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ISO 50001:2018 ist verfügbar

Die Revision ISO 50001:2018 ist abgeschlossen. Energiemanagement-Experten weltweit haben den Standard aktualisiert, um den PDCA aufzuzeigen, mit dem ein Unternehmen seinen Energieeinsatz dauerhaft optimieren und Energiekosten senken kann. Nun fehlt nur noch die Übersetzung des überarbeiteten Standards ins Deutsche. Dies kann erfahrungsgemäß zwischen zwei Wochen und zwei Monaten dauern.

Für etliche große als auch kleine Unternehmen steht zunehmender gesetzlicher Druck hinter der Entscheidung, ein nachweisliches Energiemanagement zu führen. Wer sich zu Revision und aktuellen gesetzlichen Anforderungen fit machen will, geht zur DGQ-DIN-DQS-Veranstaltung „Impulse für die Energieeffizienz – ISO 50003 und Revision ISO 50001“. Mit dem Besuch der Veranstaltung ist die deutsch-englische Norm DIN EN ISO 50001:2018 nach Veröffentlichung zum halben Preis verbunden.

Mit Energiemanagementsystem vom Spitzenausgleich profitieren

Im November 2012 hat der Bundestag die Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuergesetzes beschlossen. Damit war absehbar, dass Steuererleichterungen ab 2013 an die Einführung zertifizierter Energiemanagementsysteme oder an andere Nachweisformen gekoppelt sein würden. Mit Inkrafttreten der Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung (SpaEfV) im August 2013 ist nun geregelt, wie Unternehmen den Nachweis über den Betrieb solcher Systeme zur Verbesserung der Energieeffizienz erbringen können.

Der Kreis der Unternehmen, die vom Spitzenausgleich profitieren können, ist inzwischen deutlich größer geworden, da die SpaEfV verschiedene Ansätze zulässt. Diese sogenannten „alternativen Systeme“ sind nicht an ein vollumfängliches Energiemanagementsystem nach ISO 50001 gekoppelt, sondern ermöglichen die schrittweise Einführung für einzelne Anlagen oder Unternehmensbereiche. „Interessant dürfte diese Vorgehensweise insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen sein“, sagt Claudia Nauta und verweist auf das Expertenforum Energiemanagement 2014 am 27. März in Berlin. Unter dem Thema „Spitzenausgleich – Effizienzsystemverordnung“ diskutieren dort Fachleute von DIN, DQS und DGQ, was beispielsweise eine schrittweise Einführung für einzelne Anlagen oder Unternehmensbereiche bedeutet und wie Unternehmen von Energieaudits und Energiemanagement profitieren können.

Viele Unternehmen haben bereits ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 eingeführt. Die Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung  schätzt die Anzahl der Zertifizierungen nach diesem Standard auf mittlerweile annähernd 3000 in Deutschland. Der gesetzliche Druck auf die Unternehmen sei dabei sicher eine Ursache. Nicht vergessen werden sollten aber auch die außersteuerlichen Vorteile, die ein Energiemanagementsystem durch den Anspruch kontinuierlicher Verbesserung mitbringt: „Unternehmen reduzieren beispielsweise ihre Energieverbräuche und -verluste und damit auch ihre Energiekosten. Infolgedessen leisten sie ebenso einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“.

Bei einem Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 – in Verstärkung zu den Anforderungen der DIN EN ISO 14001 für Umweltmanagement – bestehen die Herausforderungen zum Beispiel in einer konkretisierten Betrachtung strategischer und operativer Ziele. Die Erhebung sinnvoller Daten zu den Energieströmen im Unternehmen und die Entwicklung geeigneter Energieleistungskennzahlen sind dafür eine wichtige Basis. „Unternehmen mit einem bestehenden Umweltmanagement haben es um einiges leichter, dieses System für den Fokus Energie zu nutzen.“

Für weitere Unternehmen steht bereits fest, dass sie ein Energiemanagementsystem einführen. Dazu vermittelt die fünftägige Ausbildung zum DGQ-Energiemanagementbeauftragten fundiertes Wissen über die Anforderungen der DIN EN ISO 50001 und einen Überblick zu Strategie und potenziellen Verbesserungsmaßnahmen von Energieeffizienz. Weitere Information bei der DGQ gibt Produktmanagerin Claudia Nauta, Tel. 069 95424-209 oder nc@dgq.de.

Weitere Informationen zum Thema liefert die DQS GmbH (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen): Spitzenausgleich allgemein >>>
Aufstellung der Voraussetzungen für den Spitzenausgleich >>>

Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001: Kosten sparen, Liquidität steigern, Marktanteil stabilisieren

Frankfurt am Main, 27. April 2012 – Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten steht das Thema Energieeffizienz vor allem in stromintensiven Industrien weit oben auf der Agenda. Nachhaltiges Wirtschaften auf der Grundlage zertifizierter Managementsysteme führt in Unternehmen zu besseren Umweltbilanzen, aber auch zu spürbaren betriebswirtschaftlichen Vorteilen, etwa durch Kostensenkung, Liquiditätssteigerung oder Stabilisierung von Marktanteilen. Ziel des aktuellen DGQ-DIN-DQS-Forums „Energiemanagement nach ISO 50001“ war es nach Worten von DGQ-Moderatorin Claudia Nauta, den 100 Teilnehmern Anregungen zu geben, um ihre energetische Unternehmenssituation zu verbessern, die gesetzlichen Anforderungen zu beachten und damit ihre Energiekosten zu reduzieren. Experten schilderten zu diesem Zweck die Anforderungen an ein Energiemanagementsystem, zeigten die energiepolitischen Hintergründe auf und stellten ein Praxisbeispiel vor.

DIN EN ISO 50001 beinhaltet das Aufsetzen eines Energieplanungsprozesses, das Auflisten von Energiezielen und Aktionsplänen, das detaillierte Erfassen der Energieströme im Unternehmen sowie geeignete Überwachungsmechanismen als Basis einer verbesserten energiebezogenen Leistung. Normkonformes Energiemanagement bedeutet Christoph Graser zufolge eine systematische Identifikation und Hebung von Potenzialen in den Fertigungsprozessen, der Produktinnovation und in den Verhaltensweisen. „Eine Energy Performance beinhaltet messbare Ergebnisse bezüglich Energieeffizienz, Energieeinsatz und Energieverbrauch“, so der Fachmann aus dem Energy Sector der Siemens Fossil Power Generation Division. Liegen solche Kennzahlen vor, kann ein Unternehmen Audits wesentlich besser nutzen. „Das Energie-Audit geht intensiv auf die quantitativen Merkmale der Norm ein und hat mehr Potenzial, als nur der Zertifizierung zu genügen“, meinte Tarik Beganovic, Produktmanager Energiemanagement der DQS GmbH. Sven-Joachim Otto wies jedoch darauf hin, dass bezüglich der Energiewende in Deutschland die Unternehmen unter Zugzwang ständen. „Es ändert sich etwas, weil der Gesetzgeber jetzt ernst macht“, sagte der Partner von PricewaterhouseCoopers AG, Düsseldorf. So verfolge die Bundesregierung die energiepolitischen Ziele der EU zwar als „ehrgeiziger Musterschüler“ mit einem Energiekonzept, dem Energiewendepaket, dem 2. Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplan und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). In der Unternehmensrealität gehe es jedoch um Einsparpotenziale. „Als Chef werden Sie dafür bezahlt, Energiekosten einzusparen, nicht aber Energie“, sagte der Jurist und verwies auf erhebliche Einsparpotenziale über eine EEG-Umlagereduzierung.

Laut Stefan Krakowka, Referatsleiter im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), hat der Gesetzgeber bezüglich der Besonderen Ausgleichsregelung nach §§ 40 ff. EEG inzwischen Änderungen bei den Einstiegsgrößen bei Stromkosten vorgenommen, so dass künftig mit einem besonders hohen Antragseingang auch von KMU zu rechnen sei. Wichtig bei der Antragstellung seien komplette Pflichtunterlagen, etwa mit Stromrechnungen, Stromlieferverträgen und WP-Bescheinigung. Als künftige Zertifizierungsanforderung seien dann nur noch Managementsysteme nach EMAS und ISO 50001 nutzbar.

Dass sich Energiemanagement lohnt, belegt die Bayer MaterialScience AG. Felix Hanisch zufolge ist die Implementierung und Zertifizierung von Energiemanagement in ein integriertes Managementsystem gelungen. Damit verzeichnet das Unternehmen bisher eine knapp zehnprozentige Energieeffizienzsteigerung. Die Einsparungen betrugen 170.000 Tonnen CO2, 585.000 Megawattstunden und 35 Millionen Euro. Das Projekt wurde mit der Vorgabe bewilligt, dass es sich selbst trägt und zu von unabhängigen Begutachtern bestätigten Einsparungen führt, so der Prozessleittechniker aus dem Integrated Global Management System. Ein weiteres Energiemanagement-Forum ist für den 25. September in Berlin geplant.

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität prägt und moderiert die praxisnahe Plattform engagierter Fachleute aus allen Unternehmensebenen und Leistungsbereichen zum Thema Qualität. Der Verein mit knapp 7000 Mitgliedern und 62 Regionalkreisen bundesweit gestaltet Netzwerke und vergibt Zertifikate für nachgewiesene Kompetenz in Qualitäts-, Umwelt- und Arbeitssicherheitsmanagement. Die DGQ Weiterbildung GmbH qualifiziert jährlich mehrere Tausend Teilnehmer zu Beauftragten, Managern und Auditoren im Qualitäts- und Umweltmanagement sowie in der Arbeitssicherheit. Die DGQ Beratung GmbH ist Problemlöser bei allen qualitätsorientierten Managementaufgaben rund um Managementsysteme, Prozesseffizienz und Business Excellence. Die DGQ-Forschung erarbeitet in Gemeinschaftsprojekten mit KMU neue Anwendungen für das Qualitätsmanagement. Die DGQ Best Practice GmbH unterstützt Unternehmen, die ihre Leistungs- und Innovationsfähigkeit durch Benchmarking und Knowledge Services verbessern wollen.