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16. Januar 2020

Galeerensträflingen muss man nicht sagen, wo es hingeht…

Strategie heißt… – Regionalkreis Hamburg – 15. Januar 2020 – Bericht

…anderen Mitarbeitern hingegen hilft die Einbeziehung in die Kommunikation der Strategie, ggf. sogar in die Strategieentwicklung, die geplanten Ergebnisse zu erreichen – so das Fazit einer Veranstaltung des RK Hamburg der DGQ in seiner Reihe zu Aspekten der Organisationsentwicklung.

In zwei mal fünf Arbeitsgruppen wurde nach einem Kennenlernen durch „Impromptu Networking“ mit „Wise Crowds“ (Mikrostrukturen aus den Liberating Structures) gearbeitet. Das Motto war „Strategie heißt für mich…“ Impulsgeber stellten dabei ihren präferierten Aspekt vor, der danach von der Gruppe ‚hinter deren Rücken‘ (also ohne Einflussnahme des Impulsgebers durch Dialog oder auch nur Mimik und Gestik) diskutiert wurde. Die Impulse reichten von der Bedeutung der Werte für die Strategie, über den Anspruch an Verlässlichkeit bzw. Flexibilität zwischen Risiken und Chancen bis zur These „Strategie ist für die meisten Mitarbeiter irrelevant“.  Teilnehmer berichteten, dass es der Leitung nicht immer gelinge, die Strategie konsistent zu den schon vorgefundenen Prozessen und anderen Zielebenen (Vision, Mission, Leitbild…) zu entwickeln, so dass Widersprüchlichkeiten erlebt und daher Potenziale vergeben würden. Mancher erlebte Strategieprozesse mehr als Marketinggetöse, andere berichteten gar von mehreren Strategien (Personalgewinnung- und Instandhaltungsstrategie…) nebeneinander. Wenn mit den vor 100 Jahre in die Managementlehre eingezogenen militärischen Begriff überhaupt jemals erfolgreich gearbeitet werden konnte, stellt sich die Frage, ob das auch in der VUKA-Welt noch gelänge.

Werte Vision Mission Strategie Prozesse Produkte
 

Feste Grundüber-zeugungen in der Organisation, die ggü. Kunden, Mitarbeitern, Partnern gelebt werden

 

3.5.10

Vision

durch die oberste Leitung erklärter Anspruch zur angestrebten Entwicklung einer Organi-sation

3.5.11

Mission

 

Durch die oberste Leitung erklärter Existenz-Zweck einer Organisation

3.5.12

Strategie

 

Plan für das Erreichen eines langfristigen Ziels oder Gesamtziels

3.4.1

Prozess

 

Satz zusammenhängender Tätigkeiten, der Eingaben zum Erzielen eines vor-gesehenen Ergebnisses verwendet

3.7.6

Produkt

Ergebnis einer Organisation, das ohne jegliche Transaktion zwischen Organisation und Kunden erzeugt werden kann

 

Einordnung der Strategie in die Begriffswelt der ISO 9000:2015

Neben der Einordnung der Strategie in die Begriffswelt der Organisationsentwicklung waren es vor allem Aspekte der Kommunikation und Partizipation, die diskutiert wurden. Wie transparent muss, wie geheim darf eine Unternehmensstrategie sein? Wie können Mitarbeiter zum Erreichen der Ziele beitragen, wenn Ihnen das langfristige Ziel nicht bekannt ist? Muss nicht jeder Prozess hinterfragt werden, was er zum Erreichen der strategischen Ziele beiträgt?  Müssen auch operative Kräfte wissen, wohin sich das Unternehmen entwickeln will (oder nach Auffassung der Führung soll)? In einer zunehmend volatilen Welt mit ihren Unsicherheiten und Mehrdeutigkeiten wird die Rolle der kommunizierten und verstandenen Strategie immer mehr die „einer Leitlinie für die Fälle, in denen Mitarbeiter ohne Verfahrensanweisung erfolgreich sein sollen“ werden.

DGQ-Regionalkreis Hamburg

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