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Neu: DGQ-Training zur Technischen Sauberkeit

Die Technische Sauberkeit eines Bauteils ist zu einem bedeutsamen Qualitätsmerkmal in der Wertschöpfungskette geworden. Die DGQ trägt dieser Entwicklung Rechnung und bietet ein neues Training für Einsteiger an. Für die Fachexpertise konnte unser Kooperationspartner die RIO GmbH gewonnen werden.

In vielen Wirtschaftsbereichen wie der Automobilbranche, der Halbleiter- oder der Medizintechnik, steigen die Anforderungen an die Qualität und Ausfallsicherheit von Produkten. Je kleiner und komplexer Bauteile werden, desto größer wird der Einfluss von Fremdpartikeln auf die Produktqualität bzw. die Funktionsfähigkeit von technischen Systemen. Eine Missachtung dieser Tatsache kann zu Ausfällen und so zu einem hohen wirtschaftlichen Schaden führen. Daher ist es unerlässlich, die Anforderungen der Kunden zu kennen und für die verlangte Technische Sauberkeit zu sorgen, um Reklamationen zu vermeiden. (mehr …)

Geeignete Mess- und Prüfmittel – das Herz jeder Produktion

Wer komplexe Produktionsprozesse oder Konformitätsbestätigungen sicher beherrschen möchte, muss auch die „Kunst des Messens“ beherrschen. Dazu gehört vor allem die Feststellung der Eignung von Mess- und Prüfmitteln. Tatsächlich geht es jedoch nicht um die Eignung von Mess- und Prüfmitteln, sondern um den Nachweis das die zur Anwendung kommenden Mess- und Prüfmittel inkl. der dazugehörigen Methoden für die jeweiligen Überwachungs- und Messtätigkeiten geeignet sind. Nur dadurch wird gewährleistet, dass die Risiken in Verbindung mit ungeeigneten Überwachungs- und Messtätigkeiten nahezu auf null reduziert werden. Zu den wesentlichen Risiken zählen:

  • ungültige Konformitätsbestätigung (Auslieferung unsicherer Produkte)
  • nicht wirksame Regelkreise in der Produktion (hoher Ausschuss)
  • etwaiger Fehlerdurchschlupf zum Kunden (Reklamation, Kosten)
  • nicht Einhaltung von gesetzlichen Forderungen (z.B. CE)
  • Rückrufaktionen (erhebliche Kosten und Imageverlust)
  • erhebliche Haftungsrisiken (z.B. Umweltrecht)

In allen gängigen branchenübergreifenden (z.B. ISO 9001, ISO 14001, ISO 45001, etc.) und -spezifischen (ISO 9100, HACCP, QSF, ISO 17025, DIN 27201-9, ISO 13485, IATF 16949, etc.) Standards ist das Thema „… gültige und zuverlässige Überwachungs- und Messergebnisse“ in Verbindung mit festgelegten Anforderungen“ als „muss“ Forderung enthalten. Dazu kommen dann noch die Anforderungen an die Eignung von Überwachungs- und Messtätigkeiten aus diversen Rechtsvorschriften.

Die Kernforderung von ISO 9001 ist nicht das Kleben von Plaketten an Mess- oder Prüfmitteln

Was ist die Kernforderung von ISO 9001 in Bezug auf Produktkonformität? Erinnern wir uns an die Einleitung zu ISO 9001 „Die potenziellen Vorteile für eine Organisation, die sich aus der Umsetzung eines Qualitätsmanagementsystems basierend auf dieser Internationalen Norm ergeben, sind folgende: a) die Fähigkeit, beständig Produkte und Dienstleistungen zu liefern, die die Kundenanforderungen und zutreffende gesetzliche und behördliche Anforderungen erfüllen;…“. Das heißt im Klartext, dass die definierte Produkt-/Dienstleistungsqualität abgesichert hergestellt wird.

Dazu fordert die Norm, dass die entsprechenden Ressourcen festgelegt und bereitgestellt werden müssen, um die Konformität von Produkten und Dienstleistungen durch Mess- oder Überwachungsergebnisse nachweisen zu können. Konformität wiederum bedeutet die Erfüllung von Anforderungen. Eine weitere wesentliche Anforderung von ISO 9001 ist, dass die Eignung der bereitgestellten Ressourcen für die jeweilige Mess- oder Überwachungstätigkeit gegeben ist. Der Nachweis dieser Eignung ist dann auch entsprechend zu dokumentieren. Da ISO 9001 eine sogenannte wirkzielorientierte Norm ist, sind keine Methoden zur Eignungsfeststellung festgelegt worden. Die Definition der Methoden zur Eignungsfeststellung obliegt somit dem Anwender der Norm.

Was verbirgt sich hinter der Eignungsfeststellung?

Grundlage für die Eignungsfeststellung (also den geeigneten Einsatz für den beabsichtigten Gebrauch) bilden die Spezifikationen der Merkmale des Produktes. Eine Eignung ist dann gegeben, wenn ein Mess- oder Prüfmittel die definierten Anforderungen an seine beabsichtigte Verwendung erfüllt. Die definierte Anforderung ist das erwartete Mess- oder Überwachungsergebnis, um die Konformität mit den Vorgaben bestätigen zu können. In der Regel sind diese Anforderungen in entsprechenden Prüfspezifikationen festgelegt.

Es gibt viele Möglichkeiten zur Eignungsfeststellung. Entweder über statistisch abgesicherte Verfahren oder einfach nur durch die Anwendung des technischen Verstandes in Verbindung mit umfassenden Kenntnissen der Messtechnik und der Messfehler und Fehlerursachen. Die sicherlich bekanntesten Verfahren zum Eignungsnachweis sind die Measurement System Analysis (MSA, AIAG) oder der VDA Band 5 (Prüfprozesseignung, Eignung von Messsystemen, Mess- und Prüfprozessen – bei geometrischen Merkmalen). Diese Verfahren sind jedoch nicht zwingend erforderlich, um die Eignung feststellen zu können. Eine Eignung ist auch dann gegeben, wenn der Abstand zwischen der Fehlergrenze des Mess- oder Prüfmittels wesentlich kleiner ist, als die Toleranzgrenze für die Konformitätsentscheidung. Wichtig ist, dass ein zuverlässiges und reproduzierbares Messergebnis erzeugt werden kann.

Absicherung der Eignung als Erfolgsfaktor

Nachdem einmal die Eignung eines Verfahrens zur Ermittlung gültiger und zuverlässiger Überwachungs- und Messergebnisse nachgewiesen wurde, besteht die zweite Kernaufgabe darin, die Eignung kontinuierlich sicherzustellen. Dazu zählt dann u.a. die regelmäßige Verifizierung der Überwachungs- und Messverfahren mit Hilfe geeigneter Standards oder die Kalibrierung der eingesetzten Mess- oder Prüfmittel. Nur durch diese Maßnahmen sind metrologisch rückführbare Überwachungs- und Messergebnisse zur Konformitätsbewertung darstellbar.


DIN EN ISO 9001:2015 „Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen“

DIN 32937:2018 „Mess- und Prüfmittelüberwachung – Planen, Verwalten und Einsetzen von Mess- und Prüfmitteln“

DIN EN ISO 10012:2004 „Messmanagementsysteme – Anforderungen an Messprozesse und Messmittel“

VDI/VDE 2600:2013 Bl. 1, „Prüfprozessmanagement – Identifizierung, Klassifizierung und Eignungsnachweise von Prüfprozessen“

IATF 16949:2016 „Qualitätsmanagement – System – Standard der Automobilindustrie“

DIN EN ISO 9001:2015 „Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen“

DIN EN ISO/IEC 17025:2018 Allgemeine Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und Kalibrierlaboratorien“

ISO/IEC-Leitfaden 99:2007 „Internationales Wörterbuch der Metrologie“

Testo Fibel – Prüfmittelmanagement und Kalibrierung / Die Forderungen der Richtlinien und deren praktische Umsetzung“


Jörg Roggensack ist von Haus aus Elektroniker und Calibration Engineer GAF sowie zertifizierter Auditor für div. Managementsysteme. Er hat umfassende Erfahrung als Managementsystemkoordinator und als Auditor für diverse Regelwerke und Managementsysteme (IMS, QM, UM, AS, GMP, GLP) sowie als LEP Assessor die er in über 27 Jahren bei der Bundeswehr, in der Industrie und bei Zertifizierungsgesellschaften sammeln konnte. Über mehrere Jahre bildete er u.a. Kalibriertechniker an der Technischen Schule der Luftwaffe in Kaufbeuren aus und begann seine industrielle Kariere als Kalibrierlaborleiter bei BEYSCHLAG. In diversen Veröffentlichungen, als Herausgeber des Weka Werkes der „Mess- und Prüfmittelbeauftragte“ und als Auditor, Trainer sowie Umsetzungsberater bei JR Management Services & Qualifizierung gibt er immer wieder Hilfestellungen zur Gestaltung wirtschaftlicher und normkonformer Mess- und Prüfmittelüberwachungssysteme.

Neue ISO-GPS-Beitragsreihe: Normen, Tolerierung, Matrix-Modell

Das „ISO-GPS-System“ ist so stark in Bewegung wie nie zuvor. Wer die Normung kennt und die ISO-GPS-Vorgaben konsequent anwendet, vermeidet Negativfolgen wie Mehraufwand durch Abstimmungsprozeduren zwischen Konstruktion, Fertigung und Prüfung bzw. zwischen Auftraggeber und Lieferanten.

Mehrdeutige technische Zeichnungen bedeuten zudem ein erhöhtes unternehmerisches Risiko. Im Streitfall wird immer nach dem Stand der Technik und damit nach der aktuellen ISO-GPS-Normung geurteilt.

In seiner neuen Beitragsreihe im DGQ Blog gibt Produktmanager Marco Rasper einen Überblick über das ISO-GPS-System, den aktuellen Normungsstand, Tolerierungsgrundsätze und das GPS-Matrix-Modell.

Folgende Beiträge sind erschienen:

ISO-GPS: Haftungsrechtliche Bedeutung und Normungsstand

ISO-GPS: Ausgewählte Normen – eine Einordnung

ISO-GPS: Tolerierungsgrundsätze

ISO-GPS: Matrix-Modell und Grundsätze

ISO-GPS: Symbole und Abkürzungen

 

 

„Neue Ideen sind bei uns immer willkommen“

Die DGQ unterstützt seit Jahrzehnten Forschungsprojekte zum Thema Qualität. Nun hat ihr der Stifterverband das Gütesiegel „Innovativ durch Forschung“ verliehen. Die Newsletter-Redaktion sprach mit Projektmanagerin Verena Mennicken über die Forschungsaktivitäten der DGQ.

Frau Mennicken, die DGQ begleitet Forschungsprojekte von der Idee bis zur Umsetzung. Wie sieht das in der Praxis aus?
Der Forschungsbedarf wird in der Wirtschaft generiert. Das heißt, Unternehmen wenden sich entweder an uns, die Forschungsgemeinschaft Qualität (FQS) unter dem Dach der DGQ, oder direkt an Forschungseinrichtungen, die Lösungen zu speziellen Fragestellungen aufgreifen und erarbeiten. Im ersten Schritt reichen die wissenschaftlichen Einrichtungen eine Projektskizze ein, die unsere ehrenamtlichen Gutachter auf Innovationshöhe und Anwendungsrelevanz prüfen. Ist die Begutachtung positiv verlaufen, können Forschungsstellen einen ausführlichen Forschungsantrag vorlegen. Diesen leiten wir an die AiF- Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen e.V. weiter, sobald wir ihn geprüft und begutachtet haben. Nachdem unabhängige AiF-Gutachter die Forschungsanträge befürwortet haben, werden sie zur Bewilligung an das BMWi – Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gesendet. Mit Erhalt des Zuwendungsbescheides und den Vertragsunterlagen startet dann das Projekt und wird von uns betreut. Das heißt, wir laden zu Projektsitzungen ein, stehen für Fragen zu den Richtlinien und für das Projektmanagement zur Verfügung. Noch während der Projektlaufzeit, die mit einer umfassenden Abschlussveröffentlichung endet, publizieren wir regelmäßig Zwischenergebnisse.

Welche Kriterien muss ein Projekt erfüllen, damit es die Forschungsgemeinschaft Qualität unterstützt?
Es gibt vier wesentliche Kriterien, die darüber entscheiden, ob ein Forschungsantrag förderfähig ist:

  • Wirtschaftliche Relevanz für KMU
  • Wissenschaftlich-technischer Ansatz
  • Lösungsweg
  • Umsetzbarkeit und Transfer der Ergebnisse

In jeder dieser Kategorien muss ein Antrag mindestens fünf von möglichen zehn Punkten erzielen und insgesamt mindestens 24 von möglichen 40 Punkten. Darüber hinaus darf die maximale Fördersumme 250.000 Euro pro Forschungsstelle nicht überschreiten.

Wie viele Forschungsprojekte begleiten Sie momentan und zu welchen Themenfeldern wird geforscht?
Da Qualitätsmanagement ein breites Fachgebiet ist, sind auch unsere Projektthemen sehr unterschiedlich. Zurzeit begleiten wir sieben Projekte zu Themen wie Prüfplanung, Produktreifegradbestimmung in frühen Phasen und der monetären Bewertung eines integrierten Lean-/Green-Konzepts. Gleichzeitig arbeiten wir an der Entwicklung eines Software-Tools zur Bestimmung ökologischer Leistungsindikatoren mit, dass in der Lage ist, eine Beurteilung der Energie- und Ressourceneffizienz von Produkten und Prozessen darzustellen. Ein weiteres Projekt beschäftigt sich mit Notfall- und Krisenmanagement – speziell für kleine und mittlere Unternehmen. Ein anderes zielt darauf ab, den Energieverbrauch bei Spritzgießprozessen zu reduzieren. Momentan befinden sich sechs Forschungsanträge in der Bewilligungsphase – zum Beispiel zu Themen wie Analyse und Verbesserung von Fehlerabstellprozessen, bedarfsgerechter Prozessbeschreibung und betrieblicher Weiterbildung in KMU. Darüber hinaus liegen uns zwei Projektskizzen vor, die unsere ehrenamtlichen Experten momentan begutachten. Neue Projektideen sind bei uns immer willkommen und können jederzeit eingereicht werden.

Ein Ziel der DGQ ist es, dass kleine und mittelständische Unternehmen von den Forschungsergebnissen profitieren. Wie stellen Sie den Transfer in die Wirtschaft sicher?
In erster Linie dadurch, dass sich kleine und mittelständische Unternehmen an den Forschungsprojekten beteiligen, denen wir die Projektergebnissen zur Verfügung stellen. Darüber hinaus veröffentlichen wir FQS-Bände und Artikel in Fachzeitschriften und halten Vorträge auf Messen und anderen Veranstaltungen. Wir erstellen für jedes Projekt eine Website, auf der wir den Fortgang des Projekts darstellen und bieten zu bestimmten Forschungsvorhaben Workshops und Inhouse-Trainings an. Als flankierende Maßnahme berichten wir über die Projekte im DGQ-Newsletter, in Fachforen und den Social-Media-Kanälen der DGQ, wie zum Beispiel unserer Facebook-Seite oder der Xing-Gruppe, die rund 4.000 Mitglieder umfasst.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei der Forschungsgemeinschaft Qualität aus?
Einen typischen Arbeitstag gibt es nicht. Unsere Arbeit ist geprägt von intensiver Kommunikation mit allen Beteiligten. Das sind beispielsweise Telefonate mit dem Projektträger, um Fragen zu den Förderrichtlinien, zu Auflagen von AiF-Gutachtern und der Verwaltung von Fördergeldern zu klären. Wir stehen in ständigem Austausch mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Forschungsstellen, um den Projektfortschritt zu gewährleisten. Dazu müssen zu allen Projekten Ausschusssitzungen geplant und durchgeführt werden. Wir diskutieren neue Forschungsthemen und stehen beratend zur Seite. Dadurch erhöhen wir die Chancen, dass ein Projekt bewilligt wird. Darüber hinaus organisieren wir eine Vielzahl von Veröffentlichungen, Sitzungen des Wissenschaftlichen Beirats zur Begutachtung von Forschungsanträgen sowie unsere jährlich stattfindende Mitgliederversammlung. Interessierten Unternehmen, die Fragen zu Forschungsprojekten haben und Forschungseinrichtungen stehen wir jederzeit zur Verfügung.

Weitere Informationen zu den Forschungsprojekten der DGQ >>>

 

 

 

 

Mess- und Prüfpraxis für den Leichtbau 2014

04. und 05. November 2014 in Stuttgart
Diese Tagung sollten Sie nicht verpassen, weil Sie …
  • umfassende Informationen zu passenden Messmethoden und Ansätzen zur
  • Integration von Prüfprozessen in die Produktion von Leichtbauteilen erhalten
  • einen Überblick zu den spezifischen Messaufgaben für Leichtbauwerkstoffe gewinnen
  • sich mit den Experten vor Ort austauschen können
In praxisorientierten Vorträgen erfahren Sie von Experten,
  • welche Messverfahren für den Leichtbau relevant sind,
  • welche Prüfstrategien für eine Null-Fehler-Produktion bestehen,
  • wie man die Prozesstechnik in die Produktion integriert,
  • wie Ihre Bauteilqualität erhöht werden kann.
Wichtige Daten auf einem Blick:

Programm, Teilnahmedetails, Anreise und Preise