DGQ mit neuen Online-Trainings: Kompakter, praxisnaher Einstieg in drei Managementsysteme
- Umwelt-, Energie- und Arbeitsschutzmanagement für die konkrete Anwendung
- Berücksichtigung von System-Schnittstellen durch einheitlichen Aufbau
- Orientierung an Leitnormen ermöglicht integrierte Sichtweise
Umwelt, Energie und Arbeitsschutz – mit E-Trainings zu diesen drei Bereichen erweitert die DGQ ab Juni 2025 ihr betriebliches Weiterbildungsangebot für Managementsysteme. Die DGQ reagiert mit diesen eintägigen Live-Online-Trainings auf den gestiegenen Bedarf an kompakten und praxisnahen Einführungen.
Drei Managementsysteme, ein Konzept
Die neuen Online-Trainings vermitteln das notwendige Basiswissen über die jeweilige DIN ISO-Norm sowie über relevante gesetzliche Anforderungen:
- Umweltmanagement – Grundlagen der DIN ISO 14001: Umweltmanagement nach der international anerkannten DIN ISO 14001 unterstützt Unternehmen und Organisationen dabei, ihre Umweltleistung zu verbessern und nachhaltiger zu wirtschaften.
- Energiemanagement – Grundlagen der DIN ISO 50001: Steigende Energiekosten, gesetzliche Anforderungen durch das Energieeffizienzgesetz und der Fokus auf nachhaltige Ressourcennutzung – ein effizientes Energiemanagementsystem ist heute unerlässlich.
- Arbeitsschutzmanagement – Grundlagen der DIN ISO 45001: Ein Arbeitsschutzmanagementsystem ist nicht generell gesetzlich vorgeschrieben. In bestimmten Branchen, beispielsweise Industrie und Produktion, gelten jedoch verschärfte Arbeitsschutzvorgaben. Wer ein Arbeitsschutzmanagementsystem nach DIN ISO 45001 betreibt, kann diese mit geringerem Aufwand umsetzen.
Aus der Praxis, für die Praxis und auf den Punkt
Bei der Konzeption der Online-Trainings standen Kompaktheit und Praxisrelevanz im Vordergrund. So wurde das neue Angebot durch erfahrene Trainer:innen mit langjähriger Praxiserfahrung für den direkten Einsatz im Arbeitsumfeld entwickelt. Bewusst hat die DGQ ein Angebot geschaffen, das konkretes Anwendungswissen effizient, kompakt und damit kostengünstig vermittelt.
Vorteile durch Harmonized Structure und Baukastenprinzip
Die drei Online-Trainings orientieren sich an der jeweiligen Leitnorm (DIN ISO 14001, DIN ISO 45001, DIN ISO 50001). Ein weiterer Schwerpunkt bei der Entwicklung lag auf dem einheitlichen Aufbau. Da die Normen auf der Harmonized Structure basieren, folgen auch die Trainings einer einheitlichen Grundstruktur, verwenden gleiche Definitionen und Terminologien. Sie vermitteln die zentralen Prinzipien auf vergleichbare Weise. Dadurch wird es den Teilnehmenden erleichtert, Synergien zwischen den Managementsystemen zu erkennen, bestehende Systeme zu erweitern oder zu integrieren. Der einheitliche Aufbau unterstützt zudem dabei, sich auch in weiteren Online-Trainings der DGQ im Bereich Managementsysteme schnell zurechtzufinden.
“Bei der Entwicklung dieser Trainings waren uns zwei Punkte besonders wichtig”, erklärt Andreas Heinz, Leiter Produktmanagement bei der DGQ, das Konzept, “Erstens bieten wir einen kompakten und praxisnahen Zugang zu der Thematik. Dies ermöglicht es den Teilnehmenden, sich das Fachwissen schnell und effizient anzueignen und es unmittelbar in ihrem Arbeitsumfeld anzuwenden. Zweitens haben wir darauf geachtet, alle Trainings nach derselben Struktur aufzubauen – Teilnehmende finden sich dadurch schnell zurecht und können sich bei Bedarf gezielt weitere Systeme erschließen.”
Die neuen E-Trainings richten sich in erster Linie an angehende Beauftragte. Darüber hinaus bieten sie den idealen Einstieg für alle Fachkräfte, die häufig übergreifend mit Beauftragten zusammenarbeiten und sich schnell und effizient mit den Systemen vertraut machen möchten. Somit sind die neuen E-Trainings für alle Mitarbeitenden von Interesse, deren Aufgabengebiet eine Schnittstelle zu einem oder verschiedenen der drei Systeme aufweist.
Die ersten Trainings starten Anfang Juni. Folgetermine stehen ebenfalls schon fest.
Weitere Informationen finden Interessierte auf shop.dgq.de.
Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) ist überzeugt, dass Qualität das Herzstück allen Erfolgs ist. Leidenschaftlich arbeitet sie daran, die Bedeutung und Wirksamkeit von Qualität in Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft konzentriert die DGQ ihr vielfältiges Angebot vor allem auf die Themenfelder “Managementsysteme”, “Qualitätssicherung”, “Audit”, “Normung”, “Organisationsentwicklung” und “Nachhaltigkeit”.
Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint fast 6.000 Qualitätsexperten in Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Fach- und Austauschgruppen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften sowie Gremien zur Gestaltung zentraler Normen.
Der Forschungsbereich FQS e.V. koordiniert öffentlich geförderte Forschungsprojekte und gestaltet den Know-how-Transfer in Unternehmen.
Mit mehr als 200 Trainern sowie über 1.200 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ein breites betriebliches Weiterbildungsangebot zur Verfügung. Mit Consultingangeboten unterstützt sie zudem bei der Umsetzung in Organisationen.
Die unabhängige DGQ-Personenzertifizierungsstelle erteilt im Markt anerkannte Personenzertifikate.
Auf Basis ihres umfassenden Engagements für Qualität gestaltet die DGQ wissensbasierte Leistungen und Lösungen für Gegenwart und Zukunft.
Pressekontakt
Unternehmenskommunikation DGQ
Hinrich Stoldt
Telefon: 069 95424-170
E-Mail: hinrich.stoldt@dgq.de
Zusätzliche Arbeitsschritte erfordern neuen Zeitplan für die ISO 9001:2025/26
Die Revision der ISO 9001 verzögert sich: Im nächsten Schritt wird zunächst ein zusätzlicher Entwurf – ein sogenannter Commitee Draft 2 (CD2) – erstellt. Voraussichtlich kommt es dadurch erst 2026 zur Veröffentlichung der überarbeiteten Qualitätsmanagementsystemnorm anstatt, wie bisher geplant, Ende 2025. Das ist eines der Ergebnisse der letzten ISO-Meetings, die im Juli zum Teil in Detroit, zum Teil online stattfanden.
Bei den Treffen gingen die Mitglieder der für die Revision zuständigen Arbeitsgruppe des ISO TC 176 den aktuellen Commitee Draft (CD) durch und begannen damit, die Kommentare zu bewerten und einzuarbeiten. Im Nachgang fiel die Entscheidung, dass die ISO 9001 einen zusätzlichen Commitee Draft (CD2) durchlaufen wird.
„Der aktuelle Stand des Dokuments ist noch nicht reif für einen Draft International Standard (DIS)”, beurteilt Thomas Votsmeier, Leiter Normung DGQ und Mitglied des ISO-Gremiums sowie fachliche Leitung des entsprechenden Spiegelgremiums bei DIN, die Situation. „Aufgrund von einigen derzeit noch ungeklärten strukturellen Entscheidungen, einer großen Zahl von noch nicht bearbeiteten Kommentaren und dem Fehlen eines abgestimmten erläuternden Anhangs haben wir uns deutlich dafür stark gemacht, einen CD2 zu erstellen. Die Entscheidung der SC2 Leitung wird von uns positiv und zielführend bewertet.“
In Folgeterminen im September wird über noch nicht abschließend beurteilte Kommentare und die Struktur des überarbeiteten Anhangs entschieden. Ein aktualisierter Zeitplan mit Beschreibung der weiteren Vorgehensweise wird ebenfalls dann vorgelegt.
ISO TC 176 hatte die vorzeitige Revision der Qualitätsmanagementsystemnorm im August 2023 angekündigt. Mit der Überarbeitung werden primär die Struktur der Norm an die „harmonized structure“ für Managementsystemnormen angepasst sowie Erläuterungen zu erklärungsbedürftigen Anforderungen und Prinzipien erarbeitet. Nach derzeitigem Stand kommen auf Organisationen neue bzw. geänderte Anforderungen zu folgenden Themen zu: Ethik und Integrität, Vision, Mission und Werte, Qualitätskultur sowie Umgang mit Chancen und Risiken.
Stärkere Berücksichtigung des Klimawandels: ISO erarbeitet „Amendments“ zu Managementsystemnormen
Der Klimawandel soll stärker in den internationalen Managementsystemnormen berücksichtigt werden. Als Konsequenz aus der „London Declaration“ hat die Internationale Organisation für Normung (ISO) sowohl die „Harmonized Structure (HS)“ als auch die darauf basierenden Managementsystemnormen wie ISO 9001, ISO 14001 und Co. kürzlich um sogenannte „Amendments“ ergänzt. Diese konkretisieren Anforderungen an Organisationen, die Auswirkungen von Klimawandel im Rahmen des Managementsystems zu berücksichtigen.
Klimawandel im Kontext der Organisation
Die sogenannten „Climate Action Changes“ finden sich in Kapitel vier der HS. Dort heißt es zum einen: Organisationen sollen in Zukunft festlegen, inwiefern der Klimawandel für sie ein relevanter Faktor ist („The organization shall determine whether climate change is a relevant issue“, 4.1). Diese Frage ergänzt damit künftig die Analyse des Unternehmenskontexts. Konkret bedeutet das: Wenn eine Organisation den Klimawandel als für sie relevant betrachtet, muss sie diesen Einfluss künftig explizit in ihr Managementsystem aufnehmen. Zum anderen sollen Organisationen von nun an die Anforderungen interessierter Parteien im Hinblick auf den Klimawandel berücksichtigen („Relevant interested parties can have requirements related to climate change“, 4.2). Die Änderungen sind auch im Rahmen von Zertifizierungen zu berücksichtigen.
Im Hinblick auf die Umsetzung in der Praxis ist von entscheidender Bedeutung, dass das Thema Klimawandel und dessen Berücksichtigung von unterschiedlicher Relevanz für die verschiedenen Managementsystemnormen ist. Umgekehrt gilt auch mit Blick auf die Vielfalt an Organisationen, dass diese in unterschiedlichem Grad vom Klimawandel betroffen sind beziehungsweise einen unterschiedlich starken Einfluss darauf haben – abhängig unter anderem von Branche, Organisationsgröße und geografischer Lage.
Betroffene Normen
Von der Erweiterung betroffen sind alle maßgeblichen Managementsystemnormen, die auf der Struktur der HS aufbauen. Das Amendment zu ISO 9001 „Quality management systems — Requirements — AMENDMENT 1: Climate action changes“ wurde bereits veröffentlicht und ist hier kostenlos verfügbar. Die Umsetzung in die deutsche Version ist beim Deutschen Institut für Normung (DIN) in Arbeit.
Das Amendment für die internationale Umweltmanagementnorm ISO 14001 befindet sich derzeit in der Kommentierungsphase und ist in Kürze zu erwarten. Amendments zu weiteren Managementsystemnormen – darunter ISO 45001, ISO 50001, ISO 22000, ISO/IEC 20000, ISO 22301, ISO/IEC 27001, ISO 28000, und ISO 37001 – werden folgen.
„Die Ergänzung der HS sowie in der Umsetzung der ISO 9001 etc. um diese klimarelevanten Aspekte wurde in den beteiligten Normungsgremien kontrovers diskutiert“, kommentiert Thomas Votsmeier, Leitung Normung bei der DGQ und Vertreter in verschiedenen DIN- und ISO-Gremien. „Während das Ziel, nachhaltigkeits- und damit auch klimarelevante Aspekte systematisch zu berücksichtigen und in ISO- und IEC-Normen zu verankern, unstrittig ist, wurde die Form der Umsetzung in die Managementsystemnormen nicht durchgängig als sinnvoll angesehen.“ Die generischen Anforderungen an die Berücksichtigung aller relevanten Aspekte bei der Analyse von Organisationskontext und Erwartungen der interessierten Parteien beinhalteten auch bisher schon nachhaltigkeits- und klimarelevante Aspekte und hoben durch das Amendment diesen einen Aspekt des Klimaschutzes exklusiv hervor. „Nichtsdestoweniger sind ab sofort alle Organisationen mit entsprechenden Managementsystemen gefordert, die entsprechenden Aspekte zu ermitteln und das Ergebnis der Relevanzbewertung nachweisen zu können.“
Hintergrund: Die London Declaration
Infolge der „London Declaration“ 2021 hatte das Technical Management Board (TMB) der ISO beschlossen, alle Normen daraufhin zu prüfen, inwieweit diese um mit Blick auf den Klimawandel relevante Aspekte ergänzt werden können. Im Rahmen der von zahlreichen Ländern unterzeichneten Erklärung hatte sich ISO dazu verpflichtet, den Kampf gegen den Klimawandel über das Instrument der Standardisierung voranzutreiben. Ziel ist das Einhalten der Nachhaltigkeitsagenda bis 2050.
Gemeinsames Kommuniqué von ISO und IAF
Zur Umsetzung der Änderungen in die Praxis der Managementsystemzertifizierung haben ISO und IAF gemeinsam ein Kommuniqué herausgegeben, das hier veröffentlicht ist. Darin stellen die Verfasser klar, dass es sich nicht um neue Anforderungen handelt, sondern um ergänzende, konkretisierende Aussagen.
Kontakt:
Thomas Votsmeier
Leitung Normung bei der DGQ
thomas.votsmeier@dgq.de