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25. November 2015

Organisationsentwicklung: Neue Aufgaben für Qualitätsfachleute?

Das Rollenbündelmodell zeigt sechs Aufgabenfelder im QM.

Das Rollenbündelmodell zeigt sechs Aufgabenfelder im QM.

Der Fachkreis „Q-Berufe“ der Deutschen Gesellschaft für Qualität e.V. (DGQ) befragte 2014 DGQ-Mitglieder zu ihren Tätigkeiten. Die Auswertung ergab sechs Aufgabenportfolios, denen Rollen zugeordnet wurden. So entstand ein “Rollenbündelmodell”, mit dem sich typische Aufgaben von Qualitätsverantwortlichen kartografieren lassen.

Auf operativer Ebene wirken Qualitätsfachkräfte, Q-Methodenexperten und Managementsystem-Auditoren. Auf strategischer Ebene arbeiten die oberste Leitung oder Qualitätsstrategen. Eine Schnittstellenfunktion dazwischen hat der Managementsystem-Administrator – soweit das Modell.

Die Rolle des Organisationsentwicklers ist laut Sommerhoff noch auszugestalten. Dabei sei die Grundausbildung solcher Experten nicht so bedeutend. Das Rollenprofil könnte man indes schon heute beschreiben: Eigeninitiativ, impulsgebend, nahe bei den Mitarbeitern sollte ein Organisationsentwickler sein. Weiterhin sollte er Erfahrung mit unterschiedlichen Unternehmen und Bereichen haben, in Entscheidungen eingebunden werden und Schnittstellen kennen. Auch Softskills wie Empathie oder Moderationsfähigkeit würden ihm helfen.

Wo ist der Unterschied zum klassischen Qualitäter?

Habe man den Qualitätsverantwortlichen früher gerne als eierlegende Wollmilchsau bezeichnet, so müsse man jetzt darüber nachdenken, worin sich der Organisationsentwickler von diesem Bild unterscheidet. Vor allem sollte er Probleme erkennen und Lösungen aufzeigen. Das klassische Audit könnte hier als Schlüssel dienen: „Sie müssen nach dem Audit-Ziel fragen, um Probleme zu sehen und zu lösen“, empfiehlt Sommerhoff allen Interessierten.

Der Fachkreis „Q-Berufe“ will das vorgestellte Rollenbündelmodell in Workshops testen und weiterentwickeln. Auch anderen Fachkreisen möchte man das Modell zur Verfügung stellen und Anregungen aufgreifen.