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12. November 2018

5. DGQ-Qualitätstag vernetzt über 400 Qualitätsinteressierte aus ganz Deutschland

Qualität entsteht aus Vernetzung – so lässt sich die Kernaussage des DGQ-Qualitätstags am 6. November 2018 in der Messe Nürnberg auf den Punkt bringen. Zum fünften Mal bildete die eintägige Veranstaltung den Anlaufpunkt für die Qualitäts-Community in Deutschland. Über 400 Teilnehmer bedeuteten eine Rekordbeteiligung. In diesem Jahr bildeten zwölf Workshops und sechs Vorträge ein breites Themenspektrum ab und luden Interessierte aus ganz Deutschland zu einem intensiven und interaktiven fachlichen Austausch ein. Dabei wurde einmal mehr deutlich: Qualitätsmanagement hat zahlreiche Facetten und muss sich in den einzelnen Branchen und Anwendungsbereichen den unterschiedlichsten Anforderungen stellen.

Erweiterter Qualitätsbegriff erforderlich

Gleich zu Beginn brachte Claudia Welker, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGQ, gegenüber den Teilnehmern ihre Freude über den Erfolg der Veranstaltung zum Ausdruck. Der DGQ-Qualitätstag mache deutlich, dass es die Überzeugung von der großen Bedeutung von Qualität sei, die hier heute alle verbände. Im Anschluss betonte DGQ-Präsident Udo Hansen, dass sich der DGQ-Qualitätstag als Branchentreff etabliert habe. Er betonte aber auch, dass es gerade in Zeiten, in denen sich bestimmte Branchen nicht mehr an die Spielregeln hielten, wichtig sei, die Instrumente des Qualitätsmanagements beständig weiterzuentwickeln. Er knüpfte an sein Grußwort zum letztjährigen Qualitätstag an und forderte, den Qualitätsbegriff in Richtung „Lebensqualität“ zu erweitern. Es gelte dabei auch, den Menschen wieder stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Er formulierte „Qualität entsteht aus Vernetzung“ als Leitmotiv, dass sowohl zu der diesjährigen Veranstaltung als auch zum Wirken der DGQ insgesamt passt.

Walter-Masing-Preis verliehen

In diesem Jahr teilten sich Dr. Benjamin Häfner und Christoph Voigtmann den Walter die Auszeichnung. Zudem erhielt Dr. Ina Heine eine Würdigung für ihre Leistung. (Bild: Matthias Merz)

Im Anschluss an sein Grußwort leitete der DGQ-Präsident zur Verleihung des Walter-Masing-Preises über. Die DGQ verleiht die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung alle zwei Jahre. Der nach dem verstorbenen DGQ-Ehrenvorsitzenden benannte Walter-Masing-Preis zielt darauf ab, den wissenschaftlichen und unternehmerischen Nachwuchs dazu zu motivieren, neue Ideen auf dem Gebiet des Qualitätsmanagements zu entwickeln. Es ist die einzige Auszeichnung für personenbezogene Spitzenleistungen im deutschen Qualitätsmanagement. In diesem Jahr gab es zwei Sieger: 2018 teilten sich Dr. Benjamin Häfner, Oberingenieur am wbk Institut für Produktionstechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und Christoph Voigtmann vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen die Auszeichnung. Zudem erhielt Dr. Ina Heine, Oberingenieurin am Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen, eine Würdigung für ihre Leistung. Die beiden Preisträger stellten auf dem DGQ-Qualitätstag zudem die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit im Rahmen von Vorträgen vor.

„Qualität entsteht aus Vernetzung“ als Zukunftsmodell

Anschließend stimmten Michael Flunkert, Geschäftsführer der Firma Babtec, und Benedikt Sommerhoff, DGQ-Innovationsmanager, die Teilnehmer mit ihrer Keynote auf den weiteren Verlauf des Tages ein. Beide Experten machten deutlich, dass Qualität von Produkten und Dienstleistungen heutzutage zunehmend aus der Vernetzung zahlreicher Parteien entsteht. Aus Sicht der beiden Referenten ist Kollaboration die passende Antwort auf die Herausforderungen der Zeit an das Qualitätsmanagement. Wo alle Beteiligten vernetzt und übergreifend zusammenarbeiten, herrscht die erforderliche Transparenz, Wirksamkeit, Agilität und Qualitätsehrlichkeit, um das Qualitätsmanagement auch für die Anforderungen der „Welt 4.0“ zu wappnen. Dabei gelte es gar nicht, selbst disruptiv zu sein, so Benedikt Sommerhoff. Vielmehr müsse man die Disruption der anderen überleben. Es ginge darum, die richtige Balance zwischen Stabilität und Veränderung zu finden – auch um auf Überregulierung nicht mit einem „sozialisierten Regelbruch“ antworten zu müssen. Die Menschen müssten auch in der VUKA-Welt in die Lage versetzt werden, Qualität in ihrem Unternehmen erzeugen zu wollen, können und dürfen. Auf diese spannende theoretische Problemstellung ließen die beiden Qualitätsexperten auch eine praktische Lösung folgen: Babtec stellt eine kostenlose Plattform bereit, auf der sich Interessenten kostenlos registrieren können, um gemeinsam mit anderen Beteiligten an konkreten Qualitätsthemen zu arbeiten. Flunkert und Sommerhoff luden die Teilnehmer des DGQ-Qualitätstags ein, diese Plattform auszuprobieren. Interessenten erhalten bei Babtec dazu auch Hilfestellung.

Wahl zwischen Workshops und Fachvorträgen

Im Rahmen der Workshops stellten die verschiedenen Fachkreise der DGQ die Ergebnisse ihrer ganzjährigen Arbeit vor.

Nach diesem einleitenden Part im Plenum stand für die Teilnehmer entweder die Mitarbeit in einem der Workshops oder der Besuch eines der Fachvorträge auf dem Programm. Denn neu am diesjährigen DGQ-Qualitätstag war unter anderem eine erweiterte Vortrags- und Diskussionsreihe. Dadurch wurde die DGQ den zahlreichen Facetten von Qualität und Qualitätsmanagement noch besser gerecht. Der Themenmix reichte von Digitalisierung über Normungsarbeit bis zu Changemanagement, minimalinvasiven Operationsmethoden und internationalem Lieferantenmanagement. Im Rahmen der Workshops stellten die verschiedenen Fachkreise der DGQ die Ergebnisse ihrer ganzjährigen Arbeit vor. Die Teilnehmer erhielten fachliche Impulse für den Arbeitsalltag. Darüber hinaus konnten sie in den Workshops ihr Wissen sowie ihre Erfahrungen einbringen. Gemeinsam entwickelten DGQ-Fachkreise und Teilnehmer die Resultate weiter. Die engagierte Mitarbeit aller Workshop-Teilnehmer und die Vielzahl der Ergebnisse zeigte, dass sich dieses Konzept eines interaktiven, kreativen und intensiven Austauschs bewährt hat. Es bildet einen der wesentlichen Anziehungspunkte dieser Veranstaltung.

Viel Raum für Vernetzung

Auch abseits des Veranstaltungsprogramms bot sich den Teilnehmern ausreichend Raum für die persönliche Vernetzung. Dass dieser Aspekt den Qualitätsinteressierten besonders wichtig ist, zeigte auch das gut besuchte abendliche Get-Together zum Ausklang des 5. DGQ-Qualitätstags. Und so wurden am Ende alle Beteiligten – Teilnehmer, Referenten und Organisatoren – dem Leitmotiv und Anspruch der Veranstaltung gerecht: „Qualität entsteht aus Vernetzung.“

Am 28. Novemer 2019 in Frankfurt

Ort und Termin für das kommende Jahr stehen auch schon fest. Am 28. November gastiert der 6. DGQ-Qualitätstag im House of Logistics and Mobility (Holm) in Frankfurt. Die DGQ bietet der Qualitäts-Community dann wieder die Plattform für einen konzentrierten spannenden Austausch rund um das Thema Qualität.