Menü

25. Juni 2015

Berliner Club der Qualität im Abgeordnetenhaus

Dr. Ümit Ertürk (Mitglied des DGQ-Vorstands, links) gratuliert Dr. Michael Garmer zur 20-jährigen DGQ-Mitgliedschaft.

Dr. Ümit Ertürk (Mitglied des DGQ-Vorstands, links) gratuliert Dr. Michael Garmer zur 20-jährigen DGQ-Mitgliedschaft.

Eine qualitativ-politische Veranstaltung im Berliner Parlament fand Anfang Juni für den Berliner Club der Qualität statt. Auf dem exklusiven Besuchsprogramm stand eine historische Führung durch das Gebäude, die Teilnahme an der Plenardebatte sowie ein „qualitativ-politisches“ Hintergrundgespräch mit Dr. Garmer, MdA und und energiepolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

Der Gebäudekomplex des heutigen Berliner Abgeordnetenhaus von Berlin, vom Baurat Friedrich Schulze entworfen, zählt zu den herausragenden Parlamentsbauten in Deutschland. Der Komplex besteht aus dem ehemaligen Preußischen Abgeordnetenhaus (Bauzeit 1892-1899, preußischer Barock) und dem ehemaligen Preußischen Herrenhaus (1901-04, im Stil der italienischen Hochrenaissance). Aufgrund seiner Fassadengestaltung, des teilweise erhaltenen Bauschmucks und der räumlichen Organisation des Parlamentes, aber auch aufgrund der zahlreichen baulichen Veränderungen im Zuge seiner wechselvollen Nutzungsgeschichte ist der Komplex des Preußischen Landtags eines der beachtenswertesten und facettenreichsten Baudenkmale Berlins. Hinzu kommt, dass das Gebäude oft Schauplatz von Auseinandersetzungen zwischen Demokratie und Diktatur war.Im Mai 1933 findet die letzte Sitzung des Preußischen Landtags statt, die Nationalsozialisten stellten seit der letzten bereits manipulierten Landtagswahl 1933 die stärkste Fraktion dar. Im Juni 1934 wird im Plenarsaal der berüchtigte Volksgerichtshof gegründet. Noch in den letzten Kriegstagen wird das Gebäude schwer beschädigt, das vorher nach Wunsch von Herman Göring zum „Haus der Flieger“ und als Offizierskasino genutzt wurde. Nach dem Krieg wurde das Gebäude von 1949-53 auf Befehl der Sowjetischen Militäradministration wieder instand gesetzt und wird Sitz der ersten DDR-Regierung. In den 1960er Jahren fand ein Umbau zum ständigen Sitz der Staatlichen Plankommission und Abhörstandort des Ministeriums für Staatssicherheit (“Stasi”) statt. Kurz nach der Wiedervereinigung Deutschlands beschließt das Abgeordnetenhaus von West-Berlin einstimmig, seinen Sitz in den ehemaligen Preußischen Landtag zu verlegen. Nach einem behutsamen Umbau durch eine Architektengemeinschaft beherbergt das denkmalgeschützte Gebäude seit 1993 das Berliner Landesparlament.

Das heutige Abgeordnetenhaus von Berlin ist der zentrale Ort der Stadt, an dem die wichtigsten Entscheidungen für die Bürgerinnen und Bürger von Berlin getroffen werden. So hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die an stattfindende Plenarsitzung von der Besuchertribüne live mit zu verfolgen. Hier war „hautnah“ zu erleben, wie ein Landesparlament im Sitzungs-Alltag agiert, die Parlamentarier debattierten nämlich über einen Antrag der Opposition, inwieweit Flüchtlingen mit pädagogischen Qualifikationen neue Tätigkeitsfelder in der Stadt eröffnet werden können.

Im abschließenden persönlichem Gespräch versuchte Dr. Garmer die aktuellen politischen Vorgänge und Abläufe in einen Zusammenhang mit Prozess- und Qualitätsmanagement zu bringen. So stand er Rede und Antwort insbesondere zum Spannungsfeld Politik versus Qualitätsideen und deren Verwirklichung. Seiner Auffassung nach funktioniert Politik aber gänzlich anders als ein „geregelter Betrieb“, gerade im Hinblick auf Aufwand und Ertrag. Dies seien zwei Welten. Interessanterweise bemerkte er, dass die Arbeit in der Fraktion wie in einem kleinen mittelständischen Unternehmen funktioniere, gerade im Hinblick auf die einheitliche Haltung der Mitarbeiter nach außen (auch zum politischen Gegner) und nach innen im Hinblick auf die Zufriedenheit der Mitarbeit. Auf die Bitte nach einer Einschätzung und Empfehlung für eine bessere Vermittlung des Q-Gedanken in der gesellschaftspolitischen Öffentlichkeit – auch im Sinne von Mitgliederwerbung für die DGQ – war seine Antwort, dass eine gewisse Grundsympathie sowohl für das Thema als auch für die Organisation vorherrschen müsse. Darauf aufbauend sei die persönliche Ansprache ausschlaggebend, denn meist ist es keine Kopf- sondern Bauchentscheidung für oder gegen eine Partei bzw. Organisation. „Der menschliche Faktor ist der entscheidende“, so seine Schlussworte. Die DGQ sehe er für sich persönlich auch als Brücke vom Politiker zum weiteren Berufsleben, schließlich sei er auch aus Überzeugung nun seit zwei Jahrzehnten persönliches DGQ-Mitglied.

Nähere Informationen zum Berliner Club der Qualität bei der DGQ-Landesgeschäftsstelle Ost.