Menü

25. Februar 2013

Im Wartezimmer der Gesundheitsorganisationen

Ist die neue Qualitätsmanagement-Norm DIN EN 15224 endlich an der Reihe?

Frankfurt am Main, 25. Februar 2013 – Zwei Welten stehen sich von Anfang an gegenüber: auf der einen Seite die ISO 9001 und auf der anderen die Gesundheitsorganisationen. Anfänglich erteilten die meisten Einrichtungen der QM-Norm ein Hausverbot und begründeten das unter anderem mit der technisch anmutenden Sprache. Darin war etwa von Kunden und nicht von Patienten die Rede.

Die Organisationen im Gesundheitswesen konnten und wollten sich jedoch dem Thema Qualität auf Dauer nicht verschließen und suchten nach einem Ausweg aus dem Dilemma. Infolgedessen entwickelten diverse Institutionen eine schwer zu überschauende Vielzahl an branchenspezifischen QM-Modellen. Jedoch waren die Verantwortlichen in der Gesundheitsversorgung immer vom Wunsch getrieben, eine für das Gesundheitswesen verständliche Interpretation der ISO 9001 zu veröffentlichen.

Mit der Veröffentlichung der DIN EN 15224 im Dezember 2012 ist dieser Schritt gelungen. Sie enthält speziell auf die Bedürfnisse von Organisationen der Gesundheitsversorgung zugeschnittene Normforderungen und Begriffe, behält jedoch auch die Struktur und Forderungen der ISO 9001 als Basis. „Durch die Anwendung der neuen Norm werden bisherige Vorteile einzelner Anbieter gesundheitsspezifischer QM-Modelle gegenüber DIN 9001:2008 mehr als wettgemacht und gleichzeitig die Stärken und der praktische Nutzen des weltweit meist verbreiteten Managementsystems mit übernommen“, sagt Peter W. Janakiew, Produktmanager Weiterbildung und Branchenexperte bei der Deutschen Gesellschaft für Qualität (DGQ). Im Mittelpunkt stehen aus seiner Sicht einerseits elf definierte Qualitätsmerkmale, die die Qualität der Gesundheitsversorgung kennzeichnen. Anderseits das klinische Risikomanagement, was sich als roter Faden durch die Norm zieht.

Es liegt jetzt an den Verantwortlichen und Organisationen des Gesundheitswesens, die im Wartezimmer sitzende Norm im Kreise der Managementsysteme aufzunehmen. Die DGQ, gemeinsam mit der DQS GmbH Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystem, will zwischen DIN EN 15224 und Gesundheitsorganisation vermitteln. Am 4. März 2013 informieren Experten in Frankfurt am Main über die Anforderungen und Möglichkeiten der neuen Norm und zeigen in einem Workshop, welche Tools der Anwender für die Implementierung eines Risikomanagements benötigt. Interessenten erhalten weitere Auskünfte unter www.kompetenztage2013.de und bei DGQProduktmanager Peter Janakiew unter T 069 95424221, E-Mail: pf@dgq.de.

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität prägt und moderiert die praxisnahe Plattform engagierter Fachleute aus allen Unternehmensebenen und Leistungsbereichen zum Thema Qualität. Der Verein mit knapp 7000 Mitgliedern und 62 Regionalkreisen bundesweit gestaltet Netzwerke und vergibt Zertifikate für nachgewiesene Kompetenz in Qualitäts-, Umweltund Arbeitssicherheitsmanagement. Die DGQ Weiterbildung GmbH qualifiziert jährlich mehrere Tausend Teilnehmer zu Beauftragten, Managern und Auditoren im Qualitäts- und Umweltmanagement sowie in der Arbeitssicherheit. Die DGQ Beratung GmbH ist Problemlöser bei allen qualitätsorientierten Managementaufgaben rund um Managementsysteme, Prozesseffizienz und Business Excellence. Die DGQ-Forschung erarbeitet in Gemeinschaftsprojekten mit KMU neue Anwendungen für das Qualitätsmanagement.