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17. April 2018

Transparenz braucht Sicherheit – DGQ-Monitor Studie zum digitalen Wandel

Die DGQ hat Anfang dieses Jahres unter Fachleuten aller Branchen eine Onlinebefragung zum Thema „Digitaler Wandel – wo stehen Sie?“ durchgeführt. Die Erhebung sollte ermitteln, was die immer stärkere Nutzung von digitaler Hard- und Software für Unternehmen und für die dort arbeitenden Menschen bedeutet.

Was heute passiert

Die fortschreitenden Veränderungen sind umfassend. Es werden ganz unterschiedliche Aspekte der Unternehmens- und Arbeitswelt durch Digitalisierung berührt. Eine Facette, auf deren Relevanz sich die meisten der Befragten einigen können, ist die gesteigerte Bedeutung von Transparenz und Rückverfolgbarkeit. Unternehmen und Märkte werden transparent. Die Herstellungsbedingungen von Leistungsangeboten sind rückverfolg- und nachvollziehbar. Aber auch Kunden- und Nutzerdaten sind leicht zugänglich und verwertbar. 85 Prozent der Befragten sehen hier Effekte für das eigene Unternehmen.

Zweiter wichtiger Aspekt ist für die Teilnehmer der Bedarf an neuen Kompetenzen. Der sogenannte „skill-biased technical change“ (SBTC) steht in diesem Zusammenhang dafür, dass bestimmte technische Fähigkeiten und spezielle Fachkompetenzen gefragt sind, während für andere keine Verwendung mehr zu finden ist.

(„stimme nicht zu“ basiert auf den Angaben „stimme überhaupt nicht zu“ und „stimme eher nicht zu“; „stimme zu“ basiert auf den Angaben „stimme voll und ganz zu“ und „stimme eher zu“)

Eine starke Veränderung des eigenen Geschäftsmodells oder die Notwendigkeit eines Unternehmensumbaus sehen dann wiederum vergleichsweise weniger der Befragten. Solche massiven strukturellen Veränderungen sind allerdings immer noch für annähernd jeden zweiten Teilnehmer ein Thema.

Was zukünftig interessiert

Mit der Bedeutsamkeit von Transparenz geht die Frage nach einem verantwortungsvollen Umgang mit Daten und dem Schutz von Informationen Hand in Hand. Informationssicherheit und Datenschutz stehen beim Blick in die nahe Zukunft ganz oben auf der Liste der prägenden Themen.

(Themenfelder basierend auf 756 Nennungen; Ausgewiesene Top 10 vereinen 77 Prozent der gesamten Angaben auf sich)

Daten, der Rohstoff der Zukunft, sind aber nicht nur wegen der Sicherheitsaspekte interessant. Darüber hinaus wird der smarte Umgang mit Daten die Beteiligten in den nächsten Jahren weiter intensiv beschäftigen. Es sind nicht nur technologische Aspekte, die von den Befragten als wichtig erachtet werden. Die fortschreitende Vernetzung, Virtualisierung und Automatisierung finden nicht ohne neue Formen des miteinander Arbeitens oder eine weiterzuentwickelnde Auseinandersetzung mit Kundenwünschen und Nutzerverhalten statt.

Strategische Leitplanken?

Jeder vierte Teilnehmer gibt an, für ein Unternehmen zu arbeiten, das bereits Umsetzungsstrategien zum Thema Digitalisierung entwickelt hat. Neben solchen unternehmensweiten Konzepten können etwa 40 Prozent der Befragten auf Strategien für einzelne Bereiche oder Abteilungen zurückgreifen. Jede fünfte befragte Person ist in einem Unternehmen angestellt, das keine entsprechende Strategie entwickelt hat.

Mit ihren Digitalisierungsstrategien verfolgen Unternehmen verschiedene Ziele. Die unmittelbare Verbesserung bestehender Prozesse ist für die Befragten von größter Wichtigkeit. Annähernd zwei Drittel der Teilnehmer ordnen diesen Aspekt als wichtig ein. An zweiter Stelle folgt eine schnellere Umsetzbarkeit individueller Kundenwünsche. Weiteren Zielen wird eine vergleichsweise geringere Relevanz zugesprochen. Neben der Entwicklung neuer beziehungsweise der Veränderung bestehender Geschäftsmodelle sind hier die Senkung der Produktion- und Personalkosten sowie eine verbesserte Kapazitätsauslastung zu nennen.

Die Befragung

Die Onlinebefragung „Digitaler Wandel – wo stehen Sie?“ wurde im Januar und Februar 2018 durchgeführt. Die vorliegende Auswertung basiert auf 623 Datensätzen. 58 Prozent der Teilnehmer sind in Unternehmen aus dem produzierenden und verarbeitenden Gewerbe tätig. Der Dienstleistungssektor schlägt mit 42 Prozent zu Buche.