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20. Oktober 2015

DIN EN ISO 14001:2015 ist online

Workshops sollen auf UMS-Aktualisierung vorbereiten

Nachdem im September ISO 14001:2015 in englischer Sprache veröffentlicht wurde, liegt inzwischen auch die deutsche Fassung vor. Spätestens jetzt beginnen die Unternehmen mit zertifiziertem Umweltmanagement, ihre umweltrelevanten Prozesse zu aktualisieren. Zahlreiche Umweltmanagementbeauftragte haben sich bereits im laufenden Jahr auf den DGQ-DIN-DQS-Veranstaltungen zur Revision der ISO 14001 informiert. In drei Workshops wurden die wichtigsten Neuerungen unter die Lupe genommen und erprobt.

Bessere Beziehungen durch mehr Kommunikation

Ein Workshop befasste sich umfassend mit der Kontext-Ermittlung und -Bewertung sowie den Erwartungen und Erfordernissen interessierter Parteien. Hier sind Unternehmen künftig stärker in der Strategiearbeit gefordert. Es geht darum zu erkennen, welche umweltrelevanten Themen Einfluss auf das jeweilige Geschäftsmodell nehmen könnten. Darunter fallen Umwelteinflüsse wie etwa Ressourcenengpässe, die oft Hand in Hand mit Verteuerungen gehen. Dazu gehören aber auch Einflüsse interessierter Parteien, die von den Umweltschäden durch das Unternehmen betroffen sind. Diese könnten sich durch Klagen oder durch Kaufverweigerung negativ auf den Gesamterfolg des Unternehmens auswirken. „Eine wichtige Erkenntnis aus diesem Workshop war, dass Themen und interessierte Parteien miteinander korrelieren und es häufig selbstverständliche, jedoch unausgesprochene Erwartungen gibt“, sagt Claudia Nauta. Deshalb empfiehlt die Produktmanagerin der DGQ Weiterbildung für die Einbindung der interessierten Parteien ein Konzept zu Kommunikation und Beziehungsmanagement. Fokus sei insgesamt, die entscheidenden Erwartungen und Einflüsse aufzugreifen, damit Aufwand und Nutzen dieses Arbeitsschrittes angemessen bleiben.

Lebensweg von Produkten betrachten

Zudem zieht bereits mit den Kundenerwartungen die Ökologie in die Produktwelt ein. So ist Umweltschutz über den Lebensweg eines Produktes oder einer Dienstleistung ebenfalls ein verstärktes Ziel von DIN EN ISO 14001:2015. „Wo es bisher um direkte und indirekte Umweltauswirkungen ging, tritt jetzt die Forderung nach einer Lebenswegbetrachtung von Produkten über die gesamte Wertschöpfungskette ein“, so Nauta. Workshop-Resümee hier: Für eine derart umfassende Betrachtung wird Teamarbeit intern wie extern in der Lieferkette zwingend notwendig. Darüber hinaus empfiehlt Nauta die Konzentration auf die größten Hebel für den Umweltschutz – also auf Produkte mit großem Einfluss sowie Neuentwicklungen. Ebenso an Bedeutung gewinnen werden Themen wie Sollbruchstellen und Haltbarkeit sowie Kreislaufwirtschaft.

Risiken sind mit Chancen verbunden

Der dritte Workshop behandelte die neue Forderung, Risiken und Chancen systematisch zu ermitteln. Dies aufgrund der Einflüsse von Kontext und interessierten Parteien, aufgrund bindender Verpflichtungen aus Recht und Vereinbarungen und aufgrund von Umweltaspekten der eigenen Geschäftsmodelle und der gesamten Wertschöpfungskette. Wichtigste Erkenntnis hier: Mit fast jedem Risiko ist auch eine Chance verbunden. In puncto Risikoabsicherung sind die Organisationen bereits gewappnet: Das Bewerten von Umweltaspekten und das Einhalten rechtlicher und behördlicher Verpflichtungen haben dazu bereits praktikable Vorlagen geliefert. Übersehen wurden bisher vor allem die Chancen – und damit wichtige Potenziale für den Umweltschutz und das Geschäftsmodell. Dazu Moderatorin Claudia Nauta: „Jetzt kommt es darauf an, wie die Umweltmanagementbeauftragten diese Neuerungen ins Unternehmen einbringen und Teams und Führungskreise für eine nutzbringende Umsetzung motivieren“. Umweltmanagementbeauftragte können sich das Revisions-Know-how in den DGQ-Umweltrefreshern 2016 aneignen.
Weitere Informationen zu den Umweltrefreshern