METAV 2018: DGQ und DQS präsentieren Trends und aktuelle Herausforderungen im Qualitätsmanagement
- DGQ und DQS als Partner der Quality Area (METAV 2018)
- Roundtable diskutiert zentrale Herausforderungen von DIN EN ISO 9001:2015
- Spannende Vorträge von DGQ-Experten und Partnern zum Themenspektrum QM
Auch auf der Internationalen Messe für Technologien der Metallbearbeitung (METAV) hat es die Deutsche Gesellschaft für Qualität wieder einmal verdeutlicht – das Thema „Qualitätsmanagement“ ist facettenreich und nach wie vor hochaktuell. Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS GmbH) war die DGQ erneut als Partner der Quality Area auf der METAV 2018 vertreten. Im Fokus standen die neuesten Anwendungen moderner Mess- und Prüftechnik, aktuelle Lösungen im Qualitätsmanagement sowie Trends der Qualitätssicherung in der Industrie 4.0. Teil des Ausstellungsprogramms waren zudem Fachvorträge von Experten und Partnern der DGQ sowie ein Roundtable, an dem die DGQ und DQS die zentralen Herausforderungen der DIN EN ISO 9001:2015 diskutierten.
Erfahrungen mit DIN EN ISO 9001:2015
DIN EN ISO 9001:2015 ist nach wie vor ein hochaktuelles Thema für viele Unternehmen. Am 14. September 2018 endet die dreijährige Übergangsfrist für die Umstellung der Zertifikate auf die revidierte Norm. Aus diesem Grund führte die DGQ auf der METAV mit Vertretern der DQS und der Gesellschaft für Wissensmanagement (GfWM) einen Roundtable zu diesem Thema durch. Frank Graichen, Leiter Auditorenmanagement der DQS berichtete über die Herausforderungen von Unternehmen bei der Umsetzung von DIN EN ISO 9001:2015, die die DQS im Zuge von rund 4.000 Audits identifiziert hat. Als Vertreter der GfWM stellte Günter Hartmann die Ergebnisse der gemeinsamen Umfrage der DGQ und der GfWM zum Thema „ISO 9001:2015: Anforderungen im Umgang mit Wissen und Kompetenzen – Statusabfrage 2017“ vor. Danach ging es in die Gruppendiskussion zu drei zentralen Herausforderungen der revidierten Norm: Prozess und Kennzahlen, Risiken und Chancen sowie Wissen der Organisation. Als Fazit des Roundtables lässt sich festhalten, dass es für Unternehmen noch eine Herausforderung darstellt, nur die tatsächlich wesentlichen Kernprozesse zu identifizieren. Darüber hinaus fällt es ihnen schwer, neben den Risiken auch Chancen zu definieren und das Wissen der Mitarbeiter für die Organisation verfügbar zu machen.
Audit 4.0 in der Automobilindustrie
Jürgen Körner, Mitglied im DGQ-Fachkreis Audit und Assessment und Geschäftsführer der GAPWORXX Consulting GmbH, fragte in seinem Vortrag über den neuen Automobilstandard IATF 16949: „Transition Sie noch oder leben Sie schon?“ Er berichtete über das Spannungsfeld, in dem sich die Auditoren bewegen und warum Audits für die Unternehmen in der Automobilindustrie so wichtig sind. Zudem informierte er über Herausforderungen aus der Praxis und gab einen Ausblick auf ein mögliches „Audit 4.0“.
Qualitätsmanagement für Industrie 4.0
Dr. Benedikt Sommerhoff, Innovationsmanager der DGQ, machte deutlich, dass die durch Digitalisierung ausgelösten disruptiven Veränderungen der Gegenwart auch für das Qualitätsmanagement Konsequenzen haben müssen. In seinem Vortrag „Wir können auch anders – QM für die Industrie 4.0!“ legte er nahe, dass das klassische Qualitätsmanagement für die Industrie 3.0 entstanden ist und nicht für die digitale Transformation und die Industrie 4.0 funktioniert. Ganz neue und neuartige Qualitätsmanagementansätze seien notwendig, wie sie die DGQ 2017 als vier Paradigmen für ein neues Qualitätsmanagement skizziert hat. Innovation und Qualität integriert müssen integriert gedacht werden. Dabei gelte es, die Balance zwischen Stabilität und Veränderung zu finden. Außerdem müsse der Mensch als Erzeuger und Empfänger von Qualität in den Fokus genommen und das Thema Unternehmenskultur als entscheidender förderlicher und hemmender Faktor für Qualität und Innovation adressiert werden.
Social QM für mehr Akzeptanz
Alireza Maleki berichtete über „Social QM – Kollaboratives Prozessmanagement auf Wiki-Basis“. Maleki ist Berater der Modell Aachen GmbH, die in einem Forschungsprojekt mit der von der DGQ gegründeten FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e. V. zusammengearbeitet hat. Er unterstrich, dass QM-Handbücher und Dokumentationen für integrierte Managementsysteme oft unter Akzeptanzproblemen leiden. Sein Lösungsansatz: Eine innovative Verknüpfung von prozessorientiertem Qualitäts- und Wissensmanagement, angereichert mit Social Media Aspekten. Mit einer interaktiven Ausgestaltung und organisatorisch verankert im Arbeitsalltag könne das QM-Handbuch zur zentralen Informations- und Arbeitsplattform des Unternehmens werden.
DIN EN ISO 9001:2015 und Lean Management
„ISO 9001:2015 und Lean – Zwei Welten treffen aufeinander?“ lautete der Titel des Vortrags von Kai-Uwe Behrends. Der Leiter der DGQ-Geschäftsstelle Hamburg erklärte, dass in der betrieblichen Praxis Potenziale nicht gehoben würden, weil unterschiedliche Personen für effiziente Wertschöpfung oder die formalen Aspekte des Managementsystems wie Dokumentation sowie interne und externe Audits zuständig sind. Für eine vollständige Integration der Erfüllung der Kundenanforderungen sowie der Bestandsminderung und Durchlaufzeitenoptimierung lassen sich in der ISO 9001 laut Behrends etliche Hinweise finden. Die Betrachtung der Prozesse aus Sicht von Wertschöpfung, Prozesssteuerung über Performanceindikatoren, Arbeit im Regelkreis und Lernen aus der Wirksamkeits-Bewertung seien Wesensaspekte beider Disziplinen. Nach Auffassung der DGQ werden Wirtschaftlichkeits- und Wirksamkeitsaspekte nur gemeinsam erfolgreich gesteuert.
Über die DGQ
Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) unterstützt Unternehmen dabei, mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu bestehen. Als zentrale, deutsche Qualitätsgesellschaft ist die DGQ erster Ansprechpartner für Qualität, Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung. Das einzigartige Netzwerk der DGQ vereint über 6.000 Qualitätsexperten in mehr als 4.000 Unternehmen aller Größen und Branchen. Berufseinsteiger, Fachexperten und Manager nutzen den direkten Erfahrungsaustausch in deutschlandweit über 70 Regional- und Fachkreisen. Das DGQ-Netzwerk bietet die vielseitigste und umfassendste Plattform zum Austausch von Wissen, Praxiserfahrungen und Trends rund um qualitätsrelevante Themen. Die DGQ engagiert sich in nationalen und internationalen Initiativen, Partnerschaften, Gremien zur Gestaltung zentraler Normen sowie Innovations- und Forschungsprojekten. Mit rund 300 Trainern und 1.000 praxisbezogenen Trainings stellt die DGQ ihren Mitgliedern und Kunden ein breites Weiterbildungsangebot zur Verfügung. Sie trägt wirkungsvoll dazu bei, „Qualität Made in Germany“ als Erfolgsprinzip in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Dabei sichert die DGQ bestehendes Know-how. In einer Welt der Transformation entwickelt sie zudem neue Qualitätsansätze für die Zukunft.
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