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27. Februar 2013

Compliance ist eine Chance für den Mittelstand

Mit systematischer Prävention Korruption und Fehlverhalten vermeiden/ Aufgabe für die Führungsetage/ Training erforderlich, um Compliance zu professionalisieren

Frankfurt am Main, 27. Februar 2013 – In seiner traditionellen Rolle als Zulieferer von oft international operierenden Konzernen muss sich der deutsche Mittelstand zur langfristigen Existenzsicherung zunehmend einem Supplier Code of Conduct unterwerfen. „Das birgt Risiken in sich, da nicht nur die eigenen Unternehmensangehörigen korruptive Handlungen begehen können, sondern auch Geschäftspartner, deren Handlungen unter Umständen auch mittelständischen Auftraggebern zugerechnet werden können“, sagt Eric Mayer, Rechtsanwalt und Partner der WTS Group AG. Gerade in der Automobil-Zuliefererbranche ist es üblich, in vertikaler Dimension von oben beginnend beim Original Equipment Manufacturer (OEM) bis hinunter zu kleineren Zulieferern Verantwortung und insbesondere Haftung durchzuleiten. Mithin müssen mittelständische Unternehmen als Lieferanten Mittel und Wege finden, „Compliance-Kontaminationsrisiken ihrer eigenen Zulieferer transparent und beherrschbar zu machen“.

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) versteht unter Compliance das „Einhalten von Regeln“, so Produktmanager Torsten Klanitz. Mayer zitiert ergänzend die Literatur, die Compliance als „Regeltreue und Normbefolgung“ sowie als das „Einhalten von allen Gesetzen, Richtlinien und freiwilligen Kodizes“ umschreibt. Immer häufiger werde allerdings die systematische Prävention von Fehlverhalten mit Blick auf die Zukunft verlangt. Compliance müsse demnach als Führungsaufgabe eines jeden Unternehmens verstanden und gelebt werden. So dürfe sich gerade der deutsche Mittelstand nicht allein von der Vermeidung potentieller rechtlicher Haftungsrisiken leiten lassen. Und genau hier wird Compliance zu einer Chance für international tätige Mittelständler, weil ein effizientes Compliance Management auf Dauer die Fähigkeit sichert, auch in kritischen Regionen und Märkten weiterhin erfolgreiche Geschäfte zu machen, ist Mayer überzeugt.

Compliance professionalisieren

Um eine größtmögliche Wirksamkeit zu erzielen und unnötige Bürokratie zu vermeiden, ist Mayer zufolge eine konsequente Professionalisierung des Compliance-Managements unabdingbar. Er empfiehlt vor allem mittelständischen Unternehmen, die vorhandene Professionalisierung des Themas in der eigenen Organisation kritisch auf den Prüfstand zu stellen. Diesbezüglich gelte es zu kontrollieren, ob beispielsweise die vorhandenen Schutzund Abwehrmaßnahmen angemessen sind und ob das gegenwärtig implementierte interne Kontrollsystem (IKS) robust genug ist. Zwar haben zu Beginn des 21. Jahrhunderts vor dem Hintergrund diverser Korruptionsaffären deutsche Unternehmen damit begonnen, Compliance auf die Agenda ihrer Vorstände und Geschäftsführer zu setzen und erste Compliance-Präsenzschulungen durchzuführen. In der Praxis haben sich die initiierten Compliance-Maßnahmen jedoch „oft nur in einer reinen Schriftlichkeit erschöpft“. Das soll sich Eric Mayer zufolge mit Einführung des neuen DGQ-Compliance-Trainings „Compliance Management in der Praxis“ ändern. Er ist einer der Trainer, wenn es erstmals am 22. April 2013 in Nürtingen bei Stuttgart stattfindet. Beim Aufbau eines Compliance-Managementsystems setzt er bei der Verdeutlichung des Themas auf den Einsatz moderner integrierter Tool-Lösungen. Sie zielen darauf ab, regelgetreues Verhalten im Unternehmen zuverlässig durchzusetzen und interne Compliance-Beauftragte wie externe Berater in ihrer täglichen Arbeit zu entlasten. Denn basierend auf einer sorgfältigen spezifischen Risikoanalyse, bleiben IT-basierte Tool- Lösungen oft der einzige Ausweg, um eine Vielzahl von Compliance-Vorgängen im Unternehmen beherrschbar zu machen.

Weitere Informationen zum Thema geben DGQ-Produktmanager Torsten Klanitz, T 069-954 24-189, E-Mail: tk@dgq.de und Eric Mayer, T 089-286 46-2719, E-Mail: eric.mayer@wts.de.

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität prägt und moderiert die praxisnahe Plattform engagierter Fachleute aus allen Unternehmensebenen und Leistungsbereichen zum Thema Qualität. Der Verein mit knapp 7000 Mitgliedern und 62 Regionalkreisen bundesweit gestaltet Netzwerke und vergibt Zertifikate für nachgewiesene Kompetenz in Qualitäts-, Umweltund Arbeitssicherheitsmanagement. Die DGQ Weiterbildung GmbH qualifiziert jährlich mehrere Tausend Teilnehmer zu Beauftragten, Managern und Auditoren im Qualitäts- und Umweltmanagement sowie in der Arbeitssicherheit. Die DGQ Beratung GmbH ist Problemlöser bei allen qualitätsorientierten Managementaufgaben rund um Managementsysteme, Prozesseffizienz und Business Excellence. Die DGQ-Forschung erarbeitet in Gemeinschaftsprojekten mit KMU neue Anwendungen für das Qualitätsmanagement.