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Ihr Antrag zur Rezertifizierung / Verlängerung

Verlängern Sie Ihr Zertifikat, damit Ihre Kompetenz auch weiterhin offiziell bestätigt ist.

Was wir im Einzelnen benötigen, finden Sie im verlinkten Informationsblatt auf der rechten Seite.

Für das Ausfüllen des Antrages zur Verlängerung Ihres Zertifikats empfehlen wir Ihnen zuerst den Download auf Ihren Rechner, falls der Antrag nicht automatisch in einem pdf-Reader geöffnet wird. Dadurch können Sie die verlinkten Informationen lesen und die Formularfelder nutzen. Bitte senden Sie alle Nachweise mit dem Antrag in einem pdf-Dokument an pz@dgq.de.

Die Aufgabe der DGQ
Wir prüfen, ob Sie die festgelegten Anforderungen erfüllen. Diese beziehen sich auf Weiterbildungs- und Tätigkeitsnachweise sowie Ihre berufliche Praxis während des Gültigkeitszeitraumes des Zertifikates.
Die Kriterien für die Verlängerung legen internationale und nationale Regelwerke (Normen, wie z.B. DIN EN ISO/IEC 17024, DIN EN ISO 9001, EOQ-Vorgaben, etc.) fest.
Durch die Rezertifizierung weisen Sie Ihre Fachkompetenz gegenüber Dritten nach. Dies bestätigt die DGQ-Personenzertifizierungsstelle in ihrer Funktion als neutrale Stelle.


Wichtige Hinweise bei Normrevisionen

Bitte beachten Sie, dass für die Verlängerung Ihres Zertifikates der Besuch einer mindestens eintägigen Schulung zu den Neuerungen der jeweiligen Norm verpflichtend ist:


Notwendig für alle Zertifikatsinhaber aus dem Bereich Audit.
Im August 2018 in einer neuen Version erschienen. Bitte besuchen Sie einen Refresher zur neuen Norm, anderenfalls können wir Ihnen keine Verlängerung Ihres Personenzertifikates ausstellen. In diesem Fall ist eine vollständige Zertifizierung mit dem Ablegen einer Prüfung notwendig.


Notwendig für alle Zertifikatsinhaber aus dem Bereich Arbeitssicherheit.
Im Juni 2018 in einer neuen Version erschienen. Bitte besuchen Sie einen Refresher zur neuen Norm. Anderenfalls können wir Ihnen keine Verlängerung Ihres Personenzertifikates ausstellen und es ist eine vollständige Zertifizierung mit dem Ablegen einer Prüfung notwendig.


Notwendig für alle Zertifikatsinhaber aus dem Bereich Energiemanagement.
Eine neue Version der ISO 50001 wurde im Dezember 2018 veröffentlicht. Bitte besuchen Sie einen Refresher zur neuen Norm. Anderenfalls können wir Ihnen keine Verlängerung Ihres Personenzertifikates ausstellen und es ist eine vollständige Zertifizierung mit dem Ablegen einer Prüfung notwendig.


Notwendig für alle Zertifikatsinhaber aus dem Bereich Labormanagement.
Im März 2018 in einer neuen Version erschienen. Bitte besuchen Sie einen Refresher zur neuen Norm. Anderenfalls können wir Ihnen keine Verlängerung Ihres Personenzertifikates ausstellen und es ist eine vollständige Zertifizierung mit dem Ablegen einer Prüfung notwendig.

Besuchen Sie einen unserer Workshops zur Normrevision:

Alle weiteren Workshops und Informationen finden Sie unter: DGQ-Verlängerung »


Personen, die bisher ausschließlich als "EOQ Quality Management Representative (in Healthcare)" zertifiziert sind, erhalten künftig zusätzlich das Zertifikat "DGQ-Qualitätsmanagementbeauftragter (im Gesundheits- und Sozialwesen)".

Personen, die bisher ausschließlich als "EOQ Quality Manager (in Healthcare)" zertifiziert sind, erhalten künftig zusätzlich das Zertifikat "DGQ-Qualitätsmanager (im Gesundheits- und Sozialwesen)".

Bitte senden Sie uns hierfür ergänzend eine Kopie des Zeugnisses oder der Urkunde (fachgebundene) Hochschulreife / (Fach-)Abitur oder abgeschlossene Berufsausbildung, um die Anforderungen des zugrunde liegenden Zertifizierungsprogramms (EOQ CoS/CS) zu erfüllen.

DGQ Personenzertifizierung

Kontakt zur DGQ Personenzertifizerungsstelle

Wir beraten Sie gerne und freuen uns auf Ihren Anruf unter:

069 954 24-332

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Informationsblatt zur Rezertifizierung

Anträge zur Zertifikatsverlängerung

Verhaltenskodex

20 Jahre DIN EN ISO 14001: DGQ und DQS zeigen Trends und Entwicklungen auf

Die Norm DIN EN ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme wurde vor 20 Jahren erstmalig verabschiedet. Zu diesem Anlass haben die Deutsche Gesellschaft für Qualität und die DQS GmbH Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen Unternehmensvertreter, Mitglieder des Normungsausschusses, DQS-Auditoren und DGQ-Trainer zu den Entwicklungen im Umweltmanagement befragt. Mehr erfahren

 

 

Das Projekt „Revision 14001“ erfolgreich meistern

Welche Chancen und Herausforderungen birgt die Revision von ISO 14001 für Unternehmen? Antworten liefern verschiedene Trainingsangebote der DGQ, wie der zweitägige Workshop „Revision 9001 & 14001“, der DGQ-Umweltrefresher oder die Kooperationsveranstaltungen. Letztere führt die DGQ gemeinsam mit DIN und DQS durch.

Ziel aller Workshops und Seminare ist es, über die Neuerungen der Revision zu informieren. Darüber hinaus bekommen Teilnehmer Methoden an die Hand, um die neuen Forderungen in der Organisation einzuführen. Experten beantworten Fragen zur Auditierung und Zertifizierung. Sprich, die Teilnehmer erfahren, wie das Projekt „Revision 14001“ erfolgreich verläuft.

Die nächste Kooperationsveranstaltung mit dem Titel ISO 14001:2015 – Die nächste Generation können Interessenten am 2. Dezember 2015 in Berlin besuchen. Der nächste Umweltrefresher findet vom 21. bis 22. Dezember findet statt – ebenfalls in Berlin. Der zweitägige Workshop „Revision 9001 & 14001“ wurde bereits als Inhouse-Veranstaltungen durchgeführt. Interessenten erhalten weitere Informationen und kurzfristige Terminangebote für eine offene Veranstaltung bei DGQ-Produktmanagerin Claudia Nauta (E-Mail: nc@dgq.de, Tel.: 069 95424-210). Der Workshop ist Bestandteil der neuen Produktlinie DGQ-PraxisWerkstatt. Sie greift Trendthemen auf und setzt auf eine Mischung aus Theorie und praktischen Übungen, die die schnelle Umsetzung ins Unternehmen garantiert.

DIN EN ISO 14001:2015 ist beim Beuth-Verlag bereits als Download-Version bestellbar. Printversionen werden ab November verfügbar sein. Besucher der DGQ-DIN-DQS-Veranstaltungen erhalten 50 Prozent Rabatt auf die Norm.

DIN EN ISO 14001:2015 ist online

Workshops sollen auf UMS-Aktualisierung vorbereiten

Nachdem im September ISO 14001:2015 in englischer Sprache veröffentlicht wurde, liegt inzwischen auch die deutsche Fassung vor. Spätestens jetzt beginnen die Unternehmen mit zertifiziertem Umweltmanagement, ihre umweltrelevanten Prozesse zu aktualisieren. Zahlreiche Umweltmanagementbeauftragte haben sich bereits im laufenden Jahr auf den DGQ-DIN-DQS-Veranstaltungen zur Revision der ISO 14001 informiert. In drei Workshops wurden die wichtigsten Neuerungen unter die Lupe genommen und erprobt.

Bessere Beziehungen durch mehr Kommunikation

Ein Workshop befasste sich umfassend mit der Kontext-Ermittlung und -Bewertung sowie den Erwartungen und Erfordernissen interessierter Parteien. Hier sind Unternehmen künftig stärker in der Strategiearbeit gefordert. Es geht darum zu erkennen, welche umweltrelevanten Themen Einfluss auf das jeweilige Geschäftsmodell nehmen könnten. Darunter fallen Umwelteinflüsse wie etwa Ressourcenengpässe, die oft Hand in Hand mit Verteuerungen gehen. Dazu gehören aber auch Einflüsse interessierter Parteien, die von den Umweltschäden durch das Unternehmen betroffen sind. Diese könnten sich durch Klagen oder durch Kaufverweigerung negativ auf den Gesamterfolg des Unternehmens auswirken. „Eine wichtige Erkenntnis aus diesem Workshop war, dass Themen und interessierte Parteien miteinander korrelieren und es häufig selbstverständliche, jedoch unausgesprochene Erwartungen gibt“, sagt Claudia Nauta. Deshalb empfiehlt die Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung für die Einbindung der interessierten Parteien ein Konzept zu Kommunikation und Beziehungsmanagement. Fokus sei insgesamt, die entscheidenden Erwartungen und Einflüsse aufzugreifen, damit Aufwand und Nutzen dieses Arbeitsschrittes angemessen bleiben.

Lebensweg von Produkten betrachten

Zudem zieht bereits mit den Kundenerwartungen die Ökologie in die Produktwelt ein. So ist Umweltschutz über den Lebensweg eines Produktes oder einer Dienstleistung ebenfalls ein verstärktes Ziel von DIN EN ISO 14001:2015. „Wo es bisher um direkte und indirekte Umweltauswirkungen ging, tritt jetzt die Forderung nach einer Lebenswegbetrachtung von Produkten über die gesamte Wertschöpfungskette ein“, so Nauta. Workshop-Resümee hier: Für eine derart umfassende Betrachtung wird Teamarbeit intern wie extern in der Lieferkette zwingend notwendig. Darüber hinaus empfiehlt Nauta die Konzentration auf die größten Hebel für den Umweltschutz – also auf Produkte mit großem Einfluss sowie Neuentwicklungen. Ebenso an Bedeutung gewinnen werden Themen wie Sollbruchstellen und Haltbarkeit sowie Kreislaufwirtschaft.

Risiken sind mit Chancen verbunden

Der dritte Workshop behandelte die neue Forderung, Risiken und Chancen systematisch zu ermitteln. Dies aufgrund der Einflüsse von Kontext und interessierten Parteien, aufgrund bindender Verpflichtungen aus Recht und Vereinbarungen und aufgrund von Umweltaspekten der eigenen Geschäftsmodelle und der gesamten Wertschöpfungskette. Wichtigste Erkenntnis hier: Mit fast jedem Risiko ist auch eine Chance verbunden. In puncto Risikoabsicherung sind die Organisationen bereits gewappnet: Das Bewerten von Umweltaspekten und das Einhalten rechtlicher und behördlicher Verpflichtungen haben dazu bereits praktikable Vorlagen geliefert. Übersehen wurden bisher vor allem die Chancen – und damit wichtige Potenziale für den Umweltschutz und das Geschäftsmodell. Dazu Moderatorin Claudia Nauta: „Jetzt kommt es darauf an, wie die Umweltmanagementbeauftragten diese Neuerungen ins Unternehmen einbringen und Teams und Führungskreise für eine nutzbringende Umsetzung motivieren“. Umweltmanagementbeauftragte können sich das Revisions-Know-how in den DGQ-Umweltrefreshern 2016 aneignen.
Weitere Informationen zu den Umweltrefreshern

 

Neuer FQS-Leitfaden: Einführung eines Energiemanagementsystems

Zunehmender Energiebedarf, begrenzte energetische Rohstoffe und volatile politische Rahmenbedingungen beeinflussen die Energiemärkte immer stärker. Davon betroffen sind vor allem stromintensive Unternehmen. Sie können jedoch Ausgleichsregelungen im Sinne des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist neben anderen Rahmenbedingungen der Nachweis eines zertifizierten Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001. Darüber hinaus räumen das Strom- und das Energiesteuergesetz unter bestimmten Bedingungen Steuererleichterungen ein, die an ein Energiemanagementsystem gebunden sind.

Im Forschungsprojekt „EMSI – Energie-Management-System zur bedarfsgerechten Integration in bestehende Qualitätsmanagement-Strukturen“ hat das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie (IPT), Aachen, ein Vorgehen zur Implementierung der Strukturen eines solchen integrierten Managementsystems entwickelt. Dieses Energiemanagementsystem funktioniert auch als Stand-Alone-Lösung für solche Unternehmen, die kein zertifiziertes Qualitätsmanagementsystem betreiben. Das gilt insbesondere für produzierende KMU.

Zentrales Element im Forschungsprojekt ist eine Prozesslandkarte. Sie bildet den Ordnungsrahmen und gliedert die Prozesse in Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozesse. Teil des Projekts ist auch ein Rollenmodell. Darin sind Rollen definiert, denen Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten zugewiesen sind, etwa die des Energiemanagement- oder die des Messtechnikbeauftragten für Energie.

Das Projekt der FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e.V., die als Forschungsbereich innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ) beheimatet ist, wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Die Projektergebnisse liegen jetzt als FQS-DGQ-Band 88-09 vor: Leitfaden zur Einführung eines Energiemanagementsystems. Der 43-Seiten-Bericht inklusive CD-ROM kostet 59 Euro und kann unter ISBN 978-3-940991-15-7 bezogen werden bei Verena Mennicken, Tel. 069-95424197, E-Mail: vme@dgq.de.

Die ISO-Revision 14001 fordert mehr Strategie

Im Juni 2015 hat die erste DGQ-DIN-DQS-Veranstaltung zur neuen Generation der ISO 14001:2015 mit mehr als 50 Teilnehmern stattgefunden. In kleinen Workshops eigneten sich die Teilnehmer Methoden zu den wichtigsten Themen der Normenrevision an: die Erweiterung auf Kontext und Interessengruppen der Organisation, die Lebenszyklusperspektive sowie umweltbezogene Chancen und Risiken. Prinzipiell handelt es sich dabei um systematische Ansätze, die für die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen unverzichtbar sind.

Die Führung ins Boot holen

„Organisationen sollen zukünftig ihre Umweltleistung klarer durch Ziele und Strategien steuern. Vor allem darin liegt ein hoher Anspruch der revidierten ISO 14001“, erläutert Claudia Nauta, Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung. Während sich die Teilnehmenden mit den neuen Revisionsanforderungen und den praktischen Schritten dorthin vertraut machten, wuchs aber auch eine weitere Erkenntnis: Wenn es um die Strategien und das Bewerten umweltrelevanter Risiken und Chancen geht, müssen die Führungskräfte stärker ins Boot geholt werden. Die Teilnehmer der Veranstaltung waren jedoch skeptisch, dass dies in den Organisationen nachhaltig und sinnvoll gelingen werde. So wurde der fehlende Fokus der Führung auf Umweltthemen als ein wesentliches Hemmnis erachtet. Das liege zum Teil in der hohen Arbeitsdichte sowie Komplexität in den Unternehmen begründet. Einen weiteren Grund sahen die Teilnehmenden in den großen Spielräumen begründet, die ISO 14001:2015 bieten werde. Die Revision verstärke zwar die Eigenverantwortung in der Bewertung relevanter und angemessener Einflüsse auf die Umweltsituation der Organisation. Gemacht werde aber nur, „was gemacht werden muss“.

Umweltmanagement ist strategische Entscheidung

Eine solche Situation erinnert die Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung an das Dilemma des Holzfällers, der keine Zeit hat, seine Axt zu schärfen: „Deshalb ist den Unternehmensführungen zu empfehlen, sich darüber bewusst zu sein, dass ein Umweltmanagementsystems schon immer eine strategische Entscheidung war“, betont Claudia Nauta. Selbst dann, wenn diese Entscheidung ausschließlich getroffen wurde, um Kundenanforderungen zu erfüllen. Insgesamt unterstützen und fordern die Erweiterungen der Revision die Nachvollziehbarkeit strategischer Entscheidungen in Bezug auf Umwelteinflüsse von und nach außen. In Zukunft heißt es klar: „Die oberste Leitung muss in Bezug auf das Umweltmanagementsystem Führung und Verpflichtung zeigen, indem sie sicherstellt, dass die Umweltpolitik und die Umweltziele festgelegt und mit der strategischen Ausrichtung und dem Kontext der Organisation vereinbar sind“ (Kap. 5.1, ISO/DIS 14001:2014). Deshalb sollte die Führung einer Organisation ihre Ziele und Strategien (Bild 1) formulieren und sich ihrer damit verbundenen Werte bewusst sein. Ein solches Vorgehen erleichtert die Definition einzelner Prozessziele, etwa in der Kommunikation umweltrelevanter Informationen, in der Produktentwicklung oder bei Kooperationen und Partnerschaften.

 

Energieaudit: KMU und NICHT-KMU in der Nachweispflicht

Bei jedem Gesetz steht am Anfang die Prüfung, ob es auf einen zutrifft oder nicht. So auch im Fall des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G), das alle Unternehmen egal welcher Branche oder Größe durch eine Stichprobenkontrolle treffen kann.

Das EDL-G verpflichtet Nicht-KMU, bis zum 5. Dezember 2015 ein Energieaudit gemäß DIN EN 16247-1 im Unternehmen durchzuführen. Diese Gesetzespflicht wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) überprüft. Nicht-KMU müssen dann auf Nachfrage des BAFA einen Nachweis der erfüllten Energieauditpflicht erbringen. Aber auch kleine und mittelständische Unternehmen oder Kleinstunternehmen können angefragt werden und müssen dann einen Nachweis vorlegen, dass das Gesetz auf sie nicht zutrifft. Deswegen ist die eindeutige Überprüfung und Entscheidung für jedes Unternehmen wichtig.

Das BAFA hat ein Merkblatt für Energieaudits herausgegeben, das sich insbesondere der Frage der „Adressaten der Energieauditpflicht nach § 8 Abs.1 i.V.m. § 1 Nr. 4 EDL-G“ widmet. Es verweist auf die Grundlage der Definition von KMU und Nicht-KMU, nämlich die Empfehlung der EU-Kommission zur Definition der Kleinstunternehmen sowie der kleinen und mittleren Unternehmen vom 6. Mai 2003. Die EU-Empfehlung erläutert den Unternehmensbegriff sowie Kriterien wie Mitarbeiterzahlen und finanzielle Schwellenwerte aus Sicht von KMU und Kleinstunternehmen.

Das BAFA beschreibt dagegen die Kriterien aus Sicht von energieauditpflichtigen Nicht-KMU. Außerdem geht das Merkblatt auf die wichtigen Faktoren der Eigenständigkeit sowie der Berechnung der Mitarbeiterzahlen ein. Hinsichtlich der Eigenständigkeit ist zu berücksichtigen, ob ein Unternehmen an anderen beteiligt ist oder selbst Anteilseigner hat. Bei Unternehmen, die sich nah an den Schwellenwerten bewegen, müssen gegebenenfalls die letzten fünf Jahre hinzugezogen und zurückgerechnet werden. Grundlegender Stichtag für die Feststellung des KMU- oder Nicht-KMU Status ist der 31. Dezember 2014. Aber die Feinheiten sollten sowohl auf Basis der EU-Empfehlung als auch des BAFA-Merkblattes sorgfältig geprüft werden.

Diese Prüfung erfolgt am besten durch den Controller des Unternehmens, eventuell ist es ratsam den Wirtschaftsprüfer einzubeziehen. Auch wenn es sich um ein KMU oder Kleinstunternehmen handelt, sollte das Prüfergebnis in der vom BAFA vorgeschlagenen Selbsterklärung dokumentiert werden, um diese im Nachfragefall vorzulegen. Die Energieauditpflicht für Nicht-KMU ist erfüllt, wenn Unternehmen zwischen dem 4. Dezember 2012 und dem 5. Dezember 2015 ein Energieaudit gemäß DIN EN 16247-1 durchgeführt haben. Der Nachweis besteht in einem vom Energieauditor unterzeichneten Energieauditbericht und einer Bestätigung der Geschäftsführung. Alternativ dazu kann ein Nicht-KMU sein zertifiziertes Energiemanagementsystem nach ISO 50001 oder sein validiertes Umweltmanagementsystem nach EMAS mit aktuellem Stand nachweisen.

Unternehmen, die sich für eines der Managementsysteme erst noch entscheiden, müssen eine Zertifizierung bis zum 31. Dezember 2016 erreichen, allerdings schon bis zum 5. Dezember 2015 eine Selbstverpflichtung der Geschäftsführung sowie eine energetische Bewertung umsetzen. Eine energetische Bewertung umfasst im Wesentlichen die Bestandsaufnahme von eingesetzten Energieträgern und –strömen mittels technischer und wirtschaftlicher Kennzahlen sowie Verbesserungsmöglichkeiten.

Insbesondere für energieauditpflichtige Unternehmen geht das DGQ-Seminar Energieaudit nach DIN EN 16247-1/ISO 50002 auf die nächsten Schritte ein. Es findet am 21. Juli in Frankfurt und am 29. Juli in Bochum statt. Interessenten erhalten weitere Informationen bei Produktmanagerin Claudia Nauta (T 069 954 24-209, E-Mail nc@dgq.de).

ISO 14001 erreicht FDIS Phase

Nach einer ersten Sitzung im Februar 2015 in Tokio hat die Arbeitsgruppe ISO TC 207 SC1 WG5 die Kommentare zum ISO DIS 14001 während eines weiteren Treffens bearbeitet und das daraus resultierende Dokument in das FDIS Stadium übergeleitet. Dieser Beschluss kam nach fünftägiger Behandlung der Kommentare am 24. April 2015 in London zustande.

Nach redaktioneller Bearbeitung und Freigabe durch das ISO-Sekretariat ist damit der Weg frei für die finale Abstimmung der ISO-Mitgliedsorganisationen im Juli über die neue Version von ISO 14001. Die für September 2015 vorgesehene Veröffentlichung liege somit „voll im Plan“, so Thomas Votsmeier, Leiter Personenzertifizierung bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ).

Anne Marie Warris, Convenerin von ISO/TC 207/SC 1 Environmental Managementsystems, beglückwünschte die Mitglieder der Arbeitsgruppe zum erfolgreichen Abschluss ihrer 2012 begonnen Arbeit an der ISO 14001-Revision. Gleichzeitig bedankte sie sich für die langjährige und zeitintensive ehrenamtliche Tätigkeit der Experten und für die Finanzierung der sie entsenden Organisationen.

Aktuelle Informationen über den Stand der Arbeiten und die wesentlichen Änderungen sind auf der ISO-Homepage veröffentlicht.

Energieaudits – Kür für KMU, Pflicht für große Unternehmen

Im März wurde die Änderung des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) verabschiedet. Es verpflichtet große Unternehmen („Nicht-KMU“) aller Branchen, Energieaudits nach DIN EN 16247-1 durchzuführen. Alternativen sind eine Validierung nach EMAS oder die Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001. Demnach müssen Organisationen Energieaudits oder die Bestandsaufnahme der Energieströme und Energieträger bis zum 5. Dezember 2015 durchführen. Für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU – Definition mit Schwellenwerten auf S. 14) bestehen freiwillige Fördermöglichkeiten zur Energieberatung.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist verpflichtet, die Nachweise über Energieaudits gemäß EDL-G in Stichprobenkontrollen zu prüfen. Es gibt ein Merkblatt zu den Voraussetzungen heraus, die ein interner oder externer Energieauditor erfüllen muss. Gefordert wird beispielsweise ein Hochschulabschluss, ein staatlich geprüfter Techniker oder Meister einschlägiger Fachrichtung. Unter den Publikationen des BAFA soll bis Ende April 2015 ein weiteres Merkblatt mit Anwendungshilfen für Energieaudits nach den gesetzlichen Bestimmungen der §§ 8 ff. EDL-G veröffentlicht werden.

Wer im Unternehmen Energieaudits durchführt oder koordiniert, sollte wissen, worauf es dabei ankommt. Nicht nur um die gesetzliche Forderung mit entsprechenden Nachweisen zu erfüllen. Sondern auch, um mithilfe der Ergebnisse Kosten zu senken und Ressourcen zu schonen. Beim DGQ-Seminar Energieaudit nach DIN EN 16247-1/ISO 50002 stehen diese Aspekte und der Energieauditprozess im Fokus. Es findet am 21. Juli in Frankfurt und 29. Juli in Bochum statt. Fragen zum Seminar beantwortet DGQ-Produktmanagerin Claudia Nauta; E-Mail nc@dgq.de, T 069 424-209.

 

ISO/DIS 14001 unter die Lupe genommen

Die revidierte Umweltmanagementnorm ISO 14001 will Organisationen künftig wesentlich stärker in ihrer Strategiearbeit und Eigenverantwortung unterstützen. Doch bis zur geplanten Veröffentlichung sind noch die letzten Schritte zu bewältigen: die Entwicklung vom aktuellen Entwurf über den Final Draft bis hin zur endgültigen Fassung.

Vor diesem Hintergrund zogen die Umweltmanagement-Experten von DGQ, DIN und DQS eine Zwischenbilanz aus deutscher Sicht. Während des Treffens am 16. Januar nahmen sie Stellung zu den Neuerungen der revidierten ISO 14001 und tauschten sich über das weitere Vorgehen aus. Damit haben sie gleichzeitig die fachliche Basis für die DGQ-DIN-DQS-Informationsveranstaltungen zum Stand der Normentwicklung für das laufende Jahr gelegt. „Die langjährigen Trainer, Zertifizierungsauditoren und Experten aus dem DIN-Gremium waren hochmotiviert, sich hinsichtlich der Spielräume, Angemessenheit und Leitplanken der Interpretation zu kalibrieren“, berichtet DGQ-Produktmanagerin Claudia Nauta.

Bereits im letzten Jahr lief eine erfolgreiche Serie an Info-Veranstaltungen, in denen die neue High Level Structure als übergeordnete Struktur vorgestellt wurde. Dort hatten sich mehr als 500 Teilnehmer über die wesentlichen Neuerungen informiert. 2015 stehen weitere Veranstaltungen mit Workshops zu konkreten Interpretationen und Handlungshilfen an. Mit Erscheinen der endgültigen Normen im Herbst ist dann auch eine Systemzertifizierung möglich.

Aktuell befindet sich der Revisionsprozess noch im Stadium eines Entwurfs ISO DIS 14001:2014. Mit einem Final Draft zum Umweltmanagementsystem ist voraussichtlich im April/ Mai zu rechnen, mit der endgültigen Fassung spätestens im September 2015. Obwohl danach großzügige Übergangsfristen für die Zertifizierung von Umweltmanagementsystemen gelten, bereiten sich zahlreiche interessierte Unternehmen schon jetzt darauf vor. „Positive Begleiterscheinung ist, dass die Revision im Umweltmanagement ungefähr zeitgleich mit der Revision im Qualitätsmanagement zusammentrifft. So können Anwender die beiden häufigsten ISO-Anwendungen 9001 und 14001 in einem Zuge anpassen“, so Claudia Nauta weiter.

Deshalb habe die Integration von Managementsystemen am 16. Januar mit im Fokus gestanden. Denn die angestrebte High Level Structure vereinfacht künftig den Vergleich der Normen ISO 9001 und 14001 wesentlich. Dies betrifft nicht nur die Struktur, sondern auch die Terminologie. Unterschiede bestehen aber weiterhin: So betont die ISO 9001 stärker die Prozessorientierung, während in der ISO 14001 die Lebenswegbetrachtung von Produkten im Vordergrund steht. So wiegt das Wissensmanagement einer Organisation in der einen Norm schwerer, während der Umgang mit bindenden Verpflichtungen in der anderen stärker in Erscheinung tritt.

Hinsichtlich der Anforderung an eine Zertifizierung stellt die revidierte Norm eine erhebliche Herausforderung dar. „Beispielsweise in Bezug auf die externe Kommunikation oder die Lebenswegbetrachtung sind softe Formulierungen gewählt, die den Unternehmen einen großen Spielraum eröffnen“, erläutert Bernhard Schwager, Obmann im Normenausschuss „172 Umweltmanagement“ beim DIN und hauptberuflich Leiter der Geschäftsstelle Nachhaltigkeit bei der Robert Bosch GmbH.

Informationen zu Veranstaltungen gibt Claudia Nauta, Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung unter nc@dgq oder Tel.: 069/95424-209.

ISO-Revisionen 2015: Die Weichen sind gestellt

Knapp 500 Teilnehmer sind in diesem Herbst der Einladung von DGQ, DIN und DQS gefolgt, sich über den Stand der Revisionen von ISO 9001 und ISO 14001 zu informieren. Der Zeitpunkt, sich mit dem Thema zu beschäftigen, war gut gewählt: Schließlich können wichtige Eckdaten und Neuerungen mit Vorliegen der Normentwürfe (DIS) bereits auf einer richtungweisenden Grundlage betrachtet werden. Welche Rolle diese international anerkannten Regelwerke in den globalen und regionalen Märkten auch künftig spielen werden, erfuhr das Fachpublikum von Benedikt Sommerhoff (DGQ), Katherina Wührl (DIN) und Frank Graichen (DQS). Die Kooperationsveranstaltungen von DGQ, DIN und DQS werden 2015 mit einem dann aktualisierten Konzept fortgesetzt.

Das Programm der insgesamt vier Tagungstermine in 2014 reichte von faktenbasierten Informationen zum Zeitplan und den Übergangsfristen bis hin zu ersten Interpretationen von Textstellen, die neue Anforderungen in sich bergen. Dass sich die Veranstalter im Vorfeld auf ein so weites Pensum verständigt hatten, erwies sich als vorausschauend: Bei einer elektronischen Befragung vor Ort gaben im Schnitt rund 70 Prozent der Teilnehmer an, bislang keine bzw. nur geringfügige Kenntnisse vom DIS zu ISO 9001:2015 zu besitzen. Beim DIS zu ISO 14001 fielen diese Werte sogar deutlich höher aus.

Frank Graichen (DQS) für die QM-Norm und Katherina Wührl (DIN) für das Umweltmanagement warfen sich gegenseitig die Bälle zu, als es am Vormittag um die wichtigsten Änderungen in den Regelwerken ging. Dass diese zu einer merklichen Bewegung in den Organisationen selbst führen können, zeigte zum Beispiel der Blick auf die verstärkten Anforderungen an die oberste Leitung bezüglich Verpflichtung und Mitwirkung am Managementsystem. Immer wieder ergänzt wurden diese Informationen durch Hinweise auf Dokumente etwa auf der ISO-Webseite, auf geplante unterstützende Dokumente wie ISO/TS 9002 und ISO 14004 sowie auf Formulierungen in den Kapitelanmerkungen und Anhängen. Auch beim Beleuchten zentraler Themen der Revision wurden die Teilnehmer direkt während des Vortrags zu einer elektronischen Abstimmung aufgefordert. Zur Auswahl standen der Fokus auf das Prozessmanagement, das Kennen der Erwartungen interessierter Parteien, der risikobasierte Ansatz und das Organisationswissen als Ressource. Die Frage lautete, welche dieser Änderungen wohl als nützlichste Erweiterung für das eigene Unternehmen betrachtet werde. Der Favorit? Im Schnitt 47 Prozent der Gäste votierten für die risikoorientierte Betrachtung von Prozessen.

Mehr Handlungsspielraum: Manches steht zwischen den Zeilen

Im Laufe des Tages wurde erkennbar, dass eine merkliche Entwicklung beider Normen dahin geht, über den Tellerrand hinauszuschauen. Durch die Anwendung von ISO 14001 etwa sollen Unternehmen Umweltbelastungen nicht nur vermeiden, sondern die Umwelt schützen und dafür auch sozioökonomische Erfordernisse in Betracht ziehen, den Lebensweggedanken integrieren und die Kommunikation nach außen und innen stärken. Das Beispiel zeigt, wie mit der Revision teilweise größere Handlungsspielräume eröffnet und mehr Entscheidungsoptionen möglich sind. Gerade zu Beginn werde dabei manches zwischen den Zeilen zu lesen sein, stellte Frank Graichen fest und kommentierte knapp: „Da wird es die eine oder andere Diskussion mit dem Auditor geben.“

Der Beauftragte der obersten Leitung wird auch künftig nicht fehlen

Mit Blick den Beauftragten der obersten Leitung – „Es gibt keinen QMB mehr“ – griff Benedikt Sommerhoff von der DGQ ein Thema mit Potenzial für die Zukunft auf. Über den Job Title auf der Visitenkarte macht sich Sommerhoff dabei weniger Gedanken. Für ihn entsteht mit den Revisionen vielmehr die notwendige Gelegenheit, die „Q-Berufe“ weiterzuentwickeln. Qualitätsmanager sieht er dabei durchaus als Organisationsentwickler – und er fordert die Berufsgruppe auf, diese Rolle als Führungskraft auch aktiv anzunehmen. Sommerhoffs Fazit: „Der Beauftragte der obersten Leitung wird in Unternehmen mit einer guten Qualitätskultur der Leitung nicht fehlen – und in Unternehmen mit einer schlechten Qualitätskultur nichts ausrichten.“ Eine Positionierung des DGQ-Fachkreises „Q-Berufe“ zum Rollenbild wird übrigens für Ende Januar 2015 erwartet.

„Das wird mancher von Ihnen als Hausaufgabe mitnehmen“

Insgesamt gelang es den Referenten, eine Vielzahl von Informationen, Hinweisen und Stichworten zu einem greifbaren Gesamtkontext zusammenzufügen. Dieser zunehmend erkennbare rote Faden versetzt die rund 500 Teilnehmer in diesem Jahr in die Lage, eine erste Bilanz zu ziehen, rechtzeitig Handlungsfelder zu bestimmen und einen Zeitplan zu entwickeln, wann die eigene Organisation auf die revidierten Normen umsteigen kann und möchte. Bezogen auf ISO 9001 ging übrigens die Mehrheit der Teilnehmer mit einer realistisch-selbstbewussten Einschätzung aus den Veranstaltungen heraus: Knapp 45 Prozent erkennen die Revision durchaus als Herausforderung für die eigene Organisation an, scheuen sich aber nicht vor der Bewältigung. Oder anders formuliert: „Da gibt es etwas zu tun, aber wir schaffen das.“

2015 mit DGQ, DIN und DQS in die Zielgerade der Revisionen

Bei der Bewältigung von Herausforderungen werden DGQ, DIN und DQS ihre Mitglieder und Kunden auch in 2015 unterstützen. Ab Mitte Mai starten die Kooperationspartner mit insgesamt zehn ganztägigen Veranstaltungen zu ISO 9001 und vier Veranstaltungen zu ISO 14001. Neu im Konzept dieser Termine sind Workshops. In diesen Arbeitsrunden wird den Teilnehmern die vertiefte Auseinandersetzung mit wichtigen Kernpunkten, Praxisauslegungen und Umsetzungshilfen ermöglicht. Informationen zum Programm und Links zur Buchung unter www.isorevision.de.

Knapp 14 Prozent der Teilnehmer in 2014 gaben an, schon in 2015 auf die neue ISO 9001 umzusteigen, rund 32 Prozent haben das für 2016 vor.

Autor:
Matthias Vogel
Leiter Marketing & Communication
DQS GmbH

 

 

Noch 12 Monate bis zur revidierten Norm ISO 14001

Ein Konsens für die zukünftigen Anforderungen zeichnet sich ab

Mehr als 300.000 Organisationen warten derzeit auf eine zukunftsweisende Überarbeitung der Norm ISO 14001 „Umweltmanagementsysteme“. Allein in Deutschland sind etwa 6.000 Organisationen danach zertifiziert.

Kürzlich reisten mehr als 300 Delegierte und Vertreter von Liaison-Organisationen aus 39 Ländern zur 21. ISO/ TC 207 Plenarsitzung nach Panama City, um die Fortentwicklung dieser Normenreihe zu diskutieren. Eine zwölf Personen umfassende deutsche Delegation, darunter Thomas Votsmeier, Leiter der Personenzertifizierung bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ), vertrat die nationalen Interessen in den Sitzungen. Im Themenschwerpunkt „Umweltmanagementsysteme – Anforderungen mit Anleitung zur Anwendung” wurden die rund 1600 Kommentare zum Komitee-Entwurf final diskutiert.

„Die 14001-Revision zielt darauf, das Umweltmanagement verstärkt in die Geschäftsprozesse einer Organisation zu integrieren und vorhandene Potenziale besser zu nutzen“, berichtet Bernhard Schwager, Obmann im Normenausschuss „172 Umweltmanagement“ beim DIN.

Veränderte Perspektive von Umweltaspekten

Schwager, der hauptberuflich Leiter der Geschäftsstelle Nachhaltigkeit innerhalb der Zentralabteilung Unternehmenskommunikation, Markenmanagement und Nachhaltigkeit der Robert Bosch GmbH ist, nennt die Einbettung der Norm in die von ISO vorgegebene High-Level-Struktur (HLS) „eine zentrale Herausforderung“. Diese Struktur aus dem Jahr 2012 definiert unter anderem harmonisierte Begriffe und Textbausteine für alle Managementsystemnormen und gibt somit verbindlich einen festen Rahmen vor, der zwar bedarfsweise erweitert, jedoch nicht in seiner Grundkonzeption geändert werden darf.

Mit der Novellierung der ISO 14001 werde sich die Perspektive von Umweltaspekten verändern: „War in der Vergangenheit der Blick primär auf Umweltaspekte gerichtet, die von der Organisation auf die Umwelt einwirken, so spielt jetzt auch die entgegengesetzte Betrachtung eine Rolle. Damit wird relevant, inwiefern die Umwelt Auswirkungen auf die Organisation selbst haben kann und wie die Organisation diesen Auswirkungen begegnet“, betont Votsmeier. Auch nehme die revidierte Fassung der Norm die oberste Führung der Organisation stärker in die Pflicht und zeige klar auf, welche ihrer Anforderungen delegiert werden dürfen und welche bei der obersten Führung verbleiben.

Proaktive Initiativen erwartet

Das Stichwort „die Umwelt schützen“ erweitert die Erwartungen an Organisationen um proaktive Initiativen. Dazu zählen nachhaltige Ressourcennutzung, Klimaschutz und Anpassung sowie Schutz der biologischen Vielfalt. Neu ist auch eine Verschiebung der Schwerpunkte im Hinblick auf die kontinuierliche Verbesserung, und zwar von der Verbesserung des Management-Systems hin zur Verbesserung der Umweltleistung. Dies soll stärker als bisher dazu führen, dass Emissionen, Abwasser und Abfall auf ein von der Organisation festgelegtes Niveau reduziert werden.

Neben denbisherigen Anforderungen,Umweltaspektevon GüternundDienstleistungen zu betrachten, sollen Organisationen ihre Kontrolle und ihren Einflussauf dieUmweltauswirkungenin Bezug auf ProduktnutzungundEnd-of-Life-Behandlung oder Entsorgung ausdehnen. „Dieses Lebenszyklus-Denken bedeutet jedoch nicht, eineÖkobilanzerstellen zu müssen“, sagt Schwager. Neu sei auch die Entwicklung einerKommunikationsstrategiemit gleich starkerBetonung aufexterner und interner Kommunikation.

Am Ende haben die Experten der Arbeitsgruppe dem internationalen Norm-Entwurf ISO/DIS 14001 (DIS: Draft International Standard) zugestimmt. Somit kann jetzt die Kommentierungsfrist beginnen, zu der das DIN den Entwurf für diesen Konsultationsprozess in deutscher Sprache veröffentlicht hat.

Informationen zu den Umwelt-Trainings der DGQ

DGQ / DIN / DQS Expertenforum Energiemanagement: Nachweis der Kostenersparnis steht für die Teilnehmer im Fokus

Kostensenkung und Prozessoptimierung sind die wesentlichen Vorteile, die Experten bei der Einführung eines Energiemanagementsystems sehen. Das hat eine Meinungsumfrage und Diskussion auf einer Veranstaltung von DIN (Deutsches Institut für Normung e. V.), DQS (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen) und DGQ am 27. März in Berlin ergeben.

Die Mehrheit der Teilnehmer geht von einem Energieeffizienzpotenzial von sechs bis 15 Prozent aus. Auch bei den Herausforderungen spielen Kosten und Ressourcen eine wesentliche Rolle. So steht es für viele Teilnehmer im Vordergrund, mithilfe eines Energiemanagementsystems Kostenersparnisse nachzuweisen und eine entsprechende Kostenrechnung aufzubauen. Eine weitere Herausforderung ergibt sich aus der zunehmenden Komplexität unterschiedlicher Managementsysteme und der Notwendigkeit, diese zu integrieren.

Auf der Veranstaltung kamen Energiemanagement-Experten aus Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen zusammen. Globale Energie- und Mischkonzerne waren ebenso vertreten wie mittelständische Brauereien und Zulieferer. Im Fokus standen Themen wie die politischen Rahmenbedingungen, die sich aus der EEG-Novellierung ergeben sowie die international unterschiedliche Interpretation der Norm.

Die DGQ unterstützt Unternehmen in den Bereichen Energiemanagement und Umweltmanagement insbesondere bei der Ausbildung und Zertifizierung von Mitarbeitern. Mit ihren Partnern DIN und DQS informiert die DGQ regelmäßig über die praktischen Auswirkungen, die sich aus Revisionen und Änderungen von Normen ergeben.

 

 

 

Revision ISO 14001 rückt Umweltkennzahlen in den Fokus

Wie viele Rohstoffe, Energie oder Wasser verbraucht ein Unternehmen? Welche Abfälle, Emissionen oder Flächennutzungen entstehen? Unternehmen, die sich zum Umweltschutz verpflichten und ein Umweltmanagementsystem aufbauen, stellen sich der Herausforderung, relevante Umweltaspekte zu messen. Die daraus gewonnenen Umweltkennzahlen schaffen die Basis für weitere Ziele und Aktivitäten, um die Umweltleistung weiterhin kontinuierlich zu verbessern.

Die für 2015 geplante Revision der Norm ISO 14001 wird den Blick für direkte und indirekte Umweltauswirkungen innerhalb des Unternehmens und innerhalb der Wertschöpfungskette schärfen. Nationale und internationale Gremien diskutieren in den nächsten Monaten die Anforderungen zu Schlüsselkennzahlen für Umwelt, umweltbezogenen Input-Output-Analysen und zur Betrachtung ausgelagerter Prozesse.

EMAS-Unternehmen haben da einen kleinen Vorsprung. Denn die Validierung setzt eine umfassende Berichterstattung zur Umweltleistung voraus. Fast 900 Berichte wurden 2013 in die EMAS-Datenbank eingestellt und sind dort einsehbar. Zudem hat das Umweltbundesamt im Juli den kostenlosen Leitfaden zur Anwendung von Umweltkennzahlen in der Praxis veröffentlicht, der hilfreiche Beispiele und Übersichten enthält.

Ein weiterer international anerkannter Standard der Global Reporting Initiative (GRI) hat sich in der Kennzahlenpraxis zur Nachhaltigkeit etabliert . Hier existiert mittlerweile die vierte Auflage, die einen Teil der Umweltkennzahlen konkretisiert. Information zu Umfang und GRI-Bewertungsverfahren erhalten Interessenten beispielsweise im DGQ-Umweltrefresher. Weitere Themen zu umweltrelevanten Neuerungen, die dieses Seminar behandelt, sind Gefahrstoffe/Lagerung, Carbon Footprint sowie aktuelle Änderungen in den BREF und im Immissionsschutz-, Kreislaufwirtschafts- und Wasserrecht. Der nächste Umweltrefresher findet vom 30. Juni bis 1. Juli 2014 in Ditzingen (Stuttgart) statt. Fragen zur Veranstaltung beantwortet Produktmanagerin Claudia Nauta (E-Mail: nc@dgq.de, T 069 95424-209).

Mit Energiemanagementsystem vom Spitzenausgleich profitieren

Im November 2012 hat der Bundestag die Änderung des Energiesteuer- und des Stromsteuergesetzes beschlossen. Damit war absehbar, dass Steuererleichterungen ab 2013 an die Einführung zertifizierter Energiemanagementsysteme oder an andere Nachweisformen gekoppelt sein würden. Mit Inkrafttreten der Spitzenausgleich-Effizienzsystemverordnung (SpaEfV) im August 2013 ist nun geregelt, wie Unternehmen den Nachweis über den Betrieb solcher Systeme zur Verbesserung der Energieeffizienz erbringen können.

Der Kreis der Unternehmen, die vom Spitzenausgleich profitieren können, ist inzwischen deutlich größer geworden, da die SpaEfV verschiedene Ansätze zulässt. Diese sogenannten „alternativen Systeme“ sind nicht an ein vollumfängliches Energiemanagementsystem nach ISO 50001 gekoppelt, sondern ermöglichen die schrittweise Einführung für einzelne Anlagen oder Unternehmensbereiche. „Interessant dürfte diese Vorgehensweise insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen sein“, sagt Claudia Nauta und verweist auf das Expertenforum Energiemanagement 2014 am 27. März in Berlin. Unter dem Thema „Spitzenausgleich – Effizienzsystemverordnung“ diskutieren dort Fachleute von DIN, DQS und DGQ, was beispielsweise eine schrittweise Einführung für einzelne Anlagen oder Unternehmensbereiche bedeutet und wie Unternehmen von Energieaudits und Energiemanagement profitieren können.

Viele Unternehmen haben bereits ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 eingeführt. Die Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung  schätzt die Anzahl der Zertifizierungen nach diesem Standard auf mittlerweile annähernd 3000 in Deutschland. Der gesetzliche Druck auf die Unternehmen sei dabei sicher eine Ursache. Nicht vergessen werden sollten aber auch die außersteuerlichen Vorteile, die ein Energiemanagementsystem durch den Anspruch kontinuierlicher Verbesserung mitbringt: „Unternehmen reduzieren beispielsweise ihre Energieverbräuche und -verluste und damit auch ihre Energiekosten. Infolgedessen leisten sie ebenso einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz“.

Bei einem Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 – in Verstärkung zu den Anforderungen der DIN EN ISO 14001 für Umweltmanagement – bestehen die Herausforderungen zum Beispiel in einer konkretisierten Betrachtung strategischer und operativer Ziele. Die Erhebung sinnvoller Daten zu den Energieströmen im Unternehmen und die Entwicklung geeigneter Energieleistungskennzahlen sind dafür eine wichtige Basis. „Unternehmen mit einem bestehenden Umweltmanagement haben es um einiges leichter, dieses System für den Fokus Energie zu nutzen.“

Für weitere Unternehmen steht bereits fest, dass sie ein Energiemanagementsystem einführen. Dazu vermittelt die fünftägige Ausbildung zum DGQ-Energiemanagementbeauftragten fundiertes Wissen über die Anforderungen der DIN EN ISO 50001 und einen Überblick zu Strategie und potenziellen Verbesserungsmaßnahmen von Energieeffizienz. Weitere Information bei der DGQ gibt Produktmanagerin Claudia Nauta, Tel. 069 95424-209 oder nc@dgq.de.

Weitere Informationen zum Thema liefert die DQS GmbH (Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen): Spitzenausgleich allgemein >>>
Aufstellung der Voraussetzungen für den Spitzenausgleich >>>

ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme: Revision der Norm soll 2015 vorliegen/ Ziel ist ein größerer Nutzen für die Anwender

Die Internationale Normenorganisation (ISO) unterzieht derzeit die Norm ISO 14001 für Umweltmanagementsysteme (UMS) einer Revision. Die Anfang 2012 begonnenen Arbeiten werden etwa drei Jahre andauern, sodass mit der Publikation der neuen Norm voraussichtlich in der ersten Hälfte 2015 zu rechnen sei. Ziel der Revision sei es, Umweltmanagement künftig noch praxisbezogener in die Geschäftsprozesse einer Organisation zu integrieren, damit die Anwender die daraus entstehenden Potenziale besser nutzen, so Thomas Votsmeier, Leiter der Personenzertifizierungsstelle bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ).

 

So sollen aktuelle und künftige Umwelt- und Businessbelange umfassender in einen neuen Anforderungskatalog einbezogen werden. Vor allem Lifecycle-Überlegungen, Produktdesign, ausgelagerte Prozesse sowie upstream- oder downstream-Aktivitäten wolle man verstärkt darin einbeziehen. Auch werde der Risiko- und Chancenermittlung im Zusammenhang mit den signifikanten Umweltaspekten, anwendbaren gesetzlichen Forderungen und freiwillig akzeptierten Forderungen erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet. „Diese müssen nicht nur explizit ermittelt werden, sondern verstärkt bei der Festlegung von Umweltzielen Eingang finden“, berichtet Votsmeier als Mitglied der deutschen Delegation im Technischen Komitee 207 Umweltmanagement der ISO. Ebenso werde dem Messen der Umweltleistung für jedes Umweltziel anhand von Leistungsindikatoren mehr Gewicht eingeräumt. Darüber hinaus würden die Anforderungen interessierter Kreise verstärkt ermittelt und berücksichtigt, was Votsmeier als eine „gestärkte Stakeholderausrichtung der Norm“ bezeichnet. Ferner habe sich die externe Kommunikation der praktizierenden Unternehmen deutlicher an den Umweltmaßnahmen und Leistungen zu orientieren, denn das Leistungsergebnis eines UMS messe sich künftig auch an den strategischen Zielen einer Organisation.

 

Bei den Revisionsarbeiten bilde der Einbau des Umweltanforderungskatalogs in eine völlig neue Normstruktur eine besondere Herausforderung. Denn die Normstruktur beinhalte sowohl neue Textbausteine als auch neue Begrifflichkeiten. „Das erschwert die Konsensfindung unter den Experten und kann den Revisionsprozess verzögern“, befürchtet Votsmeier. Allerdings verweist er auf die klare Devise seitens der ISO, wonach Unternehmen und Organisationen künftig in allen Managementsystemen mit einer einheitlichen Grundstruktur inklusive Sprache bedient werden müssten, um unnötige Differenzen zu eliminieren, Integrationseffekte zu steigern und die Anwendbarkeit zu erleichtern.

 

Während seiner 5. Sitzung im Juni 2013 in Gaborone, Botswana, hat das für die Revision zuständige Fachgremium TC 207 SC1 den Komitee-Entwurf mit den dazugehörigen nationalen Kommentaren bearbeitet und einen vorläufigen Revisionsplan erstellt. Danach ist bis Dezember 2013 ein Komitee-Entwurf (CD2), bis April 2014 ein Internationaler Normenentwurf (DIS) und bis Oktober 2014 ein Schlussentwurf (FDIS) vorgesehen, jeweils nach Abstimmung innerhalb der nationalen Mitgliederorganisationen, denen dann die Veröffentlichung im zweiten Quartal 2015 folgen soll.

 

Laut Votsmeier können Anwender von einer revidierten ISO 14001 erwarten, dass bestehende Umweltmanagementsysteme nicht substantiell umgebaut werden müssen. Jedoch sei voraussichtlich die Integration eines solchen in die Geschäftsprozesse weiter zu fördern und die Steigerung der Umweltleistung verstärkt über Kennzahlen nachzuweisen . Darin sieht er eine Chance, die Bedeutung von Umweltmanagement als Fundament eines Nachhaltigkeitsmanagements weiter zu steigern.

 

Seit der Erstpublikation der ISO 14001 mit Anforderungen an Umweltmanagement und Umweltmanagementsysteme durch die Internationale Normenorganisation (ISO) 1994 verfügen heute weltweit mehr als 300.000 Firmen und Organisationen über ein nach ISO 14001 zertifiziertes Umweltmanagementsystem.

 

ISO startet Onlinebefragung zur Überarbeitung von DIN EN ISO 14001

2015 wird voraussichtlich eine neue Version von DIN EN ISO 14001 veröffentlicht. Anwender der Umweltmanagementnorm sind eingeladen, an einer Onlinebefragung teilzunehmen und die Norm auf diese Weise aktiv mitzugestalten. Die Onlinebefragung, ist auf der ISO-Website ab sofort in neun Sprachen abrufbar: Englisch, Französisch, Japanisch, Koreanisch, Portugiesisch, Russisch, Spanisch, Türkisch und Ukrainisch. Sie läuft bis zum 30. April 2013.

Ziel dieser Befragung ist es, die Bedürfnisse der Anwender und anderer Parteien im Zusammenhang mit den Umweltmanagementnormen zu erfassen und zu verstehen. Die Befragung berücksichtigt die wichtigsten Diskussionspunkte der aktuellen ISO-Arbeitsgruppen, die die Norm aktualisieren.

Der Erhebungsfragebogen richtet sich an:

  • Personen in Anwendereinrichtungen, die die ISO-Normen 14001 und 14004
    umgesetzt haben bzw. sie anwenden
  • Personen mit einem Arbeitswissen oder Interesse an Normen – zum
    Beispiel Zertifizierungsstellen, Regulierungsbehörden, Wissenschafts- und
    Forschungseinrichtungen, Wirtschaftsverbände, Industriegruppen und
    Gelehrtengesellschaften

Es dauert rund 20 Minuten, an der Umfrage teilzunehmen. Alle Antworten werden vertraulich behandelt, die Teilnehmer werden nicht identifiziert. Interessenten erhalten die Ergebnisse der Umfrage auf Wunsch.

Hier geht es zur Umfrage: http://www.iso.org/iso/14001survey2013