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Risikominimierung durch Rückverfolgbarkeit: FQS-Band zur Auswahl eines Traceability-Systems für KMU geplant

Rückrufaktionen und Schadensersatzansprüche aufgrund von Qualitätsmängeln können schnell Kosten in Millionenhöhe verursachen und einen massiven Imageverlust für Unternehmen nach sich ziehen. Zur lückenlosen Rückverfolgbarkeit von Produkten entlang von Wertschöpfungsprozessen werden daher heute Traceability-Systeme eingesetzt, die es ermöglichen, Bauteile eindeutig ihren Produktionsbedingungen zuzuordnen. So können Fehlerursachen schneller und unmittelbarer identifiziert und Qualitäts- und Kostenrisiken vermieden werden. Während der Einsatz in Großunternehmen bereits etabliert ist, ist der Verbreitungsgrad in KMU nach wie vor sehr gering. Gründe liegen unter anderem in der fehlenden Markttransparenz und einem Mangel an personellen und fachlichen Ressourcen. Um Hemmnisse bei der Auswahl und Implementierung von Traceability-Systemen insbesondere bei KMU abzubauen, haben die Fachgebiete Qualitäts- und Prozessmanagement sowie Produktionsorganisation und Fabrikplanung an der Universität Kassel in einem über zwei Jahre laufenden Forschungsprojekt der Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. (FQS) ein speziell für KMU geeignetes Instrumentarium zur anwenderspezifischen Auswahl und Einbindung eines leistungsfähigen Traceability-Systems erarbeitet.

Die entwickelte Methodik soll nun in Form eines Leitfadens als FQS-DGQ-Bandes dokumentiert werden, um KMU bedarfsgerecht, individuell und aufwandsarm und ohne die Notwendigkeit eines tiefgreifenden Verständnisses von Traceability-Systemen bei der Auswahl einer geeigneten Lösung zu unterstützen. Kern bildet dabei der Abgleich unternehmensspezifischer Produkte und Prozesse mit den Eigenschaften von Referenzprodukten und -prozessen, der es KMU ermöglicht, relevante Anforderungen an ein geeignetes Rückverfolgungssystem zu identifizieren. Die Veröffentlichung des FQS-Bandes ist für Ende des Jahres geplant.