Menü

Fünf Schritte zum CO2-Fußabdruck

Schritte zum CO2-Fußabdruck

Die Kenntnis des CO2-Fußabdrucks ist für alle Unternehmen essenziell. Das gilt unabhängig von den aktuellen Diskussionen um das Ominbus Paket 1 der Europäischen Union sowie der Stop-the-Clock Richtlinie vom 14. April 2025 und den damit in Verbindung stehenden Regelwerken:

  • Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD),
  • European Sustainability Reporting Standards (ESRS),
  • Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD, in Deutschland das
  • Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz LkSG),
  • EU-Taxonomie-Verordnung
  • etc.

Eine andere häufig verwendete Bezeichnung für den CO2-Fußabdruck ist der Corporate Carbon Footprint (CCF) – nicht zu verwechseln mit dem Product Carbon Footprint (PCF). Der CCF beschreibt die direkten und indirekten Gesamtemissionen einer Organisation. Der PCF konzentriert sich auf ein Produkt oder eine Dienstleistung.

Um den anthropogenen, von Menschen gemachten, Klimawandel zu beschreiben, hat sich die Messgröße CO2-Äquivalent (CO2e) etabliert. Dazu wurden verschiedene Treibhausgase (THG), wie zum Beispiel Methan (CH4), Lachgas (N2O) und zahlreiche fluorierte Treibhausgase (F-Gase) über die entsprechende Äquivalentwerte auf das Kohlendioxid (CO2) normiert, um ihren Beitrag zur Erderwärmung zu bestimmen.

Trotz aller zu erwartenden regulatorischen Erleichterungen – Verschiebung der Berichtspflicht, Anhebung der Schwellenwerte, Reduktion der Berichtspflichten und Vereinfachung der Standards – ist für eine ganzheitliche Klimastrategie die Kenntnis des Fußabdrucks wichtig. Kenngrößen wie CO2e / EUR oder EUR / CO2e sind in vielen Organisationen bereits fest verankert.

Die Frage ist, wie ermittelt man den CO2-Fußabdruck seiner Organisation?

Die nachfolgenden fünf Schritte:

  • Management einbeziehen
  • Systemgrenzen festlegen
  • Daten und Informationen aufbereiten
  • Berechnungsmethode festlegen
  • Carbon Footprint ermitteln

liefern eine Antwort auf die Frage.

Beispielhaft wird für ein imaginäres Textilunternehmen exemplarisch die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks erläutert. Bewusst wurden in dem Beispiel einige Vereinfachungen vorgenommen, um die Übersichtlichkeit zu wahren und die Komplexität nicht unnötig zu erhöhen. Für eine ausführliche Beschreibung der fünf Schritte wird auf das Fachbuch Nachhaltigkeit und Qualitätsmanagement verwiesen.

Folgende Annahmen wurden für das imaginäre Unternehmen getroffen:
Herr Tuch ist verantwortlich für das Qualitätsmanagement, Umweltmanagement und Energiemanagement in einem Textilunternehmen. Das Unternehmen, Textil-Green, ist nahe der Wupper im Städtedreieck Remscheid-Solingen-Wuppertal ansässig. Das Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Tischtüchern spezialisiert.

Immer häufiger fragen externe Stakeholder (zum Beispiel Kunden, NGOs, Versicherungen, etc.) an, wie viel CO2-Emissionen bei der Herstellung eines Tischtuchs entstehen. Das gesellschaftliche Interesse ist ebenso sehr groß. Endkunden wollen wissen, wie groß der CO2-Fußabdruck eines Tischtuchs ist und wie viel Emissionen pro Jahr das Textilunternehmen verantwortet.

Schritt 1: Management einbeziehen

Der Geschäftsführer des Unternehmens spricht Herrn Tuch sein Vertrauen aus und beauftragt ihn mit der Erstellung des CO2-Fußabdrucks für das Unternehmen Textil-Green. Herr Tuch ist als Beauftragter des Integrierten Managementsystems sehr gut innerhalb des Unternehmens vernetzt. Er kennt die Geschäftsprozesse inkl. der Prozessbeschreibungen und er kennt sich mit Kennzahlen aus. Zu Beginn klären die beiden einige grundlegende Fragen.

Nachfolgend eine Auswahl der wichtigsten Fragen:

  • Wer wird in dem Projektteam benötigt (zum Beispiel Kolleg:innen aus dem Bereich Controlling, Produktion, Entwicklung, Logistik, Einkauf)?
  • Stehen die notwendigen Ressourcen zur Verfügung (aufgrund der hohen Priorisierung müssen die Bereiche die Ressourcen zur Verfügung stellen und ggf. Vertretungen organisieren)?
  • Wer ist im Steuerungskreis (das Top-Management stellt den Steuerkreis)?
  • An wen wird, wie oft und in welcher Form wird berichtet (an den Steuerkreis wird einmal im Monat mit Hilfe der etablieren Projektmanagementtools berichtet)?
  • Wie sieht das Eskalationsprozess aus (der Eskalationsprozess aus dem Projektmanagement wird übernommen, die 1. Eskalationsstufe sind das Projektteam und der Projektleiter, die 2. Eskalationsstufe sind die Vorgesetzten, die 3. Eskalationsstufe ist der Steuerkreis?)
  • Die Zielsetzung ist SMART beschrieben. Die Abnahmekriterien für das Projekt sind eindeutig definiert.

Um alle Beschäftigten über das Projekt zu informieren, verfasst der Geschäftsführer eine Information im Internet. Die Ermittlung des CO2-Fußabdrucks stellt er als ersten großen Meilensteine der bevorstehenden nachhaltigen Transformation dar und kündigt eine Nachhaltigkeitsstrategie für das Unternehmens an. Der Geschäftsführer lädt persönlich das Projektteam und alle Interessierten zum Kick-off Gespräch ein und hält im Kick-off Gespräch die Eröffnungsrede. Dabei geht er auf die Zielsetzung des Projekts ein, stellt die strategische Bedeutung des Projekts nochmals heraus und wünscht Herrn Tuch und seinem Projektteam viel Erfolg.

Schritt 2: Systemgrenzen festlegen

Für das erste Treffen im Projektteam hat sich Herr Tuch vorgenommen, die zeitlichen, operativen und organisatorischen Systemgrenzen zu klären. Die zeitliche Systemgrenze hatte Herr Tuch bereits mit dem Geschäftsführer abgestimmt. Der CO2-Fußabdruck soll für das vergangene Geschäftsjahr 2024, vom 1. Januar 2024 bis 31. Dezember 2024, bestimmt werden. Das Jahr 2024 soll auch als Referenzjahr für die zukünftigen Berechnungen und Vergleiche dienen. Als operative Systemgrenzen legt das Projektteam fest, dass die Scope-1-, -2- und -3-Emissionen berücksichtigt werden. In Abb. 1 sind die Scope-1-, -2- und -3-Emissionen dargestellt.

Erläuterung der Scope-1-, -2-, -3-Emissionen

Abb. 1: Erläuterung der Scope-1-, -2-, -3-Emissionen, ©Wilhelm Floer

Bei den Scope-3-Emissionen wird zwischen vor- und nachgelagerten Emissionen unterschieden. Diese Emissionen sind in 15 Kategorien eingeteilt. Die ersten acht Kategorien stehen für Emissionen in der vorgelagerten, die letzten sieben Kategorien für die Emissionen der nachgelagerten Wertschöpfungskette.

Die organisatorischen Systemgrenzen sind schnell ermittelt, da Textil-Green nur einen Standort hat. Bei mehreren Standorten hätte man entscheiden müssen ob alle Standorte zu Beginn berücksichtigt werden oder unter Umständen auch iterativ vorzugehen ist.

Schritt 3: Daten und Informationen aufbereiten

Die Datenherkunft und Datenqualität ist für die Aufbereitung der Daten und Informationen von hoher Bedeutung.

Für die Scope-1- und -2-Emissionen kann das Projektteam auf Primärdaten zugreifen. Diese „low hanging fruits” stehen Hr. Tuch durch das Energiemanagementsystem auf Knopfdruck zur Verfügung: Um die kontinuierliche Verbesserung der energetischen Leistung des Energiemanagementsystems zu dokumentieren, hat Herr Tuch den Gas- und Stromverbrauch der vergangenen Jahre festgehalten. Die Verbrauchswerte hat der Energieversorger mit der Jahresabrechnung bereitgestellt. Auf der Abrechnung sind auch die Verbrauchswerte in CO2-Emissionen umgerechnet aufgeführt. Somit entfällt das Bestimmen der Emissionsfaktoren und das Ausrechnen der Emissionen für den Gas- und Stromverbrauch.

Laut der Jahresabschlussrechnung liegen die Emissionen für den Gasverbrauch bei 18.139 kg CO2e für Scope 1 und für den Stromverbrauch bei 7.965 kg CO2e für Scope 2.

Den kompletten Fuhrpark hat das Unternehmen 2023 auf Elektroantrieb umgestellt. Dadurch fallen für Scope 1 keine weiteren Emissionen an.

In Summe ergeben sich damit für Scope 1 und 2 ca. 26.000 kg CO2e oder 26 t CO2e.

Die Scope-3-Emissionen müssen häufig mit Hilfe von Sekundärdaten abgeschätzt werden, da keine Verbrauchsdaten vorliegen. Ein erstes Screening kann hierbei sehr hilfreich sein, um herauszufinden, welche der Scope-3-Kategorien die größten THG-Emissionen verursacht.

Bzgl. der Datenqualität und Informationsaufbereitung gelten die Grundsätze der finanziellen Rechnungslegung:

  • Relevanz: der Treibhausgasemissionen
  • Konsistenz: hinsichtlich der Berechnungsmethode und Vergleichbarkeit
  • Genauigkeit: mit Verweis auf zuverlässige Informationsquellen
  • Transparenz: bezüglich der dokumentierten Informationen, Annahmen und Schätzungen
  • Vollständigkeit: Ausnahmen werden dokumentiert

Welche der 15 Kategorien für Textil-Green relevant sind, legt das Projektteam zusammen fest. Das Ergebnis der Bewertung und die Erläuterung der 15 Kategorien ist der Checkliste in Abb. 2 zu entnehmen.

Checkliste Treibhausgasemissionen Scope1, 2, 3

Abb. 2: Checkliste Treibhausgasemissionen Scope1, 2, 3, © Wilhelm Floer

Das Projektteam ist zu der Erkenntnis gekommen, dass die nachgelagerte Wert-schöpfungskette vernachlässigt werden kann. Für die vorgelagerte Wertschöpfungskette sind die Kategorien 3.1 und 3.4 relevant.

Schritt 4: Berechnungsmethode festlegen

Vorweg: Einen rechtlich verbindlichen Standard für die Berechnung des CO2 -Fußabdrucks gibt es nicht. Zur Erstellung einer CO2-Bilanzierung haben sich jedoch die folgenden drei Regelwerke etabliert:

Die drei Standards sind hier sehr detailliert erläutert und gegenübergestellt. Die am häufigsten verwendete Methode ist die Berechnung nach dem Greenhouse Gas Protokoll (GHG). Für die Berechnung der Treibhausgasemissionen werden Emissionsfaktoren benötigt. Diese findet man häufig auch im Internet. Nachstehend sind einige kostenlose Datenbanken für Emissionsfaktoren aufgeführt:

  1. Defra: Emissionsumrechnungsfaktoren, die von britischen und internationalen Organisationen verwendet werden
  2. GHG: Diverse Listen von Emissionsfaktoren
  3. IEA: Internationale Energieagentur, Indikatoren in Bezug auf Emissionen aus der Strom- und Wärmeerzeugung
  4. IZU: EXCEL-Template zu Berechnung der Scope 1und Scope 2 Emissionen, (Emissionsfaktoren sind hinterlegt)
  5. IPCC: umfangreiche Emissionsfaktoren des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)
  6. UBA: Sehr viele und umfangreiche Informationen über und Publikationen zu Emissionsfaktoren
  7. BAFA: Infoblatt zu den CO2-Faktoren der Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft – Zuschuss

Sind die notwendigen Emissionsfaktoren bekannt, ist die Berechnung der CO2 Emissionen trivial. Die Aktivitätsdaten müssen dazu nur mit dem zugehörigen Emissionsfaktor multipliziert werden und als Ergebnis erhält man die Emissionslast in CO2e, wie nachfolgendes Beispiel zeigt:

Aktivitätsdaten x Emissionsfaktor = CO2e Emissionen
Stromverbrauch x CO2e Emissionsfaktor = CO2e Emissionen [kg pro Jahr]
1.000.000 kWh pro Jahr x 0,363kg CO2e/kWh = 363.000kg CO2e pro Jahr

Hier wurde der Emissionsfaktor gemäß deutschem Strommix für das Jahr 2024 angesetzt.

Herr Tuch und das Projektteam erfahren große Unterstützung durch ihre Lieferanten. Die Lieferanten notieren schon seit einiger Zeit die für die Herstellung ihrer Produkte anfallenden CO2-Emissionen auf den Lieferscheinen. Damit erleichtert sich die Situation um ein Vielfaches. Somit müssen nur alle Lieferscheine für 2024 gesichtet und die Emissionen addiert werden. Für die Herstellung der eingekauften Waren nach Scope 3 Kategorie 3.1 ergeben sich somit 75.364 kg CO2e Emissionen.

Um die Scope-3-Kategorie 3.4 für den Transport der eingekauften Waren zu ermitteln, müssen die Transportwege und Transportmittel analysiert werden. Die eingekauften Waren werden von Asien per Schiff nach Rotterdam transportiert. Von dort geht es dann weiter mit einem LKW zu Textil-Green.

In Summe wurden 1.690 l Diesel für den Transportweg eingesetzt, was 4512 kg CO2e THG entspricht.

Schritt 5: Carbon Footprint ermitteln

Sobald für alle Aktivitäten die CO2 Emissionen nach Scope 1, 2 und 3 vorliegen, kann durch Aufsummieren der CO2-Fußabdruck für die Organisation ermittelt werden.

In nachfolgender Tabelle sind die THG-Emissionen für Scope 1, 2 und 3 sowie die Summe der Emissionen für Textil-Green für das Jahr 2024 zusammengefasst:

Scope CO2e Emissionen [kg]
Scope 1 und 2 26.104
Scope 3, Kat. 3.1 75.364
Scope 3, Kat 3.4 4.512
Summe 105.980

Für die Herstellung von 50.000 m² Tischtuchware ergibt sich somit ein CO2-Fußabdruck von 105.980 kg CO₂e, gerundet 106 t CO₂e. Pro Tischtuch mit einer Fläche von 1 m² und einem angenommenen Gewicht von ca. 100 g entstehen also 2,1 kg CO₂e.

An dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, dass sich für Textilunternehmen in der Praxis gänzlich andere Werte ergeben können.

In Abb. 3 ist der CO2-Fußabdruck und die Verteilung der Scope 1, 2, 3 Emissionen grafisch dargestellt. Es wird deutlich, dass die THG-Emissionen der Kategorie 3.1 mit ca. 71 Prozent am größten sind. Lediglich 25 Prozent der Emissionen sind Scope 1 und 2 zuzuschreiben.

CO2-Fußabdruck und die Verteilung der Scope1, 2, 3, Emissionen

Abb. 3: CO2-Fußabdruck und die Verteilung der Scope1, 2, 3, Emissionen, ©Wilhelm Floer

Zusammenfassung und Ausblick

Anhand eines imaginären Textilunternehmens wurde eine strukturierte Vorgehensweise zur Ermittlung des CO2-Fußabdrucks vorgestellt. Die eingangs genannten fünf Schritte haben sich mehrfach bewährt:

  1. das Management einbeziehen: Das Management stellt Ressourcen und Geld zur Verfügung und unterstreicht die Wichtigkeit des Themas.
  2. Systemgrenzen festlegen: Was will ich untersuchen, was nicht? Betrifft Standorte, Organisationseinheiten, Scope 1, 2 und/oder 3 etc.
  3. Daten und Informationen aufbereiten: Welche „low hanging fruits“ haben wir, zum Beispiel internes System, Energie- und Umweltmanagement? Was brauchen wir noch?
  4. Berechnungsmethode festlegen: GHG oder ISO 14064 oder PAS2060? (Kostenlose Software für Emissionsfaktoren verwenden).
  5. Carbon Footprint ermitteln: Emissionen für Scope 1, 2 und 3 summieren und darstellen, siehe Abb. 3.

Wie geht es danach weiter?

Ist der CO2-Fußabdruck bekannt, geht es darum eine Klimastrategie zu entwickeln und kontinuierlich die Emissionen im Fokus zu halten. Die Faustregel für die nächsten Schritte lautet:

  1. vermeiden
  2. reduzieren
  3. kompensieren

Bezogen auf Textil-Green würde das bedeuten, zunächst über Vermeidungsmaßnahmen nachzudenken. Hierzu gehört zum Beispiel der Einsatz regenerativer Energiequellen (zum Beispiel Sonnen- und Windenergie).

Um den Energieverbrauch und somit auch die THG-Emissionen zu reduzieren, bieten sich neue, hocheffiziente Technologien an, beispielsweise durch die Investition in eine neue Heizung, Umrüstung auf energetisch effiziente Maschinen und Anlagen oder den Austausch von ineffizienten Antrieben. Durch den Einsatz von recyceltem Garn könnte Textil-Green bei der Herstellung und Veredelung Emissionen reduzieren. Ebenso könnte sich durch die Bündelung der Lieferantentransporte der Kraftstoffverbrauch reduzieren.

Für die verbleibenden unvermeidbaren CO2-Emissionen könnten im letzten Schritt Kompensationsprojekte herangezogen werden. Hierfür müsste Textil-Green Emissions-Zertifikate erwerben.

Das Umweltbundesamt sieht die CO2-Kompensationen unter folgenden Bedingungen als sinnvoll an:

  • Gleichen Sie unvermeidbare Treibhausgasemissionen nach Möglichkeit durch freiwillige Kompensationszahlungen aus.
  • Achten Sie bei Kompensationszahlungen auf die Qualität von Anbieter und Angebot (Goldstandard).
  • Beachten Sie: „Klimaneutrale“ sind nicht automatisch auch umweltfreundliche Produkte.
  • Geben Sie der Vermeidung von Treibhausgasemissionen Vorrang vor deren Kompensation.

Warum sind „Qualitäter“ und Managementsystemverantwortliche gefordert?

Für einige Unternehmen ist schon jetzt das Nachhaltigkeitsmanagement das neue Qualitätsmanagement. Nachhaltigkeit ist Pflicht und Wettbewerbsvorteil zugleich und eine große Chance für Qualitätsmanager und Managementsystemverantwortliche. Organisationen müssen schneller auf neue Anforderungen in einem disruptiven Umfeld reagieren und gleichzeitig ihre Resilienz erhöhen. Hierbei können QMler und Managementsystemverantwortliche einige ihrer grund- und disziplinspezifischen Kompetenzen einbringen, wie zum Beispiel:

  • sehr gute Vernetzung innerhalb der Organisation,
  • ausgezeichnete Kenntnisse über Normen und Gesetze,
  • hohes Prozessverständnis,
  • umfangreiche Stakeholder- und Risikomanagementerfahrungen,
  • umfassende Kommunikation mit extenen Stakeholdern,
  • charakteristische Fähigkeiten zur Organisationsentwicklung,
  • ausgeprägte Affinität zu Kennzahlen
  • signifikantes Methoden- und Fachwissen

Wie groß ist der CO2-Fußabdruck Ihrer Organisation?

Der obenstehende Leitfaden, wenn auch sehr vereinfacht an einem imaginären Beispiel aus der Textilindustrie dargestellt, soll Orientierung geben und als Roadmap dienen, um den Fußabdruck in der eigenen Organisation zu ermitteln. Setzen Sie sich mit Geschäftsführung und Kolleg:innen zusammen. Gestalten Sie die nachhaltige Transformation proaktiv mit und warten Sie nicht, bis Stakeholder (zum Beispiel Kunden, Banken, Versicherer, etc.) danach fragen oder gesetzliche Vorgaben greifen. Extremwetterereignisse führen uns regelmäßig die Folgen des Klimawandels vor Augen. Die Hauptursache des anthropogenen Klimawandels ist der Ausstoß der Treibhausgase.

Bei Fragen können Sie Sich gerne an die Community des DGQ-Fachkreises Nachhaltigkeit wenden.

 

Die im Beitrag dargestellten Inhalte basieren auf der Erarbeitung einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Wilhelm Floer, Greta Hansen, Joachim Heißner und Christian Tigmann, aus dem DGQ-Fachkreis Nachhaltigkeit.

 

Über den Fachkreis Nachhaltigkeit:
Der Fachkreis Nachhaltigkeit bietet eine entscheidende Plattform, über die wir Wissen teilen, gemeinsam lernen und Umsetzungsbeispiele für die Praxis erarbeiten und bereitstellen. Wir wollen damit einen Gestaltungsspielraum für engagierte Personen aus Organisationen bieten, die sich ihrer unternehmerischen Verantwortung gegenüber der Umwelt und der Gesellschaft, aber auch der eigenen Organisation bewusst sind. Dies gilt für die Gegenwart und die Zukunft. Somit vereinen wir Managementsysteme und Nachhaltigkeitsbestrebungen.

Über den Autor:
Dr. Wilhelm Floer hat als promovierter Maschinenbauingenieur und Qualitätsmanagement-Experte zahlreiche praktische Erfahrungen im Bereich QM, QS und Audits gesammelt. Er war über zehn Jahre im Bereich Automotive in den unterschiedlichsten Positionen bei verschiedenen Unternehmen (OEM und First Tier) tätig. Bei einem namhaften Haushaltsgerätehersteller hat er sich unter anderem für agiles QM und als Energie- und Umweltmanagementvertreter für Nachhaltigkeitsthemen eingesetzt sowie als Co-Autor bei der Erstellung der Nachhaltigkeitsberichte mitgewirkt. Als Dozent für die DGQ leitet er verschiedene Trainings und führt im Namen der DGQ-Beratungsprojekte durch. Er ist Gründungsmitglied und Mitglied des Leitungsteams des DGQ Fachkreis Nachhaltigkeit.

Nachhaltigkeit

E-Training: Grundlagen Nachhaltigkeit in Unternehmen

Erkennen Sie die Zusammenhänge innerhalb des Themas Nachhaltigkeit und erfahren Sie, wie Sie die Nachhaltigkeits-Strategie ihres Unternehmens umsetzen können.

Mehr Details

Weiterbildung zum Nachhaltigkeitsmanager

Verstehen Sie bereits heute, was ein Unternehmen morgen nachhaltig und zukunftsfähig macht. Eignen Sie sich wichtige Kenntnisse an, um Nachhaltigkeit ins Managementsystem Ihres Unternehmens einzuführen.

Mehr Details
Deutsche Gesellschaft für Qualität 396 Bewertungen auf ProvenExpert.com