Neue DGQ-Nachhaltigkeits-Trainings für Einsteiger und Führungskräfte
Gemeinsam mit Nachhaltigkeits-Expertinnen hat die DGQ das im Zertifikats-Lehrgang „Nachhaltigkeitsmanager“ vermittelte Wissen aufgearbeitet und daraus zwei eintägige Online-Veranstaltungen mit spezifischer Zielgruppenorientierung entwickelt:
Das E-Training „Grundlagen Nachhaltigkeit in Unternehmen“ wendet sich an Einsteiger und vermittelt grundlegendes Wissen. Hierbei wird den Teilnehmenden die Bedeutung von Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Kontext dargelegt. Außerdem vermittelt das Seminar Trends und gesetzliche Neuerungen sowie den Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und den bereits bestehenden Managementsystemen. Dieser Überblick deckt die grundlegenden Themen-Bereiche des Feldes Nachhaltigkeit ab.
Parallel dazu wurde das E-Training „Nachhaltigkeit in Unternehmen für Führungskräfte und Entscheidungsträger“ entwickelt. Hierbei wurden speziell die Anforderungen von Führungskräften bedacht, die sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Während auch hier auf Bedeutung von Nachhaltigkeit im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen sowie unternehmerischen Kontext eingegangen wird, steht die Frage im Vordergrund, wie Nachhaltigkeit in die Geschäftsstrategie eingegliedert werden kann. Außerdem wird der immer wichtiger werdende Aspekt der Berichterstattung thematisiert, durch den die Nachhaltigkeitsleistung des eigenen Unternehmens publik gemacht werden kann.
DGQ gründet Fachkreis Nachhaltigkeit
Das Thema Nachhaltigkeit hat zunehmend auch Auswirkungen auf das Qualitätsmanagement: Aus diesem Grund hat die DGQ nun einen eigenen Fachkreis Nachhaltigkeit gegründet. Der Fachkreis soll Qualitätsbegeisterten künftig Raum geben, sich zu den zahlreichen Schnittstellen zwischen den beiden Bereichen Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit auszutauschen.
Die Intention des Gründungsteams ist es, einen Gestaltungsspielraum für engagierte Personen aus dem Qualitätsumfeld zu schaffen, die sich ihrer Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft, aber auch der eigenen Organisation bewusst sind. Der Fachkreis dient Engagierten dabei als Plattform, um gemeinsam Wissen zu erarbeiten und Umsetzungsbeispiele für die Praxis bereitzustellen.
Ziel der Fachkreisarbeit ist, bestehende Managementsysteme und Nachhaltigkeitsbestrebungen miteinander in Einklang zu bringen. Dabei sind die Formen der Nachhaltigkeitsberichterstattung und das Messbarmachen von Nachhaltigkeit nur zwei Beispiele, welche die Fachkreismitglieder zukünftig beschäftigen werden.
Das erste Treffen des DGQ-Fachkreises Nachhaltigkeit findet Ende Mai statt. Bei Fragen zum Fachkreis Nachhaltigkeit oder zur Fachkreisarbeit bei der DGQ wenden Sie sich gerne per E-Mail an com@dgq.de.
Fachkreisarbeit in der DGQ
Die DGQ-Fachkreise bieten Mitgliedern ein optimales Forum, um ihr Wissen kontinuierlich zu erweitern. Sie fördern den fachlichen Austausch mit anderen Praktiker:innen und namhaften Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis. Die Beteiligten lernen von- und miteinander, entwickeln neue Positionen, Methoden und QM-Ansätze und stellen ihre Ergebnisse zum Beispiel in Form von Veröffentlichungen oder Checklisten zur Verfügung.
Einen Überblick über die laufenden Erarbeitungen und die nächsten Termine finden Sie auf unserer Mitgliederplattform DGQplus.
Sie möchten einen Fachkreis ausprobieren, sind aber noch kein DGQ-Mitglied? Nutzen Sie einfach die kostenfreie Schnuppermitgliedschaft, um sich an den Vereinsaktivitäten zu beteiligen.
Sustainability Management-Lehrgang erfolgreich pilotiert
Der neu entwickelte DGQ-Lehrgang „Sustainability Management – Nachhaltigkeit integrieren und systematisch managen“ hat in der letzten Woche eine erfolgreiche Premiere gefeiert. 13 Teilnehmende haben gemeinsam mit zwei Trainerinnen die Bedeutung von Nachhaltigkeit in Unternehmen erarbeitet, die weit über den ökologischen Bereich hinausgeht. Der Lehrgang widmete sich unter anderem den gesetzlichen Rahmenbedingungen, thematisierte den Zusammenhang von Nachhaltigkeit und Managementsystemen und erklärt, wie man Nachhaltigkeit in bestehende Managementsysteme integriert. Darüber hinaus erstellten die Teilnehmenden Stakeholder-Analysen ihrer eigenen Unternehmen. Dabei wendeten sie das neue Wissen unmittelbar und praktisch an und besprachen die Ergebnisse anschließend gemeinsam mit den Trainerinnen und den Kolleginnen.
Das Feedback der Teilnehmenden zum Inhalt der neuen Veranstaltung fiel ausgesprochen positiv aus. Insbesondere die intensiven Gruppenarbeitsphasen nahmen sie als progressiv und lehrreich wahr. Auch wurde der gesamtheitliche Ansatz, die Stakeholder-Thematik und die Prozessorientierung positiv bewertet.
Das nächste Online-Training findet am 14. Juni 2023 statt. Informationen und Anmeldemöglichkeiten finden Sie im DGQ-Shop: Jetzt informieren »
Neue DIN SPEC 91424 „Ermittlung der Einsatzzeiten von Betriebsbeauftragten im Bereich des Umweltschutzes und des Umweltmanagements“ kostenfrei verfügbar
Der Wunsch nach einem Leitfaden für die Einsatzzeitenberechnung von Umweltschutzbeauftragten ist wahrgeworden: Seit dem 4. Dezember 2020 steht DIN SPEC 91424 kostenfrei beim Beuth Verlag zum Download zur Verfügung.
16 Monate lang hat das Konsortium aus Experten für Umweltmanagement und Umweltrecht mithilfe des Deutschen Instituts für Normung e. V. an der Zusammenstellung der Norm gearbeitet. Hierfür wurden unter anderem zahlreiche Befragungen von Umweltbeauftragten durchgeführt, um konkrete Anforderungen an die Einsatzzeitberechnung zu ermitteln.
Zum kostenfreien Download auf der Seite des Beuth Verlags »
Umfrage zu Kosten und Nutzen von Umweltmanagement
In welchem Verhältnis stehen die Kosten und Nutzen der Umweltmanagementsysteme und Umweltaktivitäten von Unternehmen? Können diese eventuell sogar effizienter gestaltet werden?
Das Forschungsvorhaben „Optionen für eine flächendeckende Implementierung von Umweltmanagementsystemen“ (Forschungskennzahl 3717131010) geht diesen Fragen nach. DGQ-Kooperationspartner Arqum und PricewaterhouseCoopers erarbeiten im Auftrag des Umweltbundesamtes einen Konzeptvorschlag für ein flächendeckendes Umweltmanagement in Deutschland. Hierfür sind möglichst viele Erfahrungswerte von Unternehmen und Organisationen vonnöten. Dabei ist es keine Voraussetzung, ein zertifiziertes Managementsystem zu besitzen.
Die Umfrage dauert in etwa 15 Minuten und ist anonym. Noch bis zum 31.08.2020 kann daran teilgenommen werden.
Die dazugehörige Datenschutzerklärung finden Sie hier: Datenschutzrechtliche_Informationen
Jetzt an der Umfrage teilnehmen »
Neu: DGQ-Qualifizierungen zu Nachhaltigkeit mit GRI und Klimamanagement
Die Forderungen von Kunden, Stakeholdern und der Öffentlichkeit an Unternehmen, Nachhaltigkeit in ihre Tätigkeiten zu integrieren und nachzuweisen, werden immer bedeutsamer. Unternehmen reagieren auf diese Forderungen unterschiedlich. Klar ist jedoch, dass jedes Unternehmen eine maßgeschneiderte Lösung benötigt und den eigenen Bedarf und Handlungsspielraum ermitteln muss.
Die DGQ hat deswegen Trainings entwickelt, um die Treiber, Multiplikatoren und Beteiligten von Nachhaltigkeitsthemen zu unterstützen und mit dem nötigen Know-how auszurüsten. Managementsystembeauftragte bringen bereits ideale Voraussetzungen mit, weil sie in der Regel einen guten Überblick über Prozesse und strategische wie operative Handlungsmöglichkeiten haben. Mithilfe der Trainings erhalten Sie darüber hinaus die wichtigen Grundlagen, um in Nachhaltigkeitsfunktionen tätig zu werden.
Der DGQ-Sustainability Professional wendet die wichtigsten Prinzipien und Standards des Nachhaltigkeitsmanagements auf das Unternehmen an. Mit dem integrierten “Standard Certified Training Course” der Global Reporting Initiative (GRI) fokussieren Lehrgangsteilnehmer nicht nur auf die relevanten Kriterien, sondern schaffen gleichzeitig die Basis für eine international anerkannte CSR-Berichterstattung. AA1000 setzt zudem Standards, Stakeholder professionell einzubeziehen. Entwickelt wurde das Konzept von Dr. Sied Sadek, Geschäftsführer der DQS CFS GmbH und lizensierter GRI-Trainer.
Unternehmen, die Klimaneutralität bereits als Handlungsschwerpunkt definiert haben, bauen interne Experten zu Klimamanagement und Treibhausgas-Bilanzierung auf. Im DGQ-Training “Treibhausgas-Bilanzierung und Klimamanagement“ lernen die Teilnehmer den Kontext des Carbon Footprints aus rechtlicher und rechnerischer Sicht kennen. Mithilfe der Fachexpertise unseres Trainingspartners ARQUM GmbH erarbeiten Sie eine Vorgehensweise zu geeigneten Emissionsfaktoren, Scope, Zielen und Maßnahmen.
Fragen zu den Trainings beantwortet Ihnen Claudia Nauta, Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung, unter T 069/95424-209 oder claudia.nauta@dgq.de.
Prüfen sie jetzt die Nachhaltigkeits-Chancen für Ihr Unternehmen und bauen Sie Ihre Kompetenzen auf! »
EMAS Awards 2019 – Zwei deutsche Betriebe mit besonderer Umweltleistung
Mit den EMAS-Awards werden regelmäßig Unternehmen und NGO gewürdigt, die sich freiwillig nach der europäischen Verordnung für Umweltmanagement validieren lassen und besondere Umweltleistungen vorweisen. Für ihre umweltbezogenen Strategien und Maßnahmen erhielten zwei deutsche Unternehmen am 26. November in Bilbao europäische EMAS-Auszeichnungen.
Die Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger KG erhielt den EMAS-Award in der Kategorie mittelständische Unternehmen. Bereits vor 40 Jahren hatte die Oberpfälzer Familienbrauerei die Weichen für ein durchgängig nachhaltiges Unternehmenskonzept gestellt und begonnen, ihr Sortiment komplett auf Bio umzustellen. Gemeinsam mit Landwirten rief Lammsbräu die regionale Erzeugergemeinschaft für Ökologische Braurohstoffe (EZÖB) ins Leben und gründete die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) mit, die heute über 100 Bio-Lebensmittelhersteller umfasst. (mehr …)
REACH im Blick – Nanoformen, Brexit und neue Stoffbewertungen ab 2020
Unternehmen, die von nationalen und EU-Vorgaben der Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe betroffen sind, müssen sich auf dem Laufenden halten. Die Europäische Umweltagentur ECHA bietet einen Helpdesk dazu an. Die DGQ stellt in dieser Meldung einige Aspekte übersichtlich zur Verfügung.
Derzeitige prüfenswerte Umweltaspekte sind:
Ab 1. Januar 2020 gelten neue Anforderungen zur Charakterisierung von Nanoformen registrierungspflichtiger Stoffe. Das wirkt sich auch auf die stoffliche Gefahreneinschätzung aus und auf Informationspflichten für nachgeschaltete Anwender. Bei bestehenden Registrierungen müssen entsprechend Dossiers aktualisiert werden.
Falls ein Brexit zum 31. Januar 2020 eintritt, müssen REACH-Verpflichtungen, die bisher von britischen Handelspartnern erfüllt wurden, nun vom EU-Partner erbracht werden. Des Weiteren können englische Unternehmen nicht mehr als “Alleinvertreter” für Hersteller aus Nicht-EU-Staaten fungieren, sodass dann der EU-Partner den jeweiligen Registrierungspflichten unterliegt.
Der ECHA-Plan wurde auf weitere 74 Stoffbewertungen von 2020 bis 2022 fortgeschrieben. Zwei Stoffe aus dem ersten Planentwurf CoRAP März 2019 wurden aus der Prüfliste entfernt. Von den 74 Stoffen sind viele Produkte, u.a. Kosmetik, Schmierstoffe und Farben, betroffen. Das bedeutet für viele Unternehmen das Risiko möglicher Beschränkungen und erforderlicher Substitution.
Unternehmen, die ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 oder EMAS eingeführt haben, sollten die REACH-Tätigkeiten als unterstützenden Prozess integriert haben und anlassbezogen Veränderungen und Risiken intern auditieren.
Unverzichtbar für Unternehmen – warum die Effizienz der Effektivität auf dem Fuße folgt
Globalisierung, Klimawandel, Digitalisierung, Wettbewerbsdruck, politisch und umweltbedingte Ressourcenverknappung, verlängerte Wertschöpfungsketten oder auch die zunehmende Komplexität von Geschäftsmodellen – die Liste der Wirtschaftstreiber lässt sich sicher noch erweitern. Es sind die Themen, die den Wandel in den Unternehmen seit Jahren vorantreiben. Sie stellen viele Unternehmen vor die Existenzfrage, ob sie noch das Richtige tun und somit effektiv handeln.
Einige Unternehmen und oft neue Akteure am Markt ändern deswegen etablierte Ausrichtungen und evolutionieren ihre Angebote. So ermöglichen beispielsweise die rasant zunehmenden Optionen der Digitalisierung, manche Geschäftsmodelle komplett umzuwandeln. Andere Unternehmen bleiben bei ihrer Mission und Produktwelt. In beiden Fällen wirken sich die veränderten Rahmenbedingungen auf die Umsetzungsmöglichkeiten der Unternehmensziele aus. Das heißt, Digitalisierung verändert die Arbeitsweisen in den Prozessen, wie z. B. die Anlagensteuerung, die Archivierung, den Workflow, die Kommunikation. Deshalb ist es für alle Unternehmen von immenser Bedeutung, ihre Prozesse immer wieder flexibel anlaufende Veränderungen hinsichtlich Prozessziele und die Prozessleistung beeinflussende Faktoren anzupassen und zu verbessern.
Re-/Aktionskette in Unternehmen
Um die Prozesseffizienz zu steigern, braucht es wie so oft drei gute Dinge: Motivation, Methoden und Fachwissen. Die Motivation von Prozessbeteiligten ist der Schlüsselfaktor, um Verbesserung und Veränderung nachhaltig zu erreichen. Methoden helfen dabei, Hemmnisse und Verluste im Prozess zu analysieren und den Prozess effizienter zu gestalten. Fachwissen zu Branche, Produkte oder Anlagen bringen die Führungskräfte und Mitarbeiter in den meisten Fällen selbst mit. Der Handlungsbedarf tritt zumeist an den ersten beiden Stellschrauben im Prozessmanagement auf.
Die DGQ unterstützt vor allem dabei, Motivation und Methoden zu entwickeln. Ziel ist, die Potenziale in der Prozesseffizienz aufzudecken und zu realisieren. Ergebnisse einer DGQ-Studie zeigten bereits 2016 die Aufgaben, die Verankerung und den Handlungsbedarf im Prozessmanagement deutlich auf. Als eine der wichtigsten Aufgaben wurde die Abstimmung von Prozessen im Unternehmen genannt. Diese erfolgt häufig in Prozess-Workshops. Im DGQ-Whitepaper erfahren Interessierte, wie in diesem Fall Motivation und Methode von Prozessmoderatoren erfolgreich zusammengeführt werden.
DGQ-Whitepaper “Erfolgreich im Prozess-Workshop” herunterladen
Frühzeitige Antragstellung beim BAFA: Besondere Ausgleichsregelung für stromkostenintensive Unternehmen
Durch die Besondere Ausgleichsregelung können stromkosten-intensive Unternehmen bzw. Schienenbahnunternehmen mit bestimmten Voraussetzungen einen Antrag auf Begrenzung (Reduktion) der EEG-Umlage stellen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) nimmt bei Antragstellung bis zum 15. Mai 2017 eine Vollständigkeitsprüfung und Rückmeldung vor. Da in diesem Jahr umfangreiche Nachweisdokumente erforderlich sind, können Unternehmen bis zum Fristende der Antragstellung am 30. Juni 2017 fristrelevante Unterlagen nachreichen. Weitere Informationen zum Antragverfahren
Alles neu macht der Mai – DGQ-Umweltrefresher-Programm
Anfang Mai startet das neue DGQ-Umweltrefresher-Programm für Umweltbeauftragte, -manager und -auditoren.
Der erste Tag beginnt mit ISO 14001:2015 in der Anwendung und dem kurzen Ausblick auf ISO 45001 für Arbeitsschutz als häufig kombiniertes Managementsystem. Als Schwerpunkte werden Umweltaspekte und Umweltauswirkungen unter die Lupe genommen. Welche modernen Ermittlungs- und Bewertungsmethoden kommen zum Einsatz? Wie unterstützen Nachhaltigkeitsstandards in der Lieferkette und wie können aktuelle Anforderungen an die externe Kommunikation und Berichterstattung erfüllt werden? Fragen wie diese sind dabei im Fokus. Damit werden Handlungsbedarfe nach ISO 14001:2015 wie Kontext, Risiken und Chancen, Lebenswegbetrachtung, Leistungsbewertung oder Kommunikation aufgegriffen.
Der zweite Tag steht unter dem Zeichen des Umweltrechts. Wichtige Grundlagen werden aufgefrischt und über Änderungen im Immissionsschutz-, Kreislaufwirtschafts- und Gewässerschutzrecht der letzten zwei Jahre informiert. Darüber hinaus bekommen die Teilnehmer einen Ausblick auf gesetzliche Kontexte, die Einfluss auf das Umweltmanagementsystem nehmen können.
Weitere Informationen zum Umweltrefresher-Programm beantwortet Claudia Nauta telefonisch unter 069 954 24-209 oder per Mail an claudia.nauta@dgq.de.
Das Projekt „Revision 14001“ erfolgreich meistern
Welche Chancen und Herausforderungen birgt die Revision von ISO 14001 für Unternehmen? Antworten liefern verschiedene Trainingsangebote der DGQ, wie der zweitägige Workshop „Revision 9001 & 14001“, der DGQ-Umweltrefresher oder die Kooperationsveranstaltungen. Letztere führt die DGQ gemeinsam mit DIN und DQS durch.
Ziel aller Workshops und Seminare ist es, über die Neuerungen der Revision zu informieren. Darüber hinaus bekommen Teilnehmer Methoden an die Hand, um die neuen Forderungen in der Organisation einzuführen. Experten beantworten Fragen zur Auditierung und Zertifizierung. Sprich, die Teilnehmer erfahren, wie das Projekt „Revision 14001“ erfolgreich verläuft.
Die nächste Kooperationsveranstaltung mit dem Titel ISO 14001:2015 – Die nächste Generation können Interessenten am 2. Dezember 2015 in Berlin besuchen. Der nächste Umweltrefresher findet vom 21. bis 22. Dezember findet statt – ebenfalls in Berlin. Der zweitägige Workshop „Revision 9001 & 14001“ wurde bereits als Inhouse-Veranstaltungen durchgeführt. Interessenten erhalten weitere Informationen und kurzfristige Terminangebote für eine offene Veranstaltung bei DGQ-Produktmanagerin Claudia Nauta (E-Mail: nc@dgq.de, Tel.: 069 95424-210). Der Workshop ist Bestandteil der neuen Produktlinie DGQ-PraxisWerkstatt. Sie greift Trendthemen auf und setzt auf eine Mischung aus Theorie und praktischen Übungen, die die schnelle Umsetzung ins Unternehmen garantiert.
DIN EN ISO 14001:2015 ist beim Beuth-Verlag bereits als Download-Version bestellbar. Printversionen werden ab November verfügbar sein. Besucher der DGQ-DIN-DQS-Veranstaltungen erhalten 50 Prozent Rabatt auf die Norm.
DIN EN ISO 14001:2015 ist online
Workshops sollen auf UMS-Aktualisierung vorbereiten
Nachdem im September ISO 14001:2015 in englischer Sprache veröffentlicht wurde, liegt inzwischen auch die deutsche Fassung vor. Spätestens jetzt beginnen die Unternehmen mit zertifiziertem Umweltmanagement, ihre umweltrelevanten Prozesse zu aktualisieren. Zahlreiche Umweltmanagementbeauftragte haben sich bereits im laufenden Jahr auf den DGQ-DIN-DQS-Veranstaltungen zur Revision der ISO 14001 informiert. In drei Workshops wurden die wichtigsten Neuerungen unter die Lupe genommen und erprobt.
Bessere Beziehungen durch mehr Kommunikation
Ein Workshop befasste sich umfassend mit der Kontext-Ermittlung und -Bewertung sowie den Erwartungen und Erfordernissen interessierter Parteien. Hier sind Unternehmen künftig stärker in der Strategiearbeit gefordert. Es geht darum zu erkennen, welche umweltrelevanten Themen Einfluss auf das jeweilige Geschäftsmodell nehmen könnten. Darunter fallen Umwelteinflüsse wie etwa Ressourcenengpässe, die oft Hand in Hand mit Verteuerungen gehen. Dazu gehören aber auch Einflüsse interessierter Parteien, die von den Umweltschäden durch das Unternehmen betroffen sind. Diese könnten sich durch Klagen oder durch Kaufverweigerung negativ auf den Gesamterfolg des Unternehmens auswirken. „Eine wichtige Erkenntnis aus diesem Workshop war, dass Themen und interessierte Parteien miteinander korrelieren und es häufig selbstverständliche, jedoch unausgesprochene Erwartungen gibt“, sagt Claudia Nauta. Deshalb empfiehlt die Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung für die Einbindung der interessierten Parteien ein Konzept zu Kommunikation und Beziehungsmanagement. Fokus sei insgesamt, die entscheidenden Erwartungen und Einflüsse aufzugreifen, damit Aufwand und Nutzen dieses Arbeitsschrittes angemessen bleiben.
Lebensweg von Produkten betrachten
Zudem zieht bereits mit den Kundenerwartungen die Ökologie in die Produktwelt ein. So ist Umweltschutz über den Lebensweg eines Produktes oder einer Dienstleistung ebenfalls ein verstärktes Ziel von DIN EN ISO 14001:2015. „Wo es bisher um direkte und indirekte Umweltauswirkungen ging, tritt jetzt die Forderung nach einer Lebenswegbetrachtung von Produkten über die gesamte Wertschöpfungskette ein“, so Nauta. Workshop-Resümee hier: Für eine derart umfassende Betrachtung wird Teamarbeit intern wie extern in der Lieferkette zwingend notwendig. Darüber hinaus empfiehlt Nauta die Konzentration auf die größten Hebel für den Umweltschutz – also auf Produkte mit großem Einfluss sowie Neuentwicklungen. Ebenso an Bedeutung gewinnen werden Themen wie Sollbruchstellen und Haltbarkeit sowie Kreislaufwirtschaft.
Risiken sind mit Chancen verbunden
Der dritte Workshop behandelte die neue Forderung, Risiken und Chancen systematisch zu ermitteln. Dies aufgrund der Einflüsse von Kontext und interessierten Parteien, aufgrund bindender Verpflichtungen aus Recht und Vereinbarungen und aufgrund von Umweltaspekten der eigenen Geschäftsmodelle und der gesamten Wertschöpfungskette. Wichtigste Erkenntnis hier: Mit fast jedem Risiko ist auch eine Chance verbunden. In puncto Risikoabsicherung sind die Organisationen bereits gewappnet: Das Bewerten von Umweltaspekten und das Einhalten rechtlicher und behördlicher Verpflichtungen haben dazu bereits praktikable Vorlagen geliefert. Übersehen wurden bisher vor allem die Chancen – und damit wichtige Potenziale für den Umweltschutz und das Geschäftsmodell. Dazu Moderatorin Claudia Nauta: „Jetzt kommt es darauf an, wie die Umweltmanagementbeauftragten diese Neuerungen ins Unternehmen einbringen und Teams und Führungskreise für eine nutzbringende Umsetzung motivieren“. Umweltmanagementbeauftragte können sich das Revisions-Know-how in den DGQ-Umweltrefreshern 2016 aneignen.
Weitere Informationen zu den Umweltrefreshern
Energieaudit: KMU und NICHT-KMU in der Nachweispflicht
Bei jedem Gesetz steht am Anfang die Prüfung, ob es auf einen zutrifft oder nicht. So auch im Fall des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G), das alle Unternehmen egal welcher Branche oder Größe durch eine Stichprobenkontrolle treffen kann.
Das EDL-G verpflichtet Nicht-KMU, bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit gemäß DIN EN 16247-1 im Unternehmen durchzuführen. Diese Gesetzespflicht wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) überprüft. Nicht-KMU müssen dann auf Nachfrage des BAFA einen Nachweis der erfüllten Energieauditpflicht erbringen. Aber auch kleine und mittelständische Unternehmen oder Kleinstunternehmen können angefragt werden und müssen dann einen Nachweis vorlegen, dass das Gesetz auf sie nicht zutrifft. Deswegen ist die eindeutige Überprüfung und Entscheidung für jedes Unternehmen wichtig.
Das BAFA hat ein Merkblatt für Energieaudits herausgegeben, das sich insbesondere der Frage der „Adressaten der Energieauditpflicht nach § 8 Abs.1 i.V.m. § 1 Nr. 4 EDL-G“ widmet. Es verweist auf die Grundlage der Definition von KMU und Nicht-KMU, nämlich die Empfehlung der EU-Kommission zur Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen vom 6. Mai 2003. Die EU-Empfehlung erläutert den Unternehmensbegriff sowie Kriterien wie Mitarbeiterzahlen und finanzielle Schwellenwerte aus Sicht von KMU und Kleinstunternehmen.
Das BAFA beschreibt dagegen die Kriterien aus Sicht von energieauditpflichtigen Nicht-KMU. Außerdem geht das Merkblatt auf die wichtigen Faktoren der Eigenständigkeit sowie der Berechnung der Mitarbeiterzahlen ein. Hinsichtlich der Eigenständigkeit ist zu berücksichtigen, ob ein Unternehmen an anderen beteiligt ist oder selbst Anteilseigner hat. Bei Unternehmen, die sich nah an den Schwellenwerten bewegen, müssen gegebenenfalls die letzten fünf Jahre hinzugezogen und zurückgerechnet werden. Grundlegender Stichtag für die Feststellung des KMU- oder Nicht-KMU Status ist der 31. Dezember 2014. Aber die Feinheiten sollten sowohl auf Basis der EU-Empfehlung als auch des BAFA-Merkblattes sorgfältig geprüft werden.
Diese Prüfung erfolgt am besten durch den Controller des Unternehmens, eventuell ist es ratsam den Wirtschaftsprüfer einzubeziehen. Auch wenn es sich um ein KMU oder Kleinstunternehmen handelt, sollte das Prüfergebnis in der vom BAFA vorgeschlagenen Selbsterklärung dokumentiert werden, um diese im Nachfragefall vorzulegen. Die Energieauditpflicht für Nicht-KMU ist erfüllt, wenn Unternehmen zwischen dem 4. Dezember 2012 und dem 5. Dezember 2015 ein Energieaudit gemäß DIN EN 16247-1 durchgeführt haben. Der Nachweis besteht in einem vom Energieauditor unterzeichneten Energieauditbericht und einer Bestätigung der Geschäftsführung. Alternativ dazu kann ein Nicht-KMU sein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder sein validiertes Umweltmanagementsystem nach EMAS mit aktuellem Stand nachweisen.
Unternehmen, die sich für eines der Managementsysteme erst noch entscheiden, müssen eine Zertifizierung bis zum 31. Dezember 2016 erreichen, allerdings schon bis zum 5. Dezember 2015 eine Selbstverpflichtung der Geschäftsführung sowie eine energetische Bewertung umsetzen. Eine energetische Bewertung umfasst im Wesentlichen die Bestandsaufnahme von eingesetzten Energieträgern und –strömen mittels technischer und wirtschaftlicher Kennzahlen sowie Verbesserungsmöglichkeiten.
Insbesondere für energieauditpflichtige Unternehmen geht das DGQ-Seminar Energieaudit nach DIN EN 16247-1/ISO 50002 auf die nächsten Schritte ein. Es findet am 21. Juli in Frankfurt und am 29. Juli in Bochum statt. Interessenten erhalten weitere Informationen bei Produktmanagerin Claudia Nauta (T 069 954 24-209, E-Mail nc@dgq.de).
ISO/DIS 14001 unter die Lupe genommen
Die revidierte Umweltmanagementnorm ISO 14001 will Organisationen künftig wesentlich stärker in ihrer Strategiearbeit und Eigenverantwortung unterstützen. Doch bis zur geplanten Veröffentlichung sind noch die letzten Schritte zu bewältigen: die Entwicklung vom aktuellen Entwurf über den Final Draft bis hin zur endgültigen Fassung.
Vor diesem Hintergrund zogen die Umweltmanagement-Experten von DGQ, DIN und DQS eine Zwischenbilanz aus deutscher Sicht. Während des Treffens am 16. Januar nahmen sie Stellung zu den Neuerungen der revidierten ISO 14001 und tauschten sich über das weitere Vorgehen aus. Damit haben sie gleichzeitig die fachliche Basis für die DGQ-DIN-DQS-Informationsveranstaltungen zum Stand der Normentwicklung für das laufende Jahr gelegt. „Die langjährigen Trainer, Zertifizierungsauditoren und Experten aus dem DIN-Gremium waren hochmotiviert, sich hinsichtlich der Spielräume, Angemessenheit und Leitplanken der Interpretation zu kalibrieren“, berichtet DGQ-Produktmanagerin Claudia Nauta.
Bereits im letzten Jahr lief eine erfolgreiche Serie an Info-Veranstaltungen, in denen die neue High Level Structure als übergeordnete Struktur vorgestellt wurde. Dort hatten sich mehr als 500 Teilnehmer über die wesentlichen Neuerungen informiert. 2015 stehen weitere Veranstaltungen mit Workshops zu konkreten Interpretationen und Handlungshilfen an. Mit Erscheinen der endgültigen Normen im Herbst ist dann auch eine Systemzertifizierung möglich.
Aktuell befindet sich der Revisionsprozess noch im Stadium eines Entwurfs ISO DIS 14001:2014. Mit einem Final Draft zum Umweltmanagementsystem ist voraussichtlich im April/ Mai zu rechnen, mit der endgültigen Fassung spätestens im September 2015. Obwohl danach großzügige Übergangsfristen für die Zertifizierung von Umweltmanagementsystemen gelten, bereiten sich zahlreiche interessierte Unternehmen schon jetzt darauf vor. „Positive Begleiterscheinung ist, dass die Revision im Umweltmanagement ungefähr zeitgleich mit der Revision im Qualitätsmanagement zusammentrifft. So können Anwender die beiden häufigsten ISO-Anwendungen 9001 und 14001 in einem Zuge anpassen“, so Claudia Nauta weiter.
Deshalb habe die Integration von Managementsystemen am 16. Januar mit im Fokus gestanden. Denn die angestrebte High Level Structure vereinfacht künftig den Vergleich der Normen ISO 9001 und 14001 wesentlich. Dies betrifft nicht nur die Struktur, sondern auch die Terminologie. Unterschiede bestehen aber weiterhin: So betont die ISO 9001 stärker die Prozessorientierung, während in der ISO 14001 die Lebenswegbetrachtung von Produkten im Vordergrund steht. So wiegt das Wissensmanagement einer Organisation in der einen Norm schwerer, während der Umgang mit bindenden Verpflichtungen in der anderen stärker in Erscheinung tritt.
Hinsichtlich der Anforderung an eine Zertifizierung stellt die revidierte Norm eine erhebliche Herausforderung dar. „Beispielsweise in Bezug auf die externe Kommunikation oder die Lebenswegbetrachtung sind softe Formulierungen gewählt, die den Unternehmen einen großen Spielraum eröffnen“, erläutert Bernhard Schwager, Obmann im Normenausschuss „172 Umweltmanagement“ beim DIN und hauptberuflich Leiter der Geschäftsstelle Nachhaltigkeit bei der Robert Bosch GmbH.
Informationen zu Veranstaltungen gibt Claudia Nauta, Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung unter nc@dgq oder Tel.: 069/95424-209.
Betriebliches Energiemanagement: Energiedienstleistungsgesetz lässt verstärkte Nachfrage nach Energieaudits nach DIN EN 16247 / ISO 50002 in 2015 erwarten
Das Bundeskabinett hat am 5. November 2014 einen Gesetzentwurf zur Teilumsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie (2012/27/EU) beschlossen. Laut des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) werden große Unternehmen (Nicht-KMU) bis zum 5. Dezember 2015 und danach alle vier Jahre zur Durchführung von Energieaudits verpflichtet. Als Nachweis sollen Energieaudits nach DIN EN 16247 / ISO 50002 oder alternativ Energie- oder Umweltmanagementsysteme nach DIN EN ISO 50001 oder EMAS dienen.
Auch die bisher von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geförderten Energieberatungen für den Mittelstand werden zukünftig an die Durchführung von Energieaudits nach DIN EN 16247 / ISO 50002 gekoppelt sein.
Bisher haben nur wenige Unternehmen Energieaudits nach DIN EN 16247 / ISO 50002 durchgeführt. Hierfür dürften vor allem zwei Gründe relevant sein: Zum einen entscheiden sich Unternehmen für das weniger aufwändige „Alternative System“ nach Anlage 2 der SpaEfV, um ihre steuerliche Entlastung zu erlangen. Zum anderen wählen Unternehmen, die ein dauerhaft wirksames Energiemanagementsystem implementieren möchten, die Norm DIN EN ISO 50001 als Regelungsgrundlage.
Mit dem jetzt beschlossenen Entwurf des Energiedienstleistungsgesetzes, das laut Bundesregierung im Frühjahr 2015 in Kraft treten soll, ist zukünftig von einer deutlich stärkeren Nachfrage nach Energieaudits auszugehen.
Welche Unternehmen sind betroffen?
Die Durchführung von Energieaudits ist laut Energiedienstleistungsgesetz für alle Unternehmen verpflichtend, die kein kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) sind. Fabian Loos, DGQ-Trainer für Energiemanagementbeauftragte und Senior Consultant bei der Unternehmensberatung B.A.U.M. empfiehlt den Unternehmen, bereits jetzt aktiv zu werden: „Zu den betroffenen Unternehmen zählen nicht nur die „klassischen“ produzierenden Großunternehmen sondern auch private Krankenhäuser, Handelsunternehmen, Banken, Versicherungen sowie alle anderen nicht-produzierenden Unternehmen. Die zum vorgenannten Kreis zählenden Unternehmen sollten sich bereits jetzt über die notwendigen nächsten Schritte und Aufgaben informieren.“
Die DIN EN 16247 / ISO 50002
Die DIN EN 16247 / ISO 50002 legt die Anforderungen, Methoden und Ergebnisse von Energieaudits fest. Wesentliche Bestandteile sind dabei die Erfassung und Analyse energieverbrauchender Maschinen, Prozesse und Querschnittstechnologien (z.B. Beleuchtung, Lüftungsanlagen, Druckluft) sowie die Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen. Die Ergebnisse der Energieanalyse fasst der Energieauditor in einem Abschlussbericht zusammen.
Die Anforderungen an die Kompetenz der Energieauditoren bestehen aus einer Kombination aus Schulung, Fertigkeiten und Erfahrung und sind in der DIN EN 16247-5 festgelegt.
Die ISO 50002 (Energy Audits) wurde als internationales Äquivalent zur DIN EN 16247 im Jahr 2014 veröffentlicht und wird diese mittelfristig ablösen.
Geförderte Energieberatungen für den Mittelstand zukünftig ebenfalls an DIN EN 16247 / ISO 50002 gekoppelt
Auch das bisher von der KfW bekannte Förderprogramm „Energieberatung im Mittelstand“, das zukünftig vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) angeboten wird, sieht ab 1.1.2015 Energieaudits nach DIN EN 16247 vor. Hierzu Fabian Loos: „Durch die neuen Anforderungen profitieren die Unternehmen von einer deutlich detaillierteren Erfassung und Analyse der betrieblichen Energieströme so dass von der Aufdeckung weiterer Effizienzpotenziale auszugehen ist.“
Bildungsexport: DGQ-Energiemanagementbeauftragter künftig in russischer Lizenz
DGQ Weiterbildung und DGQ e.V. haben mit dem russischen Bildungsinstitut CNTI Progress eine Lizenz- und Kooperationsvereinbarung zur Weiterbildung „DGQ-Energiemanagementbeauftragter“ getroffen. Russischen Unternehmen ist es ebenso wie den deutschen ein Anliegen, energieeffizient zu handeln und zu wirtschaften.
CNTI Progress ist in Russland der führende Trainingsanbieter für Fachexperten und Führungskräfte aus den Branchen Industrie, Entwicklung, Gesundheits- und Sozialwirtschaft, Wissenschaft und Kultur. An die 20.000 Teilnehmer werden dort jährlich über Inhouse- und offene Veranstaltungen trainiert. Insgesamt haben etwa 5000 Unternehmen ihre Mitarbeiter in die vielfältigen CNTI-Trainings entsandt. Derzeit steigt der Bedarf bei diesen Unternehmen, Energiemanagementsysteme aufzubauen, die nachhaltig wirksam sind und dauerhaft energieeffiziente Prozesse fördern.
Da „Made in Germany“ auch in Russland einen hohen Stellenwert genießt, war das Interesse von CNTI groß, sich über Bildungskonzepte im Energiemanagement in Deutschland zu informieren. Prof. Dr. Jürgen Abendschein, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der ASB Bildungsgruppe Heidelberg e.V., stellte als Experte für internationale Bildungsstandards den ersten Kontakt zur DGQ Weiterbildung her. Claudia Welker, Geschäftsführerin der DGQ Weiterbildung, überzeugte sich daraufhin am Hauptstandort St. Petersburg von der Professionalität und Weiterbildungskompetenz der CNTI Progress und sprach mit dem Geschäftsführer der CNTI Progress, Dmitry Chudinov, über die Möglichkeiten einer Kooperation.
Im Gegenzug besuchten dann die Bildungsmanagerinnen von CNTI Progress im Frühjahr 2014 den Standort Frankfurt am Main. Die DGQ Weiterbildung GmbH der Deutschen Gesellschaft für Qualität hat sie mit ihrer Trainingskompetenz für Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001 und Energieeffizienz überzeugt. Der Besuch wurde genutzt, um sich intensiv über die Trainings- und Prüfungsgestaltung, aber auch über den Teilnehmerbedarf und interne Prozesse auszutauschen. Zudem zeigten sich die interessierten Besucherinnen begeistert über die vielfältigen Austauschmöglichkeiten innerhalb des DGQ e.V., und zwar als bemerkenswerte Kombination von Weiterbildung und der Gestaltung von Netzwerken.
CNTI und DGQ haben unter anderem festgestellt, dass beide Seiten bezüglich Zielgruppen, Bildungsangebot und Professionalität sehr gut harmonieren. „Daher freuen sich nun beide Seiten über den Abschluss der Lizenzvereinbarung vom 27. August 2014 und somit über den Ausbau ihrer internationalen Aktivitäten“, so Geschäftsführerin Welker. Die ersten Veranstaltungen sind für Herbst geplant. Dann wird die Weiterbildung „DGQ-Energiemanagementbeauftragter“ russischen Unternehmen vorgestellt. Obwohl es in Russland keine gesetzliche Forderung oder Förderung von Energieeffizienz gibt, erwartet CNTI eine hohe Nachfrage zum Thema.
In Deutschland wurde diese Nachfrage durch Regularien wie die Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung (SpaEfV) in den letzten zwei Jahren angeheizt. Die Zertifizierung von ISO 50001-Systemen stieg 2013/2014 sprunghaft an. Weltweit nähern sich zum Ende dieses Jahres die ISO-50001-Zertifikate geschätzt der 10.000er Grenze. Fast die Hälfte dieser Zertifikate wird voraussichtlich in Deutschland erteilt. Dementsprechend steigt auch hierzulande der Weiterbildungsbedarf zu Energiemanagementsystemen. Ansprechpartnerin der DGQ Weiterbildung ist Produktmanagerin Claudia Nauta, E-Mail: nc@dgq.de oder Tel.: 069/95424-209.
Noch 12 Monate bis zur revidierten Norm ISO 14001
Ein Konsens für die zukünftigen Anforderungen zeichnet sich ab
Mehr als 300.000 Organisationen warten derzeit auf eine zukunftsweisende Überarbeitung der Norm ISO 14001 „Umweltmanagementsysteme“. Allein in Deutschland sind etwa 6.000 Organisationen danach zertifiziert.
Kürzlich reisten mehr als 300 Delegierte und Vertreter von Liaison-Organisationen aus 39 Ländern zur 21. ISO/ TC 207 Plenarsitzung nach Panama City, um die Fortentwicklung dieser Normenreihe zu diskutieren. Eine zwölf Personen umfassende deutsche Delegation, darunter Thomas Votsmeier, Leiter der Personenzertifizierung bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ), vertrat die nationalen Interessen in den Sitzungen. Im Themenschwerpunkt „Umweltmanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung” wurden die rund 1600 Kommentare zum Komitee-Entwurf final diskutiert.
„Die 14001-Revision zielt darauf, das Umweltmanagement verstärkt in die Geschäftsprozesse einer Organisation zu integrieren und vorhandene Potenziale besser zu nutzen“, berichtet Bernhard Schwager, Obmann im Normenausschuss „172 Umweltmanagement“ beim DIN.
Veränderte Perspektive von Umweltaspekten
Schwager, der hauptberuflich Leiter der Geschäftsstelle Nachhaltigkeit innerhalb der Zentralabteilung Unternehmenskommunikation, Markenmanagement und Nachhaltigkeit der Robert Bosch GmbH ist, nennt die Einbettung der Norm in die von ISO vorgegebene High-Level-Struktur (HLS) „eine zentrale Herausforderung“. Diese Struktur aus dem Jahr 2012 definiert unter anderem harmonisierte Begriffe und Textbausteine für alle Managementsystemnormen und gibt somit verbindlich einen festen Rahmen vor, der zwar bedarfsweise erweitert, jedoch nicht in seiner Grundkonzeption geändert werden darf.
Mit der Novellierung der ISO 14001 werde sich die Perspektive von Umweltaspekten verändern: „War in der Vergangenheit der Blick primär auf Umweltaspekte gerichtet, die von der Organisation auf die Umwelt einwirken, so spielt jetzt auch die entgegengesetzte Betrachtung eine Rolle. Damit wird relevant, inwiefern die Umwelt Auswirkungen auf die Organisation selbst haben kann und wie die Organisation diesen Auswirkungen begegnet“, betont Votsmeier. Auch nehme die revidierte Fassung der Norm die oberste Führung der Organisation stärker in die Pflicht und zeige klar auf, welche ihrer Anforderungen delegiert werden dürfen und welche bei der obersten Führung verbleiben.
Proaktive Initiativen erwartet
Das Stichwort „die Umwelt schützen“ erweitert die Erwartungen an Organisationen um proaktive Initiativen. Dazu zählen nachhaltige Ressourcennutzung, Klimaschutz und Anpassung sowie Schutz der biologischen Vielfalt. Neu ist auch eine Verschiebung der Schwerpunkte im Hinblick auf die kontinuierliche Verbesserung, und zwar von der Verbesserung des Management-Systems hin zur Verbesserung der Umweltleistung. Dies soll stärker als bisher dazu führen, dass Emissionen, Abwasser und Abfall auf ein von der Organisation festgelegtes Niveau reduziert werden.
Neben denbisherigen Anforderungen,Umweltaspektevon GüternundDienstleistungen zu betrachten, sollen Organisationen ihre Kontrolle und ihren Einflussauf dieUmweltauswirkungenin Bezug auf ProduktnutzungundEnd-of-Life-Behandlung oder Entsorgung ausdehnen. „Dieses Lebenszyklus-Denken bedeutet jedoch nicht, eineÖkobilanzerstellen zu müssen“, sagt Schwager. Neu sei auch die Entwicklung einerKommunikationsstrategiemit gleich starkerBetonung aufexterner und interner Kommunikation.
Am Ende haben die Experten der Arbeitsgruppe dem internationalen Norm-Entwurf ISO/DIS 14001 (DIS: Draft International Standard) zugestimmt. Somit kann jetzt die Kommentierungsfrist beginnen, zu der das DIN den Entwurf für diesen Konsultationsprozess in deutscher Sprache veröffentlicht hat.
Informationen zu den Umwelt-Trainings der DGQ
DGQ / DIN / DQS Expertenforum Energiemanagement: Nachweis der Kostenersparnis steht für die Teilnehmer im Fokus
Kostensenkung und Prozessoptimierung sind die wesentlichen Vorteile, die Experten bei der Einführung eines Energiemanagementsystems sehen. Das hat eine Meinungsumfrage und Diskussion auf einer Veranstaltung von DIN (Deutsches Institut für Normung e. V.), DQS (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen) und DGQ am 27. März in Berlin ergeben.
Die Mehrheit der Teilnehmer geht von einem Energieeffizienzpotenzial von sechs bis 15 Prozent aus. Auch bei den Herausforderungen spielen Kosten und Ressourcen eine wesentliche Rolle. So steht es für viele Teilnehmer im Vordergrund, mithilfe eines Energiemanagementsystems Kostenersparnisse nachzuweisen und eine entsprechende Kostenrechnung aufzubauen. Eine weitere Herausforderung ergibt sich aus der zunehmenden Komplexität unterschiedlicher Managementsysteme und der Notwendigkeit, diese zu integrieren.
Auf der Veranstaltung kamen Energiemanagement-Experten aus Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen zusammen. Globale Energie- und Mischkonzerne waren ebenso vertreten wie mittelständische Brauereien und Zulieferer. Im Fokus standen Themen wie die politischen Rahmenbedingungen, die sich aus der EEG-Novellierung ergeben sowie die international unterschiedliche Interpretation der Norm.
Die DGQ unterstützt Unternehmen in den Bereichen Energiemanagement und Umweltmanagement insbesondere bei der Ausbildung und Zertifizierung von Mitarbeitern. Mit ihren Partnern DIN und DQS informiert die DGQ regelmäßig über die praktischen Auswirkungen, die sich aus Revisionen und Änderungen von Normen ergeben.
Revision ISO 14001 rückt Umweltkennzahlen in den Fokus
Wie viele Rohstoffe, Energie oder Wasser verbraucht ein Unternehmen? Welche Abfälle, Emissionen oder Flächennutzungen entstehen? Unternehmen, die sich zum Umweltschutz verpflichten und ein Umweltmanagementsystem aufbauen, stellen sich der Herausforderung, relevante Umweltaspekte zu messen. Die daraus gewonnenen Umweltkennzahlen schaffen die Basis für weitere Ziele und Aktivitäten, um die Umweltleistung weiterhin kontinuierlich zu verbessern.
Die für 2015 geplante Revision der Norm ISO 14001 wird den Blick für direkte und indirekte Umweltauswirkungen innerhalb des Unternehmens und innerhalb der Wertschöpfungskette schärfen. Nationale und internationale Gremien diskutieren in den nächsten Monaten die Anforderungen zu Schlüsselkennzahlen für Umwelt, umweltbezogenen Input-Output-Analysen und zur Betrachtung ausgelagerter Prozesse.
EMAS-Unternehmen haben da einen kleinen Vorsprung. Denn die Validierung setzt eine umfassende Berichterstattung zur Umweltleistung voraus. Fast 900 Berichte wurden 2013 in die EMAS-Datenbank eingestellt und sind dort einsehbar. Zudem hat das Umweltbundesamt im Juli den kostenlosen Leitfaden zur Anwendung von Umweltkennzahlen in der Praxis veröffentlicht, der hilfreiche Beispiele und Übersichten enthält.
Ein weiterer international anerkannter Standard der Global Reporting Initiative (GRI) hat sich in der Kennzahlenpraxis zur Nachhaltigkeit etabliert . Hier existiert mittlerweile die vierte Auflage, die einen Teil der Umweltkennzahlen konkretisiert. Information zu Umfang und GRI-Bewertungsverfahren erhalten Interessenten beispielsweise im DGQ-Umweltrefresher. Weitere Themen zu umweltrelevanten Neuerungen, die dieses Seminar behandelt, sind Gefahrstoffe/Lagerung, Carbon Footprint sowie aktuelle Änderungen in den BREF und im Immissionsschutz-, Kreislaufwirtschafts- und Wasserrecht. Der nächste Umweltrefresher findet vom 30. Juni bis 1. Juli 2014 in Ditzingen (Stuttgart) statt. Fragen zur Veranstaltung beantwortet Produktmanagerin Claudia Nauta (E-Mail: nc@dgq.de, T 069 95424-209).
CO2-Ökobilanz für Unternehmen nur schwer zu ermitteln
Das Thema CO2-Ökobilanz gewinnt in Politik, Gesetzgebung und der Selbstverpflichtung der Unternehmen zum Klimaschutz immer stärker an Bedeutung. Denn spätestens bei Produkt-Ökobilanzen sind viele Unternehmen in der Wertschöpfungskette betroffen. Umso wichtiger ist es mit Blick auf Kunden, Lieferanten und weiteren Interessengruppen, die eigene CO2-Bilanz zu ermitteln.
„Für einen deutschen Durchschnittsbürger, der laut Umweltbundesamt einen CO2-Ausstoß von 10,63 Tonnen jährlich erzeugt, ist es noch relativ einfach, die CO2-Bilanz zu messen“, erklärt Claudia Nauta, Produktmanagerin in der DGQ Weiterbildung. „Bei einer ganzen Wertschöpfungskette und einem darin eingebundenen Unternehmen stellt dies jedoch ein echtes Kunststück dar.“ Zwar gäbe es bereits bekannte und bewährte Standards wie ISO 14040/14044, PAS 2050, Global Reporting Initiative (GRI) und WIR/WBCSD GHG protocol. Ein einheitlicher Standard zur Berechnung von CO2-Bilanzen – auch Carbon Footprint – sei bisher jedoch nicht in Sicht.
Wie es trotz alledem gelingt, den CO2-Fußabdruck für Organisationen oder Produkte zu ermitteln, Bilanzen aufzubereiten und eine sinnvolle CO2-Strategie abzuleiten, zeigt das DGQ-Seminar Carbon Footprint als Unternehmensstrategie. Mithilfe entsprechender Methoden und Leitfäden lernen die Teilnehmer hier zum Beispiel, angemessene Maßnahmen zur Optimierung von Ressourceneinsatz und Prozessen abzuleiten. Das nächste Seminar findet vom 2. bis 3. Juni 2014 in Ditzingen bei Stuttgart statt. Interessenten erhalten weitere Informationen bei Claudia Nauta, Tel. 069 954 24-209 oder nc@dgq.de.
ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme: Revision der Norm soll 2015 vorliegen/ Ziel ist ein größerer Nutzen für die Anwender
Die Internationale Normenorganisation (ISO) unterzieht derzeit die Norm ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme (UMS) einer Revision. Die Anfang 2012 begonnenen Arbeiten werden etwa drei Jahre andauern, sodass mit der Publikation der neuen Norm voraussichtlich in der ersten Hälfte 2015 zu rechnen sei. Ziel der Revision sei es, Umweltmanagement künftig noch praxisbezogener in die Geschäftsprozesse einer Organisation zu integrieren, damit die Anwender die daraus entstehenden Potenziale besser nutzen, so Thomas Votsmeier, Leiter der Personenzertifizierungsstelle bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ).
So sollen aktuelle und künftige Umwelt- und Businessbelange umfassender in einen neuen Anforderungskatalog einbezogen werden. Vor allem Lifecycle-Überlegungen, Produktdesign, ausgelagerte Prozesse sowie upstream- oder downstream-Aktivitäten wolle man verstärkt darin einbeziehen. Auch werde der Risiko- und Chancenermittlung im Zusammenhang mit den signifikanten Umweltaspekten, anwendbaren gesetzlichen Forderungen und freiwillig akzeptierten Forderungen erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet. „Diese müssen nicht nur explizit ermittelt werden, sondern verstärkt bei der Festlegung von Umweltzielen Eingang finden“, berichtet Votsmeier als Mitglied der deutschen Delegation im Technischen Komitee 207 Umweltmanagement der ISO. Ebenso werde dem Messen der Umweltleistung für jedes Umweltziel anhand von Leistungsindikatoren mehr Gewicht eingeräumt. Darüber hinaus würden die Anforderungen interessierter Kreise verstärkt ermittelt und berücksichtigt, was Votsmeier als eine „gestärkte Stakeholderausrichtung der Norm“ bezeichnet. Ferner habe sich die externe Kommunikation der praktizierenden Unternehmen deutlicher an den Umweltmaßnahmen und Leistungen zu orientieren, denn das Leistungsergebnis eines UMS messe sich künftig auch an den strategischen Zielen einer Organisation.
Bei den Revisionsarbeiten bilde der Einbau des Umweltanforderungskatalogs in eine völlig neue Normstruktur eine besondere Herausforderung. Denn die Normstruktur beinhalte sowohl neue Textbausteine als auch neue Begrifflichkeiten. „Das erschwert die Konsensfindung unter den Experten und kann den Revisionsprozess verzögern“, befürchtet Votsmeier. Allerdings verweist er auf die klare Devise seitens der ISO, wonach Unternehmen und Organisationen künftig in allen Managementsystemen mit einer einheitlichen Grundstruktur inklusive Sprache bedient werden müssten, um unnötige Differenzen zu eliminieren, Integrationseffekte zu steigern und die Anwendbarkeit zu erleichtern.
Während seiner 5. Sitzung im Juni 2013 in Gaborone, Botswana, hat das für die Revision zuständige Fachgremium TC 207 SC1 den Komitee-Entwurf mit den dazugehörigen nationalen Kommentaren bearbeitet und einen vorläufigen Revisionsplan erstellt. Danach ist bis Dezember 2013 ein Komitee-Entwurf (CD2), bis April 2014 ein Internationaler Normenentwurf (DIS) und bis Oktober 2014 ein Schlussentwurf (FDIS) vorgesehen, jeweils nach Abstimmung innerhalb der nationalen Mitgliederorganisationen, denen dann die Veröffentlichung im zweiten Quartal 2015 folgen soll.
Laut Votsmeier können Anwender von einer revidierten ISO 14001 erwarten, dass bestehende Umweltmanagementsysteme nicht substantiell umgebaut werden müssen. Jedoch sei voraussichtlich die Integration eines solchen in die Geschäftsprozesse weiter zu fördern und die Steigerung der Umweltleistung verstärkt über Kennzahlen nachzuweisen . Darin sieht er eine Chance, die Bedeutung von Umweltmanagement als Fundament eines Nachhaltigkeitsmanagements weiter zu steigern.
Seit der Erstpublikation der ISO 14001 mit Anforderungen an Umweltmanagement und Umweltmanagementsysteme durch die Internationale Normenorganisation (ISO) 1994 verfügen heute weltweit mehr als 300.000 Firmen und Organisationen über ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem.
EU bereitet Ökobilanzierungen von Produkten und Organisationen vor
Die Europäische Kommission hat das Ziel, die ökologischen und wirtschaftlichen Vorteile von „grünen“ Produkten und Unternehmen zu stärken. Sie sieht sowohl die Chance eines wachsenden Verbraucherinteresses im Europäischen Binnenmarkt als auch die Schwierigkeit, „grüne“ Transparenz und Vergleichbarkeit von Produkten zu gewährleisten. Damit „grüne“ Produkte im Markt stärker anerkannt werden, will die EU-Kommission eine EU-weit einheitliche Methode zur Ökobilanzierung für Produkte und Unternehmen entwickeln. Dazu startet in diesem Jahr die erste Welle mit Pilot-Unternehmen, die sich noch bis zum 26. Juli 2013 bewerben können – Zielgruppen sind Unternehmen und andere Organisationen aller Größen und Branchen mit Absatzmarkt in der EU. In der insgesamt dreijährigen Testphase sollen unter Beteiligung von Interessengruppen produkt- und sektorspezifische Regeln für die zunächst freiwillige Anwendung erarbeitet werden.
Sich zu beteiligen, ist vor allem für Unternehmen interessant, deren „grüne“ Produktwelt oder „grüne“ Unternehmensentwicklung strategisch etabliert werden soll oder die in der Ökobilanzierung schon aktiv waren. Alle notwendigen Informationen, um an den Projekten Product Environmental Footprint (PEF) und Organisation Environmental Footprint (OEF) mitwirken zu können, sind auf den jeweiligen Webseiten verfügbar. Das Methoden-Rad wird für die Projekte nicht neu erfunden, sondern basiert auf bereits bekannten und bewährten Standards wie ISO 14040/14044, PAS 2050, Global Reporting Initiative (GRI), WIR/WBCSD GHG protocol, CDP Water Footprint und weitere.
Unternehmen, die sich auf solche Lebenszyklusanalysen vorbereiten möchten, können mit einem Umweltmanagementsystem bereits hervorragende Strukturen in der Aufbau- und Ablauforganisation schaffen. Die Bestandsaufnahme von Umweltaspekten des Produktportfolios, der eigenen sowie vor- und nachgelagerten Prozesse und der Standorte ist eine gute und auch notwendige Basis, um in die Ökobilanzierung einzusteigen. Die DGQ bietet hierzu Umwelt-Weiterbildungen zum DGQ-Umweltmanagementbeauftragten und speziell zu Umweltaspekten und Umweltauswirkungen an. Weitere Informationen erhalten Interessenten bei Produktmanagerin Claudia Nauta, nc@dgq.de oder Tel.: (069) 95424-209.