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28. Oktober 2016

Umfrage zeigt Chancen und Risiken von Innovationsprojekten auf

Im Juli hatten die Leser des DGQ-Newsletters die Möglichkeit, sich an einer Online-Umfrage zum Thema „Open Darkness – Chancen und Risiken offener Innovationskooperationen mit externen Partnern“ zu beteiligen. Nun liegen die ersten Ergebnisse vor.

Kollaboration mit Know-how-Trägern oder Insourcing externer Ressourcen und die damit verbundene Öffnung der Unternehmensgrenzen können probate Mittel sein, um Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Damit einhergehend werden auch Innovationsprojekte zu kollaborativen Vorhaben. Kollaborative Innovationsprojekte mit Beteiligten außerhalb des eigenen Unternehmens werden als offene Innovationsprojekte bezeichnet. Eine solche Öffnung bietet sowohl Chancen als auch Risiken für die beteiligten Akteure. So gelten vor allem die Ausweitung der eigenen Wissensbasis oder der Zugang zu neuen Produkt- oder Produktionstechnologien als anerkannte Vorteile der Öffnung. Darüber hinaus kann auch vom Netzwerk des Partners profitiert werden. Andererseits sind ungewollter Wissensabfluss, hohe Koordinationsaufwendungen oder generell die Abhängigkeit von externen Partnern reale Risiken.

Im Rahmen des AiF-Projektes „Open Darkness“ wurde von Juni bis August 2016 eine Umfrage zur Einschätzung der Relevanz von Chancen und Risiken offener Innovationsprojekte durchgeführt. Die FQS-Forschungsvereinigung Qualität e.V. unterstützte die Ansprache von Teilnehmern. Insgesamt beteiligten sich 349 Personen, es wurden 237 verwertbare Datensätze generiert. Erste Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt. Dort sind die jeweils vier wichtigsten Chancen und Risiken auf organisationaler sowie prozessualer Ebene aus Teilnehmersicht aufgeführt. Die Prozentangabe bezieht sich auf eine positive Nennung des jeweiligen Risikos bzw. der jeweiligen Chance.

Organisationale Chancen Organisationale Risiken
Einbeziehung externer Erfahrungen 96,3 % Auswahl des falschen Partners 80,4 %
Ausweitung der eigenen Wissensbasis (z.B. durch Know-How-Defizite) 93,6 % Unklare Kommunikation der Ziele offener Innovationsprozesse 75,9 %
Füllung interner Wissenslücken 89,1 % Unsicherheiten in Bezug auf die Einbindung des externen Partners 66,5 %
Zugang zu neuen Produkt- und Produktionstechnologien 86,8 % Ungewollter Wissensabfluss 63,9 %
Prozessbezogene Chancen Prozessbezogene Risiken
Verfügbarkeit externer Experten 92,9 % Verzögerungen mit Auswirkungen auf den Projektverlauf 63,2 %
Erhöhung der Innovationsleistung (z.B. bessere Qualität, höherer Output) 89,7 % Ineffiziente Integration eigener und fremder IT-Systeme 49 %
Verbesserung der bestehenden Produkte/Dienstleistungen 86,2 % Falsche, unsichere Entscheidungsfindung durch komplexere Entscheidungsstrukturen 47,1 %
Erschließung zusätzlicher Potentiale während des Prozessverlaufs 82,9 % Ergebnispotentiale (z.B. relevante Erzeugnisse) bleiben ungenutzt 41,9 %

Weitere Informationen zu branchen- oder unternehmensgrößenspezifischen Unterschieden bei der Betrachtung der Chancen und Risiken, dem Projekt sowie dem darin entstehenden Selbstbewertungstools für Unternehmen, die vor der Frage der Öffnung ihres Innovationsprozesses stehen, finden Interessenten unter: www.open-darkness.de.

Das Projekt Open Darkness (IGF 18632 vom Institut für Energie- und Umwelttechnik (IUTA)) wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.