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27. Juni 2014

ADAC-Test zeigt: Kommunale Brücken sind im schlechten Zustand – DGQ bestätigt die Ergebnisse

Undichte Fundamente, rostige Träger: Viele kommunale Brücken in Deutschland sind laut eines Tests des ADAC in miserablem Zustand. Bei der Untersuchung von 30 Brücken in zehn deutschen Städten mit 100.000 bis 250.000 Einwohnern fielen sieben durch. 19 Brücken, also fast zwei Drittel, wurden mit „ausreichend“ bewertet. Nur vier Brücken erhielten von den Testern ein gutes Urteil.

Die Deutsche Gesellschaft für Qualität (DGQ) hat die rechnerische Richtigkeit der Auswertung und die daraus abgeleiteten Aussagen im Test-Abschlussbericht überprüft: „Alle Urteile“, so der ADAC, „hat der Qualitätsmanagement-Dienstleister DGQ geprüft“. Das bestätigt auch Bertram Schäfer, DGQ-Trainer und Inhaber des Consulting Teams Statcom, Witzenhausen: „In Zusammenarbeit mit dem ADAC hat die DGQ ihre Leistungsfähigkeit im Rahmen methodischer und statistischer Beratung einmal mehr unter Beweis gestellt“. Statcon unterstütze den ADAC bereits seit einigen Monaten mit Mitarbeitern, die als Berater und Trainer für die Deutsche Gesellschaft für Qualität seit Jahren im Einsatz sind, so der Geschäftsführer. Ziel der Zusammenarbeit sei es, dass die DGQ zunächst eine bestimmte Testvorgehensweise und das Bewertungsschema des Tests kritisch prüft und im Anschluss die aus den erhobenen Daten gezogenen Schlüsse auf statistische Signifikanz hin untersucht.

„Die Aufgabe, komplexe Exceldateien auf Plausibilität der Daten und korrekte Formeln hin zu prüfen, ist zwar zeitaufwändig, aber unerlässlich“, betont Schäfer. Denn erst im Anschluss daran würden die verifizierten Daten in einer Statistiksoftware einer professionellen Auswertung zugeführt. Die Resultate dieser Auswertung wurden jetzt im aktuellen Fall mit den durch die Mitarbeiter des ADAC formulierten Berichten abgeglichen.

Geprüft und benotet hat der ADAC in den Kriterien Bauwerkzustand, Sanierungs- und Verwaltungsmanagement sowie Ausstattung des Verkehrsraumes. Um besonders gut abzuschneiden, wie etwa die Dreeschbrücke in Schwerin, müsse vor allem der Bauwerkzustand gut, sowie hohe und stabile Geländer, sehr breite Fahrstreifen und ausreichend breite Geh- und Radwege vorhanden sein.

Die häufigsten Mängel im Test waren beschädigte oder undichte Fugen sowie Rost an tragenden Teilen der Konstruktion. Dieses Problem ist besonders gefährlich, weil dadurch die Standsicherheit beeinträchtigt werden kann. Laut ADAC sei den Stadtverwaltungen zwar zugute zu halten, dass sie die erforderlichen Prüfungen weitgehend regelmäßig durchführen, um die Sicherheit zu gewährleisten, für die nötigen Reparaturen fehle jedoch oft Geld und Personal. „Rechtzeitig zu handeln ist bekanntlich die deutlich bessere und letztlich günstigere Option als Schadensbegrenzung so lange zu verschieben, bis sie unbedingt notwendig sind“, sagte dazu Ulrich Klaus Becker, ADAC-Vizepräsident für Verkehr.

Anders als bei anderen, in letzter Zeit infrage gestellten Qualitätstests, legt der ADAC nun Wert auf Transparenz. Der Name des Ingenieurbüros wir offengelegt: Hampf Consult, Ingenieurgesellschaft für Komplettplanung im Bauwesen mit Hauptsitz in Offenburg. Zudem sei das Notensystem in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) festgelegt worden. Und als Prüfer der Methodik wurde die DGQ herangezogen.