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DGQ-Studie zeigt Kompetenzanforderungen und die Entwicklungsdynamik von Jobprofilen mit Qualitätsbezug

Die Welt verändert sich rasant – Qualität bleibt weiterhin wesentlich. Was bedeutet das für Jobprofile mit Qualitätsbezug? Welche Skills sind zukünftig relevant? Wie ist die Trendlage und welche Konsequenzen ergeben sich aus der Corona-Pandemie? Diesen und weiteren Fragen ist die DGQ nachgegangen und hat eine Studie beim Beratungsunternehmen HRForecast in Auftrag gegeben.

Über 47.000 öffentliche Jobprofile mit Industriefokus hat die Studie analysiert und dabei rund 5.000 Skills identifiziert. Ziel war es, in den Kernbranchen Automobilindustrie, Elektroindustrie, Krankenhäuser, Medizintechnik sowie Maschinen- und Anlagenbau die Trendlage in Berufen mit einem Bezug zu qualitätsrelevanten Aufgaben zu ermitteln. Die Studie wurde vom Beratungsunternehmen HRForecast im Auftrag der DGQ für den Betrachtungszeitraum von Juli 2018 bis Juli 2022 erhoben. So konnten auch mögliche Auswirkungen der Corona-Pandemie berücksichtigt werden.

Permanent hört man von sich stark verändernden Anforderungen an Kompetenzen oder neudeutsch: „Skill shift“ bei Stellenprofilen. Das ist natürlich auch für die DGQ und das Angebot für ihr Netzwerk und ihre Weiterbildungsteilnehmer relevant. „Aber richtig greifen lassen sich die Trends nur schwer“, erklärt Claudia Welker, Geschäftsführerin der DGQ. „Aus diesem Grund haben wir eine Studie durchgeführt, die uns einen tieferen Eindruck von den Entwicklungen bei den Skill-Anforderungen verschafft. Wir haben den Anspruch, durch aktuelle und passgenaue Angebote einen möglichst großen Mehrwert zu stiften sowie unserem Netzwerk interessante Einblicke in die Personalsuche von Organisationen zu geben. Instrumente wie eine solche Studie helfen uns dabei.“

Aktuelle und künftige Job-Anforderungen mit Q-Bezug

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) beleuchtet den Markt kontinuierlich auf wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Entwicklungen. Deren Einfluss auf das Qualitätsmanagement macht auch vor den geforderten Skills nicht halt. So aktualisiert die DGQ ihr Angebot für Mitglieder, Kunden und weitere Interessenten, bleibt zukunftsorientiert und dem eigenen Qualitätsanspruch verpflichtet.

Die Studie ermittelt genau hierfür den aktuellen Bedarf. Dabei wurden nicht nur Stellenangebote miteinbezogen, die sich direkt der Funktion „Qualitätsmanagement“ (QM) zuordnen lassen, sondern auch Jobprofile, in denen Skills mit einem Q-Bezug aufgelistet wurden.

Auf diese Weise ließen sich auch dezentralisierte QM-Funktionen erfassen. Die Studie zeigt deutlich, dass Qualitätsmanagement nicht mehr nur Aufgabe einer einzelnen Abteilung ist. Stattdessen verteilt sich die Verantwortung für Qualität innerhalb einer gesamten Organisation übergreifend auf viele Funktionen entlang der gesamten Lieferkette.

Wachsende Dezentralisierung des Qualitätsmanagements

Die Einbeziehung aller Jobprofile mit direktem und indirektem QM-Bezug erwies sich insbesondere für die Automotive-Branche als sinnvoll, die mit 25.098 analysierten Jobangeboten und klarem Abstand den größten Teil aller untersuchten Stellenanzeigen ausmachte. Auf den weiteren Plätzen folgten die Branchen Elektro (11.096), Krankenhäuser (7.790), Maschinen- und Anlagenbau (3.552) sowie Medizintechnik (3.268). In der Automotive-Branche erkannte die Studie eine deutliche Dezentralisierung des QM von einer zentralen Funktion in Einheiten entlang der Wertschöpfungskette. „Diese Entwicklung nehmen wir auch in anderen Branchen war“, kommentiert Welker. „Viele Bereiche in den Unternehmen üben eine QM-Funktion aus, ohne sich dem QM zugehörig zu fühlen. Du musst kein Qualitätsmanager sein, um Qualitäts-Know-how zu benötigen. Auch diesen Fachkräften möchten wir die Bedeutung von Qualität verdeutlichen und laden sie in das Netzwerk der DGQ ein.“

Wenig überraschend zeigt sich über alle analysierten Branchen hinweg die hohe Bedeutung von IT-Jobprofilen, die einen Qualitätsbezug aufweisen. Etwas unerwartet weist die Studie jedoch ebenfalls einen hohen Bedarf an Jobs im Bereich Einkauf und Logistik, beziehungsweise im Bereich Einkauf nach.

Auch nach Corona: Keine nachhaltige Digitalisierung im QM

Eine weitere wichtige Erkenntnis der Studie: Eine nachhaltige Digitalisierung im Qualitätsmanagement konnte in der Gegenüberstellung der Vergleichszeiträume (07/2018-03/2020 vs. 04/2020-07/2022) nicht festgestellt werden. Dieses Ergebnis überrascht, da die Corona-Pandemie in zahlreichen anderen Bereichen als Treiber der Digitalisierung angesehen werden kann.

Mit der Digitalisierung in Verbindung stehende Skills wie Data Analytics oder Künstliche Intelligenz finden keine signifikante Ausprägung in den betrachteten Stellenanzeigen. Innovation, Digitale Kompetenzen (Digital Literacy) und agile Arbeitsweisen gewinnen zwar an Bedeutung, befinden sich allerdings noch im Stadium der Adaption. Die Ursachen sind nicht klar ersichtlich, aber der Vergleich mit anderen Unternehmensfunktionen zeigt, dass der QM-Bereich früher oder später nachziehen muss. Insofern ist es bereits höchste Zeit, sich mit diesen Skill-Anforderungen auseinanderzusetzen.

DGQ: Gut aufgestellt und dabei Veränderungsbedarf immer im Blick

Das vorherrschende Skillset für Hard Skills ist laut Studie geprägt von Projektmanagement, Qualitätsmanagement und Branchenwissen. Insbesondere in Bezug auf Qualitätsmanagement und Branchenwissen ist die DGQ schon gut aufgestellt, prüft jedoch regelmäßig, ergänzende Angebote für spezifische Zielgruppen. Hinzu kommen laut Studie zunehmend Skill-Anforderungen im Bereich Programmiersprachen, automatisierter Datenverarbeitung und neuer ISO-Standards – beispielsweise ISO/SAE 21434. Auch hier analysiert die DGQ genau den Bedarf und gleicht ihn mit ihrem Angebotsportfolio ab.

Divergentes Denken gewinnt an Bedeutung

Bei den Soft Skills dominieren Analytik, Führungskompetenz und Kunden-Affinität. Hinzu kommen vermehrt Kreativität, Aufgeschlossenheit und strategisches Denken. Die Studie zeigt, dass divergentes Denken zunehmend eine Rolle spielt. Damit ist eine unkonventionelle experimentierfreudige Herangehensweise an Probleme gemeint. Konkret wurden in den Stellenanzeigen häufig „Innovation“ oder „Kreatives Denken“ gefordert. Und auch für solch ein Mindset möchten wir in der DGQ einen Anlaufpunkt bieten – ganz gleich, ob es um die Mitgliedschaft in unserem Netzwerk oder das Angebot unserer Weiterbildung geht. Dafür liefert uns die Studie wichtige Erkenntnisse“, erläutert Welker.

Automotive: Große Bedarf an Jobs mit direktem QM-Bezug

Auch der Blick in die einzelnen Branchen ist interessant und führt zu teilweise recht gemischten Ergebnissen. Der Automotive-Bereich weist beispielsweise der Job-Familie mit direktem Q-Bezug eine überdurchschnittliche Relevanz zu. Vor allem die Nachfrage nach Mitarbeitenden für den Bereich „Audit/Compliance“ ist gegenüber dem betrachteten Zeitraum vor der Corona-Pandemie am deutlichsten gestiegen. Kenntnisse zu einschlägigen ISO-Standards stehen ebenfalls zunehmend auf dem Wunschzettel der ausschreibenden Unternehmen.

Elektroindustrie: QM-Kompetenz im IT-Bereich gefragt

In der Elektroindustrie besteht eine hohe Nachfrage für QM im Bereich der IT. Hier ist die Relevanz spürbar gestiegen. Auch im Bereich Einkauf/Logistik ist QM-Kompetenz gefragt. Dies lässt sich auf die gestiegene Vulnerabilität der Lieferketten zurückführen. Ein starker Nachfragezuwachs gegenüber der Phase vor Corona ist auch im Bereich produktionsnaher QM-Rollen zu verzeichnen.

Gesundheitsbranche: deutliches Wachstum bei „Audit & Prävention“

In der Gesundheitsbranche (Krankenhäuser) ist eine hohe Nachfrage nach QM-Rollen zu konstatieren. In diesem Sektor hat die Corona-Pandemie natürlich noch einmal eine ganz andere Rolle gespielt, als in anderen Branchen.  Der Bereich „Audits & Prävention“ ist im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit deutlich gestiegen. Bei den Soft Skills werden die Bereiche Kommunikation und Zusammenarbeit (Cross-border Collaboration) sowie aktive Zukunftsgestaltung (Proactivity, Strategic Thinking) immer relevanter.

Medizintechnik: Höhere Nachfrage für QM-Rollen bei „Procurement & Logistics“

Im Bereich der Medizintechnik hat sich der Bedarf an Rollen für „Procurement & Logistics“mit qualitätsbezogenen Aufgaben mehr als verdoppelt. Bei den Soft Skills stehen die Fähigkeiten zu divergentem Denken (Solution Oriented, Diversity of Perspective, Embracing Change) sowie der fachlichen Weiterentwicklung (Ability to learn) immer höher im Kurs. Der Bereich „Prozess Management“ wurde in der Hälfte der Stellenausschreibungen gesucht und hat damit deutlich zugelegt.

Maschinen- und Anlagenbau: QM-Skills mit hoher Relevanz im IT-Bereich

Im Maschinen- und Anlagenbau weist das QM im Bereich der IT eine hohe Relevanz auf und trifft auf eine steigende Nachfrage. In dieser Branche wurden Skills aus dem Bereich „Prozess-Management“ in knapp der Hälfte der Stellenausschreibungen gesucht. Interessant ist auch, dass „Quality Control“ den größten Nachfragezusatz im Vergleich zur Prä-Covid-19-Zeit aufweist. Mit Six Sigma ist im Maschinen- und Anlagenbau ein weiterer Hard Skill häufig gesucht, der einen unmittelbaren Q-Bezug aufweist.

„Upskilling“ und „Reskilling“ als Antwort auf den Fachkräftemangel

Neue oder veränderte Skill-Anforderungen verschärfen natürlich den auch im QM-Bereich spürbaren Arbeitskräftemangel zusätzlich. So gilt es für die Unternehmen nicht nur, Personal zu finden, das die bereits bestehenden Anforderungen erfüllt. Vielmehr muss es gleichzeitig auch die in diesem Aufgabengebiet vielleicht noch nicht vollständig etablierten Kompetenzprofile aufweisen. Dies betrifft besonders Bereiche, die wie das QM, eine zunehmende Dezentralisierung erfahren. In diesem Fall lässt sich der Bedarf erfahrungsgemäß nicht mehr ausschließlich über Neueinstellungen decken. Die Lösung lautet dann „Upskilling“ oder „Reskilling“ durch gezielte betriebliche Weiterbildung.

„Mit der Studie haben wir einen umfangreichen Datenschatz für zukunftsorientierte Skill-Anforderungen von Jobs mit einem Q-Bezug erheben können“, resümiert Welker, „auf dieser Basis können wir wertvolle Ableitungen sowohl für unser bestehendes Leistungs- und Themenportfolio als auch für neu zu entwickelnde Angebote marktgerecht am Puls der Zeit treffen. Dies gilt sowohl für unser DGQ-Netzwerk als auch für die Kunden der DGQ-Weiterbildung.“

Ein Jahr Q-Karriere – plattformübergreifender DGQ-Jobmarkt feiert ersten Geburtstag

Mit Angebotspaket „Q-Karriere“ haben DGQ-Firmenmitglieder exklusiv die Möglichkeit, passende Bewerber:innen plattformübergreifend zu erreichen.
Nach der Buchung werden die Stellenanzeigen auf der DGQ-Homepage, der Mitgliederplattform DGQplus und dem Online-Stellenportal der Fachzeitschrift QZ veröffentlicht und zudem auf den Social Media Kanälen der DGQ sowie über den Job Alert beworben. In Zeiten des Fachkräftemangels möchte die DGQ damit Unternehmen unterstützen, ihre vakanten Stellen passend und zeitnah zu besetzen. Qualitätsfachleute können in der Q-Karriere direkt nach passenden Jobangeboten bei Unternehmen suchen, mit denen sie die Überzeugung für Qualität teilen.

Das Angebot wird im Rahmen der Firmenmitgliedschaft gut angenommen – einige Firmen haben bereits zum wiederholten Mal Stellenanzeigen geschaltet. Mit Q-Karriere können Unternehmen dem Wettbewerb ohne Zeit- und Streuverlust einen Schritt voraus sein.
Weitere Informationen zu Preisen, Paketstaffel und Schaltungszeitraum finden sich hier.

Exklusiv für DGQ-Firmenmitglieder: Stark erweitertes Angebot bei Stellenanzeigen

„Q-Karriere – nirgendwo kommen Sie Ihrer Zielgruppe so nah“ – unter diesem Motto unterstützt die DGQ ihre Firmenmitglieder ab sofort mit einem exklusiven Paket bei der Suche nach geeigneten Bewerber:innen inmitten der Q-Szene.

Mit „Q-Karriere“ bietet die DGQ die passende Lösung für die Herausforderungen in Zeiten des Fachkräftemangels. Die DGQ-Firmenmitglieder können Kandidat:innen ohne Zeit- und Streuverlust direkt ansprechen und dem Wettbewerb damit einen Schritt voraus sein.

Nach erfolgter Buchung wird die Stellenanzeige:

  • auf der DGQ-Homepage (3 Monate Laufzeit),
  • auf der Mitgliederplattform DGQplus (3 Monate Laufzeit),
  • im Online-Stellenportal der Fachzeitschrift „Qualität und Zuverlässigkeit“ (QZ) (2 Monate Laufzeit),
  • auf den Social Media Kanälen Xing und LinkedIn sowie
  • als Push-Nachricht über den Job-Alert veröffentlicht.

Dieses deutlich aufgestockte Angebot gilt ab dem 1. Juni 2022 und löst damit das bisherige Angebot ab.

Alle weiteren Informationen finden sich hier.