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2. September 2020

KPMG-Studie zur Wirtschaftskriminalität: Betroffen sind vor allem die anderen

Mehr als drei Viertel (78 Prozent) der Unternehmen in Deutschland schätzen das grundsätzliche Risiko von Wirtschaftskriminalität als hoch oder sehr hoch ein. Dass das eigene Unternehmen betroffen sein könnte, befürchten hingegen nur 30 Prozent der Befragten.

Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Wirtschaftskriminalität in Deutschland 2020“ der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, an der 1000 Unternehmen in Deutschland teilgenommen haben.

Erklären lässt sich diese widersprüchliche Risikobewertung durch die Einschätzung des eigenen Schutzniveaus: Bei den kleineren Unternehmen gaben 85 Prozent der Befragten, bei den großen Unternehmen sogar 92 Prozent an, sich gut oder sogar sehr gut geschützt zu fühlen

Ein hohes Schutzniveau hat auch durchaus einen Effekt: Unternehmen, die sich selbst keine ausreichenden Schutzvorkehrungen attestierten, gaben doppelt so häufig an, von Wirtschaftskriminalität betroffen gewesen zu sein wie die Unternehmen mit sehr guten Vorkehrungen (34 Prozent zu 17 Prozent).

Als bevorzugte Präventivmaßnahmen werden Verhaltensgrundsätze und Leitbilder im Unternehmen genannt. Acht von zehn Unternehmen nennen dies als bevorzugtes Mittel. Mehr als jedes zweite Unternehmen vertraut auf externe Unterstützung bei der Aufklärung oder Untersuchung wirtschaftskrimineller Handlungen.

Auch beim Thema Compliance setzen immer mehr Unternehmen auf digitale Werkzeuge. Vor allem beim Compliance-Reporting und Due Diligence-Prüfungen Dritter werden digitale Tools eingesetzt. Als Gründe nennen die Unternehmen vor allem Effizienzsteigerung (79 Prozent) sowie bessere Prävention (71 Prozent). Als größte Herausforderung bei der Digitalisierung von Compliance wird in erster Linie der Mangel an Ressourcen gesehen.

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