Normung

Über ihre Aktivitäten beim DIN hinaus engagiert sich die DGQ auf internationaler Ebene – insbesondere in ISO Gremien wie TC 176 (Qualitätsmanagement), TC 207 (Umweltmanagement) und CASCO (Konformitätsbewertung). Dabei vertreten DGQ Normungsexperten das jeweilige Spiegelgremium bei DIN als auch die EOQ, die als A-Liaison Member in einigen Gremien bei ISO und CASCO vertreten ist. Dieser Status ermöglicht eine aktive Mitwirkung ohne Stimmrecht.

Auch innerhalb der EOQ bringt sich die DGQ bei der Erarbeitung europaweit harmonisierter normativer Dokumente ein, insbesondere zur Zertifizierung von Qualitäts- und Managementfachpersonal. Als Liaison Member der European Cooperation for Accreditation (EA) gestaltet die EOQ, unterstützt durch DGQ-Expertise, zudem Regeln im Bereich der Konformitätsbewertung mit.

Ein weiteres internationales Engagement erfolgt über die Mitarbeit der DGQ in Vorstand und Arbeitskreisen der International Personnel Certification Association (IPC), die weltweit anerkannte Zertifizierungsprogramme für Fachpersonal entwickelt – etwa für Auditor:innen. Als Mitglied des International Accreditation Forum (IAF) stellt IPC sicher, dass diese Programme global anerkannt sind. Die DGQ wirkt hier auch über ihre Personenzertifizierungstelle an der Entwicklung internationaler Standards zur Konformitätsbewertung mit.

Aktives Engagement in der Normung ist eine strategische Zukunftsinvestition – sowohl für die mitwirkenden Expert:innen selbst als auch für die Organisationen, die sie entsenden. Wer Normen aktiv mitgestaltet, beeinflusst direkt deren spätere Anwendung: So können sich Expert:innen frühzeitig einbringen, Stellung zu Entwürfen nehmen und an Abstimmungen über Änderungen aktiv teilnehmen. Zugleich erhalten sie wertvolle Einblicke in die Entstehung, Hintergründe und systemische Zusammenhänge. Nicht zuletzt eröffnet die Arbeit in Gremien den Zugang zu einem fachlich hochkarätigen Austausch mit Kolleg:innen aus relevanten Institutionen.

DGQ-Mitglieder haben die Möglichkeit, sich selbst aktiv in die Normungsarbeit einzubringen. Aktuell sind bereits zahlreiche Normungsexpert:innen der DGQ in relevanten Gremien bei DIN, DKE, VDI und ISO aktiv. Sie bringen ihr Fachwissen in die Entwicklung von Normen und Richtlinien ein, formulieren Stellungnahmen zu aktuellen Normungsvorhaben und beantworten Interpretationsanfragen zur Anwendung bestehender Normen. Darüber hinaus nehmen sie regelmäßig an Sitzungen der Normungsgremien teil und verfassen Beiträge für die interne wie externe Kommunikation.

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Die Qualitätsinfrastruktur in Deutschland ist ein Zusammenspiel aus rechtlichen Rahmenbedingungen, Institutionen und Verfahren, das für die Sicherheit und Qualität deutscher Produkte sorgt. Sie stärkt das Vertrauen in das Gütezeichen „Made in Germany“. Eine moderne und verlässliche Qualitätsinfrastruktur ist nicht nur förderlich für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, sondern auch eine grundlegende Voraussetzung für nachhaltigen Wohlstand. Dabei kommt der Verfügbarkeit und Weiterentwicklung anerkannter Normen und Standards sowie international abgestimmter Konformitätsbewertungsverfahren – unter maßgeblicher deutscher Mitwirkung – eine ebenso zentrale Bedeutung zu wie einer effektiven Marktüberwachung, einer zuverlässigen Akkreditierung und einem leistungsfähigen metrologischen System.

Die Qualitätsinfrastruktur basiert auf fünf Pfeilern: 1. Qualität und Qualitätssicherung, 2. Normung und Standardisierung, 3. Konformitätsbewertung, 4. Messwesen (Metrologie) und 5. Marktüberwachung. Diese Aufgabenschwerpunkte verteilen sich auf verschiedene Institutionen. Der DGQ kommt im Rahmen der Qualitätsinfrastruktur die Rolle zu, das Know-how und die Methoden im Bereich Qualität und Qualitätsmanagement weiterzuentwickeln, über neueste Erkenntnisse zu informieren und ihre praktische Umsetzung zu fördern. In diesen Kontext fällt auch ihre aktive Teilnahme an der nationalen und internationalen Normung sowie die Mitgestaltung von Regeln zur Konformitätsbewertung.