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EMAS Awards 2019 – Zwei deutsche Betriebe mit besonderer Umweltleistung

Mit den EMAS-Awards werden regelmäßig Unternehmen und NGO gewürdigt, die sich freiwillig nach der europäischen Verordnung für Umweltmanagement validieren lassen und besondere Umweltleistungen vorweisen. Für ihre umweltbezogenen Strategien und Maßnahmen erhielten zwei deutsche Unternehmen am 26. November in Bilbao europäische EMAS-Auszeichnungen.

Die Neumarkter Lammsbräu Gebr. Ehrnsperger KG erhielt den EMAS-Award in der Kategorie mittelständische Unternehmen. Bereits vor 40 Jahren hatte die Oberpfälzer Familienbrauerei die Weichen für ein durchgängig nachhaltiges Unternehmenskonzept gestellt und begonnen, ihr Sortiment komplett auf Bio umzustellen. Gemeinsam mit Landwirten rief Lammsbräu die regionale Erzeugergemeinschaft für Ökologische Braurohstoffe (EZÖB) ins Leben und gründete die Arbeitsgemeinschaft ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) mit, die heute über 100 Bio-Lebensmittelhersteller umfasst. (mehr …)

Umstellung auf ISO 50001:2018 – anspruchsvolle Timeline bis 21. Februar 2020

Mit ISO 50001:2018-12 ist Ende letzten Jahres die revidierte Norm für Energiemanagementsysteme erschienen. Relevante Verbesserungen zur 2011er Version sind die Umstellung auf die High Level Structure – mit Kontext, Risiken und Chancen – sowie Konkretisierungen zur energetischen Bewertung und kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz. In diesem Rahmen wird auch die Messung von energiebezogenen Leistungen wichtiger.

Die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) hat am 1. Dezember eine Umstellungsanleitung mit Fristen für die zertifizierten Energiemanagementsysteme veröffentlicht. Zwischen dem 1. Januar 2019 und dem 20. Februar 2020 müssen die Zertifizierungsunternehmen ihre Akkreditierung für ISO 50001:2018 umstellen. Ab dem 21. Februar 2020 dürfen sie nur noch Zertifikate nach ISO 50001:2018 ausstellen. Bei allen Erst- wie Rezertifizierungen und Überwachungsaudits ab dem 21. Februar 2020 müssen Unternehmen also schon die Konformität mit ISO 50001:2018 nachweisen. Nun haben sie noch eine Spanne von einem Jahr zur Verfügung, um unternehmensintern die Weichen dafür zu stellen. Zertifizierungsunternehmen informieren ihre Kunden zur Umstellung.

Aber nicht nur ISO-Anforderungen sind anzupassen. Es müssen auch Änderungen im Energierecht und bei den Rahmenbedingungen und Anforderungen zum Energieaudit berücksichtigt werden. Der DGQ-Energierefresher greift beide Themen auf und vermittelt die wichtigen Kontextthemen zur Energieeffizienz des Unternehmens. Das nächste Training findet am 29. April in Berlin statt. Mehr erfahren

 

ISO 50001:2018 ist verfügbar

Die Revision ISO 50001:2018 ist abgeschlossen. Energiemanagement-Experten weltweit haben den Standard aktualisiert, um den PDCA aufzuzeigen, mit dem ein Unternehmen seinen Energieeinsatz dauerhaft optimieren und Energiekosten senken kann. Nun fehlt nur noch die Übersetzung des überarbeiteten Standards ins Deutsche. Dies kann erfahrungsgemäß zwischen zwei Wochen und zwei Monaten dauern.

Für etliche große als auch kleine Unternehmen steht zunehmender gesetzlicher Druck hinter der Entscheidung, ein nachweisliches Energiemanagement zu führen. Wer sich zu Revision und aktuellen gesetzlichen Anforderungen fit machen will, geht zur DGQ-DIN-DQS-Veranstaltung „Impulse für die Energieeffizienz – ISO 50003 und Revision ISO 50001“. Mit dem Besuch der Veranstaltung ist die deutsch-englische Norm DIN EN ISO 50001:2018 nach Veröffentlichung zum halben Preis verbunden.

Neue Rahmenbedingungen für zertifizierte Energiemanagementsysteme

Grundsätzlich ist ISO 50003:2014 eine Norm für Zertifizierungsstellen, die Energiemanagementsysteme nach ISO 50001 zertifizieren. Nun hat die Deutsche Akkreditierungsstelle diese als verbindlich festgelegt – mit Auswirkungen auf Zertifizierungsverfahren. So wird sich die Auditdauer verändern, Stichprobenverfahren sind anzupassen, die energiebezogene Leistung muss sich messbar verbessern. Themen wie Messsicherheit, Bewertungsverfahren und Entwicklung von Energieleistungskennzahlen gewinnen deswegen für Unternehmen mit ISO-Zertifizierung 50001 schlagartig an Bedeutung.

In der zweitägigen Weiterbildung Energierefresher vom 02.-03.11.2017 in Frankfurt am Main, erhalten Sie einen Überblick über die neuen Normen und Rahmenbedingungen für zertifizierte Energiemanagementsysteme. Das DGQ-Training interpretiert die neuen Anforderungen an Praxisbeispielen und zeigt die nächsten Schritte für Ihr Unternehmen auf.

Grünbuch Energieeffizienz fordert Weiterentwicklung von Energieeffizienzpolitik

Mit dem Grünbuch Energieeffizienz legt das Bundeswirtschaftsministerium Thesen und Analysen zu den zentralen Handlungsfeldern für die Umsetzung von Energieeffizienzpotenzialen in Betrieben vor. Damit wurde ein Konsultationsprozess in der Öffentlichkeit im August angestoßen, der am Ende in einer mittel- bis langfristigen Strategie zum effizienten Einsatz von Strom führen soll. Im Kern umfasst die Strategie die drei Aspekte: Energiebedarf senken, Erneuerbare Energie direkt nutzen und Erneuerbaren Strom effizient für Wärme, Verkehr und Industrie einsetzen.  Bis Ende Oktober können Interessierte die Thesen des Grünbuchs diskutieren.

Die gesetzlichen Änderungen haben im letzten Jahr viele Unternehmen zu einem Energieaudit oder einer kurzfristigen Einführung eines Managementsystems nach ISO 50001 gezwungen. Johannes Auge, Geschäftsführer von B.A.U.M. Consult und DGQ-Trainer für Energieeffizienz, sieht hier Potenzial: „Die Unternehmen haben dadurch erst die tiefhängenden Früchte in der Energieeinsparung und effizienten Nutzung geerntet.“ Die politischen Ziele werden sich auch zukünftig auf Unternehmen auswirken. Auch das Grünbuch Energieeffizienz weist unter Punkt 4.2 auf die Weiterentwicklung des Instrumentariums der Energieeffizienzpolitik hin. Deswegen sei es für Unternehmen wichtig, die Schritte vom Energieaudit hin zu einem professionellen Energiemanagementsystem zu gehen. Kompetente und gut informierte Mitarbeiter können unternehmensspezifische Verbesserungspotenziale identifizieren. Die DGQ-Lehrgänge zum Thema Energiemanagement vermitteln die Grundlagen.

Neuer FQS-Leitfaden: Einführung eines Energiemanagementsystems

Zunehmender Energiebedarf, begrenzte energetische Rohstoffe und volatile politische Rahmenbedingungen beeinflussen die Energiemärkte immer stärker. Davon betroffen sind vor allem stromintensive Unternehmen. Sie können jedoch Ausgleichsregelungen im Sinne des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist neben anderen Rahmenbedingungen der Nachweis eines zertifizierten Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001. Darüber hinaus räumen das Strom- und das Energiesteuergesetz unter bestimmten Bedingungen Steuererleichterungen ein, die an ein Energiemanagementsystem gebunden sind.

Im Forschungsprojekt „EMSI – Energie-Management-System zur bedarfsgerechten Integration in bestehende Qualitätsmanagement-Strukturen“ hat das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT), Aachen, ein Vorgehen zur Implementierung der Strukturen eines solchen integrierten Managementsystems entwickelt. Dieses Energiemanagementsystem funktioniert auch als Stand-Alone-Lösung für solche Unternehmen, die kein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem betreiben. Das gilt insbesondere für produzierende KMU.

Zentrales Element im Forschungsprojekt ist eine Prozesslandkarte. Sie bildet den Ordnungsrahmen und gliedert die Prozesse in Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozesse. Teil des Projekts ist auch ein Rollenmodell. Darin sind Rollen definiert, denen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten zugewiesen sind, etwa die des Energiemanagement- oder die des Messtechnikbeauftragten für Energie.

Das Projekt der FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e.V., die als Forschungsbereich innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) beheimatet ist, wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Die Projektergebnisse liegen jetzt als FQS-DGQ-Band 88-09 vor: Leitfaden zur Einführung eines Energiemanagementsystems. Der 43-Seiten-Bericht inklusive CD-ROM kostet 59 Euro und kann unter ISBN 978-3-940991-15-7 bezogen werden bei Verena Mennicken, Tel. 069-95424197, E-Mail: vme@dgq.de.

Energieaudit: KMU und NICHT-KMU in der Nachweispflicht

Bei jedem Gesetz steht am Anfang die Prüfung, ob es auf einen zutrifft oder nicht. So auch im Fall des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G), das alle Unternehmen egal welcher Branche oder Größe durch eine Stichprobenkontrolle treffen kann.

Das EDL-G verpflichtet Nicht-KMU, bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit gemäß DIN EN 16247-1 im Unternehmen durchzuführen. Diese Gesetzespflicht wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) überprüft. Nicht-KMU müssen dann auf Nachfrage des BAFA einen Nachweis der erfüllten Energieauditpflicht erbringen. Aber auch kleine und mittelständische Unternehmen oder Kleinstunternehmen können angefragt werden und müssen dann einen Nachweis vorlegen, dass das Gesetz auf sie nicht zutrifft. Deswegen ist die eindeutige Überprüfung und Entscheidung für jedes Unternehmen wichtig.

Das BAFA hat ein Merkblatt für Energieaudits herausgegeben, das sich insbesondere der Frage der „Adressaten der Energieauditpflicht nach § 8 Abs.1 i.V.m. § 1 Nr. 4 EDL-G“ widmet. Es verweist auf die Grundlage der Definition von KMU und Nicht-KMU, nämlich die Empfehlung der EU-Kommission zur Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen vom 6. Mai 2003. Die EU-Empfehlung erläutert den Unternehmensbegriff sowie Kriterien wie Mitarbeiterzahlen und finanzielle Schwellenwerte aus Sicht von KMU und Kleinstunternehmen.

Das BAFA beschreibt dagegen die Kriterien aus Sicht von energieauditpflichtigen Nicht-KMU. Außerdem geht das Merkblatt auf die wichtigen Faktoren der Eigenständigkeit sowie der Berechnung der Mitarbeiterzahlen ein. Hinsichtlich der Eigenständigkeit ist zu berücksichtigen, ob ein Unternehmen an anderen beteiligt ist oder selbst Anteilseigner hat. Bei Unternehmen, die sich nah an den Schwellenwerten bewegen, müssen gegebenenfalls die letzten fünf Jahre hinzugezogen und zurückgerechnet werden. Grundlegender Stichtag für die Feststellung des KMU- oder Nicht-KMU Status ist der 31. Dezember 2014. Aber die Feinheiten sollten sowohl auf Basis der EU-Empfehlung als auch des BAFA-Merkblattes sorgfältig geprüft werden.

Diese Prüfung erfolgt am besten durch den Controller des Unternehmens, eventuell ist es ratsam den Wirtschaftsprüfer einzubeziehen. Auch wenn es sich um ein KMU oder Kleinstunternehmen handelt, sollte das Prüfergebnis in der vom BAFA vorgeschlagenen Selbsterklärung dokumentiert werden, um diese im Nachfragefall vorzulegen. Die Energieauditpflicht für Nicht-KMU ist erfüllt, wenn Unternehmen zwischen dem 4. Dezember 2012 und dem 5. Dezember 2015 ein Energieaudit gemäß DIN EN 16247-1 durchgeführt haben. Der Nachweis besteht in einem vom Energieauditor unterzeichneten Energieauditbericht und einer Bestätigung der Geschäftsführung. Alternativ dazu kann ein Nicht-KMU sein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder sein validiertes Umweltmanagementsystem nach EMAS mit aktuellem Stand nachweisen.

Unternehmen, die sich für eines der Managementsysteme erst noch entscheiden, müssen eine Zertifizierung bis zum 31. Dezember 2016 erreichen, allerdings schon bis zum 5. Dezember 2015 eine Selbstverpflichtung der Geschäftsführung sowie eine energetische Bewertung umsetzen. Eine energetische Bewertung umfasst im Wesentlichen die Bestandsaufnahme von eingesetzten Energieträgern und –strömen mittels technischer und wirtschaftlicher Kennzahlen sowie Verbesserungsmöglichkeiten.

Insbesondere für energieauditpflichtige Unternehmen geht das DGQ-Seminar Energieaudit nach DIN EN 16247-1/ISO 50002 auf die nächsten Schritte ein. Es findet am 21. Juli in Frankfurt und am 29. Juli in Bochum statt. Interessenten erhalten weitere Informationen bei Produktmanagerin Claudia Nauta (T 069 954 24-209, E-Mail nc@dgq.de).

ISO 14001 erreicht FDIS Phase

Nach einer ersten Sitzung im Februar 2015 in Tokio hat die Arbeitsgruppe ISO TC 207 SC1 WG5 die Kommentare zum ISO DIS 14001 während eines weiteren Treffens bearbeitet und das daraus resultierende Dokument in das FDIS Stadium übergeleitet. Dieser Beschluss kam nach fünftägiger Behandlung der Kommentare am 24. April 2015 in London zustande.

Nach redaktioneller Bearbeitung und Freigabe durch das ISO-Sekretariat ist damit der Weg frei für die finale Abstimmung der ISO-Mitgliedsorganisationen im Juli über die neue Version von ISO 14001. Die für September 2015 vorgesehene Veröffentlichung liege somit „voll im Plan“, so Thomas Votsmeier, Leiter Personenzertifizierung bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ).

Anne Marie Warris, Convenerin von ISO/TC 207/SC 1 Environmental Managementsystems, beglückwünschte die Mitglieder der Arbeitsgruppe zum erfolgreichen Abschluss ihrer 2012 begonnen Arbeit an der ISO 14001-Revision. Gleichzeitig bedankte sie sich für die langjährige und zeitintensive ehrenamtliche Tätigkeit der Experten und für die Finanzierung der sie entsenden Organisationen.

Aktuelle Informationen über den Stand der Arbeiten und die wesentlichen Änderungen sind auf der ISO-Homepage veröffentlicht.

Energieaudits – Kür für KMU, Pflicht für große Unternehmen

Im März wurde die Änderung des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) verabschiedet. Es verpflichtet große Unternehmen („Nicht-KMU“) aller Branchen, Energieaudits nach DIN EN 16247-1 durchzuführen. Alternativen sind eine Validierung nach EMAS oder die Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001. Demnach müssen Organisationen Energieaudits oder die Bestandsaufnahme der Energieströme und Energieträger bis zum 5. Dezember 2015 durchführen. Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU – Definition mit Schwellenwerten auf S. 14) bestehen freiwillige Fördermöglichkeiten zur Energieberatung.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist verpflichtet, die Nachweise über Energieaudits gemäß EDL-G in Stichprobenkontrollen zu prüfen. Es gibt ein Merkblatt zu den Voraussetzungen heraus, die ein interner oder externer Energieauditor erfüllen muss. Gefordert wird beispielsweise ein Hochschulabschluss, ein staatlich geprüfter Techniker oder Meister einschlägiger Fachrichtung. Unter den Publikationen des BAFA soll bis Ende April 2015 ein weiteres Merkblatt mit Anwendungshilfen für Energieaudits nach den gesetzlichen Bestimmungen der §§ 8 ff. EDL-G veröffentlicht werden.

Wer im Unternehmen Energieaudits durchführt oder koordiniert, sollte wissen, worauf es dabei ankommt. Nicht nur um die gesetzliche Forderung mit entsprechenden Nachweisen zu erfüllen. Sondern auch, um mithilfe der Ergebnisse Kosten zu senken und Ressourcen zu schonen. Beim DGQ-Seminar Energieaudit nach DIN EN 16247-1/ISO 50002 stehen diese Aspekte und der Energieauditprozess im Fokus. Es findet am 21. Juli in Frankfurt und 29. Juli in Bochum statt. Fragen zum Seminar beantwortet DGQ-Produktmanagerin Claudia Nauta; E-Mail nc@dgq.de, T 069 424-209.

 

Betriebliches Energiemanagement: Energiedienstleistungsgesetz lässt verstärkte Nachfrage nach Energieaudits nach DIN EN 16247 / ISO 50002 in 2015 erwarten

Das Bundeskabinett hat am 5. November 2014 einen Gesetzentwurf zur Teilumsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie (2012/27/EU) beschlossen. Laut des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) werden große Unternehmen (Nicht-KMU) bis zum 5. Dezember 2015 und danach alle vier Jahre zur Durchführung von Energieaudits verpflichtet. Als Nachweis sollen Energieaudits nach DIN EN 16247 / ISO 50002 oder alternativ Energie- oder Umweltmanagementsysteme nach DIN EN ISO 50001 oder EMAS dienen.

Auch die bisher von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) geförderten Energieberatungen für den Mittelstand werden zukünftig an die Durchführung von Energieaudits nach DIN EN 16247 / ISO 50002 gekoppelt sein.

Bisher haben nur wenige Unternehmen Energieaudits nach DIN EN 16247 / ISO 50002 durchgeführt. Hierfür dürften vor allem zwei Gründe relevant sein: Zum einen entscheiden sich Unternehmen für das weniger aufwändige „Alternative System“ nach Anlage 2 der SpaEfV, um ihre steuerliche Entlastung zu erlangen. Zum anderen wählen Unternehmen, die ein dauerhaft wirksames Energiemanagementsystem implementieren möchten, die Norm DIN EN ISO 50001 als Regelungsgrundlage.

Mit dem jetzt beschlossenen Entwurf des Energiedienstleistungsgesetzes, das laut Bundesregierung im Frühjahr 2015 in Kraft treten soll, ist zukünftig von einer deutlich stärkeren Nachfrage nach Energieaudits auszugehen.

Welche Unternehmen sind betroffen?

Die Durchführung von Energieaudits ist laut Energiedienstleistungsgesetz für alle Unternehmen verpflichtend, die kein kleines oder mittleres Unternehmen (KMU) sind. Fabian Loos, DGQ-Trainer für Energiemanagementbeauftragte und Senior Consultant bei der Unternehmensberatung B.A.U.M. empfiehlt den Unternehmen, bereits jetzt aktiv zu werden: „Zu den betroffenen Unternehmen zählen nicht nur die „klassischen“ produzierenden Großunternehmen sondern auch private Krankenhäuser, Handelsunternehmen, Banken, Versicherungen sowie alle anderen nicht-produzierenden Unternehmen. Die zum vorgenannten Kreis zählenden Unternehmen sollten sich bereits jetzt über die notwendigen nächsten Schritte und Aufgaben informieren.“

Die DIN EN 16247 / ISO 50002

Die DIN EN 16247 / ISO 50002 legt die Anforderungen, Methoden und Ergebnisse von Energieaudits fest. Wesentliche Bestandteile sind dabei die Erfassung und Analyse energieverbrauchender Maschinen, Prozesse und Querschnittstechnologien (z.B. Beleuchtung, Lüftungsanlagen, Druckluft) sowie die Ableitung von Verbesserungsmaßnahmen. Die Ergebnisse der Energieanalyse fasst der Energieauditor in einem Abschlussbericht zusammen.

Die Anforderungen an die Kompetenz der Energieauditoren bestehen aus einer Kombination aus Schulung, Fertigkeiten und Erfahrung und sind in der DIN EN 16247-5 festgelegt.

Die ISO 50002 (Energy Audits) wurde als internationales Äquivalent zur DIN EN 16247 im Jahr 2014 veröffentlicht und wird diese mittelfristig ablösen.

Geförderte Energieberatungen für den Mittelstand zukünftig ebenfalls an DIN EN 16247 / ISO 50002 gekoppelt

Auch das bisher von der KfW bekannte Förderprogramm „Energieberatung im Mittelstand“, das zukünftig vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) angeboten wird, sieht ab 1.1.2015 Energieaudits nach DIN EN 16247 vor. Hierzu Fabian Loos: „Durch die neuen Anforderungen profitieren die Unternehmen von einer deutlich detaillierteren Erfassung und Analyse der betrieblichen Energieströme so dass von der Aufdeckung weiterer Effizienzpotenziale auszugehen ist.“

 

Bildungsexport: DGQ-Energiemanagementbeauftragter künftig in russischer Lizenz

DGQ Weiterbildung und DGQ e.V. haben mit dem russischen Bildungsinstitut CNTI Progress eine Lizenz- und Kooperationsvereinbarung zur Weiterbildung „DGQ-Energiemanagementbeauftragter“ getroffen. Russischen Unternehmen ist es ebenso wie den deutschen ein Anliegen, energieeffizient zu handeln und zu wirtschaften.

CNTI Progress ist in Russland der führende Trainingsanbieter für Fachexperten und Führungskräfte aus den Branchen Industrie, Entwicklung, Gesundheits- und Sozialwirtschaft, Wissenschaft und Kultur. An die 20.000 Teilnehmer werden dort jährlich über Inhouse- und offene Veranstaltungen trainiert. Insgesamt haben etwa 5000 Unternehmen ihre Mitarbeiter in die vielfältigen CNTI-Trainings entsandt. Derzeit steigt der Bedarf bei diesen Unternehmen, Energiemanagementsysteme aufzubauen, die nachhaltig wirksam sind und dauerhaft energieeffiziente Prozesse fördern.

Claudia Welker und Dmitry Chudinov

Claudia Welker und Dmitry Chudinov

Da „Made in Germany“ auch in Russland einen hohen Stellenwert genießt, war das Interesse von CNTI groß, sich über Bildungskonzepte im Energiemanagement in Deutschland zu informieren. Prof. Dr. Jürgen Abendschein, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der ASB Bildungsgruppe Heidelberg e.V., stellte als Experte für internationale Bildungsstandards den ersten Kontakt zur DGQ Weiterbildung her. Claudia Welker, Geschäftsführerin der DGQ Weiterbildung, überzeugte sich daraufhin am Hauptstandort St. Petersburg von der Professionalität und Weiterbildungskompetenz der CNTI Progress und sprach mit dem Geschäftsführer der CNTI Progress, Dmitry Chudinov, über die Möglichkeiten einer Kooperation.

Im Gegenzug besuchten dann die Bildungsmanagerinnen von CNTI Progress im Frühjahr 2014 den Standort Frankfurt am Main. Die DGQ Weiterbildung GmbH der Deutschen Gesellschaft für Qualität hat sie mit ihrer Trainingskompetenz für Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001 und Energieeffizienz überzeugt. Der Besuch wurde genutzt, um sich intensiv über die Trainings- und Prüfungsgestaltung, aber auch über den Teilnehmerbedarf und interne Prozesse auszutauschen. Zudem zeigten sich die interessierten Besucherinnen begeistert über die vielfältigen Austauschmöglichkeiten innerhalb des DGQ e.V., und zwar als bemerkenswerte Kombination von Weiterbildung und der Gestaltung von Netzwerken.

CNTI und DGQ haben unter anderem festgestellt, dass beide Seiten bezüglich Zielgruppen, Bildungsangebot und Professionalität sehr gut harmonieren. „Daher freuen sich nun beide Seiten über den Abschluss der Lizenzvereinbarung vom 27. August 2014 und somit über den Ausbau ihrer internationalen Aktivitäten“, so Geschäftsführerin Welker. Die ersten Veranstaltungen sind für Herbst geplant. Dann wird die Weiterbildung „DGQ-Energiemanagementbeauftragter“ russischen Unternehmen vorgestellt. Obwohl es in Russland keine gesetzliche Forderung oder Förderung von Energieeffizienz gibt, erwartet CNTI eine hohe Nachfrage zum Thema.

In Deutschland wurde diese Nachfrage durch Regularien wie die Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung (SpaEfV) in den letzten zwei Jahren angeheizt. Die Zertifizierung von ISO 50001-Systemen stieg 2013/2014 sprunghaft an. Weltweit nähern sich zum Ende dieses Jahres die ISO-50001-Zertifikate geschätzt der 10.000er Grenze. Fast die Hälfte dieser Zertifikate wird voraussichtlich in Deutschland erteilt. Dementsprechend steigt auch hierzulande der Weiterbildungsbedarf zu Energiemanagementsystemen. Ansprechpartnerin der DGQ Weiterbildung ist Produktmanagerin Claudia Nauta, E-Mail: nc@dgq.de oder Tel.: 069/95424-209.

 

 

 

Noch 12 Monate bis zur revidierten Norm ISO 14001

Ein Konsens für die zukünftigen Anforderungen zeichnet sich ab

Mehr als 300.000 Organisationen warten derzeit auf eine zukunftsweisende Überarbeitung der Norm ISO 14001 „Umweltmanagementsysteme“. Allein in Deutschland sind etwa 6.000 Organisationen danach zertifiziert.

Kürzlich reisten mehr als 300 Delegierte und Vertreter von Liaison-Organisationen aus 39 Ländern zur 21. ISO/ TC 207 Plenarsitzung nach Panama City, um die Fortentwicklung dieser Normenreihe zu diskutieren. Eine zwölf Personen umfassende deutsche Delegation, darunter Thomas Votsmeier, Leiter der Personenzertifizierung bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ), vertrat die nationalen Interessen in den Sitzungen. Im Themenschwerpunkt „Umweltmanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung” wurden die rund 1600 Kommentare zum Komitee-Entwurf final diskutiert.

„Die 14001-Revision zielt darauf, das Umweltmanagement verstärkt in die Geschäftsprozesse einer Organisation zu integrieren und vorhandene Potenziale besser zu nutzen“, berichtet Bernhard Schwager, Obmann im Normenausschuss „172 Umweltmanagement“ beim DIN.

Veränderte Perspektive von Umweltaspekten

Schwager, der hauptberuflich Leiter der Geschäftsstelle Nachhaltigkeit innerhalb der Zentralabteilung Unternehmenskommunikation, Markenmanagement und Nachhaltigkeit der Robert Bosch GmbH ist, nennt die Einbettung der Norm in die von ISO vorgegebene High-Level-Struktur (HLS) „eine zentrale Herausforderung“. Diese Struktur aus dem Jahr 2012 definiert unter anderem harmonisierte Begriffe und Textbausteine für alle Managementsystemnormen und gibt somit verbindlich einen festen Rahmen vor, der zwar bedarfsweise erweitert, jedoch nicht in seiner Grundkonzeption geändert werden darf.

Mit der Novellierung der ISO 14001 werde sich die Perspektive von Umweltaspekten verändern: „War in der Vergangenheit der Blick primär auf Umweltaspekte gerichtet, die von der Organisation auf die Umwelt einwirken, so spielt jetzt auch die entgegengesetzte Betrachtung eine Rolle. Damit wird relevant, inwiefern die Umwelt Auswirkungen auf die Organisation selbst haben kann und wie die Organisation diesen Auswirkungen begegnet“, betont Votsmeier. Auch nehme die revidierte Fassung der Norm die oberste Führung der Organisation stärker in die Pflicht und zeige klar auf, welche ihrer Anforderungen delegiert werden dürfen und welche bei der obersten Führung verbleiben.

Proaktive Initiativen erwartet

Das Stichwort „die Umwelt schützen“ erweitert die Erwartungen an Organisationen um proaktive Initiativen. Dazu zählen nachhaltige Ressourcennutzung, Klimaschutz und Anpassung sowie Schutz der biologischen Vielfalt. Neu ist auch eine Verschiebung der Schwerpunkte im Hinblick auf die kontinuierliche Verbesserung, und zwar von der Verbesserung des Management-Systems hin zur Verbesserung der Umweltleistung. Dies soll stärker als bisher dazu führen, dass Emissionen, Abwasser und Abfall auf ein von der Organisation festgelegtes Niveau reduziert werden.

Neben denbisherigen Anforderungen,Umweltaspektevon GüternundDienstleistungen zu betrachten, sollen Organisationen ihre Kontrolle und ihren Einflussauf dieUmweltauswirkungenin Bezug auf ProduktnutzungundEnd-of-Life-Behandlung oder Entsorgung ausdehnen. „Dieses Lebenszyklus-Denken bedeutet jedoch nicht, eineÖkobilanzerstellen zu müssen“, sagt Schwager. Neu sei auch die Entwicklung einerKommunikationsstrategiemit gleich starkerBetonung aufexterner und interner Kommunikation.

Am Ende haben die Experten der Arbeitsgruppe dem internationalen Norm-Entwurf ISO/DIS 14001 (DIS: Draft International Standard) zugestimmt. Somit kann jetzt die Kommentierungsfrist beginnen, zu der das DIN den Entwurf für diesen Konsultationsprozess in deutscher Sprache veröffentlicht hat.

Informationen zu den Umwelt-Trainings der DGQ

DGQ / DIN / DQS Expertenforum Energiemanagement: Nachweis der Kostenersparnis steht für die Teilnehmer im Fokus

Kostensenkung und Prozessoptimierung sind die wesentlichen Vorteile, die Experten bei der Einführung eines Energiemanagementsystems sehen. Das hat eine Meinungsumfrage und Diskussion auf einer Veranstaltung von DIN (Deutsches Institut für Normung e. V.), DQS (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen) und DGQ am 27. März in Berlin ergeben.

Die Mehrheit der Teilnehmer geht von einem Energieeffizienzpotenzial von sechs bis 15 Prozent aus. Auch bei den Herausforderungen spielen Kosten und Ressourcen eine wesentliche Rolle. So steht es für viele Teilnehmer im Vordergrund, mithilfe eines Energiemanagementsystems Kostenersparnisse nachzuweisen und eine entsprechende Kostenrechnung aufzubauen. Eine weitere Herausforderung ergibt sich aus der zunehmenden Komplexität unterschiedlicher Managementsysteme und der Notwendigkeit, diese zu integrieren.

Auf der Veranstaltung kamen Energiemanagement-Experten aus Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen zusammen. Globale Energie- und Mischkonzerne waren ebenso vertreten wie mittelständische Brauereien und Zulieferer. Im Fokus standen Themen wie die politischen Rahmenbedingungen, die sich aus der EEG-Novellierung ergeben sowie die international unterschiedliche Interpretation der Norm.

Die DGQ unterstützt Unternehmen in den Bereichen Energiemanagement und Umweltmanagement insbesondere bei der Ausbildung und Zertifizierung von Mitarbeitern. Mit ihren Partnern DIN und DQS informiert die DGQ regelmäßig über die praktischen Auswirkungen, die sich aus Revisionen und Änderungen von Normen ergeben.

 

 

 

Der Nutzen von CO2-Fußabdrücken liegt auf der Hand

Das Interesse an CO2-Fußabdrücken wächst. Die Gesellschaft fordert von den Unternehmen transparente Klimaschutz-Leistungen. Eine vereinheitlichte Datenbasis soll die Berichterstattung erleichtern.

CO2-Fußabdrücke können produkt-, aber auch organisationsbezogen erstellt werden. Viele Unternehmen sind dabei, CO2-Fußabdrücke – auch als Carbon Footprint bekannt –  zumindest ausschnittweise oder zu relevanten Teilbereichen zu berechnen. Dass das allgemeine Interesse daran zunimmt, liegt am wachsenden gesellschaftlichen Druck auf die Unternehmen, ihre Klimaschutz-Leistungen transparent darzustellen. Das setzt jedoch das Wissen über die Klimaschutzpotenziale voraus. Die Carbon Footprints leisten hier wichtige Beiträge. Wie verbreitet das Thema ist, zeigt ein Blick auf die Internetseiten von Global Footprint Network.

Anhand verschiedener Methoden und internationaler Normungen versuchen Experten, die Datenbasis von Carbon Footprints zu vereinheitlichen. Das soll die Nutzung dieser Daten für unterschiedliche Berichtspflichten erleichtern, unter anderem für Nachhaltigkeitsberichterstattungen zum Carbon Disclosure Project (CDP), Dow Jones Sustainability Index und Oekom Research. „Eine Klimaschutz-Leistung kann aber auch an wichtige Interessengruppen wie Kunden, Investoren, Behörden und Lieferanten proaktiv kommuniziert und zur Verbesserung des Unternehmensimages eingesetzt werden“, sagt DGQ-Produktmanagerin Claudia Nauta.

Angesichts des zunehmenden Konsumenten-Bewusstseins für Nachhaltigkeit könnten Carbon Footprints ihrer Ansicht nach den Unternehmen erhebliche Marktvorteile bieten. Der Wettbewerb ziehe sich dann durch die gesamte Wertschöpfungskette. Unternehmen mit Produkten im Endkundenmarkt fragen ihre Zulieferer bereits immer öfter nach dem Corporate Carbon Footprint (CCF) oder dem Product Carbon Footprint (PCF). Der CCF erfasst alle unternehmensbedingten Treibhausgasemissionen und deren Maß in CO2-Äquivalenten. Der PFC bezieht sich hingegen auf den Lebenszyklus eines bestimmten Produktes. Lohnenswert sind auch CO2-Betrachtungen kleineren Umfangs, beispielsweise mit Bezug auf Standorte oder Prozesse.

Nicht zuletzt helfen Carbon Footprints den Unternehmen dabei, Reduktionspotenziale bei Energieeinsatz und direkten Emissionen zu identifizieren: Der bewusste Einsatz von Ressourcen und Transparenz über Emissionsschwerpunkte kann Kosten einsparen und Investitionsentscheidungen erleichtern. Carbon Footprints wirken somit Hand in Hand mit Energieeffizienzpotenzialen und unterstützen Datenbasis, Zielfindung und Verbesserungsprojekte im Rahmen von Energiemanagementsystemen.

Von polititscher, gesetzlicher und freiwilliger Seite können künftig weitere Regulierungen und Berichterstattungspflichten erwartet werden. Insbesondere Unternehmen in Carbon Footprint-affinen Wertschöpfungsketten und mit nachhaltigkeitsorientierten Kunden sollten sich deshalb für die Zukunft darauf einstellen. Mit klarer Handlungsanleitung und durch Lernen von Best Practice-Beispielen können sie sich ein effektives Vorgehen sichern. Zu diesem Themenkreis bietet die DGQ das Seminar „Carbon Footprint als Unternehmensstrategie“. Es findet vom 2. bis 3. Juni 2014 in Ditzingen bei Stuttgart statt. Interessenten erhalten weitere Informationen dazu von Claudia Nauta, Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung, T 069-95424209, E-Mail: nc@dgq.de.

Mit Energiemanagementsystem vom Spitzenausgleich profitieren

Im November 2012 hat der Bundestag die Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuergesetzes beschlossen. Damit war absehbar, dass Steuererleichterungen ab 2013 an die Einführung zertifizierter Energiemanagementsysteme oder an andere Nachweisformen gekoppelt sein würden. Mit Inkrafttreten der Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung (SpaEfV) im August 2013 ist nun geregelt, wie Unternehmen den Nachweis über den Betrieb solcher Systeme zur Verbesserung der Energieeffizienz erbringen können.

Der Kreis der Unternehmen, die vom Spitzenausgleich profitieren können, ist inzwischen deutlich größer geworden, da die SpaEfV verschiedene Ansätze zulässt. Diese sogenannten „alternativen Systeme“ sind nicht an ein vollumfängliches Energiemanagementsystem nach ISO 50001 gekoppelt, sondern ermöglichen die schrittweise Einführung für einzelne Anlagen oder Unternehmensbereiche. „Interessant dürfte diese Vorgehensweise insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen sein“, sagt Claudia Nauta und verweist auf das Expertenforum Energiemanagement 2014 am 27. März in Berlin. Unter dem Thema „Spitzenausgleich – Effizienzsystemverordnung“ diskutieren dort Fachleute von DIN, DQS und DGQ, was beispielsweise eine schrittweise Einführung für einzelne Anlagen oder Unternehmensbereiche bedeutet und wie Unternehmen von Energieaudits und Energiemanagement profitieren können.

Viele Unternehmen haben bereits ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 eingeführt. Die Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung  schätzt die Anzahl der Zertifizierungen nach diesem Standard auf mittlerweile annähernd 3000 in Deutschland. Der gesetzliche Druck auf die Unternehmen sei dabei sicher eine Ursache. Nicht vergessen werden sollten aber auch die außersteuerlichen Vorteile, die ein Energiemanagementsystem durch den Anspruch kontinuierlicher Verbesserung mitbringt: „Unternehmen reduzieren beispielsweise ihre Energieverbräuche und -verluste und damit auch ihre Energiekosten. Infolgedessen leisten sie ebenso einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“.

Bei einem Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 – in Verstärkung zu den Anforderungen der DIN EN ISO 14001 für Umweltmanagement – bestehen die Herausforderungen zum Beispiel in einer konkretisierten Betrachtung strategischer und operativer Ziele. Die Erhebung sinnvoller Daten zu den Energieströmen im Unternehmen und die Entwicklung geeigneter Energieleistungskennzahlen sind dafür eine wichtige Basis. „Unternehmen mit einem bestehenden Umweltmanagement haben es um einiges leichter, dieses System für den Fokus Energie zu nutzen.“

Für weitere Unternehmen steht bereits fest, dass sie ein Energiemanagementsystem einführen. Dazu vermittelt die fünftägige Ausbildung zum DGQ-Energiemanagementbeauftragten fundiertes Wissen über die Anforderungen der DIN EN ISO 50001 und einen Überblick zu Strategie und potenziellen Verbesserungsmaßnahmen von Energieeffizienz. Weitere Information bei der DGQ gibt Produktmanagerin Claudia Nauta, Tel. 069 95424-209 oder nc@dgq.de.

Weitere Informationen zum Thema liefert die DQS GmbH (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen): Spitzenausgleich allgemein >>>
Aufstellung der Voraussetzungen für den Spitzenausgleich >>>

SpaEfV: Was Sie jetzt zur Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung wissen sollten

Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten wird die Energieeffizienz zunehmend zur Stellschraube im internationalen Wettbewerb. Zudem hat die Bundesregierung mit der Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuergesetzes weitere Anreize für die Ausschöpfung von Einsparpotenzialen in der deutschen Industrie geschaffen. Danach sind Steuererleichterungen ab 2013 an einen sparsamen Umgang mit Energie beziehungsweise den Nachweis der Einführung von Energiemanagementsystemen oder alternativen Maßnahmen zur Energieeffizienz gekoppelt. Was man jetzt tun muss, um den Spitzenausgleich zu erhalten, hat die DQS hier zusammengestellt.

Tipp: 24.10.2013 und 27.11.2013 DQS-Webinar „Energiemanagement und Spitzenausgleich – Was ist wichtig für 2013?“

Tarik Beganovic, DQS-Produktmanager Energie & Klimaschutz, erläutert, was Unternehmen in Bezug auf die Nachweisführung im Jahr 2013 beachten müssen.

Energiemanagement nach DIN EN ISO 50001: Kosten sparen, Liquidität steigern, Marktanteil stabilisieren

Frankfurt am Main, 27. April 2012 – Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten steht das Thema Energieeffizienz vor allem in stromintensiven Industrien weit oben auf der Agenda. Nachhaltiges Wirtschaften auf der Grundlage zertifizierter Managementsysteme führt in Unternehmen zu besseren Umweltbilanzen, aber auch zu spürbaren betriebswirtschaftlichen Vorteilen, etwa durch Kostensenkung, Liquiditätssteigerung oder Stabilisierung von Marktanteilen. Ziel des aktuellen DGQ-DIN-DQS-Forums „Energiemanagement nach ISO 50001“ war es nach Worten von DGQ-Moderatorin Claudia Nauta, den 100 Teilnehmern Anregungen zu geben, um ihre energetische Unternehmenssituation zu verbessern, die gesetzlichen Anforderungen zu beachten und damit ihre Energiekosten zu reduzieren. Experten schilderten zu diesem Zweck die Anforderungen an ein Energiemanagementsystem, zeigten die energiepolitischen Hintergründe auf und stellten ein Praxisbeispiel vor.

DIN EN ISO 50001 beinhaltet das Aufsetzen eines Energieplanungsprozesses, das Auflisten von Energiezielen und Aktionsplänen, das detaillierte Erfassen der Energieströme im Unternehmen sowie geeignete Überwachungsmechanismen als Basis einer verbesserten energiebezogenen Leistung. Normkonformes Energiemanagement bedeutet Christoph Graser zufolge eine systematische Identifikation und Hebung von Potenzialen in den Fertigungsprozessen, der Produktinnovation und in den Verhaltensweisen. „Eine Energy Performance beinhaltet messbare Ergebnisse bezüglich Energieeffizienz, Energieeinsatz und Energieverbrauch“, so der Fachmann aus dem Energy Sector der Siemens Fossil Power Generation Division. Liegen solche Kennzahlen vor, kann ein Unternehmen Audits wesentlich besser nutzen. „Das Energie-Audit geht intensiv auf die quantitativen Merkmale der Norm ein und hat mehr Potenzial, als nur der Zertifizierung zu genügen“, meinte Tarik Beganovic, Produktmanager Energiemanagement der DQS GmbH. Sven-Joachim Otto wies jedoch darauf hin, dass bezüglich der Energiewende in Deutschland die Unternehmen unter Zugzwang ständen. „Es ändert sich etwas, weil der Gesetzgeber jetzt ernst macht“, sagte der Partner von PricewaterhouseCoopers AG, Düsseldorf. So verfolge die Bundesregierung die energiepolitischen Ziele der EU zwar als „ehrgeiziger Musterschüler“ mit einem Energiekonzept, dem Energiewendepaket, dem 2. Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplan und dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). In der Unternehmensrealität gehe es jedoch um Einsparpotenziale. „Als Chef werden Sie dafür bezahlt, Energiekosten einzusparen, nicht aber Energie“, sagte der Jurist und verwies auf erhebliche Einsparpotenziale über eine EEG-Umlagereduzierung.

Laut Stefan Krakowka, Referatsleiter im Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), hat der Gesetzgeber bezüglich der Besonderen Ausgleichsregelung nach §§ 40 ff. EEG inzwischen Änderungen bei den Einstiegsgrößen bei Stromkosten vorgenommen, so dass künftig mit einem besonders hohen Antragseingang auch von KMU zu rechnen sei. Wichtig bei der Antragstellung seien komplette Pflichtunterlagen, etwa mit Stromrechnungen, Stromlieferverträgen und WP-Bescheinigung. Als künftige Zertifizierungsanforderung seien dann nur noch Managementsysteme nach EMAS und ISO 50001 nutzbar.

Dass sich Energiemanagement lohnt, belegt die Bayer MaterialScience AG. Felix Hanisch zufolge ist die Implementierung und Zertifizierung von Energiemanagement in ein integriertes Managementsystem gelungen. Damit verzeichnet das Unternehmen bisher eine knapp zehnprozentige Energieeffizienzsteigerung. Die Einsparungen betrugen 170.000 Tonnen CO2, 585.000 Megawattstunden und 35 Millionen Euro. Das Projekt wurde mit der Vorgabe bewilligt, dass es sich selbst trägt und zu von unabhängigen Begutachtern bestätigten Einsparungen führt, so der Prozessleittechniker aus dem Integrated Global Management System. Ein weiteres Energiemanagement-Forum ist für den 25. September in Berlin geplant.

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität prägt und moderiert die praxisnahe Plattform engagierter Fachleute aus allen Unternehmensebenen und Leistungsbereichen zum Thema Qualität. Der Verein mit knapp 7000 Mitgliedern und 62 Regionalkreisen bundesweit gestaltet Netzwerke und vergibt Zertifikate für nachgewiesene Kompetenz in Qualitäts-, Umwelt- und Arbeitssicherheitsmanagement. Die DGQ Weiterbildung GmbH qualifiziert jährlich mehrere Tausend Teilnehmer zu Beauftragten, Managern und Auditoren im Qualitäts- und Umweltmanagement sowie in der Arbeitssicherheit. Die DGQ Beratung GmbH ist Problemlöser bei allen qualitätsorientierten Managementaufgaben rund um Managementsysteme, Prozesseffizienz und Business Excellence. Die DGQ-Forschung erarbeitet in Gemeinschaftsprojekten mit KMU neue Anwendungen für das Qualitätsmanagement. Die DGQ Best Practice GmbH unterstützt Unternehmen, die ihre Leistungs- und Innovationsfähigkeit durch Benchmarking und Knowledge Services verbessern wollen.

Einladung zum kostenfreien DQS-Webinar

Energiemanagement: EN 16001 oder ISO 50001? Nach der jüngsten Veröffentlichung der ISO 50001 und der im August 2009 eingeführten EN 16001 stehen interessierten Unternehmen jetzt zwei zertifizierungsfähige Normen als Orientierungshilfe für ein Energiemanagementsystem zur Verfügung. Erfahren Sie mehr über Gemeinsamkeiten und Unterschiede in unserem Webinar, das wir Ihnen wahlweise an zwei Terminen anbieten. Dauer des Webinars: ca. 30 Minuten. Termine: 28. Juli 2011 30. August 2011 Beginn ist jeweils um 16:00 Uhr. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.dqs-nachhaltigkeit.de

„Wer zukunftsfähig bleiben will, muss handeln“

Forum Energiemanagement und Energieeffizienz in Hannover zeigt Perspektiven auf Energieströme managen und Energie effizient einsetzen: Unternehmen, die auf diese beiden Prinzipien bauen, sparen Kosten und fördern den Klima- und Ressourcenschutz. Was es zu beachten gilt und welche Möglichkeiten sich den Organisationen bieten, haben IHK, DGQ und DQS auf der Veranstaltung “Energiemanagement und Effizienzmaßnahmen in der Betriebspraxis” am 27. Juni in Hannover gezeigt.

„Wer zukunftsfähig bleiben will, muss jetzt handeln“, betonte Dr. Horst Schrage, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Hannover, zum Auftakt der Veranstaltung. Wichtig sei es dabei vor allem, den Unternehmen Instrumente wie Managementnormen und praxisbezogene Beispiele zur Energieeffizienz an die Hand zu geben. Dann werde der Klimaschutz „wie selbstverständlich erreicht“.

Eines der wohl wichtigsten Instrumente ist das Energiemanagement-System, zum Beispiel nach DIN EN 16001 oder ISO 50001. „Ob Energiemanagement-Systeme künftig Pflicht sein werden und welche Anforderungen sie erfüllen müssen, um an Förderungen für erneuerbare Energien nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und weiteren Vorschriften teilhaben zu können, ist derzeit noch unklar“, berichtete Dr. Werner-Korall von der DQS. Einige politische Beschlüsse stünden noch aus.

„Der Aufwand für die Einführung und Zertifizierung eines Energiemanagement-Systems lässt sich um rund 30 Prozent reduzieren“, sagte Dr. Stefan Kloos, Geschäftsführer der DGQ Beratung. Dies funktioniere am besten, indem man das Energiemanagementsystem in ein bestehendes QM- oder Umweltmanagement-System nach DIN EN ISO 9001 beziehungsweise 14001 integriere. Besonders wichtig sei generell ein durchdachtes Projektmanagement bei der Einführung.

Das bestätigte auch Michael Eickenfonder, Umweltbeauftragter der KSM Castings GmbH, der den Teilnehmern einen Einblick in das Energiemanagement-System einer Gießereigruppe gewährte. Vor allem müsse man die oberste Leitung für das Thema gewinnen, so der Experte. „Denn ohne die Geschäftsführung können Sie Energiemanagement und Effizienzmaßnahmen vergessen.“

Wie es einer Bäckerei und einem Maschinenhersteller gelungen ist, die Energieeffizienz zu steigern, berichtete Helge Steinkraus von der Klimaschutzagentur Region Hannover. Darüber hinaus stellte er die regionale Kampagne „e.coBizz – Energieeffizienz für Unternehmen“ vor. Sie soll Unternehmen dabei unterstützen, eigene Energiesparpotentiale zu erkennen und zu nutzen. Weitere Hinweise zu den Energie-Netzwerken rund um Hannover gab Dr. Alexander Wittlohn, der Zahlen, Daten und Fakten der IHK, der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW ) und der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) präsentierte.

Die Potenziale der Wärmedämmung und der Optimierung der Gebäudeleittechnik sind im Gebäudebestand bei kleinen wie bei großen Betrieben noch immer immens. Das verdeutlichte Peter B. Schmidt vom PBS Planungsbüro Schmidt. Durch ein wirksames Energiemanagement-System ist es dem Unternehmen gelungen, in einem Bürogebäude Energieeinsparmöglichkeiten zu identifizieren.

Mit fast hundert Teilnehmern war die Veranstaltung in Hannover ausgebucht. Aufgrund der großen Nachfrage sind bereits weitere Energiemanagementforen in Nürnberg, Berlin, Mannheim und Düsseldorf geplant. Weiter Information unter: www.en-16001.net

Neues FQS-Forschungsprojekt steigert Energieeffizienz

Am 1. März 2011 ist das von der FQS betreute Forschungsprojekt „Energie-Managementsystem zur bedarfsgerechten Integration in bestehende Qualitätsmanagement-Strukturen“ gestartet. Das Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie IPT, Aachen wird in den nächsten zwei Jahren eine Methodik zur Einführung eines Energie-Managementsystems nach DIN EN 16001 entwickeln. Das Projekt richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen, die bereits über ein zertifiziertes Managementsystem verfügen, zum Beispiel nach DIN EN ISO 9001. Damit von den Ergebnissen auch Organisationen profitieren, die in Sachen Zertifizierung noch ganz am Anfang stehen, soll das zu entwickelnde Managementsystem auch ohne vorhandene Strukturen implementierbar sein. KMUs haben so erstmals die Gelegenheit, ihre Energieeffizienz ganzheitlich zu analysieren, zu verbessern und die Forderungen von DIN EN 16001 zu erfüllen. Auf diese Weise ermittelte Potenziale sollen Kosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig steigern. Interessenten erhalten weitere Information bei Verena Mennicken, Projektmanagerin für nationale Forschungsprojekte bei der FQS. Kontakt: vme@dgq.de

Standard in der Energieeffizienz-Dienstleistung zeigt Chancen auf

Für Kunden wie für Anbieter einer Energieeffizienz-Dienstleistung ist es das Ziel, die Energieeffizienz der Organisation kontinuierlich zu verbessern. Denn das fördert Klimaschutz und steigert die Wirtschaftlichkeit. Um dies zu erreichen, werden entsprechende Daten gemessen und bewertet. Auf dieser Basis können im Anschluss angemessene Optimierungsmaßnahmen festgelegt und umgesetzt werden. Wie das funktioniert, zeigt der Standard DIN EN 15900:2010-10. Er definiert Energieeffizienz als das Verhältnis zwischen dem Einsatz von Energie und dem Ertrag an Leistung, Dienstleistung, Waren oder Energie. Darüber hinaus gibt er Beispiele für Energieaspekte, die verbessert werden können, wie Gebäudedämmung, Druckluft, Heizkessel, Antriebe, Beleuchtung, Hausleittechnik und Nutzerverhalten. Die besondere Stärke dieses Standards liegt darin, dass er den idealen Ablauf einer Energieeffizienzdienstleistung beschreibt. Eine Möglichkeit, Experten zu diesem Thema zu befragen, bietet die Veranstaltungsreihe von DQS, DGQ und IHK zum Thema Energiemanagement und Energieeffizienz. Die erste Veranstaltung findet am 27. Juni in der IHK Hannover statt. Interessenten erhalten nähere Informationen bei Claudia Nauta, nc@dgq.de.

Energie-Management-System zur bedarfsgerechten Integration in bestehende Qualitätsmanagement-Strukturen (EMSI)