Risikominimierung durch Rückverfolgbarkeit: FQS-Band zur Auswahl eines Traceability-Systems für KMU geplant
Rückrufaktionen und Schadensersatzansprüche aufgrund von Qualitätsmängeln können schnell Kosten in Millionenhöhe verursachen und einen massiven Imageverlust für Unternehmen nach sich ziehen. Zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit von Produkten entlang von Wertschöpfungsprozessen werden daher heute Traceability-Systeme eingesetzt, die es ermöglichen, Bauteile eindeutig ihren Produktionsbedingungen zuzuordnen. So können Fehlerursachen schneller und unmittelbarer identifiziert und Qualitäts- und Kostenrisiken vermieden werden. Während der Einsatz in Großunternehmen bereits etabliert ist, ist der Verbreitungsgrad in KMU nach wie vor sehr gering. Gründe liegen unter anderem in der fehlenden Markttransparenz und einem Mangel an personellen und fachlichen Ressourcen. Um Hemmnisse bei der Auswahl und Implementierung von Traceability-Systemen insbesondere bei KMU abzubauen, haben die Fachgebiete Qualitäts- und Prozessmanagement sowie Produktionsorganisation und Fabrikplanung an der Universität Kassel in einem über zwei Jahre laufenden Forschungsprojekt der Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS) ein speziell für KMU geeignetes Instrumentarium zur anwenderspezifischen Auswahl und Einbindung eines leistungsfähigen Traceability-Systems erarbeitet.
Die entwickelte Methodik soll nun in Form eines Leitfadens als FQS-DGQ-Bandes dokumentiert werden, um KMU bedarfsgerecht, individuell und aufwandsarm und ohne die Notwendigkeit eines tiefgreifenden Verständnisses von Traceability-Systemen bei der Auswahl einer geeigneten Lösung zu unterstützen. Kern bildet dabei der Abgleich unternehmensspezifischer Produkte und Prozesse mit den Eigenschaften von Referenzprodukten und -prozessen, der es KMU ermöglicht, relevante Anforderungen an ein geeignetes Rückverfolgungssystem zu identifizieren. Die Veröffentlichung des FQS-Bandes ist für Ende des Jahres geplant.
Masing’s Lunch Break: DGQ startet erste Podcast-Reihe
Er war einer der Pioniere von Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung in Deutschland. Und er war Mitbegründer der heutigen DGQ: Walter Masing. Doch wie würde Masing heute auf das Thema Qualität blicken? Dies lässt sich nur mutmaßen, denn fraglos haben sich die Kriterien für und die Anforderungen an Qualität verändert und erweitert. Nicht jede Entwicklung war zu Masings Lebzeiten schon abzusehen.
Die DGQ hat – sozusagen auf Masings Spuren und in seinem Geiste – einen monatlichen Podcast gestartet, um sich mit aktuellen Fragen rund um Qualität zu beschäftigen. Der Vielschichtigkeit des Themas wird der Podcast gerecht, indem ganz unterschiedliche Aspekte beleuchtet werden. Dabei äußern sich jeweils Fachexpertinnen und Fachexperten zu einem Thema und werfen dabei immer auch ein Schlaglicht auf den Wandel, indem sich Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung befinden. Zudem geht der Podcast ebenfalls der Frage nach, was aktuelle Entwicklungen auch für den Qualitätsbegeisterten persönlich in seinem beruflichen Umfeld bedeuteten. Die inhaltliche Bandbreite reicht von fachspezifischen Aspekten wie „Remote Audit“ und „Zukunft der Qualität“ bis hin zu auf den ersten Blick weiter entfernten Themen wie Nachhaltigkeit, Online-Training oder Pflege – immer schlägt der Podcast dabei aber die Brücke zum Thema Qualität.
Zu den DGQ-Podcasts geht es hier.
Video Vortrag: Passen Agilität und ISO 9001 zusammen?
Agilität – das war einer der ganz großen Trends der Unternehmens- und Arbeitswelt in den vergangenen Jahren. Für Qualitätsfachleute stellte sich dabei immer die Frage: Qualitätsmanagement und Agilität – passt das überhaupt zusammen? Die DGQ hat sich diesem Thema unter dem Titel „Agiles QM“ schon frühzeitig gewidmet.
Im Rahmen eines Vortrags beim International Scientific & Business Quality Congress am 29. und 30. Juni 2021 in Belgrad hat Patricia Adam, Professorin für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Hannover, diese Frage in einem 15-minütigen Vortrag mit dem Titel „Practically Best Friends?! Agility and ISO 9001“ ebenfalls aufgegriffen. Interessenten können sich das englischsprachige Video des Vortrags hier anschauen.
DGQ-Thementag über Recht & Compliance im QM
Häufig hinkt das Qualitätsmanagement in Rechtsfragen hinterher – dieser provokanten These widmete sich der DGQ-Thementag am 8. Juli 2021. Der Titel der virtuellen Großveranstaltung lautete dieses Mal: „Recht & Compliance – Jetzt erst Recht? Wo das QM in Rechtsfragen hinterherhinkt“ Rund 240 Teilnehmende hatten sich angemeldet, um sich über dieses für das Qualitätsmanagement äußerst relevante Thema zu informieren. Sie erwarteten acht hochkarätige Referierende, sechs spannende Praxis-Beispiele sowie Branchen-Talks und damit rund 400 Minuten geballtes Wissen mit einem anregenden Austausch.
Wichtige Rechtsgrundlagen für das QM vermittelt
Bereits der initiale Impulsvortrag des erfahrenen Juristen und früheren DGQ-Vorstandsmitglieds Dr. Ekkehard Helmig bettete die Anforderungen an das QM in einen europarechtlichen Rahmen ein und unterstrich damit die Bedeutung des Themas „Recht & Compliance“. In zwei weiteren Slots spannten die Referenten den Bogen zum Aspekt der Lieferkette – einmal aus der Perspektive der OEM, einmal aus Sicht der Zulieferer.
Durch diese und weitere Beiträge erhielten die Teilnehmer einen Überblick über notwendiges Rechts-Grundwissen für Qualitätsmanagerinnen und -manager. Sie erfuhren, welche Anforderungen, Rechtsrisiken und Rechte im Qualitätsmanagement im QM eine Rolle spielen und wie sich rechtskonformes Verhalten und rechtssichere Gestaltung von Managementsystemen erreichen lässt. Die Veranstaltung zeigte außerdem der Verzahnung von Compliance Management und Qualitätsmanagement auf. Außerdem erfuhren die Teilnehmenden, welche Rechte die Unternehmen in der Entwicklungszusammenarbeit, im laufenden Geschäftsverkehr sowie im Schadens- und Konfliktfall haben.
Formatmix für mehr Austausch
Ganz bewusst hatten die Organisatoren im Rahmen einer solchen virtuellen Großveranstaltung auf einen hohen Grad an Austausch und Interaktion gesetzt. Statt frontaler Informationsvermittlung bildeten kurze fachliche Impulse den Ausgangspunkt für einen Dialog zwischen Referenten und Teilnehmenden. Für weitere Abwechslung und mehr Austausch sorgte ein Mix aus unterschiedlichen Formaten: Im Slot „Arena“ erfolgte beispielsweise ein kurzes inhaltliches Statement der Referenten zum Thema, bevor sie mit den Teilnehmenden in den Austausch gingen. Im Rahmen von „BranchenTalks“ wurde ein Thema aus branchenspezifischen Blickwinkeln betrachtet. Der „PraxisBlick“ zeigte praktische Anwendungsfälle, Herausforderungen und Erfahrungen von Praktikern aus Unternehmen auf.
Timo Hillenbrand, Projektleitung DGQ-Thementag bei der DGQ, zog ein positives Fazit: „Mit dem DGQ-Thementag Recht & Compliance haben wir einen thematischen Nerv getroffen – das zeigen nicht zuletzt die hohen Anmeldezahlen. Auch in Zukunft werden wir über das Format des DGQ-Thementags zentrale Trends und Themen im Qualitätsmanagement aufgreifen und vertiefen.“
DGQ für 65-jährige EOQ-Mitgliedschaft ausgezeichnet
1956 gehörte die DGQ zu den Gründungsmitgliedern der European Organization for Quality (EOQ). Die EOQ ist ein Zusammenschuss von mittlerweile 28 nationalen Qualitätsgesellschaften. Das Ziel dieser Non-Profit-Organisation besteht darin, den Qualitätsgedanken in Europa zu fördern.
Die Personenzertifizierung der DGQ vergibt jährlich zahlreiche EOQ-Zertifikate. Der Nutzen eines EOQ-Zertifikats besteht darin, dass es auch von Mitgliedsorganisationen im europäischen Ausland anerkannt wird. Es garantiert, dass die Ausbildung und Zertifizierung von Qualitäts- und Managementfachpersonal in Europa nach vergleichbaren Kriterien und Standards erfolgt.
Als nationale Partnerorganisation wirkt die DGQ an der strategischen und strukturellen Weiterentwicklung sowie der Konzeption von EOQ-Zertifizierungsprogrammen für Personenzertifizierungsstellen mit. Regelmäßig ist die DGQ im Vorstand vertreten. 2020 wurde Claudia Welker, Geschäftsführerin der DGQ, in den Vorstand gewählt.
Nachdem der Fokus der EOQ über viele Jahre auf der Organisation von Kongressen zum internationalen Erfahrungsaustausch, der Ehrung herausragender „Quality Leader“ aus Europa sowie der internationalen Harmonisierung der Zertifizierung von Qualitäts- und Managementfachpersonal lag, intensiviert und erweitert die EOQ derzeit ihr Angebot. So hat sie ihren Internetauftritt modernisiert und zu einer Informations- und Kollaborationsplattform gewandelt. Zudem sind neue Angebote für Trainingsanbieter und Zertifizierungsstellen für Qualitätsfachpersonal entstanden. Die regelmäßige Interessenvertretung in ISO und CASCO Komitees stellt die Einflussnahme auf Normen und Regesetzungsprozesse sicher. Die DGQ, vertreten durch Thomas Votsmeier, nimmt dabei die Funktion als EOQ Repräsentant in Gremien unter anderem bei ISO TC 176, CASCO , IPC und EA wahr.
Ein neuer EOQ Blog informiert über Ereignisse aus der Quality World der Mitgliedsländer. https://www.eoq.org/
Im Rahmen der General-Versammlung der EOQ wurde die DGQ am 23. Juni 2021 für ihre 65-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Norddeutscher Qualitätstag bot virtuelles Workshop-Programm und fachlichen Austausch für die berufliche Praxis
Frankfurt am Main, 9. Juni 2021 – Für Qualitätsbegeisterte der Region ist es mittlerweile ein fester Termin im Kalender. Bereits zum sechsten Mal führte die Deutsche Gesellschaft für Qualität e. V. (DGQ) am 8. Juni 2021 in Kooperation mit der ConSense GmbH, der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS GmbH), und der Zeitschrift „Qualität und Zuverlässigkeit“ den Norddeutschen Qualitätstag durch. Nachdem sich dieses Praxisforum für Qualitätsinteressierte aus Norddeutschland 2020 auch als Online-Veranstaltung bewährt hatte, setzten die Veranstalter in diesem Jahr erneut auf das virtuelle Format. Über 100 Teilnehmer hatten sich angemeldet, um sich zu aktuellen Themen rund um das Qualitätsmanagement zu informieren, zu vernetzen und auszutauschen.
„Was sich bereits im letzten Jahr bewährt hat, funktionierte auch in diesem Jahr ganz hervorragend: persönliche Vernetzung, fachlicher Austausch und ein praxisrelevantes Informationsangebot als Online-Event“, freut sich Dr. Stephan Killich, Geschäftsführer der ConSense GmbH. „Als ConSense GmbH freuen wir uns, mit dieser Plattform den Austausch rund um das Thema Qualitätsmanagement in Norddeutschland fördern zu können.“
Individuelles Programm aus vielseitigem Workshop-Angebot
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten Dr. Stephan Killich, Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ, und Torsten Laub, Leiter der DGQ-Geschäftsstelle Hamburg, die Besucher und stimmten sie auf das anstehende Programm ein. Im Anschluss beleuchtete Georg Jocham, Geschäftsführer der GJ Entscheidungsakademie GmbH, in seiner Keynote, warum es so schwierig ist, in Meetings mit Führungskräften und Management Entscheidungen zu erzielen und warum die meisten Gegenstrategien erfolglos bleiben. Er zeigte Wege auf, mit denen sich stattdessen zügig Entscheidungen aus der Führungsetage erreichen lassen.
Aus dem Workshop-Angebot konnten sich die Teilnehmer ein individuelles Programm zusammenstellen. Dabei standen die praktische Umsetzung und der unmittelbare Austausch im Zentrum. Die Themen beleuchteten einerseits fachliche Problemstellungen aus dem Qualitätsmanagement, wie etwa die Planung eines Auditprogramms, die Bewertung von Qualität in Projekten oder neue Dimensionen an Kundenanforderungen. Ein weiterer inhaltlicher Schwerpunkt der Workshops lag auf Fragestellungen rund um die persönliche Weiterentwicklung im Qualitätsumfeld: Wie gelingt kollaboratives Arbeiten in virtuellen Umgebungen? Wie lässt sich die Reputation des Qualitätsmanagements in der eigenen Organisation stärken? Daneben blieb ausreichend Raum und Zeit, um sich mit den Referenten und im Teilnehmerkreis zu vernetzen.
„Unsere Mitglieder nutzen die zahlreichen digitalen Angebote der DGQ intensiv. Virtuelle Großveranstaltungen sind mittlerweile ebenfalls fest etabliert“, erklärt Dr. Antje Becker. „Ich fand es spannend, dass sich in dem Programm des Norddeutschen Qualitätstags auch Themen wiedergefunden haben, die sich für das Praxisforum für Qualitätsinteressierte aus der Pandemie ergeben haben. In diesem Zusammenhang ist deutlich geworden, dass die Anforderungen an die persönliche Weiterentwicklung gestiegen sind. Auch hier konnte die Veranstaltung hilfreiche Impulse geben.“
Norddeutscher Qualitätstag: Lückenschluss im Norden
Der Norddeutsche Qualitätstag richtet sich an Qualitätsmanagementbeauftragte und -manager sowie weitere Interessierte aus dem Bereich in der Region. Die Teilnehmer profitieren von Expertenwissen, einem intensiven branchenübergreifenden Austausch sowie praktischen Tipps für den Alltag im Qualitätsmanagement. Die Kooperationspartner haben den Norddeutschen Qualitätstag vor einigen Jahren ins Leben gerufen, da es in dieser Region zuvor kein entsprechendes Format für Qualitätsinteressierte gab. Mit der Verbindung aus einer regionalen Ausrichtung und einem konsequent praxisorientierten Ansatz schließt diese Veranstaltung eine Lücke in Norddeutschland.
Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.
Ihre Ansprechpartner
| Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ Hinrich Stoldt August-Schanz-Str. 21A 60433 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 95424-170 E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de |
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ISO veröffentlicht Ergebnisse ihrer Nutzerumfrage zur Revision von ISO 9001
Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat am 29. Juli 2020 eine weltweite Anwenderbefragung gestartet. Das Ziel der Erhebung bestand darin, die derzeitigen wie zukünftigen Anwenderbedürfnisse hinsichtlich der internationalen Norm ISO 9001 Qualitätsmanagementsysteme – Anforderungen zu ermitteln. Es galt die Frage zu beantworten, inwieweit eine Revision der ISO EN DIN 9001:2015 aus Sicht der Anwender erforderlich ist. Das Resultat: Eine Mehrheit der Befragten votierte gegen eine Revision.
Die Umfrage wurde unter intensiver Mitwirkung von DGQ-Vertretern vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet. Das zuständige ISO TC 176 Quality Management wird die Ergebnisse im Hinblick auf die Weiterentwicklung der ISO 9001 Normenfamilie berücksichtigen. Die beteiligten deutschen Vertreter werden in Kürze weitere Informationen zur Verfügung stellen.
Die wesentlichen Erkenntnisse und Ergebnisse hat ISO in einem Bericht zusammengefasst und zum Download bereitgestellt.
Neues Gesetz zu digitalen Pflegeanwendungen lässt Fragen zur Qualitätssicherung offen
Frankfurt am Main, 31. Mai 2021 – Nun hat es auch die Hürde im Bundesrat passiert: Das Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungsgesetz (DVPMG) tritt in wesentlichen Teilen am Tag der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt in Kraft. Das DVPMG soll unter anderem die Nutzung der digitalen Pflegeanwendungen (DiPA) regeln. DiPAs folgen auf die sogenannten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs), die seit dem vergangenen Jahr für den medizinischen und therapeutischen Bereich nutzbar sind.
Die neuartigen digitalen Hilfsmittel sollen einerseits das Pflegepersonal entlasten. Anderseits können sie – meist in Form von Apps – einen Qualitätsgewinn für Patienten und pflegebedürftige Menschen bedeuten. Was auf dem Papier vielversprechend klingt, lässt für die Praxis jedoch noch einige Fragen offen, vor allem hinsichtlich Pflegequalität und Kosten.
Paralleles Zulassungsverfahren trotz etabliertem Prozess
So schafft das DVPMG für DiPAs ein neues Zulassungsverfahren. Dabei existiert bereits ein Verzeichnis auf Basis des §139 im fünften Sozialgesetzbuch, in dem alle medizinisch und pflegerisch relevanten Hilfsmittel aufgeführt sind. Für die Aufnahme von Produkten in dieses Verzeichnis gibt es etablierte Prüfverfahren des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen (GKV-SV). Mit dem DVPMG schafft der Gesetzgeber ein zusätzliches Zulassungsverfahren beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). Dieses nimmt bisher Aufgaben bei der Zulassung von Arzneimitteln und Medizinprodukten wahr. Die fachspezifische Beurteilung des Nutzens von DiPAs gehört dagegen bislang nicht zu seinen Kernaufgaben.
Unterschiedliche Standards gefährden Pflegequalität
Die Schaffung eines zweiten Zulassungswegs läuft dem Gedanken einheitlicher Standards entgegen. GKV-SV und BfArM legen unterschiedliche Maßstäbe an, wenn es um die Kriterien für Qualität und Nutzen von Maßnahmen geht. Der GKV-SV folgt der Perspektive der Pflegeversicherung. Qualität wird hierbei vor allem an der Einhaltung von Pflegestandards gemessen. Ziel ist die Förderung von Kompetenzen zur Selbstständigkeit. Die medizinische Sicht legt den Fokus dagegen auf die Heilung von Krankheiten.
„Diese Unterscheidung ist ganz wesentlich“, erläutert Holger Dudel, Fachreferent Pflege bei der DGQ. „DiPAs kommen in der ambulanten Pflege zum Einsatz. Dort leben Menschen, die nicht in erster Linie krank, sondern pflegebedürftig sind. Sie haben ganz andere Anforderungen an die Qualität von Produkten und Leistungen als kranke Menschen. Es drängt sich der Eindruck auf, dass hier ein schlankes Zulassungsverfahren geschaffen wird, ohne allen fachlichen Ansprüchen zu genügen oder für mehr Pflegequalität zu sorgen.“
Die Qualität im Blick
Um den Nutzen der Anwendungen valide beurteilen zu können, ist es wichtig, auf evidenzbasierte Forschungsmethoden der Medizin und Pflege zurückzugreifen. Diese schlagen sich für gewöhnlich in entsprechenden Standards nieder. Der Gesetzgeber hat jedoch nicht einmal einen Evidenzgrad für DiPA-Studien festgesetzt. Dabei ist dieser für die Nutzenbeurteilung wesentlich. Im Unterschied zu den vorgesehenen retrospektiven Erhebungen wären außerdem prospektive Studien aufgrund höherer Aussagekraft vorzuziehen. Sinnvoll sind intelligente technische Systeme, die den Pflegeprozess effizienter gestalten und die Umsetzung von Pflegestandards langfristig fördern.
Die Qualität der eingesetzten Technologie sollte darüber hinaus an der Erfüllung von Bedürfnissen der Nutzer gemessen werden. Dafür müsste die Anwenderperspektive in die Nutzenanalyse integriert werden. So ließen sich die Akzeptanz steigern und der konkrete Anwendernutzen besser belegen.
Kostenerhöhung ohne messbare Nutzensteigerung
Neben Nutzennachweis und Qualitätssicherung stellt sich auch die Frage der Kosten für DiPAs. „Zwar ist noch weitgehend unklar, was DiPAs genau sind und wie sie wirken, sicher ist aber bereits, dass sie die Kosten in der Pflegeversicherung in die Höhe treiben werden“, erklärt Dudel. „Das Bundesgesundheitsministerium geht von einer geringen Nutzerzahl und einer mittelmäßigen Ausschöpfung des Höchstbetrages von 50 Euro pro Nutzer und Anwendung aus. Dennoch rechnet es mit mindestens 130 Millionen Euro zusätzlichen Kosten pro Jahr für die Pflegeversicherung. Zum Vergleich: Die Vergütung der Kassen für den Hausnotruf beträgt 23 Euro pro Monat und Leistungsempfänger, wobei er das Gerät und zusätzlich eine Dienstleistung umfasst. Aus dem Vergütungsmix mit Selbstzahlern werden die Pflegekassen lediglich mit gut 100 Millionen Euro belastet. Legt man diesen Vergleich zugrunde, stellt sich die Frage, ob bei der Formulierung des neuen Gesetzes tatsächlich immer Nutzen und Anforderungen der Anwender im Vordergrund standen. Dies eröffnet zugleich Fragen nach einer angemessenen Qualitätssicherung der DiPAs im Rahmen einer Gesamtstrategie für intelligente Technologien in der Pflege.“
Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.
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QM-Youngsters jetzt mit eigenem Bereich auf DGQplus
Die DGQ bietet Mitgliedern bis 35 Jahre mit einer eigenen Gruppe auf DGQplus die Möglichkeit, sich mit anderen QM-Youngsters zu vernetzen. Sie können Erfahrungen austauschen und wichtige Tipps und Tricks für den persönlichen Karriereweg erhalten.
Die QM-Youngsters können auf DGQplus:
- neue QM-Youngsters kennen lernen und vom „Crowd-Knowledge“ der Gruppe profitieren,
- sich mit anderen QM-Youngsters zu aktuellen Themen sowie zu den Inputs der letzten Youngsters-Veranstaltung auszutauschen,
- sich über die neuesten Entwicklungen im QM auf dem Laufenden zu halten,
- über die Gruppe der QM-Youngsters hinaus das geballte Wissen des DGQ-Netzwerks nutzen,
- Tipps und Erfahrungen sammeln, die ihnen auf ihrem persönlichen Karriereweg weiterhelfen.
Hier der Link zur Gruppe: https://www.dgqplus.de/groups/qm-youngsters/activitystreams/qm-youngsters
Wer noch kein DGQ-Mitglied ist, kann DGQplus und zahlreiche weitere Angebote durch eine dreimonatige kostenlose Schnuppermitgliedschaft testen. Weitere Infos zu den Vorteilen einer Mitgliedschaft bei der DGQ finden sich HIER.
Interview: „Antworten auf brennende Fragen der MDR liefern“
Die DQS Medizinprodukte GmbH und die DGQ Weiterbildung GmbH haben eine Kooperation im Bereich Medizinprodukte abgeschlossen. Im Interview erläutern Sigrid Uhlemann, Geschäftsführerin DQS Medizinprodukte GmbH, und Claudia Welker, Geschäftsführerin der DGQ, die Ziele der Zusammenarbeit und den Nutzen für die Kunden.
Wie kam es zur Kooperation zwischen DQS MED und DGQ Weiterbildung GmbH? Was ist der Grundgedanke?
Uhlemann: Die Kompetenzen beider Häuser zusammen zu führen, hat uns schon lange beschäftigt. Nun sind wir soweit, dass wir unseren Kunden ein Angebot machen können, das die aktuell zentralen Themen der Medizinprodukte-Industrie abdeckt.
Welker: Wir verbinden hier die Erfahrungen und das Know-how der DQS MED als einer Benannten Stelle mit den methodisch-didaktischen Kompetenzen der DGQ als Weiterbildungsanbieter. Dieser Mix ist für Kunden sicher sehr interessant und nutzbringend.
Was ist konkret geplant?
Uhlemann: In einer gemeinsamen Webinar-Reihe werden wir in den Jahren 2021 und 2022 zunächst 15 Webinare zu verschiedenen Themen anbieten. Und die Nachfrage ist hoch: Das erste Webinar zum Thema „Post Market Surveillance“ im April war binnen weniger Tage ausgebucht.
Welker: Die Medical Device Regulation hat dazu geführt, dass Akteure in der Branche brennende Fragen haben. Darauf möchten wir Antworten geben. Die Webinare sind praxisorientiert. Wir wollen nicht dozieren, sondern Input mit Diskussion und in der Praxis umsetzbaren Herangehensweisen und Lösungen anbieten.
Nimmt die DGQ die Medizinprodukte-Industrie zukünftig stärker in den Fokus?
Welker: Wir haben bereits heute ein umfassendes Angebot. Wir bilden beispielsweise Auditoren, Risk Manager und natürlich auch Qualitätsbeauftragte aus. Unsere Trainings können in Präsenz oder Online besucht werden und enden in der Regel mit einem Zertifikatsabschluss. Die Webinare, die vier Stunden dauern und immer mit zwei Trainern durchgeführt werden, wollen wir für eine agilere Wissensvermittlung nutzen. In kurzen, aber gehaltvollen Sessions wollen wir den Teilnehmenden neue Perspektiven eröffnen und sie handlungsfähig machen. Ich bin sicher, dass uns das gelingen wird. Der enorme Zuspruch für unser erstes Webinar stimmt mich da sehr positiv.
Die DQS MED ist eine bereits sehr bekannte Adresse für die Medizinprodukte-Industrie. Was genau hat Sie bewogen, mit diesem neuen Angebot an Ihre Kunden heranzutreten?
Uhlemann: Schon oft wurden wir in der Vergangenheit von unseren Kunden darauf angesprochen, konkrete Anforderungen der Medizinprodukte-Verordnung zu vermitteln. Würden wir als Benannte Stelle diesem Wunsch vor der Eröffnung eines Konformitätsbewertungsverfahrens entsprechen, wäre dies Beratung und würde unsere Unabhängigkeit einschränken. Als einzige Option sind Weiterbildungsmaßnahmen zugelassen, die für alle Interessenten zugänglich sind. Mit der hohen Reputation auf dem Gebiet der Weiterbildung und des etablierten Zugangs zu Medizinprodukte-Herstellern ist die DGQ für die DQS MED der ideale Partner in der Umsetzung dieses Vorhabens. Wir richten unser gemeinsames Angebot aber auch an Interessenten aus anderen Industriebranchen, die erstmals mit dem Thema „Medizinprodukte“ in Berührung kommen.
Können sich Kunden auch über die Webinare und Weiterbildungen hinaus mit Fragen an Sie wenden?
Welker: In der DGQ beraten wir Interessenten gerne zu ihrer persönlichen Karriereplanung, Trainingsinhalten oder zu möglichen Zertifikatsabschlüssen. Auch als Partner für das gesamte Spektrum Inhouse-Training und Consulting stehen wir gerne mit unserem Know-how und unserem Netzwerk von erfahrenen Praktikern zur Verfügung. Unsere Ansprechpartner in beiden Unternehmen freuen sich auf neue Kontakte.
Uhlemann: Über Fragen freuen wir uns. Aus Gründen der Unabhängigkeit ist eine individuelle Beratung zwar explizit ausgeschlossen. Die DQS MED informiert Kunden jedoch gerne, wenn es um die Themen der Antragsstellung zur Eröffnung eines Konformitätsbewertungsverfahrens oder um mögliche Optionen für eine Migrationsstrategie von der Richtlinie (Medical Device Directive) zur Verordnung (Medical Device Regulation) geht.
Weitere Informationen finden sich hier.
Ihre Ansprechpartnerin bei der DGQ ist:
Anna Schramowski, Produktmanagerin Medizinprodukte
anna.schramowski@dgq.de
Ihr Ansprechpartner in der DQS MED ist:
Michael Bothe, Co-Leiter Zertifizierungsstelle Aktive Medizinprodukte
Michael.Bothe@dqs-med.de
Neuer DGQ-Präsident: Prof. Dr. Robert Schmitt folgt auf Udo Hansen
Die Delegierten der DGQ haben im Rahmen ihrer zweitägigen Versammlung am 28. und 29. April 2021 einen neuen Präsidenten gewählt: Udo Hansen übergibt den Staffelstab an Prof. Dr. Robert Schmitt. Schmitt gehört seit 2010 dem DGQ-Vorstand an. Er ist Mitglied der Direktorien von WZL|RWTH Aachen und Fraunhofer Institut Produktionstechnologie IPT.
Hansen fungierte seit 2004 als Vorstandsmitglied und führte die DGQ als Präsident seit 2014. Er nutzte den zweiten Tag der Delegiertenversammlung am 29. April 2021, um sich bei Vorstandskollegen und Delegierten zu bedanken und zu verabschieden. Er gratulierte seinem Nachfolger und den Delegierten zur Wahl des neuen Präsidenten. Hansen erklärte, dass nun für ihn die Zeit gekommen sei, den Staffelstab zu übergeben:
„Ich denke nach diesen vielen Jahren des ehrenamtlichen Engagements und im 69. Lebensjahr ist es allerhöchste Zeit, das Steuer in jüngere Hände zu geben. Und das soll auch ein Symbol dafür sein, dass ich der DGQ die Kraft, die Klugheit und Geduld für einen permanenten Erneuerungsprozess wirklich wünsche, denn der ist unbedingt erforderlich, um weiterhin eine maßgebliche Rolle in Ihrem Geschäft in Deutschland zu spielen.“
Hansen war in diesem Jahr nicht mehr zur turnusmäßigen Wiederwahl angetreten. Dies gilt auch für Prof. Dr. Eike Böhm, der dem Vorstand seit 2012 angehört hatte.
Hüttner neu im Vorstand
Vizepräsident bleibt Dr. Norbert Gorny. Er ist seit 2004 Mitglied im Vorstand und seit 2014 stellvertretender Präsident der DGQ. Er wurde von der Delegiertenversammlung in beiden Funktionen wiedergewählt. Michael Burghartz-Widmann, Mitglied des Vorstands seit 2016, wurde ebenfalls in seinem Amt bestätigt.
Neu im Vorstand ist dagegen Dr. Ingo Hüttner. Er ist als medizinischer Geschäftsführer der Alb Fils Kliniken in Göppingen tätig und seit 2006 Mitglied in der DGQ.
Erste Online-Delegiertenversammlung
Neben den Änderungen im Vorstand wies die diesjährige Agenda noch zahlreiche weitere Themen und Entscheidungen auf. Schließlich war es die erste Delegiertenversammlung seit 2018. Die turnusmäßige Delegiertenversammlung für das Jahr 2020 wurde auf Basis des Covid 19-Erleichterungsgesetzes auf 2021 verschoben. In der Zwischenzeit hatte der DGQ-Vorstand die Delegierten mit Informationsveranstaltungen und versendeten Delegierteninformationen auf dem Laufenden gehalten.
Aufgrund der andauernden Pandemielage fand die Delegiertenversammlung erstmals als virtuelle Veranstaltung statt. Dies bedeutete auch für die Organisatoren, neues Terrain zu betreten, galt es doch, verschiedene Verfahrensfragen beispielsweise in Bezug auf Online-Abstimmungen zu klären. Rechtlich, technisch und organisatorisch waren einige Herausforderungen zu bewältigen und dennoch freuten sich alle Beteiligten darüber, dass zumindest ein virtueller Austausch möglich war. Um diesem Format gerecht zu werden und ausreichend Raum für die Aussprache zu bieten, war die Delegiertenversammlung auf zwei Tage ausgelegt.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Dr. Norbert Gorny, Vizepräsident der DGQ, die Delegierten. Anschließend ehrte die Versammlung langjährige Mitglieder und gedachte der Verstorbenen. Nach der Präsentation des Geschäftsberichts und damit der inhaltlichen Arbeit des Vereins sowie der Darstellung aller Finanzzahlen des Vereins und der Tochtergesellschaften entlasteten die Delegierten den Vorstand für die Jahre 2018 bis 2020. Die Vorstands- und Präsidentenwahl bildete dann den Abschluss des ersten Tages.
Satzungsänderungen und weitere Beschlüsse
Der zweite Tag begann mit den Geschäftsberichten von DGQ Weiterbildung GmbH, DGQ-Personenzertifizierung und DQS Service GmbH. Danach stand das Thema Satzungsänderung auf dem Programm. Gleichzeitig galt es für die Delegierten, über Anträge aus den eigenen Reihen abzustimmen.
Die Satzung der DGQ hat in den Jahren verschiedene Änderungen erfahren, die für sich alle sinnvoll und notwendig waren. Dadurch ergibt sich nun aber kein schlüssiges Gesamtkonzept mehr. Zudem ist die Satzung insgesamt umfangreich und für Mitglieder weder gut lesbar noch besonders verständlich. Deshalb reifte bei Vorstand und Geschäftsführung die Idee, die Satzung grundsätzlich zu überarbeiten. Ziel war es, die Satzung schlanker zu gestalten und zeitgemäße Veränderungen auf Basis des aktuell gültigen Vereinsrechts vorzunehmen.
Neben den genannten Satzungsänderungen votierten die Delegierten auch für drei Anträge aus ihren eigenen Reihen. Diese beschäftigen sich mit den Themen Kommunikation, Themenplanung und der Gestaltung der Netzwerkgruppen.
Aus Gründen der Vereinfachung und Modernisierung wurden ebenso die Geschäftsordnung zur Delegiertenversammlung sowie die Wahlordnung für die Wahl der Delegierten zur
Delegiertenversammlung angepasst.
Mitgliedsbeiträge angepasst – Aktionsspielraum erhöht
Zuletzt hatte die DGQ im Jahr 2012 die Beiträge angepasst. Seitdem hat sich das Angebot der DGQ und damit der Nutzen für die Mitglieder deutlich erhöht. Neue Netzwerkgruppen sind entstanden, die Produktvielfalt wurde stetig ausgebaut. Dies lässt sich gerade auch am vergangenen Jahr ablesen, wo die DGQ viele neue Online-Angebote geschaffen hat. Neben zusätzlichen Webinar-Formen gehört dazu auch die Netzwerk- und Kollaborationsplattform DGQplus, die 2020 an den Start gegangen ist. Insgesamt bietet die Digitalisierung der DGQ den Mitgliedern neue Möglichkeiten der Vernetzung, des Austauschs und der Beteiligung. Aus diesem Grund sah es auch die Delegiertenversammlung als sinnvoll und notwendig an, die Mitgliedsbeiträge ab 2022 für persönliche Mitglieder von 132 Euro auf 150 Euro und für Firmenmitglieder von 660 Euro auf 720 Euro pro Jahr zu erhöhen. Der ermäßigte Beitragssatz stieg von 60 Euro auf 72 Euro pro Jahr.
Die nächste ordentliche Delegiertenversammlung findet im November 2022 statt.
ISO 9001 wurde bestätigt
Die ISO 9001 wurde im Rahmen einer Umfrage von ISO TC 176 in der 2015er Version für die nächsten Jahre durch die nationalen Mitgliedsorganisationen bestätigt.
Im Rahmen der systematischen Überprüfung der ISO 9001:2015 hat das zuständige Technische Komitee ISO/TC 176/SC 2 „Strategic Planning and Operations Task Group” (SPOTG) den Mitgliedsorganisationen im April 2021 folgendes zur Abstimmung empfohlen:
- ISO 9001:2015 sollte unverändert “bestätigt” werden.
- Es sollte ein Projekt in der Preliminary-Phase gestartet werden, um zu prüfen, ob eine Revision der ISO 9001 früher begonnen werden sollte, als dies üblicherweise durch den systematischen Überprüfungsprozess festgelegt wird.
Das SC2 führte eine Abstimmung unter seinen Mitgliedern durch, um festzustellen, ob diese Empfehlungen akzeptiert werden. Die Abstimmung wurde am 1. Mai 2021 geschlossen und hat die Empfehlungen mit großer Mehrheit angenommen. Auch Deutschland hat über das zuständige Gremium DIN NA 147 00 01 AA für den Antrag gestimmt. Unter der fachlichen Leitung von Thomas Votsmeier (DGQ) und großem Engagement verschiedener Mitglieder des DIN Ausschusses wurde die Vorbereitungsphase für die oben genannte Entscheidung in den entsprechenden ISO Gremien aktiv unterstützt.
Wie geht es weiter? Das Komitee SC 2 hat beschlossen, eine umfassende Überprüfung des SC2-Normenportfolios (also die 9000er und 10000er Normen) von der SPOTG durchzuführen und mit der Arbeit der ISO/TC 176/Chair’s Strategic Advisory Group (CSAG) sowie dem Projekt zur ISO 9001 in der Preliminary-Phase zu koordinieren.
Auf der Basis der in den nächsten ein bis zwei Jahren durchzuführenden Auswertungen der vorliegenden Erkenntnisse wird dann voraussichtlich eine vorgezogene Revisionsumfrage vorbereitet und durchgeführt. Das DIN ist auch hier mit drei deutschen Vertretern unter anderem der DGQ vertreten.
Somit liegt nun eine klare Entscheidung hinsichtlich einer Revision der bedeutendsten Managementsystemnorm ISO 9001 vor.
DIN EN ISO 26000:2021 veröffentlich
Die Revision des „Leitfadens zur gesellschaftlichen Verantwortung“ für privatwirtschaftliche, öffentliche und gemeinnützige Organisationen wurde im April diesen Jahres abgeschlossen. Auch nach dieser Revision ist der ausdrückliche Hinweis, dass ISO 26000 nicht als Zertifizierungsstandard entwickelt wurde, in der Einleitung erhalten geblieben. Die Norm soll Organisationen ermutigen, verstärkt gesellschaftliche Verantwortung gegenüber Kunden und Öffentlichkeit, Beschäftigten, Partnern und weiteren Anspruchsgruppen zu übernehmen. Inhalte und Struktur des Leitfadens sind unverändert. ISO 26000 bietet Orientierung zu den Grundsätzen, den Handlungsfeldern und der Integration gesellschaftlicher Verantwortung. Jede Organisation sollte aus eigener Sicht oder unter Einbezug ihrer Anspruchsgruppen selbst bestimmen, welche Handlungsfelder für sie relevant und wesentlich sind. Die Revision umfasst zwar nur redaktionelle Anpassungen und Fußnotenänderungen, aber ein vertiefter Blick in das Werk lohnt sich. Ein Beitrag im DGQ-Blog gibt einen ersten Überblick über interessante Punkt.
Neuer DGQ-Präsident: Prof. Dr. Robert Schmitt folgt auf Udo Hansen
Die Delegiertenversammlung der DGQ hat am 28. April 2021 einen neuen Präsidenten gewählt: Udo Hansen übergibt den Staffelstab an Prof. Dr. Robert Schmitt. Schmitt gehört seit 2010 dem DGQ-Vorstand an. Er ist Mitglied der Direktorien von WZL|RWTH Aachen und Fraunhofer Institut Produktionstechnologie IPT.
Hansen fungierte seit 2004 als Vorstandsmitglied und führte die DGQ als Präsident seit 2014. Er nutzte den zweiten Tag der Delegiertenversammlung am 29. April 2021, um sich bei Vorstandskollegen und Delegierten zu bedanken und zu verabschieden. Er gratulierte seinem Nachfolger und den Delegierten zur Wahl des neuen Präsidenten. Hansen war in diesem Jahr nicht mehr zur turnusmäßigen Wiederwahl angetreten. Dies gilt auch für Prof. Dr. Eike Böhm, der dem Vorstand seit 2012 angehört hatte.
Vizepräsident bleibt Dr. Norbert Gorny. Er ist seit 2004 Mitglied im Vorstand und seit 2014 stellvertretender Präsident der DGQ. Er wurde von der Delegiertenversammlung in beiden Funktionen wiedergewählt. Michael Burghartz-Widmann, Mitglied des Vorstands seit 2016, wurde ebenfalls in seinem Amt bestätigt.
Neu im Vorstand ist dagegen Dr. Ingo Hüttner. Er ist als Medizinischer Geschäftsführer der Alb Fils Kliniken in Göppingen tätig und seit 2006 Mitglied in der DGQ.
Bitkom-Studie: Corona führt zu mehr Digitalisierung in der Industrie
Die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom im Februar und März 2021 unter 551 Produktionsleitern, Vorständen oder Geschäftsführern von Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern in Deutschland zeigen deutlich: Corona hat zu einem Digitalisierungsschub in der deutschen Industrie geführt. Dieser Aussage stimmen 63 Prozent der Befragten zu. Die Corona-Pandemie führt nach Ansicht von 61 Prozent auch zu einer langfristigen Digitalisierung in den Unternehmen. Für alle größeren Industrieunternehmen ist Industrie 4.0 inzwischen ein Thema. Spezielle Anwendungen, wie vernetzte Produktionsanlagen, Echtzeit-Kommunikation zwischen Maschinen oder intelligente Roboter setzen bereits 62 Prozent der befragten Unternehmen ein und jedes Fünfte (21 Prozent) plant aktuell die Industrie-4.0-Nutzung. Weitere 16 Prozent unternehmen noch keine konkreten Schritte, können sich das aber für die Zukunft vorstellen.
Für all dies benötigen Unternehmen gut ausgebildetes Personal. Denn Industrie 4.0 wird das Arbeiten in den Fabriken verändern. 57 Prozent der befragten Unternehmen erwarten, dass neue Arbeitsplätze für gut ausgebildete Fachkräfte entstehen. Zugleich gehen aber auch rund zwei Drittel (68 Prozent) davon aus, dass Arbeitsplätze für gering Qualifizierte wegfallen. Rund zwei Drittel (68 Prozent) der Industrieunternehmen investieren bereits in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter rund um Industrie 4.0.
Was bedeutet dieser Bedarf an neuen Kompetenzen im Zuge der Digitalisierung und Industrie 4.0 für die Berufe in Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung? Daten stehen meist im Zentrum des Digitalisierungsschubs in Unternehmen. Und auch für die Qualitätssicherung in Unternehmen nimmt die Sammlung, Verarbeitung und Auswertung von Daten einen immer größeren Stellenwert ein. Hier liegen Potenziale, die oft auch aus Mangel passender Schlüsselkompetenzen noch nicht ausgeschöpft werden. Um sicherzustellen, dass ausreichend gut ausgebildetes Personal zur Verfügung steht, ist es notwendig, dass Lernen im Erwerbsleben auch in diesem Bereich zur Normalität und die Weiterbildung im Berufsleben gestärkt wird.
Um die zukünftigen Herausforderungen des digitalen Wandels zu meistern, sollten Unternehmen früh reagieren und neben der Weiterentwicklung von Technologie und Geschäftsmodellen auch für die Weiterbildung der Mitarbeiter eine passende Strategie entwickeln.
Auch die DGQ bietet Trainings aus dem Bereich Data Analytics speziell für Personen aus Qualitätsberufen an. Weitere Informationen finden sich hier.
DQS Digital Quality Space 2021
Es soll ein Treffpunkt rund um Prozesse, Managementsysteme, Normen und Audits sein – am 24. Juni 2021 findet der Digital Quality Space der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) statt. Der Online-Kongress bringt den Teilnehmenden das Fachwissen von 18 hochkarätigen Referierenden dorthin, wo es für sie am besten passt.
Ob ins Büro, ins Home-Office, ob auf den PC, Laptop oder das Smartphone – die Teilnehmenden können sich in spannende Vorträge und moderierten Diskussionsrunden ihrer Wahl klicken. Bis zu drei parallele Streams beleuchten Aktuelles und Wichtiges rund um Prozesse, Managementsysteme, Normen und Audits.
Die Teilnehmenden erwarten 700 wertvolle Minuten mit geballtem Expertenwissen und vielen Impulsen.
Zur kostenfreien Anmeldung sowie zum Konferenzprogramm geht es hier.
Digitale Preisverleihung der Awards „Deutschlands Kundenchampions 2021“
Die begehrten Awards „Deutschlands Kundenchampions“ wurden am 14. April 2021 zum 14. Mal vergeben – aufgrund der aktuellen Lage in digitaler Form. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) und dem F.A.Z.-Institut hat das Mainzer Marktforschungs- und Beratungsunternehmen 2HMforum. Unternehmen mit der besten Kundenbindung ausgezeichnet.
Im bundesweiten Unternehmenswettbewerb „Deutschlands Kundenchampions“ wurde auch in diesem Jahr wieder die Fan-Quote, also der Grad der emotionalen Kundenbindung, von mehr als 200 Unternehmen quer durch alle Branchen gemessen. Dafür führte 2HMforum. auf Basis des wissenschaftlich fundierten Fan-Prinzips mehr als 21.000 Kundeninterviews.
Die Preisverleihung wurde auf dem YouTube-Kanal „YouTube-Kanal „Kundenchampions“ übertragen und kann dort auch im Nachgang angeschaut werden.
DGQ und DQS-Med starten Webinarreihe zur Medical Device Regulation (MDR)

Viele Unternehmen der Medizinproduktebranche stehen anlässlich der neuen Medical Device Regulation vor neuen Herausforderungen. Die Zertifizierungsanforderungen betreffen Hersteller, wie Lieferanten und benannte Stellen gleichermaßen.
Die DGQ und die DQS-Med haben gemeinsam eine Webinarreihe mit sechs Themenschwerpunkten rund um die neue Medical Device Regulation ins Leben gerufen. Sie richtet sich an alle Interessierten rund um das Thema MDR und aktuelle Herausforderungen der Medizintechnik.
Die Webinarreihe findet in virtuellen Sessions von jeweils 4 Stunden statt. Durch die Lösungsfindung in Gruppen und ein hohes Maß an Interaktion werden die Lerninhalte nachhaltig vermittelt. Im Fokus stehen zunächst die Themen Post Market Surveillance, CAPA (Schwerpunkt RCA), Labelling, Regulatory Compliance, Lieferantenmanagement und Datenanalyse/Trending. Die Reihe wird laufend um weitere Themen ergänzt.
Teilnehmende der Webinarreihe profitieren dabei vor allem vom Praxiswissen der Expertinnen und Experten einer Benannten Stelle. Sie erhalten Hilfestellung bei Unklarheiten und lernen Best-Practice-Ansätze kennen.
Die Webinarreihe startet am 28. April 2021 mit dem Thema „Post Market Surveillance“. Infos und Anmeldung zum ersten Webinar gibt es hier.
DGQ-Webinar: Mit KI-Algorithmen Qualitätskontrolle automatisieren
Wie lassen sich auf Basis von Maschinen-, Prozess- und Sensordaten unter Einsatz von KI-Algorithmen Qualitätskontrollen automatisieren? Wie lässt sich dadurch die Stichprobenprüfung durch eine 100% Prüfung ersetzen? Diesen Fragen widmete sich am 11. März 2021 ein kostenloses DGQ-Webinar. Die Veranstaltung wendete sich an alle, die Qualitätsroutinen zukünftig auf Basis von Maschinen- und Prozessdaten sowie KI-basierten Methoden modernisieren und sich mit den Voraussetzungen und ersten Schritten vertraut machen möchten. Das DGQ-Webinar bildet den ersten Baustein einer Kooperation mit der AdvancedAnalytics.Academy, einem Weiterbildungsanbieter für Machine Learning, KI und Data Science, zum Thema KI in der Qualitätskontrolle. Das DGQ-Webinar steht hier kostenlos zum Abruf bereit.
E-Training zur Umsetzung
Wie man die präsentierten Inhalte des Webinars konkret in der Praxis umsetzt, können Interessierte im Rahmen eines gemeinsamen mehrwöchigen E-Trainings erfahren. Start ist am 8. Juni 2021. Die Teilnehmenden lernen, wie sie die Programmiersprache Python für ihre datenbasierte Qualitätskontrolle nutzen können. Neben einer Einführung in die Software erfahren die Teilnehmer, wie sich etablierte Methoden der Qualitätskontrolle mittels KI effizienter gestalten lassen.
Erfahren Sie hier mehr zum E-Training.
Digitale Serviceangebote: Verbraucher sehen Nachholbedarf beim Datenschutz
DGQ-Studie zeigt: 62 Prozent der Deutschen haben Bedenken, dass ihre Daten ungewollt an Dritte weitergegeben werden. Homeoffice, Lernen auf Distanz und Co. haben die Debatte um Datenschutz und -sicherheit bei digitalen Serviceanbietern neu angefacht.
Frankfurt am Main, 9. Februar 2021 – Die Corona-Pandemie bringt in vielen Bereichen einen positiven Digitalisierungsschub mit sich. Die vermehrte Nutzung von Tools und Software für das Arbeiten im Homeoffice oder das Lernen zu Hause geht jedoch mit einem Anstieg der Cyber-Attacken einher. So warnt das Bundesministerium für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in seinem aktuellen Lagebericht vor Gefahren für die IT-Sicherheit in Deutschland infolge der Corona-Krise. Anbieter digitaler Services stehen gerade wegen möglicher Sicherheitslücken immer wieder in der Kritik. Betrüger können diese Schwachstellen ausnutzen und den Schutz personenbezogener Daten gefährden. Das verunsichert Verbraucher in Deutschland. Sie sehen großes Verbesserungspotenzial bei Datenschutz und Transparenz, wenn es um die Datenverwendung (34 Prozent) geht. Das zeigt eine aktuelle Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) e. V. anlässlich des heutigen Safer Internet Day. Der Aktionstag hat die Sensibilisierung von Verbrauchern zu den Gefahren im Netz sowie die Stärkung ihrer Medienkompetenz zum Ziel.
Datenmissbrauch bereitet Verbrauchern Bauchschmerzen
Neben der unerlaubten Weitergabe ihrer Daten macht den Deutschen vor allem Sorge, dass ihre Daten für Zwecke verwendet werden könnten, denen sie nicht zugestimmt haben (56 Prozent). Datendiebstahl rangiert mit 43 Prozent auf Platz 3 der größten Bedenken beim Datenschutz. Die allgemeine Skepsis der Deutschen zu diesem Thema zeigt sich noch bei weiteren Aspekten. So sind 38 Prozent der Ansicht, dass digitale Serviceanbieter unnötig viele Daten abfragen. Für 37 Prozent sind intransparente Angaben zur Verwendung ihrer Daten ein No-Go. In diesem Zusammenhang wird gerade in Zeiten von Corona, in denen alle vermehrt auf digitale Services angewiesen sind, immer wieder Kritik laut. Die Bedenken betreffen in der DGQ-Umfrage vor allem die Speicherung der Daten auf ausländischen Servern (35 Prozent), das Ausspionieren der Daten beim Serviceanbieter (35 Prozent) sowie eine unzureichende Verschlüsselung der Daten (34 Prozent).
„Digitale Technologien sind aus unserem Alltag und der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Die Corona-Pandemie hat den Bedarf an Tools für Remote Work und den digitalen Austausch mit Freunden und Familie noch einmal deutlich verstärkt. Umso wichtiger ist es, die Verbraucher darin zu unterstützen, die Qualität des Datenschutzes beim Anbieter einschätzen zu können. Hier sind nicht nur Ministerien und Verbände gefragt, die am heutigen Tag auf Sicherheit im Internet aufmerksam machen. Auch die Serviceanbieter müssen höchste Ansprüche an den Datenschutz stellen. Gerade die aktuelle Debatte um die Datenschutzbestimmungen von Messenger-Diensten zeigt, dass die Verbraucher in diesem Punkt sensibler geworden sind. Datenschutz und verständlich aufbereitete Informationen zur Verwendung der Daten werden so immer mehr zu einem echten Qualitätsfaktor“, so Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ.
Banken und Versicherungen genießen Vertrauen
Für fast zwei Drittel der Befragten ist Datenschutz ein maßgebliches Kriterium digitaler Serviceangebote (61 Prozent). Ihnen ist wichtig, dass Serviceanbieter dieses Thema ernst nehmen. Am meisten vertrauen die Deutschen hierbei Banken und Finanzdienstleistern (43 Prozent), gefolgt von Unternehmen aus dem Gesundheitssektor (34 Prozent) und der Versicherungsbranche (33 Prozent). Einen schlechten Ruf in Sachen Schutz personenbezogener Daten haben bei den Befragten Soziale Netzwerke und Messenger (6 Prozent), Suchmaschinen (7 Prozent) sowie Elektronikanbieter (9 Prozent). Hier lässt sich zum einen eine Verknüpfung zur Speicherung der Daten im Ausland herstellen. Viele Vertreter dieser Branchen haben ihren Sitz schließlich nicht in Deutschland. Zum anderen scheint eine grundsätzliche Skepsis gegenüber Unternehmen zu herrschen, deren Geschäftsmodell rein auf digitalen Services basiert. Um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen, müssen Anbieter digitaler Services in Sachen Datenschutz also dringend nachbessern. Hierbei helfen neben Transparenz bei der Datenverwendung verständliche Informationen zu den Maßnahmen, die zur Absicherung der Daten vor dem Zugriff Dritter ergriffen werden.
Über die Studie
Die bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage zum Thema „Digitale Serviceangebote“ wurde von INNOFACT im Auftrag der DGQ im September 2020 durchgeführt. Befragt wurden 1.006 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren, wohnhaft in Deutschland.
Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.
Ihre Ansprechpartner
| Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ Hinrich Stoldt August-Schanz-Str. 21A 60433 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 95424-170 E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de |
DGQ-Pressestelle, c/o Klenk & Hoursch Hanna Schadt Uhlandstraße 2 60314 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 719168-122 E-Mail: hanna.schadt@klenkhoursch.de |
EFQM zeichnet DGQ zweifach als Partnerorganisation aus
Die DGQ freut sich über diese doppelte Ehrung: Die European Foundation for Quality Management (EFQM) hat sie für 2020 sowohl zur Outstanding Certified Recognition Organisation als auch zur Outstanding Certified Training Organisation ernannt. Damit würdigt die EFQM das Engagement und die Leistung der DGQ als eine Organisation, die Weiterbildungen und Beratung in diesem Bereich anbietet.
Das EFQM Modell ist international anerkannt und dient der Analyse von Organisationen, zur Organisationsentwicklung sowie zur Organisationsbewertung. Kein anderes Modell seiner Art wird in so viele Sprachen übersetzt und weltweit eingesetzt.
Neues EFQM Modell 2020
2020 hat die EFQM eine grundlegend überarbeitete Version des EFQM Modell veröffentlicht, das Organisationen noch besser dabei unterstützt, sich an Krisensituationen anzupassen. Es trifft detaillierte Annahmen, wie Organisationen unter den aktuellen Bedingungen erfolgreich handeln können. Dazu berücksichtigt das Modell zwei Konzepte, die unverzichtbar sind: Die Auseinandersetzung mit dem Ecosystem einer Organisation und die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Die DGQ verbindet eine langjährige Partnerschaft mit der EFQM. Sie bietet verschiedene Trainings und umfassende Beratung zur Organisationsentwicklung mit dem EFQM Modell an.
Sie erweitert ihr Spektrum in diesem Bereich kontinuierlich durch E-Trainings.
Mehr zum EFQM-Angebot der DGQ findet sich hier.
DGQ spendet auch 2020 für die Projektgruppe Bahnhofsviertel e. V. in Frankfurt
Frankfurt am Main, 17. Dezember 2020 – Spende statt Geschenke – heißt es auch 2020 bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) e. V. Seit 2018 unterstützt die DGQ die Projektgruppe Bahnhofsviertel e. V. Das Geld kommt der Teestube Jona zugute, die im Frankfurter Bahnhofsviertel Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenssituationen ist und von dem gemeinnützigen Verein getragen wird. Die DGQ hat sich bereits vor einigen Jahren dazu entschieden, auf Geschenke an Kunden und Partner zu verzichten. Das eingesparte Geld geht stattdessen an einen wohltätigen Zweck. In diesem Jahr sind auf diese Weise 3.000 Euro zusammengekommen, die direkt der Teestube Jona zugutekommen.
„Mit unserer Spende unterstützen wir ganz bewusst eine kleine Organisation, die in Frankfurt ansässig ist. Die Teestube Jona zeigt eindrucksvoll, was man schaffen kann, wenn der Mensch im Mittelpunt der Arbeit steht. Wie die Projektgruppe Bahnhofsviertel ist auch die DGQ selbst ein gemeinnütziger Verein. Wir wissen daher um die große Bedeutung ehrenamtlichen Engagements“, erklärten die Geschäftsführerinnen der DGQ Frau Dr. Antje Becker und Claudia Welker.
Die 1985 von der Projektgruppe Bahnhofsviertel e. V. gegründete Teestube Jona steht grundsätzlich allen Besuchern offen. Insgesamt acht Sozialarbeiter*innen und Sozialhelfer*innen, die im Tagesgeschäft von vier Servicekräften und ehrenamtlichen Helfer*innen im Dienst unterstützt werden, begleiten und unterstützen wohnungslose, psychisch kranke, suchtmittelabhängige, arme und arbeitslose Menschen. Ziel der Beratungsgespräche ist es, Ratsuchende zu befähigen, das eigene Leben selbstständig zu bewältigen und neue Perspektiven zu entwickeln. Neben der kostenlosen und anonymen Beratung bietet die Teestube Jona wöchentlich ein Frauenfrühstück sowie ein Männercafé an, die zum Austausch in einem geschützten Rahmen einladen.
“Ich möchte mich im Namen des Teams und der Besucher*innen der Teestube Jona bei der DGQ dafür bedanken, dass sie auch in diesem verrückten Jahr mit ihrer Spende an uns gedacht hat. Das Jahr war für viele Menschen schwierig und auch wir waren vor neue Herausforderungen gestellt. Wir mussten in unserer Einrichtung die Platzzahl verringern und Angebote einschränken, was für Menschen, die nicht zuhause bleiben können, weil sie keines haben, weitreichende Folgen hatte. Ebenfalls haben unsere Klient*innen den verringerten Publikumsverkehr auf den Straßen zu spüren bekommen, wodurch Einnahmequellen wie Pfandflaschen sammeln weggebrochen sind. Aus diesem Grund haben wir fünf Monate lang unser Essen gratis ausgegeben, um die Grundversorgung der Menschen zu gewährleisten. Nicht nur deshalb, freuen wir uns in diesem Jahr besonders über Ihre Spende.” erläuterte Nadine Müller, Leitung Teestube Jona
Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.
Ihre Ansprechpartner
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Digitaler Kundenservice: Qualität für Verbraucher ausbaufähig
DGQ-Studie zeigt: 61 Prozent der Deutschen haben bereits schlechte Erfahrungen mit digitalen Kundenservices gemacht. Viele Anliegen lassen sich noch nicht online klären. Gerade in der Zeit nach Weihnachten ist der Online-Service für viele Verbraucher die erste Anlaufstelle, wenn es Probleme mit Geschenken gibt.
Frankfurt am Main, 15. Dezember 2020 – Weihnachten rückt mit großen Schritten näher. Zahlreiche Geschenke werden verpackt, um große und kleine Freuden zu bereiten. Doch nicht jede Aufmerksamkeit kommt bei den Beschenkten so gut an wie erhofft. Manchmal stellt sich auch erst nach dem Auspacken heraus, dass Geräte oder Waren defekt sind. Dann benötigen Verbraucher schnelle Hilfe vom Kundenservice. Der Kontakt zu Mitarbeitern für Umtausch, offene Fragen und Co. gestaltet sich aber gerade in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester schwierig. Hier kann das Angebot eines digitalen Kundenservice helfen: Statt zum Telefonhörer zu greifen, lassen sich einige Anliegen auch online klären – jedoch längst nicht alle. Eine aktuelle Umfrage der DGQ zeigt, dass Verbraucher deutsche Unternehmen zwar insgesamt auf einem guten Weg (42 Prozent) sehen. In einigen Bereichen besteht aus ihrer Sicht aber noch deutliches Verbesserungspotenzial, damit Online-Angebote eine echte Unterstützung bei Problemen bieten. 
So geben 61 Prozent der Bundesbürger an, schon mindestens einmal schlechte Erfahrungen mit einem digitalen Kundenservice von deutschen Unternehmen gemacht zu haben. Optimiert werden könnte für mehr als die Hälfte der Befragten vor allem die Reaktionszeit bei Kundenanfragen und -problemen (54 Prozent). Auch die Benutzerfreundlichkeit bzw. Auffindbarkeit von Informationen sowie deren Übersichtlichkeit sind für 49 Prozent der Deutschen verbesserungswürdig. Lässt sich ein Anliegen online einmal nicht klären, sind Kunden auf den persönlichen Kontakt zu Servicemitarbeitern angewiesen. Diese Option der schnellen Hilfe ist für 41 Prozent der Befragten noch ausbaufähig.
Smarte Lösungen für schnelle Hilfe im Netz
Insbesondere beim Erstkontakt zu digitalen Servicecentern sehen die Deutschen Luft nach oben. 30 Prozent der Befragten geben an, dass sie sich Verbesserungen bei intelligenten Formularen wünschen, die das Einreichen von Anfragen oder Beschwerden erleichtern. Jüngere Befragte bis 49 Jahre sehen großes Potenzial beim Ausbau intelligenter Lösungen, wie beispielsweise der Fernwartung von Geräten, die bei der Problemlösung unterstützen (62 Prozent). Auch Chatbots und FAQs könnten für 46 Prozent der unter 49-Jährigen noch schnellere Hilfe bei Fragen oder Problemen liefern. Videocalls mit Kundendienstmitarbeitern scheinen hingegen noch keine große Rolle beim digitalen Kundenservice zu spielen. Entsprechend sehen die Deutschen hier mit 13 Prozent aktuell keinen Verbesserungsbedarf.
„Die Studienergebnisse zeigen, dass digitale Serviceangebote bei Verbrauchern gefragt sind und von ihnen gern genutzt werden. Die Qualität ist hier allerdings noch stark ausbaufähig. Gerade wenn es um die Digitalisierung ihrer Angebote geht, tun sich deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich noch schwer. Dabei bietet digitaler Kundenservice enorme Chancen – nicht zuletzt, weil er bereits bei der Entscheidung für einen Anbieter eine große Rolle spielen kann. Er ermöglicht es Unternehmen, mit Kunden in Kontakt zu treten, Anliegen schnell und einfach zu bearbeiten und so die Kundenzufriedenheit und -loyalität zu erhöhen. Der enge Austausch mit Verbrauchern kann zudem zur gezielten Verbesserung der eigenen Produkte und Leistungen beitragen“, so Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ.
Nachholbedarf im Ländervergleich
Das Optimierungspotenzial wird für die Bundesbürger mit Blick auf andere Länder deutlich: Nur elf Prozent der Verbraucher sind der Meinung, dass deutsche Unternehmen im Vergleich zur internationalen Konkurrenz hinsichtlich der Qualität ihres digitalen Kundenservice gut aufgestellt sind. Für 22 Prozent der Befragten kann er den persönlichen Kontakt zu Kundendienstmitarbeitern bisher nicht ersetzen. Interessant: Weitere 22 Prozent der Befragten können die Qualität digitaler Kundenservices nicht bewerten – möglicherweise, weil ein großer Teil der Verbraucher bisher nicht in Berührung mit diesen Angeboten gekommen ist. Neben dem Ausbau des Online-Angebots muss es künftig demnach auch darum gehen, dieses bei Verbrauchern bekannter zu machen und auf die Vorteile hinzuweisen.
Über die Studie
Die bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage zum Thema „Digitale Serviceangebote“ wurde von INNOFACT im Auftrag der DGQ im September 2020 durchgeführt. Befragt wurden 1.006 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren, wohnhaft in Deutschland.
Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.
Ihre Ansprechpartner
| Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ Hinrich Stoldt August-Schanz-Str. 21A 60433 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 95424-170 E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de |
DGQ-Pressestelle, c/o Klenk & Hoursch Hanna Schadt Uhlandstraße 2 60314 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 719168-122 E-Mail: hanna.schadt@klenkhoursch.de |
Neuer Lehrgang Risikomanagement für Medizinprodukte
Die neue Version von DIN EN ISO 14971 ist im Sommer 2020 erschienen. Die Norm zur Anwendung des Risikomanagements für Medizinprodukte gewinnt im Zuge der Medical Device Regulation (MDR) zusätzlich an Bedeutung. Die DGQ hat den dreitägigen Lehrgang „Risikomanagement für Medizinprodukte“ entwickelt, der Kunden auf den Risikomanagementprozess nach ISO 14971 vorbereitet. Praxisnahe Übungen vermitteln die Durchführung einer Risikoanalyse und stärken die Kompetenz, Risiken zu bewerten und Maßnahmen abzuleiten.
Die Teilnehmer können nach Abschluss des Lehrgangs das Zertifikat „Risikomanagementbeauftragter Medizinprodukte“ erwerben. Die DGQ reagiert damit auf die steigende Bedeutung risikobasierten Denkens und der sich verschärfenden Regelungen durch die MDR. Der Lehrgang kann als E-Training oder als Präsenzveranstaltung gebucht werden.
Weitere Informationen finden sich hier.
Gesamter Karriereweg zum DGQ-Qualitätsmanager online
Online zum zertifizierten DGQ-Qualitätsbeauftragten – das ist bereits seit Mai 2020 möglich. Ab sofort bietet die DGQ auch die gesamte Lehrgangsreihe im Qualitätsmanagement als E-Training an. Interessenten können die vier Module der QM-Lehrgangsreihe „Qualitätsmanagement I – Grundlagen“ und „Qualitätsmanagement II – Methoden, Anwendung und Kommunikation“, „Qualitätsmanagement III – Didaktik, Analyse und Statistik“ und „Qualitätsmanagement IV – Strategie, Integration und Weiterentwicklung“ nun sowohl als Präsenzveranstaltung als auch im E-Training bei der DGQ absolvieren. Auf dem Weg zum Zertifikat spielt es keine Rolle, ob die Module in Präsenz, online oder in Kombination aus beidem besucht werden.
E-Prüfungen ab Frühjahr 2021
Einziger Unterschied: Beim DGQ-Qualitätsbeauftragten ist auch jetzt schon eine E-Prüfung möglich. Die ersten Teilnehmer haben die E-Trainings zum DGQ-Qualitätsbeauftragten inklusive einer Online-Prüfung erfolgreich absolviert. Beim DGQ-Qualitätsmanager wird die DGQ voraussichtlich im Frühjahr 2021 nachziehen. Dann werden die Teilnehmer auch hier die Wahl haben zwischen Präsenz- und Online-Prüfung.
Gleichwertige Alternative
Mit den E-Trainings hat die DGQ ein neues Format geschaffen. Damit ergänzt sie ihr digitales Weiterbildungsprogramm auch in den Kernthemen. Die E-Training sind gleichwertig und bieten die gewohnte DGQ-Qualität. Die Inhalte werden von erfahrenen Trainern vermittelt, die mit vielen Praxisbeispielen, Diskussionen und virtuellen Gruppenübungen abwechslungsreiche Trainings gestalten.
Weitere Informationen über die DGQ-Trainings im Qualitätsmanagement als Präsenz- und Online-Verantstaltung finden sich hier.
DGQ-Thementag Digitalisierung – wohin geht die Zukunft der Qualitätssicherung?
„Ist die klassische QS ein analoges Auslaufmodell?“ lautet das Motto des DGQ-Thementag Digitalisierung, der am 12. November 2020 seine Premiere feierte. Aufgrund der aktuellen Pandemiesituation entschied man sich dabei, die Veranstaltung online durchzuführen. Und das mit Erfolg: Die Organisatoren des DGQ-Thementag Digitalisierung konnten sich über knapp 250 Teilnehmer freuen, die sich mit Fragen, Kommentaren und Diskussionsbeiträgen in das Programm einbrachten.
„Die DGQ bietet mittlerweile zahlreiche gut besuchte Webinare an. Eine Online-Veranstaltung dieser Größe haben wir bislang jedoch noch nicht durchgeführt. Deswegen freuen wir uns besonders, dass so viele Qualitätsbegeisterte unserer Einladung zum Thementag gefolgt sind,“ resümierte Timo Hillenbrand, Projektleiter des DGQ-Thementag Digitalisierung.
Erkenntnisreiche Podiumsdiskussion beim DGQ-Thementag Digitalisierung. Die Frage: Ersetzt die KI den Menschen in der QS? Der Tenor: Den Menschen nicht ersetzen, sondern unterstützen und vor allem die Chancen sehen. https://t.co/1FwjqEniZ6 #Weltqualitätstag #dgqThementag @DGQffm
— DGQ (@DGQffm) November 12, 2020
Das Herzstück der Veranstaltung bildete eine Podiumsdiskussion. Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutierten zu der Frage, ob die KI in Zukunft den Menschen als Hauptakteur in der QS ersetzen wird. Obwohl diese Fragestellung im Rahmen der Veranstaltung nicht erschöpfend behandelt werden konnte, so kristallisierte sich doch ein Ergebnis heraus: Die Digitalisierung und im Speziellen die KI wird den Menschen nicht ersetzen, sondern vielmehr bei seinen Aufgaben unterstützen. Gleichzeitig entwickeln sich – nach Ansicht von Experten und Teilnehmern – hierdurch neue Aufgabenschwerpunkte für Mitarbeiter in QM und QS.
Beim DGQ-Thementag Digitalisierung geben Max Ellerich und Dr.-Ing. Martin Peterek vom @rwth_wzl einen spannenden Einblick in Predictive Quality. Wie lassen sich Data Analytics, Data und Process Mining sowie KI nutzen? https://t.co/1FwjqEniZ6 #dgqThementag #Weltqualitätstag
— DGQ (@DGQffm) November 12, 2020
Neben der Podiumsdiskussion fanden verschiedene Impuls-Webinare zu Themen wie Predictive Quality, digitales Lieferkettenmanagement oder der Einsatz von Smart Glasses im Produktionsprozess statt. Dabei konnten sich die Teilnehmer durch Fragen und Beiträge mit in die Diskussion einbringen. Hierdurch entstand ein ansprechender Mix aus fachlichem Input und Praxisbezug. Entsprechend positiv fiel das Feedback aus: Für viele der Anwesenden gab der DGQ-Thementag Digitalisierung hilfreiche Unterstützung bei ihren nächsten Schritten auf dem Weg zu einer Digitalisierung von QM und QS.
DGQ-Thementag Digitalisierung: Wir brauchen nicht nur die technischen Ressourcen, sondern vor allem auch entsprechende Kompetenzen. Dr. Benedikt Sommerhoff stellt das DGQ-Kompetenzmodell Digitalisierung vor. https://t.co/XP8ghmRcHZ #dgqThementag @QZonline pic.twitter.com/WE9uE3ZRha
— DGQ (@DGQffm) November 12, 2020
Gestützt auf diese positiven Feedbacks und Erfahrungen plant die DGQ, auch in Zukunft ihr Angebot an digitalen (Groß-)Veranstaltungen weiter auszubauen. „Die positiven Rückmeldungen der Teilnehmer sowie die Qualität und Inhaltsdichte des DGQ-Thementag Digitalisierung haben gezeigt, dass digitale Veranstaltungen ein enormes Potenzial bieten, um viele Menschen zu einem Thema zusammenzubringen und gemeinsam an Ideen und Lösungen zu arbeiten,“ erklärte Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ. „Aus diesem Grund werden wir auch als DGQ hier weitere Schritte gehen und die Nutzung digitaler Formate in unserem Netzwerk weiter ausbauen.“
Man darf also mit Spannung auf die kommenden Entwicklungen blicken. Wer sich bis dahin über die aktuellen digitalen Angebote der DGQ informieren möchte, findet unter www.dgq.de weitere Informationen und Anregungen.
Neues Training zur Technischen Sauberkeit erfolgreich pilotiert
Die technische Sauberkeit wird als bedeutsames Qualitätsmerkmal zunehmend wichtiger. Die DGQ hat auf den wachsenden Bedarf reagiert und das Training „Technische Sauberkeit – Messverfahren zur Restschmutzanalyse” konzipiert. Dieses Training richtet sich an alle Interessierte, die sich mit diesem Thema zum erstem Mal auseinandersetzen wollen oder bisher nur rudimentäres Wissen oder wenig Erfahrungen gesammelt haben.
Die Pilotveranstaltung fand am 27. Oktober 2019 in Siegen statt. Der Trainer gab den Teilnehmern einen Einblick in das Normenumfeld und zeigte die verschiedenen Arten von Bauteilverschmutzung auf. Ein weiterer Fokus lag auf der Konzeption und Durchführung unterschiedlicher Sauberkeitsanalysen. Von der Möglichkeit, dem Trainer Fragen zu stellen, wurde reichlich Gebrauch gemacht. Die Teilnehmer waren mit der Durchführung zufrieden und bewerteten die Veranstaltung durchweg positiv.
Das nächste DGQ-Training “Technische Sauberkeit – Messverfahren zur Restschmutzanalyse” findet am 4. Mai 2021 in Siegen statt. Weitere Informationen sowie die Möglichkeit der Buchung finden sich hier.
Weltqualitätstag 2020: Deutsche verbinden digitale Serviceangebote mit Innovation und Qualität
DGQ-Studie zeigt: Digitale Serviceangebote sind für die Bundesbürger ein Qualitätskriterium von Unternehmen. Aus ihrer Sicht sind Kundenportale, Online-Banking und Co. in der heutigen Zeit ein Muss für innovative Unternehmen.
Frankfurt am Main, 12. November 2020 – Digitale Lösungen und intelligente Technologien haben schon längst Einzug in alle Lebensbereiche gehalten und vereinfachen unseren Alltag. Wollen Unternehmen mit der Zeit gehen, müssen sie auch im Servicebereich auf digitale Angebote setzen – nicht zuletzt, weil Kunden das zunehmend erwarten. So sind digitale Serviceangebote für zwei Drittel (66 Prozent) der Deutschen ein Zeichen dafür, dass ein Unternehmen insgesamt innovativ ist. Für 56 Prozent sind sie heute sogar ein Muss für Unternehmen und ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl eines Anbieters. Aber auch wenn digitale Serviceleistungen an Bedeutung zunehmen, bleibt die Produktqualität für 60 Prozent ein wesentliches Qualitätskriterium von Unternehmen. Das zeigt eine aktuelle Studie der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) anlässlich des heutigen Weltqualitätstage.
Qualität digitaler Serviceangebote ist ausbaufähig
Während digitale Services für die Befragten per se ein Qualitätskriterium deutscher Unternehmen sind, ist deren Nutzerfreundlichkeit, Angebotsumfang und Verständlichkeit aus ihrer Sicht noch ausbaufähig. Nur 40 Prozent bewerten die Qualität digitaler Serviceangebote als hoch bis sehr hoch, die Hälfte ist nur teilweise zufrieden mit dem Leistungsspektrum digitaler Angebote. Die höchste Servicequalität sprechen die Befragten Unternehmen aus dem Bereich Banken und Finanzdienstleistungen zu (45 Prozent), gefolgt vom Onlinehandel und E-Commerce (44 Prozent) sowie Suchmaschinen (38 Prozent). Hier scheinen Unternehmen, deren Geschäftsmodell vollständig oder teilweise auf digitalen Angeboten basiert, die Nase vorn zu haben. So schneiden ursprünglich eher analoge Branchen wie der stationäre Handel (14 Prozent) oder die öffentliche Verwaltung (11 Prozent) bei der Servicequalität am schlechtesten ab.
„Die Studienergebnisse zeigen, dass ein Angebot digitaler Services inzwischen ein entscheidendes Kriterium bei der Wahl eines Anbieters ist. Trotzdem scheinen sich aktuell noch viele Unternehmen schwer zu tun, diese Qualitätsanforderungen der Kunden zu erfüllen“, kommentiert Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ. „Um hier den Anschluss nicht zu verlieren oder sogar einen Vorsprung in der Kundenwahrnehmung zu erlangen, sind Unternehmen gefragt, dieses Nutzerfeedback bei der Weiterentwicklung ihrer Servicequalität zu berücksichtigen. Dafür gilt es, vor allem die Benutzerfreundlichkeit, Verständlichkeit und einwandfreie Funktion der Online-Angebote sicherzustellen.“
Leicht verständliche und funktionierende Services
Maßgeblich für gute digitale Serviceangebote ist aus Sicht der Verbraucher in erster Linie, dass sie leicht zu verstehen und anzuwenden sind (53 Prozent). Kommen die Befragten nicht direkt mit dem Angebot zurecht, sehen sie keinen Vorteil darin. Ähnliches gilt für den Funktionsumfang der Online-Angebote, der für 52 Prozent ein wichtiges Kriterium ist. Sind die digitalen Tools technisch noch nicht voll ausgereift und funktionieren nicht einwandfrei, ist das für 51 Prozent der Deutschen ein Problem. Zeit- und Kostenersparnis spielen für 45 Prozent der Befragten die wichtigste Rolle. Erstaunlich: Nur 32 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass digitale Serviceangebote eine Ergänzung zum Offline-Angebot sein sollten. Der Kontakt zu Mitarbeitern vor Ort scheint in diesem Zusammenhang in den Hintergrund zu rücken.
Verbraucherkompetenz stärken
Der heutige Weltqualitätstag soll daran erinnern, wie wichtig es ist, Konsumenten dazu zu befähigen, gute von schlechter Qualität zu unterscheiden. Das gilt zunehmend auch im digitalen Bereich. Der Aktionstag findet jährlich am zweiten Donnerstag im November statt. Er wurde gemeinsam von der European Organization for Quality (EOQ), der American Society for Quality (ASQ) und der Union of Japanese Scientists and Engineers (JUSE) ins Leben gerufen, mit dem Ziel, weltweit das Bewusstsein für (Produkt-)Qualität zu schaffen und zu schärfen. Als zentrale deutsche Qualitätsgesellschaft befasst sich die DGQ, neben ihren fachlichen Schwerpunkten Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung, auch mit gesellschaftsrelevanten Qualitätsthemen. Dabei ist Digitalisierung eines der Fokusthemen, das auch für Unternehmen mittlerweile nicht mehr wegzudenken ist. Anlässlich des heutigen Weltqualitätstags veranstaltet die DGQ einen Thementag, bei dem Qualitätssicherung 4.0 im Mittelpunkt steht.
Über die Studie
Die bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage zum Thema „Digitale Serviceangebote“ wurde von INNOFACT im Auftrag der DGQ im September 2020 durchgeführt. Befragt wurden 1.006 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren, wohnhaft in Deutschland.
Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.
Ihre Ansprechpartner
| Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ Hinrich Stoldt August-Schanz-Str. 21A 60433 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 95424-170 E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de |
DGQ-Pressestelle, c/o Klenk & Hoursch Hanna Schadt Uhlandstraße 2 60314 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 719168-122 E-Mail: hanna.schadt@klenkhoursch.de |
Nachhaltigkeitskonferenz zeichnet „Sustainability Heroes“ aus
Den Pionierunternehmen beim Thema „Nachhaltigkeit“ eine Bühne zu geben – das ist das Ziel der Nachhaltigkeitskonferenz, die die DQS CFS und DGQ vom 2. bis 4. November als Online-Format durchgeführt haben. Begleitet von spannenden Vorträgen von Vertretern aus Wirtschaft, Politik sowie von Verbänden und NGOs zeichneten die Veranstalter insgesamt acht Unternehmen aus. Die Preistäger wurden den Kategorien Sustainability Innovation, Carbon Footprint, Soziales Engagement, Nachhaltigkeitsstrategie, Circular Economy, Energie-Effizienz, Diversität, Nachhaltiges Wassermanagement zugeordnet.
Die Forderung nach einer „Green Economy“ wächst bei Verbrauchern international weiter an. Themen wie Nachhaltigkeit sowie Umwelt- und Klimaschutz rücken verstärkt in den Mittelpunkt der Gesellschaft. Bereits in seinem Grußwort unterstrich DGQ-Präsident Udo Hansen die große Bedeutung von Nachhaltigkeit und wies auf den engen Zusammenhang zur Qualität hin. Er zeigte auf, dass Nachhaltigkeit auch als ein Treiber für Innovationen angesehen werden kann. Damit weise sie nicht nur eine enge Verbindung zur Lebensqualität der Menschen sondern auch zur Standortqualität Deutschlands auf.
Die Perspektive der Politik referierte Florian Pronold, parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU). In seinem Vortrag mit dem Titel „Verantwortung und Nachhaltigkeit in globalen Lieferketten“ widmete er sich dem aktuellen Stand des Lieferkettengesetzes, welches die Bundesregierung noch für die laufende Wahlperiode plant. Die hohe Bedeutung dieses Themas zeigte sich nicht nur in den Ausführungen Pronolds, sondern wurde auch in vielen Vorträgen der übrigen Referenten immer wieder deutlich. Besonders wichtig ist für viele Unternehmen, dass die neuen Vorgaben ein sogenanntes Level Playing Field schaffen, also gleiche Bedingungen auch im internationalen Wettbewerb gewahrt bleiben.
Für zusätzliche Abwechslung zu Vorträgen und Ehrung sorgten bei der Nachhaltigkeitskonferenz auch innovative Format wie das „Speedgeeking“, das sich ebenfalls mit dem Lieferkettengesetz auseinandersetzte. Vertreter aus Wirtschaft und NGOs hatten genau drei Minuten Zeit, um ihre Position zu diesem Thema darzulegen. Dies ermöglichte den Teilnehmern einen guten Rundumblick.
Als zentrale deutsche Qualitätsgesellschaft besetzt die DGQ, neben ihren fachlichen Schwerpunkten Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung, auch gesellschaftsrelevante Themen, die einen Qualitätsbezug aufweisen. Sie definiert dabei „Nachhaltigkeit“ als eines ihrer Fokusthemen. In diesem Jahr fungierte die DGQ zum ersten Mal als Kooperationspartner der DQS CFS bei der Nachhaltigkeitskonferenz „Sustainability Heroes“.
DGQ-Thementag Digitalisierung am 12. November 2020: Ist die klassische QS ein analoges Auslaufmodell?
Frankfurt am Main, 13. Oktober 2020 – Qualitätssicherung 4.0 ist in weiten Teilen der deutschen Industrie längst kein Neuland mehr. Doch welche Chancen und Risiken ergeben sich aus dieser Entwicklung? Welche Einsatzmöglichkeiten entstehen? Diesen Fragen widmet sich der DGQ-Thementag Digitalisierung, den die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) anlässlich des Weltqualitätstags am 12. November 2020 veranstaltet. Aufgrund der Corona-Pandemie findet das neue Format der DGQ bei seiner Premiere als Online-Veranstaltung statt.
Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Praxisexperten aus ihrem Netzwerk beschäftigt sich die DGQ in abwechslungsreichen Vorträgen und einer Podiumsdiskussion mit der Fragestellung: Ist die klassische QS ein analoges Auslaufmodell? Dabei werden unterschiedliche Facetten einer Qualitätssicherung 4.0 wie Predictive Quality, Supply Chain Resilience, Künstliche Intelligenz oder digitale Produktionsabläufe sowie notwendige Kompetenzen für die Digitalisierung der Qualitätssicherung beleuchtet. Den Blick auf ein wichtiges gesellschaftliches Zukunftsthema richtet zudem ein Vortrag von Holger Dudel, Fachreferent Pflege der DGQ, über vernetzte Assistenzsysteme in der Pflege.
„Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung müssen sich besonders vor dem Hintergrund neuer digitaler Möglichkeiten wandeln. Der Frage, wie wir die neuen technischen Mittel im Sinne einer Qualitätssicherung 4.0 sinnvoll nutzen können, wollen wir beim DGQ-Thementag Digitalisierung nachgehen“, erklärt Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ. „Dabei werden wir das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten, um möglichst viel Informationswert für die Teilnehmer zu schaffen und spannende Impulse aus unserem Netzwerk zu erhalten.“
Die Online-Veranstaltung wendet sich an Qualitätsverantwortliche aller Branchen und Unternehmensgrößen. Neben einem Einblick in das Themenfeld erhalten die Teilnehmer auch Hilfestellungen für die ersten Schritte bei der Implementierung einer digitalen Qualitätssicherung.
Interessierte können sich hier zur Veranstaltung anmelden.
Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.
Ihre Ansprechpartner
| Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ Hinrich Stoldt August-Schanz-Str. 21A 60433 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 95424-170 E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de |
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BSI veröffentlicht Lagebericht 2020 zur IT-Sicherheit in Deutschland
Die IT-Sicherheitslage bleibt dynamisch und angespannt – zu diesem Schluss kommt der Lagebericht, den das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) für 2020 veröffentlicht hat. Die Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes gibt damit einen umfassenden Überblick über die cyber-kriminellen Bedrohungen in Deutschland. Zudem nennt der Bericht die Lösungen und Gegenmaßnahmen des BSI für Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.
Laut Lagebericht griffen Kriminelle mittels Schadprogramme massenhaft Privatpersonen, Unternehmen, Behörden und andere Institutionen an. Eine zentrale Rolle spielt dabei nach wie vor Ransomware, bei der die Opfer beispielsweise durch Verschlüsselung am Zugriff auf ihre Daten zunächst gehindert und dann erpresst werden. Diese Bedrohung gefährdet sowohl die Daten von Unternehmen und Behörden als auch von sonstigen Institutionen und Privatanwendern.
Auch auf neue Entwicklungen wie die Corona-Pandemie stellen sich Cyber-Kriminelle schnell ein und finden Möglichkeiten für neue Formen krimineller Handlungen. Zu den genutzten Methoden gehören hierbei beispielsweise Phishing-Kampagnen, CEO-Fraud und Betrugsversuche mit IT-Mitteln. So wurden Soforthilfe-Maßnahmen durch gefälschte Antragswebseite missbraucht, indem Kriminelle abgefangene unternehmensbezogene Daten für die Beantragung staatlicher Hilfsgelder nutzten. Daten-Leaks und Schwachstellen in Software-Produkten bieten weitere große Einfallstore für Cyber-Kriminelle.
Der Lagebericht des BSI kann hier heruntergeladen werden.
Auch 2021: DGQ gehört zu den TOP-Weiterbildungsanbietern in Deutschland
Erneute Bestnote für die DGQ Weiterbildung GmbH: Auch 2021 zählt das renommierte Printmagazin FOCUS Business die hundertprozentige Tochter der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) zu den TOP-Weiterbildungsanbietern 2020 in Deutschland. In der Kategorie „Berufliche Weiterbildung“ erhielt sie die Note „exzellent“.
„Dass wir auch dieses Mal zu den Weiterbildungsanbietern mit Top-Bewertung gehören, ist eine schöne Bestätigung unserer Leistung. Da bei dieser Auswertung der Kunde spricht, ist das Ergebnis für mich besonders hoch einzuschätzen“, erklärte Claudia Welker, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGQ. „Es zeigt, dass wir den Teilnehmern mit unseren vielfältigen Trainingsformaten und -inhalten, Prüfungen sowie mit unseren praxiserfahrenen Trainern und Prüfern einen spürbaren Mehrwert liefern. So haben wir in diesem Jahr mit den E-Trainings und E-Prüfungen neue Online-Formate geschaffen, die unseren Kunden eine gleichwertige Alternative zu unseren Präsenztrainings bieten. Die DGQ Weiterbildung GmbH profitiert dabei auch vom einzigartigen Netzwerk der DGQ. Dies ist unser großes Plus im Wettbewerb.“
FOCUS Business hat das Ranking der 92 TOP-Weiterbildungsanbieter auf Basis einer umfangreichen Online-Analyse von 20.000 Weiterbildungsanbietern erstellt. Das Besondere an der Studie: FOCUS Business setzte bei der Erhebung auf Social Media Listening. Dabei werden Chats und soziale Netzwerke hinsichtlich positiver und negativer Äußerungen zu Unternehmen und ihren Angeboten analysiert. Dadurch lassen sich sowohl quantitative als auch qualitative Ergebnisse erheben und ein Stimmungsbild erstellen. Das Magazin kooperierte dabei mit VICO Research & Consulting, einem Spezialisten für Social-Media-Monitoring.
Die Grundlage für die Bewertung bildeten die drei Kriterien „Reputation“, „Bekanntheit“ und „Kundennähe“. Weitere Details zur Methodik der Studie finden sich unter: https://www.focus-magazin.de/focus-business/wachstumschampion.pdf
Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans im Interview
Auf Initiative des DGQ-Regionalkreises Saarland war die DGQ am 17. September beim Unternehmertreffen 2020 in Saarbrücken mit einem Informationsstand präsent. Zu den hochkarätigen Vertretern aus Politik und Wirtschaft gehörte auch der saarländische Ministerpräsident. Ein guter Anlass, um Tobias Hans zur Bedeutung der Automobilindustrie für das Saarland, die Chancen der Digitalisierung und die künftige Rolle von Qualität zu befragen.
Welche Eindrücke nehmen Sie vom Unternehmertreffen 2020 mit?
Das regelmäßige Unternehmertreffen ist eine wichtige Plattform für einen offenen und vertrauensvollen Informationsaustausch zwischen den Mitgliedern der Branche. Großen Respekt auch für das automotive-Netzwerk, dem es gelungen ist, diese Veranstaltung auch unter den erhöhten Hygieneanforderungen reibungslos durchzuführen.
Im Saarland haben wir der Branche auch viel zu bieten. Wir haben hier den innovativen Input, den die Unternehmen brauchen, um in den Zukunftsthemen eine bedeutende Rolle zu spielen – sei es beim autonomen Fahren, sei es bei neuen Antriebskonzepten, sei es bei der Vernetzung von Fahrzeugen oder sei es bei modernen Produktionsmethoden. Und hier finden die Unternehmen die erfahrenen und qualifizierten Fachkräfte.
Als Ministerpräsident ist es mir wichtig, unserem politischen Willen, beim Strukturwandel der Automobilbranche ganz vorne dabei zu sein, Ausdruck zu verleihen. Die saarländische Landesregierung entwickelt das Saarland zu einem Hot-Spot für Innovation in Europa weiter, gerade in und für die Automobilbranche. Dafür stehen wir mit unserem hervorragend aufgestellten Ökosystem aus Forschungs- und Entwicklungskompetenzen bereit. Wir haben in ihrer Dichte mit dem Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMA), dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), dem CISPA Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit, den Max-Planck-Instituten, mit Fraunhofer und Steinbeis, um nur einige Forschungseinrichtungen am Standort zu benennen, einzigartige Forschungskompetenzen.
Die Netzwerke, wie sie das Unternehmertreffen schafft und aufrecht hält, sind ein zentraler Beitrag, um diese Exzellenz mit dem betrieblichen Alltag zu verbinden. All das steht und fällt am Ende mit innovativen Unternehmen. Deren innovatives Potential, der Austausch ihrer Ideen und der Umsetzungswille sind entscheidend für die Zukunft des Saarlandes als High-Tech-Standort. Das Unternehmertreffen hat mir wieder gezeigt, dass dieses Potential, auch in dieser zugegebenermaßen herausfordernden Zeit, in der saarländischen Automobilindustrie vorhanden ist.
Welche Bedeutung hat die Automobilindustrie für das Saarland? Und vor welchen Herausforderungen steht die Branche?
Im Saarland hängen rund 50.000 Arbeitsplätze und etwa 260 Betriebe vom Automobil ab. Die Bandbreite umfasst die gesamte automobile Wertschöpfungskette, vom Automobilhersteller Ford über Zulieferer wie ZF bis hin zu Dienstleistern der Automotive-Branche. Das Auto ist im Saarland eine der zentralen Stützen des Industriestandortes.
Und in keiner anderen Branche sind die tiefgreifenden Strukturveränderungen unserer Zeit so relevant für das Wohlergehen einer ganzen Volkswirtschaft wie in der Automobilindustrie. Veränderungen haben nicht nur in der Branche Auswirkungen, sie betreffen auch beispielsweise den Maschinen- und Anlagenbau. Weiterhin ist die Branche Motor für die Ausbildung, für die Regionalwirtschaft und nicht zuletzt auch für die Innovationskraft im Saarland und in Deutschland.
Ich glaube, das Saarland ist gut dafür aufgestellt, auch in Zukunft ein herausragender Automobilstandort zu bleiben. Die Branche ist gut vernetzt, auch über die Grenzen des Saarlandes hinaus. Natürlich wünsche ich mir möglichst viel Wertschöpfung im Saarland. Dennoch spielen auch überregionale und auch internationale Netzwerke bei uns eine wichtige Rolle. Ich denke, im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit eines Standortes, sind der Blick über den Tellerrand und die Kooperationsbereitschaft ein Schlüssel für den Erfolg.
Welche Risiken und Chancen sehen Sie für die saarländische Automobilindustrie durch die Digitalisierung?
Die Digitalisierung stellt eine Pforte zu einer alle Lebensbereiche umspannenden technologischen Revolution dar. Sie ist der Motor für einen tiefgehenden Wandel. Zentrale Querschnittstechnologien der Digitalisierung sind Künstliche Intelligenz und Cybersicherheit.
In der Automobilbranche wird die Digitalisierung komplette Wertschöpfungsketten auf den Kopf stellen. Das umfasst alle Bereiche wie die Logistik, den Vertrieb, die Produktion und selbstverständlich auch das Auto selbst. Softwareorientierte Komponenten werden perspektivisch eine dominante Rolle in den Wertschöpfungsketten der Branche übernehmen. Beispielsweise wird die Fertigung über Technologien wie das Internet der Dinge ganz neue Marktchancen über individualisierte Produkte eröffnen. Auch im Fahrzeug selbst wird der Anteil der Software exorbitant steigen. Denken wir da nur an autonomes und vernetztes Fahren oder völlig neue Mobilitätsdienstleistungen.
Natürlich müssen wir da am Ball bleiben, weil die Veränderung der Wertschöpfung der nötigen Kompetenz folgen wird. Das ist eine Herausforderung, der wir uns gerne stellen, weil wir dafür gut aufgestellt sind. Andererseits entstehen dadurch in der Branche die Arbeitsplätze von morgen, so dass wir als Region auch für junge, qualifizierte Fachkräfte attraktiv bleiben. Ich denke, sich als Industrie- und Automobilstandort zukunftsorientiert aufzustellen, ist am Ende nicht nur ein Gewinn für den Wirtschaftsstandort, sondern wirkt sich auch über die Dynamik positiv auf die Lebensqualität einer Region aus.
Ändern sich aus Ihrer Sicht die Anforderungen der Verbraucher? Und welche Rolle spielt Qualität dabei?
Es ist kaum möglich, unsere Mobilität bis zur Mitte des Jahrhunderts zu prognostizieren. Auch wenn sich die Vorzeichen ändern werden, so wird das Auto mit seinem hohen Potential zur individuellen Mobilität nach meiner Überzeugung noch für lange Zeit ein wichtiger Baustein der Mobilität sein. Nach meiner Einschätzung werden drei zentrale Forderungen an die Mobilität von großer Bedeutung sein: Mobilität muss bezahlbar bleiben, sicher sein, auch im Sinne von zuverlässig, und sie soll nachhaltig dargestellt werden. Gerade beim letzten Punkt werden die Anforderungen der Kunden steigen. Ich favorisiere hierfür keine spezielle Technologie. Im Saarland stellen wir uns für verschiedene Konzepte auf, sei es Elektroantriebe, Wasserstoffautos, aber auch moderne, effiziente Verbrennertechnologien mit elektrischen Komponenten und alternativen Kraftstoffen.
Qualität wird weiterhin eine wichtige Rolle spielen. Die Frage ist nur, ob sich der Qualitätsbegriff verändern wird. Wir sollten uns darauf einstellen, dass auf Dauer ausgefeilte Softwarekomponenten mindestens genauso wichtig werden wie eine hohe Verarbeitungsqualität. Und selbst die Rohstoffauswahl wird ein Kriterium: Die Menschen werden fragen, unter welchen Bedingungen die Rohstoffe für das Fahrzeug gewonnen werden. Der Qualitätsbegriff beginnt zukünftig also schon bei der Planung und bezieht sich nicht mehr überwiegend auf eine lückenlose Endkontrolle. In Deutschland haben wir viele Beispiele, dass wir gerade bei einer ganzheitlich gedachten Nachhaltigkeit, die Ökonomie, Ökologie und soziale Anforderungen gleichermaßen respektiert, herausragende Kompetenzen haben.
Und auch auf der digitalen Seite sehe ich Deutschland, und hier auch das Saarland, besser aufgestellt, als es oft den Anschein hat. Bei einem Auto, an dessen Funktionstüchtigkeit möglicherweise die Gesundheit und sogar das Leben der Insassen hängen, können Sie nicht einfach eine Testversion installieren und später ein Update schicken. Es war für mich erschreckend, dass ein amerikanischer Hersteller sein Bremssystem erst nach einem Update in einen zeitgemäßen Zustand versetzt hat. Einem solchen Qualitätsbegriff sollten wir nicht folgen.
Ich denke, der Kunde wird die Zuverlässigkeit deutscher Automobilproduktion auch noch in vielen Jahren zu schätzen wissen. Im Saarland tun wir alles dafür, hierbei weiterhin einen Spitzenplatz einzunehmen.
Unternehmertreffen 2020: Saarländischer Ministerpräsident Hans besucht Stand des DGQ-Regionalkreises Saarland
Für die DGQ war es seit Monaten die erste Veranstaltungspräsenz – und gleich mit hochrangigem politischen Besuch. Am 17. September 2020 war die DGQ auf dem Unternehmertreffen 2020 in Saarbrücken mit einem Informationsstand vertreten. Die Veranstaltung wird von automotive.saarland organisiert. Das Netzwerk unterstützt saarländische Unternehmen der Automobilindustrie. Es zielt darauf ab, Unternehmen und sonstige Organisationen aus der saarländischen Automobilindustrie zusammenzubringen und gemeinsame Initiativen zu fördern.
Auf Initiative des DGQ-Regionalkreises
Die Teilnahme der DGQ war auf Initiative des DGQ-Regionalkreises Saarland zustande gekommen. Gerne hatte das Team der DGQ-Geschäftsstelle Frankfurt um Jürgen Freund und Anja Hoffmann-Wülfing diesen Ball aufgenommen und eine gemeinsame Präsenz mit dem Team des DGQ-Regionalkreises Saarland organisiert. „Nach einer langen Durststrecke konnten wir endlich wieder in persönlicher Präsenz – von Angesicht zu Angesicht – zum Thema Qualität netzwerken“, freute sich Jürgen Schneider, Leiter des DGQ-Regionalkreises Saarland.
Hochkarätige Besetzung
Das Motto des Unternehmertreffens lautete „Die 2020er – Jahrzehnt der Entscheidung?” Der Schwerpunkt lag auf der Frage, wie die Automobilindustrie die Herausforderungen von Technologie, Ökologie und Pandemie bewältigen will. Und die Automobilindustrie ist in diesem Bundesland mit den Jahren zur entscheidenden Wirtschaftskraft aufgestiegen. Entsprechend hochkarätig war die Veranstaltung mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft besetzt. Neben dem saarländischen Ministerpräsident Tobias Hans gehörten unter anderem Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, und Dr. Kurt-Christian Scheel, Verband der Automobilindustrie (VDA) zu den Referenten. „Die Veranstaltung hat gezeigt, wie wichtig die Automotive-Branche für dieses Bundesland ist. Die innovativen Unternehmen im Saarland fertigen rund 60 Prozent der Bauteile für eine Modellreihe eines großen bayerischen Automobilherstellers“, resümierte Joachim Biegler, stellvertretender Leiter des DGQ-Regionalkreises Saarland.
Auch für die DGQ ein voller Erfolg
Die DGQ-Vertreter konnten zahlreiche Gespräche mit Mitgliedern ihres Netzwerks führen und auch Kontakte mit neuen Interessenten knüpfen. Zwischendurch erhielt der DGQ-Stand sogar hohen Besuch durch Tobias Hans. Der saarländische Ministerpräsident interessierte sich dabei vor allem für Aspekte rund um Qualität und Digitalisierung. Entsprechend positiv fiel das Fazit durch den Leiter der DGQ-Geschäftsstelle Frankfurt aus. „Unsere Teilnahme am Unternehmertreffen 2020 war ein voller Erfolg. Die gesamte Automobilindustrie gehört zu den Schlüsselbranchen der DGQ“, erklärte Freund. „Ganz besonders freut es mich, dass der Impuls aus dem DGQ-Regionalkreis Saarland kam. Dies zeigt einmal mehr das Engagement unserer Ehrenamtlichen und die Stärke unseres Netzwerks. Wir planen auch im nächsten Jahr an dieser spannenden und hochwertigen Veranstaltung teilzunehmen.“
SKZ und DGQ – Eine Kooperation für Qualität in der Kunststoffbranche
Die DGQ und das Kunststoff-Zentrum SKZ in Würzburg haben eine Kooperation im Bereich Aus- und Weiterbildung von Ingenieuren und Fachkräften in der Kunststoffindustrie geschlossen. Die DGQ unterstützt dabei die Weiterbildung im Qualitäts- und Umweltmanagement des SKZ. „Ziel dieser Kooperation ist es, Kurse anzubieten, die das branchenübergreifende Knowhow der DGQ im Qualitätswesen für das SKZ nutzbar macht. In Kombination mit der Expertise des SKZ in der Kunststoffwelt können wir damit neue Innovationsimpulse setzen“, so Christoph Kreutz, Gruppenleiter Qualitätswesen und Leiter des zukünftigen Trainingszentrums Qualitätswesen (TZQ) am SKZ.
„Mit dem SKZ als starkem Partner verbinden uns zahlreiche qualitätsrelevante Themen, wie beispielsweise nachhaltige Kreislaufwirtschaft, Prozessmanagement, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung im Wandel“, erklärt Claudia Welker, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGQ. „Darüber hinaus verfolgen wir das gemeinsame Ziel, den Unternehmen der Kunststoffbranche eine praxisrelevante Weiterbildung anzubieten. Durch die Kombination aus Kunststofffachwissen und Managementsystem-Know-how werden SKZ und DGQ auch neue Impulse für Innovationen schaffen.“
Thomas Hochrein, Geschäftsführer für Bildung und Forschung am SKZ, blickt erwartungsvoll in die Zukunft: „Die Kooperation zwischen SKZ und DGQ ist ein wichtiger Schritt, um qualitätsoptimiertes Denken und Handeln in der Kunststoffbranche noch stärker als bisher zu verankern. Und mit dem TZQ steht der Kunststoffbranche ab 2022 ein hochmodernes Trainingszentrum für sehr praxisrelevante und v. a. praxislastige Qualifizierungsangebot für die ansonsten oft recht staubigen und theorielastigen Themen rund um das Qualitätswesen zur Verfügung.“
Die künftigen Teilnehmer sollen durch die starke Verknüpfung von Theorie und Praxis ihr Wissen innerhalb kürzester Zeit im eigenen Unternehmen erfolgreich anwenden. Mit dem weiteren Ausbau der Kooperation sollen die Lehrinhalte der DGQ-Kurse stark mit den praxisnahen Arbeitsprozessen der Industrie durch das SKZ verbunden werden. So entsteht ein weiterer gewinnbringender Mehrwert für die Teilnehmer. Sie erhalten die Möglichkeit, Werte im eigenen Unternehmen zu schaffen, das eigene Knowhow zu steigern und den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken.
Deutschlands Kundenchampions 2021 gesucht – Fan-Prinzip-Konferenz am 14. April 2021
Es geht wieder los – ab sofort können sich Unternehmen für den bundesweiten Wettbewerb “Deutschlands Kundenchampions” anmelden. Der Preis basiert auf einer Kundenbefragung nach dem wissenschaftlichen Fan-Prinzip. So wissen Unternehmen genau, wie sie bei den entscheidenden Faktoren Kundenzufriedenheit und emotionale Kundenbindung aufgestellt sind – auch im Vergleich zu ihren Wettbewerbern.
Initiatoren sind die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ), das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen 2HMforum. und das F.A.Z.-Institut. Anmeldeschluss ist der 31. Dezember 2020.
#Zukunftsfreude als Konferenzmotto
Die Sieger werden im Rahmen der Fan-Prinzip-Konferenz am 14. April 2021 in Mainz geehrt. Die Fan-Prinzip-Konferenz beschäftigt sich im kommenden Jahr mit der Zukunft. Unter dem Motto #Zukunftsfreude wollen Initiatoren, Speaker und Gäste der Frage nachgehen, wie die Kundenbeziehungen der Zukunft aussehen. Wie können Unternehmen in Zeiten von Digitalisierung und Transformation ihre Kunden und ihre Mitarbeiter begeistern? Wie sieht Kundenkommunikation in Zeiten von Chatbots und Künstlicher Intelligenz aus? Was sind die Megatrends, die uns lenken?
Am Abend werden dann feierlich Unternehmen ausgezeichnet, die für besonders gute Kundenbeziehungen stehen: Die Awards „Deutschlands Kundenchampions“ werden in verschiedenen Kategorien vergeben.
Zahlreiche Speaker werden einen Blick in die Zukunft wagen:
- Eike Wenzel, einer der renommiertesten deutschen Trend- und Zukunftsforscher, zeigt auf, wie inmitten der vielen Megatrends der Kunde der Zukunft tickt.
- Dirk Kannacher, Vorstandsmitglied der GLS-Bank, der ersten Ökobank der Welt, fragt, wie enkeltauglich jetzige Management-Entscheidungen sind.
- Der Geschäftsführer von SEW-Eurodrive, Udo Arthur Aull, berichtet, wie ein weltweit agierendes Unternehmen mit 17.000 Mitarbeitern im B2B-Sektor mit Werten die Zukunft gestaltet.
- Dr. Benedikt Sommerhoff, Leiter Innovation und Transformation der DGQ, fordert, zu vergessen, was man kennt, und agil und schnell zu verwenden, was auch immer da kommt.
Zudem geben in mehreren Foren ausgezeichnete Unternehmen seltene Einblicke und praxisorientierte Impulse für die zukunftsorientierte Kundenbindung.
Zur Anmeldung für den Wettbewerb “Deutschlands Kundenchampions” geht es hier ».
Zur Anmeldung für die Fan-Prinzip-Konferenz geht es hier ».
Neuer Fragenkatalog für TISAX Assessment erschienen
Seit Anfang August steht der neue VDA-ISA Katalog in der Version 5.0.1 für TISAX Assessments zur Verfügung. Für bereits laufende Assessments kann bis zum 31. März 2021 noch der alte Katalog verwendet werden. Bestehende Labels, welche ab Abschluss des letzten Assessments eine dreijährige Gültigkeit haben, müssen ab sofort im Rahmen eines Re-Assessments auch nach Version 5 überprüft werden.
Der Verband der Automobilindustrie spricht von einer „grundlegenden Überarbeitung“ mit „strukturellen als auch inhaltlichen Optimierungen“. Es zeigt sich, dass sich viele Detailanpassungen hinter den in der offiziellen Versionshistorie aufgeführten Änderungen verbergen. Was insbesondere bei einem Re-Assessment auch ein Nachziehen von Prozessen und Dokumenten notwendig machen wird.
Der Wegfall des bisher eigenständigen Moduls „Anbindung Dritter“ und dessen Überführung in die Themengebiete des Moduls „Informationssicherheit“ ist im Zusammenhang weitestgehend selbsterklärend. Ähnliches gilt für die drei neuen Controls „mobiles Arbeiten“, „Umgang mit Identifikationsmitteln“ und „Eignung von Mitarbeitern“.
Die großen Änderungen verbergen sich im Hauptmodul „Informationssicherheit“. Um diese greifen zu können, reicht jedoch leider der Blick in die Änderungshistorie nicht aus. Nicht nur Control Nummerierungen haben sich an vielen Stellen verschoben – was sich gerade bei der bisherigen Kennzahlenmetrik bemerkbar macht. Auch die Kontrollfragen und Anforderungen selbst wurden umformuliert und neu gruppiert. Neue Anforderungen sind dazu gekommen und existierende Anforderungen können ihre Einstufung zwischen „Soll“ oder „Muss“ gewechselt haben. Die bisherige Einstufung „Kann“ existiert nicht mehr und ist gestrichen worden. Das neue und eigenständige Control „mobiles Arbeiten“ geht nun stärker auf die aktuellen Anforderungen im Home-Office und Maßnahmen beim Reisen in sicherheitskritische Länder ein.
Das DGQ-Seminar TISAX-Assessment Foundation Level bietet Interessenten ab November 2020 wieder allen Entscheidern und Fachleuten, die die Anforderungen der Automobilindustrie hinsichtlich Informationssicherheit besser verstehen oder umsetzen müssen, wichtige grundlegende Informationen auf dem aktuellsten Stand.
DGQ-Thementag Digitalisierung: Ist die klassische QS ein analoges Auslaufmodell?
Digitalisierung bedeutet auch für die Qualitätssicherung eine große Herausforderung. Welche Chancen und Risiken ergeben sich? Welche Einsatzmöglichkeiten entstehen? Diesen Fragen widmet sich der DGQ-Thementag Digitalisierung, der anlässlich des Weltqualitätstags am 12. November 2020 stattfindet. Das neue Format der DGQ nutzt aufgrund der aktuellen Pandemie-bedingten Gegebenheiten bei seiner Premiere die Möglichkeiten eines digitalen Austauschs.
Gemeinsam mit Wissenschaftlern und Praxisexperten aus ihrem Netzwerk beschäftigt sich die DGQ in abwechslungsreichen Vorträgen und im Rahmen einer kontroversen Podiumsdiskussion mit der Fragestellung: Ist die klassische QS ein analoges Auslaufmodell?
Die Online-Veranstaltung wendet sich an Qualitätsverantwortliche aller Branchen und Unternehmensgrößen. Neben einem Einblick in das Themenfeld erhalten die Teilnehmer auch Hilfestellungen für die ersten Schritte bei der Implementierung einer digitalen Qualitätssicherung.
Auf der Thementagsseite können sich Interessenten zum Veranstaltungsprogramm informieren und haben die Möglichkeit zur Buchung.
Kostenloses E-Learning für Teilnehmer eines DGQ-Data Analytics Trainings
Arithmetisches Mittel, Modalwert, Skalenniveau – was war das noch gleich? Vielen Teilnehmern von Statistik-Lehrgängen stellt sich bereits im Vorfeld der Veranstaltung diese bange Frage. Wer sein Wissen über die Statistik-Grundlagen überprüfen und eventuell auch auffrischen möchten und einen Data Analytics-Lehrgang der DGQ gebucht hat, kann nun ein kostenloses E-Learning nutzen. Es bietet einen kompakten Überblick und interaktive Übungen zum Basiswissen der Statistik. So starten die Teilnehmer optimal vorbereitet in ihren Lehrgang. Sie erhalten bei Buchung eines Data-Analytics-Lehrgang zwei Wochen vor dem Termin für drei Monate den Zugang zum E-Learning.
Mehr über das Angebot der DGQ zum Thema Data Analytics findet sich hier.
Zwei neue E-Trainings der DGQ unterstützen bei Online-Moderation und -Präsentation
Die Corona-Pandemie verändert den Alltag für viele Arbeitnehmer: Sie arbeiten von zu Hause aus und digitaler. Kommunikation in Gruppen findet zunehmend in Online-Meetings und Web-Konferenzen statt. Doch hier lauern nicht nur technische Tücken. Gerade Moderatoren oder Trainer müssen diese Tools bedienen und darüber hinaus auch das Meeting oder das Training lebendig, aktivierend und ergebnisorientiert gestalten – keine leichte Aufgabe.
Mit den neuen DGQ-E-Trainings “Online präsentieren” und “Meetings online moderieren“ hat die DGQ hier Abhilfe geschaffen. Die Teilnehmer lernen, wie sie Online-Meetings gezielt moderieren oder Online-Präsentation optimal gestalten. Weitere Informationen zum E-Training „Online präsentieren“ gibt es hier, Details zu „Meetings online moderieren“ finden sich hier. “.
KPMG-Studie zur Wirtschaftskriminalität: Betroffen sind vor allem die anderen
Mehr als drei Viertel (78 Prozent) der Unternehmen in Deutschland schätzen das grundsätzliche Risiko von Wirtschaftskriminalität als hoch oder sehr hoch ein. Dass das eigene Unternehmen betroffen sein könnte, befürchten hingegen nur 30 Prozent der Befragten.
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Wirtschaftskriminalität in Deutschland 2020“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, an der 1000 Unternehmen in Deutschland teilgenommen haben.
Erklären lässt sich diese widersprüchliche Risikobewertung durch die Einschätzung des eigenen Schutzniveaus: Bei den kleineren Unternehmen gaben 85 Prozent der Befragten, bei den großen Unternehmen sogar 92 Prozent an, sich gut oder sogar sehr gut geschützt zu fühlen
Ein hohes Schutzniveau hat auch durchaus einen Effekt: Unternehmen, die sich selbst keine ausreichenden Schutzvorkehrungen attestierten, gaben doppelt so häufig an, von Wirtschaftskriminalität betroffen gewesen zu sein wie die Unternehmen mit sehr guten Vorkehrungen (34 Prozent zu 17 Prozent).
Als bevorzugte Präventivmaßnahmen werden Verhaltensgrundsätze und Leitbilder im Unternehmen genannt. Acht von zehn Unternehmen nennen dies als bevorzugtes Mittel. Mehr als jedes zweite Unternehmen vertraut auf externe Unterstützung bei der Aufklärung oder Untersuchung wirtschaftskrimineller Handlungen.
Auch beim Thema Compliance setzen immer mehr Unternehmen auf digitale Werkzeuge. Vor allem beim Compliance-Reporting und Due Diligence-Prüfungen Dritter werden digitale Tools eingesetzt. Als Gründe nennen die Unternehmen vor allem Effizienzsteigerung (79 Prozent) sowie bessere Prävention (71 Prozent). Als größte Herausforderung bei der Digitalisierung von Compliance wird in erster Linie der Mangel an Ressourcen gesehen.
Spannende Informationen zu den Themen Compliance und Datenschutz finden sich auf der Themenseite der DGQ. Sie interessieren sich für eine Ausbildung im Bereich Compliance? Weitere Informationen finden Sie hier.
Neues E-Training: QM-Tools für die Praxis
Auch für das Qualitätsmanagement gilt – für ihre Arbeit benötigen Fachleute auch die passenden Tools. Nur mit den richtigen Werkzeugen lassen sich Fehler vermeiden und die gewünschten Ergebnisse effizient und effektiv erzielen. Die DGQ hat hierfür das Seminar „QM-Tools für die Praxis” konzipiert. Diese Veranstaltung bietet die DGQ jetzt auch als zweitägiges E-Training an. Dies ermöglicht eine flexible und ortsunabhängige Teilnahme.
Das praxisnahe E-Training vermittelt in einer ausgewogenen Mischung aus Online-Training- und virtuellen Gruppenphasen einen kompakten Überblick über die gängigen Methoden und Werkzeuge des Qualitätsmanagements. Mit diesen Tools können die Teilnehmer künftig Probleme und Fehlerursachen in ihrem Arbeitsumfeld analysieren und beheben.
Das erste E-Training finedet vom 22.09.-23.09.2020 statt. Weitere Informationen finden sich hier.
Sie möchten vorab einen Einblick in das Seminar erhalten?
Dann schauen Sie sich das kurze Video an, in dem DGQ-Trainer Dr.-Ing. Paul Melcher Sie in die Inhalte des Seminars einführt.
Jahresberichte 2019 der DIN Normenausschüsse veröffentlicht
Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) hat auf seiner Webseite die Jahresberichte 2019 der DIN Normenausschüsse publiziert. Die Berichte informieren über alle Normungsprojekte des jeweiligen Gremiums und bieten einen Ausblick auf das aktuelle Jahr.
Die DGQ gestaltet maßgeblich die nationale und internationale Normung in den Feldern Qualität, Managementsysteme, Akkreditierung und Zertifizierung mit. Dafür hat die DGQ neben dem Team Normung/Internationale Kooperationen einen Expertenkreis aufgebaut, dem neben zwei DGQ-Mitarbeitern derzeit noch weitere Fachleute angehören. Als Vertreter der DGQ arbeitet dieser Expertenkreis in verschiedenen Normungsausschüssen des DIN mit.
Die Jahresberichte können online und kostenlos über die Unterseiten der Normungsausschüsse des DIN heruntergeladen werden. Eine Übersicht findet sich hier.
Neuer Generalsekretär der European Organization of Quality ernannt
Seit dem 16. Juni ist Ulf Gustavsson der neue Generalsekretär der European Organization of Quality (EOQ). Der Schwede setzte sich gegen knapp 300 Mitbewerber durch und kann auf mehr als 25 Jahre Erfahrung im Qualitätsmanagement zurückblicken. In der Zeitschrift Quality World ist nun ein Interview mit Gustavsson erschienen. Dort spricht er unter anderem über seine bisherigen Erfahrungen in der Branche, seine Motivation sowie die Zukunft der EOQ und des Qualitätsmanagements.
Das gesamte Interview findet sich auf der Webseite der EOQ.
IPC veröffentlicht Spezifikation zur Durchführung von Online-Prüfungen
Immer mehr Ausbildungsinstitute, Prüfungszentren und Personenzertifizierungsstellen ergänzen oder ersetzen die traditionellen Prüfungsmethoden durch Online-Prüfungstechnologien. Die International Personnel Certification Association (IPC) trägt dieser Entwicklung Rechnung und hat eine neue Spezifikation IPC-BD-20-001 mit dem Titel “IPC Specification on Performing Online Examinations” für Online-Prüfungen veröffentlicht.
IPC hat diese Spezifikation unter anderem auch auf Anregung von Thomas Votsmeier, DGQ Leiter Internationale Kooperationen und DGQ-Vertreter im IPC-Vorstand, erarbeitet. Die DGQ unterstützt national und international die Erstellung von Leitfäden, die eine einheitliche und angemessene Handhabung von Zertifizierungs- und Akkreditierungsregeln fördern. Diese IPC-Spezifikation beschreibt die wesentlichen Elemente, die bei der Entwicklung eines Antrags auf Online-Prüfung berücksichtigt werden sollten.
Sie bildet die Grundlage für die Verwendung eines sicheren, zuverlässigen und nachhaltigen Bewertungstools, das bei Online-Prüfungen eingesetzt wird. Diese Spezifikation kann für eigenständige Online-Prüfungen oder für Online-Prüfungen verwendet werden, die als Teil des Prozesses der Zertifizierung von Personen erfolgen. Die International Personnel Certification Association (IPC), ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Kalifornien, USA, die 1995 unter dem Namen International Auditor and Training Certification Association (IATCA) gegründet wurde. IPC ist die globale Vereinigung von Personalzertifizierungsstellen und Schulungsanbietern, Mitglied von IAF (International Accreditation Forum). Durch seine Mitgliedschaft vertritt IPC mehr als 80.000 zertifizierte Fachleute, die in mehr als 84 Ländern auf der ganzen Welt tätig sind.
Die Spezifikation kann als PDF hier abgerufen werden.
Anfragen zu einer kommerziellen Nutzung der Spezifikation IPC-BD-20-001 (bspw. Kauf oder Vervielfältigung) sind an das IPC-Sekretariat zu richten:
IPC – 14071 Peyton Dr #2701, Chino Hills, CA 91709, USA
E-mail: secretary@ipcaweb.org, Website: www.ipcaweb.org
Business Continuity Management nach ISO 22301: DGQ kooperiert mit der WG-DATA GmbH
Betriebsunterbrechungen bilden das größte Geschäftsrisiko – so urteilen laut Allianz Risk Barometer 2020 deutsche Risikomanager. Die Corona-Pandemie verleiht dieser Einschätzung zusätzliche Bedeutung. Entsprechend ist das Thema „Continuity Management (Notfallmanagement) auf Basis des ISO 22301“ in aller Munde, wenn es um die Risikovorsorge und -bewältigung in Unternehmen geht.
Aus diesem Grund hat die DGQ eine Kooperation mit der WG-DATA GmbH geschlossen. Das in Berlin ansässige Beratungsunternehmen verfügt über einen eigenen Geschäftsbereich für das Risikomanagement.
Die Vereinbarung beinhaltet die Entwicklung und Durchführung verschiedener Trainings wie Webinare und Präsenzveranstaltungen zum Business Continuity Management (BCM). Dies umfasst auch das Coaching zur Initiierung und zur Integration von ISO 22301 im Unternehmen. Die Themen „managementsystemübergreifende Wissenstransfers, unter anderem zum Qualitätsmanagement nach ISO 9001“, „Arbeitssicherheit/-schutz nach ISO 45001“ und „Informationssicherheitsmanagement nach ISO 27001“ sowie korrespondierende Beratungsprojekte bis zur Zertifizierungsreife sind ebenfalls Bestandteil der Kooperation.
„Diese Kooperation ist eine Win-Win-Situation: Wir stärken das Thema Business Continuity Management bezüglich der Integration in bereits bestehende Managementsysteme und haben mit der DGQ einen kompetenten Partner für Qualitätsmanagement gewonnen“, erläutert Uwe Naujoks, Partner und Geschäftsbereichsleiter „Risikomanagement“ bei der WG-DATA.
Andreas Heinz, Leiter des Produktmanagements und Thorsten Heil, Leiter Inhouse-Training & Consulting der DGQ ergänzen: „Eine Betriebsunterbrechung sehen Experten als größtes Geschäftsrisiko an. Aus diesem Grund besetzen wir das Thema ‚BCM‘. Mit WG-DATA haben wir einen für seine hohe Fach- und Umsetzungskompetenz anerkannten Partner gefunden. Auch für unser Mitgliedernetzwerk ist ‚BCM‘ spannend. Entsprechend werden wir dieses Thema auch als Verein aufbereiten und dazu laufend informieren.“
Den Auftakt für gemeinsame Projekte bildet das „E-Training: Business Continuity Management – Einstieg und Umsetzung“ am 13. August 2020. Weitere Vorhaben werden zurzeit im Rahmen einer Konzeption abgestimmt.
Auf digitalem Wege zum DGQ-Qualitätsbeauftragten: Erste Absolventen zertifiziert
Online zum zertifizierten DGQ-Qualitätsbeauftragten – seit Mai 2020 ist dies möglich. Mit den E-Trainings hat die DGQ ein neues Format geschaffen. Damit ergänzt sie ihr digitales Weiterbildungsprogramm auch in den Kernthemen. Interessenten können die beiden Module der QM-Lehrgangsreihe „Qualitätsmanagement I – Grundlagen“ und „Qualitätsmanagement II – Methoden, Anwendung und Kommunikation“ nun sowohl als Präsenzveranstaltung als auch im E-Training bei der DGQ absolvieren. Auf dem Weg zum Zertifikat spielt es keine Rolle, ob die Module in Präsenz, online oder in Kombination aus beidem besucht werden. Auch das Prüfungsformat ist selbstverständlich frei wählbar. Die E-Training sind gleichwertig und bieten die gewohnte DGQ-Qualität. Die Inhalte werden von erfahrenen Trainern vermittelt, die mit vielen Praxisbeispielen, Diskussionen und virtuellen Gruppenübungen abwechslungsreiche Trainings gestalten. Die ersten Teilnehmer haben die E-Trainings zum DGQ-Qualitätsbeauftragten inklusive einer Online-Prüfung erfolgreich absolviert. Einer der frischgebackenen zertifizierten DGQ-Qualitätsbeauftragten ist Stefan Hebbel, der in der Öffentlichen Verwaltung NRW arbeitet. Ihn hat der digitale Weg überzeugt:
„Nach meiner positiven Erfahrung mit dem Präsenztraining QM 1 ließen die Maßnahmen der Corona-Pandemie den Besuch des anschließenden Lehrgangs QM 2 für längere Zeit nicht zu. Ich war dann sehr erfreut, als ich sah, dass die DGQ ein E-Learning-Programm erstellt hat. So konnte ich den Lehrgang QM 2 als Online-Training buchen. Die genutzte App zur Online-Schulung war sehr intuitiv zu bedienen; ein großer virtueller Gruppenarbeitsraum sowie kleinere zur Vorbereitung von Online-Präsentationen ermöglichten einen Austausch zu jedem Zeitpunkt.
Ich war sehr überrascht, wie gut das gemeinsame Arbeiten an verschiedenen Themen geklappt hat. Hinzu kommt die große Flexibilität, da das Training an jedem Ort durchgeführt werden kann und längere Anreisen entfallen sind.
Gleichzeitig habe ich bemerkt, dass meine Aufmerksamkeitsspanne beim Online-Training, gegenüber einer Präsenzschulung, hin und wieder nachgelassen hat und die Nacharbeit somit eine höhere Selbstdisziplin erfordert hat.
Meine Prüfung zum Qualitätsbeauftragten und internen Auditor habe ich ebenfalls online absolviert. Das hat wunderbar geklappt. Toll war, dass man nach der schriftlichen Prüfung direkt erkennen konnte, ob man bestanden hat oder nicht. Insgesamt kann ich sagen, dass ich mir eine Teilnahme an weiteren E-Trainings vorstellen und empfehlen kann.“
DGQ kooperiert mit Averosa beim Thema Pflege
Es ist ein Pakt für mehr Qualität in der Pflege. Die DGQ hat eine Kooperation mit Averosa – Institut für Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung – geschlossen. Die Vereinbarung umfasst ausgewählte Themen im Fachgebiet Pflege. Die Übergabe der Vereinbarungserklärung fand in der DGQ-Geschäftsstelle Berlin statt. Die Kooperation zielt darauf ab, das Thema „Qualität in der Pflege“ in der öffentlichen Diskussion voran zu bringen und entsprechende Aktivitäten zu bündeln. „Diese Kooperation ist tatsächlich eine Win-Win-Situation: Wir stärken das Thema Qualität, die Pflege insgesamt und natürlich auch die Fachcommunity“, erläutert Jens Frieß, Geschäftsführer von Averosa und langjähriges DGQ-Mitglied.
Holger Dudel, Fachbereichsleiter Pflege in der DGQ ergänzt: „Die Kooperationsvereinbarung stellt eine konsequente Fortentwicklung unserer strategischen Ziele dar. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.“
Den Auftakt für gemeinsame Projekte bildete bereits Ende Mai das Webinar „Pflegequalität in der Krise? Qualitätsperspektiven und Pflegestandards“. Weitere Vorhaben werden zurzeit im Rahmen einer Konzeption abgestimmt.
5. Norddeutscher Qualitätstag: Fachlicher Austausch von Praktikern aus der Region auch online ein Erfolg
Frankfurt am Main, 16. Juni 2020 – Es ist die Veranstaltung für alle Qualitätsbegeisterte der Region, und sie funktioniert auch als virtuelles Format – bereits zum fünften Mal fand am 10. Juni 2020 der Norddeutsche Qualitätstag statt. Die Deutsche Gesellschaft für Qualität e. V. (DGQ) führte das Praxisforum für Qualitätsinteressierte aus Norddeutschland in Kooperation mit der ConSense GmbH, der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS GmbH) und der Zeitschrift „Qualität und Zuverlässigkeit“ in diesem Jahr erstmals als Online-Veranstaltung durch. Und die Beteiligung zeigt: Der Wechsel in die virtuelle Welt funktioniert. Rund 100 Teilnehmer hatten sich angemeldet und nutzten intensiv die Möglichkeit, sich zu aktuellen Themen rund um das Qualitätsmanagement zu informieren, zu vernetzen und auszutauschen.
Lückenschluss für Qualitätsmanager im Norden
Der Norddeutsche Qualitätstag richtet sich an Qualitätsmanagementbeauftragte und
Qualitätsmanagermanager sowie Interessierte aus diesem Bereich. Die Teilnehmer profitieren von Expertenwissen, einem intensiven branchenübergreifenden Austausch sowie praktischen Tipps für den Alltag im Qualitätsmanagement. Die Kooperationspartner haben den Norddeutschen Qualitätstag vor einigen Jahren ins Leben gerufen, da es in dieser Region zuvor kein entsprechendes Format gab.
„Mit der Verbindung aus einer regionalen Ausrichtung und einem konsequent praxisorientierten Ansatz schließt diese Veranstaltung eine Lücke in Norddeutschland. Die Corona-Pandemie hat uns dieses Jahr zwar vor Herausforderungen gestellt, aber mit diesem Online-Event haben wir dafür die passende Antwort gefunden“, erläutert Dr. Stephan Killich, Geschäftsführer der ConSense GmbH. „Als ConSense GmbH freuen wir uns, mit dieser Plattform den Austausch rund um das Thema Qualitätsmanagement in Norddeutschland fördern zu können.“
Virtuelle Messe – vielseitiges Programm
Um das Konferenzerlebnis – trotz der bestehenden Einschränkungen – so authentisch wie möglich zu halten, griffen die Veranstalter auf eine virtuelle Messeumgebung zurück. Nach dem Eintritt konnten die Teilnehmer zwischen dem Hauptsaal für das Plenum und verschiedenen Workshop-Räumen wechseln. Zu Beginn der Veranstaltung begrüßten Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der DGQ, Jürgen Freund, Leiter der Geschäftsstelle Frankfurt, und Dr. Stephan Killich die Besucher und stimmten sie auf das anstehende Programm ein. Nach einer anschließenden Keynote konnten die Teilnehmer in zwei Runden zwischen verschiedenen Workshop-Sessions wählen. Das Spektrum war vielfältig und umfasste qualitätsrelevante Themen wie „Organisationsentwicklung“, „Qualitätsmanagement und Recht“, „Risiken und Chancen“ und „Agilität“. Nach den Workshops trafen sich die Teilnehmer wieder im virtuellen Plenum und stellten die erarbeiteten Ergebnisse und neu gewonnen Erkenntnisse vor.
„Natürlich ist es schöner, wenn man sich persönlich trifft und austauscht. Der 5. Norddeutsche Qualitätstag hat jedoch gezeigt, dass das Online-Format viel mehr ist, als eine Notlösung“, zog Dr. Antje Becker ein positives Fazit. „Es ist ganz deutlich geworden, dass man auch im virtuellen Raum sehr produktiv zusammenarbeiten und interessante Ergebnisse erzielen kann. Unsere Mitglieder können bereits zahlreiche digitale Angebote der DGQ nutzen. Mit dem Norddeutschen Qualitätstag ist nun ein weiteres, spannendes Online-Format hinzugekommen.”
Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.
Ihre Ansprechpartner
| Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ Hinrich Stoldt August-Schanz-Str. 21A 60433 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 95424-170 E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de |
DGQ-Pressestelle, c/o Klenk & Hoursch Hanna Schadt Uhlandstraße 2 60314 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 719168-122 E-Mail: hanna.schadt@klenkhoursch.de |
Plötzlich nachhaltig oder doch nur Corona-Effekt: Was bedeutet die Krise für unsere Mobilität?
Die positiven Folgen der Corona-Pandemie für Umwelt und Klima wirken sich auch auf die wahrgenommene Lebensqualität der Menschen aus. Aber ist die Krise auch der Auslöser für eine höhere Bereitschaft zu nachhaltigerer Mobilität? Die Nachhaltigkeitsstudie der DGQ zeigt: Bereits vor der Krise waren die Deutschen offen für einen Umstieg auf nachhaltige Fortbewegungsmittel. Die Umfrage zeigt jedoch auch, wo noch Nachholbedarf besteht.
Frankfurt am Main, 9. Juni 2020 – Die Corona-Krise hat Auswirkungen auf nahezu alle Lebensbereiche. Besonders stark hat sie die Mobilität beeinflusst. Viele Berufstätige arbeiten noch immer im Homeoffice und waren in den letzten Monaten generell weniger unterwegs. Zudem entfällt in der aktuellen Situation ein Großteil der Geschäfts- und Urlaubsreisen. Dank des deutlich geringeren Verkehrsaufkommens in den Städten entdecken immer mehr Menschen den Spaß an Fahrrad und Co. wieder neu.
In der Folge zeigt sich bereits jetzt, dass Umwelt und Klima von der Krise profitieren. Weniger Lärm- und Geruchsbelästigung in den Städten verbessern darüber hinaus die Lebensqualität. Der allgemeinen Wahrnehmung nach, ist auch die Bereitschaft der Bevölkerung für eine nachhaltigere Mobilität in Deutschland gestiegen. Ist die Krise Auslöser oder Treiber dieses scheinbar neuen Bewusstseins? Eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Qualität e. V. (DGQ) zeigt: Bereits vor Corona spielten Nachhaltigkeitsaspekte für mehr als die Hälfte der Deutschen (52 Prozent) eine ausschlaggebende Rolle bei der Wahl des Transportmittels.
Fahrrad schlägt ÖPNV und E-Scooter
Die Mehrheit der Deutschen (69 Prozent) legte bereits vor der Krise kürzere Strecken nach Möglichkeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück. Dieser Anteil dürfte in Zeiten von Corona sicherlich höher ausfallen, denn wegen des erhöhten Ansteckungsrisikos werden öffentliche Verkehrsmittel aktuell eher gemieden. Zug, Straßenbahn oder Bus stehen bei den Befragten allerdings generell nur bedingt hoch im Kurs: Nur 45 Prozent nutzen den öffentlichen Nahverkehr regelmäßig.
Das Auto wird in der aktuellen Situation hingegen als sicherer Schutzraum wahrgenommen und wieder mehr genutzt. Bereits vor der Krise gehörte es zu den beliebtesten Fortbewegungsmitteln der Deutschen. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) besitzt ein eigenes Auto und fährt regelmäßig damit. E-Mobilität ist dabei noch kein großes Thema: Nur 17 Prozent der Befragten besitzen bereits ein E-Auto, E-Scooter nutzen 18 Prozent für kürzere Strecken. Die wahrgenommene Verbesserung von Luft- und Lebensqualität in den Städten durch den temporären Lockdown könnte hier durchaus als echter Treiber für ein E-Momentum und einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel in der urbanen Mobilität wirken.
Corona-Effekt oder Startschuss für die Mobilitätswende?
Einige Städte und Gemeinden haben bereits auf das veränderte Mobilitätsverhalten in der Krise reagiert und beispielweise mit Pop-up-Radwegen mehr Platz für Radfahrer auf den Straßen geschaffen. Schon vor Corona sahen die Deutschen in schlechten Fahrradwegen und einem Mangel an Bahnverbindungen eine der größten Hürden für die Umsetzung eines nachhaltigeren Lebensstils (67 Prozent). Durch die jetzt schnelle und unbürokratische Anpassung der Infrastruktur an die aktuellen Bedürfnisse wird das erleichtert. Neben der grundsätzlichen Bereitschaft der Deutschen ist die Impulsverstärkung durch den Gesetzgeber eine zentrale Voraussetzung, um Veränderungen hin zu einer nachhaltigeren Mobilität anzustoßen.
„Die Ergebnisse unserer Studie und die aktuellen Entwicklungen zeigen: Ein grundsätzlicher Wunsch nach Klimaschutz und Nachhaltigkeit beim Thema ‚Mobilität‘ bestand schon zuvor in der Bevölkerung. Besonders in den Städten verstärkt derzeit eine wahrnehmbar höhere Lebensqualität, die auch dem eingeschränkten Verkehr zugerechnet wird, diese Einstellung. Dies spricht gegen einen kurzfristigen Corona-Effekt. Jetzt gilt es, diese Chancen zu nutzen. Neben Städten und Gemeinden ist auch der Gesetzgeber gefordert, nachhaltige Mobilitätskonzepte voranzutreiben und Innovationen zu fördern. Nur so lässt sich der Wunsch der Bevölkerung nach mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität auch in die tatsächliche Bereitschaft verwandeln, entsprechend zu handeln, zu investieren und dafür wo nötig auch einmal Verzicht zu üben“, kommentiert Claudia Welker, geschäftsführendes Vorstandsmitglied bei der DGQ.
Über die Studie
Die bevölkerungsrepräsentative Online-Umfrage zum Thema Nachhaltigkeit als Qualitätsfaktor wurde von INNOFACT im Auftrag der DGQ im September 2019 durchgeführt. Befragt wurden 1.038 Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 69 Jahren, wohnhaft in Deutschland.
Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung und erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.
Ihre Ansprechpartner
| Presse- und Öffentlichkeitsarbeit DGQ Hinrich Stoldt August-Schanz-Str. 21A 60433 Frankfurt am Main Telefon: +49 69 95424-170 E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de |
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