6. November 2025
Europa will Normung schneller, inklusiver und international stärker machen – Konsultationsphase gestartet
Bei der umfassenden Überarbeitung der EU-Normungsverordnung durch die Europäische Kommission hat kürzlich die Konsultationsphase begonnen. Ziel der Überarbeitung der „Verordnung (EU) Nr. 1025/2012 über die europäische Normung“ ist es, das europäische Normungssystem so weiterzuentwickeln, dass es schneller auf technologische Veränderungen reagiert, breitere Beteiligung ermöglicht und Europas Rolle in der internationalen Normung stärkt. Die Konsultationsphase endet am 17. Dezember 2025. Die Annahme durch die Kommission ist für das zweite Quartal 2026 geplant.
Hintergrund: Scope der Überarbeitung
Die Überarbeitung ist Teil des EU-Kompasses für Wettbewerbsfähigkeit 2025 und steht im Kontext der EU-Strategie für Normung von 2022. Die Kommission betont, dass Europas Wettbewerbsfähigkeit, technologische Souveränität und die Fähigkeit, eigene Werte und Interessen weltweit zu vertreten, zunehmend von seiner Rolle als globaler Normgeber abhängen.
Die Modernisierung der Normungsverordnung soll dazu beitragen, Normungsprozesse schneller und leichter zugänglich zu machen, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Start-ups. Gleichzeitig verfolgt die EU das Ziel, Bürokratie abzubauen, Verfahren im Binnenmarkt zu vereinfachen und den Zugang zu Normen transparenter zu gestalten. Damit soll ein zukunftssicherer Rechtsrahmen entstehen, der die grünen und digitalen Transformationen Europas unterstützt und die rasche Entwicklung harmonisierter Normen ermöglicht.
Bestehende Strukturen als solide Basis – DGQ unterstützt die europäische Ausrichtung
Das derzeitige europäische Normungssystem (ESS) dient seit vielen Jahren als stabiler Rahmen für die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Gleich-zeitig bietet es genügend Flexibilität, um auf neue technologische und regulatorische Herausforderungen zu reagieren. Dabei verfügt das ESS über ein hohes Innovationspotenzial und bietet mit seinen unterschiedlichen Formaten – von Europäischen Normen bis hin zu technischen Spezifikationen – die notwendige Vielfalt, um die regulatorischen Anforderungen der EU wirksam zu unterstützen.
„Als nationale Qualitätsorganisation unterstützt die DGQ die Bestrebungen, die europäische Normung zukunftsfähig, inklusiv und innovationsorientiert zu gestalten“, sagt Stefan Reitz, Projektmanager Normung bei der DGQ. „Normung ist ein zentraler Baustein zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen in der Europäischen Union und leistet einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und Weiterentwicklung des europäischen Binnenmarkts.“
Ergänzende Informationen zur Überarbeitung der Verordnung (EU) Nr. 1025/2012 finden Sie hier.
