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25. Januar 2018

Einführung in die interkulturelle Kompetenz – DGQ-Regionalkreis Hannover am 22. Januar 2018

In Zeiten verstärkten Austauschs, internationaler Lieferketten, Zuwanderung auch in den Arbeitsmarkt will Helga B. Gundlach von der Arbeitsstelle diversitAS der Leibniz Uni Hannover sensibilisieren. Auch in den üblichen 90 Minuten einer DGQ-Regionalkreis-Veranstaltung gelingt es anhand einfacher Übungen das Muster von beobachten, interpretieren und bewerten deutlich zu machen, das aufgrund der gemachten Erfahrungen bei uns so routiniert abläuft. Zwei Leute reichen einander die Hand – soweit die Beobachtung. Zur Begrüßung – schon interpretiert. Der Mann hätte höflicherweise aufstehen sollen – schon bewertet. Innerhalb homogener Gruppen kein Problem, eher identitätsstiftend. Aber wenn Menschen mit unterschiedliche erlernten Mustern aufeinandertreffen? Die länderbezogenen Ansätze („Wenn Sie in China investieren, sollten Sie…Begrüßung, Fettnäpfchen, Naseputzen bei Mahlzeiten?“) haben nur begrenzte Aussagekraft. Der „typisch türkische“ Bewerber ist vielleicht schon in der dritten Generation hier, spricht kaum die Sprache seiner Großeltern, die Familie stammt ggf. aus Kurdengebieten und hat aramäischen Wurzeln. Die Einengung auf ein (noch dazu hervorstechendes) Merkmal wird oft als ausgrenzend erlebt, noch stärker, wenn es ein zugeschriebenes und kein als identitätsstiftend erlebtes ist.

Diversity Dimensionen beinhalten neben den erlernten kulturellen auch angeborene Aspekte:

Quelle: www.charta-der-vielfalt.de

In der Diskussion kamen die Teilnehmer schnell dazu, dass es zwischen Geschlechtern, Betriebskulturen, Bildungsmilieus oder auch Landsmannschaften innerhalb Deutschlands erhebliche Unterscheide in der Wahrnehmung gibt. So hatte der aus dem Rheinland stammende Regionalkreisleiter den Respekt vor seiner Privatsphäre in den ersten 25 Jahren im Norden als ‚kühle Interessenlosigkeit‘ interpretiert. Hannoveraner am Rhein sehen sich umgekehrt nach 10 Minuten in der Gastronomie schon genötigt zu erklären, man habe ausreichend Freunde und sei auch schon verheiratet… In Betrieben kommt es unabhängig von der Herkunft häufig zu Missverständnissen, wenn direkte und indirekte Kommunikatoren aufeinandertreffen. Sollen jemand, der klare Kante bevorzugt und Laberei verabscheut und jemand, dem primär daran liegt, das eigene Gesicht wie das des Gegenübers zu wahren miteinander auskommen, kann das schwierig werden. Unabhängig davon, ob das Eine jemand in Asien oder England und das Andere jemand in einem Pastorenhaushalt in der Uckermark gelernt hat. Nachhaltig ist, seine eigene kulturelle Identität zu reflektieren, Bewertungen und Interpretationen von Beobachtungen zu trennen. Das ist nicht nur hilfreich für jede Art von Integration, sondern auch überaus spannend und interessant wie die Erfahrungsberichte von Teilnehmern zeigten. Konflikte kosten außerdem oft Zeit und Energie, jeder in interkulturelles Training investierte Euro zahlt sich mehrfach aus.

Bewährtes Team ergänzt

Vlnr.: Stellv. RKL Albrecht Buchheister (sbv), Kai Behrends (DGQ Hamburg), stellv. RKL Martina Seher-Janzen (ATS), RKL Dr. Thomas Simon (Contitech)

Mit 35 Veranstaltungen in dieser Wahlperiode und einem immer anspruchsvollen Programm sowie entsprechenden Teilnehmerzahlen ist der Regionalkreis ein ‚ganz großer‘ im Norden. Dr. Thomas Simon (Senior Vice-President Quality, Contitech AG) leitet den RK seit 2001, Albrecht Buchheister (AL ‚Interne Services‘ Spar- und Bauverein Hannover eG) unterstützt ihn seit vier Jahren. Dr. Simon hält die Verbindungen der lokalen QMunity zur IHK und deren Gesprächskreisen zu Excellence und Lean) und vertritt die DGQ-er auch als Delegierter und im Delegiertenausschuss der DGQ. Auch Albrecht Buchheister ist gut vernetzt, hat wie Dr.Simon schon Qualitätsleiterkreise in der Region mit ausgerichtet und wirkt im DGQ-Fachkreis ‚Excellenter Kundenservice‘. Nun hat sich das Team verstärkt: Martina Seher-Janzen (Qualitätsmanagerin ATS Elektronik GmbH) verstärkt das Team – erneut, Frau Seher-Janzen war bis 2006 schon einmal Mitorganisatorin des Gemeinschafts-Arbeitskreises von VDI/VDE/DGQ.

 

Informationen zum Regionalkreis Hannover

 

Informationen zum DGQ Netzwerk im Norden bei:
Kai-Uwe Behrends
Leiter DGQ Geschäftsstelle Hamburg
Fon: 040-85 33 78 60
E-Mail: kai-uwe.behrends@dgq.de