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27. November 2017

DGQ-Regionalkreis Elbe-Weser: Konfliktkommunikation im technischen Berufsumfeld

Oyten, 20. November 2017

Denken Sie bei ‚Prozess‘ immer an gerichtliche Auseinandersetzung? Dann heißt ‘Konflikt’ für Sie sicher auch ‚unfair ausgetragener Streit‘? Eigentlich bedeutet das Wort allerdings nur, dass unterschiedliche Interessen vorhanden sind. Diese rechtzeitig zu erkennen und zu kommunizieren hilft, ‚Elche auf dem Tisch‘ (Christa Weßel) gar nicht erst entstehen zu lassen. Konflikte sind weit mehr als störende Begleiterscheinungen des Unternehmensalltags, die schnellstens ausgeräumt werden sollten. Vielmehr haben sie einen – nicht immer sofort erkennbaren – Sinn und Nutzen. Bewusste Kommunikation bietet dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern die Chance zur Weiterentwicklung. Verdrängte oder verdeckte Probleme kommen an die Oberfläche, der Zusammenhalt im Unternehmen wird gestärkt, Effektivität und Kreativität der Kollegen werden verbessert. Auf einen Nenner gebracht, besteht der Nutzen von Kommunikation und Konflikten darin, dass Verborgenes sichtbar wird – und man es damit berücksichtigen, einbeziehen und bearbeiten kann.

In einer „Konfliktkostenstudie“ (Circle of Conflict) hat die KPMG AG die Kosten von Reibungsverlusten in Industrieunternehmen untersucht. In der Studie heißt es: Immer wenn Menschen zusammenarbeiten, treffen unterschiedliche Persönlichkeiten, Arbeitsweisen und Meinungen aufeinander. Reibungsverluste in Form von Konflikten sind somit ganz natürlich. Gleichzeitig sind sie aber nicht nur anstrengend, sondern sie kosten auch Arbeitszeit und damit Geld. Kosten möglichst gering zu halten und damit auch die Kosten von Reibungsverlusten zu minimieren, wird für Unternehmen angesichts des zunehmenden Wettbewerbs, des schwierigeren konjunkturellen Umfelds sowie der veränderten Kreditkonditionen auf den Finanzmärkten immer wichtiger. In Vertriebsteams, über Schnittstellen oder Hierarchieebenen hinweg, zwischen Kollegen aus ‚gemergten‘ Belegschaften – immer wieder kommt es zu Eskalationen, die mit Hilfe von Kommunikations-Coaches wie dem Vortragenden Georg Steffen beigelegt werden müssen. Wie in Qualitäts- oder Sicherheitsfragen ist aber Prävention bei der Kommunikation der günstigste Ansatz – daher nennt Steffen sein Unternehmen auch vorgespraech.de . Wurden in der Stab-Linien-Organisation Konflikte hierarchisch befriedet, müssen sie in der neuen, vernetzten, gar agilen Organisation aufgedeckt und offen angesprochen werden, um keinen Schaden anzurichten. Wie immer hilft systematisches und konsequentes Handeln mit Alltagsverstand: Jede/r kann mit dem gestuften Gedankenansatz 1) ehrliche Ist-Aufnahme, 2) Klärung der Bedeutung für die Beteiligten, 3) Benennung der Herausforderung und 4) Ableiten von Handlungsoptionen seinen Beitrag zu gelungener Kommunikation beitragen.

Hier ist momentan kein Konfliktmoderator nötig: Kommunikationstrainer Georg Steffen (Vorgespraech.de), stellv. RKL Elbe-Weser Gesine Wiechmann (Artur Behrens GmbH & Co KG), RK-Leiter Volker Landscheidt (Doyma GmbH & Co) , Wahlleiter Kai Behrends (GS HH der DGQ – v.l.n.r.)

Regionalkreisleitung einstimmig bestätigt

Im Rahmen der Veranstaltung wurde die Regionalkreisleitung einstimmig wiedergewählt. „22 Veranstaltungen hat die RK-Leitung in der Wahlperiode organisiert, große zu Megathemen wie der ISO 9001 oder Design-Thinking, kleine intensive Workshops und Exkursionen zu Auto-, Windkraft und Mineralwasserwerken aber auch Spezialthemen wie Datenschutz oder Continuity Management für die lokale QMunity erschlossen. Damit wurde ein sehr anerkennenswerter Beitrag zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Teilnehmenden, aber auch der entsendenden Unternehmen, damit des Standorts geleistet!“ so Kai-Uwe Behrends, Leiter der Geschäftsstelle der DGQ für Norddeutschland. Auch die gute und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Bremer Ehrenamtlichen und den Hamburger Beschäftigten in der Geschäftsstelle sei vorbildlich betonen beide Seiten – Und das ist offensichtlich keine Selbstverständlichkeit, rührt doch die (heute auch auf den unteren Plätzen der Fußballbundesliga ausgetragene) Rivalität der Hansestädte(r) daher, dass am 22.4.1401 die bremische Flotte unter dem Grafen von Hemelingen zu der von Hamburg geführten Schlacht der Hanse gegen die Piraten Störtebekers einfach zu spät erschien. Noch heute heißt es in Hamburg, wenn jemand zu spät kommt „bist wohl `n Bremer?“. Und die Hamburger werden in Bremen gern als hochnäsige Pfeffersäcke, die sich nicht zu schade sind, für einen Erfolg auch Verräter zu bezahlen, verachtet – Da sieht man, wie lange Konflikte schwelen können, die nicht offen aufgearbeitet werden.

 

Weitere Informationen zum Regionalkreis Elbe-Weser und Kontakt >>>hier.

Kontakt zur DGQ-Geschäftststelle in Hamburg
Kai-Uwe Behrends
Fon: 040-85337860
kai-uwe.behrends@dgq.de