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29. September 2014

DGQ-Präsident Varwig auf der China Quality Conference

Seit mehr als zehn Jahren belegt Deutschland mit seinem Exportvolumen regelmäßig einen der ersten drei Plätze in der Welt. Das Schweizer World Economic Forum zählt Deutschland in seinen „Global Competitiveness Reports“ “ von 2007/ 08 bis 2013/ 14 zu den weltweit wettbewerbsfähigsten Ländern. Qualität „made in Germany“ genießt allerorts einen exzellenten Ruf.

Das hat sich auch in China herumgesprochen. Auch dort steht das deutsche Gütesiegel für Zuverlässigkeit, Langlebigkeit, Sicherheit und einen hohen technischen Standard. Die Volksrepublik strebt Ähnliches an. Als einen der ersten Schritte in diese Richtung hat die chinesische Regierung Vertreter global agierender Unternehmen sowie internationaler Qualitätsorganisationen zur ersten „China Quality Conference“ eingeladen, darunter Dr. Jürgen Varwig, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ). Die Tagung fand am 15. September 2014 in der „Großen Halle des Volkes“ in Peking statt.

Gruppenbild der Teilnehmer an der China Quality Conference mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang ( 1. Reihe Mitte) und DGQ-Präsident Dr. Jürgen Varwig (4.v.l.).

Gruppenbild der Teilnehmer an der China Quality Conference mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Li Keqiang ( 1. Reihe Mitte) und DGQ-Präsident Dr. Jürgen Varwig (4.v.l.).

„Wir sind für die Liberalisierung des Handels. Deshalb fühlt sich China einer Öffnungspolitik auf allen Ebenen verpflichtet“, sagte Premier Li Keqiang in seiner Eröffnungsrede vor 400 geladenen Gästen. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wolle man das Siegel „Made in China“ künftig mit den gleichen Attributen füllen wie „Made in Germany“.

„Bei einem Vergleich der internationalen Handelsbilanzen fällt auf, dass von den sogenannten Global Playern nur China und Deutschland über die Jahre hin positiv abschneiden. Wenn wir unsere hohen Standards aufrechterhalten wollen, müssen wir Qualität als übergeordnetes strategisches Leitprinzip in den Unternehmen und Organisationen mit neuem Leben füllen“, erwiderte der DGQ-Präsident in seiner Rede.

Varwig zitierte aus den „Sieben Leitthesen für Qualität“, die die DGQ 2012 durch Befragungen von rund 100 Führungskräften aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik herauskristallisiert hatte. Danach seien Unternehmen und Organisationen mit dem Leitprinzip Qualität langfristig erfolgreicher, auch in Zeiten des Umbruchs. Qualität vereine die deutsche Wirtschaft, müsse aber künftig auch für Dienstleistungen, Wissensproduktion und Lösungskompetenz stehen. „Eine gewinnbringende Qualitätskultur kann nur entstehen, wenn Qualität als strategisches Querschnittsthema etabliert und von der jeweiligen Führungsebene vorgelebt wird“, sagte Varwig.

Darüber hinaus schaffe Qualität nachhaltiges Wachstum und trage zu mehr Lebensqualität bei. Aber Qualität brauche auch Politik und Bildung: „Bildung, Forschung und Wirtschaft müssen sich in Deutschland zu einem effektiveren und effizienteren Gesamtsystem weiterentwickeln“, so der DGQ-Präsident. Dann werde es wieder öfter gelingen, die in Deutschland herangereiften Ideen in Innovationen mit deutschem Qualitätsniveau umzusetzen.