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Iteration und Projektlösungen für Herausforderungen in der Pflege

Pflege steckt in einem Mehrfach-Dilemma: Die Zunahme der alternden und von dauerhaftem Ressourcenverlust beeinträchtigten Menschen frisst die viel schwächere Zunahme an Menschen, die in der Pflege arbeiten, auf. Es ergibt sich eine Schere, die ohne Systemwandel zwangsläufig die Qualitätsdiskussion verschärft. Hinzu kommt, dass durch das Mantra der Kostenbegrenzung und die auf Vermeidung von gesundheitlichen Risiken eingeschränkte Sichtweise große Risiken birgt: Dem prognostizierten Pflege-Mehrbedarf aufgrund des demographischen Wandels folgt mit dem jetzigen System langfristig entweder eine Kostenexplosion oder ein dramatischer Leistungsverfall. Von dem Kundenwunsch nach dem Erhalt der Lebensqualität kann man sich dann verabschieden.

Der öffentliche Diskurs scheint festgefahren und der Gesetzgeber nimmt allenfalls Impulse einzelner Interessengruppen auf. Leistungsträger auf der einen Seite, Pflegeanbieter auf der Anderen, Kunden und Angehörige irgendwo zwischendrin – Pflegebereiche, die ihre Handlungsfelder in starker Kooperation mit der Medizin erbringen wie die Kranken- und die Reha-Pflege und auf der anderen Seite solche, die ihren Handlungsauftrag aus eher juristischen und budgetgetriebenen Vorgaben erhalten wie die Altenpflege. Hinzu kommen kleinteilige Qualitätsprüfungen, ausgeprägte Wirtschaftsinteressen von Investoren in einem teilweise privatisierten und gleichzeitig hochregulierten Markt, die rechtlich verankerte Vormacht der Medizin, eine niedrige Organisationsrate in einem ausgesprochenen Frauenberuf, eine fachlich unbegründete Sektorengrenze und viele weitere Widersprüche.

Die Politik bemüht sich und verspricht Lösungen. Aber allein die Einführung eines an dem Kundenbedarf orientierten Pflegebedürftigkeits-Begriffes hat fast fünf Jahre gedauert und lief über zwei Wahlperioden. Gegen Pflegenotstand und die Anhebung des Pflegebeitrages haben all die Maßnahmen, die sich aus zahlreichen Gesetzesinitiativen ergeben, jedoch nicht geholfen. Ob sie mehr Qualität für die Pflege bringen, ist zweifelhaft. Ein Beispiel ist die Einführung von Betreuungsdiensten im Terminservice und Versorgungsgesetz (TSVG). Hier wird deutlich, dass die Bedeutung der Qualität und der Inhalt von Pflege willkürlich auslegbar sind.

Lösungen, die mehr Lebensqualität bringen, die Soziale Teilhabe, Gesundheit, Sicherheit, Kundenzufriedenheit steigern, könnten hingegen auch aus Bereichen kommen, in denen die DGQ aus ihrer Geschichte heraus etwas beizutragen hat, nämlich der Verknüpfung von Technik und Dienstleistung.

Sie möchten dabei sein, wenn die DGQ Experten der Pflegebranche zusammenbringt und gemeinsam mit ihnen an Lösungen für aktuelle Herausforderungen arbeitet? Dann melden Sie sich jetzt für den DGQ-Brennpunkt am 3. Dezember in Berlin an.

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