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QM schafft Zeit und Freiräume für Kreativität in der Forschung

Der Vortrag von Hartmut Prast zum „Qualitätsmanagement im Forschungszentrum Jülich“ bot den Teilnehmern des DGQ-Regionalkreises Niederrhein am 13. Mai bislang unbekannte Einblicke in die Organisation der Kreativität einer Forschungseinrichtung.
Was zunächst wie ein Widerspruch klingt, erweist sich als fundierter und wirksamer Ansatz für ein QM-System in einer Organisation mit vielen verschiedenen Instituten und Organisationseinheiten. Insgesamt arbeiten rund 5200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort in Jülich.
Dabei folgt das Qualitätsmanagementsystem des Forschungszentrums Jülich der Maxime:

„So zentral wie nötig, so dezentral wie möglich“, denn unterschiedliche Aufgaben haben hier auch einen ganz unterschiedlichen Unterstützungsbedarf. Neben dem zentralen Qualitätsmanagementsystem sind deshalb dezentrale Qualitätsmanagementsysteme in den Instituten und Organisationseinheiten implementiert. Diese werden wie eigenständige Unternehmen geführt. Das Zusammenwirken der Qualitätsmanagement (QM)- Teilsysteme wird durch den Rahmen des zentralen QM-Systems und allgemeine Vorgaben für das gesamte Forschungszentrum Jülich sichergestellt.

Vielfalt von Forschungsthemen
Die Teilnehmer der Veranstaltung konnten sich ein Bild von der Bandbreite der Forschungsthemen machen. Da geht es beispielsweise um

  • analytisch-wissenschaftliche Dienstleistungen bei der Bereitstellung von umweltbezogenen Daten,
  • Konzeption, Entwicklung und Fertigung wissenschaftlich-technischer Geräte und Verfahren, die auf dem Markt nicht erhältlich sind
  • Konzeption eines Hochenergie-Speicherings.
  • Herstellung von Busleitern für einen Kernfusionsreaktor

Aufgrund der Vielfalt der wissenschaftlichen Forschung sind bei den Instituten und Organisationseinheiten auf dem Campus insgesamt dann auch sieben verschiedene Regelwerke umgesetzt: DIN EN ISO 9001, DIN EC ISO 17025 (Akkreditierung von Laboratorien), DIN ISO 13485 (QM Systeme im Bereich von Medizinprodukten), ISO 14971 (Risikomanagement bei Medizinprodukten), DIN EN ISO 20000ff (IT Service), GLP (Richtlinien zur guten Laborpraxis) und GMP (Richtlinien zur guten Herstellungspraxis).

Unterstützung durch das QM
Hartmut Prast sorgt als Leiter Qualitätsmanagement mit seinen Mitarbeitern dafür, dass Standards in den Routineabläufen perfekt unterstützt werden. Die Leiter der Organisationseinheiten werden beim Aufbau ihres QM-Systems beraten und durch interne Audits unterstützt sowie auf Wunsch auf dem Weg zur Zertifizierung begleitet. Die jeweiligen QM-Systeme werden passgenau für die jeweilige Organisationseinheit aufgebaut. Beim Aufbau und beim späteren Betrieb finden Mitarbeiter die benötigten Regelungen, Vorgaben, Formulare und Checklisten, sie müssen sie nicht suchen. Dabei werden sie von der Qualitäts- und Prozessmanagementsoftware ConSense wirkungsvoll unterstützt.

Auch hiervon konnten sich die Teilnehmer ein Bild machen. Carsten Göbbels, ConSense GmbH, stellte im Anschluss kurz die Anwendungsmöglichkeiten und anwenderfreundliche Nutzung der Software vor und stand den Teilnehmern gemeinsam mit Hartmut Prast für Fragen zur Verfügung.

Mehr und Mehr entwickelt sich das Qualitätsmanagement am Forschungszentrum Jülich zu einem integralen Bestandteil, sowohl in Bezug auf das wissenschaftliche Handeln , alle anderen Aktivitäten in der Infrastruktur sowie im Managementhandeln.  Die gezielte Weiterentwicklung der QM-Systeme trägt dazu bei, das Potential dieser Systeme für das Forschungszentrum nutzbar zu machen.

RK-Niederrhein-140513   Von links nach rechts:

  • Hartmut Prast, Leiter QM des Forschungszentrum Jülich und Referent der Veranstaltung,
  • Carsten Göbbels, ConSense GmbH, Aachen, Referent der Veranstaltung
  • Claudia Schäfer, Bayer MaterialScience, Leverkusen,
  • Prof. Dr. Eberhard Janssen, Hochschule Niederrhein, Leiter DGQ-Regionalkreis Niederrhein,
  • Michael Weubel, Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ), Leiter der Landesgeschäftsstelle Mitte,
  • Karlheinz Pohl, Technologiezentrum Niederrhein (TZN), stv. Leiter DGQ-Regionalkreis Niederrhein