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29. Juli 2015

FQS plant zwei weitere Forschungsprojekte

Erfassung und Handhabung von Kundenkompetenz im Anlagengeschäft

Kundenkompetenz ist im Anlagengeschäft häufig eine große und kritische Unbekannte. Denn in kaum einem anderen Bereich hängt der Projekterfolg so stark vom Wissen und Können des Abnehmers ab. Probleme beginnen schon bei der Schilderung von technischen Fakten, vergrößern sich, wenn Anforderungen präzise und umfassend benannt werden sollen und ziehen sich nicht selten bis in die Phase der Nutzung. Ändern soll dies ein neues FQS-Projekt, das das RIF Dortmund (RIF Institut für Forschung und Transfer) in Kürze mit der Universität Kassel startet. Es hat das Ziel, ein Software-Instrument zu entwickeln, das es erleichtert, unterschiedliche Kundenkompetenz-Profile in komplexen Anlagengeschäften zu erheben, zu bewerten und mit ihnen umzugehen.

Anlagenbauern drohen juristische Streitigkeiten und Vertragsstrafen. Sehr oft ist ihnen schlicht eine verlässliche Ressourcenplanung unmöglich, da es Angeboten wegen fehlender Informationen von Kundenseite an Genauigkeit und damit Verlässlichkeit mangelt. Bisher fehlt eine systematische Methode für den Umgang mit unterschiedlichen Profilen von Kundenkompetenz im Anlagengeschäft. Hier setzt das FQS-Forschungsprojekt an.

Interessierte Unternehmen können die Institute im projektbegleitenden Ausschuss beraten oder Informationen zur Verfügung stellen. Diese werden dann im Rahmen des Forschungsprojektes ausgewertet. Im Gegenzug profitieren sie von den Forschungsergebnissen. Gesucht werden vor allem kleine und mittelständische Unternehmen.

Ansprechpartner ist Prof. Dr.-Ing. Robert Refflinghaus (refflinghaus@uni-kassel.de), Tel.: 0561/804-4671

Produktionsnahe Fehlerabstellprozesse

Für den wirtschaftlichen Erfolg deutscher Unternehmen ist es entscheidend, Fehler wirksam abzustellen. Ein weiteres neues Forschungsprojekt der FQS Forschungsgemeinschaft Qualität e.V. und des WZL (Werkzeugmaschinenlabor) Aachen soll hierzu einen Beitrag leisten. Es beschäftigt sich mit produktionsnahen Fehlerabstellprozessen.

Wie sinnvoll es ist, sich mit diesem Thema zu beschäftigen, zeigt sich besonders deutlich bei Betrachtung der Gewährleistungs- und Kulanzkosten: Nach brancheninternen Erhebungen entsprechen diese Kosten dem gesamten Budget für Forschung und Entwicklung. Die Dimensionen zeigen, dass es für Unternehmen von großem finanziellem Interesse ist, Fehler und ihre Ursachen bereits in frühen Stadien der Produktentstehung zu erkennen und abzustellen.

Insbesondere im deutschen Werkzeugmaschinenbau sind die hierzu erforderlichen Fehlerabstellprozesse allerdings vielfach nur unzureichend ausgeprägt. Oft herrscht eine unzureichende Fehlerkultur, die den geförderten Umgang mit Fehlern, die organisatorische Verankerung der Fehleraktion sowie die Festlegung von Rollen mit entsprechenden Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortlichkeiten beschreibt. Weiterhin werden Fehlerabstellprozesse in dem beschriebenen Umfeld selten effektiv und effizient durchgeführt.

Das Software-Tool, das im Rahmen des Forschungsprojekts entwickelt werden soll, versetzt Unternehmen in die Lage, ihre Prozesse und Strukturen im Fehlerabstellprozess schnell und einfach zu untersuchen, zu bewerten und gezielt zu verbessern. Berücksichtigt werden jeweils individuelle Anforderungen wie auch adäquate Lösungen aus den „Best-Practices“ und der aktuellen Forschung.

Weitere Informationen erhalten interessierte Unternehmen bei Robin Türtmann (r.tuertmann@wzl.rwth-aachen.de, Tel.: 0241/80-20716.