischung aus digitalen und Präsenzeinheiten bringt den größten Nutzen für die Teilnehmenden.

Aus Gründen der Nachhaltigkeit ist der DGQ-Jahresbericht auch in diesem Jahr ausschließlich in elektronischer Form erschienen.

Der DGQ-Jahresbericht kann als PDF oder in einer blätterbaren Variante hier heruntergeladen werden.

User Survey ISO 14001: Stakeholder wünschen sich zusätzliche Leitfäden – kein Revisionsbedarf

Aktuell besteht keine Notwendigkeit für eine Revision der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001, wohl aber Bedarf für zusätzliche Hilfestellungen bei der Implementierung. Das ist das Ergebnis des ISO User Survey 14001, das kürzlich veröffentlicht wurde. Die 2021 durchgeführte Umfrage, an deren Ausarbeitung die DGQ beteiligt war, richtete sich an Organisationen aller Größen. Rund die Hälfte der befragten Stakeholder stammt aus Organisationen, welche die ISO 14001 bereits implementiert haben oder dies planen. Die andere Hälfte setzt sich aus Personen und Organisationen zusammen, welche die Umweltmanagementnorm nicht selbst implementiert haben. Dazu zählen unter anderem Auditor:innen und Berater:innen.

Die Mehrheit der Befragten bestätigte den durch die ISO 14001 geschaffenen Mehrwert für Organisationen. Die Implementierung eines Umweltmanagementsystems (UMS) habe insbesondere dabei geholfen, rechtliche Anforderungen zu erfüllen sowie die Nachhaltigkeits-Performance verbessert. Außerdem habe sie das entsprechende Engagement seitens der Mitarbeitenden und des Management gesteigert. Nicht zuletzt habe sich die Norm insofern auch als gewinnbringend erwiesen, dass infolge ihrer Implementierung von Stakeholdern gesetzte Ansprüche besser erfüllt werden konnten und das öffentliche Ansehen stieg.

Klarheit schaffen bezüglich bestehender Anforderungen

In Bezug auf bestehenden Verbesserungsbedarf äußerten die Befragten den Wunsch, die zuständige Arbeitsgruppe ISO TC 207/SC1 möge in erster Linie Klarheit in die bestehenden Anforderungen der Norm bringen sowie ergänzende Leitfäden für die Umsetzung bereitstellen. Laut Umfrage wünscht sich dies etwas mehr als die Hälfte der Befragten insbesondere mit Blick auf das geforderte Konzept der Lebenswegbetrachtung („life cycle perspective“). Rund ein Drittel sieht Verbesserungsbedarf beim empfohlenen Umgang mit aus Umweltaspekten resultierenden Risiken und Chancen sowie bei der geforderten Kontrolle von Prozessen, etwa beim Thema Lieferkette und weiteren Phasen des Produktlebenszyklus. Dabei sprach sich knapp die Hälfte der Befragten für ein Mehr an informeller statt formeller Anleitung für die Implementierung eines Umweltmanagementsystems aus – also zusätzliche Informationen beispielsweise auf der Website der SG1 oder weiterführende Veröffentlichungen wie White Paper und Reports.

Umgang mit den „Future Challenge Concepts“

Das ISO Technical Committee 207/SC1 hat in ihrem 2020 veröffentlichten „Future Challenges Report“ fünf zentrale Handlungsfelder für das Umweltmanagement definiert. Diese umfassen die Identifizierung von Umweltaspekten in der Lieferkette oder anderen Phasen des Produktlebenszyklus, die Förderung einer Kultur der Umweltverantwortung in der Organisation, Mitarbeiterengagement im Umweltmanagement, die Integration des UMS in das Unternehmensmanagementsystem sowie die externe Berichterstattung über Umweltziele und Leistungsinformationen. Entsprechende Anforderungen an Organisationen sind in der ISO 14001 enthalten. Mit Blick auf die Gesamtheit der Befragten wünschte sich eine knappe Mehrheit zusätzliche ISO-14001-Anforderungen hinsichtlich der drei zuerst genannten Punkte. Dies gilt insbesondere für den Anteil der Personen, welche die ISO 14001 nicht direkt implementiert haben. Jene Befragten, welche die Implementation bereits abgeschlossen haben oder aktuell planen, legten in der Umfrage eher Wert auf weiterführende Informationen, mehr Klarheit in den bestehenden Anforderungen sowie ergänzende Leitfäden für die Umsetzung.

Über die genannte Erkenntnisse hinaus zieht die Studie das Fazit, dass die bereits vom SC1 zur Verfügung gestellten Ergänzungsdokumente besser kommuniziert werden müssen: Diese seien den Befragten oftmals entweder nicht bekannt oder würden trotz Bekanntheit nicht genutzt.

Ziel der kontinuierlichen Verbesserung

Die Umfrage wurde von den nationalen ISO-Mitgliedsstaaten an die Zielgruppen weitergegeben und in neun Sprachen übersetzt. Knapp 3000 interessierte Stakeholder aus 91 Nationen nahmen daran teil. Rund 60 Prozent der Antworten stammten aus Europa.

Alle fünf Jahre prüft das ISO Technical Comitee 207/SC1 eine mögliche Revision der ISO 14001 und ISO 14004. Mit dem zweiten User Survey zur ISO 14001 möchte sich die internationale Normungsinstitution einen Überblick über die Bedürfnisse der interessierten Stakeholder verschaffen, der in der Folge bei den Überarbeitungen der ISO 14001 und ISO 14004 berücksichtigt werden soll. Die Umfrage thematisiert Schlüsselthemen und zukünftige Herausforderungen für das Umweltmanagement. Ziel ist eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltmanagementnormen. 2013 wurde die Umfrage erstmals durchgeführt.

Kontakt:

Thomas Votsmeier
Leitung Normung
thomas.votsmeier@dgq.de

DGQ gründet Fachkreis Nachhaltigkeit

Das Thema Nachhaltigkeit hat zunehmend auch Auswirkungen auf das Qualitätsmanagement: Aus diesem Grund hat die DGQ nun einen eigenen Fachkreis Nachhaltigkeit gegründet. Der Fachkreis soll Qualitätsbegeisterten künftig Raum geben, sich zu den zahlreichen Schnittstellen zwischen den beiden Bereichen Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit auszutauschen.

Die Intention des Gründungsteams ist es, einen Gestaltungsspielraum für engagierte Personen aus dem Qualitätsumfeld zu schaffen, die sich ihrer Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft, aber auch der eigenen Organisation bewusst sind. Der Fachkreis dient Engagierten dabei als Plattform, um gemeinsam Wissen zu erarbeiten und Umsetzungsbeispiele für die Praxis bereitzustellen.

Ziel der Fachkreisarbeit ist, bestehende Managementsysteme und Nachhaltigkeitsbestrebungen miteinander in Einklang zu bringen. Dabei sind die Formen der Nachhaltigkeitsberichterstattung und das Messbarmachen von Nachhaltigkeit nur zwei Beispiele, welche die Fachkreismitglieder zukünftig beschäftigen werden.

Das erste Treffen des DGQ-Fachkreises Nachhaltigkeit findet Ende Mai statt. Bei Fragen zum Fachkreis Nachhaltigkeit oder zur Fachkreisarbeit bei der DGQ wenden Sie sich gerne per E-Mail an com@dgq.de.

Fachkreisarbeit in der DGQ

Die DGQ-Fachkreise bieten Mitgliedern ein optimales Forum, um ihr Wissen kontinuierlich zu erweitern. Sie fördern den fachlichen Austausch mit anderen Praktiker:innen und namhaften Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis. Die Beteiligten lernen von- und miteinander, entwickeln neue Positionen, Methoden und QM-Ansätze und stellen ihre Ergebnisse zum Beispiel in Form von Veröffentlichungen oder Checklisten zur Verfügung.

Einen Überblick über die laufenden Erarbeitungen und die nächsten Termine finden Sie auf unserer Mitgliederplattform DGQplus.

Sie möchten einen Fachkreis ausprobieren, sind aber noch kein DGQ-Mitglied? Nutzen Sie einfach die kostenfreie Schnuppermitgliedschaft, um sich an den Vereinsaktivitäten zu beteiligen.

EuGH-Urteil zu „Thermofenstern“: Weitreichende Folgen auch für die rechtliche Bedeutung von Qualitätsmanagementsystemen

Mit Spannung war dieses Urteil im Umfeld des Dieselskandals erwartet worden. Am 21. März 2023 hat der Europäische Gerichtshofs (EuGH) seine bisherige Rechtsprechung bestätigt, dass sogenannte Thermofenster, ein Typ von Abschalteinrichtungen, unzulässig sind. In dem Urteil (C-100/21) zieht der Gerichtshof die rechtlichen Konsequenzen daraus und weckt weitgehende Erwartungen der betroffenen Verbraucher auf Schadensersatz. Bislang hatte die deutsche Rechtsprechung gegen solche Ansprüche hohe Hürden errichtet. Wegen des Vorrangs des EU-Rechts vor dem restriktiven nationalen Recht müssen diese Hindernisse nun deutlich reduziert werden.

Übereinstimmungsbescheinigung vertraglich bindend

Nach dem geltenden EU-Typgenehmigungsrecht muss der Fahrzeughersteller jedem „individuellen Käufer“ eines Fahrzeugs eine „Übereinstimmungsbescheinigung“ aushändigen. Im wesentlichen Kern hat der Gerichtshof entschieden, dass dieses Dokument dem Käufer vertraglich bindend versichert, dass das von ihm erworbene Fahrzeug allen EU-Rechtsvorschriften entspricht.

Ist die Übereinstimmungsbescheinigung, wie in den Dieselskandalfällen, unrichtig, dann ist dem individuellen Käufer ein Schaden entstanden, der von dem Hersteller zu kompensieren ist. Das Urteil ist für die Wirtschaftsakteure fast aller Branchen folgenreich: Der Gerichtshof leitet die Schadensersatzansprüche dem Grunde nach aus dem Unionsrecht ab. Das Unionsrecht legt den Mitgliedsstaaten nur grundsätzlich auf, falsche Übereinstimmungsbescheinigungen zu sanktionieren. Die Sanktionen definiert es aber nicht. Daher müssen die Mitgliedsstaaten jetzt in Fortbildung ihres Haftungsrechtssystems den Haftungsrahmen bestimmen. Dabei kommt es nicht nur auf die sogenannten „deliktischen“ Anspruchsgrundlagen, also zum Beispiel Betrug, an. Es geht auch um vertragliche Schadensersatzansprüche: Da die Übereinstimmungsbescheinigung immer auch Bestandteil des jeweiligen individuellen Kaufvertrages ist, wirkt sich das Urteil auch auf Schadensersatzansprüche aus der Verletzung vertraglicher Pflichten der Hersteller (zum Beispiel Gewährleistungsansprüche) aus. Der Gerichtshof hat im Ergebnis indirekt – wie schon in früheren Verfahren – die Auffassung des Generalanwalts bestätigt, dass die Verbraucherkaufrichtlinie 1999/44/EG mit der Folge Anwendung findet, dass ein Fahrzeug, das mit einer unzulässigen Übereinstimmungsbescheinigung ausgestattet ist, nicht vertragsgemäß ist. Die Verbraucherkaufrichtlinie ist inzwischen durch die Richtlinien 2019/770/EU und 2019/ 771/EU abgelöst worden. Nach ihrer Umsetzung in das deutsche Kaufrecht mit Wirkung ab dem 1. Januar 2022 sind die Folgen für diese Vertragsverletzung aus dem Kaufvertrag wesentlich verschärft worden.

Konformität mit normierten QMS gefordert

Und spätestens an dieser Stelle wird das Urteil auch für das Qualitätsmanagement relevant. Denn die Übereinstimmungsbescheinigung weist insbesondere aus, dass das Fahrzeug, wie auch andere Produkte, unter den produktspezifischen Handlungs- und Prozessbedingungen eines normierten Qualitätsmanagementsystems entsprechend der EN ISO 9001:2015 in „Übereinstimmung (mit) der Produktion“ hergestellt wurde.

So resümiert jedenfalls Ekkehard Helmig. Das ehemalige Mitglied des DGQ-Vorstands berät als Rechtsanwalt Unternehmen der Automobilbranche und hat das gesamte Verfahren intensiv verfolgt. Er kommt zu dem Schluss: „Die ‚Übereinstimmung mit der Produktion‘ kann nur auf Grundlage eines zertifizierten Qualitätsmanagementsystems belegt werden. Die unmittelbare gesetzliche Außenwirkung dieser Bedingung für den Nachweis von Konformität war bisher nicht Gegenstand der deutschen oder der europäischen Rechtsprechung. Der Gerichtshof musste verfahrensbedingt nicht auf diese Fragenstellungen eingehen, weil er nur auf die ihm vom Landgericht Ravensburg gestellten Detailfragen antworten konnte. Mit der zentralen Bedeutung, die der Gerichtshof der ‚Übereinstimmungsbescheinigung‘ als Nachweis der ‚Übereinstimmung der Produktion‘ beigemessen hat und mit seiner Feststellung, dass Normen Bestandteil der europäischen Rechtsordnung sind, ist folgendes klargestellt: Die Konformität der Herstellung von Produkten unter allen Bedingungen des Qualitätsmanagementsystems entsprechend der EN ISO 9001:2015/IATF 16949:2016 dient unmittelbar dem Schutz des Endnutzers – nicht nur des Verbrauchers. Der Endnutzer kann sich unmittelbar darauf berufen.“

Erheblicher und dringender Handlungsbedarf

Nach seiner Auffassung rückt jetzt der rechtliche Stellenwert des normierten Qualitätsmanagementsystems (Qualitätsmanagement im Recht) in den Fokus. Dies hat zur Folge, dass die Handlungs- und Prozessbedingungen nach der EN ISO 9001:2015 als verpflichtend dokumentierte Handlungs- und Organisationspflichten mit unmittelbarer Außenwirkung (Recht im Qualitätsmanagement) zugunsten aller eventuell betroffenen „interessierten Parteien“ in Betracht gezogen werden müssen. Dies gilt für alle Kunden und Verbraucher.  Verstöße gegen Regelungen der EN ISO 9001:2015 stellen die Richtigkeit einer Übereinstimmungsbescheinigung infrage, weil sie nicht mehr die „Übereinstimmung der Produktion“ bescheinigen. Die jetzt aufgrund des Urteils des Gerichtshofs geforderte Transparenz der Herstellungsprozesse entsprechend der Norm bedeutet beispielsweise für den Fall von Gerichtsverfahren, dass nach entsprechenden Beweisanträgen alle „dokumentierten Informationen“ (EN ISO 9001:2015, Kapitel 7.5) vorgelegt werden müssen. Diese Transparenz auf Unionsebene ist im Übrigen in der jetzt geltenden Typgenehmigungsverordnung 2018/858 angelegt.

Die Rechtsprechung des Gerichtshofs hat mit ihrer Veröffentlichung am 21. März 2023 ab diesem Tag unmittelbare Auswirkungen insbesondere auf

(i)         das gesamte Risikomanagementsystem des Unternehmens,

(ii)        das QMS einschließlich SQM,

(iii)       die Zertifizierung/Auditierung,

(iv)       die Vertragsbeziehung zu Kunden,

(v)        die Vertragsbeziehung in der Supply Chain,

(vi)       den Versicherungsschutz

Die deliktischen und vertragliche Haftungsgrundlagen gelten uneingeschränkt auch im Verhältnis der Wirtschaftsakteure jeder Wertschöpfungskette. Auf die Branche kommt es nicht an.

Noch muss das Urteil des EuGH in deutsches nationales Recht umgesetzt werden. Am 8. Mai 2023 wird sich der Bundesgerichtshof mit Konsequenzen des Urteils des Gerichtshofs befassen. Mit einer Erweiterung der Haftungsgrundlagen für Unternehmen muss sicher gerechnet werden.

Die DGQ wird die Entwicklung weiterhin verfolgen und kontinuierlich darüber informieren.

„Ein Managementsystem ist das Betriebssystem der Organisation“

Lupe, Menschen, Managementsystem

Jede Organisation hat ein Managementsystem, doch häufig ist dieses nicht so gut, wie es sein könnte. Dr. Wilhelm Griga, Senior Quality Manager bei Siemens, erklärt, woran das liegt, wie Unternehmen die Herausforderungen bewältigen können und warum Normen dabei manchmal hinderlich sind.

Herr Griga, Sie haben gemeinsam mit Benedikt Sommerhoff von der DGQ-Ansätze zur effektiveren Gestaltung von Managementsystemen erarbeitet. Was sehen Sie als Herausforderung in der Praxis in Bezug auf Managementsysteme?

Dr. Wilhelm Griga: Oft wird als Managementsystem nur das gezählt, was mindestens so heißt, was sich besser noch auf eine Managementsystemnorm bezieht oder idealerweise gegen eine solche zertifiziert ist. Dieses Missverständnis stellt eine der Herausforderungen dar. Denn in jeder Organisation gibt es ein Managementsystem. Die Menschen kommen schnell an den Punkt, dass sie einige Dinge – etwa ihre Kooperation oder die Abläufe – informal oder formal regeln müssen. Schon beginnt die Existenz eines Managementsystems. Ob dieses effektiv ist, ist dann die Frage. Wir dürfen beispielsweise nicht den Fehler machen, die schriftliche Systembeschreibung für das Managementsystem selbst zu halten. Gleichwohl darf die Managementsystembeschreibung auch kein Zerr- oder gar Trugbild der Wirklichkeit darstellen.

Welche Probleme können sich durch einen durch Managementsystemnormen gefilterten oder sogar verengten Blick in der Praxis ergeben?

Griga: Es sind zwei Probleme, die so entstehen. Der gefilterte Blick übersieht weitere relevante Anforderungen sowie Dimensionen des Managementsystems. Und dieser Blick begünstigt, dass Qualitätsmanagementverantwortliche einerseits, sowie Leitungs- und Führungskräfte, unterschiedliche Organisationsentwicklerinnen und -entwickler andererseits bei diesem Thema aneinander vorbeireden und -handeln. Das ist eine bedeutende Quelle von Verdruss für viele im Qualitätsmanagement. Dies äußert sich immer wieder in Klagen über ein geringes Interesse und über mangelnde Mitwirkung der Leitung an der Managementsystemgestaltung und -nutzung. Manches Managementsystem ist deshalb nicht so gut, wie es sein könnte. Das Qualitätsmanagement benötigt deshalb neue Perspektiven auf das Managementsystem, um in eine bessere, interdisziplinäre Zusammenarbeit bei dessen Gestaltung zu kommen, Systemweiterentwicklungen zu leisten und signifikante Lücken zwischen Anspruch und Wirklichkeit zu schließen.

Warum ist ein effektives Managementsystem für ein Unternehmen erfolgsentscheidend?

Griga: Wie schnell und wie gut ein Unternehmen in der Lage ist, zu agieren und zu reagieren, ist im Wettbewerb erfolgsentscheidend. Es hat seine Mission zu erfüllen und gesetzte Ziele zu erreichen. Die Mission besteht zumeist darin einen konkreten Kundennutzen zu generieren. Bei all dem muss es in der Lage sein, gesetzliche, vertragliche und weitere Anforderungen seiner Interessengruppen zu erfüllen. Es muss somit effektiv sein und nach und nach immer effizienter werden, die Relation von Aufwand und Effekt kontinuierlich weiter verbessern. Für all dies ist ein Managementsystem zwingend erforderlich, es bildet quasi das Betriebssystem der Organisation.

Und in der Praxis erfüllt das Managementsystem häufig diese Aufgaben nicht?

Griga: In der Praxis erfolgt oft keine reine Konstruktion nach Plan, es entsteht eher eine Mischung aus bewusster Ausgestaltung und organischem Wachstum des Systems. Somit gleicht die Weiterentwicklung des Managementsystems eher einem Gärtnern, bei dem zum Teil gezielt neue Pflanzen und Beete angelegt werden, die dann aber Hege und Pflege benötigen.

Wie sieht es mit der notwendigen Weiterentwicklung von Managementsystemen in einem Unternehmen aus?

Griga: Ändern sich bedeutende Umfeldfaktoren des Unternehmens oder verfolgen dessen Entscheiderinnen und Entscheider neue Missionen, Ziele oder Strategien, erfordert dies auch eine Anpassung des Managementsystems. Je gravierender die Änderungen sind, desto stärker wird diese Anpassung ausfallen müssen – bis hin zu ganz neuartigen Ausprägungen, beispielsweise im Hinblick auf eine agile Organisation. Nachdem Umfeldveränderungen heute global sehr schnell voranschreiten und Strategiewechsel das Unternehmen in der Übergangsphase zunächst schwächen, sind bei den resultierenden Managementsystemanpassungen Qualität und Schnelligkeit geboten. Hier kann das Qualitätsmanagement einen entscheidenden Beitrag leisten.

Das Wort Managementsystem setzt sich aus zwei Begriffen zusammen. Wie ist der erste – nämlich Management – hierbei zu verstehen?

Griga: Der Begriff Management ist doppeldeutig. Er bezeichnet zum einen die Tätigkeit des Managens und zum anderen die Personen der Organisation, die managen. Ausgehend von dem Anspruch, dass das Management über mehrere Hierarchieebenen strategische Führung ausübt und allen in der Organisation Orientierung gibt, sind zwei Aspekte beim Managen von besonderer Bedeutung: Der erste Aspekt ist das Gestalten des Rahmens für das Entscheiden und Handeln von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im eigenen Managementbereich. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass dieser Rahmen nicht allein durch bewusste, formale Festlegungen entsteht, sondern zudem auch kulturell gewachsene Prämissen den Rahmen bestimmen. Ein Managementsystem existiert nie ohne die ständige Interaktion mit der informalen Seite und es prägt diese auch. Das bedeutet, dass das Gestalten des Managementsystems kulturprägend ist, oft mit einem gewissen Zeitverzug und mit gewollten und aber manchmal auch mit ungewollten Effekten.

Und der zweite Aspekt?

Der zweite Aspekt ist das Treffen von Managemententscheidungen für den eigenen Managementbereich. Legitim sind die Entscheidungen dann, wenn sie sich im gesetzten Rahmen bewegen und erlaubt sind. Dazu gehört, dass sie beitragen, geltende Anforderungen zu erfüllen und nicht gegen sie zu verstoßen. Das Managementsystem soll deshalb die Umsetzung gesetzlicher und vertraglicher Pflichten unterstützen und den Verstoß gegen Verbote unterbinden helfen. Viele Organisationen haben erkannt, dass es sehr sinnvoll ist, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglichst weitreichende Entscheidungsbefugnisse zu geben. Dieser Ansatz ist fundamental für die vielerorts angestrebte Agilität.

Wie ist der zweite Begriff im Wort Managementsystem zu verstehen?

Griga: Ein System besteht nach der gängigen Definition der Systemtheorie aus Elementen und ihren Beziehungen. Bei einem technischen System wie zum Beispiel einer Maschine stehen technische Komponenten in Wirkbeziehungen zueinander. Ein soziales System umfasst Menschen und deren Beziehungen zueinander. Die Mischung technischer und sozialer Systemarten nennt man sozio-technisches System. Dort stehen Menschen in Beziehungen mit anderen Menschen und Dingen und diese wiederum auch mit anderen Dingen. Organisationen sind solche sozio-technischen Systeme. Auch Teilmengen des Systems Organisation lassen sich wieder als Systeme betrachten. Ein solches Subsystem ist das Managementsystem und auch dieses ist in Teile zerlegbar – zum Beispiel: Qualitätsmanagementsystem, Umweltmanagementsystem oder Risikomanagementsystem. Interessanterweise gibt es vor allem im Qualitätsmanagement unter dem Begriff Integriertes Management seit Jahrzehnten Initiativen, verschiedene Teilmanagementsysteme zusammenzuführen. Das zeigt, dass das Selbstverständnis, ein einziges Managementsystem zu haben, zu dem nur neue Elemente und Beziehungen ergänzt wurden, oft nicht ausgeprägt war oder die Einführung neuer Systeme ohne angemessene Berücksichtigung des bestehenden Managementsystems erfolgte.

Inwiefern können Normen die Effektivität von Managementsystemen beeinträchtigen?

Griga: Managementsystemnormen nehmen im Qualitätsmanagement einen sehr großen, vielleicht zu großen Raum ein. Sie erzeugen einen gefilterten Blick des Qualitätsmanagements auf das Managementsystem. In Audits, Trainings und Fachliteratur wird diese Prägung erzeugt und diese Dominanz gefestigt. Dies birgt jedoch Gefahren.

Wie sehen diese aus?

Dazu zählt etwa, dass Managementsystemnormen überhöht und als einzige oder wichtigste Basis für Managementsystemgestaltung angesehen werden. Oft werden auch wichtige Managementsystemkomponenten außerhalb der Norm nicht betrachtet. Managementsystem-Wissen außerhalb der Normen fehlt dann. Zudem besteht die Gefahr, dass Kommunikation beeinträchtigt wird. Qualitätsmanager, Leitung sowie andere Führungskräfte reden und handeln dann aneinander vorbei.

Wofür braucht man dann überhaupt noch Normen?

Griga: Managementsystemnormen sind trotzdem nützlich. Jedes System eines Unternehmens, das ein Glied einer Lieferkette ist, ist somit auch Teils des Systems Lieferkette. Dieses System hat die Besonderheit, über Unternehmensgrenzen hinweg zu bestehen. Der originäre Zweck, der am weitesten verbreiteten Managementsystemnorm ISO 9001 Qualitätsmanagementsystem ist beispielsweise, in Lieferketten die Kompatibilität der übergreifenden Produktentstehungsprozesse, Systeme und Methoden zu ermöglichen und zu verbessern. Systeme oder Prozesse müssen nicht standardisiert oder nach jedem einzelnen Kunden ausgerichtet werden, sondern es werden Anforderungen daran benannt, die für alle in einer Lieferkette gelten sollen. Eine wesentliche Funktion von Managementsystemnormen liegt in der Herstellung, Darlegung und dem Nachweis von Konformität im Hinblick auf Anforderungen, die auf breitem Konsens beruhen. Die von Kundenbedürfnissen oder Erwartungen der Gesellschaft abgeleiteten Anforderungen sind nicht nur an gesetzlichen Vorgaben orientiert, sondern übertreffen diese oft. Durch Managementsystemnormen und deren Zertifizierung kann dann Konformität mit diesen Anforderungen systematisch hergestellt und nachgewiesen werden.

In Firmen mit einem hohen Reifegrad wird der Zusatznutzen beispielsweise der ISO 9001 teilweise in Frage gestellt. Was kann dem entgegnet werden?

Griga: Die Qualitätsmanagementsystemnorm ISO 9001 wird in der Tat in reifen Gesellschaften vielmals nur als simpler Nachweis der Konformität mit einem Mindeststandard ohne weiteren Zusatznutzen betrachtet. Unternehmen in diesen Gesellschaften die Norm als Ansatz zur Reifegradsteigerung und Systemverbesserung anzupreisen, läuft deshalb oft ins Leere. Es bestehen trotzdem vielfach Potenziale zur Steigerung der Managementsystemeffektivität, die mit Unterstützung des Qualitätsmanagements gehoben werden können.

Welche Potenziale sind das?

Griga: Zum Beispiel die Integration und Verschlankung von verschiedenen Managementsystemen im Unternehmen oder die Steigerung der Wirksamkeit von Managementsystemkomponenten. Insbesondere wenn Teile einer Managementsystemnorm intern nur Lippenbekenntnisse sind, ist Handlungsbedarf vorhanden, um Konformität und die Leistung des Managementsystems zu verbessern. Darüber hinaus ist grundsätzlich der Reifegrad in Bezug auf einzelne Managementsystemnormen in Unternehmen sehr unterschiedlich. Während weltweit über eine Million von Unternehmen nach ISO 9001 zertifiziert sind, verfügen nur wenige beispielsweise über eine nach ISO 27001 zertifizierte Informationssicherheit. Dieses Thema und auch andere gewinnen jedoch zunehmend an Bedeutung. Durch einen proaktiven, breiteren Blick auf die Normenlandschaft und die zukünftigen Marktanforderungen ergeben sich somit zusätzliche Möglichkeiten für das Qualitätsmanagement die Managementsystementwicklung des Unternehmens zu unterstützen.

Welche Praxistipps können Sie zur effektiven Managementsystemgestaltung geben?

Griga: Strategiefehler zu diagnostizieren oder zu heilen, ist nicht originäre Aufgabe der Managementsystemnormen oder gar von Qualitätsmanagern. Genauso wenig ist es die Aufgabe des Qualitätsmanagements oder anderer Funktionen oberflächlich Konformität mit einer Managementsystemnorm vorzuweisen. Sprech-, Disput- und Handlungsfähigkeit zur effektiven Gestaltung von Managementsystemen sind stattdessen zu erlangen. Die manchmal von Qualitätsmanagerinnen und -managern beklagte Nichtbeachtung von Managementsystemnormen durch Führungskräfte hat oft andere Gründe als beispielsweise Unwissen oder Unwillen. Für erfolgreiches Qualitätsmanagement ist es ein Erfolgsfaktor, das zu erkennen, mögliche Gründe zu verstehen und diesen zu begegnen.

Wie sieht Ihr Fazit aus?

Griga: Organisationen erreichen schnell eine enorme Komplexität, die sich unter anderem in Zielkonflikten und Dysfunktionalitäten äußert. Führungskräfte müssen diese oft managen, ohne sie gänzlich auflösen zu können. Entscheidend ist es, miteinander darüber zu sprechen, welche Lücken, Stärken und Schwächen das Managementsystem hat und wie man es wirksamer machen kann. Der Anspruch der Kundenausrichtung sowie der Erfüllung gesetzlicher und gesellschaftlicher Anforderungen aber auch ein breites Wissen über Management, Systeme, Managementsysteme und Normen stellen dabei die Ausgangsbasis dar, um gemeinsam die Effektivität von Managementsystemen zu verbessern.

Über den Autor

Dr. Wilhelm Griga ist Senior Quality Manager bei Siemens Digital Industries. Er ist dort unter anderem für die Themen internationale Organisationsentwicklung, digitale Transformation und agiles Managementsystem zuständig. Daneben gehört er zur DGQ-Regionalkreisleitung Nürnberg.

Dieses Interview ist ursprünglich in Quality Engineering erschienen.

Integriertes Managementsystem implementieren – neue DGQ-Weiterbildung vermittelt Grundlagen

Wie wird ein Integriertes Managementsystem (IMS) eingerichtet und gepflegt? Die DGQ hat einen neuen dreitägigen Zertifikats-Lehrgang entwickelt, der diese Frage beantwortet. Das Training vermittelt die Grundlagen für den Aufbau eines IMS. Die Teilnehmenden erhalten wertvolle Tipps und Ansatzpunkte, wie sie ein solches System effektiv und effizient implementieren und betreiben können. Außerdem erfahren sie, wie mit Hilfe eines IMS der administrative Aufwand für die Managementdokumentation reduziert und eine übersichtliche Steuerung der Abläufe und Verfahren erreicht werden kann. Am Ende der Weiterbildung werden die Teilnehmenden in der Lage sein, integrierte Managementsysteme zu verstehen und die Synergien von Qualitäts-, Umwelt-, Arbeitsschutz- und Energiemanagementsystemen effektiv zu nutzen. Am letzten Trainingstag können durch eine erfolgreiche Prüfung das Zertifikat zum „DGQ-Koordinator Integrierte Managementsysteme“ erlangen. Dieses Training bietet die DGQ als Präsenzveranstaltung oder auch in einer Onlinevariante als E-Training an. Das erste Training findet vom 15.05.-17.05.2023 statt. Weitere Informationen und die Anmeldung zum Training finden sich unter  https://shop.dgq.de/products/integriertes-managementsystem

DGQ-Aktiven-Tag 2022: Auch endlich wieder in Präsenz

Über 200 sind es – so viele Trainer:innen, Prüfer:innen und Berater:inen umfasst das Aktiven-Netzwerk der DGQ. Sie sind der Garant dafür, dass die DGQ Weiterbildung und Beratung auf dem bekannten hohen Niveau anbieten kann. Beim Aktiven-Tag der DGQ treffen sie sich, um sich zu informieren, auszutauschen und zu vernetzen. Mehr als 80 Personen folgten der Einladung der DGQ Mitte Oktober in ein Tagungshotel im Taunus. Allein schon die Tatsache, dass der DGQ-Aktiventag in Präsenz stattfinden konnten, machte das Event zu einem echten Highlight der DGQ Weiterbildung.

Nachdem die Veranstaltung 2020 noch durch ein stark verkürztes, virtuelles Meeting ersetzt wurde, war nun wieder ein persönliches Treffen möglich. Die Teilnehmenden nutzen die Gelegenheit, um viele gute Gespräche zu führen, neue Kontakte zu knüpfen und bestehende zu vertiefen.

Die meisten Aktiven reisten bereits am Vorabend an und tauschten sich beim Abendessen über Qualitäts- und Audit-Themen, Trainingsalltag und persönliche Erfahrungen aus.

Am nächsten Morgen startete der Aktiven-Tag mit der Begrüßung durch die DGQ-Geschäftsführerin Claudia Welker. Sie gab mit ihrem Führungskräfte-Team einen Überblick über die letzten vier Jahre, die vor allem durch Corona geprägt waren. Natürlich gab sie aber nicht nur einen Rück- sondern auch einen Ausblick auf die Projekte und Herausforderungen, die in der nächsten Zeit anstehen.

Olaf Keser-Wagner, Experte für Präsenz- und Remote-Lernformate, thematisierte in einer Keynote die „Herausforderungen digitalisierter Lernwelten“. In einer kurzweiligen dreiviertel Stunde stand der lernende Mensch im Mittelpunkt. Mit der von Keser-Wagner vorgestellten MotivationsPotentialAnalyse lassen sich Persönlichkeitsfaktoren analysieren, die es Lernenden erleichtern oder erschweren sich Wissen zu anzueignen.

Den Abschluss der Einführungsrunde bildete Dr. Norbert Gorny, stellvertretender Präsident der DGQ. Er nahm die Anwesenden mit auf die Reise durch die Digitalisierung eines großen Konzerns. Im Rahmen dieses Projektes werden sowohl Angebote für Kunden als auch Werkzeuge und Arbeitsumgebungen für Mitarbeitende in die digitale Welt verschoben. Dr. Gorny gewährte einen intensiven Einblick in die Herausforderungen und Lösungen vor die sein Team gestellt ist. Anschließend nahm er sich noch die Zeit eine Vielzahl von Fragen zu beantworten.

Nach einer kurzen Pause verteilen sich die Teilnehmenden in verschiedene Workshops. Sie erfuhren, wie ihre Wirkung vor einem Greenscreen ist und wie man mit dieser Technik Trainingsvideos erstellen kann. Den Einsatz von VR-Brillen in Schulungssituationen konnten die Teilnehmenden am Beispiel der Deutschen Bahn kennen lernen und in einem virtuellen Stellwerk Züge disponieren. In vielen Tagungshotels stehen schon heute elektronische Flipcharts zur Verfügung. Wie diese benutzt werden, wurde in einem anderen Raum gezeigt. Der Einsatz von Körpersprache in Online-Meetings konnten die Teilnehmenden mit professionellen Schauspielern erproben. Anhand der Fragestellung „Wie wecke ich Interesse“ wurden Faktoren zur Motivation von Menschen erarbeitet. Die Retrospektive lernten die Teilnehmenden in einem anderen Workshop kennen. Diese Methode wurde gleich beim Feedback zum Aktiven-Tag angewendet,

Zum Abschluss versammelten sich alle Teilnehmenden und Referenten noch einmal im Plenum und ließen mit einer Impro-Theater-Darbietung gemeinsam den Tag Revue passieren. Das Duo auf der Bühne gehörte der Gruppe Improglycerin aus Frankfurt am Main an und spielte ein Unternehmerehepaar, das Aussagen des Tages, die von den Teilnehmenden vorher notiert wurden, in ihre Darstellung einbezieht.

Am Ende dankte Claudia Welker allen Beteiligten, zog eine durchweg positive Bilanz der Veranstaltung und lud zum kommenden DGQ-Aktiventag 2024 ein.

Erfolgreicher Start des E-Trainings „Qualitäts- und Prüfplanung“

Vom 27. – 28. Oktober 2022 fand zum ersten Mal das E-Training „Qualitäts- und Prüfplanung“ statt. Die Teilnehmenden zeigten sich mit der Durchführung, der strukturierten Inhaltsvermittlung sowie der Bearbeitung von Aufgabenstellungen in Form von virtuellen Gruppenarbeiten sehr zufrieden. Teilnehmende, die bereits an Online-Trainings teilgenommen haben, bestätigen die hohe Qualität der DGQ-Online-Schulungen.

Das Training richtet sich an Führungskräfte und Mitarbeitende aus Entwicklung, Einkauf, Planung, Fertigung und Qualitätswesen, welche keine oder nur über geringe Vorkenntnisse der Qualitäts- und Prüfplanung verfügen und näher mit dem Thema befassen möchten.

Das nächste E-Training „Qualitäts- und Prüfplanung“ findet vom 3. – 4. Mai 2023 statt.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit der Buchung finden Sie hier.

Wechsel im Vorstand der DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität hat ihren Vorstand neu aufgestellt: Im Rahmen der Delegiertenversammlung vom 18. November 2022 wurde Dr. Paul Kübler neu in den Vorstand gewählt. Der Qualitätsmanager Automotive Europe bei der BASF Coatings GmbH ist seit 2018 DGQ-Mitglied und engagiert sich seit 2019 als Leiter des DGQ-Fachkreises „QM und Organisationsentwicklung“. Seit zwei Jahren ist er zudem Leiter des Regionalkreises Münsterland.

Die bisherigen Vorstandsmitglieder Angelika Müller und Prof. Dr. Robert Schmitt, die sich beide zur Wiederwahl gestellt hatten, wurden in ihrem Amt bestätigt. Darüber hinaus stimmte das Plenum für eine zweite Amtszeit Prof. Dr. Schmitts als Präsident der DGQ. In seiner Rede thematisierte Prof. Dr. Schmitt die Bedeutung des Themas Forschung für die Zukunft des Qualitätsmanagements und betonte, die DGQ unter anderem durch einen schnelleren Zugang zu Forschungsergebnissen stärken zu wollen. Auch stellte er die zielgerichtete Aufnahme und Bearbeitung von Mitgliederbedürfnissen durch verbesserte Kommunikationsstrukturen und Austauschformate mit den Delegierten der DGQ sowie spezifische Lösungen durch Verschränkung mit Forschung-Communities in Aussicht.

Sowohl Dr. Ümit Ertürk als auch Armin Schuster, deren aktuelle Amtszeit in diesem Jahr endete, waren nicht zur Wiederwahl angetreten. Prof. Dr. Schmitt dankte den beiden ehemaligen Vorstandsmitgliedern für die gute Zusammenarbeit und ihr langjähriges Engagement für die DGQ.

Damit besteht der Vorstand der DGQ aktuell aus Prof. Dr. Robert Schmitt, Angelika Müller, Dr. Ingo Hüttner, Dr. Paul Kübler sowie Dr. Norbert Maximilian Gorny und Michael Burghartz-Widmann. Die Amtszeit der beiden letztgenannten läuft noch bis Ende 2025.

Spannendes Geschäftsjahr

Nachdem die vergangene Delegiertenversammlung wegen der Corona-Krise in das Jahr 2021 verlegt werden musste und nur virtuell stattfinden konnte, trafen sich die Delegierten in diesem Jahr wieder in Präsenz im House of Logistics and Mobility am Frankfurter Flughafen.

Nach der Begrüßung der Delegierten durch Prof. Dr. Schmitt ehrte die Versammlung langjährige Mitglieder und gedachte der Verstorbenen. Mit der Vorstellung der Geschäftsberichte erhielten die Anwesenden einen Überblick über die Finanzzahlen und die inhaltliche Arbeit von Verein und Tochtergesellschaften. Anschließend stimmte die Versammlung dafür, den Vorstand für das Geschäftsjahr 2021 zu entlasten.

Änderung der Satzung

Die anwesenden Delegierten sprachen sich dafür aus, den in diesem Jahr eingegangenen Antrag auf Satzungsänderung anzunehmen. Dieser zielt darauf ab, alle bestehenden Netzwerkgruppen mit ehrenamtlichen Leitungen als beratendes Organ zu etablieren.

Darüber hinaus wurde der Vorschlag des Vorstands, vor dem Hintergrund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage den Mitgliedsbeitrag für Firmenmitglieder nicht zu erhöhen, einstimmig angenommen.

Die nächste Delegiertenversammlung findet am 8. November 2024 statt.

7. DGQ-Qualitätstag: Zentraler Branchentreff feiert erfolgreiches Comeback nach drei Jahren Pause

Information, Austausch und Vernetzung vor dem Hintergrund eines abwechslungsreichen Programms – so lautete am 17. November 2022 wieder das Erfolgsrezept des DGQ-Qualitätstags. Drei Jahre hatte die Qualitätscommunity zuvor auf ihren zentralen Branchentreff warten müssen. Der DGQ-Qualitätstag bot bei seiner Rückkehr eine große Neuerung: Erstmals fand das Event als Hybrid-Veranstaltung statt. Eine Teilnahme war daher sowohl vor Ort im House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen als auch online möglich. 350 Teilnehmende in Präsenz und 120 Online bestätigten das neue Konzept.

Motto „Fokus Mensch“ als roter Faden

Für die siebte Auflage des DGQ-Qualitätstages hatte die DGQ das Motto „Fokus Mensch“ gewählt. Die Botschaft lautete: In Zeiten, in denen wir Systeme und Prozesse an ihre Grenzen optimiert haben, rückt wieder der Mensch in den Mittelpunkt – sowohl als Umsetzer:in als auch als Nutzer:in von Qualität.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung griff DGQ-Präsident Prof. Robert Schmitt das Motto in seiner einleitenden Keynote auf. Er machte deutlich, dass auch in der Industrie 5.0 der Mensch im Mittelpunkt steht. Mitarbeitende im Qualitätsmanagement müssten heute die Herausforderungen voranschreitender Digitalisierung und eines Bedeutungszuwachses von Nachhaltigkeitsthemen bewältigen. Insbesondere hier gelte es, so Schmitt, den Menschen in den Vordergrund zu stellen.

DGQ-Präsident Prof. Robert Schmitt stimmte die Teilnehmenden mit seiner Keynote auf den 7. DGQ-Qualitätstag ein.

Dann stimmten drei weitere Impulsvorträge die Teilnehmenden auf den Tag ein. Zunächst räumte Johannes Angebauer, Gründer und CEO BlueLotus.AI GmbH, mit dem Vorurteil auf, dass die Nutzung von Künstlicher Intelligenz automatisch zu Personalabbau führen müsse. Wenn Mensch und Künstliche Intelligenz zusammenwirken, führe dies zu den besten Ergebnissen. Seine Formel lautete somit: Mensch plus Maschine, nicht Maschine ohne Mensch.

Beim nächsten Impulsvortrag „menschelte“ es dann ganz eindeutig. Daniela Köfler, Geschäftsführerin Köfler Quality Solutions, schlüpfte in die Rolle der Produktionsmitarbeiterin Else. Im Blaumann und mit einem Augenzwinkern brachte sie typische Reibungspunkte bei der Zusammenarbeit zwischen QM und anderen Abteilungen im Unternehmensalltag auf die Bühne des DGQ-Qualitätstags.

Den dritten und letzten Impulsvortrag hielt DGQ-Vorstandsmitglied Dr. Ingo Hüttner. Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Alb Fils Kliniken nahm die Mitarbeitenden im Krankenhaus in den Blick. Immer weniger Personal müsse immer mehr und schwerer erkrankte Patienten versorgen. Angesichts wegbrechender ambulanter Strukturen plädierte er dafür, den Fokus statt auf Prozesse stärker auf die Mitarbeitenden zu legen

60 Referierende x 32 Workshops und Vorträge = abwechslungsreiches Programm

Im Anschluss an die Keynote und die Impulsvorträge im großen Plenum war es an den Teilnehmenden, sich ihr individuelles Tagesprogramm aus Workshops, Vorträgen und einer hochkarätig besetzen Podiumsdiskussion zum Thema „Skillshift im QM – Was wir morgen wissen und können sollen“ individuell zusammenzustellen. Und das Angebot war reichhaltig. Insgesamt waren rund 60 Referierende im Einsatz, um den Teilnehmenden ein Spektrum von insgesamt 32 Workshops zur Auswahl zu stellen. Das Programm bot dabei aktuelle fachliche Impulse und bezog dabei auch aktuelle Megatrends samt ihren Auswirkungen auf das Qualitätsmanagement ein. Für die Teilnehmenden bot sich neben der Möglichkeit, sich zu vernetzen und über aktuelle Trends im Qualitätsmanagement zu informieren, auch die Gelegenheit, selbst aktiv einzusteigen und praxisnahe Ergebnisse mitzugestalten.

70 Jahre DGQ: Eine Torte zum Abschluss einer gelungenen Veranstaltung

Entsprechend konnten Prof. Dr. Robert Schmitt und DGQ-Geschäftsführerin Claudia Welker bei der Abschlussrunde im großen Plenum ein durchweg positives Fazit ziehen. Sie freuten sich über eine gelungene Veranstaltung und hatten noch eine kleine Überraschung in petto: 2022 feiert die DGQ ihren 70. Geburtstag. Dies bot Anlass genug, um das Jubiläum gemeinsam mit den Teilnehmenden und einer Torte im Anschluss an die Veranstaltung zu feiern. Nicht nur die Veranstalter zogen ein positives Fazit der Veranstaltung, auch die Teilnehmenden waren begeistert. Dies zeigte sich insbesondere im Rahmen einer Feedback-Runde mit digitalem Umfrage-Tool am Ende der Veranstaltung.

Der 8. DGQ-Qualitätstag findet in zwei Jahren statt. Am 7. November 2024 heißt es dann wieder: Bühne frei für intensiven QM-Austausch, interaktive Zusammenarbeit, kreative Teilnehmende, agile Workshops und praxisnahe Ergebnisse.

ISO-Normungsvorhaben zu Remote-Audit-Methoden gestartet

Die Internationale Organisation für Normung (ISO) nimmt sich des Themas Remote Audits an: Die entsprechende Projektbeschreibung NWIP ISO 17012 wurde am 28. und 29. September 2022 im Ausschuss ISO CASCO eingereicht und zur Abstimmung an alle nationalen Normungsorganisationen verteilt. Das Ergebnis: Das Projekt wurde angenommen und ist damit offiziell angelaufen. Die DGQ wirkt sowohl im entsprechenden DIN Normungsausschuss als auch direkt in der Arbeitsgruppe WG 61 bei ISO CASCO mit. Sie wird vertreten durch Thomas Votsmeier, Leitung Normung bei der DGQ, sowie Matthias Wernicke, Leiter des DGQ-Fachkreises Audit und Assessment.

„In den vergangenen Jahren wurden aufgrund der pandemiebedingt geänderten Randbedingungen sehr viele Audits remote, also ‚aus der Ferne‘, durchgeführt“, erläutert Votsmeier. „Aus diesem Grund haben bereits verschiedene Organisationen Leitfäden erarbeitet, die deren Erfahrungen reflektieren und zu einer angemessenen Auditplanung und Durchführung verhelfen sollen.“

Eine Norm, die im Hinblick auf die Anwendung von Remote Auditmethoden bei Managementsystemaudits Hilfestellungen gibt, existiert jedoch bislang nicht; der Audit-Leitfaden DIN EN ISO 19011 behandelt das Thema recht kurz. Vor diesem Hintergrund wurde 2021 im DIN Normenausschuss 147 die Idee entwickelt, einen Vorschlag für ein entsprechendes Normungsprojekt bei der ISO einzureichen.

Zweck des Normungsprojekts

Fernmethoden werden bereits seit einigen Jahren für die Auditierung virtueller Tätigkeiten und Standorte eingesetzt. Durch die COVID-19-Pandemie und andere unvorhersehbare Situationen hat die Relevanz von Remote-Methoden aber nochmal deutlich zugenommen.

Fernmethoden zur Durchführung von Audits von Managementsystemen

  • können besondere Überlegungen zu Vertraulichkeit, Datensicherheit, Verfügbarkeit technischer Ressourcen, Infrastruktur erfordern,
  • als Ergänzung zu physischen Vor-Ort-Aktivitäten dienen,
  • die Verfügbarkeit von Fachwissen, das für bestimmte Aufgaben benötigt wird, verbessern,
  • reisebedingte Ressourcen einsparen,
  • die Sicherheit des Personals erhöhen,
  • können eine akzeptable Alternativmaßnahme sein zur Aufrechterhaltung der Geschäftskontinuität im Falle von Naturkatastrophen, Pandemien, sozialen Unruhen, etc,
  • können die Aufzeichnung, Sicherung, Übertragung und Verarbeitung von Daten, Bildern und Dokumenten erleichtern,
  • können die Genauigkeit und den Zugang zu Informationen einschränken.

Der Anwendungsbereich der neu zu erarbeitenden Norm lautet „Anleitung für die Anwendung von Methoden zur Durchführung von Audits von Managementsystemen Remote / aus der Ferne“. Darunter fallen alle Organisationen, die jegliche Arten von internen oder externen Audits (das heißt: 1st, 2nd, 3rd party audits) von Managementsystemen planen und durchführen müssen.

Das Projekt ISO 17012 basiert auf den allgemeinen Grundsätzen der Auditierung und gibt Anleitungen für spezifische Bedingungen, Möglichkeiten und Grenzen von Remote-Methoden. Es soll das Vertrauen in die Anwendung von Fernauditierungsmethoden für Managementsysteme bei Kunden, Regulierungsbehörden, Akkreditierungsstellen, Zertifizierungsstellen, Systemzertifizierungsstellen, Systeminhabern, Industrie, Mitarbeitern, Verbrauchern und anderen interessierten Parteien stärken.

7. DGQ-Qualitätstag: Zentraler Branchentreff nach drei Jahren Pause zurück

Frankfurt am Main, 21. September 2022. Das lange Warten hat für Qualitätsfachleute am 17. November 2022 ein Ende: Nach drei Jahren findet dann wieder der DGQ-Qualitätstag statt. Der zentrale Branchentreff für die Qualitätsmanagement-Community in Deutschland bietet in seiner 7. Auflage eine Neuerung: Erstmals ist der DGQ-Qualitätstag als Hybrid-Veranstaltung geplant. Eine Teilnahme ist daher sowohl vor Ort im House of Logistics and Mobility (HOLM) am Frankfurter Flughafen als auch online möglich. Mit diesem neuen Veranstaltungsformat reagiert die DGQ auf den sich wandelnden Bedarf und berücksichtigt damit auch kurzfristige Entwicklungen mit Auswirkungen auf die Veranstaltung.

Intensiver, interaktiver und kreativer QM-Austausch im Vordergrund

Im Vordergrund steht beim DGQ-Qualitätstag wieder ein intensiver, interaktiver und kreativer Austausch der Teilnehmenden. Unter dem diesjährigen Motto „Fokus Mensch“ vermitteln spannende Vorträge und agile Workshops aktuelles Wissen, zeigen Best-Practice-Lösungen auf und sorgen für praxisnahe Ergebnisse. Das facettenreiche Programm bietet fachliche Impulse für unterschiedlichste Branchen. Die Teilnehmenden haben erneut die Möglichkeit, sich ihr Programm individuell aus den verschiedenen Formaten zusammenzustellen.

Sechs Themenschwerpunkte

Das Angebot gliedert sich in die sechs Bereiche „Qualität im Wandel“, „Umgang mit der Lage“, „Normung“, „Digitalisierung“, „Nachhaltigkeit“ sowie „Gesundheit“. Es spiegelt damit die Themenlandkarte der DGQ wider. Zugleich bildet das Motto „Fokus Mensch“ die inhaltliche Klammer des 7. DGQ-Qualitätstags. Es macht deutlich: In Zeiten, in denen wir Systeme und Prozesse an ihre Grenzen optimiert haben, rückt wieder der Mensch in den Mittelpunkt – sowohl als Umsetzer:in als auch als Nutzer:in von Qualität. Das Programm bietet aktuelle fachliche Impulse und bezieht dabei auch aktuelle Megatrends samt ihrer Auswirkungen auf das Qualitätsmanagement ein.

„Wir freuen uns darauf, nach drei Jahren Pause wieder unsere Mitglieder, Partner und weitere Qualitätsbegeisterte zu der zentralen Großveranstaltung der DGQ zu begrüßen“, erklärt Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ. „Das abwechslungsreiche Programm, die spannenden Themen sowie die hochkarätigen Referenten und Moderatoren zeigen die hohe fachliche Stärke und große inhaltliche Schlagkraft des DGQ-Netzwerks bei allen Themen rund um Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung.“

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Interessierte unter www.qualitaetstag.de.

 

Über die DGQ

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.

 

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