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18. September 2015

DGQ Regionalkreis Hamburg zu Besuch bei den Elbe-Werkstätten

Das wünsche ich mir für meinen ‚Normalarbeitsplatz‘ auch…

so die vielfältige Reaktion der Teilnehmer bei der traditionellen Sommerexkursion des RK Hamburg der DGQ – dieses Jahr zu den Elbe-Werkstätten. Das DGQ-Firmenmitglied meistert nicht nur den Wandel der eigenen Organisation (Verschmelzen dreier Werkstätten zur größten WfbM in Deutschland) und des Marktes (Umbrüche in der staatlichen Förderpolitik, Zulassung privater Wettbewerber) sondern erreicht dabei Erstaunliches. Nicht nur die primären Ziele der Förderung werden erreicht (Qualifikation und Teilhabe der behinderten Menschen durch Beschäftigung), sondern auch die strategisch selbst gesteckten: erheblicher Anteil an Außenarbeitsplätzen (> 25 Prozent) und sogar Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt (> 1 Prozent). Die Kunst besteht in der ganzheitlichen Erfüllung der Anforderungen verschiedener interessierter Parteien, nämlich der behinderten Beschäftigten, der Gewerbekunden für die Produkte der Beschäftigung und die öffentlich Kosten(bei)träger. Alle drei Kunden-Gruppen haben sehr spezifische Qualitätsmerkmale, die es für das Management zu ‚matchen‘ gilt. Von der vorbildlichen potenzial- (also nicht defizit-) orientierten Personalentwicklung (hier ‚Förderplanung‘ genannt), der Berücksichtigung von Änderungen in der Leistungsfähigkeit der Beschäftigten, der klaren Priorisierung von Qualität vor Zeit und Kosten als Alleinstellungsmerkmal bis hin zur Wertschätzung der Arbeit an der Organisation neben der Arbeit in der Organisation wünschten sich viele Besucher etwas mehr an ihrem eigenen ‚Normalarbeitsplatz‘.

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Foto: Die QMB der Elbewerkstätten Steckhan (ganz li.) und Grave (ganz re.) mit
Produktions- und Geschäftsfeldleiter Sanderell (6. von re.) und Teilnehmern aus
dem DGQ-Regionalkreis Hamburg und dessen Leitungsteam (Becker, 4. vo. Li.)
und Hampe (7. vo. Li.)

Der Blick über den nationalen Tellerrand zeigt, dass die WfbM stolz sein können, auf das Geleistete. In den europäischen Ländern, in denen der „betriebswirtschaftlichisierte“ Mainstream noch weiter durchgesetzt hat (z.B. UK), wird der gesellschaftliche Kostenfaktor ‚Behinderter‘ weitgehend sich selbst bzw. den Angehörigen überlassen. In Deutschland wird über die WfbM ein starker Beitrag zur Teilhabe geleistet, jede Chance zur Inklusion genutzt. Die Diskussion steht noch am Anfang, wie jeder gesellschaftliche Prozess hat auch die Inklusion ihre Wechselwirkungen. Muss bei den verschiedenen Arten der Behinderung nicht differenziert werden? Kann Inklusion in der Provinz ebenso gelingen, wie in der Stadt? Das Management der Elbe-Werkstätten gestaltet diese Diskussion mit, bringt sich in die Bundesarbeitsgemeinschaft der WfbM ein. Professionelles Projektmanagement, offene Kommunikation, an Performance-Indikatoren ausgerichtete Arbeit mit den Kundengruppen – die  Elbe-Werkstätten  agieren als modernes Unternehmen, das sich einer besonderen sozialen Verantwortung bewusst ist.  Der Lohnkostenanteil der Produkte aus WfbM kann auf die gesetzliche Ausgleichabgabe angerechnet werden, den Betriebe zahlen müssen, wenn nicht mind. 5 Prozent der Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Mitarbeitern besetzt sind. Gerade wiederkehrende Aufgaben, die hohe Genauigkeit erfordern, sind oft gut geeignet für die beschäftigten der WfbM. Aber auch Grünarbeiten, Schul- und Büromöbel aber auch Metallarbeiten bis zum Schweißen sind Produkte und Dienstleistungen, bei denen die örtliche Werkstatt für behinderte Menschen für die Besucher nun auf alle Fälle beim Angebotsvergleich dazugehört.

 

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