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Leitfaden zur Gestaltung von Qualitätssicherungsstrategien in globalen Wertschöpfungsnetzwerken

Immer mehr deutsche Unternehmen gründen Produktionsstandorte im Ausland, um im verschärften globalen Wettbewerb Standortvorteile zu nutzen, sich besser auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und die eigene Fertigungstiefe reduzieren zu können. Diese Unternehmen werden integrativer Teil eines Wertschöpfungsnetzwerks mit weltweiten Standorten, Lieferanten und mit Kunden zunehmender Diversität.

Bei der Erstellung ihrer Produkte sind sie auf die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen angewiesen. Dadurch wird allerdings der direkte Einfluss auf die Qualität der Endprodukte durch die eigene Produktionsleitung am Heimatstandort kleiner, es entsteht eine größere Abhängigkeit von der Qualität der Zuliefererprodukte. Eine sehr gute Beherrschung der Produktionsprozesse am Heimatstandort allein reicht nicht mehr aus, um die Produktqualität sicherzustellen. Nötig wird vielmehr eine optimale Qualitätsmanagementstrategie über alle Standorte und Unternehmen im Wertschöpfungsnetzwerk hinweg.

Häufig werden bei der Gründung eines Auslandsstandortes die Qualitätssicherungsstrategien des Heimatstandorts übernommen, ohne die spezifischen Standortfaktoren zu berücksichtigen. So wird beispielsweise beim Aufbau eines Produktionsstandortes in China die Frage erst gar nicht gestellt, ob angesichts der potenziellen Messsysteme und der Qualifikation und Lohnkosten der Mitarbeiter eine automatisierte oder manuelle Qualitätskontrolle vorteilhaft ist.

Auch mangelt es Herstellern an Unterstützung dabei, eine optimale Qualitätssicherungsstrategie zu entwickeln, die auch die vor- und nachgelagerten Stufen des Wertschöpfungsnetzwerks adäquat berücksichtigt. So ist beispielsweise die Frage zu stellen, unter welchen Umständen es vorteilhaft ist, die Durchführung von Qualitätssicherungsaufgaben beim Lieferanten, im Unternehmen selbst oder bei einem spezialisierten Dienstleister vornehmen zu lassen.

Im Rahmen des von der AiF und FQS geförderten Projektes „IQ.net – Innovative Qualitätssicherungsstrategien für global verteilte Wertschöpfungsnetzwerke“ wurden Ansätze für standort- und unternehmensübergreifende Qualitätssicherungsstrategien entwickelt und daraus praxisnahe Methoden und Werkzeuge insbesondere für KMU abgeleitet.

Das Projektergebnis ist nun in Form des FQS-DGQ-Bandes 82-04 dokumentiert. Mit Hilfe der entwickelten Methodik kann zunächst eine Bewertung des Qualitätsreifegrades von Standorten unter Berücksichtigung der jeweiligen Standortfaktoren vorgenommen werden. Basierend auf dem analysierten Ist-Zustand kann dann die konkrete standortspezifische Ausgestaltung der Qualitätsregelkreise, die eine kostenoptimale Auswahl der Prüfmittel und Prüfplanung beinhaltet, erfolgen. Zur Bewertung von standortübergreifenden Strategien wurde ein Modell entwickelt, mit dem verschiedene Qualitätsmaßnahmen und deren Umsetzbarkeit bewertet werden können.

Um einen einfachen und schnellen Einsatz der Methoden in Unternehmen zu ermöglichen, steht für jeden Schritt ein Softwarefunktionsmuster zur Verfügung.

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