26. Juli 2013
QM-Executive: Qualität in die Strategieentwicklung tragen
Qualitätsmanager verfügen im Allgemeinen über eine anerkannte Fachkompetenz. Zu einer positiven Entfaltung der eigenen Position bedarf es jedoch zusätzlich der Stärkung der eigenen Führungskompetenz. Das bedeutet, Qualitätsmanager müssen den Anteil an strategischer Arbeit erhöhen. Hier knüpft das DGQ-Programm „QM-Executive“ an. Es zielt darauf ab, Qualitätsmanager in ihren Unternehmen optimal zu positionieren. Deshalb werden im Modul „Strategie und Strategieentwicklung“ die am häufigsten genutzten Strategie-Tools vorgestellt und Tipps zur Anwendung gegeben. Die Kernthemen werden anhand von Fallstudien in Teams erarbeitet. Dabei besteht auch die Möglichkeit, die Prozesse des eigenen Unternehmens zu betrachten und persönliche Erfahrungen zu reflektieren. „Wer seine strategischen Kompetenzen stärken und Handlungsstrategien entwickeln will, um sich besser in die Strategieprozesse seines Unternehmens einzubringen, ist im Modul ´Strategie & Strategieentwicklung` genau richtig“, sagt Rolf Ritsert. Qualitätsmanager hätten schließlich viele Trümpfe in der Hand, nun gehe es darum, sie effektiv zu nutzen, so der Professor für BWL und Public Management an der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster.
Die „Number One Strategie“ der BMW Group oder die „Apple-Strategie“ gelten schlechthin als Synonyme für erfolgreiche Unternehmensstrategien. Auch zahlreiche mittelständische Unternehmen positionieren sich und ihre Produkte strategisch erfolgreich. Die Entwicklung der Unternehmensstrategien, die Ritsert als „den bedeutsamsten Führungsprozess“ bezeichnet, bleibe jedoch vorwiegend der Unternehmensleitung und einem engeren Führungskreis vorbehalten, zu dem die Qualitätsmanager nicht immer zählten. Erst kürzlich bestätigte dies das führende Fachmagazin „QZ Qualität und Zuverlässigkeit“ in seiner „Frage des Monats Juni 2013“. Danach gaben lediglich 24 Prozent der befragten Leser an, sich bei der Definition der strategischen Unternehmensziele maßgeblich einbringen zu können. Dabei brächten Ritsert zufolge Qualitätsmanager „beste Voraussetzungen für die Strategiearbeit“ mit. Dazu zählt der Wissenschaftler vor allem die Kompetenzen, die beim Aufbau und der Erhaltung von ganzheitlichen Managementsystemen notwendig sind. „Qualitätsmanager agieren häufig abteilungsübergreifend und arbeiten bei der Qualitätspolitik und bei der Managementbewertung mit der obersten Unternehmensleitung zusammen“, so Ritsert weiter. Parallel zitiert er eine DGQ-Untersuchung aus dem Jahr 2012, die bestätigt, dass mehr als 85 Prozent der Qualitätsmanagementabteilungen eine direkte Anbindung an das oberste Führungsgremium besitzen. Diese Nähe zur Unternehmensleitung ist für ihn eine „wichtige Trumpfkarte in der Hand der Qualitätsmanager“. Zudem gebe es konkreten Bedarf, die Strategieprozesse breiter auszurichten. So wies bereits 2007 die TU Clausthal in ihrer Mittelstandstudie zur strategischen Kompetenz von Unternehmen darauf hin, dass im Mittelstand deutliche Potenziale bei der Strategieumsetzung bestehen. Generell seien die Unternehmensstrategien unzureichend schriftlich fixiert und würden nur selten und unvollständig in alle Ebenen und Bereichen des Unternehmens umgesetzt. Wer könnte da bessere Beiträge leisten als die anerkannten „Dokumentationsexperten“ und über die gesamte Prozesskette des Unternehmens tätigen Qualitätsmanager?
Weitere Informationen zum Thema gibt DGQ-Produktmanager Torsten Klanitz, T 069-954 24-189, E-Mail: tk@dgq.de. Unter www.dgq.de/go/QMX können sich Interessenten über die konkreten Inhalte des Trainings näher informieren.