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19. Dezember 2011

QM gestern, heute und morgen

„Wir wollen Jung und Alt rund um das Thema Qualität zusammenzubringen, in entspannter Atmosphäre Erfahrungswissen weitergeben und zum engagierten Austausch einladen.“ So charakterisierte Dr. Wolfgang Fendel, stellvertretender Leiter im Regionalkreis Bochum, das Ziel des Kamingesprächs am 11. November 2011. Es stand unter dem Motto „Made in Quality – Quo Vadis QM“. Die mit Professor Dr. Gerd Kamiske, einem der führenden Experten für Qualitätsmanagement in Deutschland, Dr. Jürgen Varwig, Präsident der DGQ, Dr. Wilhelm Wolfes, langjähriger QM-Manager der Evonik Industries AG, und Benedikt Sommerhoff, Seniorberater bei der DGQ Beratung GmbH, kompetent besetzte Talkrunde hatte mehr als 100 Gäste angelockt. Nicht etwa diese große Resonanz, vielmehr eine Kehlkopfentzündung hatte dem Organisator und RK-Leiter Professor Dr. Joachim Zülch an diesem Tag die Sprache verschlagen. Spontan erklärte sich Dr. Wolfgang Kaerkes, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGQ, bereit, die Moderation an Stelle des „sprachlosen“ Lehrstuhlinhabers für Industrial Sales Engineering an der Ruhr-Universität Bochum und geschäftsführenden Gesellschafters der mib Management Institut Bochum GmbH, zu übernehmen. Professor Kamiske eröffnete die Runde, indem er seine persönlichen Erfahrungen mit dem Wandel des unternehmensinternen Qualitätsbegriffs schilderte. Er nahm die Anwesenden mit auf eine Zeitreise, die von der Qualitätskontrolle, über die Qualitätsregelung, Qualitätssteuerung und Qualitätssicherung bis zum heutigen Qualitätsmanagement führte. „Früher hatten die Qualitäter eine exponierte Stellung direkt unterhalb des Vorstandes inne“, ließ er die Teilnehmer wissen. Dr. Wilhelm Wolfes gewährte Einblicke in seine langjährigen Erfahrungen mit der Einführung integrierter Managementsysteme in Konzerne. Vor allem die Zusammenführung einzelner Managementsysteme zu einem Ganzen bezeichnete er als „eine positive Entwicklung für die Anwender und zum Nutzen der Unternehmen“.

Dr. Wolfgang Kaerkes (2.v.l.) moderierte die Podiumsdiskussion mit v.l.n.r. Professor Joachim Zülch, Dr. Wilhelm Wolfes, Professor Gerd Kamiske, Dr, Jürgen Varwig und Benedikt Sommerhoff. Gegenwart und Zukunft des Qualitätsmanagements waren dann die zentralen Punkte der Diskussion. Darin schilderte Benedikt Sommerhoff das Bild des QM-Managers in der Gegenwart und skizzierte dessen Zukunftsperspektive. Dabei machte er deutlich, dass sich der klassische QM-Manager „von einem verwaltenden Qualitätsverbesserer zu einem internen Organisationsberater“ entwickeln müsse. Darüber hinaus seien künftig weniger Unternehmensstrukturen als vielmehr Unternehmenskulturen zu schaffen. Zusammenfassend betonte Dr. Jürgen Varwig, es gehe weniger um eine Differenzierung zwischen „Qualität“ und „Excellence“. Vielmehr müssten die Qualitätsmanager in den Unternehmen verstärkt ein Bewusstsein dafür erzeugen, dass sie einen Nutzen erzeugten. „Der interne Nutzen führt auch zu einem Kundennutzen und liefert letztlich einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens“, sagte der DGQ-Präsident.

Angeregt durch die Beiträge entwickelte sich ein Dialog, der die Komplexität des Berufsbildes des heutigen Qualitätsmanagers und seiner innerbetrieblichen Probleme in unterschiedlichen Branchen aufzeigte.